3 Philharmonische Gesellschaft 1 Gegründet 1702. ... im Jahre 1891 ausgezeichnet durch die mit dein Allerböcösten wahlspruclie gezierte goldene Medaille. Sonntag, den 24. Jänner 1904 Drittes Mitglieder-Konzert unter der Leitung ihres Musikdirektors Herrn Josef Zöhrer und soiistischer Mitwirkung der Konzertsängerin Fräulein Hilde La Harpe aus Wien. Beginn des Konzertes um '/,5 Uhr nachm., Ende nach 1/i7 Uhr abends. PROGRAMM. /. Abteilung: W. A. Mozart: Ouverture zur Oper „Die Zauberflöte C a) L. v. Beethoven: In questa tomba oscura, i Lieder mit Klavierbeglei \ b) W. A. Mozart: Das Veilchen, J gesungen vorn Fräulein l c) Rob. Schumann: Ins Freie; j Hilde La Harpe. Ed. Grieg: Zwei elegische Melodien nach Gedichten von A. O. Vinje für Streichorchester. a) Herzwunden; b) Der Frühling. (Erste Aufführung in Laibach.) ( a) Joh. Brahms: Sapphische Ode, "i I b) Rob. Schumann: Schneeglöckchen, c) Wilh. Kienzl: Kuriose Geschichte, j LJUBLJANA 2. 4. Fräulein Hilde La Harpe. d) Hugo Wolf: Er ist’s; II. Abteilung: Anton Dvofäk: Dritte Symphonie, F-dur. a) Allegro ma non troppo; b) Andante con moto; c) Andante con moto, quasi l’istesso tempo und allegro scherzando; d) Finale, Allegro molto. (Erste Aufführung in Laibach.) Das vierte Mitglieder-Konzert findet am 28. Februar 1904 statt. Anmeldungen zum Beitritte der Philharm. Gesellschaft übernimmt aus Gefälligkeit Herrn Otto Fischers Musikalienhandlung in der Tonhalle. Zur gefälligen Beachtung. Im Interesse der Zuhörer und aus Rücksicht für die Ausübenden wird höflichst ersucht, das Betreten und Verlassen des Saales während der Dauer eines Musikstückes zu vermeiden. Der Saal wird um 4 Uhr geöffnet. An die P. T. Mitglieder! Man bittet, die Mitgliedskarten mitzunehmen und selbe am Eingänge den Billeteurs abzugeben, da ohne Karte kein Einlass stattjindet. Kleinmayr 4L Bamber$», Laibach. 107 — 4 In questa tomba oscura. In questa tomba oscura Lasciami riposar; Quando vivevo, ingrata, Dovevi a me pensar. Lascia che l’ombre ignude Godansi pace almen, E non bagnar mie ceneri D’inutile velen. Gius. Carpani. US Wolfgang Amadeus Mozart. Das Veilchen. Ein Veilchen auf der Wiese stand Gebückt in sich und unbekannt, Es war ein herzig’s Veilchen. Da kam ein’ junge Schäferin Mit leichtem Schritt Und munterm Sinn Daher, die Wiese her und sang. Ach! denkt das Veilchen, War ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach! nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen matt gedrückt, Ach! nur ein Viertelstündchen lang. Ach! aber ach! das Mädchen kam Und nicht in acht das Veilchen nahm, Ertrat das arme Veilchen; Es sank und starb und freut sich noch; Und sterb ich denn, so sterb ich doch durch sie, Zu ihren Füßen doch. Das arme Veilchen! es war ein herzig’s Veilchen! Goethe. Ins Freie. Mir ist’s so eng allüberall! Es schlägt das Herz mit lautem Schall, Und was da schallt sind Lieder! Aus düst’rer Mauern bangem Ring Flieg ich ins Weite froh und flink: Da atm’ ich Wonne wieder! Da flattert aus der off’nen Brust Die Sehnsucht nach verrauschter Lust Und nach gehoifter Wonne: Die Winde tragen’s himmelan, Die Gräslein geben Fürbitt’ dran, Sich neigend in der Sonne. Mir ist’s so eng allüberall! Es schlägt das Herz mit lautem Schall, Und was da schallt sind Lieder! Aus düst’rer Mauern bangem Ring Flieg ich ins Weite froh und flink, Da atm’ ich Wonne wieder; Es schlägt das Herz mit lautem Schall, Und was da schallt sind Lieder! v. d. Nenn. OS Johannes Brahms. Sapphische Ode. Rosen brach ich nachts mir am dunklen Hage; Süßer hauchten Duft sie, als je am Tage, Doch verstreuten reich die bewegten Äste Tau, der mich näßte. Auch der Küsse Duft mich wie nie berückte, Die ich nachts vom Strauch deiner Lippen pflückte: Doch auch dir, bewegt im Gemüt gleich jenen, Tauten die Tränen. Hans Schmidt. Schneeglöckchen. Der Schnee, der gestern noch in Flöckchen Vom Himmel fiel, Hängt min gerennen heut’ als Glöckchen Am zarten Stiel. Schneeglöckchen läutet, was bedeutet’s Im stillen Hain? v O komm geschwind! Im Haine läutet's D.en Frühling eip. O kommt, ihr Blätter, Blüt’ und Blume, Die ihr noch träumt, All zu d^s Frühlings Heiligtume! Kommt ungesäumt! «, * F. Riickcrt. OS Wilhelm Kienzl. Kuriose" Geschichte. Ich bin einmal etwas hinausspaziert, Da ist mir ein närrisches Ding passiert: Ich sah einen Jäger am Waldeshang, Ritt auf und nieder den See entlang. Viel Hirsche sprangen am Wege dicht; Was tat der Jäger? Er schoß sie —^nicht! Er blies ein Lie'd in den Wald hinein: Trara, trara! Trara, trara! Nun sagt mir, ihr Leut’, Was soll das sein ? Und als ich weiter bin fortspaziert, Ist wieder ein närrisches Ding mir passiert : Im kleinen Kahn eine Fischerin Fuhr stets am Waldeshange dahin. Rings sprangen die Fischlein im Abendlicht; Was tat das Mädchen? Sie fing sie — nicht**' Sie sang ein Lied in den Wald hinein: La la, la la, la la, la la! Nun sagt mir, ihr Leut’, Was soll das sein? Robert Reinick. Hugo Wolf. Er ist’s. Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton ! Frühling, ja, du bist’s! Dich hab’ ich vernommen! Ja, du bist’s! Mörihe.