LEU . H - L S L L N von Dl. Fran) pi'6861'll. Frei übersetzt von Louise Pesjak. / Laibach. Gedruckt bei Loses B i a s n i t. 8 M>5. Verlegt von Louise ksssuk. Än 1)^. -franz l'i'käeril. ^>6 71 Ilu hehrer Geist, Du, dessen Größe, staunend schon als Kind verehrt, Du Stralenlicht so früh erloschen, ' So tief betrauert, schwer entbehrt — O zürne nicht dem eitlen, kühnen Wagen Dein Lied in fremden Laut zu übertragen. Und wie Du einst voll Huld und Güte Zur Schülerin mich hast erkor'n, Und wie Du lehrend mir gewiesen Des Wissens reichen, goldnen Born — So hör' auch jetzt das Echo Deiner Lieder Und blicke mild und segnend zu mir nieder! Motto: Ich hab' den Abschied längst gegeben Der bangen Furcht, dem Hoffnungsstreben; Das Herz ist leer und kennt kein Glück, O Furcht und Hoffnung kehrt zurück! I Bitte. ski'ußitta) Nach Andern magst du blicken, Verwehren kann ich's nicht; Doch zeig' auch mir dein Auge, Laß sehen mich sein Licht. Die Nose hängt das Köpfchen, Nicht kümmert sie ihr Blüh'n; Es schweigt im Wald das Vöglein, Sein Frohsinn ist dahin. ES summen nicht die Bienen, Besuchen nicht die Flur; Das Fischlein in den Wellen Bewegt sich traurig nur. Es klaget jedes Wesen, Du Mädchen, lieb und hold! Wenn ihm die Sonn' entzogen Des Lichtes stralend Gold. Und mehr als kleine Vöglein, Und ems'ge Bienen zieh'n, Und mehr als Fische schwimmen, Und mehr als Rosen glüh'n, Bewahre ich Gedanken, Die Liebestraum umfängt, Und die zu slieh'n als Lieder Aus ihrer Haft es drängt. 8 I Die Schwingen zu entfalten, Liegt nicht in ihrer Macht, Es muß sie eh' bescheinen Des Auges Himmelspracht. Willst Du, daß sie nicht tödte Der Schatten und der Frost, Daß sie Slovenen künden Dein hohes Lob getrost: So blick' zu mir, mein Leben, Schenkst du auch Liebe nicht; So zeig' mir doch dein Auge, Laß sehen mich sein Licht! Unten« Fenster. il'oll nllnuni.» Späte Stunde Hält die Runde, Luna scheinet klar und rein; Liebeswunden Tief empfunden, Lassen mich nicht schlafen ein. Ohn' Erbarmen Mit mir Armen Stolze, holde Maid, bist du! Du schlägst Schmerzen Meinem Herzen, Störest grausam meine Ruh'. Vor der Seele Schwebet Helle Reizumflossen stets dein Bild; Süßes Wähnen, Heißes Sehnen Hat mein ganzes Sein erfüllt. Znm Balkone Meine Wonne Komm', es lauschet Niemand hier; Sollst dich zeigen, Dich mir neigen, Oder zürnet Liebchen mir? 10 Mich erheben. Neu beleben Wird ein leiser Wink der Hand! — Stunden eilen Ohne Weilen, Und sie flieht des Fensters Rand! Sagt mir Sterne In der Ferne, Ob im Schlummer sie versenkt; Ob sie wachet, Heimlich lachet, Ob sie and'rer Liebe denkt. Ruh' bis Morgen Ohne Sorgen, Oder prüfe mich im Scherz; Doch dich missen Und zu wissen Eines Andern — brach' mein Herz. 11 Ten Mädchen. jUoKIoUUH.j Manna ward in großen Massen In der Wüste einst gebeut; Doch verschwand, was man gelassen Unberührt zu rechter Zeit. Wie erglänzt der Thau so prächtig, Wenn die Morgenlüfte weh'n; Kaum doch scheint die Sonne mächtig, Ist es um den Thau gescheh'«. Nur des Frühlings junges Leben Läßt die Rose hold erblüh'n; Wenn sich Sommerstürme heben. Fällt die Blüthe welkend hin. Manna, Thau und Rosenblüthe Ist die Jugend, schönes Kind! Nimm dir's ernstlich zu Gemüthe: Gold'ne Jahre flieh'n geschwind. Wählest stolz im Uebermuthe, Und bist spröde, da du schön; Hüte dich, willst du, o Gute, Weinend nicht — allein einst steh'n. 12 Verlorner Glaube. veni.» i Wie himmlisch ist des Auges Licht, Es strahlte eh'dem Heller nicht. Der Rosenwangen zart' Erglüh'n, Es konnte niemals schöner blüh'». Es lacht wie sonst der holde Mund, Gibt süßes Schmeichelwort mir künd. Des Busens Farbe, rein wie eh', Erglänzet weiß wie Blüthenschnee. Der schlanke Wuchs und Fuß und Hand Sind so, wie ich sie einst gekannt. Ja du bist reizend, hold und schön, Wie dich mein Auge je geseh'n. Nur glauben kann ich nicht an dich, Wie ich geglaubt, so inniglich. Denn jener heil'ge Glorienschein Der dich geschmückt, ist nicht mehr dein. Gebannt hat ihn ein einz'ger Blick, Doch niemals kehrt er mehr zurück. Und lebtest du in Ewigkeit, Es ist vorbei für alle Zeit. Die Gottheit ehrt'ich einst in dir, Als Schönheit stehst du jetzt vor mir. 14 Beim Abschied. Du wendest kalt den Blick von hinnen. Und birgst dein holdes Angesicht; Ich zwinge dich zur Liebe nicht, O gib den Abschied meinem Minnen! Reich' freundlich mir die Hand und sage Ganz sorgenlos ein Lebewohl, Mein Auge blickt nicht thränenvoll, Der Mund kennt keine bitt're Klage. Und keine Klage läßt dich hören Dies Herz, das Freude nie gekannt EH' es für dich in Lieb' entbrannt, Es mag in Zukunft auch entbehren. Und wiederkehren wird das Leben, Wo ich gewandelt einsam, still Den dunklen Weg, den mir als Ziel Das harte Schicksal hat gegeben. Von Neuem werde ich umfangen Mein altes Lieb' genannt: Geduld, Sie bleibt gewogen mir in Huld, Wird liebend ewig an mir hangen. Und willig leb' ich meinem Harme, Gestützt von ihr, die treu mir blieb, Bis Atropos, das letzte Lieb', Mir endlich winkt in ihre Arme. 15 Dem Andenken Valentin Vollnik's. sV 8i>u»ii» ViileMiiia Vn«Iiiikn.) Arabiens Wüste Ein Vöglein gebar, Das fern von der Menge Vereinsamt dort war. Als Brüderchen galten Ihm Sterne und Mond, Ein Liebchen erwählen Hat nie es gekonnt. Es meidet Gefährten, Sie suchen es nicht; So altert oas Vöglein, So neigt sich sein Licht. Die kostbarsten Kräuter Die ihm nur bekannt, Und Myrrhen und Düfte In Blumengewand, Die sammelt es emsig Und gönnt sich nicht Rast, Auch sieht cs entgegen Dem Tode gefaßt. Es ordnet und schlichtet Die Pflanzen zu Häuf', Und sterbend verbrennet Das Vöglein darauf. Doch seht! — aus der Flamme Erhebt sich verklärt Em strahlender Phönix, Berühmt und geehrt. — So lebet der Dichter, So müht er sich ab, Bis neu ihn — zum Ruhme — Geboren das Grab. IN