Preis Din 1*25 (Poitnina plaeana y gotovini.) trittst «Ache»Wch tMctealt M»»»rr«t»g u» •mU| f*«%. «driUUUuro und gtrttraliuna: SreietnoDC ulico Rr. 6. Telephon 21. — Stilfinbiaurflfn werden in der Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren enlgkgengennmme«. «7,»k«preN».- 8«r das Inland vieneljLhrig Din Lc-, halbiähiig Din «V--. gan»Khrig Tin 120'-. Für das «utiand entsprechende Erhöhung. — Smzelne Ziummern Tm l SS Rummcr 44 Sonntag, den ZI. Mai 1925 5V. Jahrgang Sentimentalität und Wirklichkeit. Die Rede, die Ministerpräsident Pa»ö am Gonalag im Radikalen Klub hielt, hat »ine klare Lage gesch.ff!?. Ja jeder Beziehung. Der v r« hüllende Dunst des Ber!öhnungsdosel«, der seit den seiverzeitigeu E.kläruagen Paul Rad<' und Dr. Au perina« über unserer Janenpolitik und um unsere hellsten ZeilungS'chreibeiköpse schiebte, ist verflogen und die alten Fronten zi hen sich weder mit un> baraheiz'ger Echärse dmch die Bläner. Für Herrn PaS< scheint die Zeit geko««en zu sein, wo er seine Erfolge und die de«üligeadea Niederlagen seiner Gegner sür ausgiebig genug hält, u« seine Politik festlegen zu können. Eine Politik, die er und die Serben unentwegt «einten und die ganz nmürlich ist. Sie ist sür jeden ganz natürlich, der «it der Wirklichkeit rechnen kann und «rt der Psychologie dieser Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit hat wie jede Wirklichkeit »it Sentimeutalitäte» nicht? zu tun, sie kokettiert mit hnen nach Bedars, zu einer Heirat kann et nicht komme?. Und Seatimentalitäten waren der Boden, aus dem alle nichtserbilchen Parteien seit »cm Umstürze ihr feste« Hau« bauen ^wollten. Sie halten lange Zeit den Schein der Wirkl'chkeit für sich, da« ist wahr; vielleicht hätten sie sich, wenn nicht zu aus schließlich aus fie gebaut worden wäre, ^wirklich zu einer Art Mußwirklichkeit verhärten können. Daß fie sich nicht verhärteten, dafür sorgten die Fehler der Oppositionsführer. Gründlich und in jedem Augenblicke, der für d'e Politik Piü'4' g> fährlich werden wollte. Die ganz« Geschichte beginnt «it dem Ende der alten (Beschichte, «it de« Umstürze. E« vereinigten Z>as Heyelmsignal. Eine Pfingstgeschichte von Tr. Wradatsch. Sevnica. Herr Hellst,äußl, Kopist beim LavdeSgerichte in Klagenfurt, war eine stadtbekannte Figur; nicht daß er durch seine Gestalt aufgefallen wäre, ein Mittel« großer Mann, schon stark in den Fünfziger», »it einer, durch die ZwaogSanleihe an da« Hintere Haupt-haar etwa« rvidürftig bedickteu Glotze und eine» stelS »elancholischen Zuge im Gesichte. Nein — was ihn so bekannt machte, waren die ihm, als Oljkctu« sopcvile, aukgezwungenen Streiche, die er steii willig und sogar mit Begeisterung unternahm und die ge> rröhnl'ch mit einem Fiasko, welche« er aber immer seiner eigenen Unvorsichtigkeit zuzuschreiben gezwungen war, endeten. Der artistische Leiter dieser .Reinsälle" war der in Ulken erfiadun^begabte Magister der Mohren-opotheke Herr Herbert Niederdor^er, zugleich Wort-sührer in der Stammkneipe i» FranzerSstübel am Heuplatz, wo sich auch unser Hellsträußl wegen der Nähe seiner in der Modlergafse gelegenen Bude tag-täglich zweimal al« .Abonnierter" einfand. Da die Schonzeit de« Herrn Hellsträußl schon etwas zu lange sür die spaßlüsternen Stam«gäste deS FranzeusstübelS gedauert hatt«, so wurde Nieder-dotftt bestürm», die günstige Gelegerheit der nahen-den Pfingsten, in denen Hellsträußl sich einer zwei-tSgigen Vakanz erfreuen durste, nicht ungenützt vor- sich die drei südslawischen Bolk«stämme; nicht« gibt et aus Erden, wa« mit größerer historischer Not-wendigkeit entstanden wäre al« diese Staatenbildung. Der südslawische Staat war die reinste Logik der Ereignisse; die übrigen neuen Staaten, die Tschechoslowakei, Pole» oder Rumänien, stehen hinter seiner Natürlichkeit weit zurück. Er ist der neue Staat comme il saut, gebore« au« zwingende« geschicht-lichen Geschehen. Dementiprechend mußten sich die vereinigten, blut- und iprachoervandlen Böller freuen. Sie freuten sich auch. Uederschwänglich und ehrlich. In jener Zeit war alle« G.sühl, alle« Sen« timentaliiät. Gesühle und Sentimentalitäten waren damal» am Plutze; ihr Fehlen wäre Unuatur ge-wesen. Damal« waren gerade die Serben der er-hebendstin Gefühle voll. Aber diese Gesühle wurden aus dem Boden gesühlt. den sie nie«al» verlassen haben und auf dem sie auch heute noch stehen. Die Serben garnierten mit ihren Gesühlen eine Wirk-lichkeit, ihre Wirklichkeit. Ihre ganze Politik in diesen Jahren war, diese Wirklichkeit «it allen Mitteln zu verteidig«» : nämlich in ihre« wohlv rdienlen und vergrößerten Staate unbeschränkt herrschen zu können. Ans den Boden dieser wirtlichkeit konnten und können sich die beiden anderen Stämme nicht stellen. Da» ist der Schlüssel sür unsere Probleme. Weil sie aber solange die einzige ist, al« die Serbe» park genug sind (dai sind fie ohne Zweifel), ihre Wirklichkeit zu erhalten, hängen die Kroaten und Slowenen «it ihren Ueberzeugungen in der Luft; fie sind auch heule noch, nachdem sie alle Wirklich« keitSmöglichkeite» versäumt oder verscherzt haben, ganz einfach sentimental. Sie sind sentimental, weil sie au« de« Hoch-gesühle, vereiuigt und gleichberechtigt zu sein, die unwirklich« Folgerung ziehen und ihre .Arbeit" ständig und betont gerade dieser Folgerung unter- übergehen zu lassen. Und tatsächlich ersann damal« der Herr Magister einen Streich, der noch heute Im Gedächtnisse der wenigen Ueberlebenden aus der Stammrunde hastet und auch weithin bekannt wurde. An de« dem Pfingstsvnntage vorangehenden Abend hatte sich die Eiammlilchgesellschaft so voll-zählig wie selten Im Franzensstübel »ingefunden, denn einer sagte et dem anderen: Heule legt unser Herbert Ics ! — nur Hellsträußl erfuhr dtvou nicht«! Schon um halb acht Uhr, gegen die sonst übliche Nacht«ahlzeit um acht Uhr, fanden sich die ersten Verschworenen ein, und schlag acht waren fie alle da: zuoberst der Magister, ihm zur rechten Hand der Kassier der Kärutnersparkassa, dann ein Post-osfizial, zwei Auskultanten de« LandeLgerichteS, Pater Adalbert vom Benidiktinerkloster, der Oberlehrer der Volksschule am BlSmarckriug, zur Linken der ver-«alter i« Siecher hause, ein Ingenieur au« der ma-schingewerblichen Fachschule, ein Supplent der Real-schule, ein Laborant au« der Mohrenopotheke und der Giuvdbuchssührer de« Bezirksgerichte«, nur zu-uuterst war der Stuhl deS Hellsträußl noch uubesetz«. Der Magister machte fein bekannt versch« tzteS Gesicht, wenn er elwa« Aparte« i« Schilde führte, «an sah e« ih« an, daß er lo« legen wollte, und «it Epannuvg blickten alle nach der Tür, wo eben doS sehnlichst erwartete O jrctum mit »iirer bei de«> selben nicht gewohnte» Berspämng van fünfzehn Minuten eintrat. Sofort hagelt« e« Borwürse über ordneten, nämlich an der Macht so dettiligt zu sein, daß auch sie de« Staat« d«n Ste»pel aus« drücken könnten. Se nahmen da« Woribild SHS «örtlich und sogar übertrieben. Aut ihrem west« lichen Hochmut und auS der Enttäuschung über die serbische Wirklichkeit stamme» die RadK-Ge« schichten her, die verschiedenen Autonomien, schließ-lich die ve» schiede? en Schlagworte über verstände« gung, Versöhnung und Übereinkommen. Die ver» treter der neue» Gebiete sind i» ihrer Seati»r«ständigung brauchen. Sie ist die Verständigung darüber, daß die Serben diesen ihre u Staat so regieren, wie ei ihnen paßt, nicht wie e« Herr» Rad 6 oder Herrn ftorcä c oder Herrn Spiho passe» köaule. Wer etmai andere« erwartet hat, der über« schätzt oder unterschätzt ihn. Am Sonotag konnte er eS sich endlich leisten, alle Sentimentalitäten bi« auf die Knochen zu blamieren. Ein weise« und unendlich überlegene« Lächeln ruht nun«ehr aus seine« schnee« w?ißen Barte, wenn er von seinem fünfzigjährigen Reglerungssitz au« herunterblickt auf die politischen Mädchen auS der westlichen Fremde, wie sie nun den Veitstanz der Obstruktion tanzen, aller vrtzlos virleugnete» Gefühle wieder voll. Sie si»d au« dem Veistäodigu»g«dusel grausam geweckt worden; nichts Ist geblieben, e« sei denn ein tüchtiger Katzenjammer. Nach eine« langen Rausch. solch eiu unkommentmäßiges Zuspätkommen, denen der verschüchterte Hellsträußl nicht« andere« entgegen zu sitzen wußte al« feine »faflxie Uhr". Als aber Niedertorfer mit den bedeutsamen Worten : Haben die Herreu die grauenhafte Geschichte gestern iu der Zeitung gelesen? — aehub, trat Toten» stille ein und die Augen aller richtete» sich auf ih«. Es folgte eine lange Pause. Pater Adalbert wagte eine Unterbrechung der Stille: „So spannen Sie ur.S doch nicht aus die Fol« ter; in welchem Blalte haben Sie'« gelesen?• .Ja der Gotlscheer Zeitung, da stand e« schwarz auf weiß. Der vn flössen», überaus rauhe Winter hat i« Herr« schaftlichen Wildparke, den Herr Gewerke Galle au« Laibach in Pacht ha«, solche Un«assen von Schnee aufgelürmt, daß der Wildhüter zu« Futterplatze der Bären nicht gelangen konnte. Vo» Hunger getrieben, machte sich ein Pärchen davon und wir erhalten au» Marburg die fast unglaublich klingende Nachricht, daß daselbst das Bärentrännchen in den Waldungen des Ka'varieukxrgeS gesehen wurde". Der Herr Kopist erlaubte sich, das Bedenken zu äußern, ob es denn gerade der Bär deS H. Galle sein müsse. »Lächerliche Frag,!" wie«, entrüstet über die Unterbrechung, der Erzähler zurück. »Herr Galle zahlt für jeden Bären die Wildsteuer und der Bir hatte doch die Bären« «arke u»; außerde« wurde er a« hellich'.en Tage, gleich nach feiner Ankunft a« Kalvarienberge, von einem Hirten noch ganz pudelnaß angetroffen'. »«-" 2 • littet * c11« ■ | Rramrr 44 Die „Hleichberechtigung" aller Staatsbürger. Die Angehörigen bet deutschen Minderheit in Jugoslawien haben de» als Staat«grn»dgesetz fixierten Minderheit enschutzvertrag ober die B«rfaffnng unsere« Königreiche» niemals so ausgelegt, daßbiese beiben Dokumente ihrer Lolk»gesa m thei t eine Gleichberechtigung mit den sogenannten EtaaiSna-tionen erwirken könnten. Sie waren in bieser Richtung vmsoweniger wirllichkeit»sremd, als nicht einmal bei ben drei „herrschenden" Lolksflämmen von einer Gleich, derechtigung bieser Art bie ernstliche Rebe sein kann. Auch von einer Gleiderechlignng al« Staats* Kürzer hielten sie von vornherein nicht viel; die wenigen, bet denen ursprünglich ber Glaube an eine solche Gleichberechtigung im Hinblick ans die diesbezüglich« uneingeschränkte Gleichberechtung der flo« wenischen Staatsbürger im alten Staate bestand, würben butch genügend betuliche Erscheinungen auf allen Gebieten des Leben« fortlaufend eine» besseren belehrt. H-ule »x stiert wohl keiner mehr unter den deutsche» und slowenischen Zeitgenossen, der seinen Kops mit dieser Frage beschweren oder gar die Fest» stellnng bei Ljudljanaer „Slovencc" auf nn« um« kehren könnte, berznfolge den Slowene» i» alten Staat die staatsbürgerlich:n Rechte von niemand geschmälert wurden. Mit ber Ungleichheit ber staatsbürgerlichen Rechte in ihrem ganzen Umfang haben wir ua« ab-gefnnben, weil wir un« »it ihr abfinden mußten. Wenn un« »och irgenbetwa« mit empörter Bitterkeit erfüllen kann, so ist e» bie Schreibweise der sloweni-schen Blätter, welche zuzeiten die staatsbürgerlichen Rechte der Kärntner Slowenen «it de» unseren vergltichm und dann trotz aller an uns verübten Wegnahmen. Einschränkungen und Abdroffelungea regelmäßig zum Schluß kommen, baß wir im besseren Genusse ber staatsbürgerlichen Rechte stehen als jene. Für uns handelt eS sich nur noch um die traurige Beobachtung, wie weit man über da» be-reit» Geschehene hinaus in der Wegnahme ber staati-bürgerlichen Teilrechte und in ber Ausschließung von deutschen Bürgern von diesen Rechten noch gehen kann und gehen will. Eine» der fundamentalsten Rechte eines Staatsbürger«, festgelegt durch bie Bnsaffung unb in unserem Falle auch noch durch den Minbeihtitenschutzvertrag von Et. Germain-ell'Layk. besteht barin, daß jeder Staatsbürger vom Staate od«r von d«r Gemeinde als Beamter, als Diener, alS Arbeiter angestellt und entsprechend seinen Fähigkeiten beschäftigt werben kann. Ob er „Wieso? ES hat doch seit drei Wochen nicht ge-regnet", ließ sich Herr Hellsträußl wieder vernehmen. „Du fragst wie ein unschuldige« Äinbchtn", entgegnete bet Magister, ..dir muß man haarklein alles vorbringen, sonst glaub'ft eS ja nicht. Der Bär nahm natürlich seinen Weg über Ratschach und mußte daselbst über bie Save schwimmen, überkletterte so-bann ba« Bachergebirge wo man ihn schon vor Monaten verspürte, bei Faal übersetzte er die Drau und so kam er natürlich ganz naß am Kalvarieu-berge an und jetzt bringt er die guten Marburger allmählich burch sein furchtbares Gebrüll um ihre Nachtruhe". „Schricklich, schrecklich", murmelte Hellsträußl. „So gedulde dich doch! da« Schreckliche kommt erst. Der jüngste Sohn bcS Herrn Bürgermeisters von Marburg, ein nettes, brave« Bürschchen von acht Jahren, ging nach ber Schule, um Schwammerln zu suchen, ben Walbessau» am Kalvarieoberge entlang, alS plötzlich auS dem Dick cht beS Waldes die Bestie hervorbrach unb ben unschuldigen, harmlosen Knaben in seine» Heißhunger bis auf be» Kopf, ber ihr zu hart fein mochte, auffraß. Der Waldhüter fand am nächste« Morgen den Schädel, erkannte in ihm be« Bürger»eiste>S Soha und überbrachte bie traurige Nachricht von biefem gräßlichen Borsalle dem verzweifelten Vater. Dieser verständigte hievon sofort den Kommandanten ber DragvnereSkadron in der Dcaukaserne, damit die wirklich angestellt wird, wenn bieser Staatsbürger zufällig ein Deutscher ist. das ist eine anbere Frage. Er kann jebenfall« angestellt werben unb ein rechtsgültig niedergeschriebenes Hindernis für seine Anstellung bestand bisher nicht. Der Staat trägt ber Verfassung soweit Rechnung, daß »ach Miß-gäbe aller möglichen Faktoren, bie bei einer solchen Anstellung eine Roll« spiele», in allerbing» spät« lichen Fälle« Neuanstellungen von deutschen Staats-bürgern tatsächlich auch erfolgten. Eine Anstellung in jebr« öffentlichen Dienste konnt« also bisher möglich sei». Auf einem Gebiete ist ba« nunmehr n'cht mehr möglich. Diese Ausschließung steht i» schroffen Gegensatz zur V:r-fafsung und i» noch schrofferen Gegensatz zu de« Bestimmungen de« Minder heitenschutzvertrageS. Der Marburger Gemeinderat hat aas einer seiner letzten Sitzungen gelegentlich der Annahme der Dienstprag« matig für di« städtischen Angestellten beschlossen, daß kein Deutscher mehr im Dienst« drr Gnneinde ange-stellt werben dürfe. Diese Ungeheuerlichkeit wurde vom sogenannten Nationalen Block, also von den selb» ständigen Demokrat«» und d«n Klerikale», zum Beschluß erhoben. Der Effekt dieser Eatscheibuag ist nicht sehr verwunderlich; er kommt einfach einer Prax» gleich, bie von einer derartigen GemeinderatSmehrheit ohne-die» betätigt worden wäre. Aber verwnnberlich ist die llrv:rfrorenenheit. «it ber eine ausdrücklichi AuS-fchließung zur Rechtskraft erhöbe» wurde, die über bte B-rfaffuug, über ben Mmberh«it«nschutzvertrag, über die buchstabenmäßige Gleichberechtigung aller Staatsbürger ohne weiter s hinweggeht. Daß e« sich dabei um «ine Stadt handelt, in ber noch soviel Deutsche wohnen, daß sich gegen sie Feuer und Waffer, Demokraten und Klerikale, verbinden mußten, da« verstärkt die Sache. Wenn der Gemeiaberat von Mokronog oder vo» Zalec beschließt, daß sein Nacht Wächter kein Deutscher sein darf, so wird sich aus dem Haupte ber Bersaffang kein Haar sträuben unb man kann den guten Leuten die Freude laffen. Der Gemeinderat der Stadt Maribor aber war ver« pflichtet, daran zu benken. daß in dieser Stadt außer den slowenischen Advokaten und ihren Anhängern auch eine große Zahl von beutschen bodenständigen Bürgern leben, die so freundlich sind, den G.oßteil der Gemeindesteuern zu zahlen. Der Beschluß beS Stadtge»eindera!e« Maribor ist in seiner Grundsätzlichkeit da« Bezeichnendste, was bisher zur Illustration der „Gleichberechtigung" aller Staatsbürger in diesem Lande beschaffen wurde. (Min hielt eS nicht einmal für notwendig, den blaffen Schein der Theorie zu wahren. wilbe Bestie umzingelt und vernichtet werde. E« rückte auch tatsächlich die ganze ESkadro« in seldmiißiger Ausrüstung, mit Maschinengewehren, Karabinern und Säbeln hoch zu Roß aus unter der Führung de« Oberleutnant» Baron PaSzely Die Mannschaft umstellte mit gezogenen Säbel« den ganzen Forst und der Herr Oberleutnant erklärte derselben, daß er durch Revolverschüffe dai Untier scheu macheu und e« aus diese Weise der Umzinglung»-kette zutreiben werde, wo auf das Kommando „Schuß" au« allen Karabinern und Maschingewehren zu feuern sei. Falls da« Tier nicht gleich verendet sein sollte, sei e« mit den Säbeln zu zerfleischen. Drei Schüsse hintereinander fielen, zugleich aber auch ein «arkerschütternder. menschlicher Schrei. Der aufgescheuchte Bär ging seinem Feinbe entgegen und wie ber den Oberleutnant begleitend« Bursche später erzählt«, richtet« «r sich hoch aus. schlug mit feinet Pranke dem bedauern«werte» Paizely de» Rivolver aus der Hand, riß ihn zu Boden, burchbih ihm die Kehle unb schleppte ihn im Rachen in bas Dickicht bei Wul»«S. Die Mannschaft, welche vergeben» auf da« Kommando .Schuß" wartete, konnt« ürlich ohn« Befehl nicht« unternehmen und der nmehr zur Führung berufene Korporal wußte sich nicht ander« zu helfen, al» mit ber Mannschaft in die Kaserne behuf« Rapporterstattuog zurück zu reiten. I t^Der diensthabend« Haupt»ann beo^-rte zwan- Das neue Wohnungsgesetz. (Fortsetzung.) Der Hauseigentümer muß die Anmeldung einer leeren Wohnung spätestens 24 Stunden nach der Räumung derselben erstatten, der Mieter 24 Stun-den vorher. Wer diese Anmeldung nicht erstattet, wird mit einer Geldstrafe von 500 bis 2000 Dinar bestraft. Wenn der Hauseigentümer eine Wohnung, die nach diesem Gesetze zugeteilt werden kann, entweder selbst oder durch andere Personen mil seiner Einwilligung durch Herausnehmen der Tiiren und Fenster, durch Aufgraben de« Boden» usw. unbrauchbar machen läßt, auch durch das Verbot der Benützung den der Wohnung zugeteilten Nebenräumlichkeiten, wird er mit einer Geldstrafe von 5000 bis 20.000 Dinar bestraft und muß die Wohnung sofort in ihren früheren Zustand zurückversetzen und die abgenommenen Nebenräumlichkeiten dem Mieter zur Verfügung stellen. § 17. Die Wohnung eines versetzten Staatsbeamten oder Bediensteten gilt so lange nicht al« leer, al« in dieser Wohnung seine Familie wohnt, da« heißt, so lange der betreffende Beamte oder Bedienstete in dem Orte, wohin er versetzt wurde, keine Wohnung erhält. § 18. Wenn der Hauseigentümer ohne Genehmigung des WohnungSgerichte« I. Instanz eine in seinem Hause fr« gewordene Wohnung bezieht oder wenn er in diefe Wohnung jemand anderem läßt, bevor diesem die Wohnung zugeteilt wurde, so wird die Wohnung sofort abgenommen und einer anberen Person zugeteilt und außerdem im erste» Falle Eigentümer mit einer Geldstrafe von 1000 bi« 5000 Dinar belegt, im zweiten Falle der Hauseigentümer und die Partei, die ohne Bewilligung de« Wohnungsgerichtes I. Instanz die Wohnung bezogen hat. tz 19. Das Recht, eine Wohnung zugewiesen zu erhalten, haben nach diesem Gesetze nur die im § 12 erwähnten Personen. F 20 Ueber bie leer gewordenen Wohnungen verfügt ba» WohnungSgerichl 1, J»stanz und teilt sie Personen in nachfolgender Reihe zu: a) Personen, angeführt im § 12. die nach § 10, Punkt a), 6) und c) übersiedeln; b) aktiven Staat»- u. SelbftverwallungSbeamtea und Aogestellren, bie ohne Wohnung find; c) ben übrige« i« § 12 angeführten Personen, die ohne Wohnung sind; t) Personen, angeführt im § 12. die gegenwärtig in absolut unhyzienijchen Wohnungen wohnen, und d) Perionen, angesührt im § 12 bie in neuen Bauten wohnen. Bei der Zuteilung einer Wohnung «üsie» bie Verhältnisse un» Bebürfniffe j?de« R fleklante», d«» svndei« hinsichtlich seiner familiären Lage, der Art be» Leben» unb der Zahl der Familienmitglieder, in Betracht gezogen werden, überdie» aber auch die Drtnplichkeit de« Bedarfs», ferner ba» Datu« der vorgelegten Anmeldung um die Wohnung und inwie- zig Mann zu Fuß zur Suche nach dem Oberleatenant unb de« Bären, welch letzterer im Attack erung«falle zu erschießen sei. Stücke de« Leichnams be« unglückliche» Offizier» würben zwar gesunben. aber vom Bären keine Spur. Zwei Tage lang hött« man auch kein Gebrüll mehr, wahrscheinlich hatte sich der Bär überfreffen — und so glaubte man allgemein, von dieser Geißel erlöst zu sein, da der Bit sicherlich seine Heimatswälder wieder aufgesucht habe; aber da machte mau die Rechnung ohne den Bären — er brüllt er wieder-. Da» dieser Schaubergeschichte folgend« allge-meine Eulfetzeu wurde gut gespielt u»d umsomehr war der leichtgläubige Hellsträußl von der Wahrheit diese« einzig bastehenden, blutigen Drama» überzeugt, al» der schlaue Magister hinzufügte: „Meiner Seel', wenn ich meiner Familie den morgigen Piingst« fonntag»auLflug nicht versprochen hätte, ich wäre ohneweiter« nach Marburg gefahren, um ben Bären, der täglich auf den Pyramidenberg wandern soll, zn sehen und brüllen zu hören". „Ich auch", hauchte Hellsträußl; „bei «ir ist aber da» „Wenn" schlimmerer Natur, nä«l!ch wenn ich ba» nötige Reisegeld oder eine Freikarte hin und zurück hätte". Nun hatte ihn Nieberborser dort, wo er ihn haben wollte. .wa» ? Dn wolltest wirklich — und un» dann haarklein berich«erstatten?" fragte der Magisterun-glaubig. Vta««er 44 Citllci Aett»»§ •fit* 8 weit die Ucc geworden« Wohnung g «eignet er und »otmendiger für Per onen »ach d,r odm arg-führten Reihenfolge ist. DeS WohnungSgericht l. Instanz ift a» die Reihenfolge nicht gebunden. Dennoch muß sich dai Gericht unter gleichen Bedingungen an diese Reihenfolge halt«?. Bei der Zuteilung einer Wohnung sind auch Fa«ilieu zu berücksichtigen, die an Tubetkulose oder anderen ansteckende» Krankheiten leidende Mitglieder haben, für die außer den übrigen Z»mern ein be-sondere« Zi»wer zuzuteilen ist. Eine leergewordene Wohnung, um welche An-Meldungen vorgelegt wurde», muß einem der ange« meldete» Bittsteller spätesten« fünf Tage nach der AuSfiedlung zugeteilt werden. Dabei ist arch zu beachten, daß der Eigen« tümer über die Auswahl de» Mietn» verhört wird, deren Statthaftigkeit da« Wohnun^Sgericht I. Instanz beurteilt. Wenn i« der Glnnde, no eine leergeworden« Wohnung beim Wohnung«gerichte I. Instanz ange-meldet wird, keine Anmeldungen von im § 12 angesührten Personen vorliegen, durch die st« die Wohnung anfordern, oder wen» unter solchen Per« soeeu keine aus diese leergewordene Wohnung nfl k-tiert, muß dc« Wohnung«g«richt I. Instanz au seinem (Amü^ttäud« sofort «in« Kundmachung anschlage» und Person«» au« dem §12 auffordern, daß sie in fünf Tagen die Bitte um die leere Wohnung vorlege» »ögev. Wenn aber auch nach Ablauf diestr Frist keine >rr § 12 angeführte Person diese leergeworde Wohnung anspricht, erklärt da« Wohuungtgericht I. Instanz mit Beschluß diese Wohnung für frei und erlaubt de« Hau«eigeutü«er die freie Verfügung mit der Wohnung. Dieser Beschluß de« WohnungSgerichliS I. Instanz entbindet den Hauseigentümer nicht der Pst'cht, fasl« die Wohnung wieder leer wird, dem WohuungSgericht I. Instanz die Au«fiedlullgSan«rldung vorzulegen; wenn er da« nicht tut, verfällt er der Strafe, die im § 16, 3. Abfetz, diese« G-sitzeS festgesetzt ist. § 21. Perfoue», denen eine Wohnung zugeteilt wird, müssen innerhalb von 10 Tagen in dieselbe einziehen. Dai WohnunzSgrricht I. Instanz darf nach vorherigem Berhör der Partei au« begründeten llr« suchen diesen Termin verlängern; wen» aber die Person, der die Wvhnung zugeteilt wurde, auch nach diesem Termin nicht einzieht, wird die Wohnung ali wieder leergeworde» angesehen und da« Gericht verfügt weiter darüber. Ja jedem Falle muß der Mieter de« Eigentümer die Miete von dem Tag« an bezahlen, an di« ih« die Wohnung zugeteilt wurde. A 22. Bon der Zuteilung werde» nachfolgende Wohnungen ausgenommen: 1. Wohnungen in mulelmanischen Häusern, die nicht vollkommen getrennte Eingänge haben; 2 Wohnungen in Bädern und Kurorten, die bestimmt find sür Kranke und Besucher überhaupt, serner Wohnungen und Z>m»«r i» Hotel»; 3. Wohnungen in Bauten industrieller, kauf« männtscher, Verkehr« (Eisenbahn» und Ech'ffahrlS-) Unternehmungen, ferner Wohnungen allgemeinniitziger Genossenschaften, die für den Aufenthalt ihrer A«g* stellten bestimmt sind; 4. Wohnungen i» Bauten aus O«kono»ien, die für Bedienstete und Arbeiter bestimmt st> d; und 5. bie bisherigen Wohnungen von HauSmetster«. § 23. Geldinstitut«, Versicherungsanstalten, Handels-, Industrie- und ähnliche Unternehmungen müssen Wohnungen für ihre Beamten und Ange-stellten in einer Frist bauen, die dai WohnungSge-richt l. Instanz bestimmt, die aber nicht länger seil» darf alS ein Jahr. Davon find jene auSgerornrnen, die solche Wohnungen schon gebaut haben. Bei der Entscheidung muß da« zuständige Ge« richt die Fluarzkrast de« belr>ff-nden Institut«, der Gesellschaft oder deS Unternehmens in Betracht ziehen. Ebenso müssen besonders in Berücksichtigung gezogen weiden Schulden im Autland und im Staat, wie groß ihr Siammkavital mit der Reserve, wie groß der I ihr simsatz und die J^hreSeinnahme tu früheren Jahren ist, wie groß die Dfferenz zwischen de« geg«»wärlig«n Bnkehr und Gewinn und d«n in d«r Zeit vor dem Krieg« ist, wieviel Waren sich im Lager befinden, «it wieviel Ange« stillten gearbeitet wird, ob da« betreffende Unter-n>h»en schon eigene Häuser sür di« Wohnung feiner Angestellten ha», und ähnliche«. Ohn« Bedeutung ist. ob di« Angestellten in solchen Fällen eigene Wohnungen haben. Zahnschmerzen gehören zu den gräßlichsten Peinigungen, sind aber leicht zu verhüten, wenn die Zähne regelmäßig und richtig gereinigt werden. In den allermeisten Fällen rühren Zahnschmerzen von einem hohlen Zahn her. Das Hohlwerden der Zähne hat seine Ursache in Fäulnis- und Gärungsprozessen im Munde, da diese den ersten Anstoß zur gefürchteten Zahnfäule geben. Hieraus folgt klar, daß man Fäulnis- und Gärungsprozesse im Munde verhindern muß, wenil man seine Zähne vor Hohlwerden schützen will. Das erreicht man sicher, wenn man sich an antiseptische (fäulnisfeindliche) Mundspülungen mit Odol gewöhnt. Wir möchten aber nicht mißverstanden werden. Wir wollen nicht Darstellung »oh Zähnen, du etwa ein Universalmittel gegen Zahnschmerzen anpreisen; Odol ist zur täglichen Reinhaltung und Höht bezw. an ^freist» ttmi. pf|ege der zahne bestimmt und kein Zahnschmerzmittel. Wir sagen nur, daß Zahnschmerzen in den allermeisten Fällen durch hohle Zähne hervorgerufen werden, und daß man das Hohlwerden der Zähne durch eine konsequente Mundpflege verhüten kann und vernünftiger Weise verhüten muß. Wichtig ist, dass die Mundpflege konsequent täglich und mit einer wirklich antiseptischen Flüssigkeit vorgenommen wird. Die vielfach übliche Reinigung mit Zahnpulver oder Zahnpasta allein ist ungenügend, da die gefährlichsten Fäulnisherde (Rückseiten der Backenzähne, Zahnspalten) dabei unbehelligt bleiben. AIs unbedingt sicher antiseptisch wirkend hat sich Odol bewährt. Odol reinigt Mund und Zähne vor allen die Zähne zerfressenden Stoffen und Fäulnisprodukten. Wer konsequent morgens, mittags und abends den Mund mit Odol spült, ist gegen Fäulnis- und Gärungsprozesse ein für allemal gefeit. Wir raten deshalb eindringlichst und mit gutem Gewissen allen, die ihren Mund und ihre Zähne intakt erhalten wollen, sich an eine regelmäßige Mundpflege mit Odol zu gewöhnen. »Aber ganz gewiß-, beeilte sich Hellsträußl zu verstchern. .Dem kann ja leicht abgeholfen werden. Ko«« ich da gestern garz zusällig «it unsere« Bahnkassier Lobevwein, der frei hatte, am Kreuzbergl zusammen. Wir setzen un» in dir Restauration SchweizerhauS, da« Bergsteigen macht durstig, und beim vierte» Halb» liier Wein wird Lobevwein nachdenklich und schaut »ich so eigentümlich ar. „Du hast etwa« am Herzen, womit du nicht herav« willst, sag'S, e« wird dir leichter", redete ich ihm zu. Behufs Erleichterung de« anscheirnnd schweren Entschlüsse« ließ ich den fünften Halbliter ausmarschieren ; da flüsterte Lobenwein: .Ich sag'« nur dir, aber verraten darfst du «ich nicht". „Also nur heraus!* ermunterte ich ihn. Er erzählte nun: „ES wild Dir vielleicht bekannt sein, daß die Südbahridirektion in Wien von Gesuchen um Freikarten täglich überschwemmt wird, so daß die Beamten zu ihrer eigentlichen Arbeit gar nicht kommen. Da kam ein findiger Sekretär im Eisenbch?,ministe-rium aus «in« sensationelle Idee, wie diesem Uebel abzuhelfen wäre. Man betraue sämtliche Borstände der Bahnstationen dami», an vertrauenswürdige, un-bemittelte Personen, die darum bittlich werden, gegen Abgab« eine« Giheimsigval« Freikarten zu verab-folgen; mit einem Schlage wäre hiedurch die Flut der Bittgesuche eingedämmt. Der Borschlag ging in Ministerium durch. Selbstverständlich ersuchte ich nun Lobenwein, mir da« Geheimsignal mitzuteilen. Er tat e« auch — aber unter d«r Bedingung, daß ich e« nur an einen qualifizierte» Bewerber weiter geben dürfe, und da« bist du, mein guter Hellsträußl. Niemand darf e« sehen, komm also mi>!", und er ging mit ihm dorthin, wo der Mensch in seinem dunkle» Drang« sich d«S rechten Wege« wohl bewußt ist. Mit gewichtiger Miene und nach sorgsältiger Prüfung d«S Alleinsein« sagte Herbert mit gedämpfter Stimme: .Stell' dich in gleicher F!ont mit mir auf; daS Gehe msignal bestiht darin, daß du. so wie ich j'tz», mit de« Zeigefinger der rechten Hand in der Richtung, in welcher der Zug zu der von dir gewählten Station fahrt, unter der Nase über die Oberlippe streichst und dabei sagst: Marburg — Hellsträußl. Dann bi kommst du anstandslos «in« Fahrkai t« zweiter klaffe, doch darf kein Reifender da« Gkheimfignal sehen". Zweimal mußte der Herr Kopist da« Geheim« signal probieren und dann einen Eid ablegen, eS niemandem zu verraten. Hellsträußel leistete mit ernster Miene den ihm geläufigen Zeugeneid: „Ich schwöre zu Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden einen reinen Eid, daß ich über alle«, wa« 'ch gehört und gesehe» habe, niimavdem Mitleilung machen werde, so wahr wir Golt helf Glückstrahlenden Antlitz i ka» er «it Nieder-vorfer zur D'chg'sellschast zurück, entfernte sich aber bald, um die Reisevorbereitungen zu treffen. Lachend teilte der Magister nun der Runde mi», daß er Lobenwein schon vom Erlchiinen Hellsträußl« und dessen G heimfignal unterrichtet und die Frei-karte nach Marburg bezahlt habe. Pfingstsonntag nachmittag« treffen wir Hell-sträußl am Bahnhof, ein Kisferchen in der einen, einen Schirm in der anderen Hand. Beim Zugange zur Kaff« staut» sich die Menge; Hellsträußl stellte sich al» letzter an. Der Portier rief schon sein: Einsteige» nach Marburg. Grar, Brück usw. au», al« Hellsträußl sein Geheimsignal, nach vorsichtiger Umschau, ob auch alle Reisenden bei» Zugang zum Perron verschwun« de» waren, dem Ka sier vormachte. Dieser zwinkerte mit den Augen, sagte nur: Aha, gratuliere! und Übergab ihm die Fahrkarte. Gerade zum Einsteigen kam er noch zuucht. Unter den Honoratioren der zweiten Klasse kam er sich al« nicht hieher gehörig vor und ua möglichst unbeachtet zu bleiben, entnahm er dem Krfferl de» von einem Kollegen anigeliehenen Bädkcker und ver» senkte sich »um dritter mal in die Lektüre über Mar-bürg uid Umgebung. Bei Faai bl ckie er angestrengt zum Fenster hinaus und vermeinte am Drauuser den E nstieg de« Bären in« Wasser (nitxdi zu haben, da an einer Stelle eine muldenförmige Au»« höhlung mit srisch aufgeworfener Eide zu sehen war. E>mS beengt« ihn, d?ß die LLNdittvö'.ke uig Cettc 4 Bei Jobustrieunternehmungen müssen auch bie Umstände beiückstchligt werde», die diese» Uiter» nehmongen einen besonderen Eharakter verleihe», »ie: große Investitionen, Maschine», Regiekosten und ähnliche«. Geldinstitute und Versicherungsanstalten. Handels., Industrie- und äh-lche U Uer«eh«iingea «it de» Charakter van Sroßha»dlung«», Sroßgewerbe und Industrie», welche Flialen habe», müssen all «Bange« betrachtet werden und e« ist zu beurteile», in welchem v-rhältni«ihrver«ögenjuden Wohnung», bauten steh«, die sie irgendwo im Staate besitze». vehns« Feststellung solcher Faktoren dars da« Wohaungsgerich» I. I,stanz Auszüge au« Handel«, büchkrn und Bilanzen, wie auch die übrige» gesltz. lichen Beweise verwende», inwieweit diese Beweise Sffentlch sind oder vom betreff.nden Unternehmen selbst vorgelegt werde«. Wenn da« zuständige Gericht e, kennt, daß einig« unt:r den erwähnte» Ui«erneh»ungen und dergleichen all« erforderlichen Gebäude für die Wohnung ihrer Angestellten nicht baut« fJanen, weil durch die Erfüllung ähnlicher Berpfl chtangen ihre Existenz und richtige Entwicklung d«droht wär«, wird ihn«n aufgetragen, foviel zu bauen, al« sie »hn« Gefahr könne», od«r «« wir) ih,«» erlaub», wen» das zweckmäßiger ist, daS in Gesellschaft mit einer oder mehreren solcher Unternehmungen zu tun. § 24. Alle Geldstrafen werden zu Gunsten de« Fonde« sür den Bau von Kleinwohnungen au«ge-sprachen. § 25. Handlungen, di« nach bitsem Gesetz strafbar find, veralten in 6 Monat«», wenn nicht« über sie verfügt wurde. Z 26. Der Vorschriften diese« Gesetz's können sich weder die Eigentümer noch die Mieter bediene», welche die schuldige Staat«steuer sür tas vergangene Jahr nicht bezahlt haben. II. T«U. Organisation und Vorgehen der Wohnungsgerichte. A. Organisation derWohnungsgerichte. § 27. Für Entscheidung und Urteilsfällung nach diesem Gesetze sind zuständig di« Wohnungsgerichte. Wohnungsgerich!« sind: 1. Gerichte I. Instanz, die i» erster Instanz entscheide» und richte», und 2. höhere Wohaungsgerichte, die i» letzter I»« stanz entscheide» und richten. Z 28. Gerichte I. Instanz sind: A. Ja den Städten: Beograd, Zagreb, Ljublj,na, Skoplje, N s, Podgoilc», Dubrovnlk, Split, <§ benif, Suiak, Karlovsc, Osij k, Maribor, Novisad, Su-botici und Sarajewo. Diese« Gericht wird zusammengesetzt au« dem Präsidenten und zwei Richtern unb ihren Stellvertretern, welche b'plo»ierle Juristen sind. ß. In den übrigen Orten de« Königreich« wirb da« Wohnu»g«gericht I. Instanz bei ben Gebiets« bezw. Kreis- oder BezKkSbehörden errichtet; e« setzt sich au« drei Personen zusa»«en: be» Präsidenten — dem höchsten Beamte» de« Berivaltungigebiett« oder in der weiteren Umgebung Marburg«, also sicherlich auch am Kalvarieuberg Slowenisch sprich», woS er nicht verstand. Marburg war erreich». Jetzt hieße«, sich zum Kalvarienberg durchfragen; Dienstmann war de« Feiertags wegen keiner zu sehen, aber vor dem Gitz'» fchen BräuhauSgarteu stand ein Wachmann, der ihm bereitwillig die nötigen Weisungen zur Ausfiadung seines Reiseziele« angab; auf die weitere Eckuadj. Suvg, wie er Slowenisch fragen müßt«: Wo »st der kalvarienberg?, gab ih« d«r Wachmann die l,östliche Versicherung, daß auch in der Umgebung Marburg« jeder Deutsch verstehe, übrigens wenn er zufällig auf eine» Slowenen stoßen sollte, genügen die Worte: Kje je Kalviriaderg? Unter überschwängliche» Dankesworten lüftete Hellsträußl seine» Hat, wobei eine Strähne seiner Zwangsanleih^ abglitt, die feine ordnende Hand wieder auf ihren angestammte» Lagerplatz zurrckieitete. Der Etadipirk wimmelte von Spaziergängern, an die er sich ihrer Noblesse wegen nicht h?rangettaute, aber bei der Weinbauschule traf er eiaen ländlich geklei beten Mann, d«r ohn? Zveisel >er weiteren Umge-bung Marbutgs angehört« und be dem er die unter, weg» oft wiederholte Frage ,8j je Kalvariaberg?' anbrachte. Der Landmann sah ihn erstaunt an und fragt«: „Können Sie denn nicht einmal Deutsch?" „O ja", beeilte sich HellfNäußl zu erwidern, „aber Slowenisch kann ich nicht und wen» ich weiter fra- Cill'er Zeitung seine» Stellvertreter, zwei Rchtern — zwei ange. sehe««« Bürger» und ihren Stellvertreter», nach Möglichkeit mit Fakultätsbildung. Die Kompetenz der WohnnngSgerichte I. Ja. stanz erstreckt sich ans da« gesamte Gebiet be« Be> zirkes nnb ber Umgebung be« Ortes, wo sich ber S tz be« BezirkShauptmann« btfndrt. Präsidenten, Richter und deren Stellvertreter ernennt ber Minister für soziale Fürsorge au« b«r doppelten Zahl der vorgeschlagenen Kandidaten, die von ben Vorständen ber verwaltnng«behörbe» vorgeschlagen werben. Die Richter werben auf ihre Pst'cht vereidigt. Wenn nötig, wird die Aufstellung von mehrere» Abteilungen bei be» Gerichten I. Instanz unter A vom Minister für soziale Fürsorge v rsüz^. § 29. Bei jebe» Wohnungsgericht I J-istanz i» de» Orten unter A, § 28, amtiert auch ein Kanzleichef, ben der Präsi»ent des Gericht« in erster Linie aus den pensionierten Beamten herau«. welche die gesamte Administration beherrschen, anstellt, und der die Pflicht hat, die Anmeldungen entgegenzn« nehmen, die Post, den Parteien Aufklärungen z» geben, den Beamten die Akten zuzuteilen, eine Soldenz der leer gewordenen Wohnungen zu führen und alle« zu veranlassen, wa» notwendig ist, daß die Geschäfte schnell und ohne Rückstand forifl eße». (Schluß folgt.) Politische NuydschaS« Zlllaud Am das Invalidengesetz. Auf der Sitzung der Nationalversammlung vom 27. Mai brachte der Minister für soziale Für-forge im Kabinett Davidoviö, ber muselmanische Abgeorbnete Dr. Behmen, den Entwurf des Jnva-lidengefetze« ein, ber seinerzeit unter seiner Minister» schast im Einverstänbnis mit be» Jnvalidenorgani-fationen auSgearbelt und dem damals vom Parlament bie Dringlichkeit zuerkannt warben war. ES muß Wunber nehmen, baß bie gegenwärtige Regierung bie Jnvalibenfrage scheinbar zurückgestellt und ihre Lösung in baS ArbeitSprogramm ber nächsten Zeit nicht aufgenommen hatte, trotzdem ge-rade da» Jnvalibengefetz währenb jeber Krise außer-ordentlich aktuell war unb jedesmal feine eheste Bornahme in Aussicht gestellt wurde. Die Oppo-sition, die nach der Rede Pasiö' nun wieder zu ihrer alten Taktik zurückgekehrt ist, ließ sich natür-lich bie Gelegenheit nicht entgegen, au» dieser sehr heiklen Frage Kapital zu schlagen und bie Re-gierung mit dem Schein zu verf hen, als sei sie gegen bie berechtigten Forberungen ber Invaliden und gegen die endliche Lösung einer Frage, die schon längst in allen Staaten gelöst worden ist. ES kam während ber Rede de» Abg. Dr. Behmen zu großen Lärmszenen. Bezeichnend sind bie Zwischen-rufe, bie aus ben Reihen ber Regierungsmehrheit Aegen den oppositionellen Verfechter ber Invaliden-Interessen gefchleubert würben. „Was will dieser gen darf, ist dieser Berg da der Kalvarienberg und hört »an hier den Bären schon brüllen?• Der biedere Landmann wußte nicht, was an« diese» sonderbaren Kauz zu »achen, fragte aber doch, neugierig ge»acht: „Bon was für eine« Liren sprechen Sie?" „Na! vo» Gottscheer Bären de« Herrn Galle, der den armen BärgermeisterSfoh? und de» Offizier aufgefressen Hai*. Na« wußte der Lmdmann, woran er fe». murmelte etwa« vo» „Bären angebunden' und ließ den verdutzt dreinblickeaden Frager stehen. „Also hat man ih, doch erwischt und angebunden, v:r«atlich mit Ketten; da wird er sreilich am Kal. varieoberg nie mehr triUIen-, «editierte «elancholisch Hellsträußl, ging zurück und besah sich Marburg. AuS SparfamkeitSrücküchten bezwäng er daS aufsteigende Hungergefühl; da er Abonnierter war, mußte er ja im Franzensstüdel sei» N ichtmahl erhalten, viel war i» der Stadt nicht zu >eheu, da all« Lätzen geschlossen waren, daher stapfte er langsam zum Bahnhof. Wieder al« der Letzte bei« SHalter er-scheinend, «achte er ba« G:heimfi,nal unb sagte: . Klagenfurt, Hellsträußl". Der kassier, ein etwa« derber Herr, fuhr ihn an: „Putzen Sie sich gefälligst Ihre Nase früher unb Ihre Kiagenfarter Adresse interessiert mich auch nicht. Da, brei Kronen' — unb er warf ihm eine Kart« dritter Klaffe hi». „Entschuldigen, bester Herr, ich v:r«eine, A». spcuch aus die zweite Klaffe zu haben* — und Ru«»er 44 . SchutzkorpS?" Der radikale Abg. Majkic schrie: .Behmen beißt da« Gewissen, weil er österreichischer Offizier war f Ein anbetet Ruf: „Ihr habt diese Invaliden zu Jnvaliben gemacht!* Der Dringlichkeitsantrag für ben Gesetzentwurf Dr. Behmen« würbe von ber Mehrheit mit der Begründung abgelehnt, daß die Regierung innerhalb von fünf Tagen ihren eigenen Gesetzentwurf bem Parlament vorlegen werbe. Klerikal ist eine Zieletdignug. Aus ber Nachmittag«sitzung be« Parlament« vom 27. Mai — der Vormittag war unter stänbi-gen Lärmszenen vergangen — richtet« ber Abg. Scemjar «ine Anfrage an ben PatlamentSptäfibenten. warum bieser den Ack rbaum nister nicht zur Ordnung gerufen habe, al« er am Bortage einen Ab-geotbneten der Slowenischen BolkSpartei einen „Klerikalen" nannte, ba» Wort ..Klerikaler' sei eine Beleidigung, bie Partei heiße Slowenische BolkSpartei, ber Klub aber Jugoslawischer Klub. Der Präsident erwiderte, daß er nicht gewußt habe, baß ber «uSbruck „Kler kaler" eine Beleibigung sei, Minister Miletiö erklärte, wenn bieser Ausdruck beleidigend sei, nehme er ihn mit vergnügen zurück. Es entstand natürlich Lärm und Gelächter. Abg. Hebot trat an den Abg. Jovanoviö mit ben Worten heran: »Wa« lachen Sie bei so ernsten Sachen ?' Drohung mit der Abstinenz. Das wieder erfcheinenbe Blatt Stefan Radiö', der Zagreber „Dom", schreibt, daß die Abgeordneten der Kroatischen Bauernpartei auch dann für die „Beendigung" arbeiten werden, wenn sie die PP Regierung zwingt, das Parlament und Beograd zu verlassen. Der ..Hrvat' meint, daß e», wenn nicht in kürzester Frist die Radiö-Manbate verifiziert werden, nötig wäre, die Konsequenzen zu ziehen und Beograd zu verlassen, wo keine Aussicht auf erfolgreiche Arbeit vorhanden wäre. Der Ljubljanaer „Jutro* schreibt: Diese Drohungen werden natürlich niemand erschrecken, weil die seinerzeitige Abstinenz der Rad: burger Kassier — so ein Llmmel, ber selbst die strenge» Vorschriften der Wiener Bahndirekiio» über daS Geheimsignal mißachtet oder gar vielleicht ver» gessen ha», dem will ich die Suppen gehörig versalzen — gleich morgen geht eine geharnischte An» zeige an die Direktion — mit «einen Ersatz anfprll- Nummer 44 Cillict Seite 5 deren Worten: Da» Prinzip äußerster Sparsamkeit zwingt sich al« erste Pflicht sowohl der königlichen Regierung, al« der Nationalversammlung aus. Ausland. Z»stifijier«»g der Sostoter Attentäter. Mittwoch stütz u« 3 Uhr wurden der Advokat Friedmann, der Mesner ZadgorSki und der Arzt Koew aus dem Weißen Markt im westlichen Teile der Stadt Sofia gehenkt. Der Hinrichtung schauten aat einer Entfernung vin 100 Metern nicht weniger als 50.000 Menschen zu. Auf die Frage »ach den letzten Wünschen bat der «>zt Koew, man möge ihn noch einmal seine Familie sihen lasse», die Bitte wurde abgelehnt; der Meiner ZadgorSki erklärte, er bereue seine Tat, min »Sge seine Uhr seiner Schwe-fl»r übergeben. Dr. FrKdmann bat, «an «öge seine Familienangehörige« nicht verfolgen. Alt Henker fungierte« drei zerlump!e und barfüßige Zigeuner, die zuerst den Arzt Ko«w ergriffen, »er in diesem Augenblick und auch später, al? die Schlinge schon um seine« Hai« war, ousries: „Sott, Gott l Ich sterbe unschuldig I' Friedmann sagte zum H-nker: „Paß aas. ich werde dir ein gute« Trinkgeld hinter, lassen1* Die zahlreiche Zuschauermenge wurde an-geblich dadurch aus die Beine gebracht, daß abend« vorher RegierunzSagenten »o, Haut zu Hau« gingen und die Emwohner zur Teilnahme aufforderten. ES mußten sogar die öderen Klaffen der Schulen aus den Hinrichtung«platz gehen. Die Rgierung glaubte, durch diese« Schau>piel die illegale Opposition ab» schrecken zu können. Bulgarische Todesurteile. Am Dien«tag verkündigte da« Militärgericht in Sofia da« Urteil i» Proz'ß g'gen B-it-mlj jew, Ella Nikolov, Eugen Legen nnd G-org Mallei, die beschuldigt wurden, den Attentätern aus die Kithe» drale Sv. Nedelja Uiterschiupf gewährt zu haben. Die drei ersteren wurde« zum Tode durch den Strang, G-org Mallet, der Sah» der Ella Nikolov aus erster Ehe, zu anderthalb Jahren Kerk«r vnurleill. Die Mitglieder der Familie L«gev find Franzosen. In vrcta wurden drei Kommunisten zum Tode un» 20 zu schweren Kerker i« der Dauer von 12 Iah ren verurteilt. Da« Militär hat die Banden in den Waldgebirgen so ziemlich zersprengt. Der Krieg in Marokko. Bekanntlich halten die Franzosen ihre Stellungen in Afrika mit Hilfe der Fremdenlegion, die besonder« nach de« ftiiege außerordentlich verstärkt wurde und heute eine ganz beträchtliche Truppenmacht darstellt. Daß in der Fremdenlegion ein großer Proz-ntsatz von Deutschen dient, ist bekannt; wie sehr gegen-wärtig wieder deutsche« Blut in fremden Diensten de» afrikanischen Boden röel, geht au« einer Unter« redung hervor, die italienische Journalifien mit dem al« Hiuptman« in französische« Diensten stehenden dänischen Prinzen Vage hatten. Der Prinz, der die Oisenstve der Franzose« gegen die Marokkaner mit« chen — und eine« T'ppen hat er mich auch geheißen — und dai Gehei«fignal al« N ifenputzcrei geschmäht!' Für Niederdorfer war « nun an der Zeit ein-zulenken, bevor Hellsträußl eine neue Du««heit »acht. „Belletcht", sagte er, „ist der Kassier kurz-sichtig und hat daher da« Signal al« solch s nicht erkannt, wie hast du e« denn gemocht, teurer Hell-fträußl?* Dieser auf seinen Eid ganz vergeffeud, zeigte <4 der ganzen Tafelrunde. Niederdorfer wollte vor Lache» schier bersten. „Aber, lieber, alter Hellsträußl, du Kap'taltvieh, ich zeigte dir doch den Nasenstrich in der Richtung der Bahnfahrt; wenn« von Marburg nach Llagenfurt zuritckgeh», so gibt man selbstverständlich dai Scheint' flgnat in entgegengesetzter Richtung. Da glaub ich schon, daß dich der Kassier eine« Tepp hieß". Tanz zusammengebrochen war unser Hellsträußl über diese ih» nun einleuchtende Etklärung und sank mit dem Geständnis: „O ich Schasskopf, wieder ein selbstverschuldetes Mißgeschick!" aus seine» Stuhl. AI« aber Pater Adalbert au« Sympathiekund-gebung sür die von der furchtbaren Bärenplage endlich befreite« Marburger ein Faß Freibier anfahren ließ, gewann daS G.'stchl de« zerknirscht dasitzenden Hell-sträußl so noch und nach wieder seine Naturfarbe «it dem gewohnten melancholischen Ausdruck. Eine Bahn« fahrt mit Geheimsignal machte er aber ni«»er«ehr. «achte, ist vor alle« erstaunt über da» «ilitärifche Talent der Feinde, die, ohne gesehen za werde«, die Franzosen au« dem Hinterhalt niederschieße«, so erst neulich bei einer Aktion seiner Kompagnie 106 Fremde«, leg'onäre. sast alle Dutsche. «an konnte nicht ent-decken, wo die Marokkaner standen und woher die Schüffe kamen. Die Verluste der Fremdenlegion seien durchwegs sarchtbar. ES handelt sich im kleine« um eine Art Marueschlacht und die Rettung der Hauptstadt. Die Feinde sind weder vernichtet, noch entwaffnet. F ankreich verfügt in Marokko tatsächlich über starke Luftkräfte, denen Add el Krim nur drei Flugzeuge entgegenstellen konnte. D:« Oberbefehl hierüber hat er einem i« Tanger lebenden befreua. bete« Italiener angeboten, der indeffe« ablehnte. Ei«e vorzügliche KriegSersahruag habe« die marokkanischen Regulären, 20 000 an der Z,hl. Diese Trupp?« bauen sogar Tunnel» z t« Angriff aus die französische« Stellungen. Deutschland und die giftigen Kase. Gelegentlich einer Sitzung der technischen Krieg?-ko»mission beim Völkerbund auf der die Frage der Verwendung von giftigen Gasen v rhandelt wurde, erklärte der Vertreter Jugoslawiens, daß von einer Abschaffung dei Gaskriege« keine Rede sei« könne, solange sich nicht Deutschland erklärt, das aus dem Gebiete der Ehmie alle W.'ltstaaten weit übertriff'. Der deutsche Betretet erklärte daraus, daß sich Deutschland v «Pflichte, jede Konvention zu unter» stütz?», die den G:brauch vzn giftigen Gasen zu Kriegszwecken verbietet, diese Erklärung hatte eine geradezu sensationelle Wirkung. Mamachen! gib mir wieder die wunderbaren „Toro"-Brustkarainellen, die mir immer so wohltun ! Sie sind viel besser als die einfachen Bonbdni und nngemein wohltuend. Aus fünf verschiedenen Heilkräutern bereitet, werden sie von Jedem gerne genommen und kosten doch nur 3 Din bei jedem Kaufmann. Aus Statt unD Lani». Pfingsten, da« liebliche Fest, ist also ge« kommen. Die Goethe',che Lieblichkeit der Natur ist ewig ausgebreitet über den blühenden Fluren. Ob aber die Menschen ihr heute roch so nahekommen wie einst, daS ist die Frage. Sie versuchen e». Mit ratternden Automobilen und Motoren versucht ei ein Teil unb fleat in da? pfinzstliche Land hia» au« an all der Lieb ichk t.— vorüber. Der größere Tel der Menschen ader wandklt aus den Bksörde« rungS«itteln der alten Z it hinaui und vielleicht sind «S die, die Pfiigsten veffer genießen. Der alte Trost weht unS noch immer an aus der Alldegüti-gert« Natur. Zwei schöne Sonnentage, weg vom Lärm und dem Geschrei, den Steuern und den Ge-schälten, die man «acht oder nicht machen kann, wo der Geist gesättigt wird vom Blick aus lauter Blum?nsterne, wo die Ohren klinge« vom Gesang der Vögel, weiß Gott, solche Tage sind Inseln im grauen Meer des Leben«. D-thUb freut sich alles auf Pfingsten, freut sich an den Pfingken, wen« sie — wie e« alter Brauch — nicht verregnet sind. Geregnet hat e« aber im heurigen Frühüng genug schon, auSgirechnet'an den Sonn- und Feiertagen. Hoffen wir auf eine sonnige «u«»ah«e, hoffen wir darauf, daß an diesen beiden Tage« viel Freude vom liebliche« Land in die Städte getragen wird. Brauchen können wir e« alle da« B:rg«ssen an unsere Sorgen; nirgend« kann > n sie bester ver« gessen al» unter blauem Himmel und auf blumigen Wiese». Todesfall. Wie bereit« kurz gemeldet, ist am Sonnlag. dem 24. Mai, in Äonj ce die fast 85 jährige Baronin Adelma Bah de B.tz t eitlfchfafen. Mit ihr ist eine ganz seltene Fran, ewe wirklich bedeutende Persönlichkeit, ja eine Weltberühmcheit an« unserer M tte geschieden. Au» altem deutsche« Adel sta«. «e«d — sie war eine geborene Gräfii Wur«brandt« Stuppich — war sie auch ein durch und durch adliger Charakter. vornehm i« der Gesinnung, stolz und selbständig, dabei von bezwingender Herzlichkeit, voll Teilnahme mit aller äußeren oder inneren Not. Durch «ehr al» 60 Jahre war fie i« glücklichster Ehe mit dem inzwischen verstorbenen Baron Boy ver« mählt. Daß sie glücklich und mit Glllck«gÜtern ge» segnet war, empfand sie al« Verpflichtung, für andere nach Möglichkeit zu sorge». Hunderte von Kinder« aud Konjice und Umgebung wurden vo« ihr gespeist, ihr Gemahl errichtete unter ihnr tätigen Mithilse ein Zsolierhau« zum Spital, gemeinsam sorgte« sie für« Rote Kreuz u. f. w. «uf der ganzen Welt wnrde sie berühmt, al« plötzlich ih e medialen Fähigkeiten offenbar wurden. Sie war eine» der bedeutendste« spiritistischen Schreibmedien. Die von ihr im „Trance-niedergeschriebenen Manifestationen fülle« eine sast unübersehbare Reihe von Büchern, die einen wichtige« Bestandteil der spiritistischen Literatur darstellen. Obwohl fie allezit mit Entschiedenheit behauptete, einen „Christlichen SpiritiSmu«" zu vertreten, und immer wieder auf da« Neue Testament, auf Christ«» und Gott hinweist, wurde sie denr oh au« der katholischen Kirche au»geschloffen. Umso inniger und treuer schloß sie sich vun dem evangelisch-re'ormierte» Be« kenntni« ihre« Manne« an. Ihre medialen Fähigkeiten verwandte sie dazu, Kranke zu heile» und seelisch Leidende aufzurichten. Wunderbar war e« anzusehen, wie ihr Geist di« in die letzte Z-it hinein frisch und kraftvoll blieb, al» ihr Körper schon längst unter den Beschwerden de« Alter« litt. Ihr geistsprühende» Äuge, ihre leidenschaftliche Teilnahme für alles Ge» fcheh:», eine fast jugendliche geistige Beweglichkeit blieb ihr trotz aller Berdüsterunge» ih e« Lebensabends bis zu» sanften Ende erhalten. Jeder, der sie kannte, hatte den Eindruck einer ungewöhnlich starken, ja bedeutenden Eischeinung. Hunderte wohnte« der Trauerfeier bei, welche Herr Bikar May au» C'lje vornahm; um fie trauern außer den verwandte» ihre langjährige Dienerschaft, die »it seltener Treue und rühretder Anhänglichkeit an ihrer Frau Gräfin hing, Freundinnen, die sie ausopfernd und hingebend liebten, eine große in der ganzen W.lt verstreute Schar von Verehrern und dankbare« Anhänger«. Ihr Ln^nken unter den Menschen wird nicht leicht vergeffen werden. Evangelische Gemeinde in Eelje. A« Psingstsonntag um 10 Uhr vormittags finde« in der Christu«k>rche ein F-stgotteödienst statt, mit welchem die zweite diesjährige KovfirmationSfeier verbunden wird. ES werden dabei ei«e Schar von Konfirmanden aul unserer Stadt, au» Brej c: und Konj ce ein. gesegnet werden. «»schließend findet die Feier de» hl. Abendmahles statt. Der 77-jährige Franziskaner Kalit Herr in Maribor ertrank am Dienstag im Waffer-bassin deS Kiostergarten«, in daS er infolge seiner Blindheit gefallen war. Versetzung. Der Distriktsarzt Dr. Treo in Roga«?a Slatina bekam dieser Tage den B.'scheid de« Herrn B^lcki zapan in Maribor zugestellt, wo» nach er wegen unausweichlicher Diensteinotwendigkeit von Rogcs'a Slatina nach Gornjigrad versetzt wird, wo er stch innerhalb kürzester Frist zum Dienstantritte zu melden hätte. Der Titel, unter dem diese Ber-setzung erfolgte, berührt un« einigermaßen sonderbar, da unsere« W'ffen« Distrikttärztt nicht Staatsbeamte find, weshalb da« Sta««bea»tengesetz aus ihre Ber. setzangen nicht angewendet werden dürste, zumal e« in jeder anderen Hinfich! tatsächlich nicht angewendet wird. Au» der Bemerkung de« Ljublj>naer „Jalro", daß man noch weitere „Reinigungen" in Rogaika Slatina und RogaNc im Auge habe, geht hervor, daß e« sich bei dieser Bers'tzung — Dr. Treo ent« stammt einer deutsche« Ljudijanaer Familie — um eine von den parteipolitischen Maßregeln handelt, wie fie heute bei un« schon an der Tagesordnung sind. Dr. Treo war durch viele Jahre in Rogoika Slatina tätig, wo er sich al« liebenswürdiger Arzt ■iwrner der allgemeinen Achtung und Ey-npathie der Kurgäste und der Bevölkerung erfreute. Er steht i» Alter vo, 53 Jahren und e« erscheint un« unersiid« lich, wie dieser Mann, der überdies nicht ganz gesund ist. phh^sch in der Lage fein wird, den ärztliche« Dienst in den Bergen »u versehe,«. J?densall« kan« e« sür ein Bad vo« Rase Rogajta Slatina» nicht gerade sörderlich sein, wenn sogar die ärztlich?« Heiser der Menschheit in den Bereich nationalistischer Ränke gezogen werden. Wenn e« aber schva so ist, wen« schließlich «In Dijiriktlarzt deswegen versitz' wird. •«ttt 6 ttlltu 44 Mil it ein Deutscher ist. bann frage» wir un«, wa-im an seiner Stelle nicht ein slowenischer «rzt gesetzt wird. Da« wäre schließlich verständlich und tt gilt sicherlich genug einheimisch« >erjle, »U auf eine Sl.lle tu diese» Surorte r. fielt!, ren. Daß aber der jugoslawische StaatZbürger D'. Treo »ach vieljSH. riger Dienstleistung weggeschoben wird, da»it an seine Slelle ein »u«länder ko»«t. daS ist t*. nign verständlich. Dr. vrakc au« Rogatic. dem Dr. Tie» all dem ueuernanntea Slk?virtre«er Ifriiu Agende» zu übergeben hätte. ist > ii»l>ch — T ch che. U,b,»Prüfung von Mtlitärpflichttgen. Der Gtadimagiiual Eilje v rlautdari: Auf Äiund-lag« de« »rtikel» L7, Punkt 3. der Rekrutierung«. Vorschrift wuden alle i» der Stadt Eelje wohnbas'en «ännlichen Pirsonco de« Sebmitjahrgarge» 1894. die bei den Assentierungen al« untauglich für den Militärdienst erkannt wurden, ebenso ol« auch alle Militärs flüchtigen der Übri«e» Jahrgänge, die bei« Milüär dienten und die sich gegenwärtig infolge vo» Krankheiten oder e«psangenru Berlitzuvge» usw. für den ferneren Militärdienst untauglich fühlen, sich bei» St»dt»agistrat vom 23. Mai l. I- an b« zu» 9. Juni im Z'wmer Rr. l4 wZhrend der Amt»stunden, d. i. von S bii 12 Uhr vor»iitag«, weg'» de« 8it> schreiben« in die bizüglichen verjeichnisie persönliq zu melden, auf Smnd welcher fie a» 15. Juni der Militär. Ueberpriifung«ko»mission zu» Zwecke der Beurteilung ihrer gegenwärtigen miluärischen Taug, licht,it vorgestellt werde». Uuleoutui» voa Diesem Erlasse rechtfertigt uich'. Verkehr der AbeubjNge aus der Strecke Grobelno-Nogattc. Mit 30. Mal 1925 angefangen fahren auf der Strecke G odelvo-Roaat.c läglich die gemiichten Züge Nr. 6837 und V638. die noi»al nur an Mittwoche» un» Sa»?, tagen vertehre«. Der gewischte Zug Nr. 6337 fährt um 18 Uhr 2 Minute» vo» Rogat c ab und hat in Grobelro Verbindung mit de» Abendpersonen» zügen via Ljubljana und Z nuten ab und hat dort Anschluß auf bie «bend-pnsonenzüge au« Ljubljaua und Maribor. Der interurbane Telephonoerkehr. Da« Post und Telegrapherministerw» hat ange. ordnet, daß i» Hinkunft Telegra»»e nicht mehr im Wege de« Telephon« abgefertigt werden, weil da-durch recht hikfiz auf die Verbindung für iahe nationale Bespräche gewartet werden »riß. Nur tu den dringendsten Fälle» (Feuer. Uderschwe-mungen, Epide»ien usw.) können Depesche» mittelst Telephon« abgefertigt werden, wenn eint telegraphische v-r-biadung nicht möglich ist. De» Kontrollorganen ist aufgetragen, dem Abfertigen von Telegram-e» ihre Aufmerksamkeit zuzuwe»den. Aus der Mieterversammlung, die a« Sonntag i» unserer Stadt statifand, waren alle Mieterorganifationen au« S'owenien vertrete». L« wurden verschiedene Resolutionen gesaht, die sich >« Prinzip alle gegen ta« neue Wohlgesetz richten, mit de» die Mieter unzufrieden sind. Die Heu- und Grummeternte auf U. Lahnhof und bei» städtische» Friedbof verkauft die Stadtgemeinde Eelfe am 2 Junt 1925 um 9 Uhr vormittag« i» Wege der Lizuation. R flckianicn auf dai Heu »özen sich a» genannten Tage und zur festgesetzte» Stunde beim Gut U. L.ch,hof eirsinden. Der Ausschuß de« Vereines der Advokatur«- und SkotariatSdeamten in Maribor teilt mit. daß die Unterhandlungen b,-züglich der »Okrrj ca' vom 5. April 1925,. »sich-sämtlichen «dvokaien un» Notaren in S ovenu» zugestellt wurde, für den Marburger Krei« aus der do« 26. Mai L I beendet wurden. Alt Resultat dieser Berhandlnngeu wurde beschlofsen, daß in der Sommerzeit vom Monate Mai bi» No-vember in allen Advokatur« und Notariate kauzleieu und zwar nur an Sam«iagen uauvterl rochen von 8 bi« 13 Uhr amiiert wird ; an Sa»«tagnoch»ittagen sind die Kanzleieu geschlossen. Die Parteien werden hvsllch ersuch?,, ihre Rech:«angeltgenheilen in diesen Kanzleien an dt» genannten Samstagen schoa vor» »mag« za erledigen, nochdem nachmittag von 2 Uhr weiter auch bei Gericht, bei den politischen Behörden, bei den Banken u w. die «e«ter geschlossen find und nicht amtiert wird. Als erste« Todesopfer de« neue» Wohnung«, ses'tze« hängte sich a» Mittwoch die Hosrat«w!twe Marie Schaschl in Ljubljrna auf. Die 70 jährige Dame besah eine Wohnung vo» sech« Zimmern, von denen fie fünf vi> mietet hatte. Die Erhöhung von 200 Dinar Miete auf 1450 Dinar erfüllte fie mil totcher B:rzweiflunz, daß fie ihrem Leben ein Ende mach''. Um 200 Dinar, «m 26. Mai wurde nach einer G.'rtchi«virhaedlung in Jazak bei Ruma der deutsche RcchtSai wult Dr. Sepp Müller von einem gewissen Milar Bcj c gegen den er für den deutschen Bauern ftjptf einen Pio^eß wegen eine« Flurstreite« geführt und gewonnen httie, mit einem Echrotgewehr erschossen. Der Ä-tlagi«, der vom G richt za 200 Dinar Entschädigung v.'rurteilt wurde, ei klärte nach der Scrichto;, Handlung, Supak und Dr. Müller mögen warten, er wolle von seine» Wagen floß da« Gel? hole», «u« de» Wage» nah» er ober ein Ge< w'hr und schoß zuerst den Kupek und dann Dr. Müller nieder, de beide hie, B-rletzangen sofort nlagen. Mit Dr. Sepp Malier schied auf so tr« a'fch« Weise et» schwäbischtr Akademiker au» den R ihen seiner Land»leute, der schon In der ungarischen Z'it volk»bewuv> war und für fr in BoikStu» arbeitet'. Ec ist seinen jagend! chen Idealen di» zu» letzien Atemzug treu geblieben. Dr. S pp Müller war insofern auch unserer Ä gend nicht ganz fremd, al« er der Schwager de» Schulleiter« H:rra Franz Punze»grub,r tn Nwfutz ist,. ein.« «ohne» de» Herrn M^x Punzengruder in C »o. Dcldiiword im Aug, der um ®/4 7 Uhr früh von C lje "ach Ljubljana sähr», verübt« zwischen Hrastnik und Trtooij« ein elegant g kleideler H»k>e» er sich au« «ine» Browning eine Kugel durch den Kops schoft. Bei» Selbstmörder, dessen Leich« in Trbovlje au«waggonier> wu>de. find keinerlei Dvku»ente o>er G ld gesunden worden. Ausgewiesen au« unlerm Staate würd« a» 28 Mai der frühere J« 8 Doktor R rdolf Fohn, der während de» Knege« im C llier Museum und vorige» Jahr im Stoal«real^yinnafiom Diebstählt ausgeführt ha t? Der Mann ist nalienischer Staat», bürger und nach Tarvi» in Kärmen zuständig. Am Vier«lag wurde er nach Oesterreich Überstellt, wo er sich auch wegen Dirbstahl« zu verantworten hat. Für die zweite heurig» Geschworenen-gerichtSperiode find bisher folgende Fälle au»' geschrieben: 2 Juni: Josip R. s o'^ar (Todschlrx); 3. Irrn,: Fra c Koiasnc (viebstahl und schwere körperliche Be>k«stimme", der bei neun »' klag n die von der Psl'zei, bz r>. von der StaatSanivalischist gegen ihn «rhoben würd?», vo» Gericht in ach« Fällen sreigesprochc» und nur t» einem Falle zu 200 Dinar Geldstrafe verurteilt wurde. Einen Rekord an Vreffepto^ffen tzae jedeufall» der Beograder .Balkan" zu verzeichne», gegen dessen verantwortlichen Redakteur bei» Leo. grader Gericht nicht iveoiger al« 162 Klagen a»-dä»gig sind. Der Eigentümer de« Blatte» Herr Sveiolit Sav 6 und >ew .verantwortlicher- Schriftleiter wurde» auf Grund einiger dieser Prozesse be» reit» zu 47 Monaten Kerker und 200.000 Dinar Strafe verurteilt. Beograder Tochterblätter in Zagreb. Wie au« Z,g?eb gemeldet wird, werden dorr in Kürze die Beograder Blätter .Samouprova" und ,Pc>l>. tika* i» lateinischer Schrift und al« kroatisch« «uk-gabe erscheinen. Zwischen den beide« Brückenköpfen» „Zagreder Tagblatr" druckt eine» Brief au« S^at uod Fiu»e ad, in de» di« uachfolgeud« Stelle auf» falle» muß, weil sie m't den landläufigen Ansichten über da« «u«sehen de« „saschistischen" Italien » cht übereinstimmen w ll. Sie lautet: Interessant ist d.r Unterschied zwischen den beiden Brückenköpfe». Wer von Suiak au« nach Fiume kommt, steht mit Ber-gnügen auf der italienischen Seite di« mit kleinen Karabinern unarffäll'g bewr ff seien Earabrnieri an der Brücke stehen, die kein martialische« Au«sehe» haben und wie uniformierte Zollbeamte au«s,he». Wie ander« dagegen, wen» ma» umgek«Hrt au« i^iume auf die jugoslawische Serie der Brücke kommt: stramme Soldatengestalten, barsche G sichter, geschul» terle Gcw hre mit aufgepflanztem Bajonett. Sin Ber» gnügen für »ilitaristifch denkend«, ein Aerger für freiheitlich gestnnte Menschen. Den schlechtesten Eindruck aber gewinnt »a», wenn man den Gum»i-knüppel der Srsaker Polizisten sieht! Da lobe ich »ir denn doch da« friedliche und menschenfreundlichere Au«skhe» der Crrabiaieri im Land« der Fafchifte» und de« »Terror«"I Es ist der jagoflawifchen Re« gierung dringend zu empfehlen. ei»e» Vergleich zwi-scheu der Gendarmerie und der Polizei beider Staaten anzustellen. Ich glaube, Jugoslawien hat keinen Grund, militaristischer und undemokratischer au«zusrhen al» Italien und e« ist unzweiselhaft. daß der erste Ein» druck de» Fremden, der sich von F'ume über die Brücke nach Su«at beg'bt, der ist, sich in einem Staat zu befinden, der mit B-jonette» und Gummiknüppel» regiert wird. Da» ist keiue»fall» belanglos und die Regierung sollte auf dergleichen b ffer achte». Die Schatzkammer des Zaren habe» vor einigen Tagen mehrere Botsch ifter und Gesandte in Moskau besucht. Entgegen den feiuerzeitigen Gerüchte», die Bolschewiken hätten de« giößten Teil de» kaiserlichen Schatze» verkauft, ist der Brillauter-schätz noch in allen sei»«n Stücke» vorhanden. Den Besucher» wurden alle historische» Gegenstände daraus vorgelegt. Besondere.Aufmerksamkeit erregte die große Zareukrone mit Brillanten und Perle» und dcS Szepter »it den berühmte» Orlov-Dia»a»ten^ Der Gefa»twert der I iwelen und de« Schatz»» beträgt mehrere Hundert Millionen Goldrudel. Der Maschinenschreib, Stenographie« und BuchhaltungSunterricht an der Pr vat-Lehranstalt Ant. Rad. L-gat in Marrbor beginnt am 2. Juni l. I. uod dauert vier Monate. Ein» schreibgebühren und Pro'pekte im Schreibmaschinen» geschälte «nt. Rad. Legat & <5o. Maribor, 5Io-venkka ulica 7» Telephon 100. Keine Filiale! nebt Posten als Schneiderin. Anträge an die Verwltg. d. BI. 3<fe» größere und freiere Verhältnisse auswiesen al« früher. Dasselbe war mit der via Condotti und der Ptaz^a di Spagna der Fall, wo ich mich äugen« blicklich wieder z» Hause fühlte. Ich schlug die via Babuino ein, nur wenige Schritt« inbeS, und stand nun vor »einem ScbnrtShause, in daS auch der L-ichna» meines BaterS nach dem Duell mit Vittorio Frangipani verbracht worden war. Al« ich mich wieder daran erinnerte, schoflen mir so dunkle und böse Gedaiken durch ben Kopf, daß ich mich gerne wieber auf bie Piazza zurückbegab, von ba stieg ich die breite Treppevflucht hur Kirche Trinita bei Monti hinan und betrat, mich bei drr V lla Med ci zur Rechten wendend, di« Gärten de« Monte Pincio, wo augenblicklich die Ruh« auf mein« brütenden G-danken stch herabsenkte. Hier hatte ich au vielen Nachmittagen stundenlang als Kind in der Sonne gelpielt. Wie seltsam bekannt mir da« alle» vorkam! Die breiten Wege, die langen Reihen von Marmorbllsten, bie Brunnen, die Denkmalgruppe« in weitesten, parische» Marmor, da« vornehme Bel-veder«, von wo auS »an bi« wundervoll« Au«ficht ans den träft dahinziehend» Tiber, bie EngelSburg und den »ächtlgen PeterSdo» in vrrfchivommeaer Ferne hat. Alle bitteren Gefühle, alle tödtlichen Rachegedanken verschwanden au« meinem Geiste, al« ich eine Stunde lang mich wieder in die Tage meiner Kind« heit zurückveif tzt fühlte. An jeden Gegenstand knüpfte fich irgend eine Erinnerung. Ich wußte, daß, wenn ich mich zu jener seierlichen Gruppe von Steineichen und Zypressen dort im Hintergrund de« Garten» hinüberbegab, ich über die aurelianische Mauer hinüber einen Blick in den herrlichen Park der v lla Borghese tun könnte, wohin »ich »eine Bonne ein-mal mitgenommen hatte, um Veilchen zu pflücken. Gerade einen Steinwurs von da hatte mir die schöne Königin Margherita einmal eine Kußhand zugeworfen, al» sie in ihre» Wagen vorüberfuhr. Wie mich bie alten Erinnerungen von allen Seiten bestürmten ! Zch konnte «ich kaum von de» lieblichen Fleck Erde losreißen. Ich hatte daran gedacht, die via Giulia und de« Palazzo Frangipani aufzusuchen, aber ich ließ den Gedanken wieder fahre«. Punkt elf Uhr stieg ich die stattliche Treppe hinab, bie zur Piazza bel Popolo führt, unb einen Augenblick später stand ich vor bem Hotel be Russie. Dann entschwanden meine Träume, oder richti« ger gesagt, sie wurden rasch von anderen abgelöst, al» ich eifrigen Blicke» bie Fenster be« Hotel« ber Reihe nach absuchte, in der Hoffnung, die schöne Giäfin zu sehen Rasch sah ich inde« et«, daß die» ei» närrische« vorgehen war, bummelte den Korso hinab, setzte mich sür eine Weile in da» Cafe Eo» lonna und kehrte zehn Minuten vor zwölf Uhr in» „Minerva" zurück. Punkt zwölf Uhr wurde ich benachrichtigt, daß eine Dame mich zu sprechen wünsche. Sie erwartete mich in ihrem Wagen vor dem Portal. Im nächsten Augenblick« saß ich neben ihr, und der Wagen fuhr davon. E» hat mir so leib getan, sag'e fie, daß ich keine Gelegenheit hatte, Sie noch einmal im Zuge zu sehen. Diese Leute hing«» a« mir wie «taten. DaS hat mich so fürchterlich gelangwellig». Aber e« ist bester so. Ich nickte. Gewiß, sagte ich. Hier können wir frei rede» und unsere Pläne besprechen, fuhr fie sort. (Fortsetzung folgt.) Celte v (littet Atlt»«> Rumnet 44 1900 Einlassenstand 1924: Dln 10,000.000 — 1925 Spar- und Vorschussverein in Celje registrierte Genossenschaft mit unbe -lränkter Haftung Hranilno in posojilno dr ustvo v Celju (regiatrovana zadruga z nenmejeno zavezo) im eigenen Hause n Glavni trg Nr. 15 übernimmt Spareinlagen gegen günstigste Verzinsung je nach Höhe der Einlage und Kündigung. Oeulhrt Bfirgecb&fts- und Hypothekar-Darlehen sowie Kontokorrent-Kredite ■it entsprechender Sicherstellung unter den güsatlgeten Bedingungen. Die Benten- und Intalidensteuer ron den Spareinlagezinnen trlgt die Anstalt Sache feines Stubenmädchen nicht ganz jung, mit guten Zeugnissen aus feinen Häusern, die auch zweitem Stubenmädchen mithilft, Damendienst versteht, in Schneidern und Weissnfihen so weit geübt ist, daaa sie das Gewöhnliche besorgen kann. Servieren soweit erwünscht zur Aushilfe (wenn der Diener verhindert ist, es zu tun). Ordnuage-ainn und Verträglichkeit besonders erwünscht. Schriftliche Anträge bitte unter Zora v. Pongratz, Zagreb, Viaoka ulica 22. MEINLI Tee neuer Ernte Kakao, Olivenöl Celje, KovaSka ulica l| Gesucht wird perfekte Köchin jüngere Kraft, neben Stubenmädchen, die ausser Kochen auch im Haushalte mithelfen soll. Diensteintritt sofort. Offerte sind zu senden an Dr. Leo Feriö, Sisak. MEINE KafTk-e-HlRchungen Uglich frisch gebrannt | Celje, KovaSka ulica lj Bilanzbuchhalter Korrespondent, deutsch, slowenisch, Büroleiter, erfahrener Disponent mit langjlhriger Praxis in Bank, Handel und Industrie mit gediegenem kaufmännischen Wissen und organisatorischen Fähigkeiten, isHS-Staata-bürger, will »ein« gegenwirtige Position verändern. Gefl. Zuschriften unter »Ver-Ifisalich f'0919" an die Verwaltung d. BL Schönes, schwarzes Mantelkleid mit Ueberjacke, schwarze, blaue und braune moderne Seidenkleider und ein schönes weisses Kleid hat billig abzugeben Frau Bratscbitach, Kralja Petra cesta 10. --V- Ein GlUcksfall ganz besonderer Art war «He Gebart von .Niooe Bur^»* beolc vor Jahren. Watt für Schmenen hallen die Leute doch bi« dabin durch Hühneraugen auaxiiRtehen und wie rasch hat nie dann »Nioiie Bunds mit aninem brillaolen Mittel davon befreit. Niemand hat von dem Genie einen Menschen eine Ahnung, »•rnn er auf die Well kommt, aber nach IV Jahren iat ea Zeit, seine Wohinter zu erkennen und ntetot auf die Nachbeter su hören, die zwar verteufelt gul zu achrHen wissen und sich ata Erstgeborne aufspielen, aber nicht die Erfahrungen eine»» Menschenalters haben, wie aie In Hurgll verkörpert Bind. BurgitHüliner-augenpflasier kann nach Abaiehen der Schutzgase ohne weitete« aufgelegt »erden und psstt genau auf« Hühnerauge, rnutt also nicht erat zurecht- Kchnilten werden, ßurglt wirkt volt-umen achmeraloa in diei bin vier Tagen und entfernt das HOhnerauge mitsamt der WuizeL Auch fUr Sie wird es ein Ülflcksfsll werden, wenn Sie nach vielen Kehlgriffen Hurgll nehmen, dss Sie in dem nMe.hslen einschlägigen Gefehlt te bekommen k/innen, Sollten Jedoch Burgit-I'rlparats In Itirem Orte nicht erliHltllch »ein, »o lasaen Sie »ich rin Quantuni direkt kommen von unserer Generalvertretung der Firma . Ivan Svetec Novomesio. Preise der I>oppelpM