0d>rift!rifunp: R-chanSgasse Wr. 5. tiM'i Rt. 21, tntftitrta*. Ollttlltc: K*gli4(ntt tilubaif M Sonn- i.jtdn-!•)< in 11—11 Itti vor». H »et»«» irtctt (bMxK1""' aonrnlei-(arapi ntä! brruti BlttngalBttjcn Stet«-ßoÄUk. tw.® iß1#e JBn«t" trlftrtiß ]Am Sknsisch nild S«ni»l»<> ikaH. frt wrMra-Sont« M.»iO. Hlr. 20 VkNvoltiMs,: »iathauSgasse Rr. K lelwd»» Nr. ^,ugSdkdm,lli!jie» v»ra »j- V»? »k»ege» ! Wmrftsoitj . . . K 3 J» AalMHMg . . . . K « «• «4R»|ä»rt6. . . . K litt §»t Killt »itt saften «m ürt H-s« : «•KotU« . . . . K l'_ WitrttSjoOtis . . . E »■— «•IMItSri» VoiqiUtt« . . . . K ir— MM »-,!.»» nklttn ft» M< »HUfllacbülittn um Mtlätmn Hwi. Samstag den 10. April 1915 ttag icmber wurde ich von einem Engländer, der al« Spion aus demselben Schiffe fuhr, verraten und dem Kreuzer „Glasgow" als „verdächtiger Schwede' ausgeliefert. Man brachte mich dann auf eine« Dampser, der unzefähr 25V Schritte vom Festlande entfernt verankert lag, und internierte mich mit dem Bedenken, daß ich mit einem schwedischen Konsul in Verbindung treten könne; sollte sich herausstellen, daß mein Paffeport richtig sei, so würde ich sosort entlasse« werde«. Mir wurde bange zumute. Eine Unterredung mit dem schwedischen Konsul hätte für mich keinen Zweck gehabt, ich märe vielmehr von ;U'ii«:ujc Wacht Theodor Körner hat auch heute noch recht: „Psui über dich, Bube, hinter dem Ofen, Unter den Schrantzen und unter den Zofen; Bist doch ein ehrlos erbärmlicher Wichl. Ein deutsche« Mädchen küßt dich nicht!* Deutsche Mitschwestern! Merkt Euch diese Zeilen gut! Nicht nur für jetzt, mehr noch sür später! Zwei deutsche Steicrmärkerinnen. Der Weltkrieg. Gegen Frankreich. AuS dem Deutschen Großen Hauptquartier wird gemeldet: 7. April. Die von uns vorgestern besetzten Gehöfte von Drie Grachle.r, die der Feind mit schwersten Artillerie- und Minenwurffeuer zusammen-schoß, wurden gestern abends aufgegeben. In den Argonneu brach ein Angriff im Feuer unserer Jä-ger zusammen. Nordöstlich von Verdun gelangte ein französischer Lorstoß nur bis an unsere Vorstelln»-gen. Oestlich und südönlich von Berdnn scheiterten eine Reihe von Angriffen unter außerg:wöhnlich schweren Verlusten. An der CombreShöhe wurden zwei sranzösische Bataillone durch unser Feuer auf-gerieben. Bei Aillij gingen unsere Truppen zum Gegenangriffe vor und warfen den Feind in seine allen Stellungen zurück. Auch bei Apremont hatte der Feind keinen Erfolg. Ebenso sind andere sranzösische Angriffe bei Flirey gescheiten; zahlreiche Tote be-decken daS Gelände vor unserer Front, deren Zahl sich noch dadurch vermehrt, daß die Franzosen die in ihren eigenen Schützengräben Gefallenen vor die Front ihrer Slellungen werfen. Am Ostrande des Priesterwaldes schlug eine« unserer Bataillone im Bajonetikampse starke Kräfte des 13. französischen Regiments zurück. Am HarlmannSweilerkopf wird seit gestern nachmittag« trotz starker Schneestürme gekämpft. 8. April. Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel dauern sort. In der Woewre Ebene, östlich und südöstlich Verdun, scheiterten sämtliche franzö-fische Angriffe. Von der CombreShöhe wurden die an einzelnen Stellen bis in unsere vordersten Grä-den eingedrungenen feindlichen Kräfte im Gegen-angriffe vertrieben. AuS dem Selouse-Walde, nörd-lich von Samt Mihiel, gegen unsere Stellungen vorgebrochene Bataillone wurden unter schweren Verlusten in diesen Wald wieder zurückgeworfen. Im Walde von Ailly sind erbilterle Nahkümpse im Gange. Am Walde westlich von Apremont stießen unsere Truvpen dem Feinde, der erfolglos angegrif-fen hatte, nach. Vier Angriffe auf die Stellungen nördlich von Flirey, sowie zwei Abendangriffe west-lich des Priesterwaldes brachen unter sehr starken stummer 29 Verlusten in unserem Feuer zusammen Drei »ächt-liche Lorstöße im Priesterwalde mißglücklen. Der gesamte Lerlust der Franzosen war wieder außer-ordentlich groß, ohne daß sie auch nur den gering-sten Erfolg zu verzeichnen hätten. Zn der Gegend von Relhel wurde ein feindliches Flugzeug, aut Pari« kommend, zum Landen gezwungen. Der Flugzeugführer gab an, daß die französischen Ver-luste in der Ehampagneschlacht in Paris noch nicht in die Oeffenllichkeit gedrungen wäre. Die Kämpfe am HarlmannSweilerkopf dauern an. Die Kämpfe gegen die Russen. Im Norden. Großes Hauptquartier, 7. April. Bei eine« Vorstiß in russisches Gebiet nach Andrzejewo, 80 Kilometer südöstlich von Memel vernichtete unser» Kavallerie ein russisches Bataillon, von welchem der Kommandeur, 5 Offiziere und 300 Mann gefangen genommen, 120 gelölet und 150 schwer verwundet «urden. Ein russisches Bataillon, das zur Hilse eilte, wurde zurückgeschlagen. Wir verloren l» Tote. Russische Angrifft östlich und südlich von Kalwarja sowie gegen unsere Stellungen östlich von Auguslo» wurden abgewiesen. Am 8. April hat sich auf der Ostfront nichlt ereignet. DaS Welter ist schlecht. Die Wege im rus-fischen Grenzgebiete sind zur Zeit grundlos. Die Karpathenschlacht. 7. April. An der Front in den Karpathen dauern die Kämpse fort. Die Zahl der aus den Höhen östlich des LaborczataleS gemachlen Gesänge-nen hat sich noch um weilere 930 Mann eroöht. In den Kämpfen wurden auch 2 Geschütze und 7 Maschinengewehre erobert, zahlreiches Kriegsmalerial erbeulet, darunter über 5000 Gewehre. In Südoft-galizien nur stellenweise Geschützkampf. Ja Westga-lijie» und Russischpolen keine Veränderung. Am süd-lichen Kriegsschauplätze wurde die am 6. d. rriolzte neuerliche Beschießung der offenen Sladt Orsooa durch ein krästigeS Bombardement Belgrads erwidert. 8. April. Die im Abschüttle der Ost-BeSkide» seit Wochen andauernden hartnäckigen Kämpse hab» in der Schlacht während der Ostenage ihren Höh«-Punkt erreich». Ununterbrochene russische Angriffe, hauptsächlich beiderseits deS LaborczataleS, wo der Gegner den größlen Teil der vor PrzemySl »reize-wordenen Streilkräsle ansetzte, wurden unter ganz bedeulenden Verlusten deS Feindes in diesen Tage» zurückgeschlagen. Gegenangriffe deutscher und unserer Truppen sührlen auf den Höhen westlich und östlich des Tales zur Eroberung mehrerer starker russischer Stellungen. Wenn auch die Kämpse an dieser Front noch nicht ihr Ende erreicht haben, so ist doch der Erfolg der Osterschlacht, die an 10 000 unverwui» dete Gefangene und zahlreiches Kriegsmaterial ein- Seite 8 lieber Brief aus der Heimat von größerer Wirkung auf den niedergedrücklen Soldaten sein kann, al« das wichtigste Geschehnis in seiner Umgebung. Uns, Ihr lieben Schwestern aller Stände, oblieg« die schöne Pflicht, gerade da recht ausreichend einzu-setzen. O, wenn sich doch alle Frauen und Mädchen klar wären, welche Wohltaten sie mit freundlichen Zeilen und ermunternden Schilderungen an die Lie-den und die Freunde im Felde erweisen und welche traurigen Wirkungen andernfalls mit Nachrichten ausgelöst werden, die besser ungeschrieben und ver-schwiegen geblieben wären. Liebe Mitschwestern! Bringt das kleine Opser und unlerlaffet Mitteilungen an die Euch nahestehen-den Soldaten im Felde, wo nichts geholfen ist, die aber Leid und Bitlerkeit auslösen. Sicherlich werden manche bittere Nachrichten, wenn auch schweren Herzens, abgegeben werden muffen, aber das soll nur geschehen, wenn wirklich „eisernes Muß" dazu zwingt. Die Mitwirkung der Frauen und Mädchen an der Ausrechterhaltung des sroheu und festen Geistes unserer Truppen, durch die Absendung ausrichtender und lieber Zuschriften soll die weilauSgreisendste sein. So kann sich jede von unS in der werktätig» sten Weise um unsere Lieben im Felde und damit um daS Vaterland verdient machen. Andererseil« obliegt uns Frauen und Mädchen eine andere ernste Aufgabe: Gehen wir jenen Männern und Buben stolz au« dem Wege, die es schamlos verstinden haben, sich um die Pflicht, für das heilige Bater-land zu kämpfe», herumzudrücken. Gar jenen, die sonst im Frieden die Unbezwinglichen, oft auch die Uniform stolz zur Schau tragenden „Krieger" spie-len. Jene .Helden" vom Tennisplatz und Sport-Meetings und solche« Belustigungen meinen nvr vor allem, dit jetzt an der Kittelfalte der Frau Mama hänge». sonst im Frieden aber naserümpsend auf jene herabblicken, die nicht in der Lage sind, oder e« unter ihrer Würde halten, die gleiche Lebensweise zu führen. Schmach über solche Buben die sich sonst frech, arrogant und maulreißend aus den Gas-sen und in den Kaffeehäusern herumtreiben, jetzt aber, wo Millionen vyn tüchtigen deutschen Män-nern, darunter viele Hunderttausende von Familien-vätern freudig in den Schützengräben ihrer vater-ländischen Pflicht obliegen, plötzlich entdeckt haben, daß sie „herzleidend", Jwpchtig« oder sonst »schwer krank" sind. Der wirkliche Kranke, der sei-neS bedauerlichen Gebrechens wegen nicht an der Front sein kann, braucht sich nicht betroffen sühlen, der Bube aber, der sich von Vätern und Muttern losbetleln oder losschwindeln läßt, um daheim hinter dem Ösen und bei den vollen Fleischiöpfe» bleiben zu dürfen, der verdient für alle Zukunft nicht» an-der?« als tiefste Verachtung aller deulschbewußlen Frauen und Mädchen. den Engländern als Spion zur Rechenschaft gezogen worden. Ich dachte an einen Fluchtversuch, der mir Samstag den 2. Oktober um 3 Uhr früh gelang. Ich versorgte mein Geld und meine Papiere, alles übrige ließ ich zurück. Schon einige Tage vorher spähle ich die SicherheitSleiler der Feuerwehr aus. Aus dieser klelterte ich von dem Raume, in dem ich eingeschlossen war. bis aus daS oberste Deck des Schiffes, wo die Wachposten standen. Oben hielt ich vorsichtig Umschau, konnte aber keinen dieser Kerle sehen. Auf einem Seil ließ ich mich bis zum Waffer-spiegel, tauchte unter und schwamm mit größter Ruhe 250 Schritte weit ans Land. Es war ein herrlicher Morgen, als ich am User dahinwanderte. Auch die liebe Sonne zeigte sich bald und lrocknete mir schnell die Kleider. Ich kam gegen Mittag auf eine Farm, wo ich um Auskunft fragte. Da ich gerade nicht höflich aufgenommen wurde, ging ich weiter, ohne ein Ziel zu finden. Gegen Abend wanderte ich wieder dem Waffer zu und wurde dort nach langem Bitten von Schmugglern mitgenommen. So kam ich wieder nach Buenos Aires, wo ich mich noch am sichersten fühlle. Während meiner Abwesenheit war es dem deut» schen Botschafter gelungen, eine Linie von Deutsch-land über Tuckerton nach Südamerika sreizubekom-men. Hiedurch wurden unsere großen Siege in Belgien besannt und mußten auch von den deulschseind-lichtn Zeitungen zugegeben werden. Die gegnerischen Zeitungen brachten immer witder Siege der Ver« büiidelen, mußten aber diese Nachrichlen später wider-rufen. Eine der größten Zeilungen, „La Prensa", zeigte anfangs die Siege der Verbündeten immer durch ein weißes elektrisches Licht am Dache des großen Gebäudes an, später aber, als die deutschen Zeitungen daS Gegenteil bestätigten, sah man öfters da» rote Licht zum Zeichen deutscher Siege. „La Nacion" kündigte alle Siege durch Piillerschüffe an, aber auch diese» Schießen ließ nach, als sich die Wahrheit herausstellte. DaS Land hatte viel unter dem Kriege zu lei-den. Gleich zu Beginn des Krieges wurden die Banken in Buenos Aires geschloffen und eine Krise begann. Die französische Bank wurde sosort zah-lungSunsähig. Die zwei deutschen Banken arbeilelen wie zuvor weiter, nur gab eS keinen Kredit mehr. Im September gab es nicht weniger als 100.000 Arbeitslose in der Hauptstadt allein. Selbstverständ-lich waren darunter viele Deutsche und Oester-reicher. DaS deutsche Konsulat ließ seinen Unter-tanen zuerst in einigen deutschen Gasthösen, später im deutschen Hospitale täglich eine Mahlzeit verab-reichen. Ferner wurde ihnen auf dem Passagier-dampfer „Gvtha" des Norddeulschen Llol>d die Schlasstätte zugewiesen, wo sie auch daS Frühstück bekamen. Später wurde ihnen möglichst Arbeit ver-schafft. Um uns Oesterreicher war es nicht so gut bestellt, denn von unserem Konsulat wurde man meistens glatt abgesertigt und an den Oesterreichs schen HilsSverein aewielen. Die Kanzlei dieses Ber-eine« besand sich im Gebäude eines gewissen Miha-novitz, eineS österreichischen SchiffahrtSunlernehmerS. Diese Kanzlei dursie man nicht betreten, sondern wurde vom BereinSsekretär durch das vergitterte Fenster empfangen. ES ist klar, daß täglich Hun-derle von österreichischen Untertanen vor diesem Fenster standen. Wurde eS dem Sekretär zuviel, so kam er heraus und ließ die armen Leute durch die Wach« sorljagen. War man als Oesterreicher von ' besonderem Glücke begünstigt, so bekam man von dem HilsSocreine eine Karle, die für eine Mahlzeit galt. Mit dieser Karte mußte man um 5 Uhr abends aus dem Dampser „Eugenia" der Austr«-Americana erscheinen. Dort bekam man aus eine» rostigen Blechteller Maccaroni oder eine Fisolensupp« mit einem Stück Brot, was man auf offenem Deck stehend verzehren durste. Zum Schlafen stand ei» Raum zur Lerjügung, in welchem etwas über 300 Mann schliefen. In der Früh bekam man ciie» kleinen Becher Tee oder schwarzen Kaffee mit eine» Stückchen Brot. Dann mußten wir unS vom Bord entsernen und durften um 5 Uhr abends wieder er-scheinen. Daß die Schlafstelle voll Läuse war, muß ich wohl nicht noch betonen. Aus jeden Fall mmn wir gegenüber den Deutschen sehr im Nachteil. Später wurde uns Oesterreichern sogar noch da« karge Essen entzogen und man bürste nur mehr an der genannten Stelle schlasen und in der Früh auf den Tee warten. Ich selbst habe mich wemz unter diesen armen Leuten bewegt, da ich mich einer kleinen Jagdgesellschaft anschloß und nur einmal in der Woche nach Buenos Aires kam. Am 21. Oktober hörte ich vom Konsulat, daß eS jetzt Gelegenheit gebe, in die Heimat zu reise». Man sagle, daß Italien mit England einen Ler-trag geschloffen habe, dem zufolge jedem italienisch« Schiffe der Transport von 25 deutschen und ede»-soviel österreichischen Reservisten nach Genua gestattet sei. Ich erhielt zwei Stunden vor der Absah« de« dritten Transportes meine Reisescheine, die con italienischen Konsulat vidiert wurden. Nun trat ich zum zweitenmal« die Fahrt nach meiner Heimal an. Während der Durchkreuzung de« Ozean» wurde» wir keines feindlichen Schiffes gewahr. Der Regie- Hummer S9 brachte, ein unbestrittener. Oestlich de« LaborczataleS wird im Waldgebiete in einzelnen Abschnitten heftig ßekimpft. Zn Südostgalizien stellenweise Geschütz lamps I« Russischpolen und Westgalizien Verhältnis mäßig Ruhe. Seite 3 Das russische Ziel des Krieges. Ein Privattelegramm der Kopenhagen« Zeitung ,.Politiken" au« Petersburg gibt einen Leitartikel »er Petersburger „Rjetfch' wieder, überschrieben: ,Ha» Ziel de» Krieges", worin eS heißt: „In nstn Reche muß der große Krieg mit einem großen nniztkommissär versicherte, daß uns die Engländer nicht gefangen nehmen können. Am 6. November um 2 Uhr mittags passierten wir die Straße von Ndraltar und wurden sosort von Torpedobooten zim Stoppen gebracht. Alles wurde aufgeregt, als »er Kapitän des uns am nächsten gelegenen Tor-pedodootes durch ein Sprachrohr zu unserer Koni-»andobrucke in englischer Sprache ries: „Kapitän, «ollen Sie in Gibraltar einfahren!' Als wir im Hasen anlangten, kamen der Hasenkapitän, ein Dol-»«Ich und eine Abteilung Marineioldaten ans unser Echtsf. Wir wurden auf Massen untersucht und er-hielten den Auftrag, sofort auSzusteigen. Wir nah-Bf» Abschied von den deutschen Damen, die mit an» gereift waren, bestiege« einen Raddampfer und f»hren damit an daS Ufer. Unser Gepäck mußten »rr selbst auf Wägen laden und' uns in Doppel-reihen aufstellen. Die Marinesoldate» wurden durch |wi Züge Middlefexer Artilleristen abgelöst, die uns »«ji»gelten. Wir wurden fünf- bis fechSmal abge-jihlt und als alles erledigt war, marschierten wir w» Hafen zur Festung. Nach dreiviertelstündigem Marsche langten wir oben an und wurde« von LaiidSltulen, die schon früher in die Falle geraten ivann, begrüßt. Wir fanden darunter auch einige, die schon seit der Kriegserklärung dort interniert »arm. Auch die zwei vor unS von Buenos Aires abgegangenen Transporte mit vidierten Pässen be-sinden sich hier. Wir mußten unser Nationale ab-jeden, unsere Koffer wurden nochmal« durchsucht »») wir zu viert in einem Zelte im GesängniShose »Hergebracht. Wir faßten Bettzeug auS und be-tarnen Tee mit Haferzwiedack. Am nächsten Morgen hatten wir unser Geld abliefern und erhielten hievon wöchentlich sechs Frieden schließen, der eS für immer ausschließt, daß internationale Streitigkeiten durch Massen ent-schieden werden. Zuerst muß die Hegomonie Preu-ßenS in Deutschland gebrochen werden. Besonder« Rußland muß eS als Pflicht ansehen, seine alte Sünde gegen Europa und Deutschland wieder gut zu machen, da es Hilse dabei geleistet hat, ein große» Königreich Preußen zu errichten. Ruß.and gab und Rußland muß nun wieder nehmen. England und Rußland werden mit Freuden die Wiedererrichtung deS Königreichs Hannover als eines selbständigen Staate» begrüßen. Die Verbündeten wollen dem deutschen Bolke nicht die Freiheit und Selbständig-feit rauben. Aber diese Volksfreiheit ist undenkbar unter Preußens Hegemonie, auch nicht unter hab«-burgischem Regime. Rußland kann keinen Friede« eingehen, der ihm nicht Konftantinopel mit dem Marmarameer und den Dardanellen gibt. Für» erste muß Rußland einen freien Hafen erhalten; so-dann muß der Weg Deutschlands »ach Asien über den Balkan durch Konstantinopel abgeschnitten wer-den. Ueber diese Punkte waren die verbündeten seit dem Beginne des Krieges einig." — Wie man sieht, gibt eS in Rußland der Phantasie« mehr al« genug. Die Serben warten. Der „Figaro* veröffentlicht solgende« Telr gramm au« Ni'ch: Der Fall »on PrzemySl, mit welchem Ereignisse die Serben schon Wochen vor sei« nem Eintritt« rechneten, wird den Krieg sür die Serben in einen neuen Abschnitt eintreten lassen. Die dreimonatliche Ruhepause hat die serbische Ar mee gründlich benutzt, um sich sür einen neuen Feld, zug entsprechend vorzubereiten. Nun wartet sie nur noch auf daS Eindringen der russischen Armeen in Ungarn, woraus sie an der ganze« Front angreifen wird. Man verfolgt daher mit Spannung die Bewe-gungen der Rüsten, um den richtigen Augenblick für die serbische Offensive nicht zu versäumen. Die Dardanellenschlacht. Bei dem Dardanellenangriffe sind dem „Tanin' zufolge auch die englischen Linienschiffe »Prinz Geor ge»" und „TornvalleS" fo schwer beschädigt worden, daß sie aus längere Zeit hinaus am Kampfe nicht teilnehmen können. Nach einer Meldung aus der-selben Quelle hat sich England auch aus Tenedo» wie auf LcmnoS häuslich niedergelassen. Die Eng-länder besetzten das Telegraphenamt und üben dort eine strenge Zensur aus. „II 29" verloren. DaS Unterseeboot „U 29" ist von seiner letzten Unternehmung bisher nicht zurückgekehrt. Nach einer von der britischen Admiralität ausgehenden Nachricht vom 26. März soll daS Boot mit der ganzen Be- Schilling. Gewechselt wurde nur Gold und deutsche« Papier, später nicht einmal ausländisches Gold mehr. Sogar 20 Franken in Gold hatten im No-vember nur mehr den Wert von 12 Schilling. Nach acht Tagen wurden wir in kleinen Häuschen für je zehn Mann untergebracht, wo wir selbst kochen mußten. Jeder Mann erhielt 250 Gramm Fleisch, zwei Kartoffeln und eine Schale Bohnen oder ReiS. Zweimal wöchentlich bekamen wir Tee und Zucker. Auch gab es manchmal eine Dose Zam und trockene Trauben. Auch wurde jedem Manne ab und zu ein ,alber Laib Brot verabreicht. Anfangs ging es chlecht. doch wir hatten unS da« Hungern bald an-»ewöhnt. Meine Hauptbeschäftigung war Steine-chlcisen. In der Festung befanden sich ungefähr 1100 Gefangene, darunter Deutsche, Oesterreicher, Ungarn und Türken. Am 17. Oktober wurden wir 150, die mit vom italienischen Konsulat in Buenos Aires vidierten Pässen eingetroffen waren, ausgesordert, unsere Sachen zu packen. Mit Begleitmannschaft marschier-ten wir zum Hasen, von wo wir aus dem eng-lische» Dampser .Jtalia" nach Genua hätte« be-ördert werden sollen. Mir waren schon samt un-erem Gepäck aus dem Schiffe, al« plötzlich der Be-chl kam, alles wieder ans Land zu schassen. Zehn üeute wurden ausgewählt, die übrigen mußten zurückmarschieren. Voll Wut ging e« um 9 Uhr ibendS wieder den Berg hinan. Auch unser Gepäck kam wieder zurück. Am nächsten Morgen erfuhren wir von dem Major und Kommandanten der Ge-fangenen, daß der Kapitän sich geweigert habe, un» mitzunehmen, weil fachkundige Seeleute, die unter uns wären, die Aeußerung getan hätten, sie wolle« sich auf offener See des Schiffe» bemächtigen. Ich fatzung untergegangen sein. ES muß demnach al» verloren betrachtet werden. — Führer diese» Tauchbootes war der heldenmütige Führer der „U 9", Kavitän Weddinaen, der am 22. September drei englisch« Schlachtschiffe in den Grund bohrte. Der Luftangriff auf Metz. Furchtbare» Erlebni« de» österreichische« Artillerieoberleutnants Mühlbauer in Metz. Der Laibacher „Slovenec' veröffentlicht fol-gende Daten au» dem Bliese deS österreichischen Ar-tillerieoberleutnant» Mühlbauer, den dieser auS Metz an seine Frau in Heidenschaft richtete: .Ich muß Dir doch mitteilen, warum ich Dir heute schreibe, mit der Bitte, Du sollst für daS mir widerfahrene Glück für mich beten. Bedenke, um eine» Haaret Breite ging eS und ich wäre tot. E» war am 26. März 1915 um 11 Uhr vormittag», ich faß in meiner Kanzlei im Parterre der Kaferne, al« ich plötzlich vor dem Fenster eine« furchtbare» Schlag vernehme. Gleichzeitig fehe ich einen förmlichen Stein- und Erdregen niedergehen. Fünf Meter von mir entfernt war eine au» einem Luftballon abge« worfene Bombe explodiert. Hätte der ftanzösifche Flieger die Bombe nur eine Viertelsekunde früher geworfen, würde Dein Menn nicht mehr leben. Mein erster Gedanke war: «Meiner Frau und mei-ner Mama» Gebete verdanke ich mein Leben!" Draußen schaute eS furchtbar au«. Zm Boden klaffte ein drei Meter tiefe« und fünf Meter breite« Loch. Drei Soldaten waren vollständig zerriffen, ein Mann war drei Meter weit aus eine HauSwand ge-schleudert und ein anderer über das Dach geworfen worden. Zweifellos hatte da» fchöne Wetter die französischen Flieger angelockt und ihre Absicht war, auf die unten auf dem Exerzierplätze übenden, blau-rot uniformierten Bayern Bomben zu werfen. Glück-licherweije trafen sie nicht. Merkwürdigerweise blie» den die Fenster in «einer Kanzlei unversehrt Da» ist doch ein wahres Gotte»wunder. Ich danke Gott für meine Errettung und Ihr tut desgleichen." Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. 9. April. Amtlich wird Verlautbart: An der Front in den Ostbeikiden herrscht allgemeine Ruhe. Zm Waldgebirge setzt der Gegner seine frontalen Vorstöße unter schonungslosester AuSnützung seine» MenschenmaterialeS in andauernden Sturmangriffen fort. Berge von Leichen und Verwundeten kennzeich. nen die im wirkungsvollsten Geschütz- und Maschinen« gewehrseuer unserer Stellungen lugenden ruffischen Angriff»selder. 1600 unverwundete Feinde wurde» in den gestrigen Kämpfen gefangen. An allen übrigen Fronten keine besonderen Ereigniffe. selbst habe eine derartige Aeußerung nicht gehört. AIS wir verlangten, weiterbefördert zu werden, wurden wir damit beruhigt, daß alle vierzehn Tage ein Schub mit zehn Mann abgehen werde, aber auch die« wurde von Woche zu Woche verschoben. Schließlich begnügten wir unS mit der Hoffnung, wenigstens zu Weihnachten nach Haufe zu kommen, aber wir faßen »och zu Neujahr hinter Schloß und Riegel. Die Weihnachten verliefen ganz ruhig im Gefangenenlager. Am Silvesterabend kamen wir in ein noch jämmerlicheres Loch al» zuvor. Unsere Unterkünfte lagen immer um den Signalturm, wo die Scheinwerfer und Signale ununterbrochen tätig waren. Am 23. Dezember sollten wir von Gibraltar angeblich nach London, dann nach Kanada und schließlich sogar aus St. Helena transportiert wer-den. Durch Bitten erreichten wir jedoch, daß die« enige», die vidierte Pässe hatten, in Gibraltar bleiben dursten, während die anderen aus einem englischen Hilfskreuzer mit starker Bewachung fort-geichafft wurden. Am Vorabend dieses Transporte« wurde einer unserer LeidenSgenvsse«, der Reich«-»eutsche Palm, von einem englischen Wachposten er-chossen. Er wurde von den Engländern mit allen Ehren begraben, sogar die schwarz-weiß rote Flagge ag aus seinem Sarge. Gleich nach Abgang de» ge-nannten Transporte« setzten wir abermals dem kommandanten wegen der Abreise zu. Einmal be-kamen wir die Antwort, daß wir — wenn Italien an England nicht den Krieg erklärt — bald sort-ommen werden. Ein andermal hieß eS, daß man von London ein Telegramm erwarte. Um 10 Uhr und um 3 Uhr wurden wir unter der entsprechen» den Begleitung spazieren geführt, immer nur auf Gott 4 Kummer 29 Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 9. April. AuS dem völlig zusammengeschossenen Orte Drie Grachten an der Z)ser wurden die Belgier wieder vertrieben. Zwei belgiiche Offiziere, 100 Mann und zwei Maschinen« gewehr fielen dabei in unsere Hände AIS Erwide« rung auf die Beschießung der hinter unserer Stellung gelegenen Ortschaften wurde Reims, in dem große Ansammlungen von Truppen und Batterien erkannt wurden, mit Brandgranaten belegt. Nördlich vom Gehöft Beau Sejour. nordöstlich von Le MeSnil, entrissen wir gestern abendS den Franzosen meh.ere Gräben. Zwei Maschinengewehre wurden erbeutet. Zwei Wiedereroberungsversuche während der Nacht waren erfolglos. In den «rgonnen mißglückte ein französischer Jnsanterieangnff, bei dem die Franzo« fen erneut Bomben mit einer betäubenden GaSwirk« ung verwendeten. Die Kämpfe zwischen MaaS und Mosel dauern mit gesteigerter Heftigkeit an. Die Franzosen hatten bei dem wieder gänzlich ersolglosen Angriffe die schwersten Verluste. In der Woevre-Ebene griffen sie vormittags und abends erfolglos an. Zur Besitznahme der MaaShöhe bei CombreS fetzten'sie dauernd neue Kräfte ein. Ein Angriff auS dem Seloufe-Walde nördlich von St. Mchiel brach an unseren Hinderniffen zusammen. Zm Aillywalde sind wir im langsamen Borfchreiten. Westlich Apre-mont mißglückte ein französischer Vorstoß. Franzö« sische Angriffe erstarben westlich Flireq in unserem Artilleriefeuer. führten aber nördlich und nordöstlich deS OrteS zu einem Handgemenge, in dem unsere Truppen die Oberhand gewannen und den Feind zurückwarfen. Nächtliche Vorstöße der Franzosen waren hier ersolgloS. Auch im Priesterwalde gewannen die Franzosen keinen Boden. Ein feindlicher Versuch, daS von uns besetzte Dorf Bezange la Grande, füd-westlich von Ehauteaux-Salins zu nehmen, scheiterten. Am Sudelkops wurde ein Mann deS 334. Regiments gefangen genommen, der Dum-Dum-Sefchofse bei sich hatte. Am Hartmannsweilerkopf fand nur Artil-leriekampf statt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Oestlich von Kalwaria haben sich Gefechte ent-wickelt, die noch nicht abgeschlossen sind. Sonst hat sich an der Ostfront nichlS ereignet. Aus Staitt und Land. Kriegsauszeichnung. Herr Julius Kossär, Oberleutnant deS 59. JnjanteiiegimenIeS. der jüngste Eohn deS Herrn Ludwig Kossär fen. in Cilli. tc hielt im Dezember im Felde die kaiserliche belobende Anerkennung mit dem Signum laudis. Er stand damals über fünf Monate im Felde und zwar zwei« mal Bataillon«« und einmal durch drei Tage Regi- den äußerste» Felsen der Festung. Von dort auS hatt?» mehrere Gefangene Fluchtverfuche gemacht, doch stet« vergeblich. Mein Fluchtversuch am 5. Jän-ner scheuerte, obwohl ich Hilfe von außen hatte, dadurch, daß ich .ibstürzie und nicht mehr weiter konnte. Selbstverständlich mußte jeder Fluchtversuch mit Einzelhaft abgebüßt werden. Nachdem am 5. Jänner ein Transport von zehn Mann abgegangen war, wurden wir alle am 9. Jänner von der englischen Regierung freigelassen und aus dem italienischen Schiffe „Principeffa Mafalda' nach Genua transportiert. Der englische Hafenkapitän gab unS ein Begleitschreiben an alle englischen und verbündeten Schiffe mit, worin eS hieß, daß »ir an der Fahrt nicht behindert werden sollten. So suhren wir SamStag den 9. Jänner um 7 Uhr abends endlich von dem verhängnisvollen Felsen ab. In Barcelona wurde» wir von einigen deutschen Herren begrüßt. Fünf deutsche Aerzte und ein Oesterreicher stiegen dort in unser Schiff. 24 Stunden von Toulo» hielt uns der französische Kreuzer „Du Chayla' an. Unsere Pässe wurden revidiert und wir durften die Fahrt fortsetzen, die sechs Herren aber, die in Barcelona eingestiegen waren, wurden gefangen genommen. Am 12. Jän-ner langten wir in Genua an. So dauerte meine Fahrt von Südamerika bis Cilli vom 21. Oktober 1914 bis 14. Jänner 1915.- Nach kurzer Erholung von dieser langwierigen, unangenehmen Fahrt ist Herr de Toma zum 87. In-fanterieregimente in EtUi zur Kriegsdienstleistung eingerückt. mentSkommandant. Nun wurde er durch die Ver-leihung des MilitärvcrdienstkreuzeS dritter Klaffe mit der KriegSsekoration neuerlich ausgezeichnet. Beförderung. Leutnant Bruno Diermayr, welcher krankheitshalber vom Nördlichen Kriegsschau-platze zurückkehrte und nächster Tage wieder zur Dienstleistung einrückt, wurde zum Oberleutnant ernannt. Ehrenzeichen vom Roten Kreuze. Erzherzog Franz Salvator hat die bronzene Ehren-Medaille vom Roten Kreuze dem Steuerasfistenten Max Mercun in Drachenburg verliehen. Regelung des Brot- und Mehlver Kaufes. Vom 11. d. angefangen darf in den Mehlhandlungen (Mehlniederlagen, von Kaufleuten und Greislern) Mehl und in den Bäckereien, Greis-lereien, Gastwirlfchiiften, Kaffeehäusern und Kaffee-fchänken Brot ausnahmslos nur gegen Vorweisung der amtlichen AuSweiskarte für Mehl und Brot an unmittelbare Verbraucher auSgefolxt werden. Der Verkäufer hat mit einer Schere die der gekauften Mehl- und Brotmenge entsprechende Anzahl von Abschnitten zu 25 beziehungsweise 35 Gramm abzu« trennen. Eine senkrechte Reihe der geminderten (rechlSliegenden) Karte entspricht einem Piertelkilo, gramm Mehl oder einem kleinen Laib Brot zu 35 Dekagramm. Die Verkäufer haben die Abschnitte zu sammeln und für jede Woche gesammelt Montag vormittags beim Stadtamte abzuliefern, wo sie zur Kontrolle deS Verkaufes und Verbrauches verwendet werden. Wiederverkäufe? (Kaufleute, GreiSier, Bäcker. Zuckerbäcker, Gast- und Kaffeewirte) erhalten Mehl beziehungsweise Brot ohne AuSweiSkarte ausgefolgt. Bäcker, Gastwirte und Kaffeesieder haben die im eigenen Haushalte aufgebrauchten Mehl- und Brot-vorräte nicht mit AuSweiSkarte, sondern in den ln ihren Händen befindlichen „Vormerkbüchern" wöchent« lich auszuweisen. Beim Verbrauche dars die Höchst-menge von 200 Gramm Mehl beziehungsweise 280 Gramm Brot für den Kopf und Tag in keinem Falle überschritten werden. Für die Woche vom 18. bis zum 24. April können die Brot- und Mehlkarten nur am 15. und 16. April von 3 bis 7 Uhr nach» mittags und am 17. April von 8 bis 12 3hr vormittag» und von 3 bis 7 Uhr nachmittags gegen Vorweisung der für die Woche vom ll. bis 17. April giltige» Brot« und Mehlkarte beim Stadt-amte (Erdgeschoß link«) behoben werden. Hiebei ist die Menge etwaiger Vorräte genau anzugeben. Die Brot« und Mehlkarte berechtigt zum Bezüge von Brot beziehungsweise Mehl nur nach Maßgabe de« beim Verkäufer befindlichen Vorrates. Das Einjährig Freiwilligenrecht der Bolksfchullehrer. Ueber das Einjährig.Freiwil ligenrecht jener VolkSschullehrer, welche bereits als Ersatzreservisten gedient haben, herrscht noch mancher Zweifel. Einem Lehrer, welcher bei der seinerzeitige» Stellung von der Begünstigung deS Einjährig-Frei» willigcnrechteS Gebrauch gemacht und als Ersatz-reservist gedient hatte, ist nun daS Einjährig Frei-willigenrecht vom k. k. LandeSverteidigungSministerium gegen die Entscheidung der unteren Instanzen zuer-kannt worden. Der Erlaß ist vom 8. März 1915 und trägt die Geschäftszahl 749/XV a. Der wesentliche Inhalt dieses Erlasses ist folgender: Da« Ein-jährig-Freiwilligenrecht wird dem Ersatzreservisten N N. bewilligt, er muß jedoch aus die Begünstigun. gen als Lehrer nach § 32 W.-G. auS d-m Jahre 1889 ausdrücklich Verzicht leisten. Sobald diese Berzichtleistung bei der politischen Behörde erster Instanz erfolgt, kann die Aberkennung der Begün-stigung deS Einjährig-FreiwilligenrechteS unter Ein-rechnung der bereits zurückgelegten Präsenzdienstzeit (K SO: 17 und 18 W.-B. I) erfolgen, wenn die übrigen Voraussetzungen (Matura, guter Leumund) vorhanden sind. DieS der Inhalt deS Minifterial-erlöstes. N N. hat gemäß diesem Erlasse auf die Begünstigung nach § 32 W. G. Verzicht geleistet, woraus ihm daS Einjährig-Freiwilligenrecht von der politischen Behörde erster Instanz zuerkannt wurde. Gleichzeitig wurde gemäß § 21 :5 W.-G. seine Uebersetzung zur Landwehr ausgesprochen. Auf eine besondere Anfrage wurde ihm vom LandeSschulin'pek-tor mitgeteilt, daß er für die Kriegsdauer als auf Grund der Mobilisierung eingerückt angesehen wird und daher trotz Erteilung deS Einjahrig-Freiwilligen« rechtes im Genusse seiner Bezüge (ohne TeuerungS« zufchlag) bleibt; auch zählt die Zeit deS Einjährig-FreiwilligenjahreS als Dienstzeit; der Posten bleibt ihm, als defi.iitivcn Lehrer, gewahrt I« Falle, daß die Demobilisierung vor Beendigung bei Freiwilligen-jahreS erfolgt — ein sehr unwahrscheinlicher Fall — enlstehen neu: Fragen betreffend der Einrechnunz der Dienstzeit und dea Forlbezug dei Gehaltet. Diese Fragen sind auf Grund deS Gesetzes vom 10. Dezember I8s8, L.-G.-Bl Nr. 62, enthalte» im Berordnungsblatte des steiermärkischen Landes. schulrateS Jahrgang 1914, Seite 79 zu erledigen. Wissenswert ist, daß diejenigen, denen da« Einjäh-rig-Freiwilligenrecht nachträglich zuerkannt wird, nach einem besonderen Erlaffe de« KriegSmin'steriuint nicht zu Offizieren auszubilden sind. Der oben wie-dergegebene Erlaß deS LandeSoerteivungSmiir.stenmnt stellt sich alS die erste Ministerialrntfcheidung über die viel besprochene Frage des Einjährig Freiwillige»-rechtes der Lehrer-Ersatzceservisten dar und eS ist daher am Platze, den Erlaß zu veröffentlichen. Für das Rote Kreuz. Für den Zweij« verein Cilli Stadt deS Roten KretnrS spendeten die Eheleute Kupka 20 K, die Beamten« und Dieoer-schaft deS Krei»- und Bezirksgerichte» und »er Staatsanwaltschaft 83 K. Lobenswerte Kleinarbeit. In der Tad-k« trafik in der Uarl Traungaffe ist eine Sainwel-büch^e aufgestellt, deren Inhalt für «riegSfürforze-zwecke bestimmt ist. DaS Ergebnis dieftr Zammlunz ergab bisher den schönen Betrag von 37-60 K. Unterfteirische Kriegsgefangene. ?er feit 26. August kriegsgefangene Einjährig Freiwillige Adolf Baumann schrieb dieser Tage an feine i» HöUdorf wohnenden Eltern einen Brief auS Nik». l'avSka-Slaniza, worin er mitteilte, daß e« ihm gut gehe und er unverwundet in Gefangenschaft gerate» war. Die Eltern, die nach allen Richtungen Nach-forfchungen eingeleitet hatten, waren nicht wemz et-staun», von dem bereits tot geglaubten Sohne Nach-richt zu erhalten. — Durch den Fall von Przemtztl ist Oberleutnant Anton Scherf, Bruder des Glasn-meistcrS Scherf in Windischjeistritz, ebenfalls in russische Kriegsgefangenschaft geraten. verbot der Abhaltung von Ehgela-gen und mit übermäßigen Zehrungen verbundenen Feiern. Zur Hintanhaltung einet unwirtschaftlichen und der KriegSzeit nicht entsprechen-den Verbrauches von LebenSmitteln hat die stein-märkische Statthalter« auf Grund deS § 7 btx kaiierlichen Verordnung vom 20. April 1354 d«e Veranstaltung von Eßgelagen und mit übermäsize» Zehrungen verbundenen Feiern, wie KindSstmäsfe, Leichenzehrungen, Eßgelage auS Anlaß deS Lchweme-stechen«, bei verlchiedenen Festlichkeiten und andere» Anlässe» verboten. Übertretungen diese« Verbotet werden mit einer Geldstrafe von 2 bis 20" K oder mit sechsstündiger lii vierzehnstündiger Anhiliiuiz geahndet. Diese Verordnung ist am 1. d. in Sraft getreten. Opfer des Krieges. Das Begräbnis dei Infanteristen Emil Wasilach deS Jnfanierieregnnenlt Nr. 41. welcher an den Folgen der vor dem Femde erhaltenen Verwundungen im GarnifonSspitale Nr. 9 gestorben ist, findet am 11. d. um halb 5 Uhr nach-mittags von der Leichenhalle der Epitalskasmie, Laibacherstraße Nr. 12, mit militärischen Ehren aas den städtischen Friedhof statt. Frühlingsfeier. Zn der evangelischen Sin* findet morgen Sonntag abends um 6 Uhr der all« jährliche FrühlingSgotteSdienst statt. Herr Pfarm May wird predigen über „FrühlingShoffen in ernst» Zeit-. Staatlich geschützte Unternehmungen. DaS Ministerium deS Innern hat die Letafa&rf der Firma Lorenz Lauritfch in Sonobitz und die Zementfabrik in Steindruck der kroatischen Eskonipt» dank in Agram auf Widerruf, längsten« sür Krrezt-dauer, für staatlich geschützte Unternehmungen erklärt. Schweres Brandunglück in Sag« bei Rohitsch Sauerbrunn Vorgestern »» 1 Uhr nachtS brach in Sagai in der HolzMche det landschaftlichen OchienknechteS Johann ©taiovai Feuer auS, da« fo rasch um sich griff, daß von den Bewohnern des Gebäude« nur Frau Marie Örahosa: $usnver 29 Sette S sich retten konnte. Der Besitzer Grahovar und seine beiden Knaben im Älter von 1t) und 12 Jahren wurden nach Einsturz dei rasch abgebrannten Holz« »bjekteS «uS dem Schult als verkohlte Leichname qe° borgen. Der sofort erschienene Direktor der Landes-kuranstalt, Herr Dr. Franz Mulli, ordnete die Uebersührnrig der Leichen auf den Ortsfriedhof an. WeilerS wurde die an schweren Brandwunde» leibende Marie Grahovar von den Aerzten Medizinal-rat Dr. Joses Eimonitsch und Dr. Fritz Hoiiel in Behandlung genommen. Ihr Zustand ist hoffnungslos. Kriegsfürsorge in Rohitsch Sauer-brunn. Der steiermärkische LandeSauSschuß hat mit Beginn deS Frühjahres einen Teil feiner Kur-Häuser, dann die gesamten Heilmittel einschließlich der Kurbrunnen dem Roten Kreuze zur Verfügung gestellt, welche» beschlossen hat, mit 15. d. in Ro-hisch-Sauerbrunn eine physikalisch-orthopädische Heil-anstatt mit einem Belagraum von 240 Betten ins Leben zu rusen. AuS diesem Anlasse fand am 28. März eine zahlreich besuchte Versammlung der Bewohner von Rohitsch und Rohitich-Sauerbrunn im Hotel Post statt, welche den Zweck hatte, die Bevölkerung de« Bezirke« Rohitsch zur Mitarbeit an diesem patriotischen Werke anzneifern. Die Ver-sammltmg wurde vom Direktor Dr. Franz Muili eröffnet, welcher nach Begrüßung der Erschienenen die ?r> der Begünstigungen, welche der steirische Lande«» ausschuß sür diese Zwecke widmete, bekanntgab, llußer der sür dit Unterbringung von RekonvaleS» Jemen in den Knrhäuiern Villa Möller und Pester-hau« erfolgten Widmung wurden vom Landesaus-schliffe 200 volle Freiplätze in der Vor- und Nach faifo» für Offiziere und Militärbeamte in der Lan-beskuranstalt gestiftet und weitet« für je 100 Offiziere bezw. Militärbeamte in jeder Kurperiode be-deutende Ermäßigungen zugestanden. Weiter« ist da« Surhau« der Österreich schen Gesellschaft vorn Weißen Kreuze und da« Kurhaus der deutsch-ösierreichischen Tisenbahndeamten für rekonvaleszente Offiziere re-fervitit. Auch die übrigen Hausbesitzer de« OrteS Gauerbrun» haben sich in den Dienst der guten Sache gestellt und eine ganz bedeutende Anzahl freie und halbfreie Plätze sür Kriegsteilnehmer ge-widmet. Medizinalrat Dr. Josef Simotmich erläu-tert iodann ausführlich die Ziele der zu errichtenden physikalisch-orthopädischen Heilanstalt vom Roten Kreuze Die Eigenartigkeit und Vielseitigkeit der Heilbehelft der Landeskuranstalt ermöglicht in erster Linie die Durchführung einer gründlichen orthopädi-jchen Behandlung mit Zuhilfenahme des vollständig eingerichteten ZandersaaleS, der hydrotherapeutischen Behelfe. Heißlustbäder und Freiluftgymnastik. Weiter« finden in der Abteilung für Diüietit Magen-und Darmkraiike mit Anwendung der Trinkkur Auf-nähme, schließlich wird eine Abteilung für Nervöse und insbesondere sür Herzneurose inS Leben gerufen, für welche die bekannten und längste» probten ilohlenfäurebäder in Anwendung gebracht werden sollen. Insbesondere hebt Redner hervor, daß durch diese Heilanstalt sür den Kurort und dessen Umgebung keinerlei Besorgnis wegen Emschleppung von ansteckenden Krankheiten auskommen dars, da die RekoivaleSzenten schon vorher ia anderen Heil-anstalten deS Lande« verweilten und außerdem die weitgehendsten Lorsichl«maßregeln hygienischer Natur im Kurorte getroffen werden. Hierauf wurde ein Lollzug«ausschuß gewählt, welcher eS sich zur Aus-gäbe gemacht hat, die Interessen dieser Heilanstalt »ach Kräften zu fördern. Außer den Delegierten M ster. ^Bürgermeister Ferschnig in Rohitsch, Dechant F. «alamon, Bürge,meister August Stoinschegg in Rohitsch-Eauerbrun«. Oberstleutnant F Pvschnik, Hzupipfarrer Franz Koroschetz an« Heil. Kr< »z und Zohann Zurmann. AmtSleuer Dr. Eugen von Ne-wliczka begrüßt die patriotischen Bestrebungen der Bevölkerung des Bezirke« Rohitsch. Der Bezirk«-odt«M» brachte ein Hoch aus Ee. Majestät Kaiser Franz Joses I. auS, in welches die Anwesenden be geistert einstimmten. Am Schlüsse meldeten sich 73 Mglieder und zahlreiche Damen und Herren aus der Versammlung, welche persönliche und materielle Mithilfe zusicherte». Einbruch. Am 31. März brach ein Dieb >» die versperrt gewesene Kanzlei der Raiffeifenkafse i» Cermozise bei Rohitsch ein. Er öffnete mit einem Dietrich die Kanzieilüre uud versuchte dann die Wenheimkasse. in der sich bei 2(100 K Bargeld be» fanden, mit Einbrecherwerkzeuzen, wie die Spuren nachweisen, zu erbrechen: Vom Einbrecher fehlt jede Epur. Verhaftung eines Mörders. Aus Frredau wird gemeldet: In der Nacht zum 6. d. wurde der Winzer Joses Pintantsch in Jastrovetz von einem gewissen Andreas Lichtenwallner durch einen Gewehrschuß und Kolbenschläge ermordet, während die Tochter de« Ermordeten schwer, dessen Gattin und eine dritte Person leicht verletzt wurden. Der Täter wurde von der Gendarmerie verhaftet und dem Bezirksgerichte eingeliefert. Im Scherze erschossen. A.iS Laibach wird gemeldet: In der Wohnung des Reserveoffiziers Hans Gerhold aus Marburg besichtigten mehrere Kameraden am 5. d. eine Browningpistole. Einer der Besucher richtete im Scherze (!) die Waffe gegen Gerhold und drückte lo». da« Geschoß drang Ger-hold in den Magen und d» chbohrte auch die Niere. Primariu« Dr. Gregoric ordnete die Uebersührung de« Verletzten in das „Leoninum" an, wo Regie-rungSrat Dr. Slajmer eine Operation vornahm. Gerhold sprach nach der Operation noch einige Worte, verfiel dann in Bewußtlosigkeit und starb am 7. d. um 7 Uhr srüh. Gerhold war auf dem südlichen Kriegsschauplätze verwundet worden, jedoch wieder geheilt. Eine ganze Familie ausgestorben Am Karsamsiag wurde in Marburg der Landsturm-reservist Franz Gaischeg aus Lembach beeidigt. Im Herbste war ihm feine Gattin im Tode vorangegangen und vor wenigen Woche» wurde sein einziges Kind beerdigt. Somit ist in kurzer Zeit die ganze Familie ausgestorben Unter dem Verdachte der Brand-legung verhaftet. Au« Windischseittritz wird berichtet: Am 30. März gegen 8 Uhr abend« brach in der der KanjmannSgaltut Therese Kopatsch gehörigen Harpfe Feuer au«, welches diese binnen kur-zer Zeit samt den Futtervorräten und Gerätschaften gänzlich einäscherte. Die ans dem Brandplatze er-schienen? Ortsfeuerwehr und jene auS O^erfeistritz konnte wegen Mangel« an Wasser nicht kWgreisen. Der Schaden bilrägt 8000 K. dem eine Versiche-rungssumme von nur 3000 K gegenübersteht. Der Brandlegung verdächtig ist die auS dem Dienste ent-lassene, seit November vorigen Jahre« bei der Ko-patsch bedienstet gewesene M.igd Maria Speß, die am 31. März von Gendarmerie Windischfeistritz ver-haftet und dem Bezirksgerichte eingeliefert wurde. Mit dem Messer. Die Knechte Slesan Marsnak und Mathias Vidensek gerieten am 4. d. gegen Abend in einem Gasthause in Arndors in einen hrfngrn du-ch ii« anwesenden Gäste bald geschlichtet wurde Später rntserntcn sich die beiden aus dem Gasthause und fingen auf dem Heimwege abermals zu streiten an, wobei Stefan Marünak mit feinem Taschenmesser wie wütend auf Biden^ek loSging. ihm am rechte» und linke» Ober-arme und der Schulter large Schnittwunden beibrachte und schließlich auch in die Nähe der Wirbelfäule einen Stich versetzte. Auch am linken Zeige-fing« erlitt Bidensck eine Verletzung. Im schwer-verletzten Zustande wurde er noch am selben Tage in daS Krankenhaus nach Cilli überführt, während Marinak veihastet und dem Kreisgerichte Cilli eingeliefert wurde. Eingesendet. K. lt. prio. Böhmische Union Bank. Die Direktion der k. k. priv. böhmischen Union-Bank hat in der vorgestern stattgehabten Vorstandsfitzung den Rechnungsabschluß sür daS Jahr 1914 vorge- legt. Einschließlich des GewinnvortrageS au« dem Jahre 1913 stellt sich nach Abzug der VerwaltungS-kosten, Steuern usw. der disponible Reingewinn auf 5,848.068 98 K Der Vorstand beschloß über An-trag der Direktion, der am 24. April 1915 statt-sindenden Generalversammlung die Verteilung einer sechseinhalbprozentigen Dividende, gleich 13 K per Aktie, vorzuschlagen, 250.000 K dem Reservesonde I, 250.000 K einem Spczialrefervefonde zuzuweisen, aus Abschreibungen von den Baukgebättden 1OO.O0O K zu verwenden und den nach Bestreitung der Tau» tiemen und Remunerationen erübrigenden Rest von 319.809*40 k aus neue Rechnung vorzutragen. Erträgnisse: Gewinnvortrag 319 362, Zinsen von Wechseln, Vorschüsse», Wertpapieren und aus den Kontokorrenten, abzüglich gezahlter Passivzinsm 8,064.451, Provisionen (inklusive kes Gewinnes der Warenabterlung) 2,461.365, ErtrigniS des Devisen«, Essekten- uud Konfortialgeschäftes 1,628.874, Unbehobene Dividenden 112 K. Lasten: Ghalte und Löhnungen 2,643.455, Spesen 1,592.625, Steuern und Gebühren 2,047 911, Abschreibungen am Inventar und an Forderungen 342.104, Gewinn per Saldo 5,848.069 St. Aktiven: Kassabestände 12,768.466, Effekten 10,575.616, Syndikats- und Kommanditbeteiligungen 4.787.520. Wechfelporteseuille 65,788.072, Reali-täten und Bankgebäude 4,875.515, Inventar 175.403, Debitoren der Bank» und Warenabteilung sowie Guthaben bei Banken unt Bankiers 247,372.103, BtrechnullgSkon!o.'z'/,prozen!igerösterreichischer Kriegs-anleihe 1914 57,238.637 K. Passiven: Aktienkapital 65,000.000, Geldein-lagen 73,763.656, Tratten 8,306.743, Unbehobene Dividenden 3037, Reservefonds 18,350.000, Kreditoren 167,345.344, Verrechnungskonto 5 prozen» tiger österreichischer Kriegsanleihe 1914 64,964.483, Gewinn per Saldo 5,848.069 K. MAIIONB EINZIG | IN SEINE" BESTES ALTBEWÄHRTE ANALYTISCHEN j - , FAMILIEN-BESCHAFFENHEIT SETRANK. j j» m aV^VW /itiMw/ ! Vertreten durch: Rudolf Blutn & Sohn £1ÄS Marburg Aufträge nimmt entgegen: Peter Majdiö . Merkur* in Cilli. Seite 6 Hnrtfche Bacht Nuimr-r 39 Gerichtssaat. Cilli, 9. April. Aus Hah. Der 28jährige Tefitz«r«sohn Stefan Pustine! in St. Jlgen bei Echönfiein h«tle schon längere Ze t «inen Haß aus den Besitzer Franz Boh, weil ihn dieser vor Jahren, al« er noch in die Schule gegangen war. geschlagen und im Jahre 1909 wegen Wilddtebstahlel angezeigt hatte. Alt Stefan Pustinek am 14. Februar abends etwas angeheitert nach Haufe ging, sah er von weitem einen Mann mit einer brennenden Laterne ihm entgegenkommen, in dem er bald den Franz Voh erkannte. Er bewass-uete sich bei einer Scheune mit einem Prüzel und als Franz Loh in die Nähe kam, stürzte er auf diesen und schlug solange aus ihn loS, bis Voh zu Boden fiel, voh rief um Hilfe, woraus Pustinek die Flucht ergriff. Voh erlitt nebst anderen Verletzungen auch einen Schlüsselbeinbruch. Pustinek verantwortet sich mit Notwehr. Er wurde zu sechs Monaten schweren Kerker», mit zwei Fasten monatlich, verurteilt. Das Lokal-Museum. ?l»ser a» Ari»»«ru»ge« an die ?1ömerzett l« überreiche» Museum ist an Va»»erst«ge« nx» Sosatagea »«» 9—1 Hlhrgeöffuet, an audere, Zageu »er Mache van 10—12 7lhr. Die Ki«. trlttsgebühr VetrSgt 20 Keller Der Spar- und Yorschuss-Verein r. G. m. u. H. : in Cilli : übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 sk °i o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4'/«"/« aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. WeingartenrealitSt herrlich geleiten, «in LaUberg ob Cilli. be stehend am 2l/t Joch Weingarten, durchgehend« Amerikaner - Reben, 4 Joch schlag-baren Wald. 2*/i Joch Wiese etc.. 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Ji X e^> ai* m 4t m «f» M •)» »J» •(* ».-» WWM ■ho.» MMIIIMIIIIH4IMMII Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. «»5 IIIUIIIIUIUIIimilllMIHMimtllMUUHMMMII Kundmachung Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 l 0 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfugen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ver-Wahrung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Gefchenkzwecken eignen, herausgegeben. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. 5«»»tag»tetla«e der ..DmtfdJm Wacht" in GilTi. Nr. 16 .Die 6üSmart" erschein! jeden sonniaii al» unkntaeltlicht Beitage für die Lei er der .Deutsche« iait". - Si»»eln ist .Die Südmart' nidit käuflich 1915 (Nachdruck »erböte«,) pic Hv Von S. Halm. Die Grundbauern Kathrein war in der Nacht verstorben. Kalt und starr lag das schönste und reichste Mädchen, die Grvßbanerntochler, um deren Hand sich schon so mancher beworben, im Leichen-hause aufgebahrt. Da war keiner und keine i« Dorf, die nicht hingegangen wäre, die atme Kalhrein noch einmal zu schen. Sie halten sie alle gern gesehen, die leb-frische, so gar nicht stolze Einzige de« stolzen Grund-dauern, und nun die» Unglück! Nicht einmal krank war sie gewesen. Der Hitzschlaz hatte daS fleißige Mädchen mitten aus der Arbeit heraus aus dem Leben gerissen. .Umg'fallen is' wia Bäumt. das der Blitz troffen hat," belichtete Ma tl, der Knecht, der der Kathrein al» erster zur Hilfe geeilt war. „Aber da war nichlS mehr zu helfa " „Noch an' Schnaufer ha!'S 'tan, und gar iS' gewesen," bestätigten die Mägde. Ja. au« war'S. Aus mit dem frischen, jungen Blut — aus mit der heimlichen Hoffnung so man-chen«, vielleicht doch noch in den schönsten Hof der Gegend einheiraten zu können. Wer würde nun den schönen Besitz einmal erben ? Das war die große Frage, die aller Gemüt erregte. Der alte Grundbauer und sei» Weib hallen erst in nicht allzu jungen Jahren gefreit; Kathrein war da« einzige Kind au« der Ehe. Im Dorf hallen die jetzt Kinderlosen keine Verwandtschaft. Die Grundbäuerin aber besaß nur einen „einschichtigen" Bruder, daS heitzt: der war ein alter Jung-gesellt. Der Grundbaue? war mit seiner Verwandt-fchoft zerfallen. Das wußten alle. Eh' der hochmülige Bauer sein schöneS Gut der Schwestertochter, die an einen Städtischen verheiratet war, oder seinem Basel, die einen Jäger genommen hatte, vererbte, eher ver« kaufte er sicher den ganzen Besitz. Und schon taxierten die Bauern feinen Wert und die mögliche Fotderung de« Grundbauer»!. Allein, die Gierigen hallen sich zu früh die Finger geschleckt und zu zeitig die Hand nach vem fetten Bissen cmSgestreckt. Woche um Woche, Monat um Monat verging und beim Grundbauern blieb alle« beim alten. Und als der Ochsenwirt ihm einmal so eine Andeutung wegen eines eventuellen Verkaufe« machte, da ward der Bauer sehr grob, daß dem Ochsenwirt und auch den anderen die Lust zu einem Gebot verging. Mochte der Grundbauer weiter hausen, eS kam schon 'mal die Zeit, wo auch er neben seiner Tochter die letzt« Ruhestitte finden würde, und dann würde man ja sehen. Ueber ein halbe« Jahr war vergangen seit dem Tod der Kathrein. Schon ließ über ihrem Grab der Fink seinen eisten schüchternen Schlag hören, da begannen die kaum verstummten Zungen sich wieder mit den GrundbauerSleuten zu beschäftigen. Marll, der Knecht, halle die Neuigkeit in« Wirt«-hau« getragen, daß drunten im Grundbauernhof zwei neue fremde Mädchen Einstand gehalten hätte«. Beide waren nicht au« der Gegend. Die eine au« dem Jsarlol, die andere gar eine Niederbayerin. Da« erbitterte die Einheimischen. Grad' was Extra« mußte der Grundbauer haben; als wenn sich nicht jede Dirn' im Dvrs glücklich geschätzt hätte, bei dem reichsten Bauern im Ort zu dienen. Und nun war gar eine au« Niederbayern dabei und die spielte obendrein die Großdirn. Sauber war sie — das hatten besonders die Burschen gar bald heraus — aber eine Hosfärlige schien sie auch zu sein, die Eo'. Dafür war die schwarze Gret', die Stalldirn, umso zugänglicher. Hei, wie der von der ersten Stund' an, da sie ihren Dienst antrat, die Augen nach den Burschen flogen. Klein war sie, aber wie Milch und Blut, und allweil lustig. Lachen konnte die und ver-liebt tun. Der Grund drunten hatte, wenn Feier-abend war, noch nie soviel Burschen gesehen, die 8 durchaus in bei Näh« des Grundbauernhose» ihren Abendbummel zu machen halten. Ja, die Gret', da, war eine! Dem Herrn Psarrer schwoll die Zornadir, bei all dem Gelratsch, daS ihm die alten Weiber deS Dorfe« zutrugen. Na, in der Beicht' würde er'S der sremden Gesellin schon auswischen. Die Greth' aber ließ sich weder beim Hochamt noch im Beichtstuhl blicken. DaS war schon ein ganz schwarzes Schaf unter seiner Herd«. — Dasür sehlt« die Eo' ni«. Still und ernst, sast finster, schritt sie beim Kirchgang ihres Weges. Bei der Arbeit war sie die Fleißigste und paßte der Gret' wohl auf die Finger. Freilich — wa» die lose Dirn' außer dem Bereich ihrer Ohren und Augen tat, dafür konnt« sie nicht einstehen. Da war sie machtlos, denn auf Moralpauken hört« die Gret' nicht. Trotzdem hatte sie vor der Großdirn' Respekt wie alle. Die Eo' war eine von denen, die keine Widerreden duldete. Die brauchte «ine» nur anschaun mit ihren großen grauen Augen und man duck!« sich. Eigentlich hübsch war sie nicht, groß und kräslig, dunkelblond und von gesunder, gebräunter Gesichts-färbe. Eine Stimme hatte sie wie eine volle Glocke. Auch in der Kirche beim Gesang hörte man sie heraus und mancher Kops dreht« sich, mancher Hals reckte sich nach der Richtung, aus der die schöne Altstimme kam. Die Burschen versuchten sich auch der Ev' zu nähern. Aber an die kam keiner heran. Die große« Augen redeten «ine gar so abweisende Sprache, daß sich jeder beim ersten Versuch grollend zurückzog. Gar ein« Stolz«, Hossärtig« war die Fremde. Zu den Burschen regte sich der Zorn, die beleidigt« Eitelkeit. Aus dem Tanzboden sah man die Ev' nicht. Da war ihr also nicht b«izukomm«n; so sangen sie ihr ihre Spott- und Trutzliedeln bei Nacht vor dem Kammersenster. Doch das blieb Winter und Sommer verschlossen und die Burschen wußten nicht einmal, ob die So' sie gehört. Das war ein Aergern unter ihnen. Nicht ein-mal beizukommen war der hochmütigen Dir«'. Gret', die man zu allerlei Possrn gegen die Großdirn' anzustiften suchte, traute sich bei aller sonstigen Keckheit nicht. Die Ev' besaß eine schlag-fertig« Hand und der Bauer verstand, wo« seine Großdirn' betraf, keinen Spaß. Der kündigte ihr sicher gleich den Dienst. S» erlahmten die Burschen nach und nach in ihren Gehässigkeiten gegen Ev', wenn sie's auch an Sticheleien und spöttischem Lachen nicht fehlen ließen, ließ sie sich doch hin und wieder sehen. — I« Grundbauernhos, da» wußten alle, führte die Ev' da« Regiment. Seitdem die Bäuerin bettlägerig geworden, bedürfte e» auch der Aussicht doppelt; gar als eine« Tage» Kathrein« Mutter ihrer Tochter im Tod« nachfolgte. Was wäre da der Hof ohne die Großdirn' gewesen? Der blässeste Neid mußte «S der Ev' lassen, daß unter ihrer Führung alle» wie am Schnürchen ging. — Keiner war darob mehr deS Lobes voll, wie ihr Dienstherr selbst. Wenn er sich jetzt wieder hie und da im Wirt«hau» sehen ließ, fand er nicht ge» nug Worte der Anerkennung für seine Häuferin. Die verstand'« — hatte die Augen überall — und Arm« sür zwei. Ja, wer die einmal zur Frau bekam! — Bald stießen sich die Männer bei solchen Reden deS Bauern bedeutungsvoll an und einer spitzte wohl d«n Mund wie zum Pfiff. Weht« der Wind von der Seite? Der Grundbauer fchi«n von d«m Ge-tuschel hinter seinem Rücken nichts zu merken. Al« ihn aber jemand 'mal drum anredet«, lachte er nur in sich hinein; war ihm doch selbst schon der Ge> dank« gekommen: die Ev' möchte sich nicht schlecht als seine Bäuerin machen. Freilich war sie eine arme Dirn' und man wußte nicht« von ihrem Vor-leben. Dennoch war der Gedanke nicht zu verweisen. Nachdenklich ging der Grundbauer umher. Ja, w«nn «r wußt«, wie die Dirn' selbst drüber dachte? Nun war der Bauer kein Traumichnicht; nur daß die Ev' so etwa« an sich hatte! Da« Gesetzte ihres Wesens gesiel ihm ja, aber sie war so gar nicht wie di« ander«» Mädchen — verschlossen, wortkarg, ging Spiel und Tanz, ging den Burschen au« dem Weg. Die hatte wohl ihre Erfahrung hinter sich. Gott mochte wissen w«lch«! Und d«r Grundbauer war ein gar Stolzer. Bei dem mußte alles blank und rein sein am Ehrenschild seine« Hauses. In seiner Ratlosigkeit ging er zum Pfarrer. Der wiegt« drn Kops, fprach bedenklich vom AlterS« unterschied, was der Bauer höchst nebensächlich und überflüssig sand, lobte im übrigen den frommen Sinn des Mädchens und mahnte am Schluß zu christlicher Vergebung und Duldsamkeit. Da war nun der Bauer so klug wie vorher. Ein paar Tage trug er'S noch mit sich herum; dann sprach er entschlossen mit der Ev'. Frank und glatt sagte er ihr, daß er sie zur Bäuerin machen wolle, wenn sie sich nichts vorzu-wersen habe. Daraus müsse er bestehen uud sie ihm ehrlich antworten. Die So' hört« ihn ruhig, sast spöttisch an. Nichts von Ueberraschung, Freude oder Ueberwäl- tiglfcin war ihr anzumerken. Nur ihre Lippen zuckten ein bischen — war e» Weh oder Freude? Der Bauer wurde nicht klug auS ihr. ..So." schloß er seinen Antrag, .jetzt hpb' i g'sagt, was i zu sagen hab'; jetzt red' Du — grad' heraus, red', Dirndl, denn stachst — wenn Du mi jetzt anlügen tätst oder was verschweigen tätst . . „Gib Dir kane Müh', Bauer. Forchten tu' i mi halt net. — Z' verheimlichen hab' i nix. Daß i arm bin. weißt' — sonst war i net i 'neu Dienst. Mein Mutterl is tot; den Bater hab' i net kennt; den hat a sallender Baum derschlagen. bevor i auf d' Welt 'kommen bin. Liebichast hab' i nur eine einzige g'habt. An Jäger war'S, der ist mir bei der GemSjagd von aner Lawinen verschütt'» wor-den. Seit dera Zeit hat mei Sinn net mehr auf Lieb' und so 'was 'standen. Dös is allenS. Jetzt woeßt." DeS Bauern Gesicht hatte sich erhellt. „Und hast Dir sonst nix vorz'werfen, Dirndl?" „Ja, waS denn sonst noch? Seht ja ia mei Zeugnis drin, daß i allweil mei' Schuldigkeit tan hab'. Kannst Dich ja umschaun, ob i logen hab'." „Geh', Madel, sei g'scheit und net so gach! Wann 'S Dein Lebtag auf Dein Ehr' g'halten hast, wirst doch auch versteh'n, daß der Bauer vom Grund auf seine Ehr' schaut. Und nun schlag' ein! Magst GrundbSuerin werden oder net?" Da schlug die ?v' ein — fest und ruhig, ohne Demut und Freude; aber ihr Händedruck war wie «in Gelöbnis. DaS gab eine Aufregung im Ort. Der Grundbautr freite aufs neu' und noch dazu «ine Fremde, eine Magd. Jahr um Jahr verging. Die So' war «in« tüchtige Bäuerin. Man hätte sie sich nicht besser wünsch«« können. Nur stolzer schien sie noch gewor-den zu sein. Ihr Mann war glücklich. Er hatte «S gut bei ihr. Nur war sein Kummer, daß ihm die Ev' feinen Erben schenkte. Schon das Gehänsel der im Dorf ärgerte ihn. Aber freilich, er war ein alter Mann. Schon färbten sich sein« Haar« schlohweiß. Seine Zeit war im Ablausen. Er sühlt« «S an manchen kleinen Zeichen. Nun kam «in« Unruhe über ihn. WaS würde aus seinem Hos werden, wenn er die Augrn zutat? Schneller als er gedacht — kam das Ende. Aus seinem Totenbett ließ er sich von seinem jungen Weibe schwören, daß sie nur «inen Bauern wieder heiraten wolle. Es war «in sonderbarer Schwur, den die Ev' da leisten mußte. Doch sie tat'S. Die Kunde von diese« letzten Ber« sprechen durchlief den Ort. Einige lachten; ander« fanden «» ganz in der Ordnung. Der künftige Grundbauer mußt« ein wirklicher Bauer sein. Sin Knecht oder sonst ein Unfreier war zu schlecht zum Nachfolger. Aber eS dauerte lange, ehe sich die Ev' entschied, ihr Versprechen wahr zu machen. Einmal hieß e», ihr Herz spreche für den Großknecht; ein» mal lam sie mit einem Zollbeamten in« Gerede; endlich, endlich gab eS auf dem Grundbauernhof wieder eine Hochzeit. Ein Bauernsohn aus der Umgebung zog als neuer Bauer ein. Ob die Tv' ihn gern hatte? Wer enträtselte ihr verschlossenes Wesen. Vielleicht war ihr Herz mit ihrer Jugendliebe ge-storben. Pas Ietdleöen unserer Truppen in Boten. Von dem Feldleben unserer österreichisch-unga. rischen Truppen an der Pilica in Mittel- und Südpolen berichtet sehr interessant der Kriegskorrespon-dent der „T. R.' Der Korrespondent beginnt sein« Schilderung bei der im Lause dieses Krieges vielge-nannten Stadt Petrikau: Di« Stadt Petrikau ist für polnische Verhält-nisse ein hübscher und guterhaltener, freundlicher Ort; heute Sitz der Oesterreicher, ehedem der deS russischen Gouverneurs, dem auch Lodz unterstand. Und nun wird di« Landschaft schnell abwechSlungS-reicher. In ein Höhengebict geht es hinein. Wir kommen an endlosen österreichischem Troß vorüber. Ganz kleine Wagen, die schwerlich irgendwo stecken bleiben werden. Freilich geht nicht viel daraus. Da-vor kleine, aber kräftige und lebhafte Pferde. Lang-hörnige», wunderschönes ungarisches Vieh wird vor-übergetrieben. Es sieht blank auS, als ob cS eben auS dem Stall käme. Viel gekämpst worden ist in dieser Gegend offenbar nicht, nur selten sieht man ein zusammengeschossenes Haus oder ein niederge-branntet Gehöft. Vor den Häusern der Dörfer befassen sich österreichische Truppen mit Quartier arbeit. Alle Fuhrpark» sind tadellos ausgefahrcn. Endlich kommt auch die liebe Sonne heraus. Von der Front her kein Schuß. Fast ist« wie ein sriedlicheS Manöverbild. Wir kommen am Quartier der Division vor-über. Ihr ritterlicher Führer, Feldmarschalleutnant von Sch, begrüßt un«. Alles in schönster Ord-nu»g. Die Russen sind ruhig — ..ein fairer Gegner auf ditsem Teil de« Kriegsschauplatzes. dem wir un-serstit« demgemäß auch sair begegnen" — die Q»«r-tiere leidlich, die Verpflegung gut und di« Stimmung der Truppen ausgezeichnet. Ueber den blanken Spiegel der Pilica haben die Oesterreicher eine lange, hohe Brücke geschl«gen; die Pionierabteilung, die sie hergestellt, hat sich in ihrer Mitte durch «in« Gedenktafel verewigt und kann in der Tat auf ihre Arbkit stolz srin. Die Brücke sieht sauber au« und proper, wie für eine Ausstellung. Auch ihre Ezorna Brücke kann sich sehen lassen. Merkwürdig, was es hier allrS sür Flüss« gibt, von denrn unser« Echulg«ographie sich nicht» hat träumen lasse« l Die tüchtigen Quartaner wer-den in Zukunft init Russischpolen nicht so billig wegkommen, wie bisher. Ungarische Ordonanzvffiziere der Division geben unS daS Geleite. Der Führer der Brigade, in deren Abschnitt wir kommen, Gene-ralmajor Od., erwartet un». Im Gesichl»schnilt, Haltung und Bewegungen hat er eine unverkennbare Ähnlichkeit mit flniser Wilhem II. Wir bewegen un» läng« der Front und sind immer nahe am Feind. Nicht sprechen, bittet der General, an der Stelle, an der wir vorüberkommen, well mau von drüben aus un» aufmerksam werde» könnte. Die Un-«erstände im Walde gehören der Truppe vorn in den Gräben. Sie sind vulfach ander« al« be- im«. Man sieht, daß e« auch aus diesem Gebiete der Ar-chitektur Stilrichlungen gibt. Unsere Truppen ver-wenden viel Bretter, die Oesterreicher sast «»«schließ-lich unentrindete Kieferstämme, die sie sehr Wirkung»-voll einbauen. Ganze Waldmärche» sind da erstan-den. Die Baukünstler können au« sich heraufgehen, und ihren Einfällen die Zügel schießen lassen. Der dicke Forst ringsum gibt ihnen Deckung gegen S'cht und Schuß, so daß sie mit ihrem Werk mehr über Tag bleiben können. Außerdem sind im Walde Höhen vorhanden, an deren vom Feind abgekehrtem Ab« hang sich ganze Terrassen von Unterständen anleh-nen lassen. Eine solche Terrassensiedlung ist daS „Dorf Hindenburg". ES ist leicht zu finde»; erst rechts, dann links, dann geradeaus und zum Schluß um die Ecke herum liegt e« mitten im Waide, wo die Fiichie sich „Gute Nachl" sage». Ganze Wälder sind in die Unterstände und in die Schützengräben gewandert; ganze Wälder wan-der» nach. Hier ist einmal der Vorteil de» dicken Holze» al« Deckung und Baumaterial auf unserer Seite wie oben auf Borzymow aus der deS Feinde». DaS Grabensystcm und die BauauSsilhrung zeigen unS, was sich daraus machen läßt. Wir sehen ein Kommando beim Umschlagen und Zurechtschneiden neuer Slänime. Die Kerl« tragen Lchneehemden über der grünlichen Uniform; von weitem schauen sie darein wie geheimnisvolle Waldgeister, die da Heinzelmännchen Arbeit tun. Und nun geht eS hinaus in die Giäben mi» dem unübersehbaren Zick und Zack der Hauptlinie und der Zugänge. Im Tal sind über die Erdböschung dicke Landsäcke ge-türmt, so daß die Mannschasle» auch hier nicht im Grundwasser zu stehen brauchen. Und oben auf der Höhe sind sie mehr mehr als manneStief «»»gehoben, fo daß man. ohne sich zn bücken, wohin man will, bequem kommen kann. Schießscharte reiht sich an Schießscharte; die Gewehre liegen schußbereit in ihnen; SDf«ichmengewehie, Schein' und Minenwcrser sind an geeigneie» Plätze» bald vorn, bald weiter hinten eingebaut und alle« sorglich gegen Rulschun-ge» wie mit Grubenhölzern abgestützt. Auch die Front laust in gebrochener Linie, so daß sie von nirgends her bestrichen werden kann. Alle zehn, zwölf Schritte bietet eine Dachung auS Kieferstäm-me» den Mannschaften Schutz gegen Regen und Schnee. Die Versteifungen und Abstütznngen werden unausgesetzt vervollständigt. Noch ist Frost, wenn e» aber zu lauen beginnt, ist aus den Boden kein Verlaß mehr. Ein rrost ist, daß. wenn e» dieSseit« zu rutschen beginnt, e« beim Feinde auch rutscht. Denn die Sonne scheint über Gerechte und Unge» rechte gleichmäßig, auch im Kriege; es kommt immer und überall nur daraus an. besser vorbereitet zu sein, als der Gegner, und selbst aus« Tauwetter. Eine vollständige Festung ist eS, die dort auf dem Berge liegt. Die neuzeitigste, die man sich denken kann; und doch ist es, wenn man den Slirn-graben entlang geht, als wandelte man im Wall-gang eines millelalierlichen Raubneste». Luchsäugig, al» harrten sie eineS Zuge« Pfeffersäcke, spähen Knappen und Knechte durch die Schießschallen nach dem Feinde. Deffen Feste liegt aus einen, Höhen-rücken gegenüber, und «an weiß, auch dort stehen sie im Anschlag. Und unser Wall sieht, von drüben gesehen, vermutlich genau so harmlos und dzch so verhalten drohend auS, wie der ihre mit seiner Ian> gen Reihe der unheimlichen, dunklen, kleinen Oeff-nungen, aus denen )er Tod sprühen wird in dem-selben Augenblick, i« dem sich aus unserer Seile i» gend ein halbwegS sichere» Ziel zeigl. Aber wir hüten uns, und auch drüben ist nichts zu entdecken, was Leben verriete. Nur ganz vereinzelt w.ckt der scharse Schlag deS Schusses da« Echo in dem Tal der Leere und de« Schweigen», da» sich zwischen beiden Siellungen breitet. Immer nur auf einen Augenblick soll man beim Vorübergehen einen Blick durch die Schorlen werfen. Bald gewöhn! man sich daran, sich durch daS Durcheinander deS Stacheldrahtes draußen vor der Deckung nicht mehr stören zu lassen. Es sind Rumänen von demselben Regiment. daS nach seinen Begründern in dem Dors Hinden-bürg Einzug gehalten haben, die hier den Russen aus den Dienst passen. Blauäugige au« Siebenbür-gen und solche mit den funkelnden, dunklen Augen der Hauptstraße. Ihr Oberst ist ein langer, blonder Kroal oder Serbe, eine Nachfahre de« hochseligen Jsolani. Den Minenwerfer bedienen Ungarn. Und unsere liebenswürdigen Begleiter vom Slabe der Division haben bi« vor kurzem in der Gegend von Debreczin und TemeSvar auch noch erheblich besser Bescheid gewußt als in dem sympalhischen Gouver-»ement von Kielce, Radom und Petrikau. Der Ge» neral und sein Adjutant sind Deutsche. Das völkisch Merkwürdigste jedoch in all dem Durcheinander ist ein kleiner Artillerieoffizier, der hier al« Vollblut-ungar geführt wird. Ueber die Eigenschaslen seine« Ungarisch habe ich kein Urleil; fein Deutsch aber — nein, daS ist kein Gullaschdeutsch. das ist. stras' mich Gott, Berlinerisch! Na, und so ist eS denn auch. Der kleine Artillerist ist der Sohn eines Lpree-industriellen, der in Siebenbürgen einen Zweigbetrieb auftun wollte. DaS war angesichiS der noch immer nicht abgeschlossenen Elurm- und Draugperiode de« ungarischen Nationalismus nur zu machen, wenn mindesten» der Herr Sohn, der die Niederlaffung leiten sollte, zur Stephan»kro«e schwur. WaS denn auch geschehen ist. So komm« es, daß der kleine ungarische AriiUerieleutnant Berlinerisch sprach, wen.» er Deutsch reden wollte. Nummer 29 Maschinschrei bunterricht. Lebt befähigter Maschir.äcbreiblehrer erteilt Unterricht im Maschinschrtiben and Stenographie zu sehr massigen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtssekretär Hans blechinger Kleine Hochparterre-Wohnung ist ab Mai au ruhig« Parei 7u vermiet* ti ]>a»etl et ist ein ebenerdiges geriuniiges Hoflokal licht und troeken. ab Mai zu vermute». Adresse ii der Verwaltung de* Blattes. Wohnung im I- Stock, bestehend ans 3 Zimmern, 1 Küche, 1 Alkoven, Keller, Dachbodenanteil, ist sofort zu beziehen. Anfrage bei Anton Dimetz, Rosegger-ring Nr. 4, im Hol' ebenerdig. ai096 iinsitz eröffnet! KeutZche Wacht Seite 7 Halbgedeckter Kutschierwagen Oelachser, mit Kutschbock. sehr gut erhalten, samt Brustgeschirr, billig abzugeben. Anfragen erbeten unter ,E. W. 21088" au die Verwaltung des Blattes. 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April Deutsche Wacht in Cilli vom 30. März und 3. April. Landes-Bauamt Graz am 29. März 1915. K. K. PRIV. BÖMISCHE UNION-BANK Die Herren Aktionäre der K. k. priv. Böhmischen Union-Bank werden hiermit zur 43. ordentl. General-Versammlung welche am 24. April 1915 um II Uhr vormittags in Prag, im Sitzungssaale der Bank, Graben Nr. 31 im II. Stock, stattfinden wird, eingeladen. T'a.gresord.n.-uja.gr: 1. Bericht des Vorstandes und Vorlage der Bilanz. 2. Bericht des Kevisions-Ausschusses und Beschlussfassung hierüber. 3. Beschlussfassung Ober die Verteilung des Reingewinnes. 4. Wahlen in den Verwaltungsrat. 5. Wahl des Kevisions-Ausschusses. Die stimmborechtigten Herren Aktionäre, welche au dieser General-Versammlung teilnehmen wollen, haben ihre Arf Grösstes Spezialgeschäft, Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lagerin PlIC'll I* äe!CI*, Hü HVll 1'ätl <'l* Fahräder Ton Allel»werU«uf! tllrlnvrrhuns! 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Nähmaschinen von 65 K aufwärts. 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