^ '' Arettaa. den 27. Zun! imz. XII. Jahvg<»«g vt« ^MurturgerSittang» «tschetnt jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitaa. ______Hauß mmtatlich IV fr, ... mtt Postversendung: ganzjährig 8 st Preise — für Marburg: ganzjährig 6 albjähri halbjährig 4 jl., vlerr«li«jhrig Z fl. 8 fi., vierteljährig 1 flb0kr.; für Znstelln« Jnsertionsgebühr S kr. pr. Zeile. JadiMt» 'w Httre! Marburgs 26. Juni. Zudividuaml Wer tevnt Dich nicht, du voller Töu aus dem Polizei, uad MiliiSrftaat!? Judividuea! Neu« von Tuch die Rede ist. muß die politisch militärische Reaktion mitgeuaunt werden. Der La«de»tom«a»dirende von Nieder-Oesterreich, g'tdzeugmelfter Maroitschiisch, hat ei-ae> Geakraltommanvo-Vtfehi erlassen — wegen gewisser, oder eigentlich «ngewiffer Individuen. Maroitschitsch beginnt diesen Befettl mit der Klage, er habe leider die trau'ige Wahrnehmung gemacht, daß m letzter Z it alle Geueral-uud Reservatdefehle in den öffentlichen Blättern erscheinen, und muß bemerken, daß diese Walir-«thmung sogar in höchsten «reistn ge'echte B-r. wunveruag u«d Aiisregung hervorgebracht. Wer aber find die Schuldigen? Der geldzeugmeister kennt sie nicht ; er hegt nur Verdacht — nicht gegen die Osfiziere, welchen blos eine Rüge ertheilt wird ivegen leich» ftuniger Beaujsichiigung dls AavzleipersorralS, sondern gegen dleset Personale. Nachdem der Feldzeugmeifter die l^anzlei» vorstände^zur größeren Beachtung" der Vorschriften Uber Akjutantendienste ausgemustert, kommt er schließlich zu deu Individuen. Das Kanzleipersonale habe auS den ver«^ läßlichstea Jndwiduen zu besteZjen; ihre Hand-lungsweistu und besonders ihre Berbiudungeu Mit dem liivil seien auf das schärfste zu dewa» cheu und sei es von Wichtigkeit, Kenntniß zu ha- U e «i l t o ». ben von ihren politischen Gestnaungen und ihren Ausgaben. Aber nicht nur die Mannschaft, welche im Kanzleidienste iteht, „ist der schärfsten Beobachtung «lUSzuseßkn, auch die bei ihren Unterabtheililngen eingethkilten SiniShrig-Freiwilligen, auf Präsenz-dienstzeit dienenten Stuvierensea ze., üli erHaupt Individuen, welche sich mit Äeitungslekture beschäftigen, von welchen es bekannt ist, daß sie den Samen der Unzusriedenheit und EubordinationSoerleKung bei ihren Abth'ilungen ausstreuen, find zr» beobach-teu, und sollte ein solches Individuum aus der Tdat ertappt lverden, so ist mir umgehend da-riiber zu berichten." So btfiehlt der Fkldjeugmeister. chenfeier zu Ehren deS bannfluchbelegten Rattazzi betheiligt l Im schönen Frankreich nimmt seit einem Monate das Wallfahren einen bedenkli-chtn Aufschwung. Die Schaai^en werden zahl-reicher mit jedem AuSzuge. die stille Bigotterie flammt zu wildein, religiös-nationalem Aana-tismuS auf. Die Herrschaft der Jesuiten über das unglückliche Land befestigt stch. Die Kraut d,s KuschMtrs. von A. Schräder. (gortiltzunt,.) ^ — Wem jvll es angehören, Meister? „ — Es verbleibt meiner Tochtlr, die bei ihrem Ttide darüber bestimmen mag. Ue-beitevt der Mann die Frau uiid vermocht diese ihm das Beimögen, so tiabe »ch nichts dagegen. Sie kann aber auch jede andere Person zum Etben einsehen, ohne daß die K«nder, wenn di« The mit Kindern gesegnet werden sollte. Ein» , spräche zu erhebt» berechtigt jlnd. Siirbt Auna ! ohne Testament, so sull^n die sünfzigtaulend liialer au die Bujchmühle zurück, das htißt an den Mann, der zehn Jahre vach dem Tode «einer Tochter gerade daS G'undstuck beliß». Die Buschmirhle ist seit langer Zeit Ejginthum der gamil'e B.it, m,iu Grobvater hat sie angelegt. ich will uil^t, daß !le untergehe. Franz h»tte den Erzähler aiigrstarrt. Diese Bedingungen hat mein Großvater gestellt? feagie er stamm»lnd. Wie ein Dokument beweist, das in Zur Geschichte des Tages Die Börsenersolge desAuS-hilfskomites entsprechen den gehegten Er-ivariung n Nicht. Der No>l)ruf der Provinzkn hat zu Bort.hrun>;en veraulaßt, um die Bor-iheile diests ^omltes auch auf diestlben auszu-dehnen. Kann aber die erforderliche Hilfe ge-t»racht werden? Selbst Wiener Bankbl'iiier ani warten nur mit einem kleinlauten „vi.lle«cht". Das Papstthum schreckt vor d,m Aeu-ßersten nicht zurück und dü'fte bald wieder die schärfste Waffe, welche eS im Mittelalter so ost geschlvungku, aus seiner Rüstkammer hervor» üolen. Beide Mlhe des apostolischen Strufge-richts wollen Nämlich den Antrag stellen, über das BiSthum Atlssandria daS Interdikt zu verhängen — ivetl die Geistlichen sich an der Lpit«il stiner Frau fo Vortheilhaft an, dl,h e« sich bald verdoppelte. Anna ivard nun zwar die b ste Hausfrau von der Welt, ihr Mann achlete Utid eyrte sie, aber zwischen Beiden grstuitete sich doch das innige Zuiammenlrben nicht, auS dem daS eigeniliche Glück hervorgeht. DaS, loaS ich gesürchtet haiie, liaf ein. Mit den Jahren stellte sich ein lo greller Kontrast heraus, daß mein armer Freund sich unglücklich fühlte, zumal da Anna bei vel-schiedeNtN Anlässen, bei kleinen häuslichen Zivi» st gkuie», dte in keiner Che ausdle>ben, zu erkennen gab, daß sie ihren M^nn zu Dem gemacht, ivas er jetzt jei. D'N beiden Löhnen 'iiard nun zwar du» traurige Berhältniß getieim ttthalten, und auch der Welt blieb eS velborger,, aber eS bestand sori; die Älust zwischen der» bei. den Gatten, die eine BermögenSheiralh gkjchlos-scn, ward mit jedem J.ihre glöber. Jh versuchte eS auf Anua einzuivirk.n. itir die Stellung zu bezeichnen, die sie dem Manne gegenüber einzunehmen habe; Mcine Ermahnuogen crdltterten Bermischte Rachrtehten. (Aus dem nordamerikanischen Ehe« leben.) In San Franziska wurde kiirzlich eine Ehe nach eintägiger Dauer aufgelöst, weil die Braut nachgewiesen, daß sie bti der Bermälung betrunken und debbalb nicht im Stande war, mit freier Ueberzeugung „Ja" zu sagen. (Frauensr a ge.) Der bekannte Naturforscher Agasnz hat auf dem Sozialwissenschafts-Kongresse in Boston eiklärt, daß er sür Zulasiung der F auen an den Hochschulen sei ui^d deßwegen sein naturwilsenschastticheS Museum beideu Gc-schechtern geöffnet hade. ^Getreidezol l) Die Regierungeu von Oesterreich und Ungarn sollen geneigt sein, die Aufhebung des Gelreii'ezoltS zu beantragen. (Die Kirche muß dabei sein.) Aus Innsbruck wird der „Deutschen Zeitung" Vom 22. Juni geschrieben: „Gestern fand die Beerdigung deS Kommandanten der Feuerwehr, Egyd Pigger, statt. Der Sarg war mit Kränzen be-d(ckk, das Gcleite so groß^irtig, wie wir es nur bei Beerdigung des ProsefforS Daum, welcher ebensalls ohne die kirchlichen Sakramente verschieden war, sahen. Der Bischof hatte durch den die Fsau, die ganz daS störrishe Wejen ihres verstorbenen Bat? S Zeigte. Eine Charakterum-iriandlung wie di^ An»a's war wir noch Nicht vorgekommen. Die arme Frau tvarf einen Haß auf Mich und ich mußte, um mich nicht Beleidigungen anszusrtzen, dciS Haus meiden. Sie und Ihr Btud.r besuchten damals die Schule in der Stadt. Frau Auna ward kränklich uud die Kränklichkeit machte sie noch eigensinniger, als sie schon war. Im Herbst konnte sie daS Bett ulcht mehr verlassen, Ma:: drang ln sie, daS Testament zu machen. „Ihr hofft wohl auf meinen Tod rief sie enlrüstet. Ich will noch lange leben, an mein Teitamcnt denke ich luNj'e noch Nicht. Da fl'ht man eS wohl deutlich, daß meiu Mann Mich deS lieven GeldeS wegen g hejraihet hat" Kul-z sie starb ohne Testament. Nach 'hrem Tooe berieih ich mit dem Freunde. Wir bkschloistN, die wunderliche Vetlügung deS alten Veit tltheim zu hulten, dauut die Behörde nicht W^illäusisikcittN mache. Wir betrogen ja Niemanden, d, die Bu'chmühic Eigenlyum der Familie Bertram ivar. Die Cisahrung Hot ja so osl gelehrt, daß es gut «si. die Einmischung der Gerichte zu vermelven. Dus Vermögen sollte also einfach den beiden Kindern Annä's Vcrvlei-ben, wozu ich voin ganzen Herzen meine Zu» stimmung ertheilte. ÄlleS ging gnt. Sie kamen zurück, um den Bater im Geschäft zu unterstützen. Teltgravhen die kirchNchen Funftionen beVilliqt. Pegg's war seinen Grundsätzen nach ein sehr enisÄ'edener greidenktr; vor seinkm Tode wies er die Tröstunstea d,r katdolis/he« Religion jamnit dem aufdnn,,l>chen Geiftlilien zurück, man wollte aber se'nen „Skandal" haben, und so gl'b ein Arzt das A Ul,i,iß, sein Bnvußisein sei bereits gestört worden! ü^a^^ sein. War es aber v!e'« laicht ungestört gewesen, wenn er, im Widerspruch gelten sein ganzes Leben, die Sikrament' angenommen oder gar Verlan,^t hätte 7 W nn bei diesem Stande der Sachen sih Männer von ent-jchi?dener Gesinnung gegen dikses Herbeiziehen der K'rche ^ touk prix s,hr bitter aussprachen, so müssen wir iytt-n unbtdlngi Rtcht geb n. Das kirchliche Begräbniß w.,r ein Hohn auf die Trund'äAe des Tadien, eine Niederlage de» Libe» ralismus, ein Triua»ph des Klerus, der nun ausrufe« darf; „Seht, ihr könnt oljne uns, unsere Chorröcke und Glocken gar nicht einmal eure Todten begraben l" (Außer «rast gesetzt.) Eine Berord. nung der österr,ich's.hen Regierung setzt dkN K. 24V des Handele;es.'Ses einstweilen außer Kraft und darf »m g lU der Auflösung e»ner Aktienqesellschast daS Grs,l1schaftkvermö »en schon drei Monate nach der bezüglichen ttundma-bung unter die Aktionäre vertheilt lvi^rden. Das Oesetz schreibt eine Arii't von zwölf Msnat n vor. Marbnrger iverichte. (Volksschule, gttlage für Lehrer aus Lokal Mitteln.) Der BezirkSshulrath Marl»urg hat zvei Stellen für Un»krlet)rer (3.'h' ring und St. Lorenzen an der Kärnlnerbahn) zur Besetzung ausgeschrieben. Außer den üdlichev Bezügen werden den Bewerbera auch „Zulagen au» Lokalmittkln" v'ksproch.n: in Jahriug ö0 fl., in St. Lorenzeu 40 fl. (Martin, der Verlassene.) Beim Erundbesttzer Michael KampuS in LokenSko, Ge« richtSbeznk E>Ui, erichien neulich eine Unbekannte Mit einem sechs Monole altem Knävlein und bat, dasselbe auf einen Augenblick dort niederlegen zu dülfen, da sie einen kurzen Weg zu machen habe. Kampus war so gefältig, die Behütung des Kindes zu übernehmen; er behütet dasselbe noch immer, denn die liebcnstvü'di^e Mutter ist noch nicht zurückgekehrt, um ihren kleine« „Marlin" abzuholen. (Gelegenheit macht Diebe.) Dem Vrunddesttzer Johann Scheligo in Nimus, Bezirk Rohitjch, wurden zur Nachtzeit aus dem unver-sperrten Wirtl^schaftSgebäude zwei Ohsen gkstolilen. und Karl bildete sich zum Ingenieur auS. D 's Ialir l848 brachte die palilischen Stü-me. Karl beth iligte sich an die Bewegung... Sie wlsitn ja, welch ein trauri»;e« Laos ihn traf. Man wollte sein Vermögen elnzi^h^n. nachdem er entflohen war. 3tir Vater bctam Kunde davon und wir zeigten dem ttriminalakiuar FuchS, demselben, der jetzt unser GrrichlSamlmattN in, das I^okitment des vtrstolbtNi^n Veit vor, >vo-noch das vorhandene ^^txrriiögen den Klndern Bertram''» n'cht gehört. Jetzt ivir es eiN Glück, daß die Vnfugung des Müllers, dieses ivunder-licht« ManneS existirte. Mein Freund Bertram übergab die Angelegenheit seinein RechlSanivalte, dem Äustizratli Berg. D>eikr brachte eS dahin, daß ich die Echiheit deS Dlikume»t s, soivie altt Borgänge, ^ie auf ^le Acigelegenlzeit Bezu.t hat-tkN, beschwor, und der Staat unt'rließ die Kon-ßi>kali0N des Vermögens, weil Karl kein Vermögen besiß. was der Recht^anivlilt scharftNini.» nachgewiesen haktc. Nun waid Zljr Vater krank, Herr Bert'am. Er li h in der Nacht den Gc, richtsamtmann kommen, um da» Testament zu machen. Der brave B rtlam starb und ich wklnte heiße Thräncn um den Verlust dcS ,lnz-gen F'eundeS, d.n »ch auf dieser Welt besess n. Was nun IN der großen Müizle geschah, lveiß ich nicht, denn ich habe sie nicht wieder betreten. Der Gnichtsamtmann Fuchs stattete mir eiurs (Wegen der Rinderpest.) Laut amt« l'tber Mitthkilung ist zu Sela bei Warasdin die Rinderpest neuerdings ausgebrochen. Die Bezirks« Haupt nannsch lft Rann hat in den Seuchen-Grenzbkzirk die Glmeinden P^invisch-Landsberg, Vierslei", Sapota, Venoce, g'Utjch. Sattelsdorf, Lastnitsch. St. Peter und Wis,tl einbezogen und dort jeden Handel mi« den iM Gesetz benannten Thicren und Erzeugnissen verboten. (S a u er b r u n n.) In Sau^rbrunn bei Rohitsch siid bis zum 22. 3am 271 Parteien Mit 4ll Personen angekom'ilen. (Verdienstmedaille.) Mit „Allerhöchster Entschließung" ist dem V^rivalier des hieilgen Postamtes, Herrn Moriz Goppolv, gestattet ivord,n, die päpstliche nlberne Medaille: „Lsas msrsvti" annahmen und tragen zu dürfen. (Narburqer Es to mpteb ank.) 3a Aol^ze der jün »strn Kr,sis hat die Regierung all'N Banken und A^t enunt^rnehmuni^en Oesterreichs Ausweise über den Stand des Vermögens abgefordert. W e aus v rläßlicher Qi^elle mitg'ihetlt ivird, ist die Marburger Eskomptebank dieser Aufforderung bereits nachg kämmen und hat ihre Bilanz der Regierung übergeben. ES stellt sich ti'rauS, dlß Nicht nur das ganze Aktienkapital sammt Gewinn vom vorigen 3ahre vollkommen intakt ist, sondern auch tn Belücksichtigung der Zeitverhältnifse für dieses 3ahr ein ansehnlicher Gewinn erübrigt. Die Bilanz und die Geschäfts-gebahrung wuroe vom Regierungsvertreter, Herrn Finanzkomm'ssär Lang, genau geprüft und liegt nach der Erklärung deSs lben k «n Grund vor, auch nur den geringsten Anstand zu erheben. (Zlnt Hütte.) 3a der Nähe von C lli wird auf Staatskosten eine Zinkhüite gebaut — für die Bleiberges und Raibler Zinkerze, welche bisher größtenth.ilS nach Sagor glfuhrt worden. (Evangelische Gemetnve.) Herr Pfarrrr Bachmann l)at tjtstern seine St halten. Die mit Konsequenz von dem bisherigen Vertreter der Siadtgemltnde Marburg im Land« tage verbreitete Behauptung, Brandstetter ka«di-dirt doch, nöth'gte mich, verschiedetien Personen gegenüber schriftlich und telegraphtsch die That-sache zu konftatiren, daß ich es als „Erbärmlichkeit" und schamlose Verleumdung bezeichnen müsse, wenn man in dem Augenblicke, wo »ch jedea Wähler ersuche, die Sympathien, welche er für Mich zum Ausdrucke bringen will, eiuem anderen Kandldaten zuzuwenden, behauptet, ich werbe Stimmen sür mich. Die Bildung eines Lokalagitatioaskomiteß Nun geschikht meines geschworenen Eides Erwähnung. Folgern Sie, Herr Bertram, was für mich daraus entstehen kaan. Tausend Thaler habe ich allerdings sür einen Freundschaftsdienst erhalten, dieser besteht aber tN emer^That, die ich aus verschiedenen Gründen Nicht nennen kann. Ihr Vater forderte die Quittung, weil er ein seljr genauer Mann war, uad ich qulttlrte fältchl'ch „für" einen FrennaschaftSdienst, statt „bkhufS" eines Freundschaftediknstes. O. man ubtrlkge zehn Mal. ehe man ein Mal schreibt! Au» Rücksicht sür mich hat nun der Gerichtsamtmann gejchtv'egen, denn er will Nicht, daß tch als eia Meineidiger vor den Schranken des Gerichts stehe. Er hat geschwiegen, iagt er, rveil der sterbtNde Bertram schlecht an dem Fieunde gehandelt. — Herr Hill r, sagte Franz, ist das Dokument Nicht Mehr vorhanden, das mein Großvater ausgestellt hat? — O, Hütte ich dieses Papier, rief der Greis, ich gäbe den Rest meineS Lebi^ns darum l Es trägt Nicht nur meine Unterschrift, sondern auch die JijreS Vaters und Ihres GroboaterS. Hätte ich dieseS Papier, ich wäre gerechlsertigt (Fortsetzung solgt.) fhr Marburg ausschlietllch avS der Mitte der Gemejndev«stretung uad duech dieselbe, während olle übrige« Wahlyrte desselbm Bezirkes die D'legirtea durch die Wähler beftlmmea ließen, das foreirte Betreiben einer peksönlichen Kandidatur, während «an d»e kroße graule der Partei-büduag vollkommen ignorirt, und ähnliche Bor, gSage waren Schuld, daß eine namhafte Zahl von Wählern sich schriftlich mit dem Ersuchen an mich wendete, das ReichSrathSmandat anzunehmen, nachdem sie geneigt sind, trotz meiner Ablehnung, mir idre Stimmen zujuweuden. Als diese Thatsachen den Landtagsabgeordnete« Herrn Baron Rast veranlaßten, in einer Wähl.rversammlung s,iue früher angemeldete Kandidatur zurückzuziehen, usd seine Freunde zu ersuchen, die ihm zugedachten Stimmen mir zuzuwenden, bemächtigten sich die „Neue Ftkie Preffe" und „Presse" dieser Angelegenheit und besprachen in Lokalkorrespondenzen diese Vorgänge i» elner eben so lügenhaften als für mich ehren-rührigeu Weise. Mit besonderer Persidie wurden aber die Thatsachen in der ^Reuen Freien Presse" vom v. Juni entstellt, und speziell die Behauptung aufgestellt, ich hätte schvi, einmal der Majorität des fteiermärkischtN Landtages mit dem Abfall von der Berfassungspartel und Uebergang in das «ational-klerikale Lager gedroht. Solchen Verunglimpfungen in einem „Weltblatte" gegenüber gibt es ivohl nur eine Rechtfertigung, und zwar durch das Votum jener Wahlkreise, denen melne nahezu zehnjährige öffentliche Thäti^kett gewiß ebenso gut bekannt ist, al? dem gewissenhaften Korrespondenten der „Neuen Areien Presse", und wenn ich genöthigt wurde, dieses Votum anzurufen, so tragen wahrlich nur Jene die Schuld, weiche hartnäcklg die Thatfachen z» meinen Ungunsten entstellten. Am 14., 15. und 16. Juni trat ich bereits vor Wähler der Wahlorte Marburg, Pettau, Mohrenberg, Saldenhofen, Hohenmauthen nno Wtndlschfeistritz, und die Aufnahme, welche meine Nechifertigung fand, brandmarkt wohl schon zur Genüge das schmutzige Handwerk. tvelcheS gewisse Residenzdlätter gegen unabhängige Abgeordnete seit Monaten üben. Ich lege aber sehr großen Werth darauf, daß mein Verhalten einer gründlichen Prüfung . unterzogen wrrde, nod bezeichnete daher in sämmt-liche» Versammlungen den Berbreiter jener persi« den Verdächtigungen in der „Reuen Freien Presse" als „Schuft", und wenn er nicht den Muth hal, fich zu uenneu und sriae Aussprüche öffentlich zu vertreten, als „feigen Schnst". vieser gewiß klaren «nffordernng stellt die .Neue Freie Presse" im Morgenblatte des 17. Inni, gelegentlich eines objektiven Berichtes der Marburger Versammlung, folgende Erklärung gc-genüber. „Wir bemerkeu uur, daß die Darlegung in unserem Msrgendlotte vom b. Juni, gegen welch« fich der gorn des Herrn Brandstetter wendet. Nicht der Frder eines unserer Korrespondenten entstammt, sondern redattionellkn Ursprunges ist. Der Mailn, welcher die Daten zu jener Darlegung geliefert, und wllchen Herr Brandftrtie, emphatisch auffoldert, seinen Nnmen zu nennen, ip der Haß die öffentliche Meinung gewisse Beziehungen z vlschen dieser Zeitung und der Re^iierung vor-ausseht, und daß aufrichtige Freunde deS herrschenden Systems mit Gretchea ausrufen: „ES thut mir lang' schon weh. Daß ich Dich iu der Gesellschaft seh'.^" » Wenn ich je erklärte, mich iu dem Marburger Wahlkreise um kein Mandat zu beverbrn so konnte es gewiß nur in der Voraussetzung gel tcheheii, daß die „Neue Freien Presse" den anderen Kandidaten mit demselben Maße mißt wie mich, daß ein Verzichten auf den g?setzlichen AuSdruck der Sympathien dieser Wähler nicht zu Zweifeln an meinem politifchen Charokter und meiner Be-lädigungzur Erwerbung des Vertrauens berechlicit. Wie die öffentliche Meinung durch die Thätiakeit der „Neuen Freien Presse" im Jateress- der Ei-utgkelt der VeifassungSpartei heute aber präparirt 'st, kann ich so wenig, als meine polltischen Areunde auf daS Urtheri der Wähler verzichten: inögen die „Neue Freie Presse" und ihrer Schützlinge sich ebenso diesem im parlamentischen Leben etnztg kowpetententen Faktor unterwerfen, wie ich es jederzeit gethan. Aber nicht nur persönliche Rücksichten sind eS, »vtlche Mich nöthigen, heute in die Wahlbe-wegung des Bezirkes einzugreifen, soadern auch die Rücksicht auf eine durch die geheime Abstimmung bradsichtigte tvirkliche Wahlfreiheit ist eS, veiche mich berechtigt uat> verpflichtet, für ein! Wahlagitation einzutreten, welche es verschmäht an die Stelle der indirekten Wahl auS dem Lanv-' läge eine indtrekte Wohl aus dem Gemeinderatlie einer Stadt zu substituiren. — Oaiektive Berichte über mein Verhalten in den verschiedenen Wählerversammlungen wtr!,tn hierüber genügend Aufklärung bieten. Rolhwein den 13. Juni 1873. Friedrich Brandstetter. Nachschrift: Einige in Nr. 138 der ..Grazer Tagespost" v.röffcntltchte Aehaupiutigen 0eS viSverigen Vertreters der Stadt Marburg werde ich nc.ch Gebuhr in Wählerversammlungen oeantworien; foidere aber die R.daktion der ..A^uen Freien Prel^c« auf, die in der Walil-.'"gele,,enljeit ivirderholt zitirten Br.ese volli«. yalilich zu vlröffentllch.n. da ich ja nur für de-Wortluut, uuo Nicht für böswillige Folgerungen verantivortlich fein kann. Erklärung von CnrlReuter. Zu den wahrhaft peifisen Mitteln, welche von «inittkn Personen ^egen meine KandivatU! ^'Ngeivendet Warden, gehört auch die Vollständig vtrdr.hle, lügenhafte Dalstellung der Molive meines Austrittes g^uS dem PrcSbyterium, soivie meiner Haltung in der längst abgethanen Gra-zer Kirchenangelegenheit. Mein Austritt auS dem Preöbylerium er« folgte nur i^uS dem Grunde, weil ich schon vor Monaten erklärte,daß der Pfarrer Bochmann die erforderlichen lSigenschaften für daS ihm anvertraute Amt nicht befißt, und ich mich nls Ku. rator der Gemeinde nicht zum Mitschuldigen der vorauszusehenden Folgen machen wollte. Dieser Anschauung hat sich daS PreSby-terium, leider et>vaS spät, ebenfalls anschließen müssen, indem eS selbst.den Herrn Bachmann zur Abdankung in der hiesigen Gemeinde veranlaßt?. Der Protest aber, in tvelch m daS unge-setzlicht Borgehen deS OberkirchenralheS resp.'deS Pfarrers Leidensrost entschieden verurthei't und die Zürückitahme deS bezüglichen Erlasses verlangt ivurde, wurde von mir verfaßt, im PreSbyierinm eingebracht und seiner Zeit im PetitionSauS* schusse d.S Abgeordnetenhauses befürivortet. 3ch erkläre demnach die Aussagen, als hätte ich in dieser Angeles^enheit die Partei für Leidensrost ergriffen, alS eine absichtliche ^Züge. Zur Kennzeichnung geivisser Periönlichkeiten in der Wahlang ltitenheit und zum Beweise, daß sich die elenden Verleumdungen auf rein Person liche und geschästliche B'ziehungen zurückführen' lassen, dient wohl a,n Besten daS ehrende Schrei-ben, zu ivelchem sich daS Presbyier'um, bestehend aus den Herren Hartmann, Teupperi, Domnig. Billerbek, Lind und Pfarrer Bachmann bei mei-nem Austritt auS demselben verpflichtet fühlte; daeselbe lautet: „Mit tiefem Vkdauern hat daS PreSbyterium in seiner letzten Sitzung die NiederleguNjj Ihrer Presbyter- und Knratorwürde zur Kenntniß genommen. Ist eS doch sich nur allzusehr bewußt, von welch' herbem Verluste eS durch Ähren i!iücktritt getroffen wurde. Doch würdigend und ehrend die Motive, ivelche Sie zu dem die Gemeinde schmerzlich berührenden Schritte veranlassen, kann das PreSbyterium nicht umhin, die ausrichtigste und wärmste Anerkennung der großen Verdienste zu zollen, die Sie sich um die Gemeinde erivor-ben. Ihr unverdrossener Eiser. 'Ihre rege Theil« nähme an Allem, ivaS daS Wohl und Wehe derselben betroffen, Jtzre klare Einsicht, Jyre richtige Würdigung von Verhältnissen und Per, sonen haben zum Ausbau und zur Bcfrstigung der Gemeinde so wesentlich beigetragen, daß «vir uns Alle als Ihre größten Schuldner bekennen. Empfangen Sie denn hiermit unseren innigsten Dank sür alle Güte, die Sie unS criviesen haben und seien Sie versichert, daß in nnseiem Kreise noch allezeit die Herzen Ihnen warm entgegen» schlagen. Für daS PreSbyterium Marburg^ 24. Dezember 1872. E. Bachmann. Vorsitzender.' Abonnements auf ^496 Me Wiener Bliitter Übernimmt MZüuar«! .kanseklt» und besorgt deren Zustellung. ft9(! Smips-, Dliiichl-II. Wamel- Bad in der ck^ärntnervorstadt täglich von 6 Uhr Früh biS 7 Uhr Abends. 483) Alois Schmiderer. iv Hariillrx, Ztieliis liarlensslon, ömpLetlIt ssms ^268 photogrciphlschen Arbeiten. «..«»Kundmachung. Vom Stadtrathe Marburg werden im Sinne de« G-stAeS vom Jahre 1863. wornoch für da« Halten der Hunde in Marburg eine jährliche Aufloge von je 2 fl. öst. W. zu entrichten ist, die Besitzer von Hunden aufgefordert den L^'efld deiselben vom Z. bis 2l). Juli 1373 bei der hiesitun Stadikaffa onzumeldea und die Auf-läge pr. 2 fl. g gen Empfangnahme der Quittung und Marke um so gewisser zu berichti»,?«, als im widrigen Falle jed r Hund, welcher vom ZI. Zuli 1873 an mit einer für daS nächste vom 1. Juli 1873 bis Ende Juni 1874 laufende Stemrjohr giliigen Ma'ke nemr Form nicht versehen ist, vom Abd.ckcr eingsfangen und nach Umständen sogltich vertilgt werden wird. Für Hunde fremi)er oder durchreisender Personen tön-vtn Fremdcnmarken bei der Stadtkassa behoben werden. Ilde Umgehung der Steuerentrichkung, insbesondere die Verheimlichung eine» st Utrbaren Hundes oder die BtNiißU"g einer falschen oder erloschenen Marke wird, außer der zu entricht,»''-dea IahreStaxe pr. 2 sl. mit dem doppelten Erläge derselben pr. Bier Gulden bestraft, wovon die Hülste dem Anzkiger zufällt. Marburg am 20. Juni 1373. Der Busgermtister: Dr. Reiser. Lur 2ivkunK an» R. ^R»U ». v. Lkupttreffer: ü. 2V0V00, 4000V, 2ll000 eto. ru k»koll dvl oko find das einfachste, ileichtestel «ndWste Mittel (für beide Ge-schlechter und zu jeder Jahreszeit) zu einer rationellen und Entfernung galliger gtstockter, überhaupt aller schlechten SSste, Secretionen «. Solches attestirt I^sä. vr. L>ttdttrivrs, I)r. Stsvon, vr. Xomrairo. 1 Schachtel mit 70 Pillen 1 fl. 60 kr. Oest. W. Echt bei I. Purgleitner, Apotheker zum Hirschen in Graz. Jos. Kozdera, Aplitheker zum rothen Krebs, Stadt am hohen Markt, 12 in Wien. 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