Wohlstand, ?ll»a«g str M." Str. RS« So«»tag» V. Oktober t8VE. V. Jahrgang Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonttt.,^;. Mitl>vocl, und Freitaq. Preise — fiir Marburg: gan«ährig 6 fl.. halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellung in« Haus monatlich 10 tr. -- mit Postversendllntu gi^nzjiihrig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, beizwetmallger mit 15. bei dreimaliger mit S0 tr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung L0 tr. Jnseraten-Siempelqebüljr kommen. Zur Geschichte des Tages. Die Zusammenkunft von Abgeordneten der deutsch« österreichischen Partei hat in Wien stattgesunden — »venige Stunden, nachdem der Aelagerungszustand aufgehoben worden und dns gewöhnliche Gesetz tvicder in «raft getreten. Die Abgeordneten haben cs mannhast ausgesprochen, daß sie grundsätzlich sesthalten wollei» an der Verfassung. Wir begrüßen freudig die Zeichen besserer Tage, die uns erblühen mlissen. wenn die Bewegung, die nun begonnen, nicht eher ruht, bis fie mil^ allen gesttzlichen Mitteln ihr Ziel erreicht: Wiederherstellung der Verfassung. Reugestaltung Oesterreiche. Die preußischen Regierungsblätter sind über den Protest des König« von Hannover gewaltig in Harnisch gerathen und ist cS zumal die „Rordd. Allg. Ztg.." die ihrem Zorne freien Lauf läßt: an die ElNarung. daß diesrS Aktenstück rechtlich gar nichts bedeute, knüpft August Braß einen Ausfall gegen Oesterreich, der für die Stimmung in Preußen bezeichnend ist ; der Bertheidiger der biSmarck'schen Politik meint nämlich : vDie Sache virdient uoch eine andere BerüMchtigung. und ist die. daß cS uns schwer vertraglich scheint mit den internationalen Bezie-^Hungen zwischen Preußen und Oesterreich und den Pflichten, welche der Prager yriede dem Wiener Kabinet auferlegt hat. wenn dasselbe unter dem Schutze der Gastfreundschaft derartige Agitationen duldet, die daraus berechnet sind, Mißstimmui^g und UebelwoUen in den neuen Provinzen Sr. Majestät deS Königs von Preußen zu nähren. Nach Art. lZ des Prager grieden» hat sich Oesterreich ausdrücklich verpflichtet, die „von Preußen in Norddeutschland herzustellenden neuen Einrichtungen, einschliev-lich der Territvrialveränderungen. anzuerkennen," und m t dem Geiste und dtM Wortlaut dieser Bestimmung ist es nicht zu vereinbaren, »venn das Wiener Kabinct Agitationen, wie die oben erwähnte, gestattet, die darauf abzielen, diese Territorialveränderungen in Frage zu stellen." Die Spener'sche Zeitung beleuchtet die nordschleslvi g sche grage an der Hand deS betreffenden AuöschußberichteS. Sie glaubt, daß man sich mit der Abstimmung in den nördlichen Theilen SchlcSlvlgS, die der Artikel b des Prager Friedensvertrages bedingt, „nicht zu über-eilen" brauche. Früher müsse die Einverleibung der beiden Herzogthümer >;chtoin WeiMri. Vom Verfasser der schwarze« Mare. (Fortsetzung.) Eins der ersten eingegangenen amtlichen Schreiben, die ich darauf eröffnete, brachte daS Erkenntniß tvieder den Juden. Es lautete gegen alle meine Erlvartung nicht freisprechend. Der Angeschuldigt sei im Besitze eines erwiesen gestohlenen Pferdes ergriffen'» der Besitz des gestoh-lenen Gutes bilde nach der Kriminalordnung eine nahe Anzeige. Der Angeschuldigte habe bei seiner Verhaftung sich lvidersetzt, um die Flucht zu ergreifen; Flucht oder Versuch dersellien bilde ein zweites Jndieium. Der Angeschuldigte werde allgemein als ein Mensch von ebenso schlechtem Eharakter als verbrecherischer Lebensweise, besonders auch als Mitglied einer Bande von Dieben bezeichnet. Nun verordne aber der Paragraph 4Vü der kriminialordnung wörtlich: „Wenn melirere Anzeigen in einrm Falle zusammentreffen, ivelche mit einander übereinstimmen, und durch den schlimmen er Erkenntniß von Jnfterburg ist angekommen." „Gott ist barmherzig. Mein Erkenntniß! Morgen? — Ich bin frei?" „Seid ruhig, und hört den Inhalt des Urtheils." Ich laß ihm das Erkenntniß vor. Ich hatte einen fast entsetzlichen Anblick, als ich geendigt hatte und wieder zu ihm aufblickte. Tödtende Bosheit und Rache sprachen sich in seinen dunkel glühenden großen Augen, in seinen zusammengepreßten Lippen aus. „Strafe?" stammelte er mit bebender Stimme. „DaS Erkenntniß ist gekommen von Jnfterburg?" „Ihr habt eS gehört." „Von Jnsterbnrg ? Auf die Akten, welche haben hingeschickt der Herr Kreisjustizrath?" „So ist es." „Und auf den Bericht, den haben gemacht der Herr Kreisjustizrath?" „Auch das ist so." Der tödtende Blick traf mich von Neuem, ich möchte sagen, mit jetzt besonders allein. Er sah in mir die Ursache deS StraserkenntnifseS. „Ar könnt appelliren." suhr ich fort, „wenn Ihr der Meinung seid. daß Euch Unrecht t^eschehe." „Ich appellire. Herr, sogleich. Ich bin unschuldig. Unschuldig, und fünfundzwanzig Hiebe! Ich appellire. Nehmen Sie zu Protokoll meine Appellation. Auf einmal schien er stch zu besinnen. Langsamer setzte er hinzu: „Und wenn ich appellire?" „Wie so. wenn Ihr appellirt?" „Werde ich kommen frei?" „Nicht vor Rückkehr des AppellationSurtheilS.'' „Und das kann dauern wie lange?" „In den nächsten vier Wochen dürst Ihr nicht darauf rechnen." Er wurde nachdinkliche». Er war so sehr mit seinen Gedanken, mit de« Snchen nach einem Entschlüsse beschäftigt, daß er darüber ganz die Beachtung seines Aeußeren vergaß. Sein Gesicht bekam den Ausdruck Minister deS Aeußeren, der preußische Gesandte Wien verlassen würde — nein! — »vir heben nur Gründe hervor, die für die parlamentarische Regierungsform sprechen. Wäre es auch nicht in der Verfassung ausdrücklich bestimmt, daß nur geborne Oesterreicher in Oesterreich Minister werden können — waS uns. nebenbei gesagt, den Grafen Rechberg der Ministerbank fern gehalten hätte — wäre eS nur Uebung, die obersten verantwortlichen Lenker des Staates aus der Mehrheit des Reichstages zu wälilen. uusere verfaffungs-mäßige Entwicklung wäre uic unterbrochen worden und das Vaterland stünde nicht in Gefahr. Würden die Minister nur aus der Mehrheit der Volksvertretung genommrn. der in einem fremden Staat Geborne könnte günstigsten Kalls nur dann zu einer solche Stelle gelangen, lvenn er das österreichische Bürgerrecht erworben, wenn er viele Jahre unter unS gelebt. Land und Leute kennen gelernt, wenn er des höchsten Vertrauens seiner Mitbürger tlieilhaftig geworden und, zum Volksvertreter, erwählt, auf Sei-ten der Mehrheit seiner Genossen steht. Wer aber nun auch dem Grafen Mensdorff in scinem Amte folgen mag ^ ob Freiherr von Beust oder ein geborner Oesterreicher, einer von jenen Männern, welche durch ihre versassungomäßige Wirksamkeit die Zierde des ReichsratheS, der Stolz der Wähler geivorden — jider wird sich be-kennen müssen, daß Oesterreich nach Außen MlichtloS. so lange eS nicht im Innern befriedigt ist. Die Inkraftsetzung der Verfassung und ihre unerläßliche Aenderung. die Aufhebung deS stehenden Heeres und Errichtung einer VolkSwehr. die Gründung von Schulen, namentlich Gemeindeschulen und Lehrerbildungsanstalten. die' Einführung der Volksgerichte in Strafsachen und Streitfällen, die Erbaunlm von Straßen und Eisenbahnen . . . lassen den Verfassungsminister, die Minister deS Krieges, des Unterrichtes, der Rechtspflege. des Handels und der Volkswirthschaft unendlich wichtiger erscheinen, als d.n Ministel deS Aeiißeren. Sind diese Ministerien einmal nach Wunsch besetzt, dann wird leder charakterfeste Mann, der lesen und schreiben kann und seinen gesunden ^ausverstand besitzt, Minister des Aeußeren ftin können — ohne diese Ministerien vermag aber kein Gott die äußere Politik in Bahnen zu leiten, die zum Heile, zur Größe Oester-reichS führen. Die Parteien i« Arankreich. Die Londoner äntliche Wochenschrift: „Die Lanzette" veröffentlicht, wie der „N. Fr. Presse^' geschrieben wird, über Napoleon s Befinden einen Beruhigungsbericht, der alier so unwissenschaftlich gehalten ist und so beut-lich den sranzösischen Moniteur-Stempel durchblicken läßt, daß man dieser offiziösen Angabe gar keinen Werth zuschreiben kann. Wie anders lau- . teten einst die „Langet" Berichte über den Czar Nikolaus! ES muß bei Jedem, der die Wissenschaft ehrt. Bedauern erregen, daß sich ein Organ der Arznei künde so zum Ablagerungsort der Erzeugnisse napoleonischer Skribenten gebrauchen läßt. Die Existenz eines Leidens gibt das Blatt AU, auf die Einzelheiten einzugehen, hält es aber für „nicht fchicklich". Sehr schön gesagt für einen Mediziner! Leider sind die Schicksale Europu» durch einen Ring mit dem Bette des Pariser Jupiter verknüpft, und auch politische Schriftsteller können daher nicht umhin, hie und da den Borhang der Gemeinheit, und. tvas ich bisher an ihm noch nicht beobachtet hatte, jener eigenthümlichen Feigheit des gewöhnlichen Juden, die sich besonders einem körperlichen Schmerze gegenüber äußert. DaS sonst so schöne Gesicht des Menschen wurde dadurch ungemein häßlich Ich hatte mich in meiner Wahrnehmung nicht getäuscht. „Fünfundzwanzig Hiebe?" sagte er nach einer Pause. „Steht es so im Urtheil?" „Fünfundzwanzig." „Mit der Peitsche?" „Mit der Peitsche." „Auf den Rücken?" „Auf das Gesäß." „Auf das —?" Er vollendete die Frage nicht. Er kniff wüthend die Lippen zusammen. Nach einer Weil^ fragte er luciter: „'^ente noch?" „Ihr appellirt ja." „Wenn ich aber nicht appellire?" „Dann noch heute." „Und das Urtheil. sagen der Herr, auf meine Appellation kann «och dauern vier Wochen?" „Mindestens." „Und lvenn ich nehme die Hiebe, komme ich frei?" - „Sogleich." „Morgen?" „Noch heute, sobald die Züchtigung vollstreckt ist." „Ganz frei?" „Man wird Euch bis zur russischen Grenze tranSportiren. Bon da könnt Ihr gehen, wohin Ihr wollt." „Nach Hause? Zu meiner grau? Zi» meiner — ? Morgen?" Auf einmal fuhr er wieder auf. Jene Furcht vor dem körperliche» Schmerze spiegelte sich wieder in seinem Gesichte. „Fünsundzwanzig Hiebe? Auf das —? Herr, kann ich sehen die Peitsche?" Sie ist im Gefängnißhause." „Der Lemkat bat bkkommen zwanzig Hiebe mit der Peitsche. Au ivai. wie hat er geschrieen. Gebrüllt hat er; tvie ein Ochse, den der Schlächter hat getroffen falsch. Es w^ren nur zwanzig." Er sprach mehr mit sich selbst, als zu mir. Die Äugst vor der Züchtigung erfüllte ihn ganz und gar. zur Seite, zu ziehen. Wohl wünschen wir, daß es anders wäre; aber wer trägt die Schuld? „Der Ktiiser ist das Kaiserreich!" Das ist eine starkverbreitete Meinung. Nach fast njcizehnjährit^cm Bestände der Willkürherrschaft liat sich der BonopartlSmuS als politische Partei noch nicht feftsetzen können. Re-negaten sind aus allen Laqcm durch den 2. Dezemlier htranftez0sttn. Viele Andere sind stumm gemacht oder zu scheinbarer Huldigung veranlaßt worden; aber damit hat man noch keine lebensvolle, selbsttliätigc politische Partei. Der Haupthalt des NapoleonismuS ist in der ungebildeten Masse der Bauernschaft, die aber wiederum ein politisch.trägeS Element ist; sodann namentlich in der, wesentlich aus der Bauernschaft rekrutirten Armee. Die Mehrheit der Städter tauft sich nämlich, wenn sie une „unglückliche Nummer" zieht, frei. Unler der Armee sind politische Einflüsse seit vielen Jahren nicht wirtsam gewesen; sporadische Fälle von eigenthümlicher In-kubordinaz^on sind indessen vorgekommen, z. B. bei der beabsichtigten Ein-schiffung Von zwei Regimentern nach Mexiko und bei der bekannten ZuaveN'Mcuterei auf Martinique. Die Ergebnisse deS deutschen Krieges haben auch mehrfach eine unzufriedene Stimmung unter Militärs erregt. Politische Parteien haben ihre» Generalftab und ihre lebendigsten Kräfte meist in den Städten. Die Hauptstadt. daS „Herz und der Kopf'^ von Frankreich, ist in ihrer überwiegenden Mehrheit oppositionell, ja repu-blikanisch gesinnt. Auch die imperialistische Gewaltherrschaft hat diese Thatfache nicht verschleiern können; die Wahlen zum gese^gebcnden Körper zeigen eS. Wer Paris hat. der hat Frankreich. Bei eintretendem Tode Napoleons kann dieser Umstand wieder entscheidend werden. Auf ivie lange sich eine etwaige republikanische Regierung würde halten kön nen, das hängt wohl wesentlich von dem größeren oder geringerrn Grave der Einigkeit unter den verschiedenen rupublikanischeu Fraktionen ab. Boden hat die Partei deS Freistaates noch in einer Anzahl Städte, wie Lyon, Marseille, Straßburg u. s. w.. auch unter einzelnen Theilen der Bauernschaft, z. B. in den Hochalpen. Der bessere Tl»eil der gemäßi.^t liberalen Partei würde, wenn die Republikaner unter sich einig bleiben, wahrscheinlich wie im Anfang des Zahres 1848 die freistaatliche Regie« rungsform akzeptiren. Der Legitimismus ist todt. Zu „Heinrich V." halten nur noch einige Marquis der alten Schule und einige Priester. Selbst die Bauernschr.ft. die meist — obwohl im Grunde irrigerweise — Napoleon I. als ihren wahren Wohlthäter betrachtet, will vom göttlichen Rechte der Bourbonen nichts wissen. Der Durchschnitt der mittleren und arbeitenden Klaffen in den Slädten ist republikanisch; wo die mittleren Klassen das nicht sind, neigen sie einer konstitutionellen Regierung mit einem Bürgerkönig zu. Für einen Prinzen nus-ji dem Hause Orleans oder einen Napoleoniden wäre im Falle eineü revolutionären Umschwungs nur dann wieder Aus-ficht, wenn sich blaue Republikaner und Sozialisten unter einander zer-fleischten. So sieht man hier die Lage und Zukunft Frankreichs an. für den Fall, daß Napoleon bald stürbe. Die ruhige Durchführung einer Regentschaft hält man für unwahrscheinlich. Ob Eugenie die nöthige Energie zu gewaltsamer Durchfechtung hätte und die erforderlichen Werkzeuge da-für fände, darüber sind die Meinungen getheilt. „Fünfundzwanzig." fuhr er fort, aber für sich. „Gott, sei barm herzig. Vier Wochen! Meine Frau! DaS Kind! WaS macht mein Kind! Habe ich nichts von ihr gehört in so langer Zeit. Heute frei! Fünfund-zwanzig — l Barmherzig. Herr! Barmherzig!" Auf einmal sagte er entschloffen mit lauterer Stimme: „Ich appcl-lire, Herr! Schreilien Sie es zu Protokoll, ich appellire." In diesem Augenblicke trat ein Gerichtsdiener ein. der mir leise mit-theilte, die Frau deS Schlom Weihbart fei im Vorzimmer, und bitte, ihren Mann sprechen zu dürfen. Ich tonnte mir denken, daß die Unterredung mit seiner Frau einen entscheidenden Einfluß auf den Entschluß des Juden, in Betreff seiner Appellation ausüben werde. Ich beschloß daher, die Frau sofort vorzu-lassen, zumal da vorschriftsmäßig die Unterredung nur in meiner Gegen« wart stattfinden durfte. Ich leugne nicht, daß eS mir zugleich interessant war, den Juden bei diesem Wiedersehen zu beobachten, bei der ersten Begegnung mit seiner grau, die er seit beinahe anderthalb Ialiren nicht g^efehen, zudem der Genossin eines schweren Verbrechers, bei dem ersten Empfange von Nachrichten über die Seinigen, über deren Schicksale er in der ganzen langen Zeit seiner Gefangenschaft gar nichts vernommen hatte. „Schlom Weißbart," sagte ich zu ihm. „Euere Frau ist hier, um Euch zu sprechen." Die unerwartete Nachricht machte einen furchtbaren Eindruck auf ihn. Sein Gesicht wurde leichenblaß, die kräftige Gestalt begann zu zittern, er taumelte beinahe. Zu sprechen vermochte er nicht. „Wol!t Ihr sie jej^t gleich sehen?" fuhr ich fort. „Ja. Herr." stammelte er. die Sprache tvieder geivinnend. „Wenn der Herr wollen sein so gnädig.' fuhr er fort. — „Aber ich bitte den Herrn noch um einen Augenblick. Will der Herr erlauben, daß ich mich darf setzen?" Er bedurfte in der That einer Erholung. Ich gab iom einen Stuhl. Et si^te sich, den Kopf tief niedergebeugt. daS Gesicht mit den Händen bedeckt. So saß er mehrere Minuten, ohne eine Bewe.zung. ohne einen Laut. Als er aufstand, schien er ein ganz anderer Mensch zu sein. Keine Spur von Furcht oder Aengstlichkeit mehr in seinem Gesichte. Man sah darin vielmehr den Ausdruck eiueS festen, fast gebieterischen StolzeS. „Wollen der Herr jetzt sein so qnadig?" sagte er. Ich gab dnn Gelichtsdiener einen Wink, die Frau deS Juden herein zu führen. Eine Frau in der Kleidung der ivohlhabenderen Jüdinnen von der russischen oder polnischen Grenze trat ein. Diese Kleidung war eine halb europäische, halb orientalische, jedenfalls eine sehr kleidsame. Die Frau Marburg« Berichte. (In der Sitzung deS GcmeindeauSschusseS vom 4. Oktober) »miroen zuerst die Unterstützungsgesuche — sechs an der Zahl — verhandelt, denen nur in z«vei Fällen entsprochen lverden konnte. — Die beiden erledigten Psründnerstellen im Bürgerspital ivurdeu den Herren: Franz Tautscher und Franz Dadie verliehen ... es hatten fich neun Belverber gemeldet. — Frau Josepha Felder beschwerte sich, daß sie durch die Einhebung des Standgeldes bei der Draubrücke und durch die Anhäufung von Wagen und Menschen bei dem Mauthschranken in der Benützung ihres HauseS und im Geschäftsverkehr gehindert werde. Frau Felder stellte das Gesuch: es möge die Einhebung der Platzkreuzer an einem anderen Orte stattfinden und der Pflock der Mauth gegen die Brücke zu versetzt iverden. Die Gemeindevertretung faßte den Beschluß: man könne dem Gesuche nicht willfahren; die Gemeinde habe die behördliche Bewilligung, die Platzgelder einzuheben. wo eS ihr paffend erscheine und auf Grund dieser Befugniß sei der Bertrag mit dem Mauthpächter abgeschloffen worden ; das Aerar habe seinerzeit erklärt, gelten die Versetzung des Mauthpflockes nichts einzuwenden, Frau Felber habe fich jedoch geweigert, die Kosten zu tragen. Die Versammlung beschloß ferner, es soll das Gemeindeamt dahinwirken, daß jede Störung vor dem Hause der Frau Felber mö^siichst bintangehalten werde. — DaS von unS bereit« mitgetheilte Schreiben der landwirthschaftlichen Filiale an die Gemeinde-Vertretung, betreffend die Verpachtung der Gefälle und die Marktordnung — ivurde vom Bürgermeister, Herrn Andreas Tappeiner, der Versammlung zur Kenntniß gebrachr. Herr Tappeiner rechtfertigte daS bezügliche Verfahien der Gemeindevorstehung: die Verpachtung konnte nicht länger verschoben werden, weil man daS Ergebniß derselben im Voranschlag deS GemeindehauShalteS für das nächste Jahr ansetzen mußte; die Verpachtung ivurde öffentlich kundgemacht und der Filiale lvar Gelegenheit gegeben, sich mit Vorstellungen an die Gemeinde zu wenden, waS sie aber unter-lassen; die Filiale kenne seit einem Jahre den ihr mitgeth-^ilten Beschluß der Gemeindevertretung hinsichtlich der Marktordnung, habe jedoch die wünschenswerthen Vorschläge, die man obigem Beschlüsse gemäß von ihr gewärtigt. noch nicht gemacht. Nach dem Antrage I>eS Herrn Bürgermeisters ivurde das Schreiben der Filiale einfach zur Kenntniß genommen. — Der Herr Bürgermeister theilte mit. daß die Statthallerei daS Gesuch der Schulschwestern von Algersdorf bei Graz, in Marburg eine Privatschule für Mädchen aus dem bemittelten Bürgerstand errichten zu dürfen. M Sinne der von der Gemeindevertretung erfolgten Aeußerung abgeschlagen. — Herr Felix Ferk, Magister der Chirurgie, machte die Anzeige, daß er die Ausübung seines Berufes im Oktober hier beginnen werde. — Herr Weiiinger. Grundbesitzer in Poberfch. erhielt die Bewilligung, sich Mit Frau Maria Wallner. (^'^rundbcsitzersivitwe im gleichen Orte verelilichen zu dürfen. — Herr Tappeiner brachte zur Kenntniß, daß der Boranschlag der Gemeinde für das nächste Jahr ordnungsgemäß verfaßt sei und es ivurde derselbe der betreffenden Abtliellung zur Prüfung und Antragsiellnng zugewiesen. — Herr Marko erstattete Bericht über den Antrag des Freih. v. Rast, betreffend die Ernennung der Flurivächter. Die Ab-theilung stimme grundlächlich mit dem Antragsteller übercin, daß die trug ein ziemlich eng anliegendes Kleid von schwarzer Seide, nicht so lang, um einen kleinen Fuß und zarr geformte Knöchel zu verbergen. Brust und Schultern verhüllte ein. allerdings etwas sehr bunter Shawl von feinstem, iveichstem Kastzemir. Den Kopf bedeckte ein zierlicher Turban von rother Seide, mit gelber Seide durchwunden. Es war eine überraschend schöne grau; der Körper schlank und schmiegsam gebaut, von nicht zu hcher Gestalt. Das Gesicht von außer-ordentlicher reiner südlicher Bildung; die Haut blendend weiß und durch-sichtig; das Auge, merkivurdigerweise bei einer Jüdin, zumal in jener Gegend, dunkelblau. Dieses blaue Auge und eine fast kindliche Schüchternheit, die über Gesicht und Wesen der Frau ausgebreitet lag, gaben ihr zugleich ein sehr jugendliches Aussehen. Dem Juden mit dem weißen Bart gegenüber glaubte man nicht die Frau, sondern die Tochter zu sehen. Sie trat in demüthiger Haltung ein. Ihr etwaS verwirrter, ängstlicher Blick suchte angelegentlich, unzweifelhaft ihren Mann. Sie stand unschlüssig, als sie ihn sah. Der GerichtSdiener. der sie herein gebracht hatte, ein alter, an den Dienst getvöhnter Unteroffizier, gab ihrem Auge eine andere Richtung. „Dort sind der Herr Kreiöjustizratb," sprach er strenge zu ihr, indem er auf mich wieS. Der ängstliche Blick der Frau wandte sich bittend zu mir. „Sie können Ihren Mann sprechen." sagte ich ihr. Es entivickelte sich eine merkivürdige Scene. Schlom Weißbart hatte seinc Gestalt hoch aufgerichtet. Die Arme hatte er auf der Brust übereinander geschlagen. Das Auge blickte strenge. Er sah aus, wie ein Herr, der seinen Sklaven empfängt. Wie eine Sklavin nahete sich ihm die Frau; zögernd, leise, die Arme wie zum Zeichen der Unterwürsigkeit unter der Brust gekreuzt. Etiva drei Schritte vor dem Manne blieb sie stehen. Ein Blick von ihm schien sie festgebannt zu haben. Cr stand unbeweglich. Den strengslen. den durchbohrendsten Blick, dessen dieses dunkle, durchbohrende Au^e fähig war. hatte er auf die zitternde Frau gerichtet. Wie viel fragte dieser Blick? Wie viel wollte er erforschen, ergründen, erpressen? Sein Glück, seine Ehre! Sein Glück? Seine Ehre? Der Verbrecher? Der Räuber? Der Mörder? War er Verbrecher? War er Räuber und Mörder? Dieser stolze, dieser strenge Blick, dieser Blick der Eh.e zeigte daS nicht. Wenn aber auch Verbrecher und Mörder, »ver will dem größten Verbrecher alleS menschliche Gefühl. alle Menschenwürde absprechen? Der Mensch ver-dämme den Menschen nicht. (Fortsetzung folgt.) wird die Säure fast vollkommen als weinsaurer Kalk zu Boden gefallen sein, und soll der Most abgezogcn werden. Die noch in selbem vorhan-denen lehr gcringcn Mengen von weinsauren Kalk fallen im Verlaufe der Gälzrung und des Lagers dann noch vollständig zu Boden." (Weinproben.) Herr Professor Eßl am l)iesigen Gymnasium hatte die Güte, dem Ersuchen der landwirthschaftlichen Filiale zu will-fal»ren ; er wird au ihn eingesandten Weinmosl auf seinen Zucker- und Säuregehalt prüfen und daS Ergebniß mitthcilen. ES ist nicht nur im Interesse der Weingartbesitzer, zur Kenntniß dieser Stoffmengen in den neuen Weinen zu gelangen, um hieraus einen Schluß auf die Güte deS WeincS ziehen zu könnrn. sondern eS ist auch für die Feststellung deS Reifegrades der einzelnen Trautien auf demselben Standorte Wünschens-Werth, daß der Saft bestimmter Trauben untersucht werde, um durch eine Reihenfolge von Jahrgängen zur Uelierzeugung zu gelaimen, welche Reben mit Rückficht auf alle übrigen Verhältnisse eine weitere Verbreitung verdienen, und welche alS unpassend zu entfernen find. — Zur UntersU' chung ist entweder eine Flasche frisch gepreßter Most, oder die hiezu noth. wendige Menge Trauben einzusenden, und da für die Prüfung auf den Zuckergehalt der Most noch keine Spur von Gährung zeigen darf, so ist bei weiterem Transporte und warmer Witterung die Vorsicht zu gebrau-chen, einige Tropfen Benzin (BrönnerS gleckwasser) beizumischen, wodurch der Eintritt der Gähruna um einige Tage verzögert wird. — Die Ein-sendungen wollen an Herrn Professor Eßl (Burg, 2. Stock) gerichtet werden. Letzte Post. Dt» »»esa««!»», »»r »»«ts»»»st»«r»ichtsch»« i« Wt»« erklär», »«» s»f»rti«» «»brr-funa »»« »»ichSrath«« s»t der eimtae Weg z»r L»s«»a der inneren Wirren. Oesterreich stellt die Aferne Krone an Italien zuritt?. Die preußische Regiernna l^at de« Minister de» Aenßere« e^ klären lnsseu, fle werde die Ernennung de» Zreiherr» von «e«st zu feinem Nachfolger al» einen Akt fortgefetzter politischer Aeiud-feligkeit betrachten. . ^ ^ ^ Der prenßifche Gefandte foll stch beim Grafen Me»Od»rff befchwert haben, daß die Anndgebnng de» KSnig» »o« Ha»«o»er gegen Preußen auf »sterreichifchem Boden erfolgt fei und »ou der Presse verbreitet werde. ^ , Der Sefundheitßzustand de» Grafen Bi»««re? hat sich gebessert. In Palermo herrfcht Stühe. Ttleftraphischer Wiener CourS vom 6. Oktober KreditaNien........2b 1.90 London.........1S7.V0 Silber.........1SS.25 K. K. Münz-Dukattn .... 6.7'/, 5'/, Metallique».....61.8ö National'Anlehen.... 67.20 I860er Stl,at».«nlthen . . . 80.30 Bankaktien.......721.— Angehörigen der Gemeinde ein Recht haben auf den Schuj^ ihrer Fluren und daß dieser Schuß auch nothlvcndig sei; nur über die Form, in wei-cher derselbe geleistet 'vuden soll, sei die Abthriluug nicht der gleichen Ansicht, wie Freiherr von Rast. Herr Marco erklutte. daß drci Wächter für so ausgedehnte Felder nicht genügen, das; die Verdopplung dieser Zahl den Gemeindes.ickel aber zn sehr belcisten würde. Die Stadtwache be-dürfe einer Vermehrung; wenn d:ese erfolgt sei. möge die Gcmcindc ihr auch den Flurschuß übertragen, »velcher dann weniger koste und entspre-chender geleistet werden könne. Freiherr von Rast war mit diesem An trage einverstanden, da in der Hauptsache ja seinem Verlangen willfahrt werde und ihm gleichgiltig sein könne, wer die Flur bclvacht, wenn sie überhaupt nur geschützt werde. Der Äntrag wurde angenommen. — Freiherr von Rast rügte den Uebelstand, dab der Straßengraben bei der Mauth in der Kärntner-Vorstadt voll Schlamm und stinkendem Unrath sei, was bei der immer gefährlicher auftretenden Cholera der Gesundheit großen Nachtheil bringe; vielleicht scien die Hausbesitzer nunmehr geneig-ter. zur Herstellung eineS gedeckten Kanales beizusteuern und eS möge daS Gemeindeamt beauftragt werden. neuervingS Verhandlungen anzuknüpfen. Die Versammlung stimmte dem Antrage bei.— Herr Karl Wehr. Schuh« macher in Marburg, der auf dem Sophienplatz eine Trödlerei errichten tvill. wurde mit seinem Gesuche abgewiesen, da er nicht dargethan. in welcher Gemeinde er zuständig sei. Herr Franz Aoler. der um die Be-williguug nachgesucht, in der Kärntner Vorstadt. Hausnummer 68 ein Wirthsgeschäft betreiben zu dürfen. wurde jzleichstUlS abgewiesen, da in demselben Hause bereits eine Schenke sich befinde. (Verunglückt) 3n Debreng ist am 4. Oktober daS dreijährige Töchterlein deS Grundbesitzers Diviak' in den HauStcich gefallen und er- trunken. ^ . . (Entdeckung.) Die beiden Gauner, die neulich wegen Homg» diebstahlS verhaftet worden, sind Angehörige der Gemeinden Schleinitz und St. Kunigund. Als im Hause de» Einen — in Schlei«,^ — eine Durchsuchung vorgenommen wurde, fand man riuen leeren Speckkübel. Leintücher.Tifchtücher und Kleider — sämnttlich entwendete Gegenstände — im Werthe von mindestens 50 fl. (Turnrath.) In der Hauptversammlung deS Turnvereins vom 1. Oktober wurde die Neuwalil dtS TurnratheS für daS nächste Vereins-jähr vorgenommen. Gewählt sind die Herren: Mathias Löschnigg (Sprechwart), Karl Rieck (Ersatzmann). Joseph SchaUer (Schriftwart). Gottlied Stopper (Ersatzmann). Rudolf Markl (Turuwart). Johann Gru« bitsch (Säckelwart). Johann PichS (Zeugwart). Karl Folger (Festwart). Die Wahl deS SangwarteS wird in der nächsten Hauptversammlun g stattfinden. ^ (Schaubühne.) DaS „LebmSbild" : „Zwei Mann von Heß" wurde am Donnerstag mit aller Treue dargestellt uud war daS Spiel. namentlich der Fräulein: Hybl (Frau von Sisenstamm). Klobuschitzky (Antonia Schwarzbach) und Gaston (Rosa), sowie der Herren: Äaatsch (Albert von Eisenstam^, Stampfl (Michael GradauS) und Schönau (Grundgerichtsschreiber Wachtel), des rauschenden Beifall» würdig. DaS HauS war mäßig besucht und zur Feier dcS NameitStages deS Kaisers der äußere Schauplatz beleuchtet. („M erku r.") Der kaufmännische Verein hielt fttne erste Huupt-Versammlung am 5. Oktober im Gasthofe zum Erzherzog Johann. Cr ster Gegenstand der Verhandlung war die Wahl der Vereinsleltung; diese besteht auS den Herren: Karl Reuter (Vorsteher). JnIiuS Reiter (Ersatzmann). Joseph Jacki (Schriftführer). Joseph Fersch (Erjatzmanu), Johann Jsepp (Kassier), Johann Girstmaier (Bibliothekar). Franz Wus. thaler. Joseph Böhm und Anton Sicherl (BerathullgSmättner). In Be-treff der VereinSftube wurde ein Ausschuß von drei Mitgliedern i^d'e Herren: Böhm. Fersch und WieSthaler) erwählt, um mit dem Verwal« tnngSrathe des KasinovereinS in Unterhandlung zu treten: über daß Er« nebuib soll der nächsten allgemeinen Versammlung Bericht erstattet werden. (Sandwirtlf! chaftlicheS) Wir haben im Berichte über d»e letzte Sitzung der landwirthschaftlichen Filiale eines Mittels zur Entsäu. rung des WeinmosteS erwähnt, da» Herr Dr. Leier in Graz entdeckt und dem Schriftführer der Filiale mitgetheilt: eS ist dieses der s. g. Zucker. kalk, dessen Anwendung den Wein etwaS leichter macht, aber dtMjelbrn auct» die Saure nimmt. Die Anweisung zum Gebrauche dieses Mittels ist folgende: « . ^ . „llm möglichst Zncktr zu sparm. habe ich die Kalkmenge noch etwas erhöht, so daß man aus 1 Pfund Zucker 6 Loth Kalk «ehnien kann. Der Zucker wird zuerst mit möglichst wenig Wasser aufgelöst (für 1 Pfund Zucker solle» tiöchsteno Pfund Wasser gmommen werden); sodann nimmt man frischen, ieinen, gut gebrannten Kalk und besprengt selben nur mit so viel Wasser, daß er beginnt aufzublähen und sich in einen trockenen Staub zu verwandelu. Von diesem Staub werben 6 Loth für je 1 Pfund Zucker t^egwogen und mit Wasser noch so weit de- ^ Unterzeichnete ertheilt Unterricht iu allen moderneu und Kouversa-feuchtet, daß ein mäßig dünner Kalkbrei entsteht, ivodurch der ganze Kalk namentlich für Kinder. Anzufraaen beliebe man sich vom in eine zwischen den Fingern nur schmierig nicht aber sandig altzufühlende Oktober an Nachmittags von 2 bis 3W in meiner Wohnung: Masse sich verwandeln muß. tvas nach einigen Stunden erfolgt ist. Nun Pfarrhofgasse. 192, ersten Stock. (381 wird die Kalk- und Zuckerlösung zusammengerührt. ES bildet sich dadurch ^ zwar wegen deS Kalküberschusses eine krümmltge. klumpige Masse am Boden des gelösten ZuckerkalkeS. allein dieselbe schadet dem Enlsäuerungs-Verfahren gar nicht und wird sammt dem gelösten Zuckerkalk in den Wein geschüttet: nur sollen nicht zu große Klumpen beisamm^ bleiben. weil selbe stch im Wein dann zu langsam auflösen. Die Menge deS anzuwendenden Zuckerkalks wird nach dem Säure-Promille bestimmt, wie folgt: für je 1 Promille Säure ist in je 1 Eimer Wein einzutragen 1' Loth Kalk, nach dem oben genannten Kalkpulver gerechnet, wovon 6 ^^oth auf 1 Pfund Zucker zu nehmen vorgeschrieben ist. Es würde daher z. B.: für 3 Eimer Weinmost, welcher 10 Promille Säure zngt nud auf 6 Promille herabgesetzt werde» soll, für je einen Eimer erfor-derlich seiu: 6 Loth Kalt, also für die 3 Eimer: 18 Loth Kalk. Die,« 18 Loth Kalk werden nach oben angegebenem Verfahren mittelst 3 Pfund Zucker in Zuckerkalk verwandelt, und dieser sobald er fertig ist. z^ Ent-säuern durch Einrühren in den Weinmost verwendet. Nach 24 Stunden Geschäftsberichte. Weinpreise im September — nach Eimern und in Holzband. «lter Wein: Marburger 12'/,—14fl. Pickerer 15'/,—18fl. Krauheimer 16'/^10fl. RitterSberger 15-17 fl. Schmit»berger 18^20 fl. Radiseller 16—18 fl. vinarier 15—18 si. «oloser 11 fl. Sauritscher 14'/,—16 fl. Wurmberger 12—13 fl. Pettauer Stadtberaer 14'/,—15 fl. Sandberger 13-15 fl. Luttenbeeger 16-18 fl. Radkerßdurger 17_20 fl. — Neuer: Marburaer 11 fl. Trestermtzer 10'/, fl. Pickerer 13'/.—14 fl' Sraaheimer 12'/,—^3 fl. Radiseller 14'/,—15 fl. «otoser v'/, fl. Sauritscher 12 fl. Wurmberger 10 fl. Petauer Stadtberger 12—13'/, fl. Sandberger 10'/, — 13 fl. Luttenberger 15'/,—1!t fl. Radker»bnrger 15'/,—16 fl. 1864er 6'/,—8 fl Marburg. L. Oktober. tWochenmarttsbe eicht.) Weizen fl. 4.65. Korn fl. 3.85. »erste fl. 0.—, Hafer fi. 1.45, «ukurutz fl. 3.50, Heiden fl. 3.—, Hirseheein fl. 0.—. SrdSpfel si. 1.0k pr. Metzen. Rindfleisch 20 kr., «albfleisch 24 kr., Schwein, fleisch jung 24 tr. pr. Pfnnb. Hotz 18" fl. ö.45, detto weich fl. 2.75 pr. «laster. Hel». kotjten hart fl. 0.5S, weich il. 0.40 pr. Vtetzen. Heu alt fl. 1.30, neu fl. 0.—, Sttob. Säger, fl. 1.10, Streu, fl. 0.90 pr. Centner. Waratditt, 4. Oktober. (Wochenm arkt» bericht.) «eiM fl. 4.80,Kon» fi. 3.60. «erste fl. 2.50 Hafer fl. 1.50. Stukurup fl. 2.65, «rdäpfet fl. 1.— pr. Metze«. Verstorbene iu Marburg. Am 22. September: Anton Schifchek, Bahnarbeiter. 38 I., Brechruhr. — «« 24.: Michael Skarz. Dienstmann. 50 I., Schlaafluß. — Herr Leopold «ininger, Co«, dukteur. 38 I.. Brechruhr. — Am :?6.: Anua^Dornik. 11 M., Krampfhußen. >— Dem Herrn Arant waner. Ale,scher, sein «ind Josef. 5 W.. Kraisen. — «m 28: Ferdinand Lipusch. Maler»kind, 4 M.. Durchfall. — Luzia Schischek. 36 I.. Brechdurchfall. — Maria Kurzmann. 4 I.. Brechdurchfall. - «m 29.: Herr Josef Sntinger, Wundartt. 50 3.. Brechdurchfall. Anu» Kurzman», 2 I.. Brechdurchfall. — Franz La«gholo. «nccht. 49 I.. Schlagsluß. — «m 30.: Krau Kra»»zi»ta Ieschek.vitk'e. 48 I.. brandige Bräune. — «unigunda Sollitsch, Spital» Pfründnerin. 77 I.. «ltertfchwäche. — «m 2. Oktober: Frau Marie Pomprein, Greitlerin, 29 I.. Brechdurchfall. TaV-Unterricht. A«olia Hybl, Schauspielerin. L8««er Museat'Wein die Maß zu 40 kr. ist im Gasthause „zur Mehlgrube" zu haben. (3SS Eisenbahn - Fahrordlmng stir Marburg. «Och Wien: «ach teiek: Abfahtt: 6 Uhr 19 «in. Früh. Abfahrt: 8 Nhe 15 «w. »e»tz. tt Uhr 4» «i>. «be»d<. 9 Uhr 2 «t». «w-ds. «ach Bill.ch: Abfahrt: 9 Uhr Fnth. Die gemischten Züge verkehren taglich in der Richtung nach Wien: Trieft.: Abfahrt: l2 Uhr 44 Min. Mtttag». Abfahrt: 1 Uhr 26 «»n. Mittag». Ver«nt»artlicher Redeckteur: FrR«z W»e»thaler. /. öi. Kt. a. Dr»«t »»d Vert«ß »»» GA»«rd Z«>schitz »> Marb»rg.