47» Zamstag den 2i>. Msvember I83o. Ner greise Marfner*). (Nomanz« von Hugo vom Schwarzthale«) ^s war einmal cin Ritter im Felsenlande Krain, Der hatt' ein gar bescheidnes und fron.mcs Töchterlein Wiewohl zur Freite zogen viel Jünglinge heran, Doch blieb sie nur dem Vater in Liebe zugethan» ' Drum war er ihr so freundlich , und hatte sic so gern, Es war ihm minder köstlich der eigne Augenstern; Sein ganzes Leben wohnte und alle seine Lnst Bewahrcl, und verschlossen iu RosamundenS Brust. Einst wandelte die Jungfrau im Garten still umher, Da kam em Ritter, starrend in blinkendem Gewehr; Der fetzte auf sein Pferd sie mit räuberischer Hand, Und niemand konnte melden, wohin die Maid entschwand Verflossen waren Jahre, ron Gram und Sorgen schwe War wohl da? Herz des Vaters , doch kam sein Kind nich mehr. Auf einmal trat ewVote zum Ritter in's Gemach, Der Worte vo!? des Jammers auö heisrer Kehle sprach. ^Der Nittcr Kunz von Neides — den Donner auf sei! Haupt.' — Hat euer sittia Fräulein lnil schnöder Hand geraubt. Erbrachte sie von dannen auf schnellem Nerbcrroß, Und hielt sie eng gefangen auf seinem Felsenschloß.* ') Bruno ro!!Ai!,ödt soll, als feine cinzige Tc^tcr geraubt ul'.V lurz darauf Todes verblichen, aus Gram seine väterliche VlN'g vrrlassci!, und als Harfner in ferne Lande gezogen M«. — Die Lurg Amödt, deren ansebülichc Nni»cn ' >z?. Siui'.dcn von Scisenbcrg am rechten Ufer der Gurk liegeü, war rer Slamnisiy. c>i Herren v?n Ainöot. „Mit süßen Cchmeicheleien, mit glatter Worte Kunst Bewarb er sich voll Feuer um ihres Herzens Gunst; Sie aber sprach: Solange mir brennt das Augenlicht, Den Räuber werd' ich hassen, ihn lieben werd' ich nicht.« „Und wie er sah, daß alles Bemühen nuhlos war, Den schrecklichsten Gedanken das Ungethüm gebar; Er brach — warum auch Sprache Gott weiner Zunge gab! -Der jungen zarten Nose die Lebenöblüthe ab." — Jetzt wurde dumpfe Stille; es brach im stummen Schmerz, Unendlich, unaussprechlich, des armen Vaters Herz. Und sollt' er Nache üben, was brächt' es für Gewinn? Sie lebte doch nicht wieder, und — seine Kraft war hin. Es wurde nur noch tiefer die Wunde in der Vrust, In den Gemächern sucht' er vergebens seine Lust, Und sah im Abcndgoldc vom Fenster er hinab, Dn- weite Welt erschien ihm nur alö ein weites Grab. ,.So will ick) hier nicht wohnen, wohin sie nimn'trkehrt, Wo jedes Angedenken den Gram mir nur vermehrt; Die Harfe will ich nehmen zur kriegerischen Hand, Und klagen meinen Kummer dem ganzen teutschen Land." So sprach cr, und vertauschte das rcichgestickte Kleid Mit einem schwarzen Habit, voll ernster Traunpkcit; Dann stieg er mit der Harfe vom Fclscnschloß herab, Dcm er mit feuchtem Auge die letzten Grütze gab. Wo eine Nurg erglänzte auf moosigem Gestein, Dort sprach er uugcrusen mit seiner Harfe e:n, Und wenn die Ritter saßen bei fröhlichem Gelaa,, -Vcgauu cr ernst und düster den lauten Taiteuschlag. . t66 Und sang yy>» einer Jungfrau/ die fromm und lieblich war, Von ihren blonden Locken, vom blauen Augenpaav, Wie sie gemordet schliefe in kalter Todesruh; Vom eignen Schmerze sang er, und weinte still dazu. So schlich zuweilen Gram sich in muntre Kreise ein, Und manchem, der ihm horchte, ward trüb des Auges, Schein; Wohl mancher bot ihm tröstend zum Aufenthalt sein Haus, Er aber nahm die Harfe, und wankte stumm« hinaus. So schwanden Monde, Jahre, gedämpft durch Spiel und Sang Venagt' ihn immer leiser der Schmerz, und minder bang; Die Harfe aber wurde so theuer ihm und werth, Als hätt' ihm auch zur Tochter der Himmel sie beschert. Einst hängt er die Vertraute auf einen Eichenast, Er legte sich darunter zur stillen Äbendrast; Da brach der Zweig im Winde, die Harfe fiel herab Die Saiten sprangen, daß es ein weinend Lispeln gab. Das traf wie Gottes Donner sein angstvoll bebend Herz, Und solche Worte sagt' ihm der neuerwachts Schmerz: »Ich lebte zur Genüge; ich kann es dentlich seh'n, Zch werde bald, undnntmir mein-2tamin zar 0fuhe gehn.^ „O süße Nosamunde! du Vlume, zar.t und mild! Du Lust uud Schmerz des Vaters! geliebtes Engelöbild! Dein Blut voll Unschuld färbte de5 grausen Morderg Stahl. Und deine Schlummerstätte <— ich weiß sie nicht einmal! ' .Darum, vertraute Harfe! du Trösterinn im Leid ! Damit kein Lotterbude dich freventlich entweiht, .Mit meinen eignen Händen bestatt' ich dich zur Gruft, Dann wart' ich einsam, bis mich des Todes Engel ruft.« Mit eigner Hand zu graben begann er nun das Grab, Senkt' abgewandten Blickes die Harfe tief hinab, Die Erde that er wieder, die deckende, darauf; Dann saß er hin am Hügel, und stand nie wieder auf. EuraMer m Amerika Vo3-Solum5u3- Ein amerikanisches Blatt enthält folgenden Brief aus Fort Mitchell, in dem Staat Alabama, dessen Inhalt freilich noch schr problematisch seyn dürfte. Man kennt die Sage von einem Prinzen Madoc aus Cornwallis, der in Folge finer Uneinigkeit mit seinm Brüdern, sich im zwölften Jahrhundert mit mehreren seiner Anhänger im nördlichen Amerika ansiedelte. Vie« le glauben, noch jetzt gibt es im Innern deö Landes Abkömmlinge dieser alten Kolonisten; ich habe in dieser Beziehung einige Aufschlüsse aus guter Quelle erhalten, die ich Ihnen mittheile. Ein indianischer, siebzig Iahn alter Krämer, Namens David Rowland, welcher iu meiner Nachbarschaft wohnt, hiell sich vor mehr als dreißig Jahren in Pensacola auf, und erfuhr dort Nachstehendes von einem Kreolen, Namens Lagarde, ebenfalls einem Kramer. Kurz vor seines Ankunft tn Pensacola hatte Lagarde in dem damals noch spanische« Fort Natchez, am Mississippi, sechs vom obern Mift suri hergekommene Indianer gesehen, deren Farde weit heller als gewöhnlich war, und die eine von den benachbarten indianischen Stämmen ganz verschiedene Sprache redeten.' Vor den Gouverneur des Forts g<^ bracht, zeigten sie Diesem ein,., Stück von einer alten Handschrift, und einen alten, von Nost fast ganzzer-fressenen Fcuerstahl. Nach vergeblichen Versuchen, sich ihnen verständlich zu machen, setzte der Gouve»l mur eine Belohnung für Denjenigen aus; der ilN Stand seyn würde, diesen Leuten zum Dolmetscher z" dienen. Die Frau eines Soldaten von der Garnison, welche in Cornwallis zu Hause war, glaubte im Gespräch der Indianer bekannte Töne zu bemerken, und als sie dieselben sofort in ihrer Muttersprache anredete, vergoßen sie Freüdenthränen und erzählten ihr, sie gc, hörten zu einem in weiter Ferne an dem großen Strow lebenden Stamm; sie hätten vernommen, ein weißes Volk wohne am Mississippi, und seyen diesem nachgezogen, in der Hoffnung, Leute unter demselben zu finden, die ihre Sprache verständen; ihre Neise hab« volle fünf Monate gedauert. Weiter wußten sie Nichts zu sagen. Nachdem sie einige Tage im Fort zugebracht, machten sie sich wieder auf den Weg, mit dem 25er' sprechen, das nächste Jahr zurückzukehren. Indessen hat man Nichts mehr von ihnen gehört, was zu der ' Vermuthung führte, sie möchten wohl unterwegs i" Grund gegangen, oder von einem andern indianische" Stamm als Gefangene zurückgehalten worden seyn." —— ,«^------- Die Verstümmelung Ver ^enns von M^ < Vicis. Der medicäischtn Venus, elnemZMeisterwerke "l' terthümlicher Kunst, ist durch einen neuern Künstl^ ein Finger der linken Hand angesetzt worden. Die ^ und Weise aber, wie sie um ihren Finger kaM, '^ diese: Der englische Lord Ossocy sah einst in Gese, schaft Cosmus III., Großherzogs von Toscana, 58? Statue der Venus von Medicis. Von Bewunderung hingerissen,, bot er dem Großherzog dafür 100,000 Pfunö St^efing, und erbat sich zugleich nur zwei Mo« nateZeit, um das Geld und ein zur Transportirung der Bildsäule nöthiges Schiff aus England kommen zu lassen. Doch Cosmus belächelte "des Lords Anerbieten, ohne es zu beantworten. Nun besaß Ossory "einen Karniolring, auf dem mit ungemeiner Kunst ein Cupido eingegraben war, und den der,Großherzog einige Tage zuvor gesehen und bewundert, aber als ihn Ossory damit ein Geschenk machen wollte, nicht angenommen hatte. Jetzt also glaubte der Lord die schönste Gelegenheit zu haben, seinen Ring dem Herzog auf eine zarte Weise zu verehren, indem er ihn bat, damit die Venus vermählen zu dürfen. Der Herzog bewilligte dieß, und Lord Ossory steckte diesen Cupidoring der Göttinn an den -^Lordersinger der linken Hand. ^ Einer gewissen sehr vornehmen Person aber gelüstete es nach diesem herrlichen Ringe, und sie schlich daher eines Tages heimlich in die Gallerte, um sich den Ning zuzueignen. Wahrscheinljch abcr wandte der Entwendcr, aus Furcht vor einem Ueberfalle, zu große Kraft an, dcnn — der Finger zerbrach. Der Name dieses dreisten Thäters, ob er wirklich anfangs Ve-sitzcr des Ringes, und wie diese That bekannt wurde, davon spricht die Floreminische Zeitschrift »II l^io,-» na!« l^nciclu^c^icc»,« in welcher Zeitschrift diese Anecdote zu losen ist, nichts; nur so viel ist bekannt, daß noch jetzt dieser Ring an einer kleinen goldenen Kette in der storcntinischen Krystallsammlung aufbewahrt wird. Wie mcverlünVische Militärmacht. Die Armee des Königs der Niederlande zahlt: Einen Feldmarschall (Herzog von Wellington als Fürst von Waterloo), 31 Generale, 50 Obersten, 5? Oberstlieutenants, 15a Majors, 4?3 Capiläns, 814 Premicrlieutenants, 672 Sekondelicutenants, im Ganzen 22Z2Officiere. Die Infanterie besteht aus 57,000 Mann in 18 Regimentern, wovon 10 aus Belgiern, 8 aus Holländern bestehen (? belgische Regimenter, fo wie die sämmtliche Artillerie der Garnison haben be. reits die holländischen Fahnen verlassen). Die Kavallerie besteht aus 7500 Mann, die Artillerie aus 5100, Ingenieurs aooo, Sappeurs 600, Garnisons-Compagnien 200 Mann. Im Ganzen also 74,500 M. Dieß ist die Macht, welche nach dem Grundsatze jährlich in den Waffen eingeübt wird; die Anzahl kann durch den, Aufruf der Miliz sehr bedeutend vermehrt werden. Die Ausgabe für die Armee beträgt jährlich 19 Millionen Gulden. Wie Zt' VaulVkirOc in Nour. Das Diario die Noma'enthält über den Wiederaufbau dieser (vor einigen Jahren abgebrannten) Kirche nachstehende Angaben: »Der Bogen der Placidia, den man den Schlüssel zu diesem ungeheuern Gebäude nennen kann, ist ganz neu aufgeführt und beendigt^ er wird von zwei kolossalen Granitsäulen unterstützt, deren Vasen und Capitale aus karrarischem Marmor aufs Zierlichste ausgearbeitet sind. Von den vierzig Säulen, welche das große Mittelschiff der Kirche schmücken sollen, sind beceits 2? attische Vasen und 10 korinthische Kapitale, sämmtlich von karrarischem Marmor, fertig. 26 andere Kapitale erhalten eben die letzte Hand der Künstler. Zwölf Säulenschafte, jeder aus einem Stück Granit vom Simplon bestehend, sind schon in der Kirche und werden polirt, acht andere werden noch vor Ende des Jahrs auf der Tieber erwartet. Inzwischen wird unausgesetzt das Holzwerk des ungeheuern Dachstuhls bearbeitet, und alles Material für die Mauern, für die Pflasterung und innere Ausschmückung der Kirche in Bereitschaft gesetzt, während für die 40 Säulen des Mittelschiffs, so wie für die Mauer, die über ihm aufgeführt werden soll, Gerüste gebaut werden.«' BMefia. Zi^ größte bis jetzt bekannte Dr. Joseph Arnold cutdcckte im Jahre 1813 auf Sumatra eine wunderbare Pflanze, welche nach dem englischen Gouverneur Stamford H,aiÄL5__RatI- leliu genannt wurde. Die Blume steigt gerade aus der horizontalen Wurzel, ohne Blätter in die,Höhe.-die Knospe ist mit runden, dunkelbraunen, schuppen-förmig übereinander liegenden Blumenblättern bedeckt, und sieht einem Kohlkopfe sehr ähnlich. Sie hatte zur Zeit ihrer vollendetsten Ausbildung an Ort und Stelle gemessen, 3 Fuß im Durchmesser/ wog 15 Pfund, und man schätzte ihren innern Raum für hinlänglich, um 12 Pinten Flüssigkeit zu fassen. Herr Vrown Ützt nach der Kenntniß, die er. von dieser Pflanze e» halten konnte., solche im Spstcme.in die Nähe der Aristolochien und der Passifloren, und ist der Meinung, daß sis ein bloßer Schmarotzer auf der Wurzel sey, auf 288 welcher sie wachst. Doch zur genauern Bestimmung sind noch mehr neue Beobachtuncin nöthig. Die größte Blume, die man bis jetzt gefunden hatte, war die der ^riztolocina cni-ckfloi'», die nach Herrn A. v. Humboldt einen Durchmesser von 16 Zoll hat. AmMagdalenenflufse in Südamerika setzen die Kinder sie als Mützen auf. M i s c e l l e it. .: Der amerikanische Geograph Hr. John Willis schreibt aus Chippawa in Oberkanada, daß er bei einem Häuptlinge der sechs indianischen Stamme eine Zute Aufnahme gefunden habe, besonders rühmt er die Gastfreundschaft t!ner mit europaischen Sitten und Sprachen völlig unbekannten Horde, unt«r welcher ev drei Monate sich aufhielt. Vei diesen^ßingebornen zog er Erkundigung ein über die Möglichkeit, sich nach den russischen Niederlassungen am stillen Meere zu begeben. Zwei derselben boten sich an, ihn bis an die 60-lumbia zu begleiten. Er will nun die interessante, aber mühsame und gefahrvolle Reise von achthundert Stunden quer über den amerikanischen Continent mit-ten durch unermeßliche Waldungen, wo er kein civill-sirtes Wesen zu treffen hoffen darf, unternehmen. An der Columbia angekommen, gedenkt er nachKamtschat'' ka überzuschiffen, und von dazu Lande nach St. P^ tersburg zu reisen. Theaterbericht. Seit unserm ersten auf Vttt disßjährigenThcclter-Eurs Be,M «ehmenden Berichte sind im Fache der Oper keine eigentlichen Novitäten gespendet worden. Nebst der mehrmaligen Wiederhoh-lung der weißen Frau, des Taucredi und des Klausners fam glich die hier lange nicht gehörte Oper: ,,A sch enbrö d l«, Musik von Isouard, und eidlich „der Kreuzritter von Egypten", Musik von Maycrbeer zum Vorschein, »Aschcnbrü dl" / mit der nach delu französischen Genre größtentheils einfach gehaltenen und in der weichen Tonart geschriebenen Musik, wollte derzeit, wo das Ohr an die musikalischen Schnell- Läufer und,Grotesk - Sprünge der üeuertn Vom-ponision schon zu schr verwöhnt ist, nicht mehr behagen. Zudem fordert diese Oper auch einen bedeutenden Sccnenaufwand und Maschinerien, worin cö uuserer Bühne denn doch noch hie und da gebricht. Mit desio glücklicher!« Erfolge wurde der Kre uz ritter gegeben, von dessen schwieriger Ausführung wir bereits im verstost scncn Theate«ahre umständlicher gesprochen. H, dieser Oper stehen besonders Delle. Halfingcr als Pal? »11a, und Herr Heurt als Großmeister vortheilhaft da. Delle, Hal5uger bewährt unser bereits im crsicn Veri-Hte. in , Beziehung auf ihren Gesang ausgesprochenes Urtheil, auf das vollkommenste. Ihre äußerst biegsame und liebliche Stimme, verbunden mit einer zweckmäßigen Schattirung und den zartesten Ausschmückungen nimmt alle Herzen für sie ein. Als Palma insbesondere entwickelte sie ciiien bedeutenden Umfang der Stimme lind eine seltene Reinheit und Sicherheit des Tones, indem sie ,n ihrer Arie im zweiten Acte das I) der dreigesirichenen Octavc aüs dcr untern 8ox<.frci, richtig und wohlklingend anschlug. Hier tonnte man uns einwenden» das, dieß noch keine so bedeutende ' Höhe sei. Wenn jedoch erwögen wird, das, derlei über die zweigestrichene Octave hi.iausrcichcnde Töne in der Regel erzwungen Pnd, und daher meistens spi^ig oder kreischend vcrüoM'nen wcr-dcn: so gereicht derDclle. H. düö volle Gelingen dieses Tones um lo mehr zum Verdienste. ,» Sie ä«,tct auch für ihre Bemühungen und "o?n ausharren-dcn Fleiß, stets den lohnendsten Beifall des Pudlicums, Herr Hcu«t bestätigte in dcw Großmeister neuerdings die t,nc Wahrheit, daß Uebung den Meister mache. Wir waren sehr neugierig, ihn di'sc große Aufgabe losen zu sehen, und waren «Ug ,.ür den guten Erfolg. Allein cr übertraf unsere Erwartungen, -indem er diesen anerkannt schwierigen Tosangpart» der einen so großen Umfang der Stimme erfordert, zur allgemeinen 3^H^ denheit durchführte. Mit ?,u!>ülfenahme des Falsetts würd« der Umfang seiner Stimme beträchtlich und für diese Parthie aui" reichend. Die Stimme selbst scheint durch die Uebung an Stärlc zugenommen zu haben, gleichwie auch seine öftere 25crwcnd!l>>3 beim Schauspiele da;u beigetragen haben mag. daß wir seit ein^ ger Zcit auch an scinem Spiele ein nicht unbed.utendci Vorwärts schreiten bemerken. Sein sichtliches Streben »ach Ausbildung tvlrd von dcm^u^' licum jederzeit auf die ehrendste Weise anerkannt. So sehr wir auch mit dcm musikattschon Talente dis Herrn Va rth 0 lemy , der im Kreuzrittc« den Sultan Znd, zufriedc" seyil können: ft können wir doch nicht umhin, ihm mehr Aul« iuerksamkeit aüf die Prosa, worin cr sich beinahe in allen D«^ stcllüngen mehrere sioreudo Versehen zu Schulden kommen laßt" um so mehr zu empfehlen, als derlei Versehen zuweilen selbst be> dem IVeoüiltiv der Musik bemerkbar.werden. Ruch würde uns l" seiner kräftigen Baßstimme cin länger, und etwa isolirt gchal^' «cr tiefer Ton ? oder 2, wozu bei gemäßigten tenzn odct !N<>' tclst eines angebrachte» in-^cluuäu so manche Gelegenheit vorhar!' den ist, sehr ergehen. Delle. Ros«nthal, über deren musikalische Fähig5eiteli t?>^ linstre richtigen Ansichten bereits früher milgetheilt haben, t>">5< sowohl überhaupt, als iüsondcrs im Kreuzritter, worin sii ^'^ Rolle Ves Armand d'Orvill spielt:, der gloichc Vorwurf l'>>'" sichtlich der Unaufmerksamkeit auf die Prosa, in welcher l>' uns bei der letzten Darstellung obiger Nolle sogar einige U"5^ remtthciten hören ließ. Die Uebrigen leisteten» was in ihren Kräften stand, N^ ü'.lt dem Chor können wi? uns nicht ganz zufrieden stellen. "' Ursache des oft unrichtigen Eu^allenä desselben dün'te wohl ' dcr Berücksichtigung, das; derselbe gräßtcnthcils aus Nichtsä»^'^ zuftm'.nenZesctzt ist, welche einer steten Nachhülfe bedürfen, sonders, bei Wiederholungen in dem Mangel an den nöthig Proben zu suchen seyn. Das Kostüm und dic übrige Ausstattung verdient allos l^' Auch das Orchester hält sich brav, und verdient gerechtes »^ durch seine discretc Begleitung des fronst nicht selten gcwcst'^' Ucbertäubcn des Gesanges, wofür wir hauptsächlich unserem w"^' ren Kavellincister Herrn Neuling Dank schuldig sind. ^ Ueber die Opcr: «die Italienerinn in Algier«. ro:> ^lN' nächstens. Vevactcur: Fr. b>v. Neinrich. ^erle^cr: ZM3i M< Sdler v. Meinm?rl'