Vereinigte « LalbaGtl Zcllung.M Gedruckt mit kb^n von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den i^i. Jan er 1817. « Inn lan d. Wien. Nachdem der König von Bayern schon vorher die Erlaubniß bey Sr. k. k. Maj. bewirkt baden , daß der k. k. F. M. 8/ Fürst von Aucrsberq das Großkreuz des k Bair. St. Albert< Ordens tragen dürfen, haben Se. Maj. ihm solchen selbst eingehändigt. II. KK. MM. waren der Königinn v. Vätern, welche am 3i.Dcz Abends mitden beyden k. Prinzessinnen Louise und Caro-llne in Wien eingetroffen, bis Burkersdorf entgegen gefahren Nach der Gräzer Zeitung Nco. 3 unter dem Artikel Wien vom ,. Jänner, sind die beyden Prinzessinnen ZwiUingsschweslcrn, und dMen Friedrike und Marlane. Auch soll l^e. Maj. der König, Höchst ikr Gemahl nnd Varer Höchstdc,lcnselbcn bisSicghartskir-cyen entgegen gekommen seyn .Von dem Papiergelde, welches durch das "öffnete frcywMige Anlchen zu 5 proc. in «vnv.-Münz eingegangen, sind von dcrk.k. ^l'U.- und Tilgungs- Deputazion wieder ia ^llll. verbrannt worden. fi. W. W., von den steirischen 5c>,0cx> st W. W. von den Oberösterr. 5 >,oc>n fi. W. W.; vo», Niederöstencich icx),ocx) fi. — Die Ungarn schicken von jedem Komitate (deren 52 sind) einen Depnticten ab; diese gratuliren aber blos, und das Geschenk, das aus ^0,009 Dukaten besteht, wird zur Krönung dargebracht, die, dem Vernehmen nach, in der Mitte desikommenden Jahres vor sich gehen soll. Ihre Maj., unsere Kaiserinn, fährt fort, sich die allgemeine Liebe des Publikums zu erwerben, und besonders sehr wobltdätig gegen die Annen zu seyn. Sie durchgekt selbst alle Bittschriften, die in Ihrer Kammer eingereicht werden, und bescheidet dann jede eigenhändig. Der königliche baierifche Feldmarschall, Fürst von Wrede, ist am 29. Dezember W Wien angekommen. (K. Z.) K l « g e n f u r t, Schreiben aus dem Gurkentha! vom i Ianer. Die ausgeartete und fast zur prioilcgir-ten Lüge herabgesunkene Gewohnheit des sogenannten Neujakrnzünschens ist durch das freiwillige Ueocrcinkommcn mcbrercr nicht liuc ll'n'heuer, sondern hoffentlich auch für die ganz? Zuruilft unterblieben. Die dies-falls nach dcm Mllsi^r unserer Hauptstadt eingegal'.gene.» Geldbeträge wurden unter die bedürftigen Hausarmen vertheilt. So wird mit der Hilfe Gottcs künftig auch bei uns jedes neue Jahr anstatt eitlen Wünschen mit Wohlthaten anfangen Bald werden alle Arme des Landes jahrlich erneuten Segen über das verchrungswürdlge Haupt Desjenigen vom Himmel berabbee tbcn, welcher der nichts dcdent?ndcn Con-venicnz und schalen Form seiner Zeit wohlthatiges Leben einzuhauchen wußte. (K. Z.) A « s l a n d. Preußen. 3u Posen ist am 7. Dec. vom k. preus-slschen Oberpresidenten dcs Großherjvg-thums Posen v. Zerboni di (2posetti folgen-he Bckanntiuachung erschienen: ,,Es sind im Königreiche Pohlen, bey Strafe einer doppelten Abführung, alle bare Zahlungen und alle Naturalleistungen sistirt worden, welche bisher den dasigen Einwohnern, an diesseitige Geistliche und Kirchen oblagen. Dicse Verfügungmachtcine ähnliche, in Rücksicht der Lzistnngen nothiven-dig,zuwelchen bisher die bicsigeu Einwohner an Kirchen und Geistliche des Königreichs Pohlen verpflichtet waren. Indem ich diese Verfügung für die gesammten Einwohner - des Großberzogtbums Posen hiermit ausdrücklich erlaffe, bemerke ich zur Beruhigung der bey dieser Angelegenheit intcresslrlen Individuen und Korporationen: daß ich beute dem Hrn. Statthalter des Königreichs Poblen den Vorschlag mache, über ei»e zweckmassig? Trennung der durch die Grenze getheilten Kirchspiele mit mir in Kommunika-zion zu treten, bis der hieraufzu erwartende Beschluß unserer beyden erhabenen Souver. aine erfolgt, die alten bestehenden Verhält- lüsse fortdauern zu lassen, und die ergangenm Inhibitorien wieder aufzuheben." .(W. Z.) Italien. Da sich mebrcre Priester in Macerata erlaubt hatten, von der Kanzel herab gegen Personen zu eifern , die sich durch Meinungen und Handlungen in der jüngsten Zeit bemerkbar gemacht haben, so haben Se. Helligkeit diesen Predigern den Befehl zugeben lassen, in Zukunft Mässigung zu gebrauche». (W. Z ) Der beil. Vater hat unter dcm Offizier-Corps Sciner Linicnlmp cn sss Offiziere zu, höheren Graden befördert. Der. Kricgsrath. Sr. Heiligkeit beschäftigt sich Zermahlcn nlit einer neuen Organisation del." bewaffneten Macht. Es scheint daß die Bürger - Garden so lange in Thäligkeit bleiben werden, bis das,Land von den Scrafsenranbern völlrg befreyt seyn wird. Man bemerkt, daß das Volk in allen Provinzen von Verebrung für den heil. Vater durchdrungen, mit allem Eifer die Anstrengungen für 'die Wiederherstellung der Sicherheit der Landstrassen unterstützt. Mehrere Bettler wollten an dem Eingänge der Kirche 'Hanta Maria allerley Ausscbwct-fuxgen begehen, aUein die päpstliche Garde zerstreute diese Vagabunden, und mehrere derselben wurden selbst in der Kirche, in wel-..^ sie geflüchtet waren, verhaftet. (G- 3.) Frankreich. Die berühmte Schauspielerinn MNe. Georges, batte den ibr von dcr Dircckzion d<6 franz. Tb.catcrs ertheilten Neiseurlaub eigen-genmächtig u'.u 2 Monathe überschritten. Es wurde ihr daber eine Geldstrafe von 8000 Kranken anferlegt, und eine Nebenpension von »2no Fr. entzogen, worauf Mlle. Ge-orgcs ibre Entlassung verlangte. Tie In-dcn hoben in Paris 2 Verfechter ihrer Rech», te gefunden, den Hrn. Bail, welcher eine Schrift über die Juden im iHtcn Jahrhunderte herausgegeben, uud den Hrn. Mayer Dalembert, welche? über die Ursachen des Widerstrebens der freyen Städte gegen die Juden ebenfalls eine kleine Schrift geschrieben hat. Letzterer schreibt den Widerstand, den die Einsetzung der Iudeu in die bürgere lichen Rechte von Seite, der freyen Städte erlitten bat, dem Hanbel^lsibe zu. In Frankreich erregt diese Streitsache nur ein mlttelmassiges Interesse, da die Französi-schen Juden langst alle bürgerlichen Rechte geniessen und sich als sehr Zute Bürger betragen, so daß die alten Vorurthcile daselbst schon längst gewichen sind. Herr Mayer Da-lembert führt in der oben erwähnten Schrift eine Menge Juden an, welche sich in der Französischen Armce als Offiziere ausgezeichnet haben, und meistens aus der polytechnischen Schule bervorgcgaugen sind. Tec Verfasser selbst ist ein Jude und Cavallerie-Offizier. (W. Z.) Nach der Versicherung niederländischer Blatter sprach man vor einigen Wochen in allen Pariser Gesellschaftssälen von nichts als von der Unterredung des Hrn. Canning mit Frau v. Stael. Sie wollen sogar einige der auffallenden Ausdrücke wissen, wodurch Hr. Canning Frau v. Stacl bls zu Thra: en gerührt baben soll, und die wir als das anführen, wofür es jeder ncbmcn mag. Hr. Can-ninz soll, diesen Berichten zufolge, zur Frau v. (5tael gesagt haben : „Dic Franzosen haben noch immer die Eitelkeit, sich als Sieger zu betrachten; aber wir wollen ihnen zeigen, daß sic es nicht mehr sind England wird seine Maßregel» so gut nehmen, daß sie vorzwanzig Jahren weder eine Landmacht, noch eine Seemacht mehr werden haben können." !— Sie betrachten sie also, erwiederte Frau v. Stacl, als ein erobertes Volk? — „Ich wollte nicht. entgcgnetcHr. Canning, die Sache bey ihrem Namen nennen; aber Sie haben das Wort ausgesprochen !" , Sie müssen doch wenigstens 'gestehen, fuhr Frau v. Stacl fort, daß sie ein von ganz Europa erobertes Volk sind. und da< nach langen Unglück. Die Englander haben den Auf, großmüthig zu seyn, und ich glaube, W sind es zu schr, um den Franzosen ein ^tt' ^ f.>l»- abzuschlagen. Hier stokte das Gespräch einen Augenblick; aber Hr. Canning «ahm es bald wieder auf, um über den Kaiser von Nußland seine Meinung auszusprechen, von dem , Madnnir, Nowgorod, Czar von Easan Mrachan, Pohlcu, (5,hm,n, Taurischen Cbcrsanes, ^err zu Pkskan und Großfürst von i^molensk, Littbauen, Volbynien, Podo-°"')c und F'nnland, Fü st von Eh,tland, Llcfland, Kurland und Semgalen, Samoaiti-en, Belostok. Karelcn, Twcr, Iugorien. Permlen, Wiatka, Bulgarien und anderer Länder; Herr und Großfürst von Nowgorad des niedern Landes, Tscherniaoff. ^äsan Polozf, Nostop, Iaroslav, Belo^sero, Udor rl ?^^' ^"^' Witepsk,Mstislawuud ^Irr^ ^ ' "ördllchen Gegend, Gebiethcr und Herr der Länder Iwer,en, Kartalinien. Geusinlen ,md Kabardinien / der TschN fischen und Geblrgfürsten und andere? Erbherr und Beherrscher, Erbe zu Norweaen ^ Herzog zu Schleswig-Holstein, Ktormar.? Dltmarsen und Oldenburg c." fG Z ) ' . ^ r » ß b r i t a n n ie n ,,ar5^A'"""s läßt die Fregatte Helder nach London kommen, um die grosse Menae fremder Matrosen, di! sich als ^Bettler H den Strassen herumtreiben, und zum Tbeil unter freyem Himmel schlafen, nach dem festen Lande zurückzuschicken. (W 2) Unter^den Wirkung« hcs letzten «rdb«« beus in Schottland ist folgende gewiß eben so neu als komisch: Die Familie eincs Handelsmannes in Dumfries hatte s,ch, nach dortiger Gewohnheit, um den Küchenheerd herum gesetzt, auf dem der rauchende Surpentopf stand, und der Familieuvater erhob sich eben vom Stuhle, um das Venedicite zu bethen, als plötzlich der Hcerd sammt dem ^Suppen-topfe, gleich dem Zaubcrkesscl der Hexen im Macbeth, in den Abgrund versank. Man kann sich das Erstaunen der Familie vorstellen, die über das Ereigniß die Erdcrschüttcrung, durch welche die Gewölbe des Kellers eingesun-ken waren, mcht einmahl bemerkt hatte. Zum Glück, verlor Niemand das Leben. Niederlande Die öffentliche Sicherheit, sagt ein Brüsseler Blatt unterm 2. Dez , ist bey uns be-drodt; es vergehen wenige Nachte, wo nicht «Personen auf den Strassen angefallen und beraubt werden. Die bürgerliche Obrigkeit thut alles Mögliche, um die Einwohner zu schützen; aber mit Schmerz müssen wir es sagen, die Mittel, die sie in Hand?n hat, sw5 unzureichend. Alles dies hangt mit besondern Umständen zusammen , die wir, wenn das Uebel fortdauern sollte, ans Tageslicht zu bri, g n und ge.-öthiqet sehen werden. Die neuesten Nachrichren aus Batavia gehen bis zum 10. August. Um diese Zcit hatte das Einschiffender Englischen Truppen seinen Anfang genommen. Die Niederländischen befanden sich in einem vollkommenen Disziplin - und Gesundheitszustände, und waren Anlänglich genug, um nicht nur die ganze Insel Java, sondern auch die Niederländischen Besitzungen auf Macasser zu besetzen. Die zu deren Wiederbesitznahme bestimmte slpedizion war im Begriffe unter Segel zu gehen. Das Schiff, der Admiral van Nuyter, war schon nach Sourabaya mit denjenigen Dctaschemcnts abgegangen, welche in den östlichen Distrikten Garnison halten sollen. (W.Z.) Schweden und Norwegen. Se. könig!» Maj. haben verordnet, daß ein jeder, welcher in den Städten des Königreichs Norwegen künftig das Bürgerrecht als Grossirer oder Kaufmann sucht, volle 25 Jahre alt seyn, eine deutliche Hand, und die Norwegische Sprache ortographisch richtig schreiben, Englisch, Französisch und Deutsch lesen und schreiben, in der Bnch-halterey erfahren, und wenigstens ^ Jahre Handlungsdicncr gewesen seyn muß In jeder Stadt sollen drey angesehene und erfahrene Kaufleute gewählt werden, welche vereint mit dem Magistrate mittelst einer nicht über 3 bis /, Stunden dauernden Prüfung beurtheilen sollen, ob der Suchende von Seiten der Kenntnisse zum Grossircr würdig scy. Zum H"öckcr, Gastwirch, Marketender und so weiter, soll aber niemand Bürgerrecht oder Freyheit erhalten , der nicht beweisen kann, oaß er einige Iabre in irgend einem Verkehr gedient, oder auch ausser Stand scy , auf eine andere erlaubte Art sein Brod zu verdienen. Sollte jemanden eine odc? d^e andere der gedachten Eigenschaften fehlen, so behalten Se. Majestät sich auf Ansuchen die weitere Bestimmung durch Ihre Norwegische Regierung bevor Uebrigens versteht es sich, daß ein unsträflicher Wandel und Freyheit von Bewehrungspfiicht noch besonders dargetdan werden muß. (W. Z.) Wechsel - Cours in Wien. am 8. Jänner 18 l 7. konventionsmünze von Hundert 398 fl. Bekanntmachung. » A?Hdem zu Folge getroffener Verfügung des k. k- hohen Guberni-ums dieses Krelsamt semm gegenwärtigen Sitz verändert, und aus dem Landhause.m die Spitalsgasse Nro. 241 in das so genannte Zivil - Svi-tal - Gebäude m das zweyte Stockwerk mit yten dieses übersiedelt, so wird dieses zur allgemeinen Wissenschaft hiemit bekannt gemacht, damit dle/emgen, welche bey diesem Amte zu erscheinen oder sonst Amtsaefchätte zu Verrichten haben, sich. darnach zu richten wissen mögen. K. K. Knisamt Laihach am ä. Iäner 1817.