Dienstag                           den 39. Mär5    ^__________183".
Vermischte   Verlautbarungen.
Z. ö55.   (2)                                            ^ Nr. 373'
Vorrufung
Zzr Johann MachkottaisHen Sah. und Gemein-glaudlger zum Behufe der Abstiftung. Von dem Bezirksgerichte zu Egg od Podpetsch M Personalwstanz n^rd hiemit delannt gem^t: M habe ln ^ol^looncher s. s. ^le>sam!s. Verordnung, cläo. 4. Mar; ,L3o, >^. ^,^/i und über Ansuchen des lcdlichen Gutcs^Tufstein als Grundodrigkeit, cle i'^ezenww 20. März d "< Z. 3-?3, wider Johann Machsotta von' i>bcrfeld' wegen anUrbarmle schuldigen 79 st. »Lf^M M " in tie Erherunss dcs Acnv - und Passivslandes dieses Urbanairückständlers zum Behufe derAb. süftung glwlNlaet, und daher unter Olnem zur Erhebung deö(Zrstern curH gerwtliche Adschäbuna seiner, zum gctaclten Gute, 5ud Urb. 3ir i5 tienfibaren ganzln ^aufrechlghube sawmtAn^ und Sugehör, die Taqsahung auf den 27. d. M ,^ I 0^ dieser Realität, zur Elforsäung des zweiten ader dle ^agfahrl auf den 23. April l. ^., Bor. mtttags von 9 his 12 Uhr vor dnsem Gerichte an, drraumt.
Hleron werden nun alle Vorzugs., Sah . und Gemein - Gläubiger des mehrbenannten Johann Machfctta mit dem Anhange zur Verwahrung 'hrer Rechte in Kenntniß geseyt, daß sie zur leh-<ern Tagfatzung unauscleidlich zu ecscheinen, und ^abei ihre Forderungen mit den erforderlichen Be« helfen z« begründen hadcn   werden.
Bezirksgericht zu Egg ob Podpetsch am 23. ?>Aarz  »ti2c».
Z- ööo.    (2)                                                 Nl-. L04.
Feilbietungs - Edict.
Vom Bezirks-Gerichte der Staatöhellsckaft Lack wird hiernit allgemein kund gemacht: Man habe über Einschreiten des Anton Geldetz. Ces-sionar des Herrn Andreas Kummer, in die executive Felldletung der, dem Georg DoNiener gedö« xigen,  dem Gute Burgstal!,   sub Urd. Nr. ^5,
N3S->?»« z.v-!^
«9. Aprll, 19. May und ,6. <tunn     ^     I°>/. Zeit Vormittags von 9 bis .2 u"l i« V'^ ^ richtskanzley mit dem Bcowe an'. )''^">^' zrenn gedachte Realität weder bei^ """«' ^^ zweiten Versteigerung über 0 e'^."^."^ we«h an  Mann gebracht w     en   f'"^^^ dn dk-cdritten auch unter dems l^   .1"^' ^ rverden würde. Wom die 3 n9 ^^"'^^"^ besondere   die in7abulirt^ ^-'^'^" «nd 'ns-r'n mit ?>en, ^^^uurten <tz)laud;ger zu erschet» ' mn dem Anhange eingeladen werden, daß
die dießfälligen Licitationsbedingnisse täglich hier« amts einzusehen  sind.                    ,.„«-« ^
Bezirksgericht der Staatshertschaft Lack den 20.   März   iLZo.
Z. 5Z2.    (2)
Kirchenorgel  zu  verkaufen.
Beim Unterzeichneten sind trei regelmäßig, schön und mit reznem Ton gebaute Orgeln, um dle billigsten Preise zu haben, namllch: eine mit sechs, eine mit neun, und eine mit zwölf Registern. Vcrfertiger bürgt für die Dauer und Güre, wovon sich jeder Kunflvcr-siandige überzeugen wird, und empfiehlt sich den (?. ^-) Herren Klrchenvorstehern zur ge-nelgicsien Abnahme.
Auch lst noch die, in der Pfarrkirche Marlafelo besindliche, vor wenig Jahren neu gebaute, noch lm Zulen Zustande erhaltene Orgel mit zwölf Registern, welche wegen Ver« größerung der Pfarrkirche durch eine größere Orgel ersetzt werden mußte, täglich zu verkaufen. Nähere Auskunft erhält man bei dem Unterzeichneten.
Job.   Gottfried Kunath,
bürgert.   Orgelbauer,   wohnhaft   in   der Earlstadter-Vorstadt, Nr. 5.
Z. ZZä-    (2)
Licirations - Kundmachung, f^5?/""" ^l^ des Coloretto'schen Kaffeehauses, werden Montag am 5. April, in den gewöhnlichen Stunden, verschiedene Kasten, AMe, Kanapee's, Stühle, Betten, Spiegel und mehrere verschiedene Gegenstande, gegen gwch bare Bezahlung öffentlich verkauft werden.
Wozu die Kauflustigen höflich eingeladen sind.
Z. 326.     (Z)                                          """"^
Gewölbe zu vermiethen.
In der St. Jacobs-Gasse, Nr- i65, ist ein bequemes Gewölbe für einen Händler, 'Künstler, Gewerbsmann, oder als Magazin, für künftige Georgi-Zeit iLZo, stündlich zu vergeben. Die nähere Auskunft gibt dic Hauoeigenthümmnn im ersten Stocke -daselbst-
—      162     —
Aufforderung  an alle Menschenfreunde
^  zum
Beitritte der Pranumeration auf eine authentische Beschreibung
der
grossen   TMiener  TMassernoth   am   i.   März  1830.
und
der  unvergeßlichen  Züge schneller Rettung und großherziger Wohlthätigkeit der Bewohner
Wiens.                                                        <
In der Carl  Gerold'schen Buchhandlung in Wien, ist eine Pränu-meration eröffnet, und wird im hiesigen Zettungs-Comptoir Pränumera-
tion angenommen
auf   eine
(zur Unterstützung der, in den Vorstädten Wiens und des an der Donau gelegenen flachen
Landes,   Verunglückten)
in einigen Wochen erscheinende authentische Beschreibung der großen Wassernoth und der dabei vorgekommenen außerordentlichen Hülfleistungen  und edlen Thaten,
unter dem   Titel:
VWiens Tage der Gefahr und Vie Netter
aus der Moth
Eine-authentische Beschreibung der unerhörten Ueberschwemmung der Vorstädte Wiens, als der Leopsldfladt, Iagerzeile,  Roßau,  Thury,  Llchtenthal,   Alchann,   Alseruorstadt,   unter den
Welßgarbern, Erdberg und des   flachen an der Donau gelegenen Landes;
so wie eme wahrheitgemaße Schilderung  der  außerordentlichen Renungsanstalten, Hülfelei-
stungen und thätigen Nächstenliebe, wodurch sich dle erhabenen Glieder unsers Kaiserhauses,
der hohe Adel, das Militär, so wie d»e Behörden, kurz die Wiener überhaupt zu dleser Zeit
um den Dank ihrer bedrängten Mitbürger verdient gemacht haben.
Von vr.   F-ranz   Sartori,
k. k. Reglerungs-Secretar,  Vorsteher des  Central-Bücher-Revisions-Amtes,  Curator der ersten  österr. Sparkasse und damit vereinten allgemeinen Versorgungsanstalt, und mehrerer gelehrten Gesellschaften
Mitgliede.
Unerhört in den Jahrbüchern Wiens ist das furchtbare Ereigmß der Wassersnoth am I. Mär«. Nie geahnet die höhe der Fluthen der Donau, wodurch die blühendsten Vorstädte Wiens überschwemmt  rrurden.
Jede Vorsicht gegen die Gefahr war um so fruchtloser, je plötzlicher das Verbänanik die Fluthen mit Sturmeseile überall hin verbrettete, ,e mächtiger ihre Wogen emporschlugen und durch ihre zerstörenden Wirkungen iede menschliche Berechnung betrogen.
Kein Jahrhundert weifet in der Ehronlt von Wien auf solche Wuth der Elemente hin.
Vom Dunkel der Nacht umhüllt, drangen d,e Fluthen der Donau in alle Gässen, schlichen sich pfeilschnell in die dunkeln Kammern der   schlafenden,   zerstörten häufer, Mauern, Dämme, ' Kanäle, schwemmten centnerschwere Sisblöcke mttten in   die volkreichen Vorstädte, und trieben mit weggeschwemmtem Hausgeräthe, mit Fässern, losgerissenen Schissen, Hausthören  u. s. w. ihr verderbliches Spiel.
Die Bewohner, um Mitternacht meist im tiefen Schlafe, wurden von den Fluthen m ihren Betten überrascht, froh, wenn sie halb nackt, nur ihr Leben oder ihre Kinder retten konnten. Niele, vom Wasser überwältigt, im Augenblicke der Gefahr der Besinnung beraubt, wurden das Opfer der Fluthen. Die Wiener Zeitung vom 12, März enthält das namentliche Verzeichniß der 74 Ertrunkenen.
—    )63    —
Eine Menge der nützlichsten hausthicre: Pferde, Kühe, Schweine u. f. w. wurden eine Beute der Uebcrschwemmung, mit ihnen  ist  auch der Wohlstand  vieler Familien dah,n.
Was der erste Schreck nicht vermochte, das veruisachte spater die Vernichtung des Eigenthums, die Hemmung der Gewerbe, der Mangel an Nutzvieh, an Arbeitszeug, an brauchbarem Ma. terial, an beziehbarer Wohnung, an gefährdeter Gesundheit und gewohnter Thätigkeit und Lebens» lust—- die Zukunft ist duster und die Prüfung schwer.
Aber kaum drang die Kunde von den Schrecknissen in der Morgendämmerung zu dem Throne des alle seine Völker zärtlich umfassenden Landesvaters, als auch schon das Nef vernmndne Gemüth des angebetheten Monarchen, dieses Alleinderlschers in allen herzen, voll der rührend, fien Besorgnlß, tröstende Engel aussandte, um auf allen Puncten, ws Gefahr sich ze'gte, hülfe und Rettung zu bllnqen, ^ die durchlauchtigsten Prinzen, Erzherzog Kronprinz und iZrzher-zog üra-z Carl. Nicht der Siurm, nicht das Brausen der Fluchen, nicht das unsichere Schwan, ten des iHchlfteS hielt sie ab, den Jammernden beizustehen, und ewig werden im Volte die (Zrzah. lungen der großherzigen Thaten fortleben, wodurch sich die Erzherzoge von Oesterreich, Bruder un) Sohne ^>r. glorreich regierenden Majestät, um die Menschheit und das Vaterland die unverweltllch« lien Lorbeern erworben haben.            '       '
Mit Lebensgefahr drangen sie, troh der heftigen Strömung des Wassers, in alle Theile der verungluHten Vorstädte, ihnen nacd Hochherzige aus dem hohen Adel, mit menschenfreundlicher That^kelt, <Äel0, <drod, Fleisch vertheilend, — das Militär, voll bewunderungswürdiger Energie in den RettungSanftalten, die Behörden unermüdet zu helfen, zu sichern, für Nahrungsmittel zu sok' gen; Veamte und Durger, Privare und Dienstleute, so wie Menschenfreunde jedes Standes un9 Alters waren bemuht, Geld, LebensmUtel, Kleidung und Wäsche auszutheilen. Gefährdete in Si' cherhett zu dringen, Kmnke zu verpfleaen, verwalsete Kinder ertrunkener Eltern an Kindesstatt anzunehmen und so das Elend mildern zu helfen.
Nichts gleicht dem Mitgefühle, nichts der Hingebung und Aufopferung jeglicher Art.
Die Nächstenliebe der Bewohner unserer Residenz feierte ihr schönstes Fest.
Ewig denkwürdig dleidt die rührende Wohlthätigkeit der Wiener, die zur lebendigsten Be' geisterung hinreißen muß.
Solche Züge sind kostbare Perlen in dem Kranze der Humanität unserer Residenzstadt — sie sind es werth, ferneren Jahrhunderten alg Muster reiner Menschlichkeit zu dienen.
Dieses furchtbare Elementar-Ereigniß steht aber auch so einzig da in den Annalen der Kaiserstadt, daß es wohl merkwürdig genug ist, als geschichtliches Datum für kommende Geschleck' ter aufbewahrt zu werden.
Die Schilderung der Ueberschwemmung und der dadurch verwüsteten Gegenden kann jc» doch nicht ohne die möglichste Verläßlichkeit und Umsicht mitgetheilt werden, die Angabe d<r hochherzigen Züge und alles dessen, was Sdelmuth und Herzensgüte zur Linderung des Elends thaten, ist der genauesten Vollständigkeit würdig, denn diese Züge, die wie leuchtende Puncte das düstere Gemälde erhellen, sollen als Beispiele zur Nachahmung für alle Zeiten und Geschlechten ausgestellt  bleiben.
Der Verfasser dieser Schrift (wohnhaft   in   der   Leopoldstadt,   Sperlgasse,   Nr. 2^6), der selbst das Schicksal der Ueberschwemmten theilte, h^atte mitten in den wogenden Fluthen das treuess? Bild der stürmenden Elemente in dem schauerten Dunkel jener Unglücksnacht in seinem Gebäht nisse bewahrt; er ,st ln die günstige Lage geweht, die vollständigsten und verläßlichsten Nachrichten über diese Schreckensscene zu sammeln ; der ihm allem, und alle ähnlichen Unternehmungen ausschließend eröffnete Zutritt zu den Erhebungen, Nachrichten,
eine vollkommen genaue, erschöpfende und wahrhaftige Darstellung,  nicht dloh der Wiener   Uebe^ schwemmung, sondern auch der Verwüstungen auf dem Lande zu liefern.                     ^'enrr   ueoe.
^ - « 7> ,^r Wiener wird nicht gern elne umfassende Beschreibung dieser Echreckensfcenen lew k« ed7en Handlung" Menschenliebe bewahren, die hler so vielen Rettern und Wohlt äfer^duI ,hre edlen yandlungen und Gaben errichtet ist?
^-5, , >l!3^^"^ Brüder,   Schwestern, Scbwaqer, Freunde und Bekannte in Wien, deren Schicksal 'hm am >y   z      ^.^^   ^                         ^ Ar.gehöriae in  der Leopoldstadt, Iägsrzcile,
Tbury, Lichtenthal,. unter den Weißgarbern, in Erdderg u- s> n^,.
Wer wird nicht mit freudigem Erstaunen und mit Thränen der wmgfien Ruh.
tt^li^ ^r die n^?^^b die Namen ihrer Geber überblicken, die in wenigen Tagen schon so er-
in >-« >.?/^^^s dieses Buches ist  sinzig den Verunglückten in Wien und ^
,n „en >-I(t'<55^ Umgebungen der Ka'scrftadt  gewidmet.                                                     ^
Damit aber der Aushülfsfond nicht erst auf die eingehenden Pränumerationsgelder vertrö« siei wird, so wurde von dem Herausgeber und Pelleger dieses Werkes gleich im Voraus der von Sr. Majestät aufgestellten Commission in Ucberschwemmungsangelcaenheiten die Summe von U^auftnyl Qulvcn Oonvcntions-Münze mit der Bitte üderrncht, solche als einstweilige Gabe für die Un-glucklichen.verwenden zu  wollen.
Die gute Absicht der Herausgeber lst durch diese Gabe bethätigt, der Zweck der eingehenden Plänumeraticnsgelder für die Linderung des Elends der Verunglückten bestimmt, die Pränumeration selcst daher gerolh die edelste Aeußerung des Gott und dem Monarchen wohlgefälligen Patriotismus und der Menschenliebe.
Die Namen der Pranumeranten, welche man rein und deutlich geschrleben Mitzutheilen bit« tzt, werdendem Werke zum immerwährenden Angedenken beigedruckt.-
Das Werk wird 1t)—12 Bogen  betragen und längstens in 8 — It) Wochen erscheinen.
Zwei möglichst getreue Abbildungen der überschwemmten Leopoldstadt und Roßau, die dem Werke beigebunden werden, versinnlichen den schrecklichen Anblick.
Alle Buchhandlungen in den Provinzen sowohl, als im Auslande, nehmen Pränumera-1!'0N an. Der Termin bleibt des Auslandes wegen bis zur Erscheinung dcs Werkes offen; doch beliebs nan  schnell zu pcanumeriren, weil die Große der Auftage bald bestimmt werden muß.       V
Dle Pranumeration wird angenommen im hiesigen Zeitungs « Comptoir, auf ein in Umschlag geheftetes Exemplar auf schönem Druck-Papier mit .   .   1 fl. (3. M.
auf Velin- Papier .   .   2 ft. C. M.
Sollte jedoch das Werk häufigerer Materialien wegen', mehr als 12Mogen betragen, so wird bei Ablieferung der Exemplare jeder Druckdogen mehr mit 5 kr. (Z. M. auf Druck-, und 10 tr» ^. M. aus Velinpapier berechnet.
Mlt dem Schlüsse der Pranumeration tritt der erhöhte Ladenpreis ein.
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