Laibacher Zeitung Nr. 40. PrailUliicrationsPlcis: ^m (.'cinptcir ganzj. si.il, hnlbj. sl. 5>.5>0. Für bic Zustellung w^ Ha»<« halbj.5<0lr. MittcrPosl ganzj.si. ,5>, halbj. st. 7.5.0. Montag, tt). Fcbruar Inscitir>ni>gcl>., 3m. 10 fr. u. s. w. Inicrtionsstcuipcl icb»,s!u. m f». 1806. Amtlicher Theil. Se. k. t. Apostolische Mcjcslät habcn mit Aller« höchster (>ntschlicßnng vom 5>. Fclnuar d. I. dcn crstcn Vizcgespau dcs Graner Komitatcs Paul Ha mar zum ^KWiN'mn i)o!. i'ninlirtioulrliuin Dirootor allcrgnädigst 5ll crncnncn geruht. Der lönigl. ungarische Hofkanzlcr hat den Alexander Grafen Efüll) zum HouorärhofkouzcptSadjunktcn der ungarischcn Hoflanzlci ernannt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 19. Februar. Der Anfang der Adrcßdebattc im ungarischen Landtage ist geeignet, die Hoffnungen auf deu Ausgleich zu befestigen. Dicsclbc wurde durch den Statlhaltcrci. Vizepräsidenten Bartal eröffnet. Die „Wiener Abendpost" sagt übcr diese Rede: Die Bedeutsamkeit dieser Kundgebung wird Niemandem entgehen. Mchr als ein treffendes nnd treffliches Wort hat den Beweis geliefert, daß cS in den Ncihen der ungarischen Abgcorductcn an Ätäuncril nicht fehlt, welche sich einen offenen Blick für die allgemeinen Interessen des gemeinsamen Vaterlandes bewahrt haben, uud es mag als ein gntcS Zeichen gelten, daß die Erör-! tcnmg der Adrcssc gerade von solcher Seite begonnen wurde, Mag daS Positive der Anöführnügeu dcö Herrn v. Bartal hinter mauchcn berechtigten Wünschen zurückbleiben, gewiß ist, daß der Geist, dcr diesc Ausführuugcu durchweht, die Verslündignng ucrhällnißmäßig leicht machl, und wir könnten nur wünschen, daß er ein mög^ lichst allgcmcincr werden, daß er die Debatte im Ganzen, beherrschen würdc. Ohne Zwcifcl wird die Rede ocS^ Herrn v. Bartal mastgcbcud werden fiir den Ton und das Objekt der nachfolgenden Auöcinandcrsctzungcl,. Die ministe!iclle „Orstcrr. Ztg." glanbl iu dcr Rede in allen Punklcu den trcncn Ausdrnck des Reg icru u gS p > o gr a m n, s zn erkennen. Sie sagt: Wir müsscu für heute darauf verzichten, das um-sangrcichc Aktenstück irgendwie erschöpfend auch nur zu sliz;iien, aber wir düiscu nicht »»ttllasscn, schon jctzt WcnigsleuS die schlagendsten Slcllcn hcrauSzn^rcifcn, welche mit der hinreißenden Kiaft dcö palriolischen Gefühls uud der ticscn Ucbel^cngung an die Würdigung dcr Situation herantreten nud welche „den einzig erfolg-leichcu Pfad dcs rcchtmäßigcu, aber auch billigen, die Besorgnisse hüben wie drübcu beschwichtigenden, und l'"bcu dcr Anfrcckthaltung dcs Prinzips anch auf die Schwierigkeilen der Ausführung rcflektirendcn Ansglcichs" llt'zuocutcn nntcrnchmcn. „In komplizirtcn Verhältnissen — das ist die erste Wahrheit, welche der Redner zn bcdcnkcn gibt — wie es die staatlichen im Allgemeinen, die nnscrcs Pater, landcs aber im Bcsoudcrcn sind, ist cS nothwendig, daß wir liuscrc Wünsche sticug klassifizircu, daß wir daS ^cscinliche uon dem vor dcr Hand Eülbchilichen, daS ^»sführbarc von dem Unerreichbaren im Vorhinein salbst ausscheiden nnd, indem wir an dem Ersteren uuer-schlltlcrlich festhalten, andererseits genügende Sclbslübc» windliug besitzen, nm die letzteren ihrer Beschaffenheit ^ach entweder dcr späteren Entwicklung vorzubcyaltcu, °dcr iu Anbetracht dcr Schwäche dcr Situation und unserer eigenen Kräfte, in Anbetracht dcr von unö unab-hnngigcn, nach ernstlichem Eüncsscn von unö uicht ab-zuanderudcn polilischcu Konstellation iu daö Gebiet jcncr I>iii, ä^iäovia zu verweisen, die geeignet sind, neben schwcrmülhigcu Erinncrnngcn wohl anch edle Aspirationen iu erwecken." Was ist es hiernach, das dcr Rcdner für Ungaru nl^ ..uucrläßlich" zu erreichen strebt? Er hält fest „au dem Program dcs IWler LaudtagS", er hält fest „an drr Anerkennung dcr Verbindlichkeit jener Gesetze, welche un Jahre 1X48 sauklionirt wnrdcn, und au dcr Ancr^ «nnung deö Prinzips dcr Personal'Uniou, wclchcö so< wohl in dcr pragmatischen Sanktion als in allen seither ctslusscucn Gruudgcsctzcu begründet ist" — aber er glaubt Nicht, „daß sich die letztere auch in dcr Praxis iu so lorrckler Gestalt darstelle, oder daß die völlige Ncaklivi. rung der crstcrcu crrcichdar sei." Er „stellt nicht mchr dte Frage: sjuiä ^uri«? sondern die Frage: quiä con-Nni> in den Vordergrund. „Ich hielte cS nnn — fährt dcr Redner fort — ^'^ dcr Thal für eine unselige Selbsttäuschung, und in Bezug auf das, was die Nation von nns mit Recht! erwartet, das ernstliche Anstreben dcS Erfolges für ein! überaus kühnes, unter den gegenwärtigen Umständen^ doppelt gefährliches, wcil überaus geriugc Ehanccn dcö Gewinnens bictcndcs Hazardspicl, wenn wir, meines Herren, den schroff geschiedenen ganzen Organismus! unseres öffcntlicheu RcchtcS auf daS wautendc Feld der! Interessen übertragen uud unsere Augen dcr Eikcunlniß! dcr Thatsache verschließen wolllen, daß wir es nicht so ^ sehr in Folge dcr unhciloollcn Ei rungcnschaftcu dcs, Prinzips der Erobcruugcu, die das k. Manifest vom^ 20. September ohnchiu anfgegcbcn, — als in Folge, des durch die 1848cr Gähruug nuu tonstatirtcn euro»! päischcn UmgcslallnngsprozcsseS, dcr die alten Bündnisse dcr Diplomatic anflöSlc, ohne die Ailduug oder Erstar» tung neuer zu ermöglichen, — dcr dic Mcnschcit im! Raume, im geistigen und materiellen Verkehr eiuauder uäher gebracht, Ulid im auffallenden aber leicht erklär« lichen Gegensatze hiermit die klciucu Natioualiläteu treibt, durch übcrspauutcu Ehrgeiz sich zn isolircn und sich gcgcu-scitig zu vcroerbcu — unter dcsscu Eiufluß Äiouarchcu die Prinzipien dcr Legalität, Völker jene dcr ^.'egiliniltät uur iusofcrue tultivircu, als dicsclbcu iuncrhalb dcs Gcsichtö-trclseö dcr jeweiligen Kouvcnienz zu verwirklichen sind; uud wir, wcuu wir nach Nord nnd Ost, Süd nnd West ausblicken, nichts anderes sehen, als die Flnthcn dcr in cntgcgcugcsctzteu Richtungen sich bewegenden uud gerade um uns herum am meistcu getrübte», Interessen; wo im Falle dcö Ucbcrslrömens, dcS AuSeinandcrpral-lcnö derselben für uus uichtö so sicher ist, als die Pial' vollste Uusichcrhcit, uichtö so klar zu Tage liegt, als daß wir dcr alten Faktoren unserer staatlichen itohäsiun cnl-blüßt, in materieller Hinsicht erschöpft, nnd doch nnr auf unfcrc cigcuc Kraft gciuitzt, u»s ans dcn nno nmringcu' den Gefahren h^rauig nud allciu deshalb, wc,l sic die Inspiration ihrcr Vaterlandsliebe nicht in die Fcssclu deS todten Gcfctzcsbuchstabcnö ciu-zuzwängcu vcilnochtc." Dcr Redner geht dann a.if dic Beantwortung der Frage übcr, „ob Ungarn sich zu jencu Hiodifitationcu sciucr Grundgesetze, iuöbcsondcrc jcucr vom Jahre 1<^8, geneigt zclgcn solle, wclche uon ihm nicht bluS lmgni ocr ^te>litnlion dcö rechtlichen Einflusses dcö Mouarchcu uud dcr wahrcu Zulückgcwiuuling der ^^r^ «0ciu0, sondcrn anch im Iutclcssc dcr Machtstellung, dcS mate» riellcn Aufschwunges dcr Mouaichic.. das lst dcr durch feme Pflicht nud fciu ci^cueö Wohl gcboleucu zwcifachcn Konsolidliung derfclbcn, billlgcrweise gefordert wcrdcn tonnen." Er beantwortet diese Frage >nit ciucm „offe^ l,cn und dezidntcn „Ja" uud crkcnut an, daß cS gcmcin-saiuc Augclcgcuhcitcn gibt, gcnlciusamc Angelegenheiten, welchen er cineu Umfang anweist, dcr allen billigen Anforderungen dcS Rcic!>S gerecht wird uud gleichwohl Ungarn noch cin hohcS Maß der selbständigen Bewegung gestattet. Doch cs ist das ein Thema, auf wel' chcs wir eingehender zurückzukommen uns vorbehalten muffen. Der uilMischc Mreßmluwrj. ! Wien, K'i. Fchniar. , !^> Der Adrcßcntwurf dcö AbgeordnclcnhanscS dcs^ nngari^chcn Landtages ist cin hochwichtiges politisches! Aktenstück, auf das unn die Aufmcrtsamkcit Enropa'öl gerichtet ist nnd das anf eine lange Zeit dic ostcrrci-chifchc Pnblizislil wird beschäftigen und bcschäfligen müs<, sen, insvlange dcr staatsrechtliche Ansglcich zwischcn Un-garu nnd dcn westlichen Königreichen und Bändern nichts zu Stande gekommen. F^gen wir niü,, wclchcn Em«. druck dicscr Adrcßcntwnrf hclvorgcbrachl? -- Wir müs-I scn gestehen, kcincn absolut ungünstigen und cntmulhi« gcndcn. Dies bestätigen die hiesigen Journale in ihrcr eben so rnhigcn, als maßvollen Beni'lhcllnng. Was die Regierung betrifft, so ist sie weder durch dcu Ton, noch dnrch den Inhalt oicscr polilischcn 5lu»dgcbung, die nicht clwa dcr Ausgleich selbst, sondern nnr dcr erste Schritt zn dicscm ist, überrascht lind bcuiiruhigt wor^ dcn, nnd sie muß auch finden, daß fich in dicscm Dokument ciu wl'scullichcr Fortschritt vor dcr I^lcr Adresse kundgibt. Au Stelle dcr schroffen Postulate von 1W1 sind Vorstellungen nnd homagiale Biltcn gctrclcn; die reine „Pcrsonalnniou" fiudet hcnlc darin keinen Rauul mchr, ja man gesteht, daß es „gcmcinsamc" Angelegen< heilen gibt, die nicht etwa in dcm bekannten „uon Fall zn Fall" uon Ittlii, sondern gemeinsam und perenni« rend behandelt wcrdcu müssen. Dic Umkehr ist cinc sichtliche, uud wenn wir ciwägen, daß das ^and Ungarn aufrichtig und faktisch dcn Ausglcich mit den nicht-unga« rischcn Thcilcn dcs RcichcS will, daß es in dieser Ae-zichuug gewiß nicht ermangeln wird, auf dcn Landtag inoralische Prcfsion zn übcn, und daß die Abgeordneten dcs Volkes sich dicscr Pression nicht wcrdcn entziehen tönneu, so kaun die gegenwärtige Aktion nicht von Mißerfolg begleitet scin, dcn überhaupt auch dcr Landtag dem Lande gegenüber nicht zu verantworten in der Lage wäre. Dcr Inhalt dcr Adresse läßt allerdings Vieles zu wünschen übrig, dcunoch konstatircn wir, daß die Regie« rnng in ihr die crstc Basis zu ciucin vcruüustigcu uud bcfricdigcndcu Ausgleich findcu dürfte, daß die Adresse das erste Glicd ciucr Kcltc vou Uutcrhandluna.cn bildet, daß sie selbstucrständlichcrwcise dcn Faden der Verhandlung wieder dort anknüpfen mnßtc, wo er im Jahre 1861. abgerissen, und anö diesem erklärt fich, daß der Aorcß« cutwmf uoch manches bedenkliche Moment enthält, daS dcr Läutcrnng nnd Modifi^irung bedarf. Vor Allem muß aber die Regierung ihren bisherigen Standpunkt dcr „RcichScinhcit" energisch wahren nnd festhalten, je ungcungcndcr dieser in dem Entwürfe gewahrt wurde und sie kann sich dcmuach auch mit jenen Stellen dcr Adresse nicht cinoerstandcn erklären, in denen Uugarn alö cin souveränes La>id hingestellt wird, das mit dcn wcsllichcu Läudcru, gleichfalls als souveränen Ländern, patliren nnd BerührnngSpunktc anknüpfcn wolle. Was die Billcn Ungarns bclrisft, so lnliniuircu diese in drei Punklcn: Pallaineutarische Rcgicrnng, ucrantmottliches Mlnistclinm und Wledcrhcrstcllnüg dcr Ätunizipicn. Der c'slc Punkt kaun nicht in Fra^c stchcn. Iu Bctrcff dcS zwciicn Pnultcs möchten wir abcr fragen, wie denn die Ungarn, welche ihre Forderungen zunächst fort nnd fort anf ihre avitischcn Rechte basircn, in dcrcn Komplcx 'nie von einem Ministerium, geschweige von einem ver« antwortlichcu Äiinislclinnl die ^tedc war, nun plötzlich zu diesen Forderungen kommen? Beruft man sich anf die I848cr Glsctze, so müssen wir gestcheu, daß die Fordcrnug eines ucrantworllichcn, selbständigen Ministeriums mit der FordclNiig dcr glcichzciligcn Wicdcrhcrstcllnng der Älunizipicn unucrciubarlich ist, wcil dicsc bcidcu Iusti-tutloncn sich gegenseitig aufheben. Die Regierung lcgt allerdings aus das Mumzival« slistcm, alö daS Bollwerk dcr l'alciländischcn Freiheit, cineu gvoßcu Werlh, allciu sie laou sich ci» vcrant« worllichcs Ntinistcriniu neben ciucr im uollm Gcgen-satzc zn ihm stchciidcn Exekutive wic dic Ätnni^ipicn, wclche ihrcr Vcifassnng nach das Recht haben, Mmi. stcrialucrsüguügcu einfach :iä uetil zu lcacn, uinnöglich uud gar nicht" dcnkeu. Dlcsc Unucrcinbarlichkcit dcr beiden Institulioncn ist abcr wiederholt von den uuga. rischcu Parteiführern cmcrlannt worden, und selbst Dcal ist cö bishcr uicht gclungcn, einen Modus znr Lösung dieser Frage zn finden. Uebrigcuö gestehen wir, daß i^icsc Forderungen anch dcn allcrschwächsteu Punkt der Adresse bilden. Will man iu Hiusicht dcr Forderung des ucrantworllichcn Miuistcriums auf dem Standpunkte der I648cr Gcsctzc bcharrcn, so müßtcn wir nicht nur auf die Genesis, sondcrn auch anf die Aklioirung der 1848er Gcsctzc zurückgehen. Was sind die 1648er G» setze? und sind sic Gcsctze überhaupt? Keineswegs. Sie sind blos die Grundsätze zu erst zn fornuiliiendeu Gesetzen. Man hat das Unglück, uon dcm Uugarn und das Reich nach 1848 heimgesucht wurden, häufig nur dcn 48cr Gcfctzcntwürfcu zugeschrieben. Nicht dicse abcr und dic darin nicdcrgclcglcu Prinzipien haben die Revolution geschaffen, sondern dcr Umstand, daß man dicsc Priuzipicu vor ihrer Formulirung zum Gesetz in Aktivität treteu ließ. Und dicsc Unfettigleit dcr l848^ Gcsctzc nnd die darin nuuigclndc Begrenzung der Wirt" 270 famtcit dcr Landesregierung haben das Unglück über Land nnd Reich gebracht. Zu welchen Konsequenzen also ein nicht dcfinirtcr nnd begrenzter WirlnnMrcis führt, zeigt unö die Geschichte Ungarns, zeigen die Tage nach 1848, und darum taun man unmöglich die 1848er Gesetze vor ihrer Revision wieder als ein Expc« rimcnt benutzen wollen, dessen Folgen bereits so traurig waren. Oesterreich. NZieu, 15. Februar. Zu den Gerüchten nber eine nahe beucrstchcndc Reise mehrerer Minister nach Pest-Ofen bemerkt die hcntigc „Wiener Abcndpost": Die Nachricht von der nahe bevorstehenden Rcisc mehrerer Minister nach Pest-Ofen hat zu verschiedenen Gerüchten Anlaß gegeben, die in den Zeitungen verzeichnet werden. Die „Debatte" meldet nun als „Thatsache", daß die Chefs der bcthciliglcu Ministerien sich nach Pest begeben werden, „um daselbst uutcr dem Borsiyc Sr. Ma» jcstai nber das Rcstript zn berathen, welches an den kroatischen Landtag gerichtet werden soll." Für die Abreise der Hcrrn Minister sei, wie sic vernimmt, der Zeitpunkt maßgebend, wann die kroatische Hoflauzlci den Entwurf dcs bezüglichen Restripteö ausgearbeitet haben nnd denselben ebenfalls un das allerhöchste Hof-lagcr abznscndeu im Stande sein werde. Die „Presse" bringt eine ähnliche Mittheilung. Wir rcgistrircu dic-jclbc an dieser Slclle, weil wir Grund haben, sic für zutreffend zu haltcu. — 17. Februar. Die von der „Agramcr Land« lagbtorrcspondcnz" gebrachte Nachricht, daß ^r. Exzellenz dem Herrn Äanuö ein Alistrag zugelommen sei, dc» vom Abg. Mrasovic eingebrachten Entwurf einer ^iiuo« litatsadrcsfc des kroatischen Landtages Sr. Majestät dem Kaiser zu unterbreiten, ist die „Wr. Mopst." crmäch. tigt, als gänzlich nnbcgrüiidtt zu bezeichnen. Agram, 13. Februar. „Pozor" spricht sich heule über die augcuonnncnc Landtagöadrcssc dahin aus, daß dieselbe zwar leine ^andtagoparlei volltonnneu bcfrie digc (dic liberal-nationale Parlci nicht wegen der verstümmelten Fordcrnng in der Grcnzfragc, die Dvorana-jodcr selbiunidig^ Partei nicht wegen dcs augenonunc-ncn Alncndcmcnlö in der ungarischen Frage, und die Kasino- oder unionistischc Partci endlich nicht wegen der Absätze 33 bis 36) und also der ursprüngliche Entwurf dcö'Dr. Racti der nulionaleu Politik des „Pozor" mehr entsprochen halle, daß man jedoch mit Rücksicht auf d>c Existenz so vieler Partcicu im Vaudtagc, deren jedcr es gelang, einige Ämendcmcnls durchzuliiiugeu, auch mil einer solchen, der weiteren selbständigen Regelung des BclhältnisseS zum Reiche und zu Ungarn nicht hinder« lichen Adresse zufrieden sun tonne. „Pozor" bleibt jedoch daliei, daß der von Mrazovic auf den Tifch dcö Hanfes niedergelegte, von l.»8 ^andtagsiuitglicdcrn nn> terzelchnctc Eilliunrf cincr Adresse, welcher nur die bereits in der vorgängigcn Debatte vorgebrachten uud ci orteten Punlte enthalte und also nicht als ein neuer Aufsatz betrachtet werden könne, einen gewichtige!« Anspruch auf Beachtung hubc, nnd meiut, daß derselbe jedenfalls »n der nächsten Schling dco Landtages zur Sprache tom-men u»o mit Bc>chuß erledigt werden müsse. Ausland. Berlin, 10. Februar. Die „Nordd. Mg. Ztg." bringt eine amtliche Berichtigung des Oberlribunaleprä» sidcillcn Uhden auf die Aeußerung dcs Abg. Tweslcn vom 13. d. M. In der Berichtigung heißt cö: Bon Uhdcu l)adc in Fol^e MiNlsterlalrcstriptS beantragt, den» ztrlminalscnalc sur die Dauer des ^auotags drei Hülfs-richier, uild für ein cllraultcs Äiilglicd dco ilriminal-senais einen Hülfslichter zuzuurducu, dcrcu Auswahl er naturgemäß, MM Perfoucu vo.zuichlagcu, dem vlusliz-inll.lil.r uvcllasslN muiztc. Der vjufliziumislcr habe dlc Antrage a/mhmigt uud dic Hulforichler übclwiesen. Hie« nach jeieu dic ihm (Uhdcu) aui,chelncud gemachten u>ur-lvulzc einer tcudeuzioscu Ucbclweiiung von Hulforichtern voUlg grundloo. Htom. Den neuesten Nachrichten zufolge haben mehrere laiyollsaic Mächle das Anerbieten gciuncht, dem Papste uact) dem Beijplclc Frnulrcichs mehrte Bata,l< louc vllu gedienten Soldaten zur Acrsngllng zu stellen. Mau ucifichclt, daß der Papst von diesen Annagen Gebrauch machcn werde. AnlangS habe, so heißt cS, Frautreiä) 0^0 Mann zugcsagl, da man aber lu Rom in Elfahlung gebracht, daß diese Mannschaft ans der Fremdenlegion gcuoinmcn werden sollc und man diesen Elementen nicht rccht traut, so schciut man entschlossen, dic päpstliche Armee auch iu auderen Staaten zu rctru-tircu. Florentiner Blatter erführen aus Rom, die Papst-lichc Regierung habe das vom Kaiser der Franzosen! angebotene kleine Konlingcut nachträglich zurückgewiesen, falls es auö der Fremdculcgion iu Algerien lämc. "Paris, 10. Februar. Dic „Korrespondenz Havas" veröffentlicht ein Hambmgcr Tclcgranm, vom heutigen Tage, welchem zufolge dic Ritterschaft der Hcrzogthümcr Schlcswig.Holslcin ciuc offizielle Adresse au dcu Grafen' Bismarck abgesendet habc, worin die Vereinigung dcr^ Hcrzogthümcr mit Preußen verlangt wird. ! Portnssal. Dcr Graf von Rens und scine Ge-^ führten sind uin 3. Fcblnav unter Eskorte in Boja ein«! getroffen. Am anderen Tage hielt Prim in General-Lieutenants-Uniform nud mit allen feinen Orden an dcr Brust Revue über die spanischen Truupcu. Er richtete an die Soldaten eine Ansprache, welche von denselben häufig durch Schluchzcu nnd Viuatü uulcrbrochcu wurdc. „Soldaten," sagte cr, „wir werden vcm einander scheiden. Ich empfehle Euch Sudordiuatiou und Gehorfcun den Befehlen dcr Regicrnug Sr. allergctrcncstcn Nia» jestät. liebet nnd achtet das ftortngicsischc Polt, das euch gastfrcuudlich aufgeuommen hat." — Dcr General rief hierauf: „Es lebe Portugal, cs lebe die Freiheit!" und die Soldaten wiederholten diesen Rnf. Hagesueuigkeiten. Se. k. k. Apostolische Majestät haben, wie dic „Wr. Ztg." aus tompetcnter Quelle vernimmt, mit allerhöchster Entschließung vom 6. Februar allergnädigsl zu genehmigen geruht, daß allen Lehrern an öffentlichen Gymnasien, selbständigen Realschulen und Realgymnasien, welche aus Grundlage dcr vollständig abgelegten Lchramloprilsung und der Erfüllung dcr gesetzlichen, auf ihre lehranNliche Stellung bezüglichen Bedingungen im Lehramte definitiv bestätigt worden, der Titel „Proscsjor" zuerkannt werde. — In Folge vielfältiger Anstichen hat das Komitee fiir die land- und voltswirthschaftlicke Ausstellung in Wien den Allmeldungstermin bis zum 26. Februar d. I. vcr« längcrt. — Eine soeben in Wien, Verlag von A. Hartleben, erschienene Aroschüre: Oesterreichs Zu tun st und sein Heer, dürfte nicht verfehlen, dies- und jenseits dcr Leitha grobes Aufsehen zu erregen. Der Verfasser beurtheilt die österreichischen Verhältnisse vom voltswirthschastliehen Standvnntte ans und weist schlagend nach, welche enormen Ersparnisse durch Annahme seines proponirlen Wchrsyslems erzielt werden können. In wahrhaft liberalem Sinne werden ferner die brennendsten Tageosragcn besprochen, und hat diese Broschüre nicht blos einen militärischen, sondern überhaupt einen hohen Werth stir Iedcu, der sich für das Erstarten und Erblühen des österreichischen Kaiscrslaatcs interessirt. — Die in Frankfurt tagende deutsche Posttonfe-rcnz hat eine sehr ancrkennenswerthe Neuerung im bisherigen Poslanweistmgsvcrkchre beschlossen. Cs tonnen nämlich die ans Postanweisungen eingezahlten Veträge auf Verlangen des Absendern durch die Postanslalt am Anfgaböort auf telegraphischem Wege dcr Poslanstalt am Bestimnuuigsort znr Auszahlung überwiesen werden. Der Aufgeber hat neuen den Postgebühren auch die Gebühr für das Telegramm zu zahlen. — Aus Karl s r u h c wird geschrieben, das; der österreichische Bevollmächtigte ans dcr dort tagenden PostuercmH-Konfcrenz, Herr Settionsralh iiolbenstcincr, den bcschlennig-ten Eintritt Holsteins iu den Postv crcin beantragt habe. — Der ucugcborne spanische Infant Franz Vv!i Assist ist am 11. Februar früh um 0 Uhr gestorben. fokales. Die t. l. Land esr egierun g in Krain hat in Folge Erlasses des l. k. Ministeriums für Handel und Volts« wirthschaft vom 14. v. M., Z. ^"i», ein Zirkulare an die t. l. Bezirköämtrr, den Stadtmagistrat hier, die Handelsund Gcwerbctammcr, das Zentrale der Landwirthschafts-Gesellschast und den Herrn Landesthicrarzt Dr. Aleiweis in Laidach erlassen, wornach mit Nnctsicht auf das allseitige Erlöschen dcr Rinderpest, mit Allsnahme Ostgali-ziens, sich das Handclsminislerinm einverständlich mit dem l. k. Slaatsnn'nisterium bcstinnnt fand, die mit den Verordnungen vom 30. Juni und 0. Dezember 18L2, Z. 4330 und 9273, für die Zeit des HerrfchenS ansteckender Vieh. senchen erlasscneii Vorschriften in Betreff des T r a n 6 p o rt es von Großhol nuich ans Eisenbahnen und dcr Reinigung dcr hiezu bestimmten Waggons, beziehungsweise die dort angeordnete Desinfektion der Eisenbahn waggons in bestimmten Ortcn, und die smistigen Ve-sc!,ränlnngen im Verkehr und Handel mit Vieh von nun an auf nachstehenden Eisenbahnen außer Araft und Wirksamkeit zn sehen: 1. Auf der Endbahn mit ihren sämmtlichen Zwciglinien; 2. auf den ungarischen Bahnen der Etaatseiscnbahn-Gesellschast nebst der Wicn-Raahcr Bahn: 3. aus dcr Thcihbahn, nnd .1. anf dcr Kaiscnn Elisabeth - Westbahn , und hat es demnach auf diesen Eisendahnlinien numuehr selbstverständlich von der Einhebul'g dcr bisherigen Waggons-Rcinigungsgedühr von 55 tr. österr. Währung per Stüct Hornvieh abzntommcn. ! Dagegen haben mit Rüctstcht auf die dermalen m Ost-galizicn noch hcrrschcnde Rinderpest dic obbezogencn Vor« schuften vorläufig noch fortzudcsteheit: , 1. Auf dcr galizischen itarbLudwigs-Bahn; I. auf der Kaiser Ferdmands-Nordbcchn, und 3. auf den sämmtlichen böhmischen Bahnen. Zugleich wird für die Zukunft als bleibende, durch vcterinürvolizeiliche Rücksichten gc. dotenc MahregeI auf alle n Eisen bahnen und Danipflchiffcn dic Reinigun g der zumTrans -port von Viel, verwendeten Waggons, beziehungsweise Schiffsräume, nach jeder V e.-förderung von Vieh angeordnet und dic Vornahme derselben uuter allen Umständen, d. i. abgesehen davon,! ob eine ansteckende Viehseuche herrscht oder nicht, oder ob nur Hornvieh oder Pferde, Schweine oder Schafe trans-portirt worden sind, als cine den Eisenbahn- und beziehungsweise Dampsschifsfahrtsverwallungen auf ihre Kosten, mithin ohne eine» Entschädigungsanspruch von den Viehcigcnthümern, obliegende Verpflichtung in der Art vorgeschrieben, daß ins« besondere die Futterüberreste und der Mist sorgfältigst hinans-geschafst uud die inneren Wände dcr Waggons, beziehungsweise Schiffsräume, mit heißem Wasser oder Wasserdämpfcn gescheuert werden. Diese Reinigung, bei welcher es übrigens dem Viehcigenthümcr freisteht, im Falle als ihm ein 'Waggon, beziehungsweise dcr betreffende Schiffsraum, nicht genügend gereinigt erscheint, denselben auf seine eigenen Kosten einer weiteren Reinigung unterziehen zu lassen, hat auf den oberwähntcn Eisenbahnen, bezüglich welcher die Vorschriften vom 30. Juni und 0. Dezember 1602, Z. 4830 und 9293, schon dermal aufgehoben werden und anf den Dampfschiffen sogleich — auf den übrigen Bahnen aber, bezüglich welcher die bisherigen Vorfckrijten dermalen noch aufrecht bleiben, nach der seinerzeitigen Aufhebung derselben einzutreten, und ist die Befolgung dieser Vorschrift von den betreffenden l. k. politischen Behörden und bezüglichen Auf« stchtsorgancn auf das strengste zu überwachen. — Sicherem Vernehmen nach werden die Geschäfte der Lokal- nnd theilwcise auch der Staatspolizei schon am 1. April 1606 an die Sladtgcmeinde übergehen. Es werden gegenwärtig Anstalten zur Herstellung der Arreste getroffen. — Wir macheu aufmerksam, daß die gegenwärtigen Stcmpelmarkcu unter EinemGulden, mit Ausnahme jener il, 1 kr., mit Ende d. M. außer Gebrauch treten, worauf vor allem bei Quittungen, die auf den Iten März lauten, Bedacht zu nehmen sein wird. Die alten Stcmpclmarten können jedoch bis 1. Mai 1600 gegen ncne umgetauscht werden. 7— In der Buchhandlung Ignaz v. Kleinmayr und Iedor Vambcrg sind eben photographische Ansichten aus dem Landschastssache von dem Kärntner Professor Nein er aus , Klagenfart in großer Auswahl eingetroffen. Es sind darunter ^ die Ansichten von Vcldcs, der Wochein, den Weißenfelser ! Seen, den Wasserfallen Pcricnik und Rothwein, Nenmaritl und anderen interessanten Partien Obertrains, nebst einer großen Zahl von Allfnahmen aus Ka'rntcn, worunter auch einige architektonische, wie jene dcs fürstlich Poreia'schen Palastes in Spital. Die Aufnahmen sind im Visitkarten-Formate , dann als Stcreostopbilder nnd in Folio (zur Zimmeroerzicnmg besonders geeignet) mit einer Treuc u,!d Reinheit ausgeführt, welche sic den gelungensten Produkte« größerer Städte an die Seite stellt. Der Preis (40 tr. für das Stück in Visittarlenformat und 1 fl. 25 kr. für das Folioformat) ist gewiß sehr mäßig zu nennen und sichert diesen Bildern die weiteste Verbreitung. — Soeben ist das Gedcntblatt an das erste deutsche Eängerbundesfest in Dresden erschienen. Das Bild, gezeichnet von Dr. Robert Geister aus Bremen, ist ungefähr 2 Schuh lang, I V2 Schuh hoch und stellt den Festzug über die Elbcbrücke, im Hintcrgrundc die katholische Kirche, das Theater uud das neue Museum, dar. Es wird mm durch einige Tage in dcr v. Kleinmayr'schen Buch« Handlung zur Schau ausgestellt werden. — Nach dcr letzten Liedertafel der philharmonischen Gesellschaft wurde ein kleines dreieckiges, fchwarzfammtenes, mit Pelz verbrämtes Broschtüchel gefunden, welches vom Vcrlustträger bei Herrn Eantoni (im Gefchättülolalc des Herrn Albert Trinker) abgeholt werden lann. — Die unlängst von uns als im Brunnen des Deutsch-ordcnshauses aufgesunden erwähiitc Inschrist lautet: „Hans Khabcnzl («ily von Prossel Rö. Ka. Maj. vnd Fv. Dur. Rath und Hosfvice - Eanzler F. F." — Unterhalb die etwas undeutliche Jahreszahl 1570. HanS Johann Kobenzl v. Prostet war cm seinerzeit berühmter Staatsmann, 1570 von K. Maximilian II. als Gesandter an den Fürsten Ioh. Basiliocs nach Moskau geschickt, über welche Sendung und daß ihm der Czar über Tisch den Toast W slavischer Sprache ausgebracht habe, er dem Bischof von Agram schrieb. Er war bei den Jesuiten erzogen, zuerst in der bischöflichen Kanzlei, dann als Kastner in Obcrburg ange» stellt, Administrator des Stistes Millstatt, im Jahre 1533 mit Erzherzog Karl anf dem Reichstag in Augsburg, Gesandter in Rom, Ritter des St. Georgordcns, tais. Rath, Kammerpräsident. Sein Wahlspruch: „Dilig'Mtiu wo jycit/' „der Fleiß hat mich gemacht." Dem dcmschen Orden gehörte Hans Kobenzl zuerst als Landlomthur in Laibach, hernach zu Graz und Wiener-Neustadt imd nlö Prior z" Briren an. Zuletzt war er Landeshauptmann in Kram und lebte noch um 1000. ! — Wir haben vor mehrere,, Wochen der schone" Haselnüsse erwähnt, welche Herr Mauser anf seiner Realität an der Unterlrainerstraße gewonnen und die um die Hälfte größer als die im Lande vorkommenden sind. ^ ist nur zu bemerken, daß dieselben nicht durch Pflanzn"g ,von Stauden aus Islrien, sondern seit sieben Jahren aus dem Kerne gepflanzt wurden, und gedcntt Herr Mauser st'^ bei dcr nächsten Ausstellung vorzulegen. ° Unterdessen licb er sich eine ansehnliche Partie von Gesträuchen einsende", um hier zn weiteren Versuchen anzuregen. — Tic slovemschcn Hörer dcr Wiener Hochschulen vcr" anstaltcn am 2. März cine Gcdächlnißscier zu Ehren vcs slovcnischen Dichters Valentin Vodi.U. 271 * Adelsberg, 15. Februar. Es ist erfreulich zu bc-' merken, wie gute und fruchtbare Ideen der Neuzeit nach und! nach in die einzelnen Volksschichten eindringen und daselbst ihren Nutzen slistcn. So wird unter andern bei dem ungeheueren Fortschritte der großen Industrie den kleineren Gewerben der Grundsatz vorgehalten, daß sie durch Vereinigung und gegcnscitige Unterstützung ihr Bestehen und Fortkommen schern sollen. In der Befolgung dieses Grundsatzes hat !>ch im Martte Adelsberg ein Handwerter - Unterstü z-zungsverein gebildet, dessen Zweck in der gegenseitigen Unterstützung der Mitglieder für den allMigcn Bedarf in ber Führung ihres Gewerbe«, für die etwaige Nothdurft im 3alle einer Krankheit oder besonderen Hilflosigkeit, endlich für die Besorgung eines anständiger. Begräbnisses auf den Fall des Todes ausgesprochen ist. Unser Ort hatte wohl seit jeher verschiedene Handwerke beherbergt, wenn auch nicht sür den allseitigen Bedarf genügend, insbesondere waren und swd noch die Baugewerbe zu wenig vertreten: allein auch fischen gleichartigen Gewerben bestand bis zur Gegenwart! leine nähere Verbindung, selbst nicht uach Art der älteren Zünfte, wie es in anderen größeren Orten Krains der Fall war. Hoffentlich wird die nun hierorts ins Leben getretene Bereinigung der verschiedenen Handwerker auch ihren Vorteil zur L'mvorbringung der Industrie bringen, auf welche in Innertrain überhaupt starker hinzuarbeiten cö überaus Noth thut. Die Bestätigung der Statuten des neuen Vereins ist in Bälde zu erwarten, nachdem bereits im Voraus dafür Einleitungen getroffen worden sind. In unserer vielgenannten Grotte werden im Laufe dieses Winters wieder bedeutende Arbcitcn vorgenommen, um den Besuch derselben angenehmer und bequemer zu ma-Heu. Nach der ersten Anlage der Wege waren manche theile sehr eng, andere mehr oder weniger steil geblieben, und die vielen auf- und zuführenden Etuscu mahnteu den Besucher der Grotte zu beständiger Aufmerksamkeit bei seinen schritten. Ticscm Ucbclstande wird nun abgeholfen werden, und der ganze Weg vom „großen Dome" bis zum „Kal-varienbergc" wird cbcu verlaufen, so zwar, daß es möglich sein würde, wie >,n den Stollen mancher Bergwerke, felbst einen Schienenweg zur leichteren und schnelleren Forlbriugung einzelner Groltengäste herzustellen. Bei der genannten Arbeit werden manche Einschnitte ins harte Gestein gemacht, bauche Dämme aufgeschüttet, hin und wieder auch fchonc Partien für dcn Besuch neu eröffnet, wie unter andern die sogenannte „Restauration" neben dem „Tanzboden." Vci diesen hin und wieder sehr schwierigen Arbeiten leistete das "cue Iprcngpulvcr, Halorylin genannt, gute Tiensle, kZ wirkte in geringerer Menge eben so gut, als das gewöhnliche Pulver, trieb das Gestein stärker aus einander Und verursachte zudem leinen Rauch, welcher Umstand in dcr Grotte, wo es sich um reine Erhaltung der Tropfstein-Ü^ilde handelt, besonders bcrüclsichligungswcrth ist. Auch Wl'.rde bei diese:'. Arbeiten wieder ein Kuochcnlagcr von Höh-Thieren aufgedeckt, und zwar nicht weit vom „großen Dome" bei dcr sogenannten „Kanzel." Es befand sich an sechs Fuß tief in einer Lchmschichte, über welcher zertrümmertes, mit Tropfstein zusammengcsinterteö Kalkgestein gelegn war. Unter dcn verschiedenen Knochen zeigte sich die äanze 11 Zoll lange untere Kinnlade eines Höhlenbären ^it allen wohlerhaltcnen Zähnen; ferner das obere und Untere Ende eines Hüfttnochens, welcher einem großen Thiere ^leser Art angehött haben mußte, da jenes 4 Zoll und dic-, 5 Zoll in seinem größeren Durchmesser hält. Außerdem mndcn sich einzelne Hauzähnc vom Höhlenbären, Nippcn-Micke, Mclwi'.'bel und Fußg^lenttnochen. — Die Wärme des diesjährigen Winters zeigte auch hierorts ihr Außcror-bentlichcs. In dcn lctzlvcrgangcncn Tagen waren in dcr "ilhe der Grotte Blülhen von Schneeglöckchen und schwär-iel Nießwurz zu scheu, was bei einer Mcereshöhe von nahe ^^ Fuß um so merkwürdiger ist. Aus den Landtagen. Gvaz, 15. Fcliruar. Spezialdcb^ltc über das ^ezirisrmretuugögcfetz. — Hierauf folgt dcr Bericht ^b Antzschnsscö iidcr die „politische Tcrritorialcinthci-u:>ig." Dcr Antrag deö AnSfchusseö wird angcnom- "cn; derselbe lautet: In eine Vcguttlchtuug dcr Ne-u>crl,!!gsv^la^ nicht einzugehen und mwznsprccheu, es Ugc im Interesse des Landes, dc.ß die derzeit bestehen. ^' Aczilloämtcr in ihrcr dcrmaligcu territolialcn Be-wcnznng insl)langc fmldcslchcn, bis im rclfassni!gi«inä-l'lgell ^cgc eine Vteugesialtung des inucleu Vermal- "'Üsorgan!i . ^'"'b'-^'a, 1Ü. Februar. Nach Einbringung meh-^^ Anträge nnd deren Molivirung lvnrde die Spe-! a u^cbattc über das Gcmcindcstatnt für die Sladt Kralciu thci ^ "'^ ^^'^ AlM"9 Slizynsli's titclwcisc bcra-L« I'/"" ^".^ schucllcrc Erledigung herbeizuführen., .- ^,>1 bis 8ö wurden mit geringen Aenderungen au-u^lvinmcn. ! ^ ^^ ^'^. ssebruar. In dcr heutigen Sitznug der ^PMn-tcutafcl hiclt Bartal nnch Erledigung von mch-! ^ru Normalien cine drcifliindigc Ncdc,' in welcher er liae "'^'^ dcr Mimsttricn fiir Krieg nud baöAuSluär«! c!n/,/'"f "'" «cmcinsüme konstitutim.clle ^lontiole durch ^ "' "Nongrcb" verfocht. Dieser soll anf Gruud dcr Parität aus jährlich zu wühlenden Ncgnikolardcputatio-ncn des VcrtrctungMipcrü dcr deutsch flauischcu Provinzen nnd des ungarischen Landtages bestehen, durch tcine Inftrultion gcdundcn, zu öffentlicher Berhandluug und namentlicher Abstimmung ucrpflichtct uud mit cut- > scheidendem Votum versehen sein. Jede Modifikation > dcS hierauf bezüglichen i'nctuni convciiwm soll von nencn Landtagi ist in dcn Wohligebäudcn des SchloßpcrsonalS und dcr ^ anstoßenden herzoglichen Reitbahn eine bcdcntcndc ! F e u c rs b ru n st alisgedrochcu. I Florenz, 16. Februar. In dcr Kammcrsitzung ! legt General ^amarmora den Vertrag mit dem Zoll« ! vereine vor nud verlangt die Dlinalichleilsbchandlmia., welche angenommen wird. Hieranf folgt die General.- dcbatle über die provisorische Änogctbewillignng. ^amar- niora bestätigt iu Acantwortung einer Interpellation Ricciardi's, daß Italien gegenwärtig nicht blos einen Krieg führen, sondern auch einen unglücklichen AuSgung ertragen lüuntc, ohne seine Einheit zu gefährden. Paris, 10. Februar (Abends). Nächsten Montag wird dcr Adrcßcnlwurf im gesctzgcbcndcu Körper gcle« scn werden. Dcr Entwluf fügt da, wo er von der ! Auflcchthallung dcS h. Stuhles spricht, so wie die Se- ^ natsadrcssc dem Worte „Macht" das Wort „weltliche" hinzu. Die Mittelpartei soll einen anderen Eutwurf, jedoch ohne Theilnahme der Linken, einbringen. ! Paris, 17. Februar. Graf v. d. Goltz hat gestern ! in dcn Tuilcricn gespeist und geht heute Abends nach Berlin. — Das „Mcinorial diplomatique" schreibt: , Oesterreich und Italien wcrdcu ciu Arrangement > behufs Verbesserung der Konsnlar- und Handclsbczic' ! hnugen trcsfen. Oesterreich wird zwar Italien nicht ! anerkennen, aber es wird einwilligen, die Bestimmungen dcr öslcrrcichisch-sardimschcn Kouocnlion vom Jahre 1852 « anf die Prouel>ic»zcn aus dem Königreiche auszudehnen. London, 10. Februar (AbcudS). Die Regierung beruft für morgen eine Extrasitzung der beiden Häuser des Parlamentes, um eine Bill behufs Suspcndirung dcr Habcaö'Eor; ns.Altc in Irland einzubringen. London, 17. Februar. Das Oberhaus lrilt heute j Mittags, das Unterhaus Nachmittags zusammen und > wird die Regicrungbbill möglicher Weise fofoit alle Vcr« handlnugsstadicu pafsircu. Eiuc neue demnächst cinzu' bringende Bill soll die Regierung cvenlncll zur Besitz« crgrcisung dcr ilischcu Tclcgraphculcitungcn criuächligen. Madrid, 10. Februar. Die „Correspoudeücia" schreibt: Die Regierung wird dem Florentiner Kabinct antworten, daß sie ebenso die Rechlc des Königreichs Italien achten werde, als jene des Papstes, zu deren Gunstcu sie lnwerwcilt handeln werde, wie dies einer katholischen Macht gcbührc. Milde Gaben fiir die Nothleidenden in Unterkraill wurden bciiu k. k. La n d cs « P rä si d i u m erlegt: Vom k. k. Oezirksamtc iu Gotlschec: a. Dcr Ertrag ciucs vom Männcrgefangsvereine in Gotischer veranstalteten Kränzchens . fl. 69.46 Uclicltrag si. N9.4t> >». dcr Sammlnngsbelrag dcr Gemeinde Göttcuitz mit........„ 4.— c der Sammlungsbelrag in der Pfarre Gotlschcc mit........„ 7.— «'. dcr Beitrag cincS Ungenannte» aus Götteuitz mit........„ 1.— l'. dcr Bcitrag dcs Grundbesitzers Johann Pctschi von Ort mil..... „ 1.—- zusammen . . fl. 8A.W Im Eomptoir der „Laib ach er Zeitung" sind eingegangen: Laut letztem Ausweis........ 074 ft. von M. G............ 1 „ „Wir müssen Barmherzigkeit üben, um sie von Gott crwaitcn zu dürfen"..... 10 „ von Herrn Landcsrath Pillcr..... 10 „ „ ' „ i^. H.......... 5 .. ,. A. Tschik........ 3 „ „ einem Priester aus U....... 20 „ „ Herru L. Svcrljuga....... 1 „ „ „ A. Regul, l. k. Ncchmmgsrath . 1 „ dvti. ^lu/udilikci, c»7.!>t5» fl.; dcr iu Vcml-uotcu iüchahlbdrcn Etnali«schuld von 14,33l.5)00 si,; der Darlehen vuu 2^.5>W fl., und der eiiigeliMeu Pfandbriefe von !»()()0 si. Dagegen haben sich vermehrt: der lHölüinvle um l),?93.!>44 si. und die eingelüsten Kuftuns von Grimdentlastniiqö-Oliligalloiien nm !>0<)0 fl. Anf die in Sillier riläzalMaren Forderungen dcr Baul wurden 1,I2li.000 fl. abgetragen, nm »velche sich der Mclall-schnh vermehrt hat. Mch einer Annicrlung dcr Buchhaltung dcr Nationaldnnf wnrdc die am 14. d, M. fällige Quote dcr Slants-gilterschnld bereit« am Tage vorher vollsländig getilgt. Zn Anfang der vorgestrigen Börse schien die auftauchende bessere Tendenz durch die verbreitete Nachricht niedergehalten, dic Bank habe an mehrere ihrer ^ombardschulouer Schreiben ergehen lassen, wodurch sie zur allniäügen Abtragung ihrer seit vielen Jahren nnanögesctzt prolongirten Vorschüsse aufgefordert werden. Die Bcnit geht hierbei von dem berechtigten Standvunlle ans, das; eine solche ;ur Permane»; erwachsene Prolongation deu Zweck u>id die Mtur des Banllombard^ verleimen hieße und bei dem herannahenden Zeitpunkte dcr Wiederaufnahme der Barzahlung darauf zu achten sei, das; die Vorschüsse anf Effekten im beuöthigten Falle rasch wicdcr »inbczogcn wcrdcu louucu. Wie der „Geschäftsbericht" vernimmt, beschränkt sich die eingeleitete Maßregel auf solche permanente Prolouganteu und größere Pfandlcihcr und dürfte znnächst die außer ocm geN'öhnüchen Tagcöucrkehre stehenden Papirre, üiamentücki aber die einen bedeutenden Faktor des Banllombards bildenden ÄriiiidcntlastuugS - Obligationen, bcrilhren, fllr welche sich wcdcr ciu SpctulationSbedarf noch cine stärkere Abgabe an dcu Konsum herausstellt. ilaiback, 17. Fcvruar. Auf dem hcutigen Marltc siud crschicucu: <', Wagen mit Heu und Stroh (Heu 45 Htr. 05» Pfo., Stroh 75 Ztr. ')2 Pfd.), ii^ Wagcu nud ^ Schiff«"(l0 Klafter) mit Holz. Durchschuittö-Prcisc. Mlt. Mgz.- Mlt.. 'M,iz.- fl. kr, fl. lr. fl. lr. st. lr. Wcizcu pr. Metzcu------4 4 Bnttcr pr. Pfuud - 48 — — Korn „ -------2 80 Eier ftr, Stuck — 1;------ Gerste „ -------2 32 Milch pr. Maß —10 — Hafcr „ -------180 Rindfleisch pr, Pfd. - l«------- Halbfrucht ,. — ii!)<) Kalbflcisch „ -18------- Hcideu „ ------2 40 Schweinefleisch,, .. iti — — Hirse „ -,— 2 40 Echopsciiflcisch „ —------- Kntnrutz „ ^. — 2 52 Hähndel pr. Stilck — 5>0------- Lrdäpfel „ 140 - — Tauben ,. —17 —— Linsen „ 5----------- Hcu pr. Heutucr 15iO - — Erbsen ,. 4 50— Stroh „ 130 — — Fisolen „ 5-------^— Holz,hart.,ftr.Klft. -— ?5l> Riudi«schmalz Pfd, —52 — — -- wcicheö, „ -------5,50 , Schweiuefchmal; „ — 40------- Wein, rother, pr. Sprck, frisch, „ —25------- Eimer --13 — — geräuchert „ — 38------- — weißer ,.-------14 — Theater. Heute Montag dcn 19. Feb r n a r : Znm crsteu Male: Eiue l'rmlke Familie, oder: Herr Humbugli. Schwant iu 3 Anfzügen von G, v. Moser. ^___.« ZI? ä« !_________«" iZZß l'U.Mg.^ 327," z.- 4.0 NNN^W h^ ^ l"' 2 - 3' ^"'N j-^-c. WiW.s.sch. heuer 0.«, l0.^Ab. 32?.76^. ^., NNW.^.^ sternenhell < 6U. Mg. 327.39 — »),4 O.'fchwuch^hasbhciter "" ' 18. 2 „ N. ' 32«,.8.) -4- 7.5 SW.z. siarl theilw. bew. .^« 10 „ Ab.! 326.Z8 , ^ 5.,. ^SW.fchwach trilbc ^l,e>l Dcu I?. Rcls, Dic Wege gcfrorcn. Gegen 7 Uhr rtwas nebelig, soust dcu ganzru Tag sonnig uud klar; Mcnlroth. Deu 18. Vormittags schwacher O. Wollcuzug schon um 0 Uhr au« SW., Nachmittag SW ziemlich stark; der Schncc merklich geschmolzen , die Morastebcue fast fchnccfrei. Abcuds Ncaeuwolkeil, nach ^» Uhr ctwas Regen. Verantwortlicher Nedaltcur: Ignaz v. Klriumayr.