> Kamstag l,z>n «o. Iknnev 283<» T ä tl s ch u n g. v^ie steht am Fels, an dessen Ncmd Verlorne Nöslcin blüh'n; Vergebens streckt lind bückt sie sich, Da hilft ihr kein Vemül/n. Der' Jüngling schleicht herbei. — »Mein Kind, (So ruft er lcis' ihr zu), »Vemi'ch' Drch nicht.' Ich fch' Dir'S ab, „Ein Nöslciil inöchtest Dn? ! >Du sinnig liebes Kind, Du langst ^Mit Necht nach jener hin: ^Nur was wir uns mit Müh' gepsiüctt, ^Erheitert unsern Sinn.' »Ünß Vaß Du Nosen pflücken gehst, „Auch daran thust Du Necht: V »Die Nosen, wie dic Mädchen, sind yEin kurzes Tagögeschlecht!" Er stützt sie, daß sie pflücken kann; Er pflückt wohl halb mit ihr. — „O keinen Dank, mein liebes Kind.' ^Vleib mir nur gut dafür!" ^'« geht; er sicht ihr lange nach; , ^ wendet oft daö Haupt! ^'' hatl' ,hv, glaubt sie, was geschenkt, Nr^t 'hr was geraubt! Ioh. Gabr. Seidl. BenutUlNF ver erftornen und gefaultcn Versuche und Erfahrungen bestätigen, daß wedcr die faulen, noch die crfrornen Kartoffeln unbrauchbar' sind, und ein Mehl gcdcn, welches dauerhafter als daS Gctrcidemehl ist. Dieses Mehl wird am einfachstln, wohlfeilsten und vielleicht auch am zweckmäßigsten durch Anwendung des Frosics hergestellt. Man läßt die Kartoffeln gefrieren, und so lange an einem freien Orte autgcbreilet liegen, bis sie trocken sind. Regen und Schnee schaden ihnen nur in so weit, daß man längere Zeit braucht, die Kartoffeln auszutrocknen. Oesleres Gefrieren und AuftlMicn trägt zur schnelleren Entfernung der Feuchtigkeit bei. Co oft die Karlosseln wieder erstarren» setzt sich zwischen der innern Mehlmaffe und der äußern Haut eine Eiskruste an, welche beim Anschauen durch die im Gefrieren entstandenen Riffe der äußern Schale heraus lauft. Die rückständig bleibenden Kartoffeln sind ganz trocken, und einhalten im Innern ein feines -Mehl, welches von der äußern Schale leicht Helrennt werden kann, Einhof sehte ganz lrei/ige Kartoffeln bem Froste ti'Us, und erhielt aus die erwähnte Art das beste Mehl, welches er zwei Jahre lang in einem feuchten Keller ohne allen Nachtheil aufbewahrte. Merkwürdig ist, daß in dem Geburtölandc der Kartoffel, in den höheren und kälteren Gegenden von Peru nämlich, die Wcwohncr die Kartoffel .qcfricrcn lassen, sodann mit Füffen treten, um die Haut zu entfernen, und dann in Säcken oder Netzen in, eil^fiicßen-oes Wasser legen. V^ch zwei dis drei Toacn n^^"" fis heraus genommen, bei heiterer Luft und Sonnenschein getrocknet, und dann Mehl daraus gemacht, welches die Peruaner zu allen ihren Speisen gebrauhen. Wo im verflossenen Herbste der frG eingetretene Frost die Ernte der Kartoffeln verhindert haben sollte, da kann nach eingetretenem Tyauivetter durch das angegebene Verfahren der Nahrungsstoff dieser nützlichen Frucht erhalten und ein Nahrungsmittel geivonnenwer-^ den, das zu mehrjähriger Aufbewahrung tauglich ist. C u r i o s a. Zu London ereignete sich unlängst folgender Vor-' fall. Mit Hrn. Copps, der hier, jetzt eine Menagerie von wilden Thieren zeigt, 'hatte ein hiesiger Bürger einen Handel abgeschlossen, wonach er die Knochen von dem, den Thieren vorgeworfenen Fleische erhielt. Am 2. d. M. schickte Legerer seinen Diener, einen jungen Menschen, Namens Croney, mit einem Karren hin, um die Knochen abzuholen, die auf dem Hofe aufgeschichtet lagen. Er war eben mit Aufladen beschäftigt, als er den Leoparden aus seiner Zelle, die man zuzuschließen vergessen hatte, herausspringen, und geraden Weges aus sich loskommen sah. Er rannte nach dem Zimmer des Wärters, ehe er jedoch einige Schritte gethan, hatte ihn das Thier mit seinen Klanen an beiden Schultern umklammert. Mit dem Leoparden aufdem Nacken, und unccr entsetzlichem Geschrei, wälzte ^er sich bis an das Zimmer dcs Wärters, das er aber verschlossen fand. Endlich kamen auf sein Geschrei zwei Wärter, die mit einem Gewehr so lange auf das.Thier losschlugen, ois dasselbe zerbrach und der Leopard besinnungslos hinfiel. Der junge Mensch ist im Lazarcth, jedoch außer Gefahr, Voicldieus Antheil, der ihm von seiner im Jahre 1828, in ganz Frankreich aufgeführten Opern zu-> geflossen, betrug nach einer öffentlichen Bekanntmachung 112,316 Fr. oder gegen ^5,000 st. M. M., und doch schrieb er nur semen: Johann von Paris, den Call's von Bagdad, und die weiße Frau» Seine neueste Oper: »Die zwei Nächte« vorigen Jahrs erst geschrieben, ist nicht dabei, so auch seine sonstigen Honorare und Geschenke nicht, sondern, dieß sind bloß Pslichtantheile die jede Bühnendirection in ganz Frankreich von jeder Darstellung eines Stückes, dem Dichter oder Compositeur desselben, abzugeben gehalten ist, und wo der Dichter sich um die richtige Einbringung- dieser Tantiems , gar nicht zu bekümmern hat, da solches in Paris ein Central-Vureaur stets treu und redlich gegen einen unbedeutenden pCt. Abzug für Correspondenz - und Portikosten, besorget, und ihm, oder, wenn er todt ist, auch durch eine gewisse Zahl von Jahren, seiner Familie einsendet. Wann wird diese so lobenswerthe, als Verdienste krönende, und doch keinem Theil lastende Sitte im übriger civilen Europa eingeführt werden? — Wo dann zwei oder drei gut gerathene Geistesproducte hinlänglich sind, den — oft armen Schriftsteller zeitlebens zu versorgen. Wie starben dagegen Mozart, H.iyden, Schiller, Kotzebue, Müller, u. a. mehr nicht erst zu nennen, die alle oft dem Mangel Preis gegeben, arm starben, während ihre Werke in Jedermanns Hand, ihre Lieder in Jedes Munde freudig fortleben. Dir sehen Vereine und Verordnungen aller Arten erstehen, warum nicht ein Negulatorium in diesem—> gewiß sehr wichtigen Gegenstände — ? __^ —, In Paris verfertigt man Zahnstocher, die, während man sich ihrer bedient, die lieblichsten Melodien' spielen. Den ersten, den man bemerkte, hatte der Schauspieler Carnel. Der Zahnstocher spielte das bekannce Lied: »An deinem Munde laß mich weilen, ui.d deine Perlenzähne sehn.« In einer kleinen Stadt wurde der dort ansässige Maler unlängst von einem Frauenzimmer angeklagt, sie verführt zu haben. Der Mann wußte sich nin von dieser Sünde und nahm deßhalb einen Advocatcn zu seiner Vertheidigung an. «Meine Herren«, sprach dieser vor dem Gerichtshöfe, »Sie werden mir zugestehen, daß, um ein Frauenzimmer zu verführen, lines von nachfolgenden drei Mittel dazu gehört: Schönheit, Geld oder Geist. Betrachten Sie nun meinen Clienten; kann man häßlicher seyn, als er? Das Geld an-bangend, so erinnern Sie sich, daß er Maler, und zwar Maler in unserer Stadt ist; und wegen des Gei: stes? ich bitte Sie, sprechen Sie selbst mit ihm, es gibt keinen größern Dummkopf.« — Die ganze Versammlung lachte und der Proceß war entschieden. Zn Toulon läßt man die mit den schwersten Kosten erbauten ungebrauchten Kriegsschiffe vor dem Anker verfaulen, und glaubt alles Mögliche zu thun, wenn man die verdorbene Luft im Innern auspumpt, und den Wänden der Kriegsschiffe häufig eine frische Farbe gibt. In Carlskrona dagegen hat man hundertjährige Kriegsschiffe, -weil sie in den herrlichen ausgc-wölbten Schisssdocken in, Felsen übcr dem Wasser hän-gcnd, stets trocken und rein von Schmutz erhalten wer? den. König Carl XI. degann zuerst diese Erhaltungsdocken der Kriegsschiffe außer Dienste zu bauen, und seit. 150 Jahren^ erweiterte man dicse zwar kostbar .aber nützliche Erhaltungsart immer mehr, doch können die Docken noch jetzt nicht die ganze ungebrauchte schwedische Flotte sichern. Schweden ist das Land, welches seine Kriegsschiffe am wohlfeilsten baut, und sie zugleich am längsten erhält. Sran.kre.ich und England vergeuden durch Unterlassung gleicher Vorsicht sehr viel Schisssbaumatcrial jährlich zur Freude der Schiffsv..^-meister und Schiffszimmerleute, In der Nähe von Vandiemensland gibt es meh< rere Inseln, und die Zahl der Vögel, .welche man da auf einmal strht, übersteigt fast allen Glauben: i,Es war« — erzählt der Kapitän Flinders — «ein Zug Sturmvögel von ungefähr 50 bis 80 Ellen Höhe« und 200 odcr mehr Breice. Die Vögel flogen nicht weit von einander entfernt, sondern so gedrängt, als es ihnen die Bewegung der Flügel nur erlauben wollte, über anderthalb Slunden lang, und mit einer den Tauben kaum nachstehenden Schnelligkeit.« Viimmt man nun die Höhe des Zuges nur zu 60, und die Breite zu 200 Ellen an, die Schnelligkeit des Fluges aber zu 20 Meilen in der Stunde, so würde sich die Anzahl dieser Sturmvögel aus ungefähr 151,500,000, die ihrer Nester aus ?ö,750,000 belaufen, und wäre Eins der letzleren eine Q. Elle groß, so würden alle zusammen einen Flächenraum von 18 geographischen Meilen bedecken. Der Direccor der fürstlichen Salmischcn Eisenhüttenwerke zu Blansko in Mahren, Di'. ^ieichenhach, hat es sich zur Ausgabe gemacht, die Eleclricitat, «el» che bis dahin nur in Caoinetten und Laboratorien der Naturforscher benutzt wurde, in die technischen Gewerbe als ein neues Kraftmittel einzuführen. Er beschäftigt sich zu diesem Behufe mit dem Baue einer um-fassenden Maschine, die wenigstens die hundertfache Stärke der bekannten großen Electrisirmaschine im Teylerschen Museum zu Harlem (welche durch ihren Strahl schon Metalle unmittelbar verkalkt) erlangen soll. Sollte ihm dieses gelingen, so würde es eine neue Epoche in unsern technischen Gewerben begründen, großer vielleicht als die, welche durch Erfindung der Dampfmaschinen bewirkt ist» Da das Tragen von Sackpisiolen in Frankreich verboten ist, so haben viele streitlustige Herren jetzt Uhrsackpistölchen von sehr niedlicher Construction , aber doch kräftig genug, einem Gegner das Gehirn zu zerschmettern. Es wird doch Alles immer niedlicher in dieser niedlichen Welt! Der Herausgeber des salem - ^auri-iei- (Staat Massachusetts in Nordamerika) hat einen Eorseto-meter erfunden. Mittelst dieses Instruments mißt man, wie enge die Taille einer Dame eingeschnürt werden kann, ohne daß daraus Schaden entsteht. Es ist die Pflicht eines jeden Mannes, schreibt er, darauf zu sehen, daß die Damen sich nicht zu Tode pressen. O h a r a v e. (Dreisilbig.) Die Erste, cin solides Wort, Ist bald cin Grosics, bald ein Kleines, Und doch ein ungeheuer Eines, Läuft es am grosicn Wasser fort. Die beiden Letzten sind Papier, Und zwar Papier von jeder Sorte, Vald führt es Dich von Ort zu Orte, Bald öffnet es Dir Thor und Thür, Vald fegt es Dir dcn VeutelHlcr; Das ist das Schlimmste der Papiere; Sieh zu, das; es Dich nicht verführe. Ihm zu entsagen ist so schwer. Das Ganze ist, bald groß, bald llcin, Das Erste Vildnisi stets im Kleinen, Mit groben Strichen und mit feinen. Was mag das für ein Vildniß seyn? Auflösung ves Nogogryvhs im Myr. Watte Kr. 4. Last, List, Lust. Stall, Still, Stuhl. Theaterbericht. Sonnabend ^„ 15., dam, Donnerstag den 21. d, M. ^nddcn darauf folgenden Freitag und Sonnabend wurde: «Der Kreutz« N'tter i» Egypten« (Ou^lci in ü^Uu), neue grosjc heroische Oper in zwei Acten , Musik ven Nleyerbeer, a»f unserer Buhne zur Aufführung gebracht. schwerlich durste i» Laibach je eil^e grösiere und in ihrer Aus, fuhnmg schwierigere Oper, als Meyer be»rs <^l'uciuw geHort «vorden seyn, wllcyer „cbst tüchtige» Solo-Sängcni sllM heftet» Chöre und cin doppeltes Orchester (das gewöhnliche im Parterre, und auf der Bühne selbst die volle türkische Musik mit ad, gesonderten Trompetcnsalven) erfordert. — Wir münen gestehen, das; die Unternehmung Allcs aufgel>othcn habe, diese Oper mit Pomp, Präzisipn und einem für Laibach ungewöhnlichen Glänze darzustellen. Es war ein überraschender Anblick, dcn würdigon Grosnncister von 2H charactcrisiisch inidprächtig kostümirtcuKrelitz» filtern „„'geben, ans dcn Schiffen cl-cn aüsgcstieoen l die uns wirklich z5,r Bewunderung hinriß. Er entwickelte einen Umfang der Stimme von den» Q der kleinen Oc-tave bis zum 15 anch I^z der-drei gessrichcncn Oktave, mithin vou b?inahc drei vollen Octaven (unerhört!) mit Reinheit, Gleichheit und angeinessencr Stärke./trug die einfachen Stellen >nit Zartheit und tiefer Empfindung, die glänzenden mit seltener Kehlcnfertig-kei.- vor, und ergötzte unser Ohr an geeigneten Plätzen mit den geschmackvollsten Rouladen und einciu ausgebildeten sowohl einfachen «!?' fortlaufenden Triller. Seine Arie beim Auftritte im ersten Aclc, das darauffolgende Duett mit ^l'!n.-,„cl ä' Oi-villo, das Quintett im ersten Finale, dann das Gebeth mit Chor und die darauffolgende Arie im zweiten Acte in: Kerker, waren G'lanzpuncte musikalischer'Leistu'ngen, Das gerechte Publicu»^ würdigte auch diese Leistungen nach threm vollen Werthe, und sprach seine Anerkennung durch stürmisches Beifallsklatschen lind oftmaliges Hervorrufen wahr und be-stisnmt aus. Dcr^ geschätzte Gast mußte am' Schluß? der letzten Vorstellung anf unausgesetztes Verlandn dos entzückten Pül'licums dreimal auf der Blih'lserschcincn. bei welcher Gelegenheit er iii'f gefühlte, herzliche, Worte des Dankes und des Abschiedes sprach. Möge Herr Marsch all auch unsere Empfindungen bei», Abschiede als Da^nkest'.'ibut für den herrlichen^ Kunstgenuß in der Ferne in diesen wenigen Zeilen vernehmen: Du, den die Muse mit dem Göttcrstab berührt', Das Menscheicherz mit Tönen heil'ger Weih' zu wonnen»-D n scheidest, ach! vom Nuf' de,r Pflicht hinwcga,^fiN)'rt — Und traurig sehen wir die Sphärenwclt zerronnen. — Doch bleibt Dein Bild und seliger Erinn'nlng Glück Im Herzen Deiner treuen Freunde stets zurück. Delle. Henkel d. i. wav, ass H,iinnn^,cnd,.characteristisch lind durchaus nen, die äußere Ausstattung entsprechend. L.....g. ^Theater. Heute: „Die w?isie Fr^ni.« Morgen: «Dcr D o rfb a rb i c r.« Montag ^ »Quodlibet.« Herr Schätzl als Vasi. Do:^ncr5lÄ^ , c^'n 4> ^«druar, vvil'ä.xnm VortkcNe 6^5 IIin. s!o n ii, I^o55'ni'L bc^llüi)^