Laibacher Zeitung. L ^lK K4I. Dinstag am 2^. November I84O. W i o n. An Krakan sind am 16. November Vormittags die nachstehende» Bekanntmachungen erfolgt: I. Der In, Namen der drei Schützn, ächte Ocster-r e i ch , P r e u ß e „ und N u ß ! a „ d der interimistischen Negierung des Freistaates Krakau vorstehende Feldm^rschall« Lieutenant, Graf von Castiglione, macht hierniit im Namen und Auftrage dieser Macht« kund, das; dieselben an, 6. dieses Monats zu Wien folgende Ueberiinkunft geschlos-seil und unterzeichnet habe»: In Erivägung, daß die Verschwörung, welche im Monate Februar 1846 die bekannten Ereignisse im Groß-herzogthun, Pose» , in Krakau und in Galizien herbeigeführt hat, ein Anschlag war, der mit Hilfe zahlreicher Mitschuldiger im Lande und in der Ferne vorbereitet werden; In Erwägung, das; die verbrecherische Faction zur verabredeten Stunde zu den Waffen griff, die Feindseligkeiten eröffnete lind Proclamationen erließ, welche zur allgemeinen Empörung aufforderten; In Erwägung, das; Krakau der Sitz einer Central-Vchmde ward , die sich Revolution s - N e g ie r ll n g nannte, und daß von dieser Rcgicrung tie zur Leitung des Aufstandes dienenden Erlasse ergingen; In Erwägung, das; alle diese Umstände zusammen die Scadt Krakau in einen eigentlichen Kriegszustand «erseht haben, nach welchen, die drei Höfe von Oesterreich, Preuße» und Rupland befugt gewesen seyn würden, vo», alle» Rechten Gebrauch zu inachen, die der Krieg ihne» einräumt; In Erwägung, das: sie schon allein ans diesem Grün-de über ei» Gebiet, welches eine feindliche Stellung gegeu sie genommen hat, zu verfügen berechtigt sey» würden: I» Erwägung, daß es aber nicht die Absicht der drei Mächte ist, die Stadt Krakau deil, Gesetze des Stärkere» zu unterwerfe», weil, wo so große Ungleichheit der Kräfte ob>r..ltet, dieß Gesetz keine Anwendung leide» kann; In Erwägung, daß eben so wenig davon die Rede ist, über jene Stadt einen Act der Nache zu verhangen, oder sie zu bestrafen, sonder» daß die gedachte», hohe» Schuhmächtc nichts als Ordnung lmd Frieden i», Gebiece von Krakau wieder herstellen wollen, und keine» andere» Zweck habe», als den , ihre Völker vor der Wiederkehr vo» Ereignisse» zu schuhe», die dercn Ruhe jo schwer gestört habe»; In fernerer Erwägung, daß durch den unter ihne» am 2- Mai (21. April) 1815 geschlossenen Vertrag, die Stadt Krakau mit ihrem Gebiete für eine freie, unabhängige und streng neutrale Stadt erklärt, und unter de» Schuh der drci hohen Contrahenten gestellt ist, und daß die drei Höfe durch di^se Vereinbarung den auf die Stadt Krakau sich beziehenden Artikel in ihren verschiedene» Verträgen vom 3. Mai (2l. April) I8l5 (von denen der eine zwischen Seiner Majestät, dem Kaiser von Oesterreich, und Seiner Majestät, den, Kaiser aller Neussen, der andere, unter demselc ben Datum, zwischen Seiner Majestät, dem Kaiser aller Neuss.'n, nnd Seiner Majestät, dem Könige von Preuße» geschlossen ist) haben in Vollzug setzen wollen; In Erwägung, daß aber das Bestehen der freie» Stadt Krakau, weit entfernt, ihrer Absicht zu entspreche», eine Quelle von Unruhen und Unordnungen gewesen ist, die während eines Zeitraumes von beinahe zwanzig Jahren, nicht allein den Frieden und die Wohlfahrt dieser freien Stadt und die Sicherheit der angränzendel, Landestheile be» droht, sonder» überhanpt den Sturz der durch die Vertrage von !8l5 begründeten Ordnung der Dinge bezweckt haben; In Eiwäglina,, dasi zahlreiche Thatsachen diese:- Art, die zu allgemein bekannt sind, als daß sie hier aufgezählt zu werden brauchte», den B.stand der freie» Stadt Krakau in seinem Wesc» völlig geändert haben, und dasi Krakau sich durch Schritte, die den Bestimmungen der Tractate zuwider sind, wiederholt ' ^!, den Verpflichtungen losgesagt hat, weiche ihm die strebe Neutralität auserlegte, daß diese Schritte zu verschiedenen Malen die bewaffnete Da-zwischenkunft der drei Mächte herbeigeführt haben, und daß alle Veränderungen, die mit seiner inneren Verfassung zll dem Zweeke vorgenommen wnrden, ,im seiner Negierung mehr Kraft zu verleihen, nichr him eichend »varen, die Rückkehr dieser beklagenswerthen Thatsachen z„ hmdcin - In Erwägung, daß sogar die dmch dicse wohlwollen« den Anordnungen der drei Regierungen bethätigte Lanqmuth derselben, statt ihren Zweck zu erreichen, nur dazu gedient hat, die unversöhnlichen Feinde der bestehenden Ordnung i>, ihren Anschlagen zu bestärken, und daß die freie Eradt Krakau der Herd einer neuen und weit verbreiteren Verschwörung geworden ist, deren Verzweigungen alle ehemalS polnische» Provinzen umfaßten; In Erwägung, daß zu dieser strafbaren und unredlichen Unternehmung sich ein von eben dorther unternomme-rer Angriff mit bewaffneter Hand gesellt, und Krakau einen Milcelpunct gebildet hat, von wo aus der Geist der Empö. rung die Grundlagen der irmeren Nuhe der angranze»de» Staaten zu mttergraben trachtete; Iu Erwägung diesemnach, daß Krakau sich als politischen Körper augenscheinlich zu schwach erwiese» hat, um 868 den unaufhörlichen Umtriebe der polnischen Ausgewanderten zu widerstehe», »velche diese freie Stadt in uioralischer Knecht--schaft halte», lmd sie demnach den Mächte» keine Bürgschaft mehr gegen die Wiederkehr der schon öfters wiederholten Versuche der Umwälzung bietet; In Erwägung, daß Unternehmungen dieser Art aber eine offenbare Verletzung des Tractates vom 3. Mal (2l. April) !8l5, so wie des Artikel) ll. des Verfassung.-Statutes für die freie Stadt Krakau von, 30. Mai 1833 smd; I» Erivagling, daß die eben erirählite», auf Krakall bezüglichen Vereinbarungen unter de» drei Mächten, lediglich zu dem E»dc in dei, Artikel» 6, 7, 8, 9 und 10 der all. genieine» Acte deS Wiener Congresses vom 9. Juni 18 l 5 wiederholt wurde» , damit diese Acte die verschiedenen Ergebnisse der in besonderen Negotiation?» getroffenen Ueber-einknnft unter den Eabinette» uulfasse» möchce; I» Erwägung, daß, wen» also die drei Höfe heuce i» Beziehung auf Krakau cine Ordnung der Dinge ander», worüber sie im Jahre !8l5 freiwillig übereinkamen, sie lediglich in die Ausübung eines unbestreitbaren Rechtes zurücktreten ; In Erwägung aller dieser Gründe, und indem sie endlich die diingende Sorge für dse so oft durch die freie Stadt Krakau gefährdete Sicherheit gezogen haben, sind die drei Höfe von Oesterreich, Preuße» und Nnßlaud über folgende Beschlüsse übereingekommen: 1) Die gedachten drei Hose von Oesterreich , Preußen und Nußland widerrufen die auf die Stadt Krakau bezüglichen Artikel der Tractate, welche, der eine zwischen Sei»er Majestät, dem Kaiser von Oesterreich, und Seiner Majestät, dem Kaiser aller Nenssen, der andere zwischen Seiner Majestät, dem Kaiser aller Neus-sen und Seiner Majestät < dem Könige vo» Preußen geschlossen und am 3. Mai (21. April) 18 l 5 unterzeichnet wurden. In gleicher Weise ist auch der dort beigefügte Zusatz-Vertrag zwischen Oesterreich, Preuße» und Nußland, vo» demselben Tage, »viderrufcn und aufgehoben. 2) In Folge dessen wird die Stadt Krakau und ihr Ge- biet an Oesterreich zurückgestellt und mit der österreichischen Monarchie vereiniget, um von Seiner kaiserlich königliche, apostolischen Majestät besessen zu werden, wie Dieselben sie vor dem I.'hre 1809 besessen haben. Krakau am l 6. Nov. 18 !6. CastigIione. II Wir Ferdinand der Grste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn und Böhmen, dieses Namens der Fünfte, König der Lombardei und Venedigs, von Dalmatien, Croatien, Slavonien, Gal,'zi,'n, kodomerien und Illyric-» ; Erzherzog von Oesterreich; Herzog vo» Lothringen, Salzburg, Steyermark, Kärnten, Krai» , Ober - und Nieder.- Schlesien ; Grosifürst vo» Siebenbürgen; Markgraf von Mähren; gefüi steter Graf von Habbbnrg und Tyrol ,c. ,c. Nachdem durch de» Wiener Friede», vom 14. October 1800 die Stadt Krakau nebst dem angränzenden Gebiete von Unserem Nciche losgerissen und zn dem damaligen Herzog-thume Warschau geschlagen, in Folge der Kriegsereignisse des Jahres ls!2 aber vo» den kaiseilich - russischen Tiupp.n erobert war, hat sich Unser in Gott ruhender Herr Vater, weiland Kaiser Franz I:, mit- den verbündeten Höfen r>on Preußen und Nußland durch den Vertrag von, I. Mai (2l. April) lslö dahin vereinigt, daß Krakau mit de», ihm zu--gewiesenen Gebiete in Zukunft eine, nnrer den Schuß dieser drei Mächte gestellte, freie und unabhängige Stadt sey» sollte. Ausdrückliche Bedingung und »ochwendige Voraus» seßung dieser Anordnung war jedoch sowohl die strenge Neu» tralität der besagten freien Stadt, wie die ihr auferlegte Verpflichtung, keinerlei Flüchtlingen, welche Unterthanen der drei Schntzmächte wären, Zuflucht und Aufenthalt zu gewähren, sondern selbige sofort an die zuständigen Behörden auszuliefern. Eine betrübende Erfahrung von sechszehn Jahren hat aber gezeigt, daß Krakau diese Bedingungen seiner unabhängig?» Eristenz nicht erfüllt, sondern seit dem Jahre l8Z0 unausgesetzt zum Herde feindseliger Umtriebe gegen die drei Schutzmächte, gcdienc hat, bis es endlich im Februar dieses Jahres der Schauplatz gewaltthätigercr und gefährlicherer Aufciicte wurde, wie je. Nachdem seine Regierung und rechtmäßige Verfassung aufgelös't, und das Schicksal der Stadt in die Hände einer Anzahl von Verschworenen gefalle» war, die den Titel einer Revolutions - Negierung von Polen annahmen, und die Einwohner aller ehemals poln!, schen La.idestheile gegen die bestehenden .Regierungen zum Aufstande und zu den Waffen riefen , erfolgte vom Krakauer Gebiete aus cin Einfall einer bewaffneten Rotte i>» Unsere Staate». Krakau mußte auf's Neue von den Truppen der Schnß-mächte besetzt und unter eine Unseren Militär .- Behörden untergeordnete provisorische Regierung gestellt werde». Durch diese Vorgänge in die Unmöglichkeit versetzt, die von den Feinden der Ruhe lmd Ordnnnq in Europa zerstörten Grundlagen der Freiheit und Unabhängigkeit vo» Krakau wieder herzustellen, u„d durchdrungen von der Ver» pflichcung, sowohl Unsere getreuen Unterthanen in Galizie», als den rechtlichen und ordnungsliebenden Theil der Bewohn ner von Krakau selbst vor de» Amp'iff"' und Uml.-ieben eben jener Umwälzuugs-Partei sicher zu stelle,,, habe» Wir, w Verbindung mit Seiner Majesty, dem Konige von Preußen, und Seiner Majestät, dein Kaiser von Rußland, das künftige Gchicksal Kiakau's '» ernstliche Erwägung gezogen. Zu diesem Ende haben Wir Berathungen mit den Special-Bevollmächtigcen der Höft von Berlin und St. Petersburg psiegen lassen. Das C'>'a,cb!nß derselben ist eine zu Wieu am 6. November dieses Jahres geschlossene Uebrrvinkunfc, durch welche die drei Schutzmächte der Stadt Krakau die in Betreff derselben geschlossenen Vercräge von: 3. Mai l8lti wieder- 8«3 l'ufen und aufheben, wodurch gedachte Stadt nebst Gebiet, so wie dieselbe vor dcni Wiener Frieden vom 14. October 1809 von Unserem in Gott ruhenden Herrn Vater und Vorfahren besessen worden, unter Unseren Scepter zu-lückkehrt. In Folgr dessen ergreifen Wir, wie hiermit geschieht, Besitz von der gedachten Stadt Kiakali lind ihrem l'iöhcli-gen Gebiet, vereinigen sie für ewige Zeiten mit Unserer Krone und erklären sie für einen unzertrennlichen Bestandtheil Unseres kaise»lichen Reiches, den, Wir sie hiermit einverleiben. Wir ernennen ^den Hochwohlgeborenen Grafen Moriz v. Deym, llnseren Kämmerer, wirklichen Gubernialrath lind Etadihauprmann >>'. Prag, zu Unserem Hof-Commissar für diese Besitzergreifnng, und fordern sämmtliche Bewohner der Stadt Krakan lind ihres bisherigen Gebietes um ihres eigenen Wohles Willen hierdurch ernstlich auf, diesem von Uns abgesendeten Hof- Commissär uno rücksichtlich den von UnS a!s beslehend aneikannren oder »eu einzusetzenden Behörden liüweigerlichen Gehorsam, und den von Ulig getroffenen lind noch zu treffenden Anordnungen pünctliche Folge zu le,stcn. Dafür veisprechen Wir ihnen Aufrechth.Ucung lind Schlitz unserer heiligen Religion, unparteiisches Recht und Gerechtigkeit, billige , Verch.ilniig aller Staatslaste» und kräftige Handhabung der öffentlichen Sicherheit. Denen, die sich Un-sei^r Gnade durch ungesäumte Unterwerfung unter gegen.-wartime Maßregel, die zu ihrem eigenen Besten dient, lind durch Treue imd Anhäüglichkei'c an Unser Ha»s würdig machen, werden Wir stets ei„ lnilder Laiidesfüist u„d gnädiger 5^.'.iser seyn, u,id Uns bestreben, sie nach besten Kräften der Wohlthaten theilhaft zu machen, welche die Vereinigung mit einer großen und mächtigen Monarchie den Bewohnern Krakau's zu gewähren im Stande ist. So gegeben in Unserer kaiserlichen Reside,,; zu Wien den ll. November im ciütausend achchnndeit lind sech5und. vierzigsten, Unserer Reiche im zwölften Jahre. Ferdinand. (I.. 8.) Carl Graf von Inzaghi, Oberster Kanzler. Fianz Freiherr von Pillcrscorss, Hoslanzler. Johann Freiherr Krticzka von Jaden, Vice-Kanzler. Nach Sr. k. k. apostol. Majestät Höchsteigenem Befehle: Franz Ritter v. Nadhcrny, k. k. Hofrath. Berichte aus Krakau vom !6. November Abends melden über den am Morgen dieses Tages Statt gefundenen Act der Besitzergreifung dieser Stadt: »Der feierliche Act der Besitzergreifung der Stadt Krakau und ihres Gebietes h"t ganz in der Art Statt gefunden, wie selber in dem hinüber erschienenen Programm festgesetzt worden war." »Der kaiserliche Hof-Commissar, Graf von Deym, hatte sein Abstcigcmartier in Podgorze genommen. Von hier aus letzte sich um 9 Uhr Morgens der Zug in der vorgeschriebenen Ordnung nach Kratau in Bewegung und ging, unter dem Herbeiströmen einer großen Volksmenge, durch die Vorstädte Kaziemirz und Siradom, die Grodzker-Gasse bis zum Senatsgebäude, wo die sämmtlichen Zünfte mit ihren Fahnen aufgestellt waren,« »Der kaiserliche Hof- Commissar wurde am Thore des Senatsgebäudes von den beiden Senatoren und Mitgliedern des Adimnistracionsrathes, von Hoszowoki und von Ma-jewski ehrfurchtsvoll empfangen und die Treppe hinausbegleitet.« „Oben erwartete ihn der im Namen der drei Schutzmachte der interimistischen Negierung des Freistaates Krakau vorstehende k. k. Feldmarschall Lieutenant, GrafCastiglione^ ,ml» der Director des Adimmstratlons-Naches von Ksienzowski, die ihn in den Senatssaal geleiteten, in welchem sämmtliche geistliche, Civil- und Militär-Autoritäten versammelt wa« ren. Hierauf erfolgte die Vorlesung der im Namen und im Auftrage der drei Schutzmächte von dem Feldmarschall-Lieutenant Grafen Castiglionc erlassenen Bekanntmachung in deutscher und polnischer Sprache.« ,,In kurzen und kräftigen Worten stellte sodann der Feldmarschall-Lieutenant, Graf Castiglione, den Herrn Gra» fen von Deym sämmtlichen Autoritäten als kaiserlichen Hof-commissär vor, der ihnen die weitere allerhöchste Willens» meinung Sr. Majestät, des Kaisers, eröffnen werde, und dankte ihn.'N für die ihm in der Verwaltung des Freistaates gewährte steißige und redliche Unterstützung. Hierauf ließ der Herr Commissär das Besitzergreifungs - Patent in deutscher und polnischer Sprache vorlesen und hielt eine angemessene Anrede an die Versammlnng.« «Die hierdurch bewirkte Einverleibung Krakau's mi>t der Monarchie wurde mit 2l Kanonenschüssen vom Schloß-derge und dem Geläute aller Glocken begrüßt, und dieser feierliche Act damit der gesammten Bevölkerung verkündet." „Nun setzte sich der ganze Zug, unter dem Vortritt sämmtlicher Zünfte, zwischen einem Milltärspalier ,'n Bewegung und begab sich zu Fnsi in die Stadtofarrkirche St. Maria. Dort wnrde das Hochamt von dem Pfarrverweser, Domherrn Stachowski, gehalten, darauf der ambrosianische Lobgesang angestimmt lind die Hauptmomente dieser kirchlichen Feier von den Salven der auf dem Ningplaye aufgestellten drei Bataillons Infanterie nnd dem Donner der Ka? nonen auf den« Schloßberge begleitet.« ,>Nach beendigten» Gottesdienste begab sich der Herr H°f-Commissär, in Begleitung des k. k. Feldmarschall-Lientenant'«, Grafen Castiglione, auf den Ringplatz. Bei sei-nem Erscheinen salotirten sämmtliche Truppen und defllirteil sodann in der schönste» Haltung vor dem Herrn Hof-Commissär, welcher sich hierauf in seine Wohnung verfügte, die er einstweilen in dem Regierungsgebällde m der Vsr-stadt Stradom, wo auch Graf Castiglione wohnt, aufge, schlagen hat.« 870 Se. k. k. Majestät habe» mit allerhöchster Entschlie-sinng vom l4. Novemder l. I., den Kreishauptmanu des V. O. M. B. in Nieder-Oesterreich, Graf.-n Anton Lam-berg, und den nieder.-österreichischen Negierungsrath, Grafen ?ludreas Hühenwarth - Gerlachstein, zu wirklichen Hof-rätheil, Ersteren bei der nieder-österreichischen Landesregierung , Letzteren bei dein illyrijchen Gubernium zu Laibach allergnädigst zu ernennen geruhet. " Se, k. k. Majestät haben m!t allerhöchster Entschlie- ßung vou» 30. October d. I,, zum Landniarschalle i» dem Erzherzogthume Oesterreich unter ber Euns den Vice.-Präsidenten des lombardischen Gnberninms, ?llbert Grafen v. Montecuccoli, zu eruennen, und deniselben zugleich die geheime Rathswürde allerguadigst zu verleihen geruhet. Se. k. k. Majestät habcn un't allerhöchster Entschlie-siung vom 7. November l. I,, dem Innsbrncker Scadt- und Landiaihe, Carl v. Spreng, die bei dem tyrolijch - vorarlber» gischei, Appellationsgerichte erledigte Nathsstelle allergnadigst zu verleihen geruhet. Se. k. k. Majestät haben mittelst allerhöchster Entschließung vom 7. d. M., die bei der Wiener k. k. Polizei-Ober - Direction in Erledigung gekommene Adjunctenstelle dem Sccretar del selben, Ernst Born, allergnadigst zu verleihen geruhet. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschlie-siung vom >7. October d. I., den Venediger Bau--Directions-Adjuncteu, Florian Passecti, zum überzähligen fünften Hofbau - N^the allergnadigst zu ernennen geruhet. Se. k, k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom l8. November d. I. zu befehlen geruhet, daß bei der Staats-Schulden-Tilguogs-Anstalt eine eigene außerordentliche Credits-Casse eröffnet werde, welche die Bestimmung hat, aus den ihr besonders zugewiesenen Geldmitteln Acrieu bestimmter inländischer, bereits concessionirter, auf Erweiterung und Benutzung der neueren Communications-mittel bcrechucter GesellsclMcs - Unternehmungen zu Preisen, welche ihren, wahren Werthe entsprechen, im geeigneten Wege anzulaufen. Ueber die näheren Bestimmungen der zur Antheilneh-mung berufenen Gesellschaften, der einzuhaltenden Bedingungen und Vorsichten, dann das Verfahren, welches in dieser Angelegenheit zu beobachten ist, geruhten Seme Ma» jestät die erforderlichen Weisungen dem Hoft'ammer.-Präsidium zu ertheilen, dem die Vollziehung anvertraut ist. Mit dein Ankaufe der Actien gehen auch alle Rechte und Verbindlichkeiten, welche gegenüber der bethciligten Gesellschaften den Accionaren statutenmäßig zustehen, au die außerordentliche Creditscasse, d. i. an die Staatsverwaltung über. D>e erwähnte Cass« ^iun die in ihr Eigenthum übergegangenen Accien »ach Umständen wieder verändern. Usbrigens wird durch diese Maßregel die gesetzliche V^'iassung, das Vcrmögen, Eiusy.nnicn, ',!,- ^ot^ma,'.und Gebarung des allgemeinen Staats-Schulden-Tlsglingsfonbes auf keine Weise berührt. Die k. k, vereinigte Hofkanzlei hat eine in Oesterreich ob der Enns erledigte Kreis-Eoimuifsäröstelle zweiter Classe dem Krei).-Commissär dritter Classe, Anton Freiherrn o. Handel, und die hierdurch erledigte Kreis - Commissärssielle dricier Classe dem ob der ennsischen Negierungs-Concipisten, Nudolph Edlen o. Soinileitener, verliehen. Ihre kaiserliche Hoheit, die Großfürstin Maria Mi» chailowna von Nußland, citiere Tochter Sr. kaiserl. Hoheit, deö Großsiirsten ))?ichael, Höchstwclche Sich seit einiger Zoic mit Ihren durchlauchtigsten Aeltern in Wien befanden , sind nach einer längeren Krankheit gestern, den l9. November, Morgens um zwei Uhr zum allgemeinen innigsten Bedauem hier verschieden. Auf allerhöchste Anordnnng wird für Höchstdieselbe die, Hoftrauer von, 21. November angefangen, dnrch zehn Tage, d. i. bis einschließig 30. November, ohne Abwechselung getragen werden. Durch die bereits crgangelie, Knndmachnng ist zur allgemeinen Kenntniß gebracht worden, daß zu Folge allerhöchsten Patentes vom 2l. März !8l8 von den durch den Til-gungs - Fond mit seinem Einkommen eingelösten ^Obligationen der ältern Staatsschuld, die für das Verwaltungs-Icchr 1846 bestimmte Capitals-Summe, in» Nennwert!)? von 5,595,289 ft. 2-1^ kr., oder nach dem Zinifuße zu 2'/, pCt. gerechnet, von 5,000.000 si. aus dem Vermögen des Tilqungs-Fonbes ausgeschieden, in den Credits - Büchern gelöscht lind zur Vertilgung bestimmt ist. Die öffentliche Verbrennung dieser Staatsschuld - Verschreibungen wnrde nunmehr an» 2l. d. M,, um 10 Uhr Vormittags , in Gegenwart der bestellten Hof - Commission in dem gewöhnlichen auf dem Glacis befindlichen Vcrbreu-nnngsorte vorgenommen. ^österreichisches Küstenland. Die «Triestiner Zeimng« vom 15. d. M. schreibt.-Der unglückliche Vorfall von, l8. v. M. hätte noch betrübendcre Folgen gehabt, als den Tod von «0 Personen, wem, das muthige Einschreiten mehrerer der in Gefahr befindlichen und der zufällig anwesenden Personen znr Rettung vieler Menschenleben uicht beigetragen hätte, Bekanntlich schlng das Fahrzeug, woriu sich außer einer Compagnie des 9. Jäger-Bataillons noch eine große Anzahl von Individuen aus dein Civil.Stande befand, um, wodurch nicht »ur die des Schwim-mens Unknndigen, sondern auch alle jene von der Evolution rückkehrenden Soldaten in g"ße Gefahr gericthen, die von Ermattung erschöpft, noch dazn mit Waffen und Tornister beladen waren. Und doch fanden sich Viele darunter, welche, anf ihre eigene Gcfahr vergessend, nur auf die Rettung ihrer Nachbarn bedacht waren. So hatte der Jäger von der 2 Compagnie, Eduard Hchuller, der si'ch ins Wasser stürzte zu; Inhanq zur Iaillatl)e^eitmm. Sollrs vom 19 Mllvember l^46 Vsaatsschlll3vrI.,intVer!. V.J. 18,^9 für'25a fi (i,,CM.) Z.3 .^,^ 0etto detio itt.^c) . 5o » (in CM.) 6l 3^; WielN'r Stadt» Bnico » Obligation, zu »^2 s><^^. 65 Hoffa»l!»!>'r, >,i ,... l —. Harnische» ii^ult'e,! , der!» ^ <» 2 l^ ^. ^ — ^loiei^ »lid Gl'uiia aufae» l j» 2 «. l 55 ,<2 n^mmlüie!! ^liilene» ! ^l! > ?^,, ^,. ^ — zu ,.>oc. ft. C. M. ... i?55 fl. in E. M. Atliei! der Wien (Nlo^ilitz^r Eiscüb^hx ,» wc> «. EM..... 52o ss ii, ,5. M. Actie« de> Piesibur^i» Tyrnauer üijVnd.>l)„ erster Exiission zu «a«, fi- . . . ,6u fi. i>, C. M. Hctie» dcr o>ierr. OlXnnl.Daillpssch'lsflihrl ,u 5oa ss. E. M......652 st. i.i C. M. Alien t es Oeftcrrcich. Lloyd in Tr,est zu ,ooo fi. in E. M! ... ,5oc> st. i„ C. M, der h > e r ?l » ^ e k 0 in in e n e i> u » d Abste > ei!^ en Dei, 20. November 1846. Hl'. Vmcenj Pi'ick, Fabrit^besitzer, von Wien nach Tri.'i't. — Hr. Vi»cet>z v. Oi'io, — u, Hr. 7lü-ton ZliU'II«, Bl'slhcl', beide voi, Wie» »ach Venedig. — Hr. Stephan von Bestay, H.iuptnia»n, vo» Verona nach (Hial). — Hr. Dr. Franz Cecchmi, Ii'gellleur, von lldme „.ich Wien. — Hr. Frecherr v. ^azzarnn, k. k. Gnb. Concepts.-Practicant, nach Grah D.'ll 2!. Fr. Maria Klinker, HandelsinHiinsgat-tin», nach Wien. — Hr. de Toulluer, k. k. Hoftact) der oberste,, Iu^izst.'lle, vo„ Wien nach Verona. — Hr. Ios, Lösch, OroschaiidliulgSagent, — u. Hr. Nl>-dolph Raschle, Kaufmann, beide von Wie» nach Triest. — Hr. F>rd. de Lucinqe, Rentier, von Frohsdorf uach Mailand. — H>-. Oraf Olisar, russ. Husaren - ^lente^ nant, von Wle» nach No„i. Den 22. Hr. >2tainol. Bar. u. Klicke, sannnr Bedienten, von Wlen n^ch ^ieaves. — Fr. Giäfiiin Schlippenbach, von Wien nach Florenz. — Hr. Wla-dilmr Swellschkoff, rnss Secondlleuc., »on W,^, nach Rom,_________________________________ 3. I9^U Plivsicalisclic Experimente. Der UlUerH<'ichnete hat dle ^yrc, ciocm hohen Adcl "und qcewlcii Publ'klim anul^riqcn, dasi die physicalisch- rlectro- magnetischeuExperimente Eonntag den '^9- November, ^iachmitlaq um 5 Uhr, im vorderen .Redoutcn - Salc Etatt finden werden. — Auch wird die atmosphärische Gisen-bahn nur nock' bis D»lme>sstag den 26. d. M. Abends 6 Uhr ^um letzten M.U arzeiqt. Carl Stemer, Mechamcus. Eine Pfcrdestallungi sammt Wagenremise, Gcsckirrkam-mer und Hcubehällmß ist für hell. Georai 1847 in dem Paschali'schen Pupillarftause Nr. 10 am Haupt-platzc zu Laiback zu vermicthcn. Auskunft darüber erhalt man beim Hausmeister. Hemtliche Verlautbarunncu. Z. 19« 2. (1) Nr. 12!,ül)lXVI. Concurs- Ausschreibung. Du^'ch die Beförderung des ?lmtspmctikan-ten der Neligionsfonoshenschaft Landstrast ist die unentgeltliche Amtspractikanten - Stelle daselbst, womit der Genuß der freien Wohnung im herrschaftlichen Schloßgcbäude verbunden ist, in Erledigung gekommen. — Die Bewerber hierum h^ben ihre eigenhändig geschrieben, mit dem Taufschein, den Schulzeugniffen über die mit gutem (5'rfolae absowirten lateinischen 4 Grammatical - Claffen oder die Realschule, dem Unterhaltsrevcrse uud dem Sittenzeugnisse belegten Gesuche bis 20. December 18 l6 bei dem k. k. Verwaltungsamte der Religionsfondsherr-schaft Landstraß portofrei einzubringen, sich in denselben übcr die volle Kenntniß der klinischen Sprache und ihrer bisherigen Beschäftigung und den ledigen Stand auszuweisen, und zugleich anzugeben, ob und in welchem Grade sie mit einem Beamten des Verwaltungsamtcs Landstraß verwandt und verschwägert seyen. — Von der k. k. Camera! - Bezirks - Verwaltung. Neustadt! am 1^. November l8^U. Z. ,!>,<>."(,) NrT^j^I Bei der k. k. obersten Hofpostverwaltung in Wien dürften in einiger Zeit Conceptsprac-tikantenstcllen mit dem Vorru'ckungsrechte in das Adjutum jahrlicher 300 si. in Erledigung kommen. — Die dießfälligen Bewerber haben die gehörig documentnten Gesuche, unter Beibringung des Taufscheines, des Absolutoriums über die mit gutem Erfolge zurückgelegten juridisch-politischen Studien, des gehörig ausgefertigten Unterhaltsreverses, und unter Nachweisunq der Kenntniß der deutschen und italienischen Sprache, welche letztere vollkommen gesprochen und in welcher auch concepirt werden muß, bei der k. k. obersten Hofpostoerwaltung in Wien einzureichen und über die vorhin erwähnten Erfordernisse sich lezal auszuweisen, welches somis zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. — K. K. Oberpostverwaltung Laibach am 13. November I84U. 874 Z. IN19. (I) O n n ^ Nl ^ ^1 k! n n dcs k. k. priv. Großhandlungsbauscs D. Jinncr H Comp. m Wicn eilnr iiroßcn Güter-Verlosung von drei bedeutenden Besitzungen, die im Königreiche Böhmen gelegen, durch dasselbe ausgespielt werden. Nämlich: Das große Gut Vogelsaug sammt Glasfabrik, nebst bedeutender Oeconom,e an Waldungen , Tk'ckern, Wiesen, Gärten, Hutwciden ?c., dann de beiden Hauser Vtr. R3 uud Nr. HOH in der Bergstatt Kutteuderg Für diese drei Realitäten wird eine Ablösung von fi. IttO,OOtt W. W. angeboten. Die Eintbeilung des Verlosunqs-Planes beruht auf einer ganz eigenthümlichen Grundlage, und ist für die Tdeilnchmer so günstig emgerichlct, daß die nachstehend verzeichneten Gewinne sich durch die ganze Reihe der bestehenden Lose vertheilen werden. In dieser Verlosung sind folgende Treffer zu gewinnen: 1 Treffer von st. 200000 l Treffer von st. 3200 1 Treffer von st. 1000 1 >, „ „ 20000 l „ „ „ 3000 t „ „ „ 1000 1 „ „ „ 15000 l. „ „ „ 2Z00 l „ „ „ 1000 1 „ „ „ 10000 l „ ), „ 2000 l „ „ „ 1000 1 „ „ . 10000 l „ „ „ 1500 1 ., „ „ 1000 1 . „ » «000 1 „ „ „ 1200 1 „ „ „ 1000 1 „ „ „ t)000 l „ „ „ 1000 1 „ „ >, 1000 1 ^ „ „ 5000 1 „ „ „ 1000 1 „ „ „ 1000 1 „ „ „ 4000 l „ „ „ 1000 1 „ „ „ 1000 mehrere oon fl. 800, 500, 480, 400, 320, 300, 250, 200 und abwärts. Unter diescn Treffern sind auch ul gewinnen: RR9 Stuck ifüuftel-Obli-gatioueu des k. k. Staatsauleheus vom Jahre R83O und R3Q Stück ss-urst Vsterhazy'sche Hiose, samml dem Gewinne, der in den für oiese Effecten Sracr findenden Verlosuugeu a,u s.. uud llH. December und n'ärc auch i» seinen Bemühungen glücklich gewesen, wenn ihm die Strömung nicht zwei Civilisten entrissen hätte; dennoch brachte er einen kaiserl. Jäger glücklich an') Ufer. Anton Mai in, von der gedachten Compagnie, harte sich, nach Entledigung seiner Kleidnng und Bcschuhung, ins Wassor gestürzt und rettete einen kaiserl. Jäger, und all« er zur Erholung am Ufer ruhend bemerkte, daß ei» Bauer bei seinen Bemühungen zur Rettung eines Jägers sammt dem Letztern dem Eltrinken nahe war, stürze te ci sich abermals ins Wasser und brachte Beide Icbend ans Land, Er trug ferner dazu bei, einen andern Soldaten mit eigene Leb»'i,5gcf.,hr zu retten. Franz Stopar, von der ersten Compagnie, rcttete einem kaisrrl. Jäger und einen: Land-mainic das Leben, und es wäre ihm auch gelungen, einen andern Jäger an's Land zu bringen, wenn ihn die Kräfte nicht verlassen harten, was ihn zum Aufgeben seiner Bemühungen zwang. Carl Sturm, von der 4. Compagnie, erfaßte bereitS den Jäger Leber, und hätte ihn gerettet, wenn die Strömung des Flusses nicht so heftig gewesen wäre, daß er selbst sich vor dem Tode dadurch schützte, daß er einen Felsen erkletterte. Der Jäger Bodnnsky rettete einem seiner Cameraden das Leben. Der Jäger Franz Pmilin warf sich, Wiewohl im Schwimmen »venig geübt, in den Strom, und brachte seinen Cameraden Livo glücklich an's Land. Der vom Fahrzeuge in's Wasser gefallene Gemeine, Mathiis Valen-cig, fühlte, wie sich ihm um den L.ib ein Frauenzimmer schlang, an welches ein zehnjähriger Knabe angeklammert war: er schwamm dennoch muthig mit seiner Last eine Wl'ile fort, bis sie ein zn Hilfe eilender Kahn aufnahm. Auch der Gemeine Kollmann entriß zwei Cameraden dem Tode. Es N'äie zu weitläufig, alle Jene aufzuzahlen, welche mit augenscheinlicher Lebensgefahr entweder vom Ufer aus, oder im Flusse zur Rettung der Unglücklichen beitrugen. Das k. k. knstenländische Gubernium, zur Kenntniß dieser löblichen Handlungen gelangt, ließ dem Anton Marin eine Belohnung von 100 fi.; jedem der Jäger: Schuller, Stoppar, Valcncig und Kollmann 50 fl.; dem Lutterscheg, Dodimsky und Panlin, jedem 25 fl. C. M. ertheilen; dann Wurden die folgenden Individuen: Ioh. Mlaker, Anton Har-kan, Carl Sturm, Barthol. Logcr und Markus Kerkooich belobt und der Berücksichtigung dcs k. k. Militär-Comman-bl> empfohlen. In Betreff der dabei ergriffenen Rettungs - Anstalten äugten sich des Lobes insbesondere würdig: Der Hauptmann bitter; der Lieutenant von Vlassich; der Feldweb?! August Neinhold; die Corporate Hericschgo, Feriantschirsch und Scke. ' drl ; der Gefreite Poje Augustin; die Gemeinen Muiz, Ra-(?. L^'b. Zctt, Nr. «40 V. 21. Nov. 1546.) don, Mayerle, Mutz^Beuz, Modrian, Ierreb, Kojnal-, Skufga; dann der Feldwebel Prieger, der Cadet Urbas und die Chirurgen Johann Wolf und Wilhelm Heß. *) Nömischo Staaten. Der .Oesterreichische Beobachter" vom 2l. November meldet Folgendes: Sonntag den 8. November Mittags hat zu Nom der Act der feierlichen Besitznahme (pl>856«« diesem Ende hat Se. Heil. nichr nur die von seinem erlauchr.» Vorfahret-zumVorschtag von Verbesserungen im Pönalreglement und in dem Strafverfahren errichtete Commission ausgezeichneter Nechcsgelehrten zu bestätigen, sondern auch ihre Auf-gäbe auf die Verbesserung der Cioilgesehc auszudehnen befunden. — Zu der unter dem Präsidium des Generalschatz-Mlisters der Camera Apostolica, Mons. Antonelli, dießfalls bestehenden Commission von fünf Mitgliedern hat der Hess Vater mittelst Staats - SecretariatserlasseS vom 6. d. M. noch zehn der tüchtigsten weltlichen Nechtsgelrhrten aus dem Adoocatenstande der verschiedenen Provinzen nebst dem U5i-tore della Nota, Mons. Alberghini, beizufügen geruhet. Frankreich. Das .Journal des Tebats" enthält folaende Nachricht: «Montag, am 9. November, hat der Ministers-auswärtigen Angelegenheiten m>t dem russische!, Geschäft«-träger die Ratificalionen des Handelstractats, der unlän ^ zwischen Frankreich und Nnßland abgeschlossen worden ist ausgetauscht. ^ Auf den Vorschlag des Prafecten des Seine.-De'ai-tements hat die Municipalität von Paris eine Summe von 500.000 Franken bewilligt, damit wenn der Preis des 4-»f'mdign, Broies erster Gattung ,',ber 80 Centimen (bei 16 kr. C. M) gehen sollte, der Mehrbetrag hiervon zum besten der dürftigen Einwohner jc„s, Ha.ipst,^ aus den, benannten Betrage gedeckt werde. ') Dic schließlich Glnmuttcn ychövcu z» uoscrcm vattrläüdlschs!« Regimen", Prinz Hohcnlohc-Lansscndurg Inf.i,ucrls< Nr. 17. 872 Der Bey "on Tunis, am 5. November von Tunis abgegangen, ist am 8. November Morgens in Toulon em-gecroffen. Spanien. Madrid, deu 5. November. In der Gegend von Berga in Obercatalonien zeigt sich, der »Presse« zufolge, eine zahlreiche carlistische Guerilla uiner dem Obersten Cabellaria. Es soll ferner dem Grafen v. Montemolm gelungen seyn, 3,000.000 Fr. zu erlangen, und bereits wären 8000 Gewehre von seinem Agenten über Gibraltar expedirt worden, die ein wohlbekannter Freund von Cabrera begleite. Auffallend sey auch, das; sich durchaus keine Carlisten bei dein spanischen Consul im Auslande meldeten, um von der Amnestie Gebrauch zu machen, während bereits an >00 Pio-gressisten auf Grund derselben Passe erhalten hätten. Großbritannien und Irland. London, 9. November. Heute tritt der präsumtive Thronfolger, Prinz von Wales, in sein sechöteS Jahr; es wird zu Ehren seine) Geburtstags in» Schlosse ein großes Abendfest gegeben werden Den Armen in Windsor wird für 30 Pf. Sc, der Erlös der Wallnüsse aus Prinz Alberts Garten, Brot vertheilt. In London sind die üblichen Loyali-tätsbezeigungen (Abfeuern der Kanonen im Park und T> wer, Glockenlauten, Flaggenaufhifsen :c. ) vor sich ge-gangen. Das «Limerick Chronicle" erzahlt einen grausenhafcen Vorgang im Ennistymon-Arbeitshause, wo der zweite Hausverwalter zwei kleine Kinder, einen Knaben und ein Mad-chen, die beim Essen Zank angefangen und sich ein Stückchen Brot streitig gemacht haben sollten, zur Strafe in die finstere Kammer sperrte. Der Mann scheint a» die Kinder 2mal 24 Stunden lang nicht wieder gedacht zu haben; denn als fie von den Andern vermißt worden waren und er, daranf aufmerksam gemacht, die Kammer öffnete, sandman Beide einander in den Armen liegend und todt. Der Hausverwalter wurde alsbald verhaftet. O st i n d i e n. Dem »Iourn. des 'österr. Lloyd« vom 19. November entlehnen wir aus Trieft vom 18. o. M.: Das Dampft, boot »lmpol'ilwi-u", welches am II. l. M. um 4 Uhr Nachmittags Alexandria verlassen hat und gestern Abends gegen 6 Uhr, also nach einer Fahrt von 6 Tagen und 2 Stunden hier eingetroffen ist, brachte uns Briefe und Zei-tungen aus Ostindien bis zum >5. October und aus China bis zum 26. August. Die wichtigste Neuigkeit ist die Fortdauer des Aufstandes in Kaschmir, welcher einen sehr ernst-.ichel, Charakter angenommen und zu Thätlichkeiten geführt zu haben scheint. Die mohamedanische Bevölkerung, im Verein mir den Gebirgsbewohnern, sagte sich von der Herrschaft Golab Sings los und erklärte sich zu jedem Widerstände entschlossen. Die brimschen Truppen in Ludiana und Djullundur hielten sich marschfertig, mnssen aber gleichzeitig daranf bedacht seyn, ihre Kräfte im Pendschab ul'd an der Gränze nicht zu sehr zu schwächen, da d.-r Schatz, von Lahore zu leer ist, um die erst vor Kurzen: zurückgekehrten 10.000 Sipabis besolden zu können. Vermöge cin-'s Vertrages mit Golab Singh sind die Englander zwar gehalten, ihm gegen leine Feinde BMano zu leisten; allein er hatte nicht die ihm gestellten Bedingungen erfüllt, denn st.ut sofort Besitz von Kaschmir zu nehmen, zögert-.' er sechs Monate lang und ließ auf diese Weise den Aufstäüdischen Zeit, sich zu sammeln und mit Macht aufzutreten. Auch Akbar Khan hatte unterlassen, unter seinen Fahnen die idm zugetheilten Truppen zu sammeln, turch welche die Engländer dein Feinde mit einer bedeutenden Armce die Spitze bieten konnten, wahrend die Sirhs den Rückzug deckten, Zudem kann in den nächsten Monaten für Kaschmir wenig geschehen, denn der gewöhnlich im Monat October fallende Schnee lZf;r einen Marsch durchaus nicht zu. Lord Harding wird nun nicht mehr in seiner Politik schwanken können und Radschah Lall Sing seinen Fehler erkennen, nur Mohamedaner in seinen Sold genommen zu haben. Spätere Berichte melden, das; sämmtliche Sikhs Befehl zum Vorrücken gegen Kaschmir erhalten h.^ben; sie werden sich aber gar sehr beeilen müssen, wenn sie nich vor dem Schneefalle an, Ölte ihrer Bestimmung cinrieffen sollen. Der „Bombay Courier" legt auf die Bewegimg der Regimenter in Djulwndur keine Wichtigkeit; denn, sa^t er, um ein Land zu erobern, bedürfe es mehr, als einer geringen Schaar Sipahis und einiger Feldstücke. Sir John Littler begibt sich im kommenden Monate nach Simla. Wie man höit, soll er einem geheimen Rathe beiwohnen, in welchem man über das Schicksal des Pcndschab zu entscheiden gedenkt. Jedenfalls sieht ma» den festeu Entschluß, die Truppen l»ach Kaschmir ziehen zu lassen, als eilU'N Beweis an, wie sehr es der brittischen Regierung ernstlich um die Unterdrückung des dortigen Aufruhrs zuthun ist Briefe ausFero« zepur melden, daß am 28. September sämmtliche Truppen, mit Ausnahme der irregulären Caoalleiie nnd deS 7. m,d 14. Regiments den Befehl erhalten haben, sich auf den ersten Wink marschfertig zu halten. Das 5l. und 54. Negi« ment erhielr die Ordre zum Aufbruche gegen Lahore, wen« die Garnison der Hauptstadt zur Verstärkung der Truppen unter dem Brigadier Wheeler nöthig seyn sollte, welcher mit 6000 Mann Dschummu occnpiit hat. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.