Deutsche Macht (Früher „HiMer Zeitung"). > trlchrwl >c»e» Toattirstai »vv Ceontag mtrgcil ant tost« fit Silli mit L>isttll»»g is< Ha,» moiallut fl. —M, eirrtrijäSrifl ft. 1.50, halbMri« st. Z. , g«tii-hr>g st. . MU Pas!»rl<«du»ß L 1.». Jalbiattij st. B.fo, »»»zjihri» st. 6.«0. Xü( «taseJRt Wummet 7 fr. Insrra«, »ach lanl; bei eftetrn Wieder »«luil,in> t»:I»rcchiiid«r RadaN. A»»wirt» I«h»en Sirkrat« für «»kr «lall alle I ta»«»to>cMliaiKn bei 3a- »ad »utlande« an. Wctccti»« Hrrrnrg. g. «»ministraiiaa H»rr»»>. «. SKiclbfümdc« bt-t «jbactcur« Iilgltch, m>! fUlnntitiH t> »arlolrn. — CUmifccipir w«r»e» itiAt iiiriitfaMfitKJ. — mtominc Zukadltpge« *141 btrücffmtmrt. k. Rr. 69. Cilli, Donncrslag, öcu 30. August 1883. TOI. Jahrgang. Ein Lag der Arbeit. Ein Ehrentag der Deutschen im stei-njchen Unterlande wurde der 26. August ge-jjatmt; er war mehr als das: der letzte Sonntag mr ein Tag der Arbeit. Dem deutschen Gedanken wurden in unserem Heimatlande richt weniger als vier Pflegestätten an Einem Hage errichtet, drei darunter in jenem Gebiete, tos unsere nationalen Gegner so gerne als itre ausschließliche Domäne an sich reißen »schien. Was noch vor einem Jahre wie eine lacherliche Ausgeburt einer erhitzten Phantasie erschienen sein mag, es ist zur That geworden; aa Orten, so nahe der Grenze, daß die croa-inche Faust herübergreift: an Orten, welche die slavische Tricolore bisher in tiefes Dunkel hüllte, brach das Licht der deutschen Idee sieg--reich hervor, wurde mit muthiger Hand die schwarz-roth-gold'ne Fahne ausgepflanzt. Es war ein Tag der nationalen und cul-tarcllen Arbeit. Vier Gruppen des deutschen tzchulvereines wurden an diesem Einen Tage m Steiermark gegründet. Uns fehlen noch die Berichte über die Vorgänge in Trosaiach und Aahrenberg, aber was auch da geschehen sein mag, an die Erfolge, welche unsere Mission tu st. Marein und Sauerbrunn erzielte, reicht t* nicht hinan. Dort wie hier wurde zwar Zeugniß abgelegt dafür, daß sich die Deutschen in Steiermark. in Oesterreich Eins fühlen und daß sie einstehen wollen für die bedrohte Sprache. für die nationale Existenz aller Brü-der im Süden, wie im Norden; dort wie hier ; traten ernste Männer zusammen, sich den Eid-schwur der Treue in jeder Noth zu leisten, allerorten wurde das Rüstzeug zur Abwehr gehämmert, nicht überall aber fanden sich so «mhvolle Bundesgenossen, als in unserer nächsten Nachbarschaft. Und wenn die Kunde von z»ie Ermordung des Kerzogs v. Werry. Le r o v est mort, aber es heißt nicht: vive le r o i! Der Letzte des Geschlechtes, das > nichts gelernt und nichts vergessen, er starb i« ! der Verbannung, seit seinem zehnten Lebenjahr fmi von dem schönen Frankreich. Einmal, es »ar im Jahre 1873, bot ihm das Schicksal die Krone seiner Ahnen, er schlug sie aus. weil « eben roy fein wollte, ein mittelalterlicher, absoluter Konig, nicht aber ein moderner, consti-[ duioneller roi. Er, ein Bourbon, der Revolution liutn Finger reichen? Die Tricolore statt der j heiligen weißen Fahne entfalten? Lieber ver--zichlete er auf den Thron und lebte in FrohS-toif statt in Versailles, zufrieden, daß das i Häuflein seiner Getreuen ihm königliche Ehre I erwies und seine Dienerschaft ihn mit siro an-l redete. Heinrich der Fünfte ist kinderlos aus dem Leben geschieden, in das er vaterlos getreten var. Der Dolch eines Fanatikers hatte ihn zur Naise gemacht, kurz bevor er geboren wurde. Fakt verschollen ist heute daS grause Ereigniß, welches vor 63 Jahren in der Zeitgeschichte ungeheure Wellen schlug. Nach so vielen verheerenden Stürmen, wun-derbaren Siegen und schrecklichen Niederlagen war endlich! in das erschöpfte und zerfchlagene Land der Friede wiedergekehrt, der Friede zu- der regen, thätigen Theilnahme des Oberlan-des wie der ermunternde Zuruf klingt: „Harret standhaft aus im Kampfe wider Eure Wider-sacher, wir stehen zu Euch!" fo können wir ihnen mit der Botschaft antworten? „Wir ver-zagen nicht, wir stehen nicht allein im Kampfe, der gesunde Sinn des Volkes streitet mit uns!" Wir haben stets wiederholt, daß Wende und Deutscher in Untersteiermark Eines Sinnes sind und daß nur vereinzelte hetzerische Agita-toren Zwietracht säen wollen, um, begünstigt durch die Strömung unserer inneren Politik, Ernte zu halten und ihre eigenen Speicher zu füllen; wir haben stets erklärt, der Bauer will die deutsche Schule und wir haben unsere Wort« hundertfach belegt. Heute können wir auf neue glänzende Zeugnisse für die gewissen-lose Frivolität verweisen, mit welcher die na-tionale Hetzerclique die Kinder des eigenen Volkes der geistigen Finsterniß ausliefern will. In St. Marein wie in Saucrbrnun traten slavische Landesgenossen auf, zu protestiren gegen die ihnen unverständliche neuslovenische Sprache, und zu protestiren gegen die Ver-dummung ihrer Kinder. „Wir wollen, daß diese deutsch lernen," sagten sie in schlichten Worten, „sonst können sie sich im Leben nicht vorwärts bringen." Und die zahlreich erschie-nenen Bauern stimmten ihnen bei und traten ein in den deutschen Schulverein. Wie tief muß das Bedürfniß nach Kennt-niß der deutschen Sprache, nach Verbesserung der Lebenslage von unserer Landbevölkerung empfunden werden, wenn sie es wagt, dem Unwillen, ja dem Verbot des allgebietenden Seelenhirten zu trotzen. Acht und Bann auf sich zu laden, indem sie die deutsche Schule verlangt. Und wie groß muß die Zahl Jener sein, welche zwar ebenso empfinden, aber den Muth nicht besitzen, den Zorn und die Strafe gleich mit einer durch fünfundzwanzigjährige Abwesenheit entfremdeten und durch feindliche Waffengewalt zurückgeführten Dynastie. Hätten die Bourbons ihre Ausgabe nur im Geringsten verstanden, so wäre ihnen die Versöhnung mit der ruhebedürftigen Nation leicht geworden, aber sie kamen nach Frankreich mit Gefühlen des Hasses und der Rache, sie verziehen ihm nicht die Hinrichtung Ludwig's des Sechzehnten, die Austreibung der Adeligen und den Verkauf der Nationalgüter, den Ruhm Napoleon's und den Geist des 19. Jahrhunderts. Zeugen dieser Gesinnungen waren die AchtSerllärungen, die Gesetze gegen die persönliche Freiheit, die Hin-richtungen Labsdoyöre's und Ney'S, ihre natür-lichen Folgen Groll und Erbitterung in allen Schichten des Volkes. Ingrimm erfaßte die Bonapartisten und die Republikaner. Vergessen war die Tyrannei des Corsen. daS Unheil, wel-cheS er durch seine Eroderungsgier über Frankreich gebracht, der eiserne Druck, mit dem er jede freie Regung niedergehalten, aller Zorn wandte sich gegen die 800 Jahre alte und doch in den Herzen ausgelöschte Dynastie, diesen Stamm, der nur noch drei morsche, dem Ab-sterben nahe Aeste, und nur noch ein einziges lebenskräftiges und Sprossen versprechendes Reis besaß: Ludwig XVII!., ein kinderloser GreiS, sein Bruder und einstiger Erbe, der Graf von Artois, fast ebenso bejahrt, von dessen der nationalen Heißsporne herauszusordern! Mit lauterem Gewissen können wirsagen: die ganze Landbevölkerung schätzt den Werth der deutschen Sprache und will die deutsche Schule, der Bauer spricht es offen aus, und nur der nationale Streber, welcher seine ganze Existenz der deutschen Sprache verdankt, lohnt mit Haß und schnödem Undank. Der Bauer aber bleibt den Dank nicht schuldig. „Wir wissen, für welche Wohlthaten wir Euch zu danken haben," sagten sie am letzten Sonntag, „und wir danken Euch dafür." In diesen we-nigen Worten lagen für uns die Ehren deS TageS; in der That die höchste Anerkennung, welche eine Nation der anderen spenden kann. Die glänzendste Rede konnte keine mächtigere Wirkung erzielen, als dieser kurze Spruch aus dem Munde eines Mannes, der im beständigen Verkehr mit der Natur, in seinen» Herzen na-türliche Treue und Offenheit bewahrt hat. Da mag wohl Jedermann begreifen, daß dieser Ehrentag sich für uns auch zum Festtage gestaltete. Vor uns das leuchtende Beispiel von Männern, welche unbeirrt durch die Ver-solgung und Verleumdung der nationalen Snmmführer und Hetzpresse, unbeirrt durch die Gefahr für ihre wichtigsten LebenSinteressen das Banner ihrer Ueberzeugung emporheben, aufgemuntert durch die brüderliche Gesinnung unserer Leidens- und Landesgenossen, trat in unS jene Festesstimmung ein, welcher allein das Bewußtsein, für eine heilige Sache einzu-treten, die höhere Weihe gibt. Gehobenen Muthes und gefestigten Entschlusses blicken wir auf diesen Tag zurück: seine Nachwirkung wird anhalten, er wird uns zu jeder Stunde zurufen: „Der ist kein Bürger, der seine e ig'ne Sorge Vergißt nicht in der Noth des A l l g e m e i n e n." Söhnen der eine, der Herzog von Angoulöme, mit seiner Gattin, der Tochter Ludwig's XVI., in unfruchtbarer Ehe lebend. Nur von dem zweiten Sohne, dem seit 1816 mit Karoline, Prinzessin von Neapel, vermählten Herzog von B e r r y, durften Nachkommen erwartet werden. Würde dieser Zweig abgehanen, so war der Untergang des Stammes unabwendbar. Mit solchen Gedanken trug sich seit einer Reihe von Jahren ein fanatischer, dem Hand-werkerstande angehöriger Republikaner Fran^oiS Louvel. Er war, wie wir an der Hand Lamar-tine's (Geschichte der Restauration) erzählen, von Versailles gebürtig, wo sich seine Familie vom Trödelkram ernährte. Er hatte frühzeitig seine Eltern verloren; eine Schwester, die er wie eine Mutter liebte, lebte noch in Versailles und wachte über ihn. Sie war das einzige Wesen auf Erden, mit welchem Louvel durch Bande der Zärtlichkeit verknüpft war. Er zählte zur Zeit seiner Unthat 32 Jahre. Von kleiner Statur und schwächlichem Körperbau, mager in Folge eines inneren verzehrenden FeuerS, von gallichter, gelber Gesichtsfarbe, starren Blicks, mit zusammengekniffenen Lippen und einer ge» spannten, verschlossenen, argwöhnischen Miene, hegte er in seinem beschränkten Kopf nur einen Gedanken und fand keine Ruhe, bis er durch dessen Ausführung sich von ihm befreit hatte. Vier Jahre vor der ersten Republik ge 2 Gorrespondenzen. Aus dem Drachenburger Bezirke, 20. August. [Nationale Hetzereien.] Wie besannt, hat sich die Bevölkerung deS hiesigen Bezirkes so ziemlich indifferent gegen die nationale Be-wegung und Agitationen verhalten, namentlich aber jene unseres BezirksorteS. Nun mußte aber auch dieser mit einem Slavenapostel be-glückt werden, noch dazu mit einem directe aus Slavenlande, aus dem weißen Laidach, impor-tirten. AIS ein bescheidenes Schreiberlein, — bescheiden können sich unsere Nachbaren Krainer überall schlangenartig einschleichen, — zog er beim Bezirksgerichte ein, mit dem leichtesten Ränzchen und versehen mit den indecentesten Jnexpressibles. Ein wohlhabender Bürger machte ihm den Gefallen zu sterben, und die hinter-lassene Witwe fiel sammt den nicht zn unterschätzenden Anhange unserem, bis dahin noch immer bescheiden gewesenen Tagschreiberlein zu. Stolz, wie schon so ein echter Krainer auch werden kann, fand derselbe es unvereinbar, für schnöden Taglohn weiter zu werkeln; nun, er hatte es, Gott sei Dank, auch nicht mehr noth-wendig. — Der Mensch muß aber auch eine Zerstreuung haben und so verlegte sich der jetzt plötzlich Gastwirth-, Realitäten-, Weib- und Pferdebesitzer gewordene Schreiber auf den na-tionalen Sport. — Die deutschen Journale wurden mit dem Jntcrdicte belegt, die natio-nalen „aufklarenden" Blatter als „Slov. Na-rod," „Ehren-Petroleur-Gospodar" jc. zogen in den früher gemüthlich gewesenen Räumen ein. der nationale Schwindel wurde cultivirt, gleich-gestimmte schöne Seelen — tonsurirte nnd ungekämmte Köpfe fanden sich ein, um beim pa-tentirten „Zwitschger" vom Königreiche Slo-venien zu träumen. — Am Vorabende des Ge-burtsfesteS des Kaisers fanden nun dieser mehrfach gekennzeichnete Schreiber-Gastwirth und seine nationalen Complicen — breit-krämpige, ungewaschene und an gewissen Stellen noch sehr nasse slovenische Bettel-studenten — Gelegenheit ihre loyalen Ge-sinnungen zu manisestiren und nationale Scan-dale. gelegentlich der Musikproduction, zu pro-vociren, die die Indignation alle besser Denkenden hervorrief. Da die Musik nur nationale Weisen spielen sollte und patriotische Deutsch-österr. mit Zischen von diesen rüden Burschen begleitet wurden, so mußte die inscenirte Vorfeier auf-gehoben werden. — Schuld an derlei pöbelhaften, gemeinen Vorkommnissen tragen wohl auch sonst ziemlich einflußreiche „Halbpelzer", die einerseits mit den Nationalen liebäugeln und je nach Umständen sich als solche oder Teutsche beken-nen. und werden wir nicht unterlassen solche gesinnungslose Chamäleons-Naturen mit Nächsten boren und unter den Eindrucken der Revolution erzogen, begeistert für den Schlachtengott Na-poleon, empfand er die Niederlage der fran-zösischen Heere, den Sturz ihres Führers, die Rückkehr der Bourbouen, die Demüthigung deS Vaterlandes, den Sieg der Reaction mit Zorn und Verzeislnng. welche die Gährung in diesem vereinsamten Gemüth bis zum Ausbruch eines schrecklichen Entschlusses entflammten. Fleißig, gegen Jedermann verschlossen, entzog er sich allen Gesellschaften nnd Vergnügungen, in denen sich Leute feines Standes zu erholen und zu Grunde zu richten pflegen. Er las die Bücher, die Journale, die Volkslieder, zu deren Abfaf-sung damals die Publicisten der Revolution, die liberalen Pamphletfchreiber und die Hof-poeten Napoleon's ein sehr ungleichartiges Bündniß schlössen, um die Republik, das Kaiser-thum, und zugleich die Freiheit zu preisen und allen Haß. alle Verachtung gegen die Bour-bonen zu schleudern. Ohne es zu ahnen, stand dies Geschlecht feit feiner Landung aus französischem Boden unter dem Damoklesschwert. Louvel's Dolchstoß erwartete Ludwig den Achtzehnten bei seinem ersten Schritt auf dem Boden feiner Väter; die Begeisterung des Volkes, die sich damals noch beini Anblick der königl. Familie kund-gab, machte ihn stutzig und verscheuchte für einen Augenblick die Mordgedanken feiner Seele. „Deutsche Wacht." vor di? Oeffentlichkeit zu bringen — denn dieß sind die wahren Wölfe im Schafpelze und die verdienen, unbedingt am Pranger gestellt zu werden! H. M. Kleine Höronik. lDerBanus vonCroatien,] Graf Pejacevic, erhielt in Gnaden die vo» ihm er-betene Demission. [Neue Fünfkreuzermarken.] Sie beginnen bereits sichtbar zu werden — die neuen Fünfkreuzermarken. Sie führen die Ausschrift: „Kaiserlich königliche Oesterrcichifche Post." Entsetzlich ! Nur deutsch! DaS ahnungsvolle Ohr hört schon im Hintergrunde das Gemurmel der P. T. Nationalitäten und Nationalitätchen Eis-lheitanienS, die alle auch ihre Sprache darauf werden vertreten haben wollen. Ein fröhlicher Briefmarkenkrieg in Eisleithanien nach dem Schil-derkrieg in TranSleithanien — der Stoff geht nie aus für den nachdenklichen Vaterlandsfreund, der verzweifeln würde, gäbe es in Oesterreich auch nur einen Tag ohne einen „luftigen Krieg." [V 0 m ungarischen Globus.] Im croatischen Wahlsahrtsorte Maria Bistrica fan-dem am 25. d. blutige Demonstrationen statt, bei denen der dortige Gemeindenotar, weiters der Gemeindevorstand und ein Gendarm schwer verwundet wurden. Nach dem Gottesdienste rotteten sich nämlich die Bauern von vier angrenzenden Dörfern vor dem Gemeindehause zusammen. Sie rissen dann das Gemeindemappen in der Meinung, eS sei das ungarische Staatswappen, herunter; dabei kamZeS zu tödtlichen Ausschrei« tungen. Auf die Nachricht von dem Tumulte begab sich der Zlatarer Gespanschaftleiter Chlupp mit vier Gendarmen und dem zufällig dort an-wesenden Staatsanwalt nach Bistricza. Chlupp suchte die wild aufgeregte Menge zu beschwichti-gen. diese umzingelte jedoch ihn und seine Ge-fährten unter den Rufen: „Wir wollen keine ungarische Krone, wir wollen kein ungarisches Wappen, wir wollen die croatische Krone!" und gaben sie nicht früher frei, bis sie nicht eine Erklärung unterschrieben, daß auch sie Kroaten seien.Bei der fluchtartigenEntfernnngChlupp's wur-den er und seine Begleiter wieder von Bauernmas-sen unter dem Geschrei: „Zivila Ilrvatska !* und Flüchen gegen die Magyaren umzingelt, mit Steinen beworsen und mit Stöcken angegriffen, worauf die Gendarmen feuerten. Von den Gendarmen wurde einer schwer verwundet, von den Bauern blieb einer todt, zwei wurden schwer und einer leicht verwundet. [Internationale Kunst aus st el-lung in St. Petersburg 1885. | Ueber Initiative des Großfürsten Wladimir Alexandra-witsch ist, wie die „Pol. Conc." auS St. Peters- Bei seiner gerichtlichen Vernehmung äußerte er: „Ich konnte den Einzug der fremden Heere nicht ertragen. — Ich ging nach La Rochelle und kaufte daselbst einen Dolch: darauf kehrte ich nach Versailles zurück und erhielt dort eine Stelle im königlichen Marstall. Von diesem Augenblick an sann ich nur noch auf ein Mittel, um meinen Plan auszuführen; ich wohnte den Jagden bei. ohne es meiner Schwester zu fa-gen. Um mir dazu die nöthige Muße zu ver« schaffen, verrichtete ich meine Arbeit an den anderen Tagen; ich trug stets einen Dolch bei mir, wenn ich vermuthete, daß ich einem Bour-hon begegnen könnte. Aber ich hatte beschlos-sen, mit dem Herzog von Berry anzufangen, weil er der Stammhalter war. Nach ihm wollte ich den Herzog von Angoulsme, dann den Gra-fen von Artois, dann den König, dann Alle todten! — Ich folgte dem Prinzen nicht nur auf die Jagden, seit drei Jahren streifte ich beinahe jeden Abend um die Schauspielhäuser herum, weil ich vermuthete, daß der Herzog von Berry einer Vorstellung beiwohnte. Um dies zu erfahren, las ich die Theaterzettel, denn ich schloß aus der Beschaffenheit der Stücke, wohin er gehen würde. Wenn ich um das Opernhaus herumging, und er um 3 Uhr noch nicht gekommen war, zog ich mich zurück. Ich folgte ihm in die Kirchen, in der Hoff-nnng, daß ich in feine Nähe kommen nnd ihn 1883 bürg meldet, beschlossen worden, im Jahre 1885, eine internationale Kunstausstellung in St. PeterS- 3 bürg zu eröffnen. [Sonderbare Schwärmer.] In • einer Versammlung, welche in der Salle Horel I in Paris stattfand, wurde ein Ausschuß ge-wählt, der Auftrag hat. durch Wort und Schrift , die Idee zu verbreiten, daß eine allgemeine Ein-stellung der Entrichtung der Miethzinse das Pariser Proletariat wieder aus den Tamm bringen könnte. Der Jgnaz aus der Posse „Kampl" hat also in Paris Nachahmer und Gesinnnungsge-1 nossen gefunden. [Die Macht der Siebe] hat jüngst in Esseg aus einem Diurnisten einen — Schuster gemacht. Ein junger Mamt, der daselbst der Monde manchen schon in dem nützlichen, aber leider schlecht bezahlten Berufe eines Tagschrei-! bers verstreichen sah. verliebte sich nämlich in ein blauäugiges Bürgertöchterlein und begehrte I dasselbe zu ehelichen. Dem Freier wurde unter den nachdruckvollsten Versicherungen, daß man das Ehrende seines Vorhabens durchaus zu würdigen wisse, bedeutet, sich vorerst einem größere Garantien gewährenden Berufe zuzuwen-den, und dieser legte daraufhin rasch entschlossen die Feder weg und griff zu Knieriemen und Leisten, in deren Handhabung er «S auch aIS«I bald zu einer ganz ungewöhnlichen Fertigkeit brachte. Gegenwärtig obliegt der „Schuster aus Liebe" dem Studium des letzten Abschnittes in den Entwickelungsstadien seines neuen Metiers; I et lernt „Zuschneiden", und sobald auch diese Fatalität überwunden ist, steht dem geplanten Bunde nichts mehr im Wege. [Eine Frau vom Winde fortge» tragen.] In Udine und Umgebung wüthete dies? Woche mehrere Stunden hindurch ein heftiger Orkan. Ein altes Mütterchen, das in dem Dorfe San Martino eben zum Krämer ging, wurde von der Windsbraut emporgehoben und in der Luft nach dem eine Viertelstunde entfernten Dorfe San Leonardo getragen, wo es dann auf einer Wiese niederfiel. Die alte Frau kam mit dem bloßen Schrecken davon. |E i n Hund als — Selbstmörder!] In einem Dörfchen Pennsylvaniens ist kürzlich ein Hund freiwillig aus dem Leben geschieden, um nicht mehr gezwungen zu sein, die nach Art der Tretmühlen in den britischen Zucht-Häusern eingerichtete Buttermaschine keines Herr» I Im Bewegung zu setzen. Dieselbe war so constru-in, daß der Hund ununterbrochen treten mußte, wenn er nicht durch einen um seinen Hals ge« legten Strick erdrosselt werden wollte. Drei Jahre hindurch verrichtete er diese selbst mr einen Hund etwas gar zu monotone und geist-tödtende Hundearbeit, dann bekam er die Ge> schichte endlich satt und stritte. Alle Versuche. ' niederstoßen würde. Die Menge und die Wachen haben mich stets daran verhindert." Einem so wachsamen und entschlossenen Gegner konnte sein Opfer nicht entgehen. — Ueberzeugt, daß der Herzog und feine Gemahlin die Carnevalszeit nicht würden vorübergehen lassen, ohne daS Opernhaus zu besuchen, hatte er schon zwei Abende vor dem 13. Februar 1820 an den Pforten des Opernhauses ge^ lauert. Am genannten Tage begab er sich wäh-^ rend der Vorstellung, mit zwei Dolchen be-waffnet, in die Nähe des Theaters. Es war Abends nach I I Uhr. Die Hofequipagen kamen gefahren und stellten sich in einiger Entfernung von dem für die Prinzen bewahrten Eingang auf. Er schlich sich hinter die Carossen in die Claire- oder Louvoisstraße, durch den Schatten der Mauern vor den Blicken der Kutscher ver-borgen. Unterdeß befand sich das prinzliche Paar im Theater. Während des Zwischenactes be-suchte die Prinzessin von Berry ihre Cousine, die Herzogin von Orleans, in der Loge der-selben. Als sie aus ihren Play zurückkehrte, wurde sie von einer Logenthür, die in dem Augenblick, wo sie vorbeikam, mit Gewalt aufgerissen wurde, vor die Brust gestoßen. sie sich feit einigen Wochen guter Hoffnung wußte und fürchtete, der Stoß möchte ihr schaden, so drückte sie gegen ihren Gemahl den 1883 ih» zur Wiederaufnahme der Arbeit — selbst i«i erhöhter Knochen Ration — zu bewegen, schlugen fehl, und als man ihn doch hineinzwang, ließ er sich lieber erdrosseln und bereitete so seinem freudenlosen und verfehlten Dasein ein Hiielles Ende! >Der Henker von London, Mar-v o o d.] der auch in Irland sehr zahlreiche k Gastrollen gibt, war am letzten Freitag Braut-[führet bei einer Hochzeit. In feiner Wein- oder Iierlaune wollte er der Gesellschaft zeigen. , »eiche wichtige und geachtete Persönlichkeit er »at(. und schlug derselben vor. mit ihm in das : Parlament zu gehen. Und Alle zogen sie hin, Staut und Bräutigam, Jung und Alt. Der Sprecher aber erwies ihnen die Ehre einer be-I sonderen und sehr gut situirten Tribüne. Gerade ivurde über einen Credit für Irland verhandelt and Marwood konnte Ausbrüche des Hasses [ (legen die „Jnvicibles" vernehmen, welche ih» nur mit neuem Muthe für seine nächsten Thaten bestärken konnten. Die Mitglieder des Unterhauses verließen ihre Sitze, besuchten ihn aus der Tribüne und baten ihn um Autographen.^ Er zog dann auch mit seinem Gefolge in das Ober-Haus, und gleiche Ehren wurden ihm auch dort ! zutheil. [Amerikanisches.] „Kommen Sie, College", meinte ein amerikanischer Geschworner zum anderen, „ehe wir hinaus in die Sitzung gehen, trinken wir noch eine Tasse Kaffee!" — „Bei Leibe nicht! Was denken Sie denn? Wenn ich Kaffee trinke, kann ich kein Auge zuthun [Amerikanischer Humor.) Ein amerikanischer Methodisten-Prediger, zugleich ein eifriges Mitglied des MäßigkeisvereinS, litt an Halsschmerzen und der Arzt ertheilte ihm den Rl.th, ein heißes Glas Punsch zu trinken. „O mein Gott," jammerte der fronune Mann, „ich habe Zeit meines Lebens der Gemeinde und meiner Haushälterin Enthaltsamkeit von geistigen Eettäukeu gepredigt und sollte jetzt selber — ? Die gute alte Marie würde, wenn ich heißes Waffer verlangte, sofort mein Vorhaben er-rathen." — „Verlangen Sie doch heißes Was-set zum Rasiren," sagte der Doetor, und der Geistliche unterwarf sich. Nach einem halben Jahre geht der Arzt an der Thür deS Geistlichen vorüber, und da er die Haushälterin ge-beugt und finster blickend an der Schwelle ste-hen sieht, so fragte er: „Wie gehts dem Hern, ?" — „Ist verrückt worden." erwiderte die Alte. ; — „Wie das?" — „Rasirt sich tagtäglich drei-sigmal!" [Mensch und Ochs.] Eine glückliche Verwechslung von Medieamenten kam nach dem „jt.B." kürzlich in einer Kosakenstaniza am Don vor. Eine Kosakenfrau ging, da ein kranker Ochse in ihrem Stalle trotz aller Heilmittel nicht besser Wunsch aus, sich vor dem Ende der Oper und vor Beginn des Maskenballes zurückzuziehen. Ter Herzog stand auf, um sie selbst nach ihrem Wagen zu führen. Die Prinzessin, auf der einen Seite durch die Hand ihres Gemahls, auf der anderen durch die ihres Stallmeisters, des Grafen von Mesnard, unterstützt, schwingt sich in den Wagen. ..Adieu!" rief ihr lächelnd der Herzog zu, „wir werden uns bald wieder» sehen". Die Bedienten — erzählt Lamartine — schlagen den Tritt wieder hinauf und der Prinz wendet sich, um von der Straße wieder in die Vorhalle zu treten. In diesem Augenblick wirft sich Louvel. der sich wie ein argloser Zuschauer oder wie ein Bedienter, der seinen Herrn er-wartet, genähert hatte, zwischen die Schildwache, die das Gewehr präfentirte, und den Bedienten, der den Kutschenschlag schloß, packte den Herzog von Berry mit der linken Hand an der linken Schulter, als wollte er sein Schlachtopfer unter dem Meffer festhalten, und versetzte ihm mit der rechten Hand einen solchen Dolchstoß in die rechte Seite, daß das Eisen in der Wunde stecken blieb. Blitzschnell, wie die That geschieht, entflicht der Mörder, ohne verfolgt zu werden, nach der Richelieustraße und schreitet, nachdem er um die Ecke der Sttaße gebogen, mit gleich« giltigem Schritte auf den Boulevard zu. Von einer verborgenen Hand gettoffen und durch die Kraft des Stoßes auf den Grafen von „Deutsche Macht."_ ward, zum Vieharzte. Dieser verlangte einen Rubel, schreibt ein Reeept und befiehlt, rasch eine Mediein danach machen zu laffen. Unter-deffen fällt der Frau ein, dem „Dochtut" auch ihren Sohn Wanja zu zeigen, der. wie daS Oechslein im Stalle, nicht ganz munter ist. Gieb einen halbenIRubel, sagt der Arzt, sonst thäte ich'S nicht so billig, aber da ich schon einmal auf dem Hofe bin, gehts in einem hin. Die Frau zahlt, der Thierarzt schreibt und der Apotheker fertigt beide Medicamente an. Da die Frau jedoch im Lesen nie stark gewesen war, ihr Wanja diese Kunst aber überhaupt noch nicht erlernt hatte, so kam eine kleine Ver-wechslung vor: der Knabe bekam die für das Oechslein bestimmte Arznei und umgekehrt. Am andern Morgen war der Knabe gesund und er-holte sich bald wieder vollständig ; das Oechs-lein aber war an dem Tränklein zu Grunde gegangen. [Die nachstehende zärtliche Ehe-st a n d 5 g e s ch i ch t e] hat sich kürzlich in der Niilje von Lörrach zugetragen. Ein dortiger Bürger, welcher mit seiner Ehehälfte nicht ans bestem Fuße lebt, begab sich, während seine Frau mit Apfelbrechen beschäftigt war, mit Sage und Beil in den Garten und hieb den Baum um, auf welchem die theure Gattin faß. Die Letztere hatte eben nur noch Zeit, herunterzu-steigen, ehe der Baum si?l. WaS nachher geschah, wirk nicht erzählt. Deutscher Schutverein. KonlMuirung der Ortsgruppe „Wezirk St. Warein." Wir haben bereits an anderer Stelle in kurzen Umrissen der bedeutungsvollen, vielver-heißenden That gedacht, welche am verflossenen Sonntage in einem durch pervakifche Einflüsse sehr bedrohten Punkte unseres engeren Heimat-landes vollbracht wurde: wir haben auch schon durchschimmern lassen, daß diesmal das Ver-dienst, ein neues deutsches Bollwerk gegen cul-turseiudliche Bestrebungen geschaffen zu haben, dem furchtlosen Muthe von Männern gebührte, welche gerade in ihrem Berufe die beste Ge-legenheit hatten, die socialen Verhältniffe in einent durch egoistische Bestrebungen unter, wühlten» Bezirke kennen zu lernen. Uns er-übrigt nur noch, über die imposante Versamm-lung zu berichten. Ohne uns irgendwie den Vorwurf der Ueberfchwänglichkeit zuzuziehen, dürfen wir eS ruhig aussprechen, daß bis heute in Steiermark noch keine Versammlung des deutschen Schulvereines tagte, welche sich mit der am 26. d. in St. Marein stattgesundenen messen könnte. Equipage auf Equipage rollte MeSnard geschleudert, hatte der Herzog von Berry, wie dieS immer bet Fall ist, nur den Stoß, nicht daS Eisen gefühlt. Er richtet sich auf und fährt mit der Hand nach der Stelle, wo er getroffen worden. Hier stößt feine Hand auf den Griff eines Dolches. Ein entfetzlicheS Licht geht ihm auf. „Ich bin ermordet, ich bin des Todes!" schreit er. „Ich habe den Dolch in der Hand, dieser Mensch hat mich ermordet!" Auf dieses Geschrei antwortet die Herzogin, deren Wagen noch keine Zeit zum Wegfahren gehabt hatte, mit einem gellenden Schrei, der weithin durch die Nacht hallt und den Tumult übertönt. „Oeffnet mir! Oeffnet mir!" ruft sie dem Bedienten, der noch die Hand am Kutschen-schlag hat, und ohne zu warten, bis der Tritt herabgelassen ist, springt sie hinaus und umfängt ihren Gemahl mit den Armen, der soeben den Dolch hervorgezogen hat und ihre Kleider mit feinem Blut überschwemmt. Man setzt ihn, da er einen Augenblick ohnmächtig war, auf eine Bank in der Vorhalle, wo die Bedienten ihre Herren erwarten. „Ich bin deS Todes!" wiederholt er. als er wieder zu sich kommt. „Einen Priester! Komm', mein Weib, damit ich in Deinen Armen verscheide!" Währenddessen war der Mörder ergriffen worden. „Ach," sagte er, als man ihm die Ver-Haftung und den Namen des Verbrechers mel-dete, „wie schrecklich ist es für mich, von der 3 nach dem freundlichen Markte. Aus allen Theilen des Unterlandes fanden sich Gesin-nungSgenoffen ein. Cilli, Pettau, Rohitsch, Tüffer, Sauerbrunn. Wind. - Landsberg. Go-nobitz, Hocheuegg, St. Georgen. Ponigl, Polt-schach waren sehr stattlich vertreten; erstere Stadt allein hatte über 50 Teilnehmer entsendet. Was jedoch der Versammlung, für welche die geräumige Saal-Localität des Herrn Jagoditfch zu beengt war, ein besonderes Re-lief verlieh, waren die zahlreich anwesenden Bauern, welche schon vorher der Ortsgruppe St. Marein beigetreten waren. Die Versammlung wurde durch den Pro-ponenten der Ortsgruppe, Herrn Gutsbesitzer Auffarth, eröffnet. Derselbe begrüßte in herzlicher Rede die Gäste, welche aus allen Theilen des Unterlandes erschienen, um den Tag zu einem Festtage zu machen. Nachdem er hierauf mit Acclamation zum Vorsitzenden der Versammlung gewählt worden war, wurde die Wahl des Vorstandes der neuen Ortsgruppe, welche dermalen schon 107 Mitglieder zählt, vorgenommen. Die Wahl, an welcher sämmtliche erschienenen Landleute theilnadmen, er-gab als Obmann Herrn Gerichtsadjuncten Rotschedl, als Obmannstelloertreter Herrn Auffarth, als Zahlmeister Herrn Michael D e t f ch m a n n (Gemeindevorsteher der Um-gebung Marein) und als Schriftführer Herrn Gerichtsadjuncten G e r t f ch e r. Hierauf ergriff Herr Rotschedl das Wort, um den Mitgliedern der Ortsgruppe „Bezirk St. Marein" für die auf ihn gefallene Wahl zu danken. Er erklärte, daß er stets bestrebt sein werde, t ie Vereinszwecke mit besten Kräften zu fördern; et gedachte auch der perfiden Machinationen, mit denen die Grün-dung der Ortsgruppe zu vereiteln g.fucht wurde, und doch fei der Zweck des deutschen ^chulver-eines vornehmlich der, Wiffen und Fortschritt zu verbreitn und echt loyale Staatsbürger heranzubilden. Daß die constituirende Versamm-lung so solenn ausfiel, sei den wackeren Gesin-nungsgenosfen zu danken, denen er dafür ein Hoch ansbringe. Hieraus sprach Herr Gerichts-adjunct G e r t f ch e r. Auch er erklärte, daß den Gegnern kein Mittel zu schlecht sei. die gute Sache zu verdächtigen. Um w erfreulicher sei es, ein neues Boll'verk gegen Rückschritt und Verdummung zu besitzen. Zu den Landleuten gewendet, bemerkte Herr Gertscher in slovenischer Rede, daß die Tendenz des Schulvereines keine preußenfreundliche und keine kirchenseindliche, sondern nur die sei, Licht und Ausklärung zu verbreiten. Redner brachte ein Hoch ans den deutschen Schulverein aus. Herr L a r i s ch aus Tüffer gedachte der gegenwärtigen politischen Wirren, die allerdings über kurz oder lang ihr versöhnendes Ende finden werden. Doppelt er- Hand eines Franzosen zu sterben!" — Sein Blick umflorte sich in Folge deS Blutverlustes und der Abnahme seiner Kräfte. Er suchte seine Gemahlin mit den Armen, die er in den leeren Raum ausstreckte: „Caroline, bist Du da ?" — „Ja," antwortete zärtlich die Prinzessin, „ich bin hier, ich werde Dich nie verlassen!" Sein Leibarzt, ein Gefährte seiner Verbannung, war, durch das Gerücht von dem Frevel in Kenntniß gesetzt, zu dem Sterbenden geeilt. Er saugte die Wunde aus, um das stockende Blut wieder in Fluß zu bringen. „Was machen Sie da, Bougon?" sagt der Verwundete, „der Dolch war vielleicht vergiftet!" Der Ouell des Lebens versiegt. Der Prinz weiß es. Bald erscheint der Beichtvater, der dem Sterbenden die letzten Tröstungen der Religion spendet. Die Prinzen und Prinzessinnen deS HaufeS versammeln sich um sein Lager. Nachdem der Herzog die Gesichter aller dieser Theuern erblickt hatte, verlangte er die Tochter zu sehen und zu segnen, die im seine Gemahlin im verflossenen Jahre geboren hatte. Man brachte sie ihm schlafend. Er streckte die Arme nach ihr aus und sagte, indem er sie mit zitternder Hand zu segnen suchte: „Armes Kind, möchtest Du doch weniger unglücklich sein, als alle Mitglieder Deiner Familie!" Nach und nach waren die geschicktesten Aerzte und Wundärzte herbeigeholt worden und 4 freutief) sei eS aber, wen» in dieser bittern Zeit das Dentschthum sich so mächtig eingreife. Er begrüßte, als Obmann der Ortsgruppe Tüffer, die neue Schwester. Der Obmannn der Ortsgruppe Cilli, Herr Dr. H i g e r S p e r g e r, ehrte die slovenischen Bauer», welche durch ihr Erscheinen am klarsten bewiesen, daß sie sich über die Nothwendigkeit der Kenntniß der deutschen Sprache vollb-wußt seien. Sein Hoch gelte den slovenischen Bauern. Der Obmann der Ortsgruppe Lichte wald, Dr. Äusserer, constatirte, daß er in Steiermark noch keiner so stattlichen Versammlung des Schulvereines beigewohnt habe. Die Gegner deutscher Art uno Sitte seien unausgesetzt b«-müht, das österreichische Staatsganze zu lockern und die Ecksteine des mächtigen Baues für ihre Lustschlösser zu verwenden. Diesen Bestrebungen trete der deutsche Schulverein am mächtigsten entgegen. Redner brachte ein Hoch dem Vor-stände der neuen Ortsgruppe. Hierauf wurden nachstehende Begrüßungstelegramme verlesen: L i e n z. Teutschen Gruß und Handschlag. Pogatschnigg und Gefährten. G r a z. Leider zu kommen verhindert, sendet im eigenen und namens der Grazer Parteigenossen der neuen Ortsgruppe deutschen Grus; Dr. Derschatta. G r a z. Den beiden jüngsten Ortsgruppen des deutschen Schulvereines als wackeren Vor-kämpfer für Deutschrhum und Fortschritt in Untersteiermark ein donnerndes Hoch von der Ortsgruppe Graz. Mit deutschem Gruß Dr. S t a r k e l. Windisch-Landsberg. Verhindert, der Constituirnng beizuwohnen, entbieten herz-liche Grüße Gesinnungsgenossen in W.-Landsberg. Gonobitz. Den wackeren Gesinnungs« genossen und Fortschrittsmännern deutschen Gruß und Handschlag zur heutigen Gründung. S u t t e r, Obmann der Ortsgruppe Gonobitz. Mahrenberg, fördert das Teutsch-thum und Oesterreich wird ewig bestehen. — Deutschen Gruß und Handschlag Ortsgruppe Mahrenberg. R o h i t s ch. Der Schwestergruppe St. Ma-reiu deutschen Gruß und der wackeren Leitung derselben ein dreifaches, donnerndes Hoch brin-gen die am Erscheinen verhinderten deutschen Gesinnungsgenossen des Marktes Rohitsch. Windisch-Graz. Den wackernMän-nern, welche unentwegt mit zäher Ausdauer für Freiheit. Ausklärung und deutsche Cultur rastlos wirken, entbietet aus Anlaß der Cvn-stituirung treuen deutschen Gruß und Hand-schlag Hugo Poglayen. beriethen sich in einer Ecke des Gemachs. Dupuytreu beschloß ein letztes Rettungsmittel zu versuchen, und die Wunde z» erweitern, um das nach innen ergossene Blut nach außen zu leiten und dadurch die Respiration zu erleichtern. Während dieser nutzlosen Operation preßte die Herzogin die kalte Hand ihres Gemahls, der noch die ihrige drückte, an ihre Lippen. „Ersparen Sie mir diese Leiden," sagte er, „da ich doch sterben muß!" Er legte sodann seine Finger auf das Haupt seiner Gemahlin, als hätte er eine letzte zärtliche Regung gefühlt, indem er ihr schönes Haar streichelte. „Caroline," sprach «r, „schone Dich um unseres KindeS willen, das Du unter Deinem Herzen trägst!" Dies war die erste öffentliche Ankündigung der Geburt eines Kindes, das den Zweck des Verbrechens vereitelte, aber nicht das Unglück seines Hauses aushob. Unter Thränen empfahl er seinem Vater, dem Grafen von ArtoiS, seine Diener. Er wollte seinen Mörder sehen, um ihn nach der Ursache seines Hasses zu fragen und ihn, seinen Tod zu verzeihen. „Ach, daß ich nicht so lange leben kann. diS der König kommt und mir die Begnadigung dieses Menschen zusagt! Versprechen Sie mir, Vater, versprechen Sie mir. Bruder, versprechen Sie Alle mir, den König um das Leben dieses Menschen zu bitten!" Auch als der König selbst an seinem Bett erschien, legte er ihm die Bitte um Louvel's . Deutsche Macht' C i l l i. Das beste Gedeihen dem schönen Unternehmen wünschen mit einem dreifachen Gutheil die zurückgebliebenen Feuerwehrmänner von Cilli. C i l l i. Leider nicht vertreten bei der für das Deutschthum UntersteiennarkS hochbedeut-samen Feier, senden wir allen anwesenden Ge-sinnuugSgenossen ein herzliches Prosit! Die Weitensteiner. S ch ö n st e i n. Leider zu erscheinen ver-hindert, bringt den wackern Gesinnungsgenossen den deutschen Gruß Schwester Schönstein-Wöllan, Nro 595. Tüffer. Deutschen Gruß und Hand-schlag den wackern Freunden und Vorkämpfern der deutschen Sache in Marein; der jungen Ortsgruppe ein begeistertes Hoch! Nicht un-liegen, sondern siegen! Die deutschen Gesinnungsgenossen in Tüffer. Wien. Allen Gesinnungsgenossen deutschen Gruß! Wir wünschen der Ortsgruppe festen Bestand und erfolgreiches Wirken. Der dcutscheSchulverein. P e t t a u. Erfüllt von der wärmsten Theil-nähme für Ihre heutige Feier, entbieten wir Ihnen und allen Festgenossen unseren herz-lichsten Gruß. Möge Ihre Ortsgruppe wachsen und gedeihen und den Geist des Fortschritts und Deutschthumes in die Kreise Aller ver-pflanzen, welche durch die Macht deutscher Bildung, Freiheit nnd Selbstständigkeit des Geistes sich bewahren und für alle Zukunft erhalten wollen. Ortsgruppe P e t t a u. P e t t a u. Der Pettauer Gesangsverein bringt Euch wackeren Kämpfern für Bildung und Aufklärung ein herzliches Grüß' Gott! S ch u l f i n k. G o t s ch e e. Bestes Gedeihen der jüngsten Schwester. Ortsgruppe G o t s ch e e. N e u h a u S. Deutsches Wissen, deutsche Kraft Uns'rem Oesterreich zu verbreiten. Ein Verein, der solches schafft. Lebe Hoch zu allen Zeiten! N o S, Wöllan. Weiters waren Begrüßungsschreiben einge-troffen, von der Ortsgruppe Marburg, von der Ortsgruppe Neuberg und von Herrn Albert Stiger aus Windisch-Feistritz. Der Obmann der Ortsgruppe Pettau, Herr Dr. Michelit s ch. gedachte in längerer Rede des seltenen Beispieles, welches die Gründer der Mareiner Ortsgruppe geliefert und welches gewiß auch anderwärts Nachahmung finden werde. Sein Hoch galt den gedachten Gründern. Damit wurde der officielle Theil der Versamm-lung geschlossen. Nun wechselten Geiangsvor- Begnadigung ans Herz — ein Verlangen, auf welches der König aus StaatSgründen nicht eingehen zu können erklärte. Kurz darauf ver-schied der Herzog, noch in seinen letzten Augen-blicken die Verzeihung für seinen Mörder auf den Lippen. Die Herzogin warf sich verzweifelnd auf den Leichnam, über dem sie sich die Haare abschnitt; sie verwünschte daS Land, das den Mörder ihres Gatten geboren, und wollte für immer nach ihrer Heimath Neapel zurückkehren. Doch einst sollte sie ihre Schwüre vergessen, sich mit unaustilgbarer Schmach bedecken und der Sache ihres Sohnes unheilbaren Schaden zu-fügen! Das „Kind des WunderS" kam am 20. September 1820 zur Welt. Von Neuem schien die Dynastie befestigt. Der Name Heinrich, der dem jüngsten und letzten Sprößling der Bour-bonS ertheilt wurde, sollte an den ruhmvollen Gründer des Hauses erinnern, der Titel eines Herzogs von Borveau diese Stadt für ihre Treue belohnen. Doch der Starrsinn Karl'S X. brachte seinen Enkel um die Krone. Das Ver> hängniß der Bourbons erfüllte sich. Die berüch-tigten Ordonnanzen hatten die Juli-Revolu^on von 1830 und die Flucht des KönigsbauleS zur Folge. Der Thronerbe ohne Thron nannte sich später nach einer ihm durch die Großmuth seiner Getreuen geschenkten Besitzung Graf von Chambord. Er lebte und starb als Prätendent. 1833 ttäge mit lustigen Weisen, welche die Mareiner Militär-Veteranen-Capelle frisch executirte. Selbst-redend ertönten auch die mächtigen Tonwellen deS deutschen Liedes. Unter den Zurufen: „2ivio Krnetski pri-jatel!" ergriff dann Dr. Glantschnigg das Wort. „Liebe Freunde," begann er. „ich bin zwar überzeugt, daß die meisten von Euch die bis jetzt gehaltenen Reden verstanden haben; überzeugt, daß Ihr Alle, oder doch fast Alle, deutsch könnt, dessenungeachtet ist es mög- ' lich. daß der Eine oder der Andere doch nicht so sehr mit der deutschen Sprache vertraut ist. um eine Rede in deutscher Sprache zu ver-stehen, weshalb ich es versuchen will, in kur-zen Worten in der in Untersteiermark üblichen slovenischen Sprache die Zwecke des deutschen Schulvereines auseinanderzusetzen." — Redner fährt nun slovenisch fort: „Ihr habt gewiß schon slovenische Blätter gelesen, in welchen et-was über den deutschen Schulverein geschrie-ben war, wahrscheinlich den „Slovenski Gos» , podar". Was sagt Euch aber dieses Blatt, der „Gospodar", und was sagen überhaupt die Pervaken >ber den deutschen Schulverein i Sie sagen, der deutsche Schulverein sei ein Verein von Teutschen und Deutschthümlern. um aus den slavischen Ländern Oesterreichs die slavi-cn Sprache» zu verdrängen, mit einem orte, um aus slavischen Bauern Deutsche zu machen, oder wie sie sagen, diese zu germani-siren. Weiter sagen sie, daß der deutsche Schul- . verein die Leute um ihren guten katholischen Glauben bringen will. Dies ist jedoch durchaus nicht wahr, es ist eine nackte Lüge. Der deut-sche Schulverein ist zunächst nur im Interesse der Deutschen gegründet worden und hat den Zweck, dort, wo die Deutschen gemischt mit Slaven leben, und wo sie Gefahr laufen, in ihrer Muttersprache gar nicht unterrichtet zu werden. Schulen mil deutscher Unterrichtssprache zu errichten, welche selbstverständlich vollkom-ixen den Gesetzen entsprechend sein müssen, da sie sonst behördlich gar nicht gestattet werden würden. In diese für die Deutschen errichteten Schulen werden Kinder sloveuischer Eltern nur dann aufgenommen, wenn sie darum bitten. Kein slovenischer Vater, keine slovenische Mut-ter kann gezwungen werden, ihr Kind in eine vom deutschen Schulvereine errichtete Schule zu schicken. Aber es gibt eben viele vernünftige Slovenen, welche ihre Kinder deutsch lernen lassen, damit sie in der Welt leichter fortkom-men. Solche vernünftige Eltern waren die der Pervaken. Was wären die vielen slovenischen Pfarrer und Capläne, Advocaten Richter, Notare und Geschäftsleute, wenn ihre Eltern so thöricht gewesen wären, sie nur slovenisch lernen zu lassen. Die Schweine oder Kühe müß- Pie Banknote. Folgende kleine belustigende Scene, die sich in einer amerikanischen Familie ereignete, möchte auch für deutsche Leser nicht ganz uninteressant sein, da Geld, das Medium, das alle Geister in Bewegung zu seyen versteht, dabei die Haupt-rolle spielte. Eine Augenzeugin erzählte die Scene mit folgenden Worten. Ich nahm eines Abends den Thee bei einer intimen Freundin ein; als wir uns zu Tische setzten, fuhr Mr. Baker, meiner Freundin Gatte, mit der Hand unwillkürlich in die We-stentasche und fühlte eine Fünf-Dollar-Note da-rin, die er gedankenlos hineingesteckt hatte. „Das ist kein Ort für einzelne Scheine," sagte er. „ich hätte ihn in mein Portemonaie stecken sollen. Hier Frau, brauchst Du nicht ge« rade Geld?" und er warf die Note über den Tisch, ihr zu. „Schönen Dank \" sagte diese, „Geld ist immer annehmbar, obgleich ich gerade jetzt keinen besonderen Gebrauch dafür wüßte." Sie faltete den Schein und schob ihn unter den Rand des Theebrettes, dann fuhr sie fort Thee einzuschenken und ihre Gäste zu bedienen. Zu ihrer Rechten saß Mrs. Faston, oder Tante Susanne, wie wir sie alle zu nennen pflegen, eiue alte Bekannte, welche von Zeit zu Zeit eine Woche hindurch für Mrs. Baker nähte, 1883 len sie zu Hause hüten. Ihr werdet fragen, wie kommt es aber, daß die Pervaken den Banern abrathen, die Kinder in der deutschen Sprache unterrichten zu lasten ? Gewiß glaubt Ihr, daß sie ihre Kinder auch nur in slovenische Schulen senden, daß sie als gute Väter das vor Augen haben, was ihren Kindern zum Wohle gereicht. Ja. da steckt aber der Hase im Pfeffer. Die Pervaken wollen aller-diugS, daß die Kinder der Bauern nur slovenisch lernen, ihre eigenen Kinder aber schicken sie in deutsche Schulen, auf deutsche Universitäten, und da sind ihnen die österreichischen Universi-täten noch zu wenig deutsch, sie schicken sie hin-aus nach Preußen und Sachsen. Nnd wärmn lernen die Kinder der Pervaken deutsch? Damit sie, sowie ihre Väter, besser in der Welt fort-kommen, als der gewöhnliche Bauer, der nur windisch kann. Wenn also der Pervak dem Bauer sagt. Deine Kinder brauchen nicht deutsch zu lernen, so spricht er als Euer Feind und nicht als Euer Freund. Klaubt daher nicht den Pervaken und folgt meinem Rathe: — laßt Eure Kinder außer ihrer Muttersprache auch deutsch lernen! Dies rathe ich Euch als Euer uneigennütziger Freund, als „KmetSki prijatel". Nach dieser Rede dankte der Gemeinde-Vorsteher von St. Peter. Herr P e r c, in slove-nischer Sprache dem Vorredner; er kritisirte auch mit scharfen Worten die slovenische Presse. Er bemerkte, daß er in der Welt ziemlich weit, wenn auch nur als Fuhrmann, herumgekommen sei, daß er aber den Werth der deutschen Sprache, die er allerdings nur oberflächlich zu lernen Gelegenheit hatte, um so mehr zu schätzen wisse. Darum wünsche er auch den» Unternehmen deS Schulvereines den besten Erfolg. DerReichsrathsabgeordneteDr. Foregger führte aus, daß im Eoncnrrenzkampfe der Völker wie der Einzelnen stets der Stärkere siege; aber nicht rohe Kraft oder numerische Ueberzahl entscheidet, sondern geistige Ueberlegen-heit, denn Wissen ist Macht. Als er kürzlich in der elektrischen Ausstellung die tausend« von sinnreichen Produkten menschlichen Geistes bc» wunderte, sah er alle gebildeten Nationen ver-treten, nur die Slovcnen fehlten. Dies ist kein Vorwurf gegen das slovenische Volt, welches als Nation zu klein ist, um mit den großen Nationen in Eoncurrenz zu treten, wohl aber verdienen die Führer den herbsten Tadel, welche ihr Volk von dem Verkehre mit anderen Völkern absperren wollen. — Der Deutsche lernt alle anderen civilisirten Sprachen, weil ihn nur ihre Kennt-niß befähigt, den großen Konkurrenzkampf zu bestehen; der Slovene aber soll verurtheilt sein, abseits vom großen Verkehr zu verkümmern? Das ist eine Gewissenslosigkeit gegen das eigene Volk, dem die Bildung, die einzige Waffe im Wettstreite der Interessen, geraubt Sie war gerade jetzt dort beschäftigt gewesen und wollte an dem Abende wieder nach Hause gehen. Als Airs. Baker ihr Thee einschenkte, fiel ihr die Rechnung der Tante Susanne ein. die sich einigermassen angehäuft hatte und am Samstag Äbend bezahlt werden mußte. — „Hier, Tantchen, ich will Ihnen diese fünf Dollars auf ihre Rechnung abzahlen," sagte sie, als sie Muße dazu fand, und steckte die Banknote unter Tante Susannens Teller. „Gut, ich danke," sagte diest; „aber das Geld gehört nicht mir, ick schulde die fünfzehn Dollars, welche ich am samStag Abend hier bekomme, Grace, dem guten Mädchen. Ich mußte die Abgaben für mein kleines Haus bezahlen und hatte gerade kein Geld bei der Hand. Ich mochte Sie nicht darum bitten, Airs. Baker, da lieh Grace es mir." Grace, eine Waise, war eine Eousine der Mrs. Baker. Sie und ihr Bruder Frank waren in Pension bei ihr und bildeten eine sehr an-genehme Zugabe zu dem Familienzirkel. Sie lehrte Musik und ihr Bruder war in einem kausniänn.schen Geschäfte angestellt. Sie war ein liebenswürdiges, gefälliges Mädchen, stets bereit, nach Kräften zu helfen. Sobald nun Tante Susanne die fünf Dollars erhalten hatte, gab sie dieselben an Grace. „Ich will Ihnen dies gleich bezahlen." ..peuttche Wacht." wird. Mit der Gründung der Ortsgruppe ist darum erst die halbe Arbeit verrichtet; unser Ziel muß eS sein: hier wie anderwärts, auch die deutsche Schule wieder aufzurichten. Die künftige deutsche Schule in St. Marein lebe hoch!" Zum Schlüsse sprach noch Landtagsabge-ordnete? Dr. Neckerman». Er gedachte der ernsten Arbeit, welche die Parteigenossen noch zu bewältigen haben, um sich füglich ihrer Mühen freuen zu können. Doch Arbeit sei ja des Bürgers Zierde. Mit den Worten: Wenn Freunde auseinander geh'n, so sagen sie auf Wiedersehen, mahnte er znnt Ausdrucke. Bald darauf setzte sich auch die schier end-lose Wagenreihe nach Sauerbrunn in Bewegung, wo um 8 Uhr Abends in Leitner's Localitäten die Gründung der Ortsgruppe „Sauerbrunn" stattfand. gründende Mersammlung der Ortsgruppe Sauerörunn. Unter dem klingenden Spiele der Sauer-brunner Eurkapelle hielten die Theilnehmer an der gründenden Versammlung der Ortsgruppe „Sauerbrunn" ihren Einzug. Bald fanden sich im großen Saale deS GasthofeS Leitner ungefähr dreihundert Personen, davon gut ein Drittel Bauern, ei«. Der Proponent der Orts-gruppe, Dr. Michelitsch, eröffnete die Versammlung. Er begrüßte die Erschienenen, sprach über die Ziele des Schulvereines und bemerkte, daß derselbe, sowie der Deutsche überhaupt, keine Ger-manisirung beabsichtige. Wären die Deutschen gewaltsame Germanisatoren gewesen, so hatten sie während der vielen hundert Jahre, wo sie die Tonangebenden waren, es gewiß dahin ge-bracht, daß eS keine slovenische Frage gäbe. Das Bestreben der Deutschen sei vielmehr, wie-der den Frieden unter der gemischtsprachigen Bevölkerung herzustellen. Nachdem hierauf Herr Ludwig M e glitsch zum Vorsitzenden der Versammlung gewählt worden war. wurden die Statuten berathen und beschlossen, daß die neue Ortsgruppe den Namen „Sauerbrunn" führe und deren Leitung aus einem Obmanne, einem Obmannstellvertreter, einem Schriftführer und einem Zahlmeister bestehe. Im Verlaufe der Versammlung sprachen noch: Dr. Äusserer über die Beihilfe, welche der Schulverein neben der materiellen Unterstützung seitens der deutschenParteigenosfen durch eine eifrige Bethätigung ihrer Gesinnung und durch die Ver-lreitung derselben erfahren müsse. Dr. Äusserer schloß seine zündende Rede mit einem Appell an die Einigkeit innerhalb der deutschen Partei. — Dr. Neckermann erinnerte die Anwesenden an die hohen Verdienste, welche Dr. Äußerer durch die größtentheils mit eigenen Mitteln bewirkte sagte sie, „und den Rest geben, wenn ich ihn bekomme." „Schon recht," antwortete Grace lächelnd, „und da ich sehe, daß wir heute Abend alle in der Laune sind, unsere Schulden zu bezahlen, so will ich dasselbe thun. Ich schulde Dir. Frank, Geld für Noten, die Du uiir besorgtest. Hier ist ein Theil davon," und sie warf das Papiergeld über den Tisch ihrem Bruder zu, der ihr gegenüber saß. Jetzt waren wir alle in der heitersten Laune; eS war amüsant zu sehen, wie die Note auf dem Tische umherwanderte. „Das ist eine wunderbare Note." sagte Mr. Baker; ich wünschte nur. Jemand schuldete mir etwas und ich wieder Jemandem, so daß ich sie im Gange erhalten könnte." „Sie können es," sagte Frank. „Ich schulde Mrs. Baker, oder Ihnen, das ist ja dasselbe, meine Pension. Ich bezahle hiermit einen Theil davon." Unter allgemeinem Gelächter nahm Mr. Baker das Geld, und es scherzend seiner Frau zuwerfend, sagte er: „Es ist wieder Dein, Lucy, dernt. was mir gehört, gehört auch Dir. ES ist rundherum gegangen, und wir haben alle den Genuß davon gehabt." „Und es soll noch einmal die Runde ma-chen," sagte seine Frau lebhaft. „Ich liebe es, 5 Errichtung der deutschen Schule in Lichtenwald sich erworben habe. Redner schließt sich dem Appelle Dr. Ausserers an und mahnt zur Einig-feit nicht nur im Worte, sondern in der That. Dr. Glantschnigg setzte den anwesenden slovenischen Landwirthen die Bedeutung auseinander, welche der deutsche Schulverein für die Emancipation des slovenischen Bauernstandes von der selbsüchtigen Bevormundung seiner angeblichen Führer besitze. Der slovenische Bauer soll nicht deutsch können, um durch neuslovenische Sprachkrüppeleien zu einer Art modernen Robots an gewisse slovenische Geldinsti» tute überredet zu werden. Die deutsche Sprache ist auch die geschäftliche Verkehrssprache unseres Landes und wer diese nicht kennt, ist immer der Gefahr ausgesetzt, in die Hände solcher Pervaken zu gerathen, welche, wie der Obmann einer slovenischen Posojilnica, kaum erwarten, daß sie die Gründe der slovenischen Bauern im Executionswege erstehen können. Er, als „Kmetski prijatel", habe die Verpflichtung den Bauern an Stelle hoher Politik practische Rathschläge zu er-und die Augen zu össuen. — Grundbesitzer Löschnik acceptirte die Wohlmeinung des Vorred-nerS und dankte den Teutschen für die Bemü-hungen, den slovenischen Bauernstand aufzuklären. — Zur Verlesung waren nachstehende Begrüßung»' Telegramme gekommen: LienDeutschen Gruß und Handschlag. Pogatschnigg und Reisegefährten. Cilli. Ein Hoch von dem leider am Er» scheinen verhinderten Reste des Wallfisches. Cilli. »Vivat, crescat, floreat !* Stibill, Regula, Paumgartncr, Wessiak. Cilli. Der jüngsten Schwester ein herz-liches Glückauf und ihrem Gründer ein don-nerndes Hoch! Die Ortsgruppe W e i t e n st e i n. R o h i t s ch. Der nächsten Schwestergruppe Sauerbrunn bringen deutschen Gruß und drei-faches Hoch die heimgebliebenen deutschen Ge-sinnungsgenossen des Marktes Rohitsch. P e t t a u. Glück auf! zur Gründung ihrer Ortsgruppe. Möge diese ein Stein mehr sein zum großen Baue, der für deutsche Cultur und geistigen Fortschritt in Oesterreich geschaffen wurde und der für die Zukunft dessen, was uns das Liebste und Theuerste ist, für die Zu-kunft unserer Kinder kämpft und wirkt. Hoch der deutsche Schulverein! Segen und Gedeihen der neuen Ortsgruppe! Ortsgruppe P c t t a «. P e t t a u. Seid gegrüßt, Ihr edlen Freunde, die Ihr Euch heute vereiniget, um an dent Baue mitzuarbeiten, welcher der Stolz aller Deutschen ist. Pettauer Männergesangsverein: S ch u l s i n k. wenn Geld circulirt, eS sollte niemals müssig liegen. Hier Tante Susanne, ich gebe eS Ihnen, jetzt habe ich Ihnen zehn Dollars bezahlt." „Und ich habe Ihnen jetzt zehn Dollars von meiner Schuld abgezahlt." sagte Susanne, die Banknote Grace gebend. „Und Du, Frank, erhieltest von mir zehn Dollar für die Noten," sagte Grace. die Bank-note ihrem Bruder hinreichend. „Und ich bezahle Ihnen zehn Dollars für meine Pension, Mr. Baker," fügte Frank hinzu, und die Note war wieder in deS Hausherrn Händen. Die Handlung war schnell wie der Gedanke, und wir mußten von neuem herzlich lachen. „Gab eS je einen so wunderschönen Handel?" fragte Grace. „ES ist alles Unsinn," rief Mr. Baker. „Nicht im geringsten," fiel seine Frau ein. „Es hat seine vollkommene Richtigkeit." „Gewiß," sagte Frank. „Als das Geld Ihnen gehörte, konnten Sie damit thun, was Sie wollten. Gehört es mir, so habe ich dasselbe Recht; es ist sicherlich eine ganz regelrechte Art zu handeln, obgleich eine ganz ungewöhnliche." „Es zeigt uns, wozu das Geld gut ist," sagte Tante Susanne. „ES macht die Runde durch die ganze Welt und theilt allen, mit de-nen es in Berührung kommt, seinen Werth mit." 6 Markt Tüsfer. Gruß den deutschen Männern und Borkämpfern der deutschen Bil-dung. Die Ortsgruppe Sauerbrunn sie lebe, wachse und gedeihe! Die deutschen Gesinnungsgenossen in Tüffer. Wien. Wir begrüßen freudigst daS Ent-stehen der Ortsgruppe Sauerbrunn, sie möge blühen und gedeihen als sicherer Hort deutscher Bildung und Gesinnung. Der Deutsche Schulverein. Außerdem war auch von der Ortsgruppe Marburg ein herzliches Begrüßungsschreiben eingelaufen. Schließlich sei noch bemerkt, daß dieOrtS-gruppe Sauerbrunn am Tage ihrer Gründung bereits 87 Mitglieder zählte. [ Wiedereine neueOrtsgruppe.] Gelegentlich des Besuches, welchen der Reichs-rathsabgeordnete Dr. Foregger vorgestern seinen Drachenburger Wählern abstattete, wurde die Gründung einer Ortsgruppe „Drachenburg-Wind.-Landsberg" beschlossen. Der präsumliven Gruppe traten sofort 37 Mitglieder bei. Locales und Arovinciates Cilli, 29. August. [Todesfall] In Graz verschied am verflossenen Sonntage der LandeSthierarzt Klin-g a n. Die Thätigkeit deS Verewigten in land-wirthschaftlicher Beziehung ist auch der Bevölkerung des Unterlandes, wo der Genannte wiederholt Wandervorträgt hielt, bestens bekannt. [Begnadigung.] Dem gewesenen Post-meiste? von Maxau, Karl Machoritsch wurde der Rest seiner Freiheitsstrafe im Gnadenwege nachgesehen. [Auslosung derGeschworenen.] Für die fünfte diesjährige Schwurgerichtsperiode wurden gestern als Hauptgeschworene ausgelost die Herren: Johann Hosbauer. Lederer in Lichte»wald; Dr. Michael Lederer. Advocat in Gcmobitz; Franz Quandest, Hausbesitzer in Marburg; Dr. Leo Filaferro, k. k. Notar in Rohitsch ; Johann Dirmayer, Besitzer in Frieda»; Carl Hausner, Hausbesitzer in Marburg; Ma-thias Kucharitsch, Tischlermeister in Friedau; Johann Jug, Wagnermeister in Rann; Dr. Carl Bresnig, Advocat in Pettan; Alois Quandest, Hausbesitzer in Marburg; Johann Kramer, Färber und Realitätenbesitzer in Windisch-Graz; Alois Felder, Hausbesitzer in Marburg; Anton Prek, Riemer in Marburg; Adolf Bouvier, Handelsmann in Windisch-Graz ; Johann Appat, Handelsmann in Pondor; Anton WreSak, Grund-bescher in Predel; NicolauS Fabiani, Handelsmann iu Wind.-LandSberg; Michael Karnitsch- „Und diese Note hat ihr Werk noch nicht vollendet'" sagte Airs. Baker, „wie ich Dir zeigen will, lieber Gatte, wenn Du sie mir ge-den willst." „Ich mache Dir ein Geschenk mit dieser Fünf-Dollar-Note," erwiderte Mr. Baker, sich tief verbeugend. Und ich gebe Sie Ihnen, Tante Susanne," sagte seine Frau, als sie sie in Empfang nahm. „Ich schuldete Ihnen fünfzehn Dollars; ich habe ihnen meine Schuld bezahlt." — „Sie haben es, liebe Mrs. Baker, es un-terliegt keinem Zweifel. Und ich habe Ihnen bezahlt, was ich schuldig war, Grace. Ich danke Ihnen herzlich für die Hülfe, die Sie mir zu-kommen ließen." „Ich nehme es mit Dank an. Tante Su-sänne," erwiderte Grace, als sie wieder die Note in Empfang nahnt. „Und nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo diese wunderwirkende preiswerthe, diese inhaltsreiche Banknote getheilt werden muß. Denn Frank, ich schulde sie Dir nicht mehr ganz. Wie viel habe ich Dir noch zu zahlen?" „Zwei Dollars zweiundsechzig Cents." „Kannst Du wechseln?" „Laß mich sehen — zwei — achtunddreißig — ja da ist das Geld. Der Zauber ist g> Deutsche Macht." nik, Holzhändler in Maria-Rast; Bartlmä Papeö, Grundbesitzer in Cepl; Franz Loben-wein, Grundbesitzer in Neraple; Franz Uhl, Grundbesitzer in Dobreng; Johann Novak, Re-alitätenbesitzer in Wochau; Josef Skazedonik, Holzhändler in Unter-Gegenthal; Johann Lipp, k. k. Gymnasial-Professor in Marburg; Joses Kramer, Grundbesitzer in Dobreng; Anton Pogatschnigg. Hausbesitzer in Marburg; Josef Zidansek, Grundbesitzer in Sagaj; Richard Mahalka, Riemer in Pettau; Josef FarSky, Möbelfabrikant in Pameü; Dr. Rudolf Lautner, Arzt in Weitenstein; Anton Lufchar, Bäcker in Pettau; Anton Druschowetz. Grundbesitzer in Oberheudorf; Anton Linditsch, Realitätendesitzer, in Ober-Kostreinitz; Anton Krisper, Kaufmann in Rohitsch; Sebastian Marcic, Realitätenbesitzer in Unterkötsch und Rudols Tomai, Handelsmann in Reifnigg. Als Ersatzgeschworene wurden ausgelost die Herren: Alois Walland, Kaufmann; Dr. Louis Filipii!, Advocaturs-Concipient; Gustav Stiger, Kaufmann; Ernst Rüpschl, Hausbesitzer; Anton Pischek, k. k. Gym-nasial-Profefsor; Ämand Fabiani. Hausbesitzer; Johan Periüch, Frieseur; Raimund Koscher. Hotelier und Alois Zinauer, Bäcker, sämmtlich in Cilli. [Wovon das Herz voll ist je.] Ein südsteirisches Blatt schreibt in seiner letzten Nummer: „FractiöS verbildete Studenten, theil-weise Steirer, lärmten in Laibach tief in die Nacht hinein, provocirend, die „Deutsche Wacht" brüllend." Ma« sieht daraus, daß die „Deutsche Wacht" bereits das ganze Denken und Medi-tiren des bekannten bibelfesten Redacteurs be-herrschen muß, denn sonst würde er dieselbe kaum mit dem Liede „Die Wacht am Rhein", welches er wahrscheinlich gemeint haben dürfte, verwechselt haben. [Bertchtigungsklage.] Morgen, Donnerstag, den 30. d. findet beim hiesigen städt. del. Bezirksgerichte daS Strafverfahren gegen Franz Sakoufcheg, verantvortlichen Redac-teur der „Südsteirischen Post", statt, weil der-selbe die Aufnahme e!ner Berichtigung seitens der Eggenberger Gemeindevertretung verweigert hatte. Aus den uns zu Gebote stehenden Actenstücken entnehmen wir, daß der verant-wortliche Redacteur nur seinen Namen unter-fertigen kann, denn die schriftliche Weigerung genannter Redaction dieBerichtigung anzunehmen, ist von Dr. Gregorec eigenhändig geschrieben, von Franz Sakouscheg jedoch nur unterfertigt. Wir brauchen wohl nicht besonders hervorzu-heben, daß es sich im vorliegenden Falle aber-mals um eine plumpe Lüge handelt, da Dr. Gregorec die Hand im Spiele hat. [Beim Baden ertrunken.] Am 25. d. ertrank in Friedau der neunjährige Sohn des dortigen Stationsvorstandes Schneemann brachen, Grace, und Tu und ich, wir theilen den Raub." „Diese Banknote übertrifft alles, was ich bisher sah. Welche Summe hat sie vertreten J. Laßt uns ausrechnen," sagte Grace. „Fünfzehn gab MrS. Baker Tante Susanne, fünfzehn schuldete Tante Susanne mir, zwölf Dollars zweiundsechzig Cents ich an Frank — zehn hat Frank Mr. Backer bezahlt — also zwetuudfünfzig Dollars zweiundsechzig Cents." — „Es ist nichts als Unsinn, ich behaupte es!" rief Air. Baker aus, „Ihr schuldet Euch alle einander, waS Ihr Euch zuvor geschuldet." „Du bist nur verwirrt, mein Lieber, durch die schnelle, ununterbrochene Bewegung, die dieses wenige Geld machte. Mir scheint alles klar wie Tageslicht!" „Wenn es nichts als Unsinn wäre, wie könnte die Note, die Sie Frau Baker gaben, so mir nichts dir nichts zwischen uns beiden getheilt worden sein?" fragte Grace. — Mr. Baker schien nie vollständig im klaren darüber zu sein; jeder andere aber war es, und oft wurde diese kleine Geschichte Freunden zu deren Belustigung erzählt. 1883 während des Badens in der Trau. Das Un-glück spielte sich vor den Augen der Mutter ab. [Verbrüht.] In Voduch stürzte am 2t). d. der vierjährige Knabe Franz Lach in einen Kessel, darin sich siedendes Wasser befand. Der Aermste verbrühte zur Unkenntlichkeit. [Wegen achtzig Kreuzern zu Tode gewürgt und getreten.] F. Spurej in Schleinitz (Maier) schuldete dem Schuster N. Skerbisch daselbst achtzig Kreuzer. Am Donnerstag mähte letzterer auf einer Wiese und ersuchte den vorübergehenden Spurej um baldige Zahlung. Dieser aber, der zu viel Branntwein getrunken, begann zu fluchen, faßte und würgte seinen schmächtigen Gegner und trat ihn mit den Füßen. Zwei Mäher, die auf derselben Wiese beschäftigt waren, sahen ruhig zu, denn sie meinten. Spurej scherze nur. Skerbisch hatte so schwere innere Verletzungen erlitten, daß er am Freitag starb. [Schadenfeuer.] Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Grundbes. Josef WeloSek in Rosnidol wurde dieser Tage ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt 400 fl. Der Besitzer war nicht assecurirt. Kinder, welche mit Zündhölzchen spielten hatten den Brand verursacht. [R a u b. Wie man uns aus Windisch-Landsberg mittheilt, wurde in der vorgestrigen Nacht in Fautsch an der Sttaße nach Drachen-bürg in daS Kaufgewölbe des Htnn Moritz Spitzer eingebrochen und dasselbe ausgeraubt. Die Thäter dürsten Croaten gewesen sein. AotkswirMchafttiches. [AgioZuschlag auf den österrei-chischen Eisenbahnen.] Auch vom I.Sep-tember 1883 ab wird bis auf Weiteres ein Agiozuschlag für die in Silber ausgedrückten Gebühren von Seite der Eisenbahnen nicht ein-gehoben. Hiedurch wird jedoch auch wie bisher die im Civilverkehre bestehende theilweise Er-Hebung eines sünfzehnpercentigenAgiozuschlages im Personen-, Gepäck- und Eilgutverkehre der k. k. prwilegirten Südbahngesellschaft nicht berührt. [Oesterr. Alpine Montangesellschaf t.| Nach dem Geschäfts- und Betriebs-berichte für das Geschäftsjahr 1882 besitzt die Gesellschaft einen Grundbesitz von 170.644 Hectar — 296.533 Jochen, wovon 152.318 Hect. —264.688 Joch den Farftoerwaltungen, 18.326 —31.845 Joch den Berg-und Hüttenverwalmngen zur Bewirthschaftung zugewiesen sind. — Was die Production in den 33 zumeist in Kärnten und Steiermark gelegenen gesellschaftlichen Berg-und Hüttenwerken anbelangt, wurden in dem Betriebsjahre 1882 erzeugt: 23.400 Kbm. Torf, 6,234.528 Q. Braunkohlen; 5,845.212 Q. rohe und 3,514.139 Q. geröstete Eisenerze; 1,652.220 Q. weißes, halbirteS und graues Roheisen; 83.241 Q. Gußwaore, 602.215 C. Bessemer-136.830 G. Aiartie-, zusammen 739.045 Stahl-ingots; 44.663 O~ Gußstahlkönige. 629.419 Q. Puddeleisen; 29.278 Q. Puddelstahl: 40.028 Q. Frischeisen; 13.572 Q. Frischstahl; 37.089 Q. Grob- und 262.046 Q. Mittel- und Fein-streckeisen; 81.772 C. Walzdrath; 80.015 Q. Eisen-, 87.871 Q. Stahl-, zusammen 167.886 Grobbleche; 24.388 Q. Feinbleche; 328.005 Q. Eisenbahn- und Grubenschienen; 6.847 Q. TyveS; 153.496 Q. Diverse Bessemer- und Martie - Tiegelguß - Puddel - Heodsrisch- und Cementstahl ; 23.237 Q. Kesselschmiede- und Werk-stättenarbeiten; 20.998 Q. Zeugwaare; 54.164 Q. Draht; 26.432 Drahtstifte; 5.227 Q. Spiral-federn: 11.688 Q. Blattfedern. 74 Q. Messer und Sägen. 534 Q. Nieten. Bei den Berg- und Hüttenwerken haben durchschnittlich 17.590 Personen mit ca. 10.000 Familienangehörigen, zusammen ca. 27.590 Personen Beschäftigung gefunden; die nicht ständigen Arbeiter bei Bauten Reparaturen und beimTranSportwesen ungerechnet. Die Bruderladen dieser Werke haben am JchuS-schluße zusammen ein Vermögen von 1,312.519 fl. 11 kr. ausgewiesen. Vom dem Gewinn-Saldo deS Jahres 1882 pr. 2,002.314 fl. 55 kr. wurden zur Einlösung des Dividenden-EouponS pr. 1. Juli 1883 mit 5 fl. pr. Actie 1,500.000 fl. von dem Rest 10°/, zur Dotirung des Reservefonds, weitere 10°/, als Tantieme an den VerwalttungS- 1883 „Deutsche Wacht". rath, 5®/0 als Tantieme an die Direktion und von dem hienach verbleibenden Gewinnertrage pr. 376.735 fl. 93 kr. noch 50.000 fl. für Pension?-und Bruderlad-Zwecke verwendet, somit 326.73.ifl. 93 kr. aus neue Rechnung vorgetragen. sN e b e r d i e O b st e r n t e] liegen aus Böhmen vorwiegend gute, aus Mähren, Schle-sien und Steiermark minder günstige, aus Tirol aute Nachrichten vor. Jene aus Nieder- und Öberösterreich lassen auf Mittelernten schließen. >Der Stockfischfang in Jslandj ist in diesem Jahre säst gänzlich erfolglos ge-wesen. Mehrere Schmacken, welche versuchten, das Nordcap zu erreichen, wurden durch EiS-mafsen daran verhindert. ÄUS dem Ämtsvlatte. Erledigungen. Unterlehrerftelle in Kostreinitz. Termin bis 24. September Bz.-Schul-Rath Rohitsch. — Lehrer- und Unter-lehrerSstelle zu St. Benedicten. Termin binnen vier Wochen. Bz.-Schul-Rath St. Leonhard. L i c i t a t i o n e n. 3. excc. Feilbietungen der Realitäten deS Johann und der Aloisia Godetz und Maria Üetofiger in St. Nikolai. Schätzungsw. 2000 fl. am 5. September BG. Friedau. — 2. exec. Feilbietungen der Re-alitäten d>>r Anna Dabai in Rost^ach Schäyw. 3901 fl. — DeS Jakob und der Juliana Gaube KG. Speisenegg Schätzw. 10470 fl. am l. Sep-tember BG. Marburg r. D. U. Erinnerungen. Klage aus Verjäh-rungsanerkennung und Löschungsgestattung von Satzposten nach Josefa, Amalia und Maria dann Alexander v. Schlurtenberg am 5. September BG. St. Leonhard. — Nach Mathäus und Katharina Rande, dann Martin und Ger-traud Novak am 11. September BG. Schönstem. — Nach Josef Radovi?, Anna Skouc, Jakob Gaffer, Andreas Radoviö und Maria Lach am 4. September BG. St. Marein. — Nach Maria, Mathias und Katharina Lesko^ek am 4. September BG. St. Marein. — Nach Maria MraS und Johann Krainc am 4. Sep-tember BG. St. Marein. — Nach Lorenz Petervitsch, Mitza und Gertraud Duch am 5. Septemter. BG. Pettau. Nach Thomas, Peter, Felix, Valentin und Victoria Faleschini am 22. September BG. Rohitsch. — Nach Johann Franz und Maria Ditrich, Maria Riedl, Johann, Barbara und Maria Leng am 12. September BG. Marburg l. D. U. - Nach Marcns Pachernig, Cajetan Zimmerman, Simon Rudl und Maria Aiarko. dann Frcnz Zechner'sche Verlaßmasse am 12. September BG. Marburg l. D. U. c Dr. Behr s Nerven Cxtract, «in auf äcilpflattjen nach eigener r Methode bereiteter Exttatt, welcher ,j sich seit vielen Jahren als vortreff» liebe« Mittel gegen Nervenkrankheiten, wie.- Nervenschmer-:versen!>«ngS-Tevot: Kloggnitz, N.-Oek., i» Julius Bittner's M. Avottzele. Depot in t?illi: in den Apo>dclen:I. Kup-ferschmid; Ad. Marek. NB Beim Anlaufe dieies Präparate» wolle das P. 2. Publikum stet» darauf achten, >aß jede Alajche au» der änderen Umhüllung beige-druckte i-chnymarke führe. 6tS—25 Kundmachung. DaS Jagdrecht der Gemeinde Bischofdors bei Cilli, im unverbürgten Flächenmaße von 2611 Hektar, wird am 31. August 1883, um 10 Uhr Vormittags, im Localc der k. f. Bezirkshauptmannschaft für die Zeit vom 1. Juli 1883 bis Ende Juni 1890 im Wege öffentlichen Ausrufes an deu Meist-biethenden verpachtet werden. Als AuSrufSpreiS für ein Jahr wird der Bettag von 76 fl. festgesetzt. Jeder Lizitant hat vor beginnender Feilbietung ein Badium von 8 fl. zu erlegen. Was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Gemeindeamt Bischofdorf, 21. August 1883. 4s.i 2 Ter Gemeiude-Korpaild. .VIERHUNDERT TAFELN. UJ i O X H.| o £ Z o »«mkrati»«: Ganzjährig fl. l ÜV. — Halbjälnq fl. —.80. Einzelne Nummer 10 kr. Administration: «Herrengaffe 6. Vrob mern gratis und franco durch die Ewedition, Berlin W, Potsdamer Straße 38; Wien I, Operngasie 3. Da» bekannte nnd beliebte (Mber von Herrn R«b. Jnd in CillJ verkaufte! welche« ron der Fabrik rhemlarher Produel* in HrnMlnlsv unter der Controlle der k. k. Kinanz- behörde erzeugt wird, und von der k. k. landwirth-schaftL chcmiaehcn Versuchsstation in Wien nntei-»ucht wurde, f/eUniißf N'tefler zu in Verhaus. Lager beiDaniel Rakusch in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. f s fl 8 Josef Weber, Steinmetzmeister in Cilli, ^Tc^ig-aLBBO 172 bringt zur allgemeinen Kenntnis», dass er die Cteaeat - lTia3.orla.g-e cLer Tri^ELller Cerr.in.tsac rllc für Cilli und Umgebung übernommen hat und empfiehlt unter Garantie für beute Qualität |« Roman- und Portland-Cement *u den billigsten Preisen. — Grab-Monnmcnte aus I renchiedenem Marmor in reichster Auswahl, i > » « * « ... ^ DAS BESTE Gigaretten-Pa pjep LE HOUBLON Französisches Fabrikat VOR NACHAHMUNG WIRD GEWARNT!!!I Nur ächt ist dieses Cigiretten-Papier, wenn jedes Blatt den Stempel LE HOUBLON enthält und jeder Carton mit der untenstehenden Schutzmarke und Signatur versehen ist. 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Oc tober d. J. zu vermiethen. Näheres Administration. Ein Klavier 492—1 um