^»Z KV. »843 In der Wust e. <^eiß glüht der Pfad, an, frühen Tag War Meier schon zum Wege wach; Nun zieht er lechzen!» im Miltagsbrand Von Durst verfolgt durch den sengenden Sand. Eö heult die Hyäne, dtl Pardcl brüllt, Des Glulhs.>nd'ü Strudel len Vlick verhM: — »Und trüg' ich's selbst auch länger noch, Du treues Noß erlägest doch." Und höher der Wirbel den Sand aufwühlt, Kein Labetrunk, kein Schatten kühlt, Da blickt er m-mer eines fashionablen Hotels, und schwadronirte und polterte hier zur großen Belustigung der Gesellschaft umher. Seine Kleidung war höchst auffallend: eine große Pctershammer Jacke, hirschledcrr.e Hosen und große, schwere Wasserstiefeln. Auf dem Haupte saß ein schwerfälliger mexikanischer Hut, mit emem eine halbe Elle breiten Rande. Ein Paar lange Neiterpistolen guckten aus dcn Rocktaschen, und unter der Weste hervor sah man den Griff eines großen Jagdmessers. Die auffallende Erscheinung dieseS Mannes fcsselre Aller Aufmerksamkeit, während die Schwingungen seines gigantischen Arms bei den meisten fast an Furcht gränzendes Erstaunen erregten. »Ich bin ein Gentleman,« rief er, sich Mit die» sen Wcnen einführend. Niemand schien Lust zu haben, dagegen zu protestiren, während cr folgen-dermaßen fortfuhr: „Ich besitze 3000 Acker Prime-Land, 2 Zuckerplantagen und 100 Neger, und nehme cs mir Jedem auf, hier im. Zimmer.« Da er noch immer keinen Widerspruch fand, schaute cr M't ,Häuschen Blicken umher und fuhr ftrc: »Ich habe Z eigenhändig 1l Indianer umgebracht, ferner 3 weiße Männer und 7 Panther: außerdem aber hege ich gegenwärtig die aufrichtige A.'Ncht, daß ihr alle hier im Zimmer feige Hunde seyd.« Mit diesen Worten versetzte, er dem Dr. B ..., einem Manne von Ehre und unbezweifeltem Muthe, einen kräftigen Schlag in's Gesicht. Der Dr. erwiederte schnell Gleiches mit Gleichem. In demselben Augenblicke sah man deS Fremden Jagdmesser beim Scheine des Lichtes ttiz. zen, während zu gleicher Zeit mehre Andere hinzusprangen, unt ihn zu verhindern, sein Messer in seines Gegners Herz zu stoßen. Nun fand eine Her» ausforderung in aller Förmlichkeit Statt, und ward von den Parteien angenommen. Dr. B . . . war ein stämmiger, musculöser Mann und galt für einen der besten Schützen^ und selbst die Bedingungen deS Duells erschütterten seinen Entschluß nicht, des Fremden brutale Anmaßung zu züchtigen. Diese Bedingungen aber waren folgende: Die Gegner^ soll n in ein dunkles Zimmer eingeschlossen werden (während die Secundanten draußen blieben), ohne alle Kleidung außer Hosen; Arme und Schultern dagegen sollten mit Speck eingerieben werden» Jeder derselben bekam ein Paar Pistolen und ein Jagdmesser, Bei einem von den Sccundanten gegebenen Signale sollte die Schlächterei beginnen.^ Der Doc« tor, welcher diesen gräßlichen Kampf überlebte, ,er». zählte, sie hätten über eine Viertelstunde auf der Lauer gelegen, und nachdem die HähnederPistolen geknackt, wäre in lautloser Stille selbst kein Athemzug mehr vernommen worden. Nur auf Minuten hätte er die Katzenaugen seines Gegners sehen können, abe.r stets, wenn er hätte Feuer geben wollen/ wären sie verschwunden, um in einem andern Theile des Zimmers sichtbar zu. werden. Endlich habe er Feuer gegeben; sein Schuß wurde schnell wie ein Gedanke erwiedert, -und die Kugel fuhr durch seine Schulter. In seinem Todeskampfe habe, er auch die zweite Pistole auf gut Glück losgeschossen; der Feuerschein habe einen zweiten Schuß des Gegners hervo.rgelockt und eine zweite Kugel sey ihm durch den Schenkel gefahren. Vom Blutverlust erschöpft, 5y er im Zimmer umhergestolpert und endlich schwerfällig zu Boden gestürzt. Der Fremde habe laut aufgelacht, als cr das Geräusch seines Falles vernommen; bald aber sey cr still geworden und habe sich seinem Opfer leise und schleichend genähert, um ihm mit dem Messer dcn Rest zu geben., DicseS verhütete jedoch der Doctor mit vieler Geistesgegenwart, obgleich kaum noch ein LebenSfunke in ihm glimmte. Des Fremden Katzenaugen verriethen ihn, und während sie wie ^Feuerkugeln über chm glühten, stieß er- mit dcm 79 Messer in die Hohe __ und, zum Glück für ihn, gerade in seines Gegners Herz, der ohne einen Laut neben ihm zusammenstürzte. Nun ward ,a b e r eine Tasse Thee wer-dcn Sie doch mit dem Könige von Frank» reich trinken?« Wer kö,,nte einer solchen liebevol» len Herablassung widerstehen?! Nach diesem höchst angenehmen Intermezzo setzte sich Mad. Ernst-Seydler wieder zum Piano und noch ehe sie von Neuem begann, stand Ludwig Philipp vor ihr, und bat sie persönlich um Vortragung einiger Schweizer Kuhreihcn (N»N2 äos VacIlS») mit welchen, wie ihm mitgetheilt worden sey, sie in Paris, so wie auf den Theatern zu Bordeaux, Rouen, Metz und Nancy die Franzosen so sehr enthusiaSmirt hätte; und nicht ohne sichtliche Rührung fügte der König die Worte hinzu, nne er einst diese Gesänge selbst von den Alpen herab gehört habe. Die Sän« gerinn begann nun mit einer Reihe von Schubcrt'-schcn Liedern, den letzten Gedanken von C. M. v. Weber, Romanzen von Proch, und schloß endlich Mit den Kuhreihen, indem sie »den armen Sen-nerbue, das Heimweh und den Gemsjäger« im schweizcr'schen Dialect vortrug. Schon bei der ersten Strophe des armen Sennerbue: «Ih hab verloren mei Hab' ux mei Gut" perlte sich eine Thräne in den Wimpern des edlen königlichen Greises, der gewiß mit tiefer Rührung an jene Zeiten dachte, wo auch er----------------dem armen Sennerbubcn nahe war! — Dieß Gefühl wohl theilend, trat die erlauchte Königinn zu ihrem Gemahl, nahm ihn bei der Hand und führte ihn zur Künstlerinn, um derselben mit Innigkeit für den heitern Abend zu danken, den sie sowohl durch die Wahl der Gesangspiecen, als auch durch deren seelenvollen Vortrag sich im reichsten Maße erworben habe. Diesen Dankgefühlen reihcten sich alle übrigen Glieder der königlichen Familie an, und so endigte sich ein Abend, der für die Sängerinn ewig unvergeßlich bleiben wird. Tags darauf erhielt dieselbe im Namen Ihrer Majestäten durch den Herrn von Athalin ein wahrhaft königliches Geschenk nebst einem huldvol-lcn Zeugniß über den glücklichen Erfolg chrer Ein» führung in die königlichen Gemächer. Feuilleton. (Die Compagnons.) Zwei Eckensteher wollten, wie die gemeinnützigen Blätter erzählen, ein gewinnreiches Compagmcgeschäfr entriren. Sie kaufen für ihr sämmtliches Geld ein Fäßchen Brannt-wein, um es im Lager von Teltow mir bedeutendem Gewinn zu vereinzeln. Sie machen sich auf den Weg. Unterwegs sagt Der, den zuerst die Reihe triffc, daS Fäßchen zu tragen: »Du, laß mir ecnen trinken, zur Stärkung.« — »Ne," schreit der Andere, »Du wecßt, wat wir ausjemachr haben. Kee-ner von uns darf davon trinken, bat schadt dem Ieschäft.« — »Na, Du hast Recht," sagt der Andere, »aber ick habe noch cenen Silberjroschen, den will ick Dir jeben vor den Schluck.« — „Det is was Anderes, gib her, dabei komm ick nich zu Schaden.« Der Durstige gibt den Silbergrofchen dem Andern, und trinkt einen tüchtigen Schluck. Jetzt kommt die Reihe, das Fäsichcn zu tragen, an den Andern. Als dim auch die Sache etwas beschwerlich wird, lagt er: »Hör' mal, Bruder, ick will auch eenen trinken; aber ick koofe mir chn auch, hier haste Deinen Silbcrjroschen." __ Das ist der Andere natürlich auch zufrieden, und so geht der Silbergro-schen hinüber und herüber, bis die beiden Compag» nons in Teltow ankommen mit einem leeren Fäßchen. Landes - Museum. In Folge des Aufrufes vom 28 -Febr. d. I. sind für das Landes-Museum bisher folgende Bci^ träge eingegangen: Von Sr. fürstlichen Gnaden dem Herrn Fürstbischof von Laibach . . . ... . 50 fi. » Hrn. MaximiIian Wurzbach, Dr. der Rechte, Hof- und Gerichcsadvocat in Laibach......... 6 , » » FlorianW ebers,fürstl. Aucrsperg'- schen Hofrach und Güter-Director 10 » » » Anton Merk, Herrschafrs. Verwalter ......... 7 „ >, »Alois Fre.herrn v. Apfalterer 12 « » einem Ungenanntseynwollenden ... 50 » » der Frau Francisca Gräfmn v. Stu - benberg........10 „ » Hrn. Simon Vouk, Pfarrer zu Radmannsdorf........8 » » einem Ungenannten . . » > » » 50: » Für diese gütigen Gaben wird den verehrten Gebern und Vatcrlandsfrcunden der wärmste Dank gezollt. Vom Vereins-Ausschüsse des krainischen Lan» des - Museums. Laibach am 8- Mai 1842. Richard Graf v. Blagay, k. k. Kämmerer und Vereins-Vorstand. Verleger; Ignaz Alois Gdler v. Kleiumayr.