Vereinigte Laib acher Zeitung. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den z. Aprlll 1817. Innlan d. Wien. >I?e. f. k. Maj. haben de« Unterthan Jacob Vogelingg, vonTerjain, im Gouvernement von Laibach, für die patriotische Rettung einer Kanone im Jahre i8»3 die große silberne Zivil- Ehren - Medaille mit Oehr und Band, verliehen» (W. 3 ) Ausland. Preußen. Der König hat das das gegen einen Kae daNerieossizier welcher einem Bauer einige Hiebe mit der Klinge gegeben, ausgesprochene Urtheil des Kriegsgerichts, das auf 4 Monath« Fcstungsarrest lautete, nicht be-vattigt, vielmehr eine neue Untersuchung «nbefMen, nach welchem dem Offizier em ^ jähriger Festunasarresi zuerkannt wurde, bestättigt. Der Bauer wandte sich im Ge< lubl seiner Unschuld mit der Klage erst an mnen Schulzen, und weil es diesem mit °.em Bericht an eine höhere Bebörde kein ?"ust schien, gerade an den Monarchen, Mer dem Kriegsminister den Befehl gab, "5!en Gegenstand streng m untersuchen. (3 s.) , Deutschland (Beschluß der Rede des Königs von Wür- ^ temberg.) Es ist mehr als je dafür gesorgt, daß der U'nfang des Webrstandes nicht, w ein Mißoerhältmß zu den Bedürfnissen und Kräft ten des Staats gerathen könne. Ich trete in meiner Eigenschaftals Bcsitzerdes engern Familien - Fidei-Commisses für mich nnd me»ne Na< folger in die Neihe der Pnvat-Güterbesitzer; ich entsage dem Genusse der damu verbunden gewesenen Hoheitsrechte; ich unterwerfe diese meine Privatgüter der Staatsste::er. Das grö>re Familien-Fi« d" Eomnnh — das Kammergul — diente als Elgentbum des Regentenhauses zunächst zur Sefrndtgung persönlicher Bedürfnisse, dann eru zur Bestreuung eines Theils des Reaternngsaufwands. Der früher echtlich nnbestlmmte Antheil der Regenten -Familie an den Einkünften aus dem Kammergute son m emen bestimmten umgewandelt, und es sou der ganze übrige Betrag lediglich zu rewen Staatszwecken verwendet werden. Die Verwaltung desselben, die ebemals für die Stände, in Dunkel gebullt war, wird durch BeKmmungen der künftigen Verfassung zur völligen Oeffentlichkeit gebracht. Die SteunbewiUignng ist von der Einsicht in die Zweckmäßigkeit hee Staatsausgaben, in die Unzugänglichkeit dsr Einkünfte vom Kammergute, und in die richtiqe Verwendung der Staatseinkünfte, wie sie theils <>us dem Kammergute, tbeils a>.ls den Oteuern sich ergeben, abhängig gemacht. Die Stände erhalten die Prüfung aller Etats - und aller Staatsrechnungen, und' werden durch periodische Berichte in den Stand gesetzt, den Gang der Verwaltung »de; denn die Natur ^er Verhältniße des Adels znm Staate bat mir die Ueberzeugung gegeben, daß er dem Wohle des Ganzen am ongemcNellsccn in einer besondern Kammer die Ängclegenbcitcn des Vaterlandes berathe. Acl>f?maslvertbe Diener der Religion und einsichtsvolle Se-lehrte werden mit ihm pereinigt seyn. Fortan sollen nich^ wenige Emz lne o- in Ausgüssen Jahre lang vereinigt unter dem Schutze einer verfassungsmäßigen Heimlichkeit über das Staatsvermögen schalten , sondern mein Volk soll durch öffentliche Verhandlungen auf jährlich zu daltendc» Landtagen erfahren, wofür e5 sieure; und es zsoll sich überzeugen können, daß es uur solchen Gesetzen gehorche, die durch seine leigenen Be-dülfnisse hervorgerufen und sorgfältig geprüft worden sind. Alles, was da;u dienen kann, die Landesverscnnmlunz innerKalb der Gränzen ihres Berufes in einer würdevollen Unabhängigkeit zu erhalten, ist gesctnhen. Ein ständischer, von vier Consulenten und einem hinlänglichen Kanzleipersonal unterstützter Vorstand sichert die Fartdauer der Repräsentation , und eine ständische Casse sichert der Landesversammlung dis Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Die Mitglieder'derselben sieben mit den Mitgliedern Des geheimen Rathes unter Rich- ter«, die zur Hälfte vom N<^e"ttn, l' Hälfte VH„ der Stände- Versammwng 'c "> ernannt sind, und da ich die V"sa'M'^ uur durch die Kraft der Ueberzeugung ". ihrer Not wendigkeit hinläu^lich vcrd ^ g'anben fann, so habe ich sie ^.-^, Zilständigkcit des Bundestages bch'mmt.''^ wird', allcnl unter den Schutz der össe"t/^^ Meinung gestellt. Gern werde ich '^^ Gewährleistung des gesammten ^ s!.,„cc Bniidcs unterwerfen, wenn ein gemelm^ . Beschluß aller V'.mdes-Fürlt^ die'e ' ' H rcgel zu emcr allgenieinen erbebt. ^^^,,jch ^ähle es zn meinen ersten Pflichte", ' , an dle Sache von Deutschland stets ^ und herrlich anzuschließen. Durch "^ .^ht se Vcstlmmungen glaube ich oic Lttb.erp zu haben, die ich zu meinem V"^ "cl>, das schwere Leiden mit Geduld g"r ^.^ in setner Tre",e nie gewankt f und ""' ^ Felde o.-r E^re seine Stelle mit N"Yw ^ hauptet l^at. Nun envarte auch '^ ^„D erwart t mein V^lk von Ibnen,^^^ liebe Getr^ur, daß auH ^ie den ^ucr ^;^ Emzelnen äuf das Ganze, von der ^y g«ngenheit auf die Gegenwart^ rl ntt'»^^, die höheren Ansprüche erwägen ^^ stl» welck,c die Cultur des deutschen ^ ^,gel', di,' Verfassungen macht. Mögen ^,^i^ daß Sie von einem allgemeinen, l ssud, nütz'qcn, aufqcklartel' 'r'tcresse bejcc ^^N und daß Sic den Stanvpnnkt einge 'M. daben, aufweichen das Volk fuc ^o- erkannt wcrden mnß, daß ibm "0" ^'ichl ne berab der volle Nürger - Kra"5 ^,^ werde. Dann wird auch die "" ^^^ das Werk scqncn. das aus d"r kl"c^^gc- ncn Volke retn und unverfälscht ^s^,d bc' gangen ist. Mci,,e geheimen 2", ,.eich"s''/ auftragt, Iknen den Gang i" ^/le b" I den ich 5ür den geradesten zum o" h M Sie sollen in ihrer Mitte sey"' ^rat^ allen Dingen die Form mit Ibne'^^'b in welcher die Gegenstände beya'" ,,,elt/ das Verbandeltedie Stimmen elnli'^ß gl< und die Beschlüsse zu '"ew" ^' ^ug«' bracht werden sollen. Ich "" H^id«^ daß Sie Edle liebe Getreue, auw^^ Verhandlungen durch ruhlge, ,,jcht .^ Haltnng den deutscheu Cha" " f^ lanqnen werden. Jeden Antrag ^s"' Abänderung des Entwurfs, oel» ^?,5r^"^ "/r ü"ck) nur als unnaUW w'^^i"""/aun, werde ick mit Bereit.-Mak,,«, "'/)"en, daqcqcn aber ftde An. t!,s^. 1,' "^^ bie Grundvcste cii'er con,.i-Monellen Monarchie zu unter^be., suckt. .^s^olsmus, der auflösten des Gcmein-terl;^ ^^'cdiqung beqebrt, mit uneri'chüt. -sicher Festigkeit zurückweisen ; darauf gebe '^ ^lhnen mein königliches Wort. ^^ (^. Z-) s,. "" ^". März ist die Prinzessinn von Wa-^ , Gemahlinn des Prinzen - Regenten von England, zu München angekommen, und '>' elnem Gasthofe abgestiegen, ^brekönigl. .odeit jpeistcn am folgenden Tc?ge bcyHo-lc, und wollten noch einige Zeit in gedach-^r -YauptMt verweilen. (W. Z.) o - ^Italien. l-uclan Bonaparte soll in Nom für sich Und scnien Sohn Pässe, um sich „ach No d-"wcllka zu begeben, nachgesucht, selbige alxr,^ch,nckt erbalten baben, dadiePM-ltche Regierung für ratbsam «e, nbcr die Zulässigkeit dle^R s ,u^ d^mu "dern Höfen in Rück^ih^ cv 7 3 r a n k r i ch. .^ "5? yraukreich macht jetzt ein Hr. Bellinae ganz be'ondcre Regenschirme. Man ^det da-ei? ^'1^' ^ern, Papier, eine balbe Elle, "n Federmesser, ein Messer, einen Zirkel ""d nne Scheere, ein Theater-Fernglas, '"en Spiegel, Schecrmesser und eine Vür- S cb w e d e n. ae ss^".""^"^" "^ Norwegen zu Fol-N^^^^"l.' "' Elasseldt und der rick? ; ^Ä .welche beyde vom höchsten Ge-wurd^ ^"st'ama zum Tode verurtheilt Cckn^' ".°" S'. M. dem Könige vvn ^ackr ch" begnadigt worden. Den neuesten Ctaffeld^"/" ^?^e sind beyde, sowohl sckveN "^"^ Hals, in der kleinsten 'st de" ^"Stadt Halmstad angekommen; ^aß s ,/ '" l""^ ^ "uch keinen Zweifel, u Ne begnadigt wurden. ,^ r o ß h r i tan i e n. Helena lebt"^'^" Nachrichten von St. ?"t einigen VV"" ^br zurückgezogen. '^" Hause ^./ben war er nicht c.us sel-"uft gewesen und zu Wrde in meh- reren^Ncmat5en nicht. Er bat ost^lnw^^d« lnngen von klcinen U'p.ißlichkciscn, in wcl-' cbeu er slcl? gewö^.llch selbst klnirt, und besonders die warmen Bader nichr schoi^, worinn cr dann wo^l 3 Stunoe:, bleibt. Zn Arzneymittc!» bat er wenig Vertrauen, und versichert, sie waren mehr schädlich als nützlich. Wcnn man ihm versichert, seine jetzige indolente Lebensweise müsse ibm eine ernsthafte Krankheit zuziehen, so antworte? te er: ,,Desto besser." Er wünscht man möchte l'bn todt schießen, cr wolle den Tod rubig auf seinem Gopba filzend empfangen. Einen Selbsimord wolle cr abcr nickt bc-^ -^ehen, weil er Seelengröße genu) habe, sein Schi>?sal zu erfüllen. Gleichwohl wollte er sich neulich iiichteiuen schädlichen Zahn auszieben lassen, auch kein Mundwasser gebrauchen, bis er versichert war, daß es weder Merkur uoch Opium enthalte vyr wel« chen er eine grosse Furcht hat. Dem Ratb, er soll wegen eines scorbutischen Zufalls mehr eine vegetabilische als animalische Diät gebrauchen, ist er sogleich gefolgt, und befindet sich auch seitdem besser. Kein Freme der siebt ihn, auch will er keinen sehen. Er liest v el und schlaft oft darüdir ein. Las« cases hat versiert, er babc eii'.mahl z^ (dtunden beständig fortqelescn. Er schrclot weniz mebr an seiner Lebcnsgeschicbte, seitdem er Lascases, der dabey Cekretär war, verloren hat« Zn diesen Nachrichten fügt ein anderes englisches Blatt aus dcm Schreiben eines brittischen Offiziers der Garnison von St. Helena unter Auderm uoch folgendes: „Als Laseases sich zu St. Helena einschiffte, kam General Bertrand mit einer Vothschaft ans Longwood von Napr'eon zu ibu,, und verlangte die Summe von 6oc>o Pf. Sterl., welche, wie Vetrand versickert, er dem Kaiser versprochen habe, zn geben, sobald sie diese Summe verlangen würden. Lascases sträubte sicl, Anfangs unter dem Vorgeben, dieses sey seine ganze Vaarschaft willigte aber zuletzt in die Zahlung. Hier ist ein Geheimniß im Spiel, welches nur die Zeit aufklären kann. Bonaparte ist vo»! der Unmöglichkeit einer Flucht von seinem Verbannungsorte sofestüberzeug:, daß man ibn sich in den heftigsten Ausdrücken darüber gegen Berttand äußern hörte. (K Z) Niederlande. In der Gegend von Andenaerd? beging ^>,e bewaffnete Bettlerbande von 40 bis 5c> Köpfen viclcn Hrevel. Sie erbrach die Hausthüren, und forderte, unter Drohung von Mord nnd Brand, Geld und Lebensnnttel. Man bat sich jetzt der Hauptschuldigen be-mäcktigt. Der bisweilen spaßige Liberal erzäblt: Mehrere junge Leute hatten sich unlängst ln einem Nirlbsh.iuse lustig gemacht; elner ihrer Kameraden, Namens Bonn,' :?are zn spät gekominen und hatte sich deh-balh an einen besondern Tisch setzen müssen. Nei dem Gesundheittrinken hätte die Gesellschaft diesem Bonn zugerufen: Bonn apart soll lebtk; die Pollzei habe geglaubt, man rufe dem Usurpator ein lebeboch, und di« jungen Leute kamen in Untersuchung. (S. Z.) Brasil i e n. Von 1699 bis zum Jahre ,803 soUen die Bergwerke von Brasilien in Südamerika an Gold die ungeh-eure Summe von ^ Mil-liarden und 493 Millionen Franke«; blos für Europa getragen haben» ohne das Geld zu rechnen was im Lande selbst blieb. Die Diamentengruben sollen mehr als 1000 Unzen dieser kostbaren Steine geliefert haben. fB. v. 3.) M i s z e l I e n. Ein Londoner Mahler wollte das na^ sche Endc des Milo aus Krolona darstene», und wählle sich als Modell cinen atklctl M' Lastträger. Mit diesem macht er ewe ^^ nee aus, und der Lastträger muß sich " ^„ die Hände an einen eisernen Ning ""' ^ lassen, der die Stelle des Baumstamm vercritt, in den Milo's Hände eingcnem waren, als ihn die wilden Thiere oerzc^ ten. Der Mahler stellt dem Lastträger ^ er solle sich nun gebärden, als ob ""9^0-miger Löwe auf ihn zukäme, der ^^s Milo strengt sich an, allein er "^'^5 Grimassen; der Mahler verzweifelt ^^ endlich kommt ihm ein Gedanke, " n ^ den grossen Kettenhund im Hofe lo°H^t hetzt ihn auf den unglücklichen M^ " hey nicht beissen lassen. Der Handel N^ den Gerichten anhängig.^ . (G. >" Nachrichten (3) ' > Ves k. k illirisch^n Gub vniums. a-^n wU Seine Maj. haben in Folg« Eröffnung der hohen Kommerz ' Hoffomm'won .^ «Uerhüchster. Entschließung vom »0. Dez. l. I. folgende Vice - Consule in dew ^^, eiche Neapel allergnadigst zu ernennen geruhet: den Sebastian Traversa z« ^t», 5en Nicolaus Andreas Ma'rkooich zu Bisceglia, den Natal Cal,garis zu Mo)o °' ^,0 5en Johann Bernard Brunetti zu Monspoli, den Baron Basalie zu Otrani" 5en Marcus ^arlender zu Trani. Laibach am ,8. März i?i" , '«^, H ^i,s "'" ^ ^ «^ 's«,»«« ,. ..... Seine Majestät haben gemäß Dekrets der hohen k. k. Kommerz - ""^" Lu'g' Vvnl 2. dieß >em zum Päpstlichen General Consul zu Mayland ernannten ^oi ^^ Alborghetn in ^olge allerhöchster Entschließung vvm 26. v. M. das Ereau^" znadigft zu ertheilen gerubef.________Laibach am ,8. März '»'7 ^s!^ Seine Maj haben in ^zolg^ Eröffnung der hohen k. k. Kommerz - H^^ascov'^ mit döch^r EntschlMlng V0M22. Iuly 0. F. dem HandelsmannBalcha