w—--------------------------------------------------------'-----------^ Donnerstag den 2l>. Februar 1834. V-aidach. ven 19. Februar 183 l. Heute Vormittags kurz vor zwölf Uhr traf das aus Griechenland nach Baiern ruckkehrenoe ersic Bataillon deö 6. Infanterie.RegimenteS, Herzog Wilhelm, commandirt von dem Hrn. Odrisicn vsn Balligand, in unserer Hauptstadt cin. Ge« dachtes Battlillon nebst dem Hrn. Regiments Commandanten aus 22 Offizieren und 676 Mcinn be« siehend, tritt am 2». d. M. seinen Heimmarsch durch Ltciermark nach Baiern an. VN i e n, ven lN. Februar Ueber den von einem Haufen Polen und ita» lienischer Flüchtlinge, an die slch einige Rcoolutio« »'ärü auö andern Ländern angeschlossen hatten, in den ersten Tagen dieses Monats auf Savoyen un« tc^uommencn Versuch, enthalten die uns heute zu. gclommcnen Schweizer (Zorrespcndcnz^< folgende Nachrichten: Am i. Februar um 6 Uhr Früh nahte sich eine aus Nyon (!m Waadllanok) gekommene Bar. 5c mit 1^0 Polen an Bord bei Bclotte, unterhalb Bczcnaz, dem Gestade des Genfer Gebicics. Die Milizen, welche die Negierung nach diesem Punc» lc bereits gesendet hatten, nahmen den Ausgesclnff. ten die Waffen ab und warfen dieselben in die Bar« ?e zurück; einige zwanzig Polen entkamen zwar nach Vezcnaz, wurden abcr dort von den Mili» zen bewacht. Ein Fahrzeug der Genfer Regierung ^ drachte die Barke mit den entwaffneten Polen wie« dc? .an. das Waadtläncische Gebiet, wo sie dis auf höhcrn Befehl bewacht wurde. An demselben Tage war General Ram 0 rin 0 «n d«r Spitze eincL Haufens von gleicher Stätte, aus Polen, Italienern u. s. w. besiehend, UM Genf heruln, nach der Strahe von St. Julien gezogen, von wo er die Richtung nach Boffey ein-scklug. Am 2. ging er nachAnnemasse (aufSavo^i? schcm Gedictc), ohne Zwciscl in der Absicht, mit den über den See Gekommenen sich zu vereinige». Auf dem Wege dahin cmwa-ffnctsn sie zu Efirem-bicres den Douancnpcsicn, beraubten die Casse, die nicht über Üoo Fr. enthielt, und forderten die Douanicrs c>uf. mn ihncn zu frolernisiren. )UK diese, so wie Niemand im O»te, sich dazu reiste-hen tvclUcn, vcrdranntln sie die Kleider der er» »rcihnten Mauthscldatcn und zogen nach Ville« le Grand, wo sie sich darauf beschränkten, aufrühre« rische Preclamationen unter dos Boll zu werfen, von dem berüchtigten Joseph Mazzini und an« der» Mitgliedern der (bovine Il2Ü» , in der Eigen« schc>ft als «insurrccticnnelle provisori» sche Regierung« ul.tcfzcici.nct, und rcm «. Februar datirt. Da auch hier das Volk ohne jrde Theilnahme blieb, schlugen sie den Weg über S. (Zcrgue nach Thonen cm. Da aber Ram-orino dalo vernahm, welken Ausgang cs mtt der aus Nyon crwanctcn Abtheilung genommen hatte, er-Närte er, für sich allein nichts thun zu können. Seine Leute, welche oNe Arme auf Savcyischem Gebiete cssen erwartet hatten, und durch die Ent« täuschung ganz cniw.uthigl waren, warfen nun die Waffen weg, bedrohten Ramorino, so daß er sich in das Haus eines Bauern fluchten und darin vcr, bergen mußte, und verliefen sich alle. Ramorino, der sich fürchtete, in seinem Schluxflrmtcl entdeckt zu werden, entkam seinen eigenen Leuten turcb ei» , en E;";ng «"s tlw Lel.slll unc suchtlll sch auf 53 Gensisches Gebiet. Im Dorfe Piplinges, auf dem. selben Gebiete, fanden sich etwa ü<, Polen wieder zusammen; sle werden von den dortigen Genfer Milizen scharf bewacht. Am 3. entschied die Waadtländische Regierung, die vom Genfer Gebiete zurückgewiesenen, auf der Barke gefangen gehaltenen Po^n, vier zu vier, un« ter Bedeckung an die Berner Gränze s«.hren zu las» sen. Alle Berichte sind einstimmig in dem Lobe der vortrefflichen Haltung, welche die Bewohner dcs Sa-voyischen Gebietes, das die fremden Aufruhr« siifter betreten hatten, an dcn Tag gelegt haben. Von gleich vortrefflichem Geiste zeigten sich die in Ohablais stationircen Truppen beseelt, die vor Begierde brannten, die auf das Gebiet ihres Königs eingedrungcnen Banditen für ihren unerhörten Ire« vel nach Gebühr zu züchtigen. (Ocst. B.) Am i. März d. I. um 9 Uhr Vormittags wird in Folge des Allerhöchsten Patentes vom 2,. März »ÜiU, die 91. Verlosung ccr ältern Staats« schuld, in dem hierzu bestimmten Locale in der Singcrstraße im Franziscaner-Klostcrgcdäude vor» genommen werden. Unmittelbar nach diesem Accc wird die ,4. Ver» losung des im Jahre 162c, eröffneten Anlehcns von 20,800,00a st. (Z. M. beginnen, und in den darauf folgenden Tagen fortgesetzt weroen. (W. Z.) T e u t s ch l a n 0. AuZVorchheim (im baierischen Untermain« kreise) schreibtman unterm 21. Jänner: ^Die A'us« wanderungölust nach Griechenland nimmt bei un« serm Landvolke zu. In einem benachbarten Land« geriete haben sich 2a junge Bauernburschen in die« ser Absicht gemeldet. Wenn die königl. Regierung untersuchthat, daß ihreKavitulationszeit verflossen und ihre Moralität unbeschoitcn ist, reisen sie als griechische Kolonisten auf Kosten der griechischen Regentschaft zur Einschiffung nach Triest." München, 7. Fcbruar. Der Andrang von Weibspersonen zur Uebersiedelung nach Griechen» land wird.immer größer, und es geht für so man« ' che Schöne ein neuer Morgen auf. Mit der nächsten (Zolonne wird cine bedeutende Anzahl Weiber mit nach Hellas abgehen. Da, wie aNe Nachrichten aus Griechenland bestätigen, dortselbst wirtlich an ordentlichen und arbeitsamen weiblichen Dienst» boten Mangel ist, so kann wohl manche arbcitsa. me Person, ohne daß sie gleich einen Mann zu suchen braucht, dock ordentlich unterkommen. Der Tag der Abreise genannter Kolonne ist noch nicht bestimmt, dicselde dürfte aber noch in diesem Mo« nale geschehen. (Salzb. Z.) München, den 8. Fcbruar. Se. Majestät der König haben allcrgnädigst geruht, die Stande des Reichs auf den ersten oes kommenden Monats Mär; einzuberufen. (B. v. T.) München, g. Februar. Die Stärke des griechischen Truppcncorps belauft sich bis diesen Tag auf Z0Ü7 Mann. Von diesen sind bereits in Griechenland angekommen, oder dorthin auf dem Mar« sche begriffen ,96a Mann, in München in der For« mation 1127 Mann. — Die letztern Mannschaften blldcn unter dem (Zommando des Hrn. Majors v. Ott das königl. griechische 7. Linien-Infanterie-Bataillon. Dasselbe wird am 27. d. seinen Marsch nach Griechenland antreten. Die Werbung für 5en griechischen Dienst wird vorläufig noch in Lindau und München fortgesetzt. Der Hr. Obrist v. Le-fuire, dem Griechenland vorzüglich die Herfiel« lung dieser erlesenen Schaarcn in verhallnißmaßig kurzer Zeit und mit möglichster Schonung der Mit« lcl verdankt, geht den ,5. 0. M. zu seiner neuen Bestimmung direct über Triest nach Nauplia ab, um dort das Kricgsministcrium zu übernehmen. Er übergibt deshalb am 10. d. M. dem Hrn. Major v. Ott, (Zhef dcs 7. Linien.Bataillons, seine Geschäfte, welcher sie bis zum 27. 0. M. führen wird, wo sein Bataillon nach Triest aufbricht. (Ullg. Z.) Das königl. baicrische Regierungsblatt enthält nun das vom 6. Februar datirte königliche Decrel, wodurch die Stände auf den ». März cinderuscil werden, mit ocm Bemerken, daß der Tag der Eröffnung der Scandcversammlung durch besonders Entschließung werde bekannc gemacht werden. —« Ein zweites Decret ernennt den Feldmarschall un) erblichen ReichZrath Fürsten von Wrcde für die Dauer der einberufenen sechsten Stänbevcrsamm« lung zum ersten Präsidenten der Kammer der Reichsräthe. (Oest. B.) Schweiz. Briefe aus Ge -f vom 3. Februar bi?statig?n die Nachricht, daß Romarinos Bande in der Na^r beim Anrücken der piemontestschcn Kavallerie sich zerstreut und einzeln,auf das Genfcrqcbiet gcflüä)^ tet hat. Diesen Briefen zufolge ist es jetzt mchc mehr zweifelhaft, daß zu Genf eine Insurrektion Vorbereitet, uno mit dcr Ankunft, oer Polen ccm- 59 b'inirt war. In dcr That nahmen sich einige Ein« wohncr von Genf dcr Flüchtlinge an, und befreiten mehrere derselben aus den Händen der Gens« darmerie. Man hatte auch versucht, einen Theil der Miliz zu verführen. Indessen verhüthetcn die getroffenen Anstalten der Gcnfcrbehörden die Stö« rung dcr Nuhe; die Flüchtlinge wurden entwaff. net, und eö wird beschlossen werden, was mit ih. ncn vorzukehren sei; sie sind jetzt zu Pressinge und tZoza. In Savoyen fanden indessen diese Abcn. teurer keinen Anhang. Die sardinische Regierung war ader schon lange und sehr gut von diese» Ex« pedition unterrichtet. (B. v. T.) Oin Schlciden aus Genf vom 3. Februar meldet: «Die vorgestern begonnene Expedition der vereinigten Piemontcser, Italicner und Polen ge-gen Savoyen hat nach einem unsinnigen Anfange bereitS ihr lächerliches Ende erreicht. Die beiden Expeditionen haben in Savoyen gar keinen Anklang gefunden, und da sie alle Augenblicke furch, ten mußten, von den Einwohnern aufgegriffen und nach dem Innern gebracht zu werden, so zogen sie sich schnell wieder zurück, lieferten unsern an der Gränze aufgestellten Truppen ihre Waffen aus und zerstreuten sich in kleine Haufen, die jedoch "auch ungesäumt den Bo?en dcr Schweiz werden verlassen müssen, da sich ihre Duldung nicht mit ecm Hauptgrundsatzc unseres politischen Daseyns, mit unserem guten Vernehmen mit den Nachbarn, mit unserem Festhalten an den Tractate« vertragt. Directe Nachrichten aus Genf vom 4- Februar melden: «Die achtzig Polen, die sich nach ihrer ha. siigcn Flucht aus Savoyen zu Pop ling es auf dem Genfer Gebiete gesammelt hatten, wo sie nach ihrer Entwaffnung von den Genfer Milizen scharf bewacht wurden, sind gestern Nachmittags nach . Oarrouge abgeführt worden, um daselbst die Ent. fcheidung ihres Schicksals abzuwarten; man glaubt, die Regierung werde sie, gleich den bei Bellerive Gelandeten, nach dem Waadtlande überschissen las« sen. Der mit den Polen fraternisircnde Pöbel vcn Genf, der bereits am i. 0. M. die gröbsten E/cesse verübt hatte, machte vorgestern untcr gräulichen Verwünschungen gegen dle Regierung neuerdings Miene, sich dcr den Polen abgenommenen, im Arsenal niedergelegten Waffen zu bemächtigen. Al« lein die Versuche dcr Unruhestifter scheiterten an dcn kräftigen, von der Regierung getroffenen Maß-"ücln. (Oest. B.) In einem Schreiben aus Basel vom,6. Fe« bruar heißt es: Die aus Turin, Genua und Eham' very erhaltenen Briefe erwähnen keiner daselbst vor» gefallenen politischen Bewegungen, und versichern im Gegentheile, daß die vollkommenste Ruhe in diesen Stattn herrsche. — Aus letzterem Olle vernimmt man, daß ein Picmoiitesischcs Truppencorpö von 4000 Mann sich gegen die Schweizer Gränzen in Bewegung gesetzt habe. — In Genf herrscht die größte Aufregung, und man sieht mit Besorgnis« ' sen den nächsten Nachrichten aus dieser Stadt ent« gegen. (W. Z.) Frankreich. DerMoniteur enthält eine erste Liste der Suh. scr'lbenten zur Errichtung eines Denkmahls in Ba« siia für Napoleon. Sie belauft sich bis jetzt im Gan« zen auf ?4,565 Fr. An dcr Spitze der Unterzeich, ncr stehen der König mit 5oc>o Fr., der Herzog von Orleans mit 100c» Fr., und das Departement von Korsika mit 00,000 Fr. Der Herzog von Mouchy, ausgetretener Pair von Frankreich, vormaliger Eapitän dcr Gardes du Corps unter der Restauration, ist am I.Februar in Paris an einem Schlaganfallc gestorben. — Auch dcr Marquis de Mortemalt ist zu Paris mit Tode abgegangen. A p a n i e n. Die Madrider Hofzeitung vom 21.Jan» ner enthält ein von dcr Königinn.Rcgcntinn erlasse» neö Decrel, vermöge welchem alle Individuen, welche zu den verschiedenen Guerillas gehören (mit Ausnahme der Anführer und derjenigen, welche den Ossizicrsrang in selben bekleiden, als welche deide (Zlassen nach voller Strenge der Gesetze bestraft werden sollen), wenn sie entweder von den Truppen, den Behörden oder dem Landvolke festgenommen wurden, dazu verurthcilt werden sollen, sechs Jahre hindurch in der Armee zu dienen, und zwar die Unterossicierc i» denjenigen Regimentern, welche immer zu (Zeuta und in der Ha van nah in Besatzung liegen, oder unter den afrikanischen Eorps, und die Gemeinen untcr denjeni» gen Linientruppen, welche auf 8 u d a (m'tt Aus« nähme dcr Hauptstadt Havannah), Pucrtorico und den Philippinen in 'Besatzung liegen." (Ocst. B.) Die Estrclla, das ministerielle Journal von Madrid, vom 25. Jänner sagt: »Man vc, sichert, der Graf Torcno sei bcreils in seiner Mission nach Portuqa! abgereist, um Don Miguel cnchufordcrn, dem Don Larlo5 seinen Schutz zn cn^iehcn. Au5 co Salamanca schreibt man, die spanischen Truppen sollten schon mit den Truppen Don Miguels zu» sammcn getroffen scyn, und sich mit ihnen geschla» gen haben. Es heißt, General Freyre werde den Oberbefehl über ein Armcecorps von 5 bis 10,000 Mann erhalten. Hr. Pcrez de (Zastro soll als Bot-schafter nuch Rom, Hr. Bardaii Y Azara nach Pa» »iö, General Alava nach London kommen. Ein königl. Decret vom 26. Jänner, von Hrn. Garely gegengezeichnet, bestimmt die Begränzung der königlichen Gerichtshöfe. Madrid joll, wie zu den Zeiten der Cortes, einen königlichen Gerichts« Hof (ducken aia) haben. Die Sitze der übrigen sind Walladolid, Grenada, Pampeluna, Gorunna, Se« villa, Ovicdo, canarische Inseln, (Zaccres, Burgos, Albacete, Saragossa, Valencia, Barcelona und Majorca. Ein anderes Decrct uom 23. unterdrückt die 1L23 errichtete Staatsjunta (eine Art politischer Inquisition). Es ist befohlen, deren Archive zu ver« nichten. (Wien. Z.) Berichten aus Madrid vom 28. Jänner zu« folge ist zwar das Decret zur Zusammenbcrufung der Cortes noch nicht erlassen, es soll jedoch ihre Zusammenbcrufung beschlossen worden seyn. Sie lverden, wie in Frankreich, zwei Kammern bilden. — Man ist eifrigst beschäftigt, die Armee zu ver« siärken und neu zu organisiren. — Der schlechte Zustand der Finanzen tritt hier zwar hemmend ent. gegen, indessen werden mehrere Plane discutirt, um diese Verlegenheit der Regierung zu beseitigen. — In Saragossa ist eine neue Empörung gegen die Königinn ausgebrochen, an welche sich die in Na» varra commandir?nd?n Generäle angeschlossen ha« ben sollen. — Das Ministerium beschäftigte sich 5ndessen mit kräftigen und entscheidenden Maßre> geln, welche gegen Don Carlos und Don Miguel ergriffen werden könnten. (B. v. T.) V 0 r t u g a l. Nach Briefen aus Vayonne wies Don Mi« guel alle Vorschläge zurück, welche ihm Lord Rus» scl im Nomen des rawane von 3,4 I^nuehlcn aus Ohiwa an. gekommen, welcbe für lna,ooo Rubel Waaren mitbrachte. In Pctropawlowsk wcir cil'e Kora» wane von 7^5 Kamchlen uno drei Fuhrcn aus der Bucharei angekommen. (Prg. Z.) Theater. Samsiaa^ «Der Vaibier v°n Sevilla.« tslstt Gosi» darsicllung rcs Hrn. Jäger, als ^raf Alinaviva. Nevatteur: ^r. Vav. Kcinrich. Verleger: Ksnai M, Edler v. Aleinmaur.