Wvchentliches Kundschaftsblatt deS Herzogkhum Krqin. Auf das 1775" Lahr. Firnfzehendes Stuck. Laybach den istttt April. In Wirthschastssachen. Unterricht vom Dunge. |ie Gewohnheit nut Mist zu dungen ist von undenklichen Zeiten bis auf unsee Weltalter in Schwunge gewesen: doch kann man es mit Rechte zur Last legen, dasi wiv nicht jene Achtung fur den Dung haben, als welche wir von unsern Vorfahrern hatten er-lehrnen sollen. Wie legen zwar die Schuld auf die Cede, fie Mxe endltch enttrLstetr sie sey nicht P mehk mehr so fruchtbar, als in den erstem 3ei* te«; doch wiederleget diese Entschuldigung die HinlLKigkeit, mit welcher man den Dung zu Grunde gehen latzt, zur Genuge. Dec Mist wird aus den Stallen gezogen, und mcht in eine wohl eingerichtete Mistlacke, fondern in etn seuchte trockne Grube gesenket, oder aufHaushoheHaufen aufgeturmet: t>i? vntersten Lagen derselbeu werden unter dek obern Schwere in allzugeschwinde, und ge-gen die andere Lagen ungleiche Verwesung ge* fetzt: dieSpitzen der Haufen trocknen, da alle Keuchtigkeit ablauft; dec wahre Dung wird Von dem einsallenden Regen abgespuhlt: die fetten oelichten nachasten Theile flietzen also beym Mayrhof hinaus, und die leere Eiiv ssreu bleibt unter den Namen des Dunges auf den Hauffen. Vernunftige Landwirthe steuern dieses Uebel mit einer Dunggrube, sie lassen selb^ z. bis 4. Schuhe ties, breit, und lang nach VechtiltniH der Anzahl des Viehes, und des Ram Raunres graben, dann mitThon, und DSgek wasserhLlrig inachen. Aus den Stallungett werden KanLle, durch welche dee Ham deS Viehes abfliestt, in die Grube geleitet: fie forgen, datz es derselben niemahlen anFeuch-tigkeit mangle: derohalben wird die Grube vffen gelassen, ja von einigen auch die Dach-kinnen also gesuhret, datz das Regenwaffee in selbe abrinnet.«. ' Doch wollen allzustrenge Landwicthschaft tee den offenen Gcuben, undder Einleituntz des Regemvassers ihren Beyfall nicht vergbli-nen, indeme sie vorgeben, datz indemWafi-serStroh, Laub, und an-ere zum verstreuek dienliche Dinge nicht verfanlen; dreser Em* wurf fLllt von sich selbst hinweg, wenn matt kberlegt, da§ die Mistlacke kein fliesiendos klaces Wassec, sondern ein fette, scharfe auft losende Lauge sey. Dee Mist, so in den Grubenliegt, dmckt, und setzt sich so fest zusammen, datz durch das Wasser die zuv FaulniH erforderliche WLrmenichtgehindeot, > < P 2 s0N- fondern mehr beforderet wird, da ftlbes alle Lheile des Dunges verdienet, und also zur Mhrung geschickter macht: beynebens wird dec Mist mit allen den nahrenden Theilen drungen, welche vorzuglich das Negenwasseir in sich enthalt. Datz man dieDunggrubemiteinemDache Ledecken solle, damit die Sonne die beste Kraft des Dungers nich^verfliegen mache, halte id) fur unnvthig; denn da wir die Sonne nicht uber 4 Zoll unter der Oberflache des Misthauffens diese Kraftenhat, so wur-> de es der Unkosten, und der Muhe nicht loty nen, selben ein Haus zu bauen; besonders da gnsgebreitetes Stroh, oder belaubte Baun^ oeste anch bey brennender Hitze hinlanglich find, die Sonnenstrahlen zu brechen. Einige Pflanzen Obstbaume herum, insonderheit Zwetschgen, die sehr gut sortkommen; SWfr Seerbaume, die in der Grasschast Gorz den Sandboden lieben, wachsen bey uns treflich an den Dunggruben. . - Der Vorschlag den Mist in den Stallns-gen uber Winter liegen zu lassen ist verw'erf-lich. Man sezt das Vieh allem jenem Un-gemach ans welches von etnct* ungesunden mit faulenden Theilen geschwLngerten Luft zu be-forchten ist. Die verderblichen Keankheiten, die in dem inneren Kreik unseres Landes Sf-tevs, als an andern Orten das Vieh befallen, bewoisen tins dieses genugsam, alldort wird dec Mist mis den Stallen auf die Aecker ge* fuhrt, und svnst auf kein Ausinisten gedacht: das Vieh must in dampfigen Gestank dahin schmachten. Doch ist es tin Lbertriebener Reinlich-keitseifer, dem Viehc taglich ausmisten, beym Rindviehe kann man den Mist 6 bis 8 Tage liegen lassen: bey den Pferden ist die Ausnahme zu machen, da die Scharfe r'hres Mistes felben schadlich ftyn w5rde. Insge-mein muff der Mist im Stalle zur Faulnist ge-schtckt gemacht werden, rvelche durch den P 3 Ham Ham, dnrch die Ausdunstung, den Tritt/ '«nb das Lagec des Viehes besordect wicd. Wenn nun dee Mist m dec G rube den gehocigen Grad dec FaulniH erreichet Hat, da ec sehc zerstickelt, und kurz wird, so ist es Zeit selben aus der Grube auf das Feld zu dcingen: doch sollte man dacob seyn, dastdee Dnng so viel, als es moglich ist, von gleichec Reise sey. Dieses echielten die Rommer durch zwo Dunggcuben, derer cine aus delt Stallungen mit Mist gefullet wucde, da aus -ec andern die schon verfaulte Geil abgefuhrt werden kvnnte. Diesem Beyspiele ahmen fleitzige Landwicthe nach, oder mentt ste ffie zwo Gruben keinen Platzhaben, wecfen sie den Dung von Zeit zn Zeit um, dag dec al- tece, und reifere in die Hvhe komint, da dec vnreife in die Tiefe gesenket wird. Nicht mindec erheblich ist die Wahl des Dunges, dec nachVerschiedenheit desGrundes verschie^ den seyn muff. Einem Sandboden ist Pfer» de- Mist allecdings schadlich. Dec vom Rind» viehe, viehe, kann nvch einigenNutzen schaffen, em fette Ecde kommt selben am besten zu flatten, darum handeln jene Landwirthe weise, die die StLlle, in welchen die Schafe Lbecwin-tern, mit Erde ubertragen lassen, ivodurch fie zugleich den Dung vermehren, zugleich cine dem Sandboden zutragliche Miehung ec» halten. Auf gleiche Weise dunget man eine Gattung ringen nrurben, lockern Ecdreichs, die Bauern nennen es PeMtza. Fur letti-gen leimichten Boden ist der Pserde-Mist atlerdings gut, jngleichender vonr Rindvie-he, wenn man selben kleingehaktes Fichten-reist unterstreuet, ivodurch die Kckfte des Dungers weit langer aushLlt. Dieses bezei-get besonders die Erfahmng dec Seyracher Bauem, deren Thalee aus festen, speckich-ten Boden beflehen; satlt bey selben, wann fie den Dung ecwehntermassen zubereiten, die Smote Emde viel reichlicher aus, obwohlen auch die des ersten Jahres sehr gut ist. Ein gemischtee Dungev fvmmt insgemein jedem belde zu flatten. Dediene man sich aber was immer fun enter Gattung Dunges, so hat man allzeit darob zu seyn, datz selber, so bald er den ge-horigen Grad der Reife erreichet hat, tmter* gepfluget werde; ansonsten verfliegen viele Mhrende Theile, und lassen eine todte un-sruchtbare Erde zuruck. Gleichwie aber der Dung gleichsam die Seele des Ackecbaues ist, also schadet der Ueberflust, da die oelichten fetten Theile/ wenn sie tin grvtzerem Maatze zugegen find, als selbe von den Gervachsen konnen eingesogen werden, entweder den Wachsthum hindern, wenn es an der selbe verdinnenden Feuchtigkeit mangelt, oder zwae hohe, aber leere Halme ausschietzen machen-Der die Beschaffenheit seines Bodens, die Verschiedenheit des Dunges kennet wied die Wahl am besten zu treffen wissen. Patent. VOit Maria Theresia rc. re. Enrbieten all-und reden insondecheit aber den den geistlichen Orden, und Klostervorstehem Unsere Landesfurstl. Huld, und Gnade, unv geben euch hiemit gnadigst zu vernehmen, datz ob zmar die von Zeit zu Zeit crgrngene Amortifationsgefe^e, anforderist aber das publicise Patent dd. 26. August 1771. denen Erwerbungen zu Handen der Geistlichkeit ge* messene Schranken gesetzet, doch die Erfah-rung bisher gclehret, dab der §us quartus erstbesagten Patente (zu Folge welchenzwae ausser dem Dotationttoetmg alle ubrige acqui-fitiones per adtus inter vivos, & mortis Cau-fa, folglich auch per Succeffionem extefta-mento, vel ab inteftato denen geistlichen Orden, und Klostern verbotten, und nuc allein dasjenige, was als ein wahres Allmosen, und VerirrachtW auf heil. Messen oder JahrtL-ge, dann andere derley Fundationcn denen Orden, und Klostern zugedacht werde, fob chergestalten ausgenommen worden, da§ das zu diesen lezten Fallen bestimmte Geld, und Kapital niemals denen Orden, und Klostera P 5 ab- abgegeben, fondern in Fundis pubiicis anges legt werden solle) zu mannigfLltigen die Ab-slcht dieser Unfcc allerhochsten Vecordnung vereitlenden ungleichen AuSdruckungen und Untecschleifen Anlatz gegeben. , Dahero Wir dann erwehnten §. quartum obigen Patents aus Landesmutterlicher Vor-sorge dahin zu erklLren, und fur das kunft tige gesetzgebig fest zu setzen bewogen worden find, daff von nun an allen Ordens, und Klostergeistlichen fur cine hell. Messe ohne Unterschied hvchstens i fl. bezahlt, odec ge* Met werden ddcfe, die Annehmung eines grossern Betrags ass des ausgemessenen i fl. aber fur die Application dec Meinung, es ge-schehe gleich solche utiteu dent Borwand einer ewigen Stiftung, oder nicht, hinfuhro fatten seyn solle; Worunter jedoch die hoche, odergesungeneAemter keinestvegs verstanden werden, als in Ansehung welcher es bey dee bishero eingefuhtten Bezahlungsgebuhr sein sernexes Vechleiben Hat. '»S3 Belangend die anderiveite Geldvermacht-m'sie, so untev dm Vorivand eines Allmosens gegeben werden wollen, ftatuirett SBtv gnL-digit, datz mit ganzlichee AusschluZung allee ubrigenOrdens, und Klostergeiftlichen allein jettettOrdensgeistlichen, welche untec die Zahl dec Mendicanteit gc^faen imt> denen zugleich bisheeo wegenErmanglungzureichendec Snft timgen die Sammlung authoritate publica ge-stattet wird, etwas tituloElemofmae zugewen-det wecden konne,welchen Allinosens jedoch auch selbenur fo lange, bis diese andece zu ih* ren Unterhalt hinlangliche Stiftungen ubek-fonten werden,fahig, und genutzbarseyn sollen. Wenn jedoch eindecley Atlinosen den Be-trag von ioo fl. odec damber ausmachet, be> fehlen Wik gnadigst , datz dieses Geld zur Nutznietzung in einenrFundo publicd angele-get, und von einee solchen Geschenk-oder Vermachtnitz bey Strafe des ansonst ipfofadto verlustigten Allinosens dec in jedem Landeauft gestellten Fundations - ConuniiTion, welche »z« Sber die sichere Aufrechthaltung ves sue ve» standig zu verbleiben habenden Fundi Sorge zp tragen hat, nnverweilt die Anzeige ge-macht, uberhaupt aber ein jeder Adtus dee gegcit diese Unsere allerhochste Deciaratoriam vffentlich, oder Heimlich per diredtum, oder. indiredtum, oder sonst auf was iminer fur tine Art, und Weise per adtus inter vivos, aut mortis Caufa in fraudem legis geschehett ivurde, von nun an, und in voraus fur null, und nichtig gehalten werden solle. Wie datin auch nnter dem nemlichen Ver« bott fub nullitate adtus auch alle andere mit dem Vorrvand eines srommen Werkes in fraudem legis erdacht werden mogenden Er> werbungen dec Ordensgeistlichkeit uberhaupt cinbegriffen find, dergestalt, datz zum Bey-^ spiel fur Abhaltung einer Litaney, eines Ge-bets, eines heil. Seegens, oder sonstigen geist-ItcheitFundtion soweit solche einerEelohnung fLhig ist, nichts mehrers, als gebcauchlich ware, oder etwann duxch Taxordnung fest- gesetzet worden, denen Ordensgeistlichen quocunque modo abgereichet rverden konne, wessen Uebertretung hierdurch fchon in voraus eben so wiedie Uebertrettung dee obigenVer» ordnungen vollkommen irritisct wird. Nach tvelch * Unser Ziel * und Maakge-benden allerhvchsten Deciaratoria sich demnach jedermanniglich, bevorab die Ordensgeistlichr hit pflichtschuldigst zu achten, und auf deceit genaue Befolgung die hierlandige Funda-tions-Commiffion em stets wachsames Auge $tt tragen haben wird, dann hieran beschiehet Unser gnLdigster Will, und Meimmg. Ge» ben in Unserer Hauptstadt Laybach imHerzvgr thum Krain, den 24sten Febr. i?7S- Nachricht der ^eransgeber. Wir haben emett aeehrten Publikum die Anzeige zu machen, datz uns leztens wiedemm ein Schreiben eines Unbekannten zugestellet Worden, dem auch ein Mus!er von einer ge* wissen Art eines Zuckers beygelegt war, der Unbekannte berichtet uns, datz dieser Zucker von einer innlandischenPflanze mit einer ganz einfachen Bearbeitung ohne allen Zusatz vcv* feitiget rvocden. Dec Zucker ift susse, und wurde fid) wvhl auch zu einer Verfeinerung bringen lassen, wir erwarten abec nocheine fernere Erklarung hieruber, so wie auch die Benennung der Pffanze, aus welcher/elbee gemacht wird, und welche Bearbeitung vabey erfordert werde. Wir find auch dee sicherett Meinung, datzuns dreser Freund aus keinek anderen Ursache die Anzeiae gemacht Habe, als dainit die Erfindung oeni Publikum $u Nutze komme, und selbes Gebrauch davon ma-chen konne; wir verhoffen also ganz gewik, datz er uns selbe zu entdecken kein Bedenken tragen werde, welches wir dennauch alsobald allgenrein bekannt zu machen nicht ermangeln werden. Durchreisende Ansehnliche personen. Den 24ten Mckrz. Ein pabstlicher Kourier Connadona. Den 2sten Herr Zucker Ratinerie-Direčtor VerporteN von Wien nach Fiunie. Kaufmann Meyerl, von Graz nach Triest. -Hr. Graf Paradeiser, nach Hudolphswerth-Den 26tcn Hr. Graf Meyer, Oberlieuten. nach Wiett. Den 28ten Hr. Hauptmann Hvmburg, von Laybach Den 29ten Hr. Lieutenant Graf ^tadig, aus Jtalien nach Wien. Den zoten Hr. Graf v- Thurn, nach Ratmannstorf. Den 2ten April. Ein Kourierdes Hrn.Fursten von Spinola aus Jtalien nach Wien. Den Zten. Herr Bernardin von Zois, nach Triest. -Hr- Meyerl Kaufinann nach Wien. Hr. Dokt.Hormayr,nach RuVvlphslverth. Den 4ten. Herr Lieutenant Longi, nach Lilli. Den 6ten. Hr.Luchefi Kausmann, vonGra; nachGorz. Den 7ten. 2 Kaufleute Sturiz und Toseti, nach Gor;. Hr.Oberlieuten. Waltschiz, nachKarlstadt. Den 8ten. Der geistl. Hr. Herman, nachRudolphswerth. Herr Baron Putemer, nach Jtalien. Der Virtues Pelvni, nach Jtalien. Den 9ten. Herr Canonico Sanguini, und geistl. Herr Binder, nach Triest. Den loten. Herr von Buseti, nach Jstrien. Hr.Dokt.von Pollini, nach Krainburg. Den ii ten. Herr Hofrath vonKesiler, nach Triest. Vm Verzeichnisi der hier in Laybach in, unb vor der Gtadt verstorbenen. Den sten in der Gtadt. Margarttha Algermssen, burgl. Spornmacher Weib, auf dem Schabieck in Klingerischen Hause N. 16. alt sv. Jahr-vor der Gtadt Niemand. Den 6ten in der Gtadt. Maria Urbantschitschin, einSpitalerin im bur-gerl. Spital N. 240. alt 70. Jahr. Magd.Dolnitscher, cut arme Spitalerin in dee Spitalgasse in burgl.Spital ^.24o.alt6c>.§. Den 7ten Niemand. Den 8ten in der Gtadt. Ursula Witscharin, cm arme Spitalerin in dem burgl. Spital N. 240. alt 70. Fahr. Der Maria Pochlemm, ein Farbersivittib, ih.e Sohn Mathias, in der St.Petervorst. in & genen Haust N. 30. alt 1. Jahr. Den 9ten Niemand. Den ioten in der Gtadt. Ursula Iakobzin, ein Taglohnerin in dec KrE gaffe in Levernegischeil &N.29. alt 60.y-Den uten in der Gtadt Niemand. vor der Gtadt. vor der Gtadt. Michael N. ein armer Fuhrknecht, rmchst de-nen Llarisserinen in Mallitschischen Hauie N. 16. alt 52. Jahr-