Deutsche Macht (Krüker „ßissier Zeitung"). »r»ch«i»> je»« »»»«nffai »»» S»>»l«> m»tge»< ttab Wirt flli llilli mtl Z»»«l>»i>i in* Ha»» «ooollich ff. —.65, «>er»Ijilhr>g ff. t.50, &oI»i«lmii ff. S.—. »«»»ähri, ff. «.—. «» P»s>«r«k»»»»g t>inlel>»»rtz I. I.M, halbjährig ff. t.to, gatt^ijhtig ff. «.40. Di« ri*|tlae 7 ti. Zitier»» tu® bti oflrr« Wikbkthclunzkn tbitt»itt« d » I». uab Sultan»«* >». Hrtatli»» Hcrre«g. ». HUmiiHfliatton Htilench. «. SptnbstuRdeo fr» Mtbactml Uflliift. mit Au»n->hm- 6rt €«itn- nn» is«rn»>e. «« »—11 Uhr Bot- tut» s—t Ufer Noch«tttaa». - Mcdomntioncn »»rltrrfi. — WtitlUKritJtf mrrfent tttchl turiifaeieitbrt. — «nuncmt £uka»nti4«l nicht »n-heit nicht entgehen lassen, beim Tode Wagner's es als ganz von selbst einleuchtend hinzustellen, daß es jetzt auch mit Bayreuth zu Ende sei! Sie haben Nachbeter genug gefunden — aber glaub' «S, wer will, daß die Lebenswerke großer Männer mit ihnen zugleich sterben — Wagner selbst hat daS von seinem Bayreuther Werke nicht geglaubt! — Mehr als einmal hat er es seinen Freunden, die im Jahre 1878 den „Bayreuther Patronat-Verein" bildeten. aiS Vermächtniß aufgetragen, die Bühnenfest'piele auch über sei» Leben hinaus in seinem Geiste zu erhalten und fortzuführen. Und das haben sich denn die bewährtesten seiner Freunde auch gelobt in jener hochernsten Stunde, da sie zu ..Deutsch« Graz, mehrere Officiere der Garnison und der Marine, darunter eine Deputation aus Pola ic. Die hiesige Militärmusik concertirte während des BanquettS und führte folgendes Programm in gewohnt gediegener Weise durch: Ouverture zur Oper Raymond von Thomas, Morgenblät-ter, Walzer von Joh. Strauß; Komm, du schö« nes Fischermädchen. Romanze von Meyerbeer; Probenummer Polka franyaise von Ed. Strauß, Fantasie für Clarinette aus der Oper Ernani von Verdi; die schöne Polin, Polkamazur, aus „Der Bettelstudent" von C. Millöcker, Potpourie aus der Suppe'schen Oper Fatinitza, arrang. von I. F. Wagner. Fluide, Gallop «on Fahrbach. Bürgermeister Dr. Duchatsch eröffnete den Reigen der Toaste in üblicher Weise mit dem stürmisch erwiderten Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, indem er aus den Besuch Sr. Majestät hinwies, unter dessen überwältigenden Eindruck wir noch stehen. Nicht die reichen Zierden unserer Häuser. sondern der treue Herzensschlag der Bewohner sei in diesen fest-lichen Tagen vor allem hervorgetreten. Hieraus wurde von der Musikkapelle die Volkshymne intonirt. Den nächsten Toast sprach Dr. Matthäus Reiser, der ehemalige Bürgermeister von Marburg, auf die Manen Tegetthoff'S und dessen greise Mutter. An den Namen des Dr. M. Reiser. des Vetters des durch die großmüthigen Spenden, die er Marburg gewidniet. bekannten Ehrenbürgers der Stadt und ErrichterS der Schule in Pickern. des Dr. Othmar Reiser, knüpft die Entstehung, der Fortgang und die glückliche Vollendung des TegetthoffS - Monumentes an. Dr. M. Reiser ist ein Mann karg an Worten, aber ausdauernd und unermüdlich in der That. Der Aufschwung des materiellen und geistigen Lebens unserer Stadt ist eng verbunden mit der 12jährigen Amtsthätigkeit dieses ausge-zeichneten Mannes, dem den» auch beim Fest-banquett Ehren reich und in verdienter Weise zu Theil wurden. Dr. M. Reiser hatte in seiner gedanken-reichen Rede auf die treffliche, edle Mutter hingewiesen, die dem Staate Söhne gegeben, welche durch eigene Thatkraft es zu den höchsten Ehrenstellen gebracht. Den Dank namens der greisen Mutter Tegetthoff'S, die das Alter hinderte, selbst nach Marburg zu kommen und dem schönen Feste anzuwohnen, drückte Tegett-hoffs Neffe, R. Morwitzer aus Graz aus: er sagte unter Andern,: Wenn man erwägt, wie es einer Mutter um's Herz sein müsse, die alle ihre Söhne verloren, die n»r mehr in den Eri«»erungen lebt und an denselben zehrt, wenn sie hört, welch' reiche Ehren einem ihrer verstorbenen Söhne zu Tbeil geworden, so könne man ungefähr beurtheilen, welches Gefühl sie an dem heutigen Tage erfüllen und bewegen müsse. Er trank auf die Stadt Marburg und schloß mit dem jubelnd aufge- Bayreuth an der Bahre des Meisters stan- den.-- Der Wille ist da — wird die Kraft rei- chen?-- „WaS wollte Wagner eigentlich mit seinen Mhnenfestfpielen?" — das muß uns klar sein, wen« wir unsere Wünsche und Hoffnungen prü-fen wollen, ob eS möglich sein wird, des Meister« Rerlebnis einzulösen. — Denn daS ist von Freund und Feind heme zugestanden, daß es der geradezu dämonischen Kraft des wunder» baren Mannes bedurft hat, die Millionen gro-ßen und kleinen Schwierigkeiten zu besiegen, welche zunächst der Bau eines neuen, im größten Style angelegten Theaters au« guldenweise ge-sammelten Privatspenden und dann die ersttna-lige Verwirklichung des künstlerischen Ideales durch eine Republik! von mehrere» hundert Kunst-lern dem schöpferischen Geiste auflud. Heute aber gilt es nur das zu erhalten, was diesen Künstlern zu eine« würdigen Gegenstände des höchsten Ehrgeizes geworden ist. was nun be-reits vor zwauzigtausend Festgästen aus aller Herren Länder als etwas in jeder Beziehung Neues und Unvergleichbares, aber dennoch als lebensvolle Wirklichkeit sich bewährt hat! Was Wagner wollte? Das können am 1883 nommeuen Wunsche: Viv»t, Sore»r, Hierauf hielt Dr. Lorber eine mit historischen Reminiscenzen reich ausgelegte Rede. aus welcher namentlich das lapidare Wort hervor-tönte: „Lissa ist unser Salamis," ein Wort, das brausenden Beisall erweckte. Er toastirte auf die Marine und die Armee. In den stürmischen Beisall. der der Rede folgte, tönten die Klänge „Mein Oesterreich" hinein und entfesselten einen endlosen Beifallssturm. Auf den Toast Dr. Lorber'S antwortete bau-kend der Viceadmiral Freiherr v. Srerneck, eine edle, liebenswürdige, stramm militärische Gestalt, der in schlichter, herzlicher Rede 2e-getthoff rühmte als Bürger Marburgs und ein kräftiges Hoch aus Marburg's Bürgerschaft ausbrachte. Professor Knobloch sprach den Toast auf Dr. Reiser und wie srüher der Gänsemarsch zu Viceadmiral v. Sterneck angetreten, um auf sein Wohl anzustoßen, so wiederholte sich diese Scene auch jetzt wieder mit Beziehung aus Dr. M. Reiser. Von den Künstlern, die das Denkmal ge-schaffen. Prostssor Fuß aus Innsbruck, Tur--dein aus Wien und Poschacher aus Maut-Hausen, war leider nur mehr der erstere anwe-send, da die beiden anderen berufshalber be-reits abgereist waren. Ans die Künstler sprach nun Prosessor 'Nagele den Toast in einer Rede, die unge-heure Begeisterung und allseitigen reiche» Bei-fall fand. Hochgeehrte ^ettveriammlung! Einer der geistreichsten Aesthetiker unserer Tage, Moriz Carriere, that einmal den MSspruch: „Vor der Statue muß uns das Gefühl der Ge-genwart und der Ewigkeit des Abgebildeten ergreifend Der scharfsinnige Kunstkritiker will da-mit andeuten, daß der bildende Künstler, wenn er uns die Gestalt eines großen, berühmten Mannes vorführen will, dieselbe erscheinen lassen müsse mit jenen Attributen, in jenem edlen, hohen Geiste, wie er unvergänglich im Andenken der Nachwelt lebt. Und wenn ich diesem schönen Gedanken praktische Anwendung mit Beziehung auf das Kunstwerk geben soll, das sich heute unseren bewundernden Blick enthüllt hat, so kann ich nur mit warmem Gefühle aufrichtiger Anerkennung es aussprechen, daß die Idee eine wahrhaft zwingende. eine wahrhast herrliche ist, den Helden !e-getthoff, uns darzustellen inmitten der Siegesgöttinnen, die ihm das üppige Lorbeerreis von Hel-goland und den Kranz von Lissa reichen, denn mit den stolze» Ehrennamen von Helgoland und Lissa ist Tegetthoff'S unsterblicher Name eingegra be» nicht nur in unsere dankerfüllte Brust, so» dern dauernd eingeschrieben in Oesterreichs rühm-volle Geschichte. Und wenn Tegetthoff'S hehre Gestatt uns entgegentritt aus hohem, glänzend schönen, granit'nen Sockel, so sehe ich auch hier eine herrliche Idee verkörpert; der massige, dichte besten jene Zwanzigtausend heut« selber erzählen ; binnen vierzehn Tagen mag Jeder, der am lieb» sten seine» eigenen Augen und Ohren traut, die Straße hinauf pilgern zuni Hause aus dem Hügel von Bayreuth, das heuer wieder — dies» mal zu einer erhabene» Trauerfeier — seine Pforten öffnet.*) Treten wir ein. so sagt unS der erste Blick in den »tüchtigen Zuschauerraum daß hier et-was ganz Anderes zu erleben sein werde, als in den glitzernden Hostheatera mit Logen, Galle» rien ic. Alles das gibt es im Bayreuther Thea» *) Die Aufführungen des .Paisisal" finden deuer alle «eraden Taqe vom S. bis :«>. Juli (d. u an den 12 Taqen des 10., >2., 14., 16., IS.. 20.. 22., 2». 26., 28.. und 30 Juli statt — Sitze » 20 Mart sind per Nachnahme direct ju beziehen vom „BenvaltungS-rath der BütmenfeNipiele, Sayreuth." Woimungen weift das WohnungScomit^ an (briefliche Anmeldung an se-cretär UUrich). Die Durchschnittspreise für Prioalwod-nungen betrugen im Borjabr« - — > Mark per Tag und Person. Reftaurantpreise find im Maememen biUic{. gisenl'almv'.'rbindungen; Wien-Narnderg-Sayreiitb oder Wien-Eger Bayrculh (für die Strecke GleruEger qenzäiirt die Franz-Iosess Balm 50 ptzt. Ermäbigu-u, g«gen Anmeldung bei den Obmanne des Wiener Waqnler.Lerei-neS, Herrn Ludwig Xoch, Wien, Burqqasse 2i>, woselbst iiud) alle, die Wa.inersache betreffenden Anfragen bereit-willigst beantwortet werden. 1883 Granit ist das stolze Sinnbild reicher, dauernder Kcaft und diese Kraft ist es, der allein des Sie-ges winkt, und diese edle, bewnndernswerthe Kraft ist es, die den Helden Tegetthoff emporgeführt hat von Stufe zu Stufe auf jene Höhe des Ruhmes, au? der wir ihn heute sehen und mit inniger Herzensfreude begrüßen. — Hochgeehrte Festver-ianuiüung! Zweifachen Lorbeer zeigt uns Tezett-hokf's glänzendes Denkmal, das von heute an eine unvergleichliche Zierde unseres rasch aufblühenden Gemeinwesens bleiben wird; der dritte Lorbeer gehört den trefflichen geistvollen Männern, die dem Stein und Erz die große mächtige Seele gegeben, den verehrten Künstlern, die uns dieses stolze Denkmal und damit sich selbst ein stolzeres geschaffen haben, die heute in unserer Mitte verweilen und die wir jetzt ehren wollen nach angestammter Sitte, indem wir das volle Glas erheben und freudig rufen: Die künstlerischen Schöpfer des Denkmals leben hoch. hoch, hoch I In wärmster und herzsichster Weise wurde dann allseitig der einzige anwesende Künstler Professor Fuß begrüßt, der dann in schöner Rede den Dank auSsprach und mit lebhaften Worten hinwies auf die College«, die mit ihm das Denk-mal geschaffen. Seine Rede fand den reichsten Beisall. Räch kurzer Pause erhob sich wieder Dr. M. Reiser und gab die Geschichte der künstlerischen Ansfühnmg des Denkmals zum Besten, erzählte, wie er auf Professor Fuß, aus diese reiche, geniale Krait aufmerksam geworden, daß die Herren Donnnik Bancalari iu Preblau, der rühmlichst bekannte» Professoren Kundmann und Zumbosch, deren Ruhm Europa umfasse, ihn hingewiesen auf Professor Fuß und er müsse gestehen, daß die Wahl dieses Künstlers eine überaus glückliche war. Er trank auf die obge nannten drei Herren. Reichsrathsabgeordneter Dr. Schmiderer toastine aus den Bürgermeister Dr. Duchatich, Dr. Duchatsch aus die Bürgerschaft, da der einzelne nichts vermöge, Professor Schnabl aus den liberalen Chef unserer Garnison, General Kriegs-Hammel, dieser, ei» edler, strammer Soldat, aus Marburgs Bürger, die viribus uuitis ihre Ideen durchführen mögen, was einen endlosen Beifalls-jubel erregte, der sich ernente, als hierauf von der Kapelle der Radetzkymarsch intonirl wurde. D«r einstige Adjutant TegetthoffS sprach einen einfachen, aber auch ungemein wirkungsvollen Toast auf Tegetthoff als Mensch. Dr. Hans Schneider drückte den Wunsch aus es möge das Band fortbestehen, das Marburg Bit# die Marine miteinander verknüpft und wozu das beste Bindeglied, TegetthoffS Monument sei, tas einen unserer schönsten Plätze dauernd schmücken wird. Ingenieur Prodnigg toastirte aus Marburgs Krauen, Professor Schnabl auf den 'Reffen TegetthoffS, Herrn Morwitzer etc. etc. Das ^est war in allen feinen Theilen ein höchst gelungenes und herrschte trotz der Schwüle, die sich im Saale mehr und mehr bemerkbar «achte, eine sreudige, begeisterte Stimmung. ter nicht: nur ein ungeheures Amphitheater, da» keine Rangunterschiede andeutet, dafür aber von jedem Platze aus den gleichen vollen Blick aus die Bühne in unentstellter Perspektive gewährt. Kein Fleckchen Vergoldung in dem gan-Jen Raume und doch, bei dem schlichten Mate-rial. welche imponirende Vornehmheit der archi-tccionischen Wirkung! es ist schon oft geschildert worden, welch tiefen Eindruck die a»S den un-sichtbaren Orchester empordringende», mild-gedämpften Klänge, welch magischen Reiz dann, wenn der Vorhang sich theilt, das in den verdunkelten Zuschauerraum hineinleuchtende Bühnenbild hervorbringt. Jeder fühlt sich von den ersten Tonen a» im Banne des Kunstwerkes, das da mit höchster Weihe ihm entgegentritt. — Kein Unterbrechen der Handlung durch lär-mmde Beisallsbezeugungen; kein Zuspätkommen, fein Weglausen vor Schluß (Die Thüren bleiben von der ersten Rote jedes der drei Acte bis zur letzten geschlossen). Dafür er.zehen wir uns in den beiden Zwischenacten idie Aufführung be-ginnt um 4 llhr) je eine Stunde lang in den schonen Theater umgebenden Anlagen, sowie IM nahen Walde. atmt.ne.n nrni h?r Mnfins»» h.-n ,Z>-utf4« Wacht " pettau. Wir haben unsere Stadt schon oft reich und geschmackvoll decorirt gesehen; nie aber wurde auf die Beflaggung und Decorations-Ausstattung derselben so viel Pracht und Fleiß verwendet, als dermalen. Die Häuser tragen reichen Festschmuck durchwegs; Pflanzengrün wechselt mit Wappenschildern, Bildnissen, Blu-menguirlanden und deut bunten Fardenspiel der Fahnen. Balcone sind geschmackvoll mit Blüthen-sträucher geziert. Reben den streng officiellen Fahnen schwarz-gelb, weiß-roth und weiß'grün sahen wir viele deutsche Tricolore, durch welche die überwiegende Mehrzahl der deutschfühlenden Stadt Pettau ihren politische» Character zu manifestiren und das am 2. d. auS ParteidiS-ciplin und dem Bezirkshauptmann zu Liebe Ver-absanmte einzuholen. Slovenische Tricolore be-merkten wir wenige. Schon am Vormittage war der Zuzug der Fremden ein bedeutender, gegen Mittag zählte man den Andrang nach Tausenden; theils Zuzug vom Lande, theils Schaulustige, welche die herrliche Beflaggung und Decoration bewunderten. Von allen Seiten, ja selbst vom Friedauer, Luttenberger und Ro» hitscher Bezirke kamen festlich gekleidete Männer und Frauen. Deputationen und Körperschaften. Die hölzerne Draubrücke ist in Grün und Weiß völlig eingehüllt und sehr reichlich beflaggt und ein hübscher Triumphbogen mit der Inschrift „Willkommen!" links und rechts mit den ab-gesonderten Ziffern 1682 und 1882. ferner in der Mitte mit den Ziffern 1852, 1873 und 1883 (die Jahre bezeichnen, in welche» der Souverän Pettau besuchte) deckt das alte Mauthhaus. Desgleichen haben auch die Gemeind-n Rann und Haidin große Triumphbögen, ersterer mit der Inschrift „Viribus unitis!" aufgestellt und die Häuser hübsch decorirt und beflaggt. Je näher die Zeit des Eintreffens Sr. Majestät heranrückte, desto großer wurde die Aufregung; endlich halte die Stadt mit ihren Vororten ihr festliches Kleid vollends angethan. Um 3/«l~ ^hr rückte das 4. Bataillon des Jns.-Reg. Prinz Hohenlohe Rr. 87 gegen Haidie aus seinen UebungSplatz, der auch beflaggt war, aus, um dort rechtzeitig Aufstellung zu nehmen. Darauf zogen in der gleichen Richtung ca. 130 berittene Bauern vom Bezirke Friedau. welche in ihrer schmucken Nationaltracht und den schwarz-gelben Fähnlein sich recht hübsch ausnahmen. Bald darauf sahen wir den k. k. BezirkShauptmann vorfahren und endlich nach '/*! llhr marschirte dann auch das 4. Bataillon ver Pionniere aus seinen Brückenschlag-Uebungsplatz. Bald nach l Uhr zeigten die Bollersalven, welche von Haidin herüber dröhnten, die Ankunft des Hof-zuges an. Der Kaiser verließ den Hofzug, hinter ihm der Statthalter Kübeck und die übrige Suite, besichtigte das Bataillon, indem er die I Front abschritt, worauf desilirt wurde. Nach der Desilirung bestieg Se. Majestät sofort den Wagen deS hiesigen Weingroßhandlungsbesitzers Conrad Fürst — welches hübsche Gespann vom sonne bestrahlte weite Thal, nehmen Erfrischun-gen — wir haben ja in Bayreuth überhaupt gelernt, das Aufnehmen eineS mächtigen künstlerischen Eindruckes als eine ganz ernsthafte Ar-beit anzusehen und unsere Muße zur Sammlung für neue Eindrücke zu verwenden. Den Ernst in der Kunst — den hat Wag-ncr gewollt, und dieser Idee gilt das Haus in Bayreuth! Das Alles zu erhalten, es zu pflegen und ihm für alle Zeit Gedeihe» zu sichern, vor die-ser Ausgabe steht jetzt das deutsche Volk. Zu Pfingsten wurde in Nürnberg der „Allgemeine Richard-Wagner-Verein" gegründet; dieser Ver-ein, „welcher die aller Orten verbreitet.'« An-„Hänger deS Meisters und seiner Kunst zu ge-„meinsamer Wirksamkeit fest verbinden soll, hat „den Zweck: die Bayreuther Festspiele sür alle „Zeiten erhalten zu helsen und zunächst periodische. mindestens in dem dritten Jahre wieder-„kehrende Aufführungen der Werke Richard Wag-„ner's im Festspielhaus? zu Bayreuth anzustre-be»."*) •) Der Jahresbeitrag ist 4 Mark — i Gulden 6. 28. Anmeldungen nimmt die Redaction der Blätter jür ~ ~ "----U-.........- 3 Besitzer selbst geleitet wurde — und kehrte durch Haidin, woselbst die 130 Reiter den Wagen Sr. Majestät in di? Mitte nahmen, von einer großen Menschenmaffe unter fortwährenden „Hivio" und „Hochs" begrüßt, unter Böller-salven und Glockengeläute auf den ebenfalls be-flaggten Brückenschlags-Uebungsplatz. Nach Be-sichtigung dieser Truppen begann um ca. viertel 3 Uhr der Brückenschlag, welcher in unglaublich kurzer Zeit ausgeführt wurde und worauf, nachdem daS Militär ein dreimaliges „Hoch" auf Se. Maj. ausbrachte, die Fahrt in die Stadt durch die Stadtparkallee über den Mino-ritenplatz, woselbst die ländl. Reiter Spalier bildeten, dann durch die Floriani- und Kirchgaffe über den Hauptplay, durch die Herrengasse zur k. k. Bezirkshauptmannschast erfolgte. Voran fuhr der Bürgermeister, int zweite» Wagen dann der Kaiser mit seinem Generaladjutanten, FZM. Baron Mondel. Der Empfang deS Kaisers war seitens der Bevölkerung während der ganzen Fahrt eine ehrfurchtsvolle und herzliche. Die dichtgedrängte Menschenmenge brach überall in lebhafte Hochrufe und Zivio's auf den Monarch«» auS, welcher »»ermüdet freundlich dankte. Die Feuerwehr und die Veteranen hielten die Ordnnng musterhaft aufrecht. Bei der Bezirkshauptmannschast wurde Se. Majestät vom Statthalter Kübeck, Statt-halterei-Rath Seeder, dem BezirkShauptmann und den übrigen Beamten und von sonstigen Deputation?» und Honoratioren ehrfurchtsvollst empfangen, sodann in den Hos, welcher einem Blumengarten glich, über die mit Teppichen belegte Stiege, zwischen Pflanzen und blühenden Blumen in den l. Stock geleitet, woselbst im Vorsaale zwischen lebenden Pflanzen und Blumen die Büste des Kaisers stand. Kaum hatte Se. Majestät die letzte Stuse überschritten, intonirte in dem Augenblicke der hiesige Teutsche Männergesangver ein das „Weihelied" von Abt, welches der Kaiser anhörte, woraus unter Füh-ruug des Statthalters und Baron Mondels die Deputationen ihre Huldigungen Sr. Ma-jestät darbrachten. Die Reihenfolge war »ach-stehend: Geistlichkeit, Militär-Commando, Be-zirkShauptmann mit dem BezirkS-Schulrathe, die politische», dann die Justizbeamte». Ge-»tcindevertretuitg der Stadt dann des Bezirkes Pettau. BezirkSvertretung Pettau, Gemeinde-Vertretung von der Stadt dann des Bezirkes Friedau, BezirkSvertretung dann der Gymnasial--lehrkörper. Der Kaiser war außerordentlich freundlich, sprach mit den Meisten und äußerte wiederholt, daß ihn der sreundliche Empfang sehr sreue. Um halb 4 Uhr sand dann die Allerh. Absahrt durch die Herrengasse und den Hauptplatz zur Stadtpfarrkirche statt, woselbst Se. Majestät an der Psorte der Kirche von I der Geistlichkeit int Ornate ehrfurchtsvollst empfangen und in die Kirche geleitet wurde. Nach Besichtigung der Kirche suhr der Kaiser beim Geläute der Glocken durch die Kirch-und Ungarthorgasse beim Bahnhose vorüber. Mit den Aufführungen dieser Werke sollen später, wenn nur daS Unternehme» einmal sich eingelebt hat. nach einem längstgehegten Wun-sche WagnerS, mustergiltige Darstellungen anderer musikalisch - dramatische Werke deutscher Meister abwechseln. — Es ist auch ein wesent-licheS Ziel deS „Allgemeinen Richard-Wagner-Vereines" direct oder durch seine Zweigvereine selbst den unbemittelsten die Aufführungen leicht zugänglich zu machen. — Die Gründung eines „StipendienfoadS" ist eine der letze» und durch gr.Schön in WormS verwirklichten LietlingSideen des Meisters gewesen; in seinem Sinne hat z. B. kürzlich der Wiener akademische Wagnerver-ein zehn Stipendien, bestehend in je einem Frei-sitze und 50 Mark Reisekostenbeitrag an unbe-mittette Künstler und Kunstfreunde vergeben; ebenso verleiht Hoscapcllmeister Hans Richter in Wien an hundert Sitze, die er aus dem Er-trägniffe einer Auffühung der IX. Simphome Beethoven's angekauft hat. Und hätte nur erst der „Allgemeine Richard-Wagner-Vereiu" fünf-zigtausend Mitglieder gewonnen, eine Zahl, die dei dem minimalen Beitrage sicher erreicht wer» hfl kflnii. rofim die Sacke luiirei^eiw bekanU 4 woselbst die Feuerwehr mit ihrer Fahne, dann die Musik, welche die Volkshymne intonirte. und endlich die Schuljugend aufgestellt war. zum Siechen- und Krankenhaus. Noch dieser letzten Besichtigung erfolgte sodann die Rück-fahrt zum Bahnhöfe, woselbst sich sämmtliche Deputationen und Honoratioren, dann eine Abtheilung der Veteranen und der Feuerwehr, der Statthalter Kübeck. Rath Seeder. der Be-zirkshauptmann. der Bürgermeister ?c. und außerdem eine große Menschenmenge, welche den Kaiser bei seiner Abreise nochmals sehen und ihm zujubeln wollte, eingesunden hatten. Der Bahnhof war im Festschmucke, die Räume, welche der Kaiser durchschritt, waren in blumen-reiche Lauben verwandelt. Am Perrone waren über 100 weißgekleidete Schulmädchen aufgestellt, unter denen die Schülerin Jda Farsch Sr. Mäjestät etnen schönen Blumenstrauß mit den Worten überreichte: „Geruhen Ew. Ma-jestät diese Blumen als Zeichen innigster Liebe ilnd Verehrung von der Pettauer Schuljugend entgegenzunehmen." Der Kaiser nahm unter Hoch- und ^ioiorufen der Kleinen uud Großen den Strauß freundlich entgegen und gab wie-derholt seiner Freude über den freundlichen Empfang Ausdruck. Als der Kaiser mit seinem Gesolge den Hofzug bestieg, erschollen neuer-dings nicht enden wollende Hochrufe, und unter Hüte- und Tücherschwenke« verließ um 4 Uhr der Hofzug den Bahnhof. Ans Anlaß dieses höchst freudigenEreigniffes findet heute noch eine Fest-Soiree unserer Bereinscapelle statt. Sauerbruun. (Original Telegramm der „Deuijchen Wacht.") 10. Juli. Der Eurort ist reichlich beflaggt, die Be-zirksstraße in einer Ausdehnung von l Kilom. mit Flaggen, Tannenbäumen und Guirlanden geziert. Die Einfahrt in den Curoit ist be-zaubernd schön und prachtvoll; die Ehrenpforte, mit den Wappen der steir. Städte geziert, am Ein-gange desselben. Vor dem Hause Nr. 15 ver-ließ der Kaiser den Wagen. Don wurde er zuerst vom Stellvertreter deS Landeshauptmannes Dr. Wannisch und dann vom Vorstande der Gemeinde Sauerbrunn, Joh. Ogrisegg, ehr-furchtsvollst begrüßt. Die Ansprache deS Dr. Manisch lautete: „E u e r e Majestät! Allergnädigster Herr und Kaiser! Der Jubel, welcher in diesen unvergeßlich schönen Festtagen durch unsere Steiermark von der Mur bis zur Save erbraust, widerhallet heute auch in den grünen Hainen dieses sonst so stillen Thales, in welchem eine heilbringende Najade ihren geheimnißvollen Sitz aufgeschlagen hat. Dem Lande aber, welchem diese geheimnißvoll waltenden Naturkräste sich dienstbar gemacht haben, widerfährt heute die hohe Ehre, seinen erhabenen Herrn und Kaiser, seinen geliebten Monarchen, den erlauchten Sproßen jenes edlen Geschlechtes, welchem die Strömung für Wagner in Italien, Spanien, England. Amerika!), so wäre auch ganz von selbst da» ermöglicht, was man bei Bildergale-rien, Museen u. dgl. längst ganz natürlich fin-det: daß der Besuch des National-Theaters jeden Theilnehmenden unentgeltlich zusteht. — Nun ist eben nur abzuwarten, ob für das schönste f.ller „Wagner-Denkmale" fünfzigtausend-mal zwei Gulden flüssig zu machen sein werden. ES müßte aber eben bald geschehen — denn sind nur überhaupt den heute aller-orten lebenden Künstlern ersten RangeS. welche sich unter des Meisters Leitung selbst für das von ihm gesteckte hohe Ziel begeistert haben und ihm die glänzenden Erfolge ihres Lebens danken, die äußeren Mittel geboten, sich dem großen Dahingegangenen durch pietätvoll« Tra-dition deS empfangenen Beispieles dankbar zu erweisen — dann ist auch dem deutschen Volke in seinem „Nationaltheater zu Bayreuth" ein Besitzthum gesichert, das dem deutschen Geiste für immer zum Ruhme gereicht. Prof. A. Höfler in Wien. .Z>e«tfche Wacht ° Steiermark vor sechs Jahrhunderten gehuldiget und den Eid der Treue geleistet hat. jen?s Ge-schlechtes, mit dessen Geschichte und Geschicke dieses Landes Schicksal unwandelbar und un-trennbar verbunden war, ist und für alle Zu-kunft sein wird und muß — ich sage, dem Lande widerfährt heute die hohe Ehre, Euere Majestät ehrfurchtsvollst als Gast im eigenen Hause begrüßen zu dürfen mit der ergebensten Bitte, Euere Majestät wollen geruhen. deS Landes einfache, schlichte aber vom treu ergebensten Herzen angebotene Gastfreundschaft mit gewöhn-ter kaiserlicher Huld und Gnade und mit gütiger Nachsicht entgegen zu nehmen. Indem ich da-her Euere Majestät bitte, einzutreten unter unser bescheidenes Dach, bin ich mir sehr wohl be-wußt, nur ein schwacher Dolmetsch der Gefühle der Dankbarkeit zu sein, welche in diesem für unsere Kuranstalt denkwürdigen Momente unser aller Herzen durchbebt, der Gefühle all' der Hunderte und Tausende, welche heute aus Nah und Fern herbeigeströmt sind, um ihren Kaiser huldigend zu begrüßen. Und diese Gefühle ireuester Ergebenheit und loyalster Hingebung für Eure Majestät geheiligte und geliebte Per-son fasse ich zusammen in den Ruf: Se. Majestät unser geliebt« Kaiser lebe hoch, hoch, hoch!" Die Begrüßung des Bürgermeisters Ogri-segg hatte folgenden Wonlaut: Eure Majestät! Glücklich preisen wir uns, Eure Majestät in unserer Mitte zu sehen, und mir, als Vor-stand der Gemeinde Sauerbrunn. wurde die hohe Ehre zu Theil. Eurer Majestät die unwandelbarste Treue und Ergebenheit zu Füßen legen zu dürsen. Diesen Anlaß benützend, erstatte ich Eurer Majestät im Namen der Gemeinde, die ich verttete, den ehrfurchtsvollsten Dank für die Spenden, welche uns im abgelaufenen Jahre, in dem wir durch Mißernten einer harten Prü-fung unterlagen, huldvollst «theilt wurde. Dieser von Euerer Majestät gewährten Hilfe hatten wir es zu verdanken, daß viele Gemeindebewoh-ner. welche der äußersten Noth preisgeben waren, vor Kummer, Elend und Hunger geschützt, in die Lage versetzt wurden, ihre Felder so zu besorgen, daß wir dieses Jahr, wenn der Himmel unsere Arbeit weiterhin segnet, einer recht guten Ernte entgegen sehen dürfen. Mit dem reinsten Gefühle von Loyalität rufe ich daher aus dem Inneren unserer Herzen, in welchen die innigste Liebe und Verehrung für unseren gütigen Monarchen wohnt: Gott beschirme, Gott erhalte zum Wohle der großen österreichischen Völkerfamilie Eure Majestät! Auf beide dieser Begrüßungen folgten ent-sprechende, huldvoll gesprochene Worte. Das Töchterchen des verstorbenen FZM. Frhrn. v. John und ein Schulmädchen spendeten dem Kaiser Blumen. Nicht lange damrte es und schon erschien der Kaiser wieder ganz frisch am Eurplatze, trotz der großen heute durchgemachten Strapazen, um sich unmittelbar zur Hoftafel in den Eursalon zu begeben. Zu dieser wurden außer der engeren kaiserl. Suite noch geladen: Fürst Alfred Windischgrätz. Graf Kottulinsk^, Dr. Wannisch, Gräs Khevenhüller, Gras Emil Palffy, Baron Schwarz-Senborn, die Direction der Euranstalt und zwar Director Geutebrück und die beiden landschaftlichen Brunnenärzte Dr. Hoisel und Glax, Bezirksrichter Walter. Professor Rumpf. Gemeindevorstand Ogrisegg. Bürgermeister Sporn, Hauptpfarrer Fröhlich und Dechant Zentzich. Nach dem aus 12 Gängen bestehenden Diner hielt Se. Majestät im Eur-salon selbst Cercle, wobei er sich mit sämmtlichen oben angeführten Gästen in leutseligster Weise unterhielt. Bei eingebrochener Dunkelheit er-strahlte der Eurort in einem MeereSlicht; der Musikpavillon und daS Douchebad nehmen sich bezaubernd schön aus. Vervollständigt wurde der großartige Effect durch bengalische Feuer, die an verschiedenen Stellen des Eurortes an-gezündet und an den benachbaNen Hügeln und am Pleschiwitz als Höhenfeuer erglühten. Nie noch hat dieses Thal AehnlicheS gesehen! Be-reits um halb 10 Uhr begab sich der Kaiser zur Ruhe, huldvollst den Dank für das ge-lungene Arrangement aussprechend. 1883 11. Juli. Schon vor drei Uhr Morgens war das Schlafgemach des Kaisers erleuchtet und arbei-tete derselbe bis 7 Uhr, zu welcher Zeit er wieder am Eurplatze erschien, um sich zum Brunnentemvel zu begeben. Hier kredenzte ihm die jugendliche Baronesse Gudenus einen mit dem Säuerlinge gefüllten Becher, von dem er mit besonderem Behagen trank. Bei einem Aufenthalte von wenigen Minuten schritt Se. Majestät weiter in das Füllhaus, wo, wie ge-wöhnlich. gefüllt wurde und die Brunnen-mädchen eines ihrer alltäglichen Lieder an-stimmten. Von hier ging es in ziemlich raschem Tempo am Triestiner Kogel, auf welchem Brunnenarzt Dr. Hoisel die gewüntschen Aus-künfte über die Umgebung nnd Professor Rumpf über die Mineralwässer des Thales gab. Hoch befriedigt von der schöne» Aussicht, kehrte der Kaiser um '/Ji Uhr ;u seinem Wohnhause zurück, wo er nnverweilt, nachdem er noch seinen Namen in das Gedenkbuch ein-trug, bei lebhafter Acclamanon, wie gestern bei der Ankunft, den Eurort sehr befriedigt verließ. Store. (Original-Telegramm der „Teutschen Wachl ") Als der Hofzug im langsamsten Tempo durch die Station Store fuhr, wurde der Kaiser von den entlang der Bahnstrecke und der prächtig decorirten Eisenwerke der Herren Neufeld, Weitzer und Schöller aufgestellten Arbeitern, welche nach ihrer Kategorie gekleidet waren, mit brausenden Glückauf-Rufen begrüßt. Der Kaiser. welcher von dieser Ovation freudig berührt wurde, geruhte auch in Eilli dem dortselbst am Perron als Vertreter der Industrie anwesenden Herrn Weitzer den Allerhöchsten Dank dafür auszusprechen. «un. Mit dem Morgengrauen war heule unsere Bürgerschaft schon thätig die begonnenen Deco-ration zu vollenden. Ein Flaggenschmuck, wie ihn die Stadt wohl noch niemals angelegt hatte, prangte alsbald an den reichlich mit Tannen-und Eichengrün gezierten Häuier.i. Neben den kaiserlichen und steirischen Fahnen wehte die Tricolore in unzähligen und mächtigen Exempla-ren an den meisten Häusern. Selbst die Reisig-und Eichenkränze waren zumeist von schwarz-roth-goldenen Bändern umschlungen. Ein Flaggen-wald zierte den Ansang der Banhofsgasse, so-wie die Ringstraße und den Weg nach dem Glacis. Da« Ganze gewähNe einen wirklich schönen Anblick. — Von den vielen besonders geschmackvoll decorirten Häusern seien erwähnt: das RathhauS, das Hotel Erzherzog Johann, das an der Stirne folgend« launige Verse auf-wies: B'hiat Gott lieber Kaiser. Du gehst jetzt ins Kran (Krain). Sein ondre Leut dunen Als d'Steirerleut san: Soll'n brav sein und gscheit. Ja pfiffig sogoar. Aber besser wie d'Steirer, Na, dös ist nöt woahr! Trum denk oft an d'Steirer Und vergiß net auf Sö, Koa treueres Volk DaS find st nöt als dö! WeiterS daS Hotel Koscher und vor Allem der Bahnhof, den die Südbahngesellschaft in eben so geschmackvoller als luxuriöser Weise geziert hatte. Unsere Frauen hatten de« edlen Vorfahren unseres Gastes in ebenso sinniger als schöner Weise gedacht. Sie hatten an den Stufen des Standbildes Josef II. eine Unzahl von Kränzen mit prachtvollen schwarz-roth-goldenen Bändern niedergelegt. Eine Menge von Menschen umstand das bekränzte Monument. Das rege Leben in den Straßen und auf den Plätzen unserer freundlichen Stadt nahm mit den Klängen der Musik unseres einheimischen Regimentes, die, patriotische Weisen aufspielend, einen Rundgang durch die Stadt machte, seinen eigentlichen Ansang. Immer höher schwoll die 1883 Menge, Wagen an Wagen führte neue Gäste herbei so, daß, als die Zeit d-r Ankunft des HoszugeS nahte, der Verkehr dem Stocken nahe war. Ter Feuerwehr von Cilli, der vereint mit befrenndeten Eameraden aus den umliegenden Märkte» — namentlich war Gonobitz und Hochenegg sehr stark vertreten — und den schmucken Turnern von Cilli. die schwere Auf-gal'e zugefallen war. die Ordnung ausrecht zu halten, hat die übernommene Pflicht in der aiiznerkennkndsten Weise gelöst. Während der ganzen Feststunden war die Ordnung eine wahr-haft musterhafte. Sehr angenehm berührte die Abwesenheit jedes osticiellcn Sicherheitsorganes, halte ja doch die Bürgerschaft den Sicherheit-dienst selbst übernommen. Am Perron des Bahnhofes hatten sich miillerweile der Bürgermeister der Stadt, Dr. Neckermann, mit dem gesammlen Gemeinde-rathe, die Beamten der BezirkShauptmann-schast mit dem Statthaltereiraihe Haas an der Spitze, jene des Kreisflerichtes geführt vom Hofrathe Heinricher, die kaiserliche Staats-anwallschasl mit dem k. k. Oberlandesgerichls-rathe Duller. die Beamtenschaft der ärarischen Zinkhütte mit dem Ober - Hütten - Verwalter Brunner, der Lehrkörper des Gymnasiums mit seinem Tirector Dr. Svoboda, die Lehrer der Bürgerschule mit dem Tirector Tirmhirn, ! die Leiter der städtischen Knaben- und Mäd- I chenichule, die Oberlehrer Bobisut und Weiß, Bezirksfchulinspector Ambroschitz eingesunde». Ferner waren erschienen: die BezirkSvertre-tungen von Cilli, Gonobitz und Franz mit ihren Obmännern Sajovitz, Sutter und Schauer, die Vertretungen der Märkte: Hochenegg, Sachsenfeld. Franz, Schönstein, Wöllan, Praß' berg. Fraßlau. Gonobitz und Oberburg. An diese reihten sich Vertreter der Industrie und des Handels, sowie die Deputationen von 47 Landgemeinden. Ein prächtiges Bild boten die in großer Uniform erschienenen Mitglieder des Adels und Militärs. Wir bemerkten da unter Anderen die Fürsten Hugo und Ernst Windlschgrätz. Fürsten Salm - Reifferscheid, Feldmarschall-Lieutenant Baron Bourguignon, die Grasen Wurmbrand, Montecuccouli, Sar-mage, die Barone : Hackelberg-Landau, Witte»-bach, Warbberg. Vay, Puthon, die Generale Gras Mensdorf, Haas von Grünenwaldt, Oberst Lendwich, Äiinisterialrath Wasitsch. Consul Faber, Barou Ätanteuffel und eine ^roße Anzahl von Officieren in den buntesten Uniformen. Unter der Führung des ürstbifchofs Stepischnegg war eine große ahl von Priestern erschienen. Von den Damen bemerkten wir eine De-pulalion des rothen Kreuzes, sowie die Gemahlinnen verschiedener CiUier Bürger und des Adels. Ein Kreis reizender junger Damen verschönte das ge wählte Ensemble. Nichl umsonst erwähnte später ein galanter hoher Militär, der dem Gesolge des Kaisers angehört,daß dies wohl der reizendste Damen-flor gewesen, der zur Begrüßung Sr. Majestät auf steirischem Boden erschien. Böllerschüsse verkündete» endlich die Ankunft des Hofzuges, der bald unter dem Geläute der Glocke» und dem tausendstimmigen Jubel des Volkes in die Station einfuhr. Leichten Schrittes entstieg der Kaiser dem Hofwaggon, gefolgt vom Statthalter Baron Kübeck, dem Corpscommandanten Baron Kühn und der übrige» Suite und begab sich durch das Spalier, das 24 schöne Mädchen bildeten, zu dem Eillier Gemcinderache. Dr. Neckermann, der dem Kaiser entgegengetreten, hielt nun folgende, vsn sichtlicher Wärme gettagene Ansprache: Eure Majestät! Die Stadtgemeinde Cilli ist hocherfreut Ew. Majestät auf heimischem Boden begrüßen zu tonnen, und um somehr, als die allgemeine 600« jährige Landesfeter hiezn den höchst freudigen An laß giebt. Gernhen Ew. Majestät die ebenso wahre als offene Versicherung entgegenzunehmen, daß fest und unerschütterlich. wie die alte, wieder frisch aufblühende Römerstadt Cilli, ebenso fest und unwandelbar die Treue und Ergebenheit ihrer Bewohner ist und sein wird. Gott erhalte, Gott segne, Gott schütze Ew. Majestät. „Zutsche Wacht." Se. Majestät erwiderte hieraus folgendes: „Ich danke Ihnen für den herzlichen Empfang und versichere Sie, daß es mich sehr freut, Ihre Stadt, an der ich so oft vorbeifuhr, betreten zn können. Ich wünsche derselben aus vollem Herzen, daß sie blühe und gedeihe." Hieraus erkundigte sich der Kaiser nach den hiesigen Verhältnissen, insbesondere nach Handel und Industrie und äußerte sich über die ihm vom Bürgermeister gegebenen Aus-Närungen sehr befriedigt. Hieraus wurden noch vom Gemeinderathe die Herren Dr. HigerS-perger und Professor Marek mit Ansprachen beehrt. Nach einer gütigen Aufforderung an die jungen Damen, sich nicht weiter der glü-henden Sonnenhitze auszusetzen und lieber in den Schatten treten zu wollen, wendete er sich an den Fürstbischof und richtete mehrere und wie es uns schien, ernstere Worte an den Elerus. — Vom Adel hatten sämmtliche vor-genannte Herren die Ehre, angesprochen zu werden. Desgleichen vom Militär, von der Beamtenschaft und dem Lehrkörper. Gymnasial--director Dr. Svoboda überreichte in pracht-voller Enveloppe eine auf die Feier bezug-habende Ode, welche huldvollst entgegengenom-men wurde. Den Bürgerschuldirector Dirm-i Hirn fragte der Kaiser über die Forlschritte j jener Schüler, welche die Bürgerschule aus den slovenischen Landschulen erhält. Der Mo-narch war von der Antwort des Leiters der Anstalt, daß die Schüler vollkommen entsprechen, sehr befriedigt. Nun wurden die genannten Obmän-ner der Bezirksvertretungen mit Ansprachen be-ehrt. Bürgermeister von Praßberg richtete eine slovenische Ansprache an den Kaiser, welche dieser in deutscher Sprache erwiderte. ES gereichte uns selbst zur wahren Be-friedigung. daß sämmtliche Dorfbürgermeister und Gemeinderathsmitglieder, mit deren Erscheinen offenbar ein wenig slovenisch demonstrirt werden sollte, im unverfälscht deutsch steirischem Dialect die huldvollen Anfragen Sr. Majestät erwiderten. Nur ein uns besannt gegebener clericaler Händler, antwortete auf die kaiserliche Ansprache: Ich bin Slovene und verstehe nicht deutsch (!), woraus der Kaiser den danebenstehenden Bürgermeister von Gonobitz und Hochenegg mit Ansprachen beglückte. Unter den, Jubelrufen der Bevölkerung schritt der Kaiser nun dem AuSgange des Bahn-hofeS zu, und zwar zunächst an den Kindern der städtischen Mädchenschule wob'i sich ein Neiner Vorfall erreignele der zu lieb ist. als daß wir seiner nicht erwähnen sollten. Ein kleines Mädchen schritt auf den Kaiser munter zu und bat ihn treuherzig, einige Blumen anzunehmen; der Kaiser lächelte über diese offenbar nicht programmäßige Huldigung, nahm den Blumen-stranß sofort entgegen, und fragte dann in über-auS liebenswürdiger Weife die Madchen ob sie wohl brav lernen und ermähnte sie dazu. Bei dieser Gelegenheit hatten die Lehrerinnen, die Fräulein RanN und Michelak, die Ehre ange« sprochen zn werden. Die vor dem Bahnhöfe postirten Veteranen, Zinkhüttenarbeiter und die zahllose dichtgedrängte Volksmenge brachen in stürmische Hochrufe auS, als Se. Majestät, den von unserem Mitbürger Herrn Friedrich Mathes gelenkten Wagen bestieg. Mit dem Bürgermeister an der Töte bewegte sich nun die Wagenreihe der deutschen Kirche zu, fortwährend von donnernden Grüßen begleitet. An der Kirchen-pforte, erwurtete der Abt von Cilli Herr A. Wretschko sowie die beiden Kirchenkämmerer Joses Raknsch und Hecht den hohen Gast und geleiteten denselben zum Hochaltare, während der Männergesangsverein in vom Kaiser selbst als vortrefflich anerkannter Weise, den Kreuzer' schen Chor „das Felsenkreuz" sang. Auf die Frage deS Kaisers, ob die Kirche eine neue sei, antwortete der Abt, daß dieselbe von Kaiser Franz der Sladtgemeinde zum Ge-schenke geniacht worden sei und daß ste durch milde Stiftungen erkalten werde. Auf die weitere Frage des Kaisers, ob der Abt nicht Feldpater gewesen sei. antwortete letzterer, er habe als solcher beim 27. und 47. Regiment« gedient. Nach Besichtigung der hinter dem Hochaltare 5 aufgestellten Todtmschädel der Grafen von Cilli verließ der Kaiser die Kirche, bestieg wieder den Wag»n, wobei er dem Lenker des Wagens Herrn Fritz Ma'heS Worte deS Dankes sagte. Am Cxercierplatze angelangt, ließ d:r Kaiser das erste Bataillon des 87. J.-R. sowie die zur Waffenübung eingerückte Compagnie des 20. Landwehr-Balaillons einige Bewegungen machen und im Feuer exercieren. Der Kaiser äußerte sich sehr befriedigt und hob bei Vornahme der Landwehr-Officiere besonders hervor, daß die vorzüglichen Leistungen der Compagnie ein Be-weis nicht nur elftägiger, sondern weit längerer Arbeit sei. Vom Exercierplatze begab sich der Kaiser in Begleitung deS Bürgermeisters und Bürgermeister-Stellvertreters nach dem Gisela-Spitale, wo er von dem Landes Ausschußmitgliede Scholz. den Anstaltsbeamten, dem Arzte Dr. Koeevar und dem städtischen Armenrathe empfangen wurde. Nach Besichtung der Krankenräume, in welchen der Monarch mehrere Patienten ansprach, kostete er das ihm servirte Eingemachte, wobei er be-merkte: Sehr gut gekocht, dann brach er eine Semmel ab. aß davon und trank ein ihm credenztes GlaS Wein, dabei fragend, ist das ein Steirer? worauf er eine bejahende Antwort erhielt. Dann begab er sich wieder nach dem Exercierplatze, bestieg dort den Wagen und fuhr durch die Laibacherstraße, den Burgplatz, die Herrengaffe. den Hauptplatz, die Grazergaffe und die Ringstraße nach dem Bahnhofe. Jetzt wurde ihm von Fräulein Lina Wilcher ein prachtvolles Bouquet aus Theerosen und dunklen Stiefmütterchen überreicht. Das Bouquetband bestand aus blauer Seide und trug in Goldstickerei die drei Sterne deS Cillier Wappens und den Datum des heutigen Tages. Der Kaiser dankte huldvoll lächelnd der schönen Ueberreicherin, welche ebenfalls eine blauseidene Schärpe mit dem Stadtwappen Um um die Brust geschlungen hatte, fragte sie, wer ihr Vater und ob sie eine Cillierin sei. worauf das Fräulein herzhaft antwortete. Dann dankte der Kaiser nochmals dem Bürgermeister für den so freudigen Empfang und bestieg unter Hochrufen den Hofwagen. Die Jubelrufe, auf welche der Monarch sichtbar freudig bewegt mit militärischem Gruße dankte, verstummten erst, als der Hoszug die Station verlassen hatte.. Schließlich fei noch bemerkt, daß während der ganzen Zeit der Anwesenheit des Kaiser« überall die musterhafteste Ordnung herrschte und daß die wahre Feststimmung unserer Einwohnerschaft den ganzen Tag fortdauerte; gab eS doch so viel zu erzählen und hatten doch so Viele das Glück gehavt vom Landesherrn mit einer Ansprache beehrt zu werden. Das hiesige Festcomite aber, namentlich die Herren Dr. Higersperger, Skolant und Schmidl, welche in unermüdlicher Thätigkeit, das so prächtige Arrangement getroffen h«rten, verdient den vollen, uneingeschränkten Dank un-serer Bevölkerung. Markt Füffer. tOriginal Telegramm der „Deutschen Wacht.") Der Kaiser wurde enthnsiast isch unter großem Andränge des Publicums in dem von der Marktgemeinde festlich geschmückten Bahnhofe um halb 1 Uhr empfangen. Bürgermeister A m o u begrüßte den Kaiser in einer kurzen Ansprache im 'Namen der BezirkSvertretung und der Gemeinde, dankte für den hohen Be such, worauf Se. Majestät feine Befriedigung über den übercuiS herzlichen Empfang äußerle und den Bürgermeister durch eine längere An-spräche auszeichnete. Hierauf hielt der Gemeindevorsteher von St. C h r i-st o f eine slovenische Ansprache. Der Kaiser dankte deutsch und fragte, o b er nicht deutsch spreche, worauf er die übrigen Fragen deutsch be-antwortete. Der Kaiser zeichnete noch die Bezirks- und Gemeindevertreter, die Spitzen der Behörden, die Geistlichkeit, die Feuerwehr, die Badeinhabung und den Lehrkörper mit An-sprachen ans. Schulkinder überreichlen ei» Bouquet. Nach einvierlelstündigem Aufenthalte 6 fuhr der Kaiser, nachdem er dem Bürgermeister und BezirkSoertretungsobmann nochmals dankte, unter lebhaften Hoch- und Ziviorufen weiter. — Auffallend war es und soll gerügt werden, daß ein hier weilender Badegast, angeblich polnischer Reichsrathsabgeordneter, sich gleich uoctj Ankunft des Hoszuges vordrängte und vorstellte, und so dem Monarchen die Möglich-keit benahm, von unserem Bezirksobmann und Bürgermeister zuerst empfangen und begrüßt zu werden. Steinbrück. (OiiPnal-Teleqiamm der ..Teutschen Wacht.") Der Bahnhof und die Umgebung sind mit österreichischen. steirischen und Hausfarbeu reichlichst geschmückt. Der Hoszug fuhr pünkt-lich unter Kanonensalven und Böllerschüssen in die Station. Der Kaiser. welcher unge-mein heiter war. wurde von der Schuljugend, Deputationen der Bezirksvertretungcn, der Städte «nd Märkte ehrfurchtsvoll begrüßt. Fräulein Maria Antlei überreichte ein Bou-quet. Mit Ausnahme jener der Landgemeinden waren fäuimtliche Begrüßungsreden in deut-scher Sprache gehalten. Der Kaiser erkundigte sich lebhast nach den Verhältnissen, sprach mit jedem einzelnen Mitgliede der Vertretungen, den Geistlichen und Lehrern und verließ die Station unter lebhaften Hoch- und Ziviorufeu. Krisaik. »Original-Tclkgramm der „Deutschen Wacht.") I I. Juli. Gestern fand hier ein Hackelzug mit Musik und unter Böllerschüssen stau. Die Ankunft des Kaisers erfolgte progranimginäß. Zum Empfange hatte sich der Landespräsident von Krain, der Bezirkshauptman» von Liltai, die Gemeindever-tretung und Geistlichkeit von Trifail, Oberberg-Commiffär Riedl, die Berwaltuugsräthe Peter Frei-Herr von Pirqnet, Anatol de Lapoeriere, Dr. Edmund vou Mojsisovic, Edler von Mojövar. Victor Freiherr von Prereira, Octav Pierart, Dr. Edm. Reis, Frecherr von Rieft und kaiscr ticher Rath Carl Sarg, weiters die Beamtenschaft von Trifail, Hrastnigg und Sagor. Der Landes-ausschuß von Steiermark war zur Verabschiedung erschienen. Der Bürgermeister von Trifail hielt folgende deutfche Ansprache: ..Eure k. k. Majestät, allergnädigster Kaiser und Herr! Die Guneindevertretung von Tr>fail naht sich in tiefster Ehrsurcht der k. k. Maje-stät, um im Namen der Bevölkerung den aller-unterthänigsten Da >k für die hohe Gnade des allerhöchsten Besuches Ihrer Majestät darzu-bringen. Hoch lebe Ihre k. k. apostolische Maje-stät unser allergnädigster Kaiser!" Frhr. v. Pirquet begrüßte den Kaiser mit nachstehender Rede: „Der Berwaltungsrath der Trisailer Noh-lengewerkschaft schätzt sich glücklich, an der Spitze der ihm unterstehenden Beamten und Bergleute Euer Majestät auf dem Grund und Boden der Gewerkschaft selbst huldigen zu dürfen. Sowie aus jenen Bergeslehnen, welche Eurer Majestät zu zeigen wir die Ehre haben werden, die Kohle offen zu Tage liegt, um zur Wohlfahrt der Menschheit gewonnen und verwendet zu werden, so liegen auch hier, zum Wohle des Vaterlandes, die Gesinnungen der unwandelbaren Treue, Ergebenheit und tiesster Dankbarkeit offen zu Tage, welche die Bergleute der schönen Steiermark ihren obersten Bergherrn, ihren viel-geliebten Kaiser entgegenbringen. So vereinigen wir uns alle zu einem freudigen Glückauf für unseren erlauchten Kaiser und Herrn. Glückauf!" Der Kaiser dankte für den herzlichen Ein-psang und fuhr dann nach dem Werksspitale, welches er unter Dr. Prossinaggs Leitnng be-sichtigte.Von hier erfolgte dieFahrt zumTagbauel, woselbst innerhalb zweier Minuten drei Spren-gungen vorgenommen wurden. Die erste sand in fester Kohle von der 8. auf die 7. Etage statt. Die Mienenlöcher hatten 0 M. Tiefe und 0-17 M. Durchmesser. Die abgesprengte Kohle wird auf 14IM Mt. Et. geschützt. Die ganze Ladung betrug 102 500 Kg. Dynamit. Die zweite Sprengung fand im Tegel von der 10. ans ..peutsche Macht." die 9. Etage statt. Die Zahl derBohrlöcher betrug 9 von 6*5 M. Tiefe und 0 17 M. Durch-messer. DaS abgesprengte Materiale wird aus 37,20264 Mt. Zentner geschätzt. Die Ladung betrug 376-436 Kg. Dynamit-Die dritte Sprengung fand im ausgebrannten Tonmergel von der 12. auf die I l. Etage statt. Die Zahl der Bohrlöcher betrug 8 mit 65 M. Tiefe 0 17 M. Durchmeffer. Das abgesprengte Material wird auf 45.222-78 Metercentner ge-schätzt. Die verwendete Dynamitmenge betrng 432 Kilogramm. Die einzelnen Schüsse waren mit weiß-rothen Fähnlein bezeichnet. Es war ein wunderbarer Anblick, als unter dumpfem Gedröhne die Erde erzitterte und die mächtigen Felsmasfen sich verschoben. Vor dem Ansstiege zum Tagbaue hielt Oberbergcommissär Riedel eine Ausprache an den Kaiser. Nach der Sprengung, welche den Monarchen sichtlich über-rascht hatte, verweilte er noch längere Zeit im Pavillon, erkundigte sich um die Werksverhältnisse. Central Director Herlle ertheilte bei der Begehung des TagbaueS die gewünschten Auskünfte. Der Kaiser »ahm auch einen Labetrunk zu sich, zeichnete seinen Namen in die bereitgehaltenen Gedenk-bücher der Gemeinde und Gewerkschaft. Hierauf erfolgte unter Glückaisrufen die Abfahrt. Schließlich fei noch bemerkt, daß am festlich geschmückten Stationsplatze 200 unsormirte Bergleute mit ihrer eigenen Musikcapelle den Kaiscr bei der Ankunft begrüßten, und daß die überaus gelungene Sprengung unter der Leitung des BergmeisterS Komposch stattfand. Correspondenzen. Graz, 9. Juli. (Orig. - Eorr.) [D i e Kaisertage.j Die Kaisertage sind zu Ende und verlohnt sich wohl, einen Blick auf die ab-gelaufene Woche zu werfen. Da muß vor Allem bemerkt werden, daß der Empfang, den der Monarch in Graz gesunden, ein so über-wältigend herzlicher war, wie ihn wohl Niemand erwartet hätte. Graz hat sein AeußersteS ge-than, nm den Kaiser nicht nur prunkvoll zu em-psangen. sonder» es hat den Festtagen auch den wohlthuendsten Stempel ungezwungener Herzlich-keit ausgedrückt, deren sich der Kaiser oft — wie beim Blumenbombardement der Schuljugend — förmlich, wenn auch freudig bewegten Herzens, erwehre» mußte. Wir glauben es gerne, was all' die Personen in« Gefolgt deS Monarchen bestätigen, daß Letzterer selten so heiter und frohgestimmt ist, als er eS in dieser Woche in Graz war. Ein wahres Kaiserwetter, dem die kurzen Gewitterregen keinen Eintrag thun konn-ten, erhöhten die Schönheit der Festtage. Keine Frage, daß der Monarch nach diesen Festtagen von den bestverleumdeten deutsch»» Grazern eine andere Meinung erhalten hat, als etwa in den Zeiten der Alsonso-Affaire, der Arbeiter-und Bierkrawalle. Nur als eiuen Ausfluß der höchsten Ehrerbietung war es, daß die Bevölke-ruug meist nur mit den Farben schwarz-gelb, weiß-grün und weiß-roth beflaggte, und die deutschen schwarz-roth-gold'nen Fahnen nur mehr zur Wahrung eines Princips aufgehißt wurden. Aber so sqmpathisirt die erlauchte Majestät, leut-selig und liebenswürdig gegen Jedermann, em-psangen wurde, so gerne wir dies constatiren, den schärfsten und dicksten Strich ziehen wir zwischen dem Monarchen und — Grasen Taasse. Was die Grazer Bevölkerung über Taaffe sagt und immer wieder erzählt, das können wir begreiflicherweise nicht wiederholen. Nicht nur eisigkalt, sondern entschieden abwehrend und feindlich verhielt sich Graz gegen den Premier. Ueberall wendete man ihm den Rucken, und zwar geschah dies, wie wir auS bester Quelle wissen, von sehr hohen Militärs in der osten-tativsten Weise. Sonntag Abend nach der Hof-tas?l erschien der Premier, während dem Kaiser vor der Burg endlose Ovationen gebracht wurden, in Civil, nur mit einem großen Orden, am Domplatz — daS Nähere müssen wir, trotzdem es sehr pikant ist, verschweigen. — Nur Wenige erkannten ihn und gafften ihn mit so erstaunt merkwürdigen Blicken an, daß seine zwei Be-gleiter ihn rasch in einen Fiaker steckten und 1883 davonsuhren. Montag Abend suhr er in sehr nonchalanter Haltung in langsamen Trab durch die Herrengasse. Zwei Burschenschafter mit schwarz-roth-gold'nen Bänder» bummelten die Herrengasse durch, erkennen ihn und in spon-tanem Ueberquellen der heißesten Liebe rief einer, nebenbei bemerkt in etwas unvorsichtiger Weise: „Das ist doch eine.....uns Deutsche so zu provociren." Dem Premier konnte dieser mit gewaltigen Fäusten illustrirter Gruß kaum enl-gangen sein, — aber er suhr fort. Allzemein erzählt man sich, daß der Bürgermeister bei seinem auffallend langen Besuche vem Minister über die Stimmung der Grazer und der Deut-schen unverhohlen die Wahrheit gesagt. Im größten Hotel, beim Elefanten, war trotz Be-stellnng sür den Premier kein Logis zu haben, und die Sicherheitswache athmete auf. als schon Montag Abend Graf Taaffe zu Fuß auf den Bahnhof ging, um sogleich im Coupe zu ver-schwinden. — Am Tage deS Besuches des Kai-sers in Eggenberg flogen zwischen Wie.l und Laienburg eine Menge Telegramme, die sich aus den Ankaus EggenbergS durch den Krön-prinzen bezogen, und wie wir aus guter Quelle hörten, soll bestimmt verhandelt worden sein, daß der Kronprinz incognito das Schloß dieser Tage besichtigen und seinen Wohnsitz in Graz aufschlagen soll. Die Nachricht erregte, wegen deS politischen Hintergrundes, einen wahren Sturm der Begeisterung unter den Grazern; bedarf allerdings noch der Bestätigung. Der Fremdenzufluß ist e:n enormer, Graz eine wahre Großstadt — für dies« Tage. Das Land und die Gemeinde haben außerordentliche Geldmittel aufgeboten, um das Fest glanzvoll zu gestalten. Die Gemeinde hat wohl an 50.000 fl. für Decorationen. den Festball ic. aufgeboten, wobei freilich zu bemerken ist. daß diese Auslagen den Geschäftsleuten, besonders aber den kleinen Gewerbsleuten und Arbeitern zu Statten ge-kommen, von dem Golde, das der Fremden-zufluß in die Landeshauptstadt geführt, nicht zu reden. Daß bei den Decorationen unbegreif-lich- Schnitzer vorgekommen sind, ist nicht zu verwundern. So hat man vielfach die g e> pflasterten Straßen beschottert und dadurch ein wahres Staubmeer geschaffen — als ob die gut auf Federn ruhenden kaiserlicheu Carossen nicht auch auf dem gewöhnlichen Pflaster gut gefahren wäre». Der Auerspergdrunnen wurde einige Tage vor der Ankuust des 'Monarchen vollkommen umplankt, daß kein Blick die pro-jectirten Umwandlungen sehen sollte. Als endlich am Tage der Ankunft des Kaisers die Planken fielen, zeigte sich eine Fontaine von so erbärmlicher Geschmacklosigkeit, daß sich halb-wegS ästhetisch geschulte Augen mit Entsetzen abwandten, eine Fontaine, die höchstens zu einer Bauernhochzeit in ein Dorf gepaßt hätte. Das ist nämlich, falls dem geniale» „E r f i n-der" diese Zeilen zu Gesicht kommen sollten, nicht deS Referenten individuelle Anschauung, sondern daS einstimmig« Urtheil aller hiesigen Künstler- und Architectenkreise. Windischaraz, 7.Juli,(Orig.-Corr.»'Habs-b u r g f e i er.j Nach dem bereits veröffentlichten Programme wurde die HabSburgseier hier am I. und 2. d. M. in solenner Weise begangen. Tausende von Menschen betheiligten sich am Abende deS I. d. an der Feier, die unter dem Arrangement des Herrn Pörner auf das voll-konunenste gelang. Ein zahlreicher Zug bewegte sich unter Vorantritt einer Musikcapelle vom Gasthause des Herrn Lobe in die glänzend be-leuchte, beflaggte, mit Kränzen geschmückte Stadt, voran die hiesige freiwillige Feuerwehr mit 30 Pech u. Petroleumfackeln; an diese schlössen sich an: ein Zug weißgekleideter Mädchen, angeführt durch die „Austria," und „Stiria." ein Zug Knaben, die Wappen sämmtlicher österreichischer Kronländer ttagend, ein Zug von 150 LampionSträger». — Während deS Einzuges wurden Pöllerfalven gelöst u. bengalische Feuer abgebrannt. Der Zug stellte sich auf bei-den Seiten der mit der Büste des Kai-serS geschmückten Hulvigungstribüne auf, bei welcher die Gemeindevertretung denselben cm- 1883 pfing. Nachdem der Herr BezirkShauptmann über Einladung der Gemeindevertretung vor der Tri- j düne erschienen war, hielt der Herr Bürgermei-ster Dr. Tomscheg an denselben in Anwesen« heit der Herren k.f. Beamten die Huldigungs-ansprache, welcher diese erwiderte. Hierauf wurde dir österreichische Volkshymne intonirt und von dem hiesigen Sängervereine unter bengalischer Beleuchtung der Tribüne die Franz«Ioses's-Hymne vorgetragen. Die Feier machte einen erhebenden Eindruck. Der Abend vereinigte eine große Anzahl der Gäste in Gall'sGarten.Der zweite Festtag wurde durch eine Tagreveille eingeleitet; am Gottesdienste beteiligten sich sämmtliche Behörden uiid Aemter. Nachmittags wurde ein Ausslug in den zum Gute Feldenhosen gehörigen Wald unternommen, an dem sich auch die Schul-jugend zahlreich betheiligte. Duselbst hielt der Herr Schuldirector Barle eine Ansprache und schloß mit einem dreifachen Hoch aus den Kaiser. Den Schluß der Feier bildete die Liedertafel des hiesige» Gesangsvereines, dessen Porträge unter dem Chormeister Herrn Trobej großen Beisall fanden. — Lange wird die Erinnerung an diese würdige Feier in der Bevölkerung hier fortleben. ^ocatcs und ^rovinciates Cilli. II. Juli. 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