Ar. 90. Donnerstag, den 9. Aovemöer 1882. VII. Jahrgang. Srjcheint jeden Donnerstag nnd Lonntag Morgens. — PriinnmcratiinSdedillMngen: »>ür Cilli sammt Zustellung ins Hau» ganzjährig st. «i.—. halbjährig »I. 3.— cittKljiiljtifl st. l .50. monatlich 55 fr üJlit Posiveriendiing ganzjährig ft. 6.4i>. halbjährig ft.1Z.2t>, vierteljährig st. l.«!«>. — Redaction unb Administration: Herren-iiafif Sir. e>. Sprechstunden be» RcdacieurS läßlich, mit A»<«ah«« der Sonn- und ,)eier«age, von !<—I? Utir Vor- und von '■!— 6 Uhr Nachmii'agz. — Inserate werden billigst berewnet. Auswärts nehmen Inserate für die «Cillier Zeitung" alle bedeuienderen Annoncen Erpeditionen an. ?anssaviliische Wetterwolken. Das Attentat, welches vor etwas mehr als zwei Wochen von einer unglücklichen, ihres Gatten beraubten Frau auf König Milan von Ser-die» verübt worden war und welches eine Mi-nisterkrise zur unmittelbaren Folge halte, lüftete auch für einige Augenblicke den Schleier, mit dem man die Zustände in d-m jungen König« reiche einzuhüllen versteht. Die dunklen Gerüchte von einer Entthrsh-nung Mitanü, wenn er nicht »ach der russischen Pfeife tanzen würde, scheinen denn doch nicht so ganz gegenstandslos gewesen zu sein, denn das, was man namentlich in Oesterreich schier unmöglich hielt, trat wieder hell zu Tage, «ämlich die. Absicht, ein paitslavistisches Cabinet mit Ristic an der Spitze zu ernennen. Tiefe Ernennung wurde nun allerdings vorläufig nicht ausgeführt, aber, genug an dem, daß sie überhaupt ventilirt wurde. Und wenn vorläufig das Ministerium Pirotschanac im Amte bleibt, so hat dies blutwenig zu sagen, denn wer bürgt dafür, daß nicht in kürzester Zeit der geängftigte König auf Ristic denn doch zurückgreift. Bekanntlich fiel das Cabinet Ristic aus Gründen der äußeren und inneren Politik. Oesterreich hatte auf den Beherrscher Serbiens und auf das Land so lange einen mächtigen Truck ausgeübt, b>S Riftic ging. Letzterer wollte und will noch Großserbien herstellen und na-mentlich Bosnien erwerben; er leistete unserer Regierung in der Eisenbahn- wie in der Han-delsfrage unausgesetzten Widerstand, er war in Allem und Jedem ein Feind Oesterreichs und ei» treuer Basall Rußlands. Seine Entfernung war für unser Reich eine dringende Nothwen-digkeit. — Nach Riftic kam Pirotschanac an s Ruder. König Milan, der möglicher Weise für Oesterreich jene Sympathicn besitzt, die er zu Aus dem sonnigen Mittetatter. Minne und Minnegesang Wer einmal in den Geist des Mittelalters tiefer eingedrungen ist, fühlt sich unwiedersteh» lich immer wieder zu demselben zurückgezogen. TaS Städteleben, das Ritterthum, die Dichtung, die Kunst, alles ist in dieser Zeit von so tiefen Gedanke» durchdrungen, alles hat eine so charakteristische Ausbildung erhalten, daß es in unserer nivellirsüchtigen Zeit ein warhaft erqui-ckender Genuß ist, den Blick auf diese Erscheinungen zurückschweifen zu lassen. Und gerade in jener Zeit, welche als roh verschrieen zu werden pflegt, fanden die zartesten Stimmungen des Herzens ihren lieblichsten Ausdruck im Min-negesang. Es spiegelt sich im Ritterthum des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts die wunderbare Eigenart des deutschen Charakters am reinsten wieder; auf der einen Seite die unbändige Kraft und unbeugsame Tapferkeit, auf der anderen Seite der weiche, schwärmerische Hang zum Minnedienst. Das Heldenthnm ist im deutschen Volke nie erstorben, nur hat es nicht zu allen Zeiten dieselbe Forni gehabt; die Glanzzeit des Mit-telalters zeigt es uns in der Form des Ritter-thums. Nur die kennm ßlose Oberflächlichkeit kennt weiter nichts, als die Beutelust des unter- haben vorgiebt, athmete auf, als er des russischen Parteigängers ledig war, und die serbische Re-gierung stellte sich auf einen guten Fuß zu Oesterreich. Da kam der große Pariser Krach mit dem Falle Bontoux und von diesem Augen-blicke an gab eS in Serbien eine ernste Krise. Das junge Land erlitt durch Bontoux' Sturz empfindliche Verluste. Wochenlang weilte der serbische Finanzminister in Paris, um zu retten, was zu retten war; Oesterreich selbst hals dabei mit. aber Serbien ging aus dem Schissdruch doch nicht heil hervor. Das neue Pariser Finanz Arrangement kam vor die Sknpschtina. Die bis dahin ohnmächtige Opposition hatte den Punkt gesunden, an dem sie die Hebel gegen das Cabinet ansetzen konnte. Sie verwarf das Arrangement, und als man sie majorifire» wollte, verließ sie die Skupschtina. dieselbe dadurch bc-schlußunfähig »lachend. Die Regierung aber ließ sich hier zu einem Schritte verleiten, der einer VerfassuugSoerleyung so ähnlich sah, wie ein Ei dem andern. Sie erklärte die ausgetretene Opposition ihrer Mandate für verlustig und setzte mit den zurückgebliebenen Deputaten den Beschluß durch, daß auch sie genügen, um über das Finanz-Arrangement abzustimmen, welches solchergestalt denn auch angenommen wurde. Die Verwirrung wurde immer größer, und die Panslavisten fanden eS an der Zeit, einzu-greife». König Milan aber liebt bekanntlich vor Allem Ruhe, er ist weder allzu selbstständig »och allzu energisch. Den Versuchen, ihn wieder in russisches Fahrwasser zu bringen, vermochte er nicht genügenden Widerstand entgegen zu setzen. Zuerst ging er nach Rustschnk und Sofia, dann berief er Ristic zu sich, nachdem ihn in-zwischen auch noch das Attentat abgeschreckt hatte, und vielleicht sehe» wir ihn nächstens schon nach Petersburg wallen. Fürst Nico ans von Montenegro war ja erst kürzlich dort ein ge-feierter Gast. — Run fragt eS sich für Milan, gehenden Ritterthums und Übersicht das eigent-liche Wesen desselben: den Edeimuth, die un-wandelbare Treue, das feine Ehrgefühl, die unbegränzte Hochachtung vor Frauen und die tiefe Frönimigkeit. Diese Grnndzüge des ritter-liche» CharacterS führten die Ritter in jene drei Dienstverhältnisse, um die das ganze Ritter-thum sich dreht: Herrendienst, Frauendienst und Gottesdienst. Wenn im Herrendienst namentlich die uralte, treue Anhänglichkeit an den Fürsten, wenn im Gottesdienst das tiessinnende religiöse Gemüth des Deutschen seinen Ausdruck sand und beide die ernste Seite des Lebens aus-machten, so war der Frauendienst die schöne, poetische Seite des Ritterthums. Wohl sind auch Herrendienst und Gottesdienst durch die Dichtung des MittelalterS verherrlicht, aber den duftig-sie» Kranz der Lieder hat der Minnedienst ge-wunden. Weit entfernt davon, irgend eine bedenkliche Seite zu haben, war die Minne vielmehr in der Blüthezeit des RitterthumS nichts als der Aus-druck der innigsten Liebe und Hochachtung. Die deutsche Auffassung von der Minne spricht sich schon zur Genüge in ihrem Name» a»S. DaS altdeutsche Wort raiuna, das noch jetzt als Mädchenname gebraucht wird, bedeutet Erinne-rung (vergl. lat. rnoueo). Die Minne ist nach deutschem Begriff das stetige, stille Denken an ob er in Rußlands Armen Schutz und Hilfe suchen solle, oder ob er von Oesterreich dieselbe Unterstützung, dieselbe Sicherheit erwarten könne. Herr Ristic aber ist schlau und energisch. Unmittelbar nach dein Attentate drückte er dem Könige seine Ergebenheit aus, dann rief er seine Partei zusammen und proclamirte unter Zu-stimmung derselben neuerdings sein Programm: „Die Bereinigung der serbischen Nation inner-halb der natürlichen und ethnographischen Gren-zen; Friede »nit allen Mächten; im Innern Freiheit und Fortschritt." Hernach führte er seine Partei zum Könige, damit dieselbe dem Herrscher huldige. Dabei sagte er diesem, daß die Vereinigung aller Serben nicht nur ein ideales Ziel sei, das nicht sofort verwirklicht werde» »iüsse, sonder» daß obenan der Friede mit allen Mächten stehe. Und die Folge dieser geschickten Tactik war, daß der König den ihm früher verhaßten Mann consultirte und ihm die Coalition mit den bisherigen Ministern empfahl. Das war schon eine volle Aussöhnung und Ristic hatte bereits die Thüre in's Cabinet sperrangelweit vor sich offen. Er ist aber kein Freund von Halbheiten; er acceptirte nicht sofort, denn er will keine Coalition, sondern allein herrschen. Scheinbar devot nahm er den Rath des Königs auf, aber er behielt sich und seiner Partei den Entsch uß vor. Daß unter sol-chen Umständen das Cabinet Pirotschanac de-missionirte, war nur zu begreiflich. Der König conserirt mit dem Todfeinde des Cabinets und behandelt ihn als treuen Rathgeber — ein willkommener Anlaß, um dem Chaos zu entrinnen, das im ganzen Lande herrscht. Nun die Krise wurde vorläufig beigelegt. DaS bisherige Cabinet verbleibt vorläufig noch im 'Amte. Nichts desto mehr stehen wir jedoch vor einer hochernsten Situation. In Belgrad ist jetzt der springende Punkt des österreichisch-russischen Verhältnisses. Dort ziehen Weiter« den geliebten Gegenstand. Daher kommt eS. daß es sich beim Minnedienst in den seltensten Fällen nm eine Brautwerbung handelt, vielmehr erwählt der Ritter in seinein Herzen eine meist höher gestellte Frau, der zu Ehrev er dichtet und Heldenthaten vollbringt. So ist denn die trouvo in der Regel nur das Ideal, das den Ritter zu kühnen Thaten und dichterischen Schassen anregt, obwohl es nicht an Beispielen fehlt, daß der Minnedienst eine unsittliche Seite bekam, und daß der Ritter mit seinen glühenden Wünschen Erhörung fand. So allgemein herrschte bei Rittern und Fürsten der Minnedienst, daß selbst Verheirathete sich nicht von demselben aus-schloffen. Göthe's Verhältniß zu Frau v. Stein ist in allen Stücken ein Ebenbild des ritterlichen Mimiedieiistes; wie tiefgehende, dichterische An-regung dieser von seiner „frouwe" empfangen hat, das spricht er selbst oft genug aus. Alles, was der Ritter that, unternahm er seiner frouwe zu Liebe: hatte er sich Beute erkämpft, so übersandte er sie der Angebeteten; hatten die Gedanken an die Geliebte ihn zu schwungvollen Liedern begeistert, so übersandte er sie ihr. Bald hoffnungsvoll, bald Nagend, bald sehnsüchtig, bald voller Vorwürfe über die Kälte der Geliebten, sind diese Minnelieder das getreue Abbild deutscher Liebe. Und die Dichter di:ser zarten Minnelieder waren oft genug nicht wölken herauf und gleichzeitig erscheinen Ge» witterzeichen an mehreren anderen Punkten. In Bulgarien ist fast das ganze Ministerium russisicirt, aus dem montenegrinischen Staats-dienst« werden plötzlich sämmtliche Officiere ent-lassen und aus Rußland kommen ununterbrochen Nachrichten von militärischen Vorkehrungen. )n Pest aber tagen die Delegationen und der Kriegsminister gibt denselben höchst vertrauliche Aufklärungen über die Armee-Reform. deren Zweck eine beschleunigte Mobilifirung ist uud die bis zum nächsten Frühjahre fertig sein soll. In der That, die vorstehend beleuchteten Er-eignisse in Serbien und auch die angedeuteten Vorgänge anderwärts enthalten die nachdrück-liche Mahnung für beschleunigte Mobilisiruugen zu sorgen und das Pulver trocken zu halten._ Korrespondenzen. Cilli, 7. November. (Orig.-Corr.) lD i e untersteirischenGymnasien in Cilli und Marburgs sind schon seit längerer Zeit, wenn wir nicht irren, seit Beginn der glorreichen VersöhnungSepoche, ein Gegenstand der unma-nierlichsten Behandlung in der deutschfeindlichen Presse. Mau strebt die Slovenisirnng dieser Anstalten an und greift wie immer ohne Ver-legenheit zu den seltsamsten Mittelchen. Ver-drehung von Thatsachen, Lügen und Verleum-düngen, Denuntiationen und Verdächtigungen werden ohne Scheu, mit unnachahmlichem Ge-schicke in die Welt gesetzt, und damit eine Grund-läge zu bauen gesucht, die vielleicht einmal die Beweisführung wegen der „Nothwendigkeit" der Verslavuug der beiden Lehranstalten erleich-tern soll. Bald ist es ein Professor, bald ein Tirector, bald daS Erziehungsresultat, welches von irgend einem slovenischen Genie nicht in Ordnung gefunden wird, bald stellt sich irgend ein Rußliug auf österreichischen Boden und klagt unter Loyalitätsheuchelei über Preußen,euche, die eultivirt wird; — und so geht es fort in ver-schieden?» Variationen mit slovenischem Anstand. In den letzten Tagen hat eS auch der slove-nische Verein in Marburg, der die Keckheit hat, seine Beschlüße als jene „der Slovenen Steier-markö" (!) zu bezeichnen, für nöthig gehalten, dem hiesigen Gymnasium einen Seitenhieb zu versetzen. DaS letztere sei zur Erheiterung unseres Leserkreises mitgetheilt, was aber das fortwährende Raisvnniren und die andauernden Be-lästigungen anbelangt, so werden wir nachgerade dazu gedrängt, auch ein wenig auf den Schau-platz zu treten. Vor allem sei es gesagt, daß die Erregung, die bei den Deutschen in Unter-steiermark bereits herrscht, zu einem ernsten Ausbruche kommen würde, wenn man an den Gymnasien irgend wie rütteln wollte. Wir haben jetzt gerade genug. — sind nachgiebig bis zur Lächerlichkeit, lassen auf uns Holz spal- einmal des Lesens und Schreibens kundig, wohl aber in den meisten Fällen die Frauen, denen sie gesandt wurden. Der tragikomische Ritter Ulrich von Lichtenstein mußte aus Unkenntniß der edlen Lesekunit eine Höllenpein ertragen, wie sie wohl heißer kejp schmachtender Liebhaber empfinden kann; er mußte einen Brief seiner Geliebten wochenlang mit sich herumnagen, ehe eine mitleidige, des Lesens kundige Seele sich seiner Liebesqual erbarmte. Selbst der philo-sophsche Dichter Wolfram von Eschenbach, der in seinem Parzival unserem Richard Wagner den Stoss zu seiner großartigen Tondichtung Parsifal gegeben hat, war des Lesens nicht kundig. Daher kam es denn, daß die Ritter oft einen Knaben an ihre srou»e sandten, der derselben des Ritters Lieder vorsingen mußte. Heimliche Liebe hat für den Deutschen von jeher einen besonderen Reiz gehabt, ja es war eine Ehrenpflicht der Ritter, ihre Liebe uud uament-lich den Namen der Geliebten zu verschweigen. Ein Dichter singt: tougeu (heimliche) lninue diti ist guot, si kan geben höben niuot: der gol ljian sich vlizcn (befleißigen). Und wie es heimliche Minne gab, so fehlte eS auch nicht an heimlichen Ehen. Nach deutschen RechtSbegrissen war ja die Ehe rechts-gültig geschlossen, sobald das Eheverlöbniß. wenn _ 2 _ ten. aber alleS hat seine Grenzen und unsere Mittelschulen. auS welchen schon Tausende von Slovenen als tüchtige Männer hervorgegangen sind, lasse man in Ruhe. Damm möchten wir vor allen Dingen sehr gebeten haben, daß man di? wendischen Schüler von gewisser Seite ''icht corrumpire. Wir wollen da heute nicht etwa von drr russischen Volkshymne sprechen, die in einer von slovenischen Lehrkräften unterstützten Studentengesellschast eultivirt worden ist und damals mit deutschem „Anstande" todtge-schwiegen wurde, nein, wir möchten die gewissen Herren im Interesse unserer Anstalt hiermit ersucht haben, die wendischen unverdorbenen Knaben nicht zur Spionage zu erziehen. Wenn sich ein Lebrer mit d^r Schuljugend in's Ein-vernehmen setzt, um gewisse Dinge zu erfahren, so ist dies ein Vorgehen, welches die Autorität des LehrerstandeS schädigt. Es scheint, daß wir es nöthig haben, im Allgemeinen darauf aiif-merksam zu machen. An dieselbe Adresse möchten wir auch das Ersuchen stellen, sich in der Conversation einer etwas gewählteren AuS-drucksweise zu befleißen, weil wir unsere deutsche Schuljugend in dieser Beziehung nicht gerne übel beeinflußt wisse» möchten. Alsso nochmals, wir bitten im Interesse der Institute, im Interesse der Schuljugend und ihrer ordentlichen Erziehung dringendst um Ruhe, denn wir glauben nicht, daß eS für die Anstalten von Vortheil wäre, wenn man einzelne slovenische Lehrkräfte nach allen Richtungen ihres Wirkens einer eingehen-den, öffentlichen Beurtheilung unterziehen würde. Wien, 7. November. (Orig.-Corr.) sZ u r Verdächtigung Wien'S durch Hrn. Klopp.j Herr Onno Klopp richtet heute im „Vaterland" ein zweites offenes Schreiben an den Herrn Bürgermeister Uhl. In demselben richtet er an den Herrn Archivar Weiß die fol-gende ihn (Klopp) selbst verdammende Apostrophe: „Derjenige, welcher eine Frage stellt, die wie ein Verdacht aussieht, zieht dadurch eine Pflicht sich zu. nachzuweisen mit welchem Rechte er eine solche Frage erhebe.".... Was unseres ErachtenS Herrn Klopp am Meisten gravirt, ist nun nicht, daß er Camesinas Angaben aus-beutet, um die 1683er Wiener Bürgerschaft zu verdächtigen, sondern daß er einsehend, wie wenig beweiskräftig die drei Punkte sind, auf die er sich stützt, das Verhalten Kara MuftaphaS als ein weiteres u. z. wie er selber sagt, als das gewichtigste Zeugnis für seine Ver-dächtigung anführt. Nun gibt eS aber für das Verhalten Kara MuftaphaS doch mohl »och andere Erklärungsgründe als die angebliche Untreue der Wiener Bürger; Herrn Onno Klopp beliebt aber seine Motivirnng eben weil er nicht ein objectiver sondern ein tendentiöser Historiker ist. nnd daß er dies ist. hat er zum auch nur unter vier Augen stattgefunden hatte. Und diefes Verlöbmß bestand in einfachen Worten: „Du bist mein. ich bin Dein". Dieses „dü bist min, ich bin din* klingt nicht nur aus der Zeit deS RitterthumS von Zeit zu Zeit zu uns herüber, sondert! noch Jahrhunderte später besteht diese Art des Verlöbnisses. Noch Martin Luther predigt 1519 in einer Predigt über den Ehestand folgender-maßen (wir geben den Text etwas modernisin): „Hier sollt ich sagen, welcherlei Wort man brauchen sollt, wann sich zwei verloben. So hat man da« Ding so tief, weit und spitzig gemacht, daß viel EHeleut sitzen bei einander, die wir für unehelich halten. Denn dieweil der eheliche Stand im Grunde besteht in einem Verwilligen zu ein-ander, und Gott wunderlich ist in seinen Gerichten, will ich's ihm lassen befohlen sein. Die üblichen Worte sind diese: „Ich bin Dein, Du bist mein." Und wiewohl etliche aus'S schärfste meine», es sei nicht genug, sondern man spricht: „Ich will oder werde Dich nehnien", oder anderlei Wort brauchte», so wollt ich doch lieber richten nach der Meinung, die sie znr Zeit gehabt hatten." Das deutsche Rechtsbewußtsein hat jederzeit der-artige Ehen als rechtlich anerkannt. Es mag nicht unerwähnt bleiben, daß die Verehrung der Maria durch deu Minnedienst stark beeinflußt wurde. Man betrachtete die Mutter des Heilandes so-zusagen als die himmlische frouwe, und der Ton Ueberfluß bereits in seinem ersten offenen Schreiben selbst eingestinden, indem er dort sagte, daß es seine A b s ch t war, das unbekannte oder zu weuig anerkannte Verdienst der 1683er Armee hervorzuheben. Er hätte dies immerhin thun können, ohne die Bürgerschaft zu verunglimpfen, aber offenbar glaubt er. daß man es in jenen Kreisen, welchen zu lieb er das Verdienst der Soldaten hervorhebt, auch gerne sähe, wen» zugleich auch daS Bürgerelement herabgesetzt wird. Diese Tendenz, den bürgerfeindlichen Gesinnungen gewisser Kreise zu schmnchelu, gibt sich auch in der perfiden Weise kund, in welcher er der Aufforderung das Ver-halten des Stadtrathes, (wo ist aber in aller Welt vom Stadtrath die Rede als im Klopp schen Pamphlet?) von 1683 mit demjenigen des GemeinderatheS von 1866 in Paralelle zu stellen — aus dem Wege geht. Herr Klopp schreibt nämlich: „Ich bin nicht der Ansicht, daß diese Paralelle ganz zutreffend sein würde. Denn selbst, wenn in dem Stadtrathe von Wien im September 1633 wirklich derartige Wünsche sich bethätigen, wie die wegen denen Starhenberg ihn im Verdachte hatte, daß dieser Verdacht bestand, ist ja eben erst zu erweisen — so wäre doch zu Anfang der Belagerung die Willigkeit, die Leiden derselben zu ertragen, völlig da ... . Diese Willigkeit hielt jeden-falls acht lange, schwere und kummervolle Wochen vor. Aehnlich war es nicht mit dem Wiener Gemeinderathe von 1866." Damit will doch Herr Onno Klopp offenbar dem 1866er Ge-meinderathe den Vorwurf machen, noch feiger gewesen zu sein als der 1683er Stadtralh. Auf den gewaltigen Unterschied zwischen dem Türken-s.inde, der 1683 Wien und die Christenheit und die Integrität, richtiger die Existenz des Reiches bedrohte und jenem von 1866, der wie man voraussehen konnte, die Integrität des Reiches höchstens im Süden der Monarchie (Italien) bedrohte und von dem man mit apodiktischer Gewißheit annehmen durfte, er werde unter keinen Umständen Gräuel der Ver-wüstung in Wien anrichten, nimmt der Militär-Vertheidiger und Bürgerschmäher Klopp eben so wenig Rücksicht als darauf, daß sich ja auch die Armee 1866 ganz anders verhalten hat als im Jahre 1683.___: Kteine Clironik. sDentscher Schulverein.] In Wra-nowa, Böhmen wurde eine Vereinsschule eröffnet. Für die zu errichtende Vereinsschule in Mähr.-Budwitz wurde der Lehrer bestellt, und zugleich wurden die erforderlichen Schritte behufs behörd-licher Genehmigung eingeleitet. Die Eröffnung der Schule in Pickerndorf (Steienn.), welche von Dr. Reiser unter Mitwirkung des deutschen Schuloereines errichtet wurde, fand vor Kurzem manches Marienliedes erinnert lebhaft an die Sprache der glühendsten Erotik. Woher stammt aber dieser eigenthümliche Minnedienst und Minnegesang? Es ist eine schlecht bemäntelte Gedankenlosigkeit, wenn man sagt: die Deutschen haben beides aus der Fremde bekommen. Wohl blühte in Frankreich und nainent-lich in der liederreichen Provence der Liebes-cultus und die Liebesdichtung, aber so gründ-verschieden wie das, was der Fraiizos« sich bei amour denkt, von dem ist, was ein deutsche» Herz unter Liebe versteht, so grundverschieden ist der sranzösisch'proven^alische Frauendienst von d.'m deutschen: dort die reine, begehrliche Sinnlichkeit, hier das stille, ideale Sehnen. ES war der Frauendienst ein charakteristischer Zug deS Mittelalters, ter bei den europäischen Völkern ziemlich gleichzeitig auftrat, aber jedes Volk prägte ihn in seiner Weise aus. Zu Grunde liegen dem Fraueudieust germanische Ideen, jene Hochachtung vor den Frauen, welche nach Tacitus' Bericht den alten Germanen vor allen andern Völkern inne wohnte. Bei der Durch-setzung mit germanischem Blute wurde auch den romanischen Völkern die Werthschatzung der Frauen gelehrt. Wie sollte auch die Uebertraguug von den Romanen stattgefunden haben ? „In den Kreuzzügen", ist die gewöhnliche, bequeme Antwort. Aber die Kreuzüge haben vor 1150 statt. Für einen Lehrer in Steiermark wurden die Uebersiedlungs-Kosten, für eine Schule in Gottschee Lehrmittel bewilliget. Für einen Kindergarten in Mähren wurden die nothwendigen BeschästigungSmittel angeschafft, und für einen andern Kindergarten eine Subvention bewilklgt, überdies erhielt eine Schule die entsprechenden Lehrmittel. Den Kindergarten an einem Crte des östlichen Böhmens wurde durch die Ueber-nähme des Gehaltes der Kindergärtnerin unter-stützt, nnd zur Adaptirung eines Schulhiuses in derselben Gegend ein Betrag bewilliget. Meh-rere Schulen im östlichen Böhmen wurden durch Lehrmittel und Einrichtungsbeiträge subventionirt; außerdem wurde eine Reihe größerer Schulunter« stützungen in Porberatung gezogen. Seit unserer letzten Veröffentlichung sind dem deutschen Schul-vereine an Fondsbeiträgen sowie Spenden zu-geflossen : a) Fondsbeiträge: Von der Gemeinde-Vertretung in Speising fl. 53.lv, von der Wäh-ringer Liedertafel fl. 20. l>) Spenden: Von deutschen Brüdern im Gasthause zum Morgen-stern in Budig (Böhmen» 6 fl., vom Feuerwehr-vereine in Hochpetsch (Böhmen) 0 fl., Ergebniß einer Liedertafel des Männergcl'angvereineS „Lie-der-Kranz" aus Gmünd in Kärnten abgehalten in Groisenburg 30 fl. Das in dem letzten Aus-weise erwähnte Concert in GeorgSwalde wurde nicht von der dortigen Ortsgruppe, sondern von einem Koniite unter der Obmannschaft des Herrn Robert Lahmer veranstaltet, welches hiemit be-richtige» wird. [Ein Bries v o n H a n S K u d l i ch.s Die „Freie schlesische Presse" veröffentlicht das nachfolgende Schreiben, welches Dr. Hans Kudlich aus Hodoken bei Rew-Aork an die „Oppavia", Wiener Verein deutscher Studenten aus Schle> sien, gerichtet hat: „Werthe Herren! Euer Schreiben vom 10. Januar hat mir viel Freude gemacht wegen des klar hewnßten, freien und deutschen Geistes, der auS Eure» Zeilen redet. Schon im Jahre 1848 hat die Wiener deutsche Jugend ein in nationalem und politischem Todes« schlaf versunkenes Volk zum öffentlichen Leben und Streben erweckt, und ich glaube, daß auch heute diese Jugend wieder eintreten wird für die freiheitliche Entwicklung deS staatlichen LebenS und für unser kostbarstes Gut, die deutsche Na< tionalität. Jedenfalls ist eS die Jugend, welche daS vestalische Feuer nationaler Begeisterung zu unterhalten bestimmt ist, um eS im richtigen Moment zur Rettung des Vaterlandes hoch ein-porlodern zu lassen! Ich selbst, durch Ungunst deS Schicksals ausgeschlossen aus Euren Kampfes-reihen, danke Euch von den Ufern einer ruhigen Republik für Euer» Gruß. Heute vor vierund-dreißig Jahren habe ich in der Herrengasse Wiens sür unseres Volkes Ehre und Freiheit mein Blut vergossen. Ich glaube, daß ich den heutigen ErinnerungStag, den stolzesten Ehrentag überhaupt auf Deutschland gar keinen nennens-werthen öinfluß gehabt, und doch beginnt Minne» gesang uno Minnedienst schon beträchtlich früher. Und geradezu als albern ist es zu bezeichnen, wenn hie und da die Meinung auftaucht, daß der Minnedienst von den Mauren aus Spanien zu uns gekommen sei. Wie himmelweit ver-schiede» ist die tiesinnerliche Liebe des Deutschen von der Anschauung der Araber, wie sie im Koran ihren Ausdruck findet: der Koran kennt nur den sinnlichen Genuß. Ganz ohne Einfluß auf den Minnesang ist das Ausland allerdings nicht geblieben, aber dieser Einfluß bezieht sich nur auf die Form der Dichtung. Seit dem Ausgang des 12. und 'Anfang des l3. Jahr-Hunderts findet die künstliche, oft überkünstelte Strophenform der Proven^alen in Deutschland ihre Nachahmer, und man kann sage», nicht gerade zum Vortheil der deutschen Dichtung, der ihr schlichtes Gewand so wohl anstand. Die Entwickelung des ritterlichen Geistes und des Minnedienstes läßt sich für kein Volk so sicher geschichtlich nachweisen, wie für das unsere. In Deutschland gab es zuerst einen eigentlichen Rittersland: Die Noth der Zeit hatte in den Tagen Heinrich I. eine geschlossene Ritterschaft hervorgebracht, die an des Reiches Marken auf der Wacht gegen die Magyaren stand. Es bildete sich naturgemäß zwischen Hoch und — 3 — meines Lebens, nicht besser feiern kann, als da-durch, daß ich diese Vermahnuug an Euch richte: Bleibet einig als Deutsche — bleibet treu den schwarz-roth-goldenen Ideen des Jahres 1848 (treu nicht blos als Studenten, sondern auch in Philisteria, als Beamte, als Pfarrer, Bischöfe, Staatsanwälte, Eisenbahndirectoren, Franz-Josephs-Ritter und als Minister, tren sogar als Volksvertreter und Herrenhaus - Mitglieder!). Hütet Euch zwar dem Staate, dem ihr politisch angehört, sactiose Opposition zu machen, bewahrt aber dem Vaterlande Eure ungetheilte Liebe. Begeisterung und Opferung! Mit deutschem Gruß und Handschlag Dr. Hans Kudlich." sKra walle gegen deutsche Cou-l e u r st u d e n t e ns sind in Prag wieder auf der Tagesordnung. So wurde am 6. d. ein deurscher Student in der Stephansgasse von einem nach Hunderte» zählenden Pöbel ohne jeglichen Grund verfolgt und erhielt von einem fana'ischen Tschechen einen Schlag auf den Kopf, wobei dem Studenten die Mütze vom Kopfe siel. In der Nacht auf den 7. d. wurde ein deutscher Hörer der Philosophie von Tschechen angegriffen und hiebei durch einen Stockhieb am Kopse so verletzt, daß er betäubt zusammenbrach. sF e I und Erdabrutschungen.s Infolge andauernder Regengüsse und hiedurch eingetretener Bodenerweichung fanden in den letztabgewichenen Tagen nächst Sagor a. d. Südbahn im Terain zwischen der Save und dem Mediabache wieder Fels- und Erdabrut-schungen statt. Die dortige neuhergestellte provi-sorische Straße und die Pserderali» der Kohlen-gewerkschaft erlitten abermals Beschädigungen. sEin ehemaliger deutscher Bru-d e r.s Herr Doctor Alsons Moschö derzeit Prä-sident der Gesellschaft vom Narodni Dom wird die Ehre haben dem um seiner Verdienste um die Stadt Laidach berühmten übrigens Haupt-sächlich als Südslaven bekannten Bischof Stroß-mayer das Ehrenbürgerdiplom der krainischen Hauptstadt überreichen. Beide Herren werden bei dieser Gelegenheit über ihre nrslovenische Abstam-mung sich unterhalten können. sDer Kams gegen di» MontagS° F r ü h b l ä t t ef.] Eine am verflossenen Sonn-tag in Wien abgehaltene massenhaft besnchte Arbeiterversammlung nahm nahezu einstimmig eine Resolution gegen die SonntagSarbeit u. gegen da« Erscheinen der Montags-Frühblätter an. [Die neueAera inItalien.j Nach dem römischen Blatte „Pungolo" wird der Kammer Eröffnung eine politische Amnestie vorangehen und sollen dabei auch die verhafteten Jrredentisten ihre Freiheit erhalten. sM e u ch e l m o r d.s In der Nacht vom 30. auf den 31. v. M. verrichtete der Gendarm Johann Lenger des Postens Josefsthal nächst Laibach auf der von Josefsthal nach Salloch Niedrig ein bestimmtes Ceremoniell, die ritter-liehen Gebräuche. Und wenn man nuu die Er-scheinung, daß die ältesten Minnedichter sammt und sonders arm waren, nicht unbeachtet läßt, so finden wir die Erklärung dafür, daß die .fiouvö' fast immer höheren Standes war. Jene ärmeren Ritter. d!e im Dienste der Großen standen, suchten sich durch Dienstleistungen kriegerischer und gnstiger Art im Herzen ihrer Herrin einen Platz zu sichern; denn ihre ganze soziale Stellung hing mehr oder weniger von dem Wohlwollen der Herrin ab; sie hatte für Kleidung und Waffen, für Speise und Trank, für die Wohnung der Dienstmannen zu sirgen. Daß diese.dann, wenn sie poetisch beanlagt waren, ihren Dank auch in Versen aussprache», und daß sich oft zartere Verhältnisse entwickelten, kann nicht Wunder »ehmen. Allmählich wurde der Minnegesang eine Modesache; nicht nur Ritter, sondern auch Fürsten dichteten Minne-lieber, so z. B. Kaiser Friedrich II.. der Hohen-stauf, besten zarte Lieder freilich in der ihm lieben italienischen Sprache abgefaßt sind. Daß der Minnesang neben dem schönsten auch viel Schlechtes hervorgebracht hat. ist wohl erklärlich, denn damals wie heute glaubte mancher ein Dichter zu sein, weil ihm ein Vers gelang in einer gebildeten Sprache. .Der nahtugaleu der ist vil" so preist der reizendsinnliche Meister führenden Straßenstrecke Patrouillendienst. Am frühen Morgen des 31. Octobcr wurde dieser Gendarm von Fabriksfuhrknechten aus Josefs-thal in der Nähe des Sallocher Bahnhofes todt aufgefunden. Die Besichtigung des Leichnams ergab: daß Lenger mit einem stumpfen Gegen-stände betäubende Schläge meuchlings auf das Hinterhaupt und überdieß mit einem scharfen Instrumente an Schulter und Rücken 7 bis 8 tiefgehende Hiebe empfing. Als des Meuchel-morteZ dringend verdächtig wurden zwei Bauernsöhne auS Unterkaschel. Namens Johann PavÄö und Andreas Strah. gesänglich eingezogen. Dem Vernehmen nach hatte vor geraumer Zeit Gen» darin Lenger einen dieser Burschen wegen Wild-diebstahlSversuch arretirt und dürfte dieser Act Anlaß zu dem erwähnten Meuchelmorde ge-gebe» haben. sDas Budget der staatlichen Veruntreuungen und Unterschlagungen in Rußlands Eins der in-teressantesten und jedenfalls originellsten Bud-ge!s ist daS der Diebstähle und Veruntreuungen an öffentlichen Geldern in Rußland. Wenn diese Diebstähle, welche in der letzten Zeit in allen Theilen des Reichs stattgefunden haben, auch fernerhin in demselben Umfange stattfinden werden, so bettagen sie jährlich 530 660 000 Rubel. Nach den letzten geniachten Zusammenstellungen kommen auf Rußland wöchentlich 10 205 000 Rubel unterschlagener Gelder, was mit 52 multipliciert die oben angeführte Summe gibt. Man muß hinzufügen, daß. da im allgemeinen die Staatseinnahmen jährlich 652 Millionen Rubel bettagen, jenes Budget der Unterschlagung nicht viel geringer ist als diese Summe. Und wer wagt nun noch zu klagen, daß es bei unS in Rußland kein Geld gibt ? Das Budget der directen Einnahmen beträgt 652 Millionen, daS Budget der Einnahmen, welche unterschlagen werden, wird auf 530 660 000 Rubel berechnet, zusammen 1 182 660 000 Rubel. Da aber daS Budget der Ausgaben nur 762 Millionen Rnbel bettägt, so müßten die jährlichen Ersparnisse 420 660 000 Rubel bettagen, d. h. eine Summe, wie sie kein anderer Staat im Laufe eines Jahres zu ersparen im Stande wäre. Freilich gibt es hierbei ein kleines „aber", und dies kleine „aber" ist die Erfindung eines Mittels zur Ausdeckung der Diebstähle und Mißbrauche, und wer weiß, ob dieser Theil der Aufgabe nicht schwieriger ist, als die Erfindung des Pulvers, der Tele-phone und anderer genialen Produkte deS menschlichen Geistes._ Locales und Movinciates. Cilli, 8. November. {» p e n d e.] Der Kaiser hat zum Schul-Haus-Erweiterungsbaue in Sdole (Bezirk Rann) 150 fl. gespendet. Gottsrid von Sttußburg seine liederreiche Zeit bald nach 1200. Aber aller Nachtigallen süßeste war doch Walther von der Vogelweide, dessen schmetternder Sang jetzt nach inehr als einem halben Jahrtausend wieder mit bestrickendem Zauber au unser Ohr /lingt — wenn wir es nicht zustopsen. Wir lesen „Mirza Schaffy-^ieder und bilden uns wohl gar ein, daß in ihnen die Liele ihren begeistertsten Ausdruck findet, wir lesen französische und englische Dichter und scheuen die kleine Mühe einer vierzehntägigen Arbeit, um die herrlichen Schöpfungen unserer mittelhochdeutschen Dichtung uns zu erschließen. Martins kleine „Mittelhochdeutsche Grammatik" mit Wörterbuch zu den Nibelungen nnd Walther enthält aus wenige» Seiten das nothwendige grammatische Material, das zum Verständniß der älteren Sprach« nothwendig ist, und AuS-gaben der alten Dichter, wie der von Wilmanns herausgegebene Walther von der Vogelweide, ermöglichen ein schnelle« und leichtes Verständniß, daS bald zu einem recht lohnenden Genuß führt. In unserem eigenen Volke finden wir reichlich dasjenige, dessen unser Herz und Gemüth bedarf, mit den Saiten der alten deutschen Harfe klingt eS auch in unserer eigenen Brust wieder. Wie das Ritterthum verfiel, so verfiel auch Minnesang und Minnedienst. Ritter Ulrich von Lichtenstein, um die Mitte des 13. Jahrhunderts {2 ob eÄf stII.] Der Reichsraths sikvereins-Capelle wird unter der Leitung des Herrn Capellmeisters G. Mayer stehen. Noch ist zu bemerken, daß der Festabend Punkt 8 Uhr beginnt. [M u s i k o e r t i n.] Die Direction des Cillier Musikvereines ersucht uns mitzutheilen, daß von Seite der Casino-Direction sämmtliche Mitglieder des erstgenannten Vereine» einge-laden wurden an der Jubilänms-Feier, welche Sonnabend, den II. d. in den Casinolocalitäten stattfindet, theilzunehmen. (Sammlungen.] Die hier für die durch daS Hochwasser fo schwer geschädigten Ti-roler und Kärntner eingeleitete Sammlung weist f i— ist das wahrhafte Urbild des Don Qnixote. Seiner „Dulcinea" zu Ehren amputirt der edle Ritter sich höchsteigenhändig mit einem soliden Hackmesser einen Finger, der Dame zu Liebe läßt er sich seine gar zu wulstige Oberlippe vom Barbier'ein wenig zurechtschneiden, in Weiberkleidern zieht er als „Frau Minne" durch das Land, dann wieder als »tönia Artus. Und das Lustigste ist, daß dieser tragikomische Minnewerber sich durch nichts von seinen Mondscheinstimmnngen abschrecken ließ. Seine „Dame" hat ihm einmal so übel mitge-spielt, daß der Aermste es gar nicht sagen kann, eS scheint, als hat die Dame ihn durch ihre Diener die Haselrüthchen ein wenig fühlen lassen. Und dieser Ritter hatte Weib und Kind zu Hause, an denen er mit großer Liebe hing! Wohl glänzte im 14. Jahrhundert noch einmal Hugo von Montfort als Muster der Ritterlich-seit und als hervorragender Dichter, aber er war ein einzelne« Meteor, daö im Jahre 1399 erlosch. Die Folgezeit gehört dem Meistersang der Handwerker an, der in Hans Sachs seine bewunderte Blüthe erreichte. Es nimmt alles einmal ein Ende: das urkräftige altdeutsche Heldenthum ging zu Grunde, das Ritterthnm mit seiner herrlichen Poesie verblüthe, nur eins besteht noch immer unver-welkt: das deutsche Gemüth. Und auS dem reichen Quell der Vergangenheit wird es weiter Kraft und Leben schöpfen. bisher 251 fl. 64 kr. aus, welcher Bettag be« reit« seiner Bestimmung zugeführt wurde. (Für die Ueber schwemmten.) Man schreibt uns aus Rann unter dem 5. d.: „Das gestrige Wohlthätigkeitsconcert für die Ueberschwemmten, um dessen Zustandekommen der k. k. Concepspracticant von Vistarini sich ganz besondere Verdienste erwarb, fiel glänzend fus, und fanden sämmtliche Nummern deS gewählten Programmes die beifälligfteAufnahrne. Herr von Vistarini selbst war durch eine kleine Indisposition gezwungen die schwerste Nummer des Programmes, den Erlkönig von Schubert, mit dem Schlaflied von Moczkovsky zu vertauschen, welches dramatische Lied mit dem ungeteiltesten Beifalle ausgenommen wnrde. Ueber die seelen-volle Stimme deS ausgezeichneten Sängers sowie über dessen wunderbare Declamation herrschte nur eine Stimme des Lobes. Vorzüg-lich spielte auch Herr I. Groß seine Don Juan-Piece, welche, von Vienxternps für Violine und Piano arrangirt, eines der schwierigsten Concert- und Bravourstücke genannt werden kann. Fräulein E. Peschke entwickelte bei der Begleitung am Piano eine staunenswerthe Sicherheit und eine eminente Technik. — DaS überaus animirte Publicmn dankte durch stürmischen Beifall. Von auswärtigen Persönlichkeiten war Graf Auersperg aus Thurn am Hardt erschienen. — Nach dem Concerte wurde bis gegen I Uhr lebhaft getanzt; Fräulein Sidonie Zechner hatte die Freundlichkeit die Tanzmnsik zu besorgen." [Cillier Militär-Veteranen-Verein.) Bei der am 5. d. M. stattgehabten außerordentlichen Versammlung deS Cillier Mi-litär-Veteranen-VereinS wurde der Beschluß ge-faßt, die Mitglieder des Vereines zu uniformiren, und wird die Uniform bestehen aus: Einer Blouse von einem armeegrauen Tuche mit grünem Stehkragen, einer schwarzen ober bunklen Hose, einem bläulichgrauen Hut mit grüner Schnur unb Eichelquasten (Funktionäre gelbschwarze, golbene und seidene Schnüre mit Eichel' quasten) ohne Federbusch. Diefe Ad-justirung wird einfach und nett sein und den Mitgliedern keine großen Auslagen verursachen da nur Blouse und Hut anzuschaffen kommen. Jeber weitere Pomp wirb vermieben werben. Der Verein strebt auch an im künftigen Jahre eine VereinSfahne anzuschaffen. Ferners würbe ber Beschluß gefaßt. Mitglieder in den Markt-gemeinden Hohenegg. Sachsenfeld. Tüffer und St. Georgen a. d. Sübbahn unb beren Umge-bung zn acquiriren unb in ben genannten Märkten eigene Distriktsleiter aufzustellen. Der Verein gewährt ben Mitgliedern bei Erkrankung eine statutenmäßige Unterstützung von 6 fl. per Monat, eventuell auch mehr und im Abl'befalle einen Begräbnißbeittag von 26 fl. ö. W. Außerdem wird das verstorbene Vereins-Mit-glied von seinen Kameraden zur letzten Ruhe-statte gettagen und begleitet. Bei außergewöhn-lichen Unglücksfällen werden Sammlungen bei allen Übrigen Veteranen - Vereinen eingeleitet werden, welche gewiß nie gänzlich resultatlos bleiben werden. Als wirkliche Mitglieder können in den Verein aufgenommen werden: a) A n S-gediente Militaristen jeder Branche, sowie auch solche, welche in Kriegszeiten in der k.k. öftere. Armee als Freiwillige gedient haben, — b) ferners Reservisten und Landwehr-männer, welche ihre Linien- oder Reservepflicht-jähre bereits absolvirt haben, desgleichen o) auch ausgediente ausgetretene Gendamerie- u. Marine-Soldaten :c. :c. Die Einschreibegebühr für neubeittetende Mitglieder bettägt I fl. der monatliche Beitrag bettägt 26 Kreuzer. Das Maximalster zur Aufnahme als wirkliches Mitglied ist 55 Jahre. Rücksichtlich des humanen Zweckes, welchen der V'rein verfolgt, werden auch unterstützende Mitglieder stets willkommen fein, sowie auch mildthätige Spenden mit Dank entgegengenommen. [Ansiedelung in Bosnien und der Herzegowina.) Die Landesregierung in Serajewo erließ mit 23. September d. I. ein Circulare mit einer Zusammenstellnug von Daten, welche vermöge ihrer allgemeinen Natur als Richtschnur für jene Personen dienen kön- nen, welche in den genannten OccupationS« ländern ein neues Heim zu gründen Luft haben. Als erste Bedingung einer gedeihliche» Ansie-delung in diese der abendländischen Cultur bis jetzt ganz abgeschlossenen Territorien wird der Besitz eines entsprechenden Capitals und Arbeite lust, Ausdauer unb Energie bes eventuellen Ansiedlers hingestellt. — Man sollte meinen, daß Leute, welche mit solchen Mitteln und Eigenschaften versehen sind, sich wohl auch zu Hause eine ordentliche Existenz schaffen können Das diesbezügliche Circular kann beim Stadtamte eingesehen werden. [Gräßlicher Tod.) Am 25. v. Mts. fiel der dreijährige Sohn des Grundbesitzers Peter Vaupotiesch in Nicolai in eine mit ge-löschten! Kalk gefüllte Grube und verbrühte darin zur Unkenntlichkeit. [Verirrte Kinder.) Nach St. Johann am Weinberge, Gerichtsbezirk Windisch - Graz, haben sich unbekannte Mädchen im Alter von sechs und acht Jahren verirrt; sie heißen Franziska und Jofefa und geben an. der Vater (Andreas) sei Maurer, die Mutter heiße Bar-bara. Das Haus, welches die Eltern dieser Kinder bewohnen, dürfte in der Gegend von Rohitsch liegen. [Ein sanfter Kapla n.) Unter diesem Schlagworte brachten wir in unserer letzten Nummer die Notiz, daß der Kaplan Herr Josef 2ickar ein Mädchen gezüchtigt habe. Heute lesen wir^nun in der „Südst. Post" ein Eingesendet des Genannten, worin derselbe einleitend von einem Bären spricht, welchen die „Cillier Ztg." ihren gläubigen Lesern aufge« bunden habe. Gleich nach dieser Einleitung erzählt jedoch Herr 2ickar wie er gegen das Mädchen vorgegangen sei. Dieser Vorgang gleicht aber einer Züchtigung wie ein Ei dem andern. Herr 2icfar erzählt auch, daß bald nach dein Vorfalle der Vater des Mädchens zur Schule gekommen sei und gefragt habe, warum das Mädchen geschlagen worden wäre. Als ihm hierauf der Sachverhalt auseinander gesetzt worden war, hätte der Vater zu dem Mädchen gesagt: „Du sollst in der Schule den Katecheten folgen ebenso, wie zu Hause dem Vater und der Mutter"; hierauf gingen dann beide ruhig weg. Wir wissen zwar nicht wa« Herr Aii kar unter dem Begriffe einer körperlichen Züchtigung versteht, möchten jedoch dem Herrn Kaplan bemerken, daß wir nicht im leisesten fabulirt habe«, ja, daß wir sogar die Aussage deS Vaters, welche derselbe beim hiesigen Stadt-amte machte, nämlich daß Herr Zictar, als er zur Rede gestellt wurde, gesagt habe: „Kommt Nachmittags mit dem Kinde zu mir, ich werde Euch einige Sechserln geben," — gar nicht reprodncirten. Wenn Herr 2iökar ans der vier Tage später erfolgten Untersuchung des Mädchens durch den kmser-lichen Rath Dr. Kocevar, welcher keine Ver-letzung constotiren konnte, folgert, daß das Mädchen nicht gezüchtigt worden fei, so ist dies ein falscher Schluß. eS scheint eben, daß Herr 2ickat die Begriffe mißhandeln und züchtigen verwechselt. Hätte er daS Mädchen mißhandelt, was jedoch nie behauptet wurde, dann hätte allerdings daS Gericht, nicht aber der Stadtschnlrath einzuschreiten. Herr Aükar legt auch in seinem Eingesendet eine Lanze für die körperliche Züchtigung ein; er bemerkt diesbezüglich: „Freilich lassen die Schulvorschriften der neuen Aera die Kinder als lauter Engel erscheinen, die man körperlich gar nicht züchtigen soll. Ich meine jedoch, daß der Geist Gottes doch auch etwas vom Schul-fache versteht, da er sagt (Spr. 13. 23): „Wer die Ruthe spart, hasset seinen Sohn" und (Sprü-e 23, 13): „Nicht entziehe einem Knc.ben ucht, denn so du ihn schlägst mit der Ruthe wird er nicht sterben. Du schlägst mit der Ruthe ihn und seine Seele bewahrst Du vor der Höle." Dann heißt eS im Buche Sirach 30. I: „Ein Pferd ohne Bändigung wird unlenksam und ein Sohn — und wohl auch eine Tochter — ohne Zucht wird tollkühn. Beuge seine Nacken und schlage seine Seiten, so lange er noch Kind ist, damit er nicht unbeugsam werde." Diese Bibel-fprüche paßen indeß wie eine Faust aufs Auge, denn sie behandeln die Züchtigung der Kinder durch die Eltern nicht aber durch Lehrer, welchen eine solche, auch wenn die Bibel sie erlaubte, gesetzlich verboten ist. Und da wir keinen Grund haben anzunehmen, daß Herr fciOfor für die Kinder der st ä d t i s ch e n Volksschule wirklich väterlich fühle, so wird der Genannte, so lange er noch in unserer Mitte weilt, diese« Verbot, welches er als eine zur Zeit des l i b e r a I j ü° bischen Schwindels erflossen? Ver- 0 r d n u n g hinzustellen beliebt, — schon noch befolgen müssen. sE ch t russisch.) Der Knecht Johann Jautschuik erstattete bcim hiesigen Preisgerichte die Anzeige, daß er am l. d., als er von seinem Dienstgeber, dem Specereiwaarenhändler F. K. einen Vorschuß pr. 1 fl. 50 kr. verlangte, von demselben derart mißhandelt worden sei, daß er zu Boden stürzte. Das Aussehen deS armen Knechtes, welcher, als er die Anzeige erstattete und sich ärztlich untersuchen ließ, von einem Freunde geführt werden mußt., war jammervoll, sein Gesicht war ganz von Beulen bedeckt. Eine Be-leuchtung der . ngelegenheit unterlassen wir vor-läufig ebenso gerne, wie der gestrenge Dienst-geber die Beleuchtung seiner Fenster am 28. v. M. (Entsprungen.) Am •>. d. Mts. entsprang aus dem Bezir'sgerichts-Arreste zu Dra-chen'^urg der Sträfling Franz Krivez. Derselbe, welcher als einer der gefährlichsten Jnquisiten des dortigen Gerichtes gilt, hatte die Gefäng-nißmauer gewaltsam durchgebrochen. (S ch u b b e w e g u n g.) Im Monate Oc-tober wurden vom hiesigen Stadtamte 51 Schüb-linge expedirt. Die Zahl der vom genannten Amte gefällten Verschiebungs-Erkeni,wisse be-trug 29. Ein Individuum wurde an die Landes-ZwangsarbeitSaustalt Mesfendorf abgeliefert. (Mord und Brandlegung.) AuS Rohitsch wurde gestern dem hiesigen Kreisge-richte telegraphisch die Anzeige von dem Doppel-verbrechen des Morde« und der Brandlegung erstattet. Nähere Details sind noch unbekannt. Eine Gerichts-Eommission zur Erhebung des Thatbestandes ist sofort an Ort und Stelle ab-geg äuge».___ Herichtssaat. (E i n Wiener Fiaker vor dem Prager Gericht.) Eben hat der Vorsitzende ein Urtheil gefällt und blättert noch gedanken-voll in seinen Acten, als wieder die Thüre aufgeht und ein zweiter armer Sünder herein-geführt wird. Dieser Zweite aber sieht eigent-lich genau beachtet, doch nicht ganz einem ar-men Sünder ähnlich. ES ist ein fescher, 25 Jahre alter Bursche in flot sitzender Kleidung, keck aufgebrühten Sechsern und mit noch keckeren, unternehmend in die Weit blickenden Augen. Vors. (ohne aufzublicken): VnSe jmeno, jek s . ry a kde rozen ? — Ang. (entsetzt >: Um Gottes willen nur ka Böhmisch, wann'S nit woll'n daß mi augenblickli tc Schleimschlog trifft! Vorf.: Ja so, Sie sind ja der Wiener Fiaker Georg Schrattner. — Ang.: So is Herr Roth da Schrattner-Schursch bin i. a Weaner Kind von Aisergrund. — Vors.: Sie sind wegen körperlicher Beschädigung angeklagt, die Sie dem Maurer Franz Skriwan zugefügt. — Ang.: 1 bitt zug'führt hab' i em nix als a urdent-liche Tern. — Vors.: Was verstehen sie unter Tern? — Ang.: Sö wer'n schon entschuldigen, aber man sieht halt glei, daß d'Leut hier in Prog ka Pültung net ham. — Bors.: Wie meinen sie das? — Ang.: Jo halten zu Gno-den wann'S nit amol wiff'n was a Tern i«, do hört Sie schon All'« aus! A Tern i« a Watschen, a Floschen, a Schelln, a Pirn, a Tachtel, a Uhrfeigen. — Vorf.: Also sie be-kennen sich nur zu der Ohrfeiget — Ang.: Jo aber zu sonst nix, als für's höchsti no zu den Schmiß, den i em, dem Schiwan, oder wiea er sunst haßt, int' Fensterladen geben hob. — Vors.: In die Fensterläden i — Ang.: Na jo, in sei Klurrn. in sei Gucker, in sei polizeiwidrige« G'schau oder wann'S döS a nit versteh'n sollt'» in d'Angen. — Vors.: Also zu diesen zwei Schlägen bekennen sie sich? — Ang.: Jo aber zu sonst nix. als in oller-schlimmsten Fall, wann alle Strick' reißen, zu die — 5 — zwa Deckeln die i em mit der Hand aufs Sttoh-dach pelzt hab. — Vors.: Ja wie kömt eS aber, daß der Beschädigte sowohl, als anch die Zeugen behaupten, daß Sie ihn vor die Wirthsstube auf die Gaffe geworfen hätten, bei welcher Ge-legcnheit er sich die Beine brach? — Ang: Segn's Herr Vurfitzendcr, daß i nnschnldi bin an den Schkiwan sein brochenen G'stöll. — Bors.: Ja wie so denn? — Aug.: Na, Sö sogen jo selbst, daß d' Zeugen und da Schkiwan behaupten tan, daß Er sich de Boaner vrochen Hot, so hob i im's do nit brochen. — Vors.: Ja aber in Folge des Wurfe« kam Schkiwan zu Schaden. — Ang.: Jo aber i bitt Jhna kann i do derfür, daß er, der Schwiwan, so a moabö (mürbe«) Knoacheng'rüst hat wie a windiger Ausläufer in anerSpodiumfavarik (Fabrik). — Vors.: Zu dem Wurf also bekennen sie sich. — Ang.: Na zu dem Tupfer meinthalbe» ja, aber zu de Boaner auf kau Fallnit! — Vors.: Wie ist eigentlich der Streit entstanden ? — Ang.: Seg'ns Herr Roth dös wor a so. I kim zu die Feierdech nach Prog zu mein Schwo-gern, dem Lodnerfranz, der auf di Weinberg wohnt — na Sö wer'n eh» schon kennen. S'iS so a Großer, Dicker mit an mölirten Bart und zwa linke Boaner und eim' weiß uud roth tupf- ten Schneuztichel--aber sunst a kreuzbrave Seel — er hat mi amol, als i no a ganz a kloanre Bua wor und s'Sacktüchel rückwert« tragen hob, immer mit Kletze g'füttert und mi'n Süaßholz, daS i gar so viel gern g'habt hab, hat er mi Klafterweis verseg'n und was gar sei Mutterl anlangt, dö wor ... — Vors.: Was gehn uns Ihre Jugendjahre an, kommen Sie auf den Fall. — Ang. (wehmüthig zur Erde blickend): Jo richti, mei Jugendjahr gehn schon lang Nemd'n (Niemanden) was an, denn i woar scho seit mein' 9ten Jahr a Waserl (Wai-senkind) — doch zum Fall, also, der eigentlich sehr kurz is. I komm zum .Fleck" und setz mi zu a Paar Leut die a grad bei der Thür g'sessen san und fang zu politisiren an, — Sö wissen ja. im Boairischen (Bairischen) da haben dö Leut zun Bock an schwarzen Radi (Rettig), während wir Lästerlicher zun Bier immer a trum Politik ham müssen. — Vors. (ungeduldig): Zur Sache, zur Sache! — Ang.: Na de ©ach' is die, daß der Swiwan im Lauf der Debatte behaupt' Hot , daß der Radetzky. unser größti Feldherr a Böhm wär. — I bitt Jhna. da Vater Radetzky a Böhm! Wann der dös im Grob hört, drahet er si viermal um sei eigene Axen. — Vors.: Der Radetzky war auch ein Böhme. — Ang.: I bitt' Sie, Herr Rath, fangen Sö a no an! — Vor.: Unv wie war die Sache weiter? — Ang.: Auf den böhmischen Radetzky hin spring i auf und schrei; Am End' is der Philipovie a a Böhm! Nein, schreit der Swiwan — a Böhm is er nit, aber a Krowot! Auf dö Beleidigung hin kom i in d' Rage und ruf: wer epper a Knri (Courage) Hot, der sag' dös Wort no amol! Auf dös hin fangt der Swiwan zum Lachen an haßte mi anen deutschen Hnubtrup. I was zwor net was dö« Hnubtrnp haßt, aber dö« schreckliche Wort hat mi so in di Rage bracht, daß bald draus der Herr Swiwan am Straßenpfaster feine Boaner zam-zält hat, ob em epper (etwa) nit an'« abhanden kommen i« und wie Sö seh'n, ist em kan« ab-Handen kommen, denn er steht wieder ganz pumperg'suud da und doch hat er dö Unver-schämtheit, von mir für sein g'pflicktes G'stöll an Schadenersatz arn 50 Gulden zu verlangen. I bitt' Ihnen, 50 Gulden! für den ganzen Kerl wie er da iS, gibt der Lamsieder höchstens — und da muß er schon bei sehr gutem Hamur sein — 24 Kreuzer! — Trotz dieses äußerst triftigen Argumentes muß der Schrattnerschursch dem Beschädigten die 50 Gulden Schnurzen«-geld berappen und außerdem noch 14 Tage im Brummkastel brummen.___ Auntes. (Ein triftiger Grund.) Der Gene-ral-Gouverneur von Wolhynien, Drenteln, revi« dirte vor kurzem die Behörden ber Kreisstadt Rowna Kolonie. Die erste Frage, die der Ge-neral an die Kolonisten richtete, war die, ob sie schon zur rechtgläubigen Kirche übergetteten wären. Auf die verneinende Antwort herrschte der Gewaltige die Bauern an. sie mögen sofort ein Gesuch um Aufnahme in den Schoß der rechtgläubigen Kirche einreichen. Darauf trat aus den Reihen der erschrockenen Kolonisten ein Greis vor und sagte zum General: „Wir wollen unsere Religion beibehalten, weil wir an den Gennß von Butter und Käse gewöhnt sind. Die rechtgläubige Kirche hat aber zu viele Fasttage, an denen man die Speisen nur mit Oel essen darf, und das vertragen wir nicht. Wir halten deshalb unsere Religion für bester und bleiben bei derselben." Der General blickte den alten Mann erstaunt an. wendete ihm dann den Rücken uud fuhr davon. (K l e i d e r - L n x u s.) In jenen Zeiten, da der LuxuS in den Trachten der Männer wie Frauen fo hoch gestiegen war. daß nicht bloß Luxussteuern ausgeschrieben, sondern gera-dezn StaatSgesetze gegen die übertriebene Klei-derpracht erlassen werden mußten, begegnete einmal ein witziger Kopf einer besonders reich ausstaffirten Nürnberger!« und musterte ihr Ge-wand, in welches soviel Gold und Silber ein-gewirkt war, daß sie es kaum schleppen konnte. Höflich grüßend blieb der Spötter stehen »nd fragte mit der ernstesten Miene im artigsten Ton: „Madame, bei welchem Goldschmied ha-ben Sie das Kleid machen lassen? (Die Brieftaube im Dien st e der Journalistik.) Das Resultat der Abge» ordnetenwahl für den Wahlkreis Barmen-Eber-selb wurde der „Barmer Zeitung" durch Brief-tauben übermittelt. — Welche Perspektive eröffnet sich damit der Journalistik! In kurzer Zeit wird sich jede Redaction mit einem wohl besetzten Taubenschlage und jeder Berichterstatter mit einigen trefflich geschulten Brieftauben zu versehen haben. Mit den Enten dürfte es dann vorbei sein. (Der wichtigste Hafen derWelt.) Liverpool ist der bedeutendste Hafen in der Welt. Die jährlich einlaufenden Schiffe haben einen Gehalt 2,647.372 Tonnen; dann kommt London mit 2,330.688 Tonnen; als dritter GlaS-gorn mit 1,432.364; New-Uork mit 1,153.676 Tonnen. (Mnnitionsausrüstnng der In-fanterie der Großmächte.)Jn Teutsch-land entfallen auf den Man» als Taschenmunition 80 Pattonen, die Truppenfahrzeuge führen pro Kopf 31 Schuß, die Trains 65 Pattonen mit — eS sind für jedes Gewehr in der Linie der operirenden Truppen also 176 Schuß disponibel. In Oesterreich beträgt die Taschenmunition 70 Pattonen, die Munition in den Tnippenfahr-zeugen 25, in den Train« 28 Pattonen, in Summa also 150 Patronen. Frankreich belastet den Mann mit 78 Patronen, die Truppenfahrzenge und TrainS führen 75 Schuß pro Gewehr, so daß auf den Mann 163 Patronen entfallen. Der russische Infanterist ttägt 60 Pattonen, die Fahr» zeuge und Trains enthalten auf den Mann 122 Schuß — in Summa 182 Patronen. Am meisten Schuß disponiert Italien pro Gewehr, nämlich nicht weniger als 238, wovon 88 von dem Manne gettagen werden. (Auch nicht übel.) Ein Gutsbesitzer fand auf einem Acker ein Skelett, welches er für den Kopf eines Kindes hielt. Weil er nun ver-muthete. es läge ein Verbrechen vor. schickte er das Skelett, in eine Hutschachtel verpackt, an den benachbarten Bezirksarzt mit der Aufschrift: „Kinderkopf!" Nach einigen Tagen erhielt er die Hutschachtel zurück mit der neuen Auffchrist: „Schafskopf!" (AI« ein Zeichen der Zeit) berichtet man au« Gelsenkirchen: Ein benachbartes Eta-blissement suchte vor kurzem durch die Zeitungen einen Kontoristen; auf diese Annonce hin inel» deten sich über zweihundert junge Leute. Das-selbe Werk sucht seit einiger Zeit zwei tüchtige Meister nicht allein durch die Zeitungen, sondern auch auf dem Wege der Correfpondenz nach allen Richtungen hin, ohne daß bi« heute auch nur ein einziger sich gemeldet hat! (Hans und M i ch e U) Hans : Gibt e« etwa« Herrlicheres als eine Mutter, die ihr Kind säugt? — Michel: O ja, ein Vater, der seinen Durft stillt. Hingesendet.*) Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren Kaufmann & Simon iu Hamburg besonders aufmerksam. ES handelt sich hier um Original-Loose zu einer so reichlich mit Haupt-Gewinnen ausgestatteten Verloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhaste Betheiligung voraussetzen läßt Dieses Unternehmen verdient daS volle Vertrauen, indem die besten StaatSgarantien geboten sind und auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handel» und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. Interessant ist in der heutigen Nummer unserer Zeitung sich befindende Glücks-Anzeige von Samuel Heckscher senr. in Ham-bürg. Diese» Haus hat sich durch seine prompte und verschwiegene A n S z a h I u n g der hier und in der U m g e g e n d g e w o n n e n e n Be-träge einen dermafsen guten Ruf erworben, daß wir I e d e^n aus dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle aufmerksam machen. bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Nieten, Haiekrankheiten, Magen- end Blasenkatarrh. PASTILLEN (VertUaungeieltohen). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). Etiquette i. Korkbrand wie nebenstehend M-: genau su beachten. MATTONI's GIESSHÜBLER *) ,ysir Sorm und Inhcll ist di« Redaction nicht «rantworlich. WotKswirtyschasttiches. e r»e h r u n g s st e u er.j Bei der Ver-Handlung betteffend die Abfindung in den Sektionen: Leitersberg, Jahring, St. Lorenzen, St. Georgen a. d. P., Ober-Welitschen, St. Paul nächst Pragwald, Sachsenfeld (10. Nov.) werden Angebote auch unterm Fiskalpreise au-genommen. sW e i h n a ch t S > A u s st e l l u n g.^ Wie bereits mitgetheilt, veranstaltet der steierm. Verein zur Förderung derKun st-J n-dustrie auch in diesem Jahre vom I. bis 25. December d. I. in Graz eine W e i h n a ch t s-Ausstellung von Erzeugnissen der modernen ftun st-J »dustrie. An dieser Ausstellung können sich nur die Producenten kunstgewerblicher Objecte aus Steiermark und den angrenzenden Alpenländem betheiligen. Die Gegenstände sind franco einzusenden. Platzmiethe ist keine zu entrichten, außerdem besorgt der Verein die Auspackunq und 'Aufstellung, sowie den Verkauf der Objecte unentgeltlich und sind nur von den Erlös der verkauften Gegenstände 5% an den Verein für seine Aus-lagen zu entrichten. Anmeldungen werden noch bis 15. d. in der Vereins-Kanzlei, Pfeifengasse Nr. 1 entgegen genommen, und ist es besonders erwünscht, daß Aussteller, welche größere Ob-jecte zu exponiren beabsichtigen, ihre Anmeldunnen möglichst bald einsenden. Programme und An-meldungsbögen werden auf Verlangen sofort zugesandt. i® ü d b (i h n.] Die Gemeinde-Vertretung )berdranburn in Kärnten hat sich an das Ministerium des Innern und an das Kriegs-Ministerium mit der Bitte gewendet, dahin zu wirken, daß die Trace der Südbahn bei Ober-drauburg aus'das linke Drau Ufcr verlegt werde. Dieses Ansuchen gründet sich darauf, daß nach der Auffassung der Petenten die Verlegung der Trace nothwendig ist, um fernere Wassergefahren hintanzuhalten, und sich auch aus strategischen Gründen empfiehlt. sSaatenstandS- und Erntebericht für Ungar it.] DaS ungarische Ministerium für Ackerbau, Industrie und Handel veröffentlich: für die Zeit vom 20. bis 31. Oktober folgenden Saaienstands- nnd Erntebericht: Auch die laufende Berichtspcriode war vorherrschend von Negenwetter heimgesucht; Niederschläge mit größeren Schäden sind nur in zwei Fällen zu verzeichnen, und zwar in, Abanj-Tornaer Eo-mitate, welches durch einen Wolkenbruch nicht unerheblich gelitten hat, dann im Csanader Eo-mitate, wo gegen tausend Eatastral-Joche Mais-felder durch Hagel gänzlich vernichtet wurden. Was den Einfluß der Witternngsoerhältnisse auf den Sauten- nnd Erntestand im Allgemeine» anbelangt, war derselbe in ersterer Richtung, namentlich für früh angebaut« Saaten, nicht ungünstig, dagegen konnte in letzterer Beziehung eine Wendung zum Besseren nicht mehr herbei-geführt werden. DaS Etnheimfen der Hackfrüchte ist zum größten Theile vollendtt. Die Kartoffel-Ernte ist im Allgemeinen „unter Mittel" aus-gefallen; namentlich ist dies in den nördlichen Eomitaten der Fall, wo die Fäulniß in größerem Maßstabe aufgetreten ist. Mais hat eine „gute Mittel-Ernte" geliefert, nnd selbst gute Ernten zählen nicht zu seltenen Ausnahme». Die Rüben-Ernte ist befriedigend ausgefallen. Das Ergebniß der Weinlese ließ quantitativ, sowie insbeson-dere qualitativ viel zu wünschen übrig. Frühe Herbstsaaten sind schön aufgegangen und be-stocken sich fehlerfrei. Dagegen verhinderten häufige R>gen die Fortsetzung der Anbau-Arbeite». In einzelnen Bezirken der Eomitate Esik, Barcs. Neutra und Eisenbnrg werden die Frühsaaten durch Mäuse geschädigt. sD i e A u s st e l l u » g v o » E r z e «1 in der der Bergbau- und Jndustrie-AuSstellnng zu Denver, Colorado, soll die vollständigste Erz-sammlunz sein, die jemals gesehen wurde. Ein sachkvndiger Beobachter schreibt hierüber: Es ist platterdings unmöglich, in dürren Worten auch nur eine» aunäherungsweisen Begriff von der Großartigkeit dieser Sammlung zu geben. Zahllos sind die wahrhast blendend schönen, von der Natur künstlerisch vollendeten Specimina, welche das Auge des Besuchers fesseln. Man behauptet, daß die ausgestellten Gold« und Silber-Erze einen Goldwerth von über 6,000.000 Dollars (25,000.000 Mark) haben, und es dürste das eher zu niedrig als zn hoch gegriffen fein. Doch auch die Eisen-, Blei , Kupfer-, Zink-und sonstigen Erzstücke, die Ton- und Kohlen-Proben, und vornehmlich die den Schluchten Colorados entnommenen Versteinerungen sind wunderbar schön und großartig. Nicht minder fesselnd ist die Marmor- und Kalkgesteine, Ban-steine aller Art, Fossilien, Gipse, Krystalle und Chemikalien umfassende zweite Abtheilung. Eine Hauptmerkwürdigkeit derselben bildet ein Asbest-stück von 4'/, Fuß Höhe, 3 Fuß Breite und 4Fuß Dicke, ein Probestück der jüngst entdeckten, auf Millioen bewertheteu Angolaer Asbest-Mine. sNebhühne r.| Dem „Braunschweiger Tageblatt" schreibt ein poetischer Waidmann: Was man bei Einkauf und Zubereitung, auch eventueller sonstiger Verwendung von Rebhühnern zu beachten hat. Ist gelb das Bein des Hu ,ns, gleich der Citrone So ist'S von diesem Jahre zweifelsohne. Doch rechne davon zwei auf einen Kopf — Sie werden Dir gar sehr gering im Topf! DaS Huhn mit Beinen gelb wie Apfelsine Vor allen Dir zum saft'gen Braten diene. Bei hellem, grauem Beine laß Dir rathen. Ein halbes Stündchen länger es zu braten. Scheint dunkel schon deS Hühnerbeines Grau, So kocht's vorm Braten erst die kluge Frau. Blaugraue Beine. Schnabel beinah' weiß, Rings um di; Augen ein hellrother Kieis — Laß ab! umsonst sind Speck und Fett und Butter, Derart'ge Hühner schenk—der Schwiegermutter! I» Prosa fügt der Verfasser hinzu: „Wenn ich dabei, des allgemeinen Verständnisses wegen, vom Hühner-Beine statt vom ..Trittchen" oder „Ständer" rede, so möge mir eS Diana verzeihen!" fG e t r e i d e k r i s i S in R u ß l a n d.J Bon dem bedeutendsten Getreidemarkt in Rußlands Zsamara wird ein« Getreidekrisis gemel-det. Die Preise unken auf allen einheimischen ! Märkte» rapid und die Großhändler in Ssamara halten sich von allen Käufen zurück. Trotz der Zufuhr von 8000 Fnhren per Tag ist der Markt von Käufen, gar nicht besucht, der Handel ist auf Null herabgesunken. — Die Bauern brauchen Geld und bieten ihr Getreide zu Spottprei: sen aus. Weizen von 62 — 82 Kop. per Pud. Roggen 60 — 65 Kop. Was den russischen Ge-treidehandel »och mehr drückt, ist der allzufrüh« Eintritt des Winters. lMarkt »Durchscknittspreis«) vvm Ninal, Octodrr 18*2 in Cilli: per HetloUtcr ffleivi« ll 6.6Y ttorn ft. 6.85, Okrite fl. 4.7». barer ff. 2.9V tfiifurut fl , Hirse fl. 5.70. Haiden ft. V90, Yrdnpsel ft. 2.12. per 100 Kilogramm Heu ft. 2.10, tfornlauerftrol) ft. L7v, Wtijenlagerslroh fl. 1.20, Sireustroh ft. —70. Zleijch-preis« pro Nov. 1882. l Kilogramm Rindfleisch ohne fiumuc 6ü kr., Kalbfleisch ö(i lt., Schweinftei>ch 56 tc. Echüpienfleijch — tr. Kourse der Wiener Aörse vom 8. November 1882. Goldrente . . . . 95.30 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 77.05 „ „ in Silber . 77.55 1860er Märzrente 5"/, .....92.10 Baukactien ........ 836.— Creditactien..........306.10 London .......... . 119.25 Napoleorid'or.......... 9.47 f. k. Münzducaten........ 5.66 100 Reichsmark ........58.45 11 u Postgasse Nr. 28. empfiehlt sich zum Einkauf von roher und Kaurlinaiir«ii.!w. von Mein- und Kdelmarder, FüeH-«en. Ottern, IltUnen. Wildkatzen. llHKen, Kaninchen und Hael»« kellen et«, und bezahlt solche in lifiehMten Preisten. 590—3 55 A A A Princessen-Wasser von August Renard in Paris. 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Jeder d t Betheiligten erhält von mir neben seinem Original Lose auch den mit dem Staatswappen versehenen Original-Plan gratis und wach stattgehabter Ziehung sofort dir amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugosandt. Die Anszablnm n. Versendung der Gewinngelder erfolgt Ton mir direct an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. Jede Bestellung kann man einfach ans eine Poste.inzahlnngskart» oder per recom-mandirten Brief machen. "xpr Man wendn «icli daher mit den Aufträgen der nahe bevorstehenden Ziehung halber, bis zum SI November <1. J. vertrauensvoll an 561— .Samuel lleekscher seu., Banquier und Wechsel-Comptoir in Hamburic. IOOO Treffer zu 213.550 Gulden 598—10 T KI ESTER AUSSTELLUNGS-LOTTERIE Ziehung am 5. Jänner 1, Hauptgewinn baar ftulden 5Q.OOO s. Hauptgewinn i,wwr «..iden 20.000 3. Hanptgewinn baar Gnlden 10 000 Ferner 1 k fl. 10.000 — 4 ä fl. 5000 — 5 a fl. 3000 — 15 ä fl. 1000 — 80 ä fl. 500 — 50 a fl. 300 — 50 ä fl. 200 — 100 4 fl. 100 — 200 a fl. 50 — 542 ä fl. 25, zusammen Ausführliche Gewinnstverzeichnisse liegen bei allen Verkaufsstellen znr Einsicht ans. AM- Preis des Loses 10 Kreuaer. "WE Bestellungen unter Ueifflgung von 15 kr. für I'ostportospesen sind zu richten an die Lotterie-Abtheilung der Triester Ausstellung, Piaxza Grande Nr. 2 in Triest. Wegen Uebernahme des Loseverschleisses wende man sich sofort an vorstehende Adresse. Casino-Vereins-Direction. Dieselbe gibt den P. T. Herren Vereins Mitgliedern und geladenen Gästen bekannt, dass die Jubiläams-Feier iliii ShiiikIh<;, 11. (1. >It». beginnen wird. CILLI, 6. Novbr. 1882. 599—1 Die Vereins-Direction. Mail "biete dem Glücke die Hand! 400,000 Mark Hauptgewinn im g'ilistigsten Falle bietet die Hamburger grosse Geld-Verloosnng, w Icke vom Staate genehmigt und garantirt ist. Tlie vortheilhaste Einrichtung de« neuen Plane« ist ilerart. dass im Laufe ron wenigen Moraten durch 7 Classen 47.601) (■etvlmir zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupt-trefler von eventuell Mark 400.000 speciell ber 1 Gew. » M. 2500001 3 Gew a M GOOO 1 Gew. ä M 150,000 54 Gew. » M. 5000 I Gew. ä M. 100.000 5 Gew. a M. 4000 1 Gew. ä M 60 000 108 (5ew. a M. SOOO 1 Gew. ä M. 50,000 S5I Gew. ä M. 2000 2 Gew. ä M. 40 000 10 Gew. a M. 1500 3 Gew. ä M. 30.000 3 Gew. a M. 1200 4 Gew. ä M. 25.000 530 Gew. a M. 100» 2 Gew. ä M. 20.000 1073 Gew. a M. 500 2 Gew. a M. 15 000 270siS Gew. ä M. 145 1 Gew. a M. 12 000 18.438 Gewinne aM. 300. 24 Gew. a M. 10.000 200. 150, 124, 100, 94. 3 Gew. ä M. 8000 07, 50. 10. 20. Von diesen Gewinnet. gelangen in erster Classe 4000 im Gesammtbetrage von M. 116.000 zur Ver-loosung. Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt. Zur ndc/wlen erWen G'-winnziehung dieser grossen vom Staute garantirten Geldverioosung kostet 1 ganzes Orig.-Loos nur M. si oder fl. *'ft 8. B.-JJ. 1 luilbes „ n » 3 H n 1*^4 n 1 viertel „ „ 1V, „ 90 kr. Alle Aufträge werden tosorl gegen Einsendung, Pattcinxahlung oder üaehnahme