Vereinigte
Laib ach er Zeitung.
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Gedruckt bet Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr.
Dienstag den 2. December 1817.
I n n l a ll d.
Trieft.
>^m 4. Nov. wurde die dortige neue Realschule in Gegenwart des Herrn Hofrathund Prasidiumsoerwesers Grafen von Choteck, der Herrn Gubernialräthe und einer Menge ansehnlicher Personen feyerlich eröffnet. Professor Lug nan i hielt eine dieser Handlung anpassende Nede, darin er den Nutzen dieses Instituts für Trieft und das ganze Littorale mit Hinblick auf die Pflicht der Dankbarkeit gegen dessen Schöpfer Se. Majestät un, fern allergnädigsien Kaiser, denVater des Vaterlandes entwickelte.       (T. Z.)
Wien.
Se.f. k. Maj. haben mit allerhöchster Ent« schließung aus Gratz vom 5. Nov. d. F., den Sekretär des Laibacher «Ztadt-und Landreckts, Anton v. Scheichenstuet, zum Laibacher Kammer - Prokurator, mit welchem Dienstposten systemmäßig der Titel eines k k Gu-<vernial-Raths verbunden ist, allergnadigst M ernennen, und dem Fiskal'Adjunkten zu Klagenfurt, Joseph v. Emperger, den Ti-<et eines k. k. Rathes tarfrei za verleihen geruhet.                            .      (H. Z.)
Se. k. k. Maj. haben mit allerhochsiee Entschliessung vom i5. d M., den Nied. Oest. Hrn. Landmarschall, Joseph Grafen v. Die« trichstein, zum Gouverneur der privil. Oester. National »Vanks dann den privll. Herrn Großkandler, Johann Heinrich Ritter v. Geymüller, den älteren, zum Stellvertreter des Gouverneurs zu ernennen, so wie auch die durch den Ausschuß der privil. Oester« reichischen National-Bank zu Bank-Direktoren erwählten Herren Großhändler Rittee v. Steiner, Ritter von Eskeles, Pacher, p. Henikstein, Perger, und Baron v. Pou« tkon, in dieser Eigenschaft aUergnäbigst z» beftätigen geruhet.                          (W. Z.)
G a l i z ' e u.
Die feyerNche Einweihung, der durch Sr. Majestät Gnade und landesfürstlicke Sorgfalt für das Wohl Galiziens, neu hergestellten Universität zu Lembery, ist am /;. Nov. aufeine der Wichtigkeit des Gegenstandes angemessene Art, unter Theilnahme der Bür. gerschaft, derBe^atzung , des Lehrkörpers und jammtlicher Behörden vor sich gegangen
Das Lekrpersonale versammelte sich indem Bibl,olbek-Saale, und empssna daselbst den in der Person des Hrn. Erzbischofs und Prw mas, Grafen v.Ankwu'i, neugewählten Rek,
tosMaauWus.Wabrenbbeeselben Zeithatten sich in der Wohnung des Hrn. Landes-Gouver« neurs, als k.k.Hof-Commissars, die Glieder deS Gubernü, der Armenisch - christliche Hr. Erzbischof, der standische Ausschuß und der Adel versammelt. Als eine Deputation der Universität den Hrn. Hof-Kommissar dazu feierlich geladen hatte, erfolgte dessen prachtvoller Aufzug nach dem Unwersitäts - Gebäude ,vo die vornehmsten Personen, und auf den Gallerien die Damen Platz genommen hatten. Nach den üblichen Reden und, Vorlesungen der k.k. Diplome, begab sich die ganze Versammlung in festlichem Zuge nach der Er- Jesuiten -Kirche. Hier wurde von dem Aomprobste, Hrn. Hofmann, der Gottesdienst abgehalten. Wahrend desselben wurden aus Gewehr und aus Geschütz militärische Salven gegeben. Der Hr. Hof-Kommissar fuhr sodann oo» der ganzen Versammlung begleitet, in seine Wohnung, wo ihm eine Deputation dötl Dank der Universität darbrachte. Mittags gab derselbe eine zahlreich und glän, zeud besetzte Tafel.                    (W. Z.)
Italien. Mailand, hen 18. Nov.
Bekanntlich waren in den Lombardischen Provinzen d^ ansteckenden Krankheiten we, gen die Iahrmactte, durch welche die An» Neckung leicht netter verbreitet werden konnte, auf.Anralhen des Santtätsrachö untersagt worden. Da nun diese ansteckenden Pe-techialfiedcr in einten Provinzen ganz aufgehört, in andern aver im Abnehme» begnf-sensind, so lsi bekannt gemacht w^roen, daß in jenen Pfooi.lzen, wodtt pr^visochch errichteten Spitäler wtedec crufgchobeu sink, nun die Jahrmärkte wie gewö)nllch wiedec abgehalten werden dürfen.                   (P. o. T.)
Ausland.
Genua, den l5< Nov.
Ewer hier.ewgetroffcnen königl Ordre zufolge müssen unsere Krieges inffe unverzüglich ausgeeüstet lverden. Das isnigs ^iecar stlbft hat 3oo,0aa Lire her^eschoffen, um
iie von b<n Kaufleuten zu bauen tmaesa», gene Fregatte im »völlig segelfertigen Gtand herzustellen. Man glaubt diese Flottille sei gegen die Barbaresken bestimmt.   (B.v.T>
Deutschland.
Vom Mam, vom i3. Nov.
In der nun gedruckten Dankrehe be? Herren Iacobson an Klopstock's Grabe zu Ottensen am 2. Juli dieses Jahres in ei^ ner Versammlung von Altonaer und Hamburger Einwohnern gehallen, wird auch er» wähnt (was gewiß nicht allgemein bekannt ist und deßhalb hier mit Vergnügen wieder«» höhlt wlcd), daß Fürst Blücher — den der Redner etwas prectös den Helden unserer Helden nennt — an Klopstock's Grabe nur mlt entblößtem Haupte vorüber gegangen ist. Fürwahr eine Ehre für Kll/pstock «-aber eine größere für Vlücker.      (S Z.)
Nach Berichten aus Karlsruhe vom 2. Nov. ist es nun bestimmt, das sämmtliche Landwehr in dem Großberzogthum Baden entlassen, und durch vier neue Linien-Ziegie meuter ersetzt wird.
Nach einem zwischen dem fürstl. Schwarz« burg-Rudolstädtschen Hofe, und dem Fur« sten von Thurn-uud Taris abgeschlossenen Postlehensverteage, sind die Posten dieses Fürstenthums nun auch der fürstl. Postver« Wallung als Erbmanns-Thronlehen zugetheilt «orben.
Eben so vernimmt man aus zuverlaßig« Quelle, baß auch die Posten im Fürstenthume VMenburg, wo sich nie Tausche Posten bcfan« den, in Folge Staat gefundenen VerHand« lung'n , diesem fürstl. Hanse übertragen wur« he;..
Das HcmdelsßlMs Rothschild soll unter Garantie und Vermittlung elrer grossen Mackt eine Anleihe von 3a Millionen Gut« den für Spanien uego^iren. Em Associe ist beßh alb nack Madrid gereist.
Großherzogthnm  Baden. Die Vel-mäblnng der Prinzessinn Amatte hon Baden mit dem Fürsten vo^ ^ürstelrberg nmd tn kurzem geleert »erden.  Dttler ^«»«
ge Fürst hat sich seit einiger 3?ik zu Carlsruhe aufgehalten, und seine Verhältnisse zum badischen Hofe, unter dcsscn Souveränität er jetzt steht, sollen bei dieser Eclegenbeit näher bestimmt worden seyn.                (Wdr.)
K ö n i rei ch  H a n o v e r.
In diesem Neicbc ist die alte Verodnnng <^on i?I5 wegen Bestrafung der Kinder, die sich widerspenstig gegen ihre Aclteru beweisen, erneuert, und" dieselbe auch auf das Fürstentum Hudesheim ausgedehnt wor, den. n:it der Erklärung, daß unter dem A'.'.sdruckc: Aelttrn,incht bloß die leiblichen , sondern eben so auch die Sticf-und Schwieger« ältern zu verstehen, mithin die Stief-und Schwiegerkinder, welche sich gegen letztere vergehen , nicht minder als die leiblichen, mit der nach dem Gesetze verwirkten Strafe zu belegen find. Jede Widerspenstigkeit der leib« lichen oder Süefkmder gegen ihre Aelter« , jedes Schmähen, Schelten, Verfluchen, Handanlegen, überhaupt alle Frevc thaten gegen die Aeltern, sie mögen so gering seyn, als sie wollen, werden nach diesem Gesetze für crnmneN angesehen, und die Verbrecher mit dsm Zuchthausc und Karrenschieben, beul Befinden nach , bestraft.     (Wdr.)
Preußen.
Die Nn^rsu'hung geaen denjOberst v.Mas-senbach ist geschissen.' ^r hatertlart, „cr.sche ein, c;egen König n. Staat gefehlt zu haben, vcrztmte auf jede Vertbeidigung und überlasse sich der Gnadi des Königs. Die beiden Herrm, wekbe sich zu seiner Vertbeldi« ßm:g angebothen (den Oberappellationsrath Martu, zu I^na und d-n Obcrjusiizrotb^von Hornthal in Bamberg) kenne er persönlich nickt, er werde ihncu annvortcn." Gene« eal! von Di<-sicke hat diese Erklärung des Obersten von Massel ach sckriftlich vc>n Kü, sinn nach Vcr'.n gebracht und sie dem Könige am Zo.On. zugcheN^ — Die Untersuchung ward aur dem Grund dcr bekannten von Vassenbachisiben Schreiben (an Gneisenau) gepftogen. Noch and^ Papiere desselben sind auf dcm N<ge nack BcrUn. ES wird von der Verfügung des Königs abhan-Hw, vd sie, uach obtger Erklärung Massen-
b^chs, der Prüfung unterstellt werben . . . Die politischen Verhältnisse ul;d Äußerungen deä Obersten blieben doch unbcrükrc.
(Ndr.)
Frankreich.
Aus Boulognc wird geschrieben, daß man sich von der außerordentlichen Thätigkeit iu diesem Seehafen, so wie in dem ron Calais, wegen des Hcrmgsfang, scinenVee griff machen kann. Die Heringe sind in so ungeheurer Menge vorhanden, daß man zu Boulogne zwei Tage lang ohne Salz war, ov man gleich einen auschnllchen Salzvor-rath gesammelt hatte.
Die Bäcker Ostcrmaun und Mnrr, wel» che von der obern Behörde dem königl. Prokurator zu Stra^burg als solche angegeben worden, die sich unerlaubte Umtriebe haben zu Schulden kommen lassen, um den Ge-treideprcis auf dem Strahburger Korumarkt in bie Höhe zu treiben, sind vou dem Ge» richte dieser Stadt zu zweimonatlicher Ge-fängulßsiraft, und jeder zu luoa .^r. Geldbuße verurtheilt worden. Diese Nachricht, als sie sich auf dem Markte vom 7. November verbreitete, that gute Wirkung.
(B. v.T)
Spanien.
Eine Pariser Zeitung schreibt auS Mad« rid uuter dem 28. Ottoder:
,,Die rußische Eskadre, muß ehestens an unsern Küsicn erscheinen. Der Oberbefehlshaber des Geschwaders und alle unter ihm siebenden Offiziere sollen mit derjenigen Auszeichnung behandelt werden, welche verdienstvollen Militärpersonen einer befreundeten Machtgebührt.DieseFlotte nimmt 8oooMann Tmppen aller Waffengattungen an Bord, und ist sür eine unserer Besitzungen in Süd-Ame< rika, die man aber noch nicht angibt, be-stimmt, auch der Nahme des Feldherrn, wel-cher dieses Korps befehligen soll, ist noch ein Geheimniß. Dte Better-Schwadronen sind unberltten; allein jeder Mauu nimmt dov. peltes Nettzeug nut. Das Geschütz ist zahl-relch, und zu dessen Bedtenuna werden ackt Kompagnlcn ^u Huß und zwei Kompagnie«
zu Pferde eingeschifft. Alles dieß zeigt, daß unsere Auslande mit Portugal! gehoben sind, weil man sonst keine beträchtli« che Streitmacht in unser? Kolonien senden wurde. Ein neuer Beweis, daß die friedlichen Gesinnungen den Sieg davon fietragen, ist, daß die Militärposten auf den Grenzen von Estramadura vermindert worden, nnd zwei jenseits der Guadiana gestandene Regimenter über diesen Fluß zurückgegangen sind."                              (W. 3)
Freyes Amerika.
An den Kästen und Seen des nördlichen Amerika scheinen sich, nach den amerikanischen Blattern, alle mögliche Seeungchcner ein Rendezvous gegeben zu haben, Eine hundert Schuhe lange Wasserschlange setzt die Fischer und Schiffer vom Cap Ann in Schrecken; eine andere Schlange von nickt minder furchtbarer Größe ist aus der Tiefe des Sees Erie aufgetaucht, und eine junge Sirene von reißender Gestalt zeigt sich an den Küsten von New-Mork. (die ist von Matrosen gesehen worden, und darum ihr Daseyn nicht zu bezweifeln.            (Wdr.)
Afrika.
Hamburger Blatter melden aus Gibraltar vom 20. Oktober:
Aus Algier haben wir hier die Nachricht daß am 28< September eine Eskadre von da absegelte, die aus einer Korvette, einer Poe lacre, 3 Briggs und LSchoonern bestand , und die angewiese» war, im Ozean gegen die Preussische und Hamburgische Flagge zu kreutzen' Ferner ist hier die Nachricht «ingegangen, dzß sick zwe, Algrerische Kor« saren am 7 dieses zu Tanger befanden. Ob sie zu jener Eskadre gehören oder nicht, Äst unbekannt. Mau fügt hinzu, baß am Bord der  letztern schisse die Pest herrsche.
Pariser Blatter enthalten aus Briefen <ines Reisenden nachstehende Schilderung von 5em gegenwärtigen Zustande von Egypten :
Der "Pascha hat emem Mmer , Nahmens Velzonl, der sich gegenwärtig zu GroßCaie 50 befindet, die Nachgrabung nach Alterthü«
mern des kandes, unter ?eitng desHcanzo« sischen Erkonsuls zu Alerandrien, Drovetti, aufgetragen. Belzoni wird sich auch mit der Reinigung des Nilbeetes beschäftigen ; aber es ist keinesweges die Nede davon, die Landenge von Suez zu durchschneiden, wie cmiae Europäische Zeitungen bekannt gemacht  katten«.
Der Pascha mußte seinem Vorhaben, die Truppen auf Europäischen Fuß zu yrlani» siren, entsagen. Die Soldaten empörte»» siH und man konnte das drohende Unge« witter nur dadurch abwenden, daß man ihnen die Vorratshäuser einiger reichen Kansteuts zur Plünderung überließ, wah« rend deßen der Pascha sich der Zitadelle versicherte und Maßregeln zur UnterdruckunK der En'pörung traf. Seit dieser Zeit ist von. Waffenübungen nach Europäischer Art keine Nede mehr gewesen, und den Albanesen? welche großen Antheil an der Unordn ung ge«-genommen hatten , wurden mebr Fre heilen) als bisher bewilliqt. Nur die Einrichtung des Festungsgeschützes hat einige Aehnlich» keit mildem Europäischen.
Der Pascha ist nicht glücklicher mit der Errichtung eines Spitals gewesen: er mußte auf dieses Unternehmen verzichten , weil der Aberglaube des Volks ihm im Wege stand. Uebrigens machtmanzim Lande kein Geheimniß daraus, daß der Pascha damit umgebe, sich unabhängig von der Pforte zu machen, und zweifelt nicht an dem Gelingen dieses Plans.
Der Pascha sucht die Erzeugnisse, und Kenntniße fremder Länder in die seintgen einzuführen, doch wird die Pest auck seine glänzendsten Anerbietungen vereiteln, und die Zuficherungen einer so willkührlichen Regierung werden von Ausländern immer nur mit Mißtrauen angenommen werden, Dee Pascha dürfte daher nur Arbeiter und Künstler von geringem Gehaltt für sein kcmd gewinnen können.  '                      (W. Z.)
Wechsel-Cours in Wi en
am 26. November 1817. konventionsmünze von Hunden 301