für Vaterland, Kunst. Wissenschaft und geselliges Leben. Mr. « 8a«n8t«3 a«n 3» Fännor.______ K847. Der sterbende Schwan. ' "^^uf des Weihers stillen Wogcn < Begelt trüb der greise Schwan. < Schaukelnd auf dem Silderbogcn Furchet er die feuchte Vahn. Schon erglänzt der Sonne Glühcn In dem letzten Adendgruß, < Und er fühlt die Kraft entfliehen. Fühlt — daß er bald scheiden musi. Thränen netzen scine Augen, ' ^ Schmerzdurckzuclt i!t seine Brust, — Wellen, die nun Thränen saugen. > ! Waren Zeugen seiner'Lust. Aus des Busens vollen Tiefen Dränget sich der Töne Vchaar — ' Töne, die im Inncrn schliefen. Als der Schmerz noch ferne war- Und er singt in bangen Klagen, Wehmuthsvoll lein letztes Lied, Von entschwund'nen schönern Tagen, Wo noch nicht die Freude schied. Sterbend weint der greise Sänger, Eckosckallend tönt's zurück. Und in Kreisen — immer enger — Zittert matt sein letzter Blick. Sterbend will er sie erschwingen, Des Gesanges volle Kraft, Und im sterbenden Gelingen Ist des Sängers Ton erschlafft. Seine Lieder sind verklungen. Seine Dichtung ist vollbracht, Scheidend hat er ausgesungen — Nun umweht ihn Todesnacht! Und die Wellen tragen schweigend Ihren stummen Sänger fort, Traurig ihre Häupter neigend Zu dem schilfumgrünlen Port. — S. Miguel. Vaterländisches. <Ä-M verflossenen Sonntage (24. Jänner), Vormittag um I I Uhr, fand in den Localitäten der Zeichnnngsanstalt der Industrievereins-Delegation in Laibach die Prämienvertheilun g an diejenigen Schüler dieser Zeich.-nungsanstalt Statt, welche sich im jüngst verflossenen Jahre 1846 durch fleißigen Besuch und gute Leistungen ausgezeich- net haben. Damit dieser Act mir einer entsprechenden Fest-ichkeit, zugleich als Gedächtnißfeicr des hohen Geburcsfestch Sr. kaiserl. Hoheit, des Herrn Erzherzogs Johann, des dnrchlalichtigsten Gründers des inneröstcrr. In-)ustric - und Gewelche- Vereins, Statt finde, hatte die Dele-zation alle hierorrigen Herren Vereinsmitglicder hierzu ein-geladen. Die Prämieuvcrtheilllng, verherrlicht durch die Ge-geinvart mehrerer hochansehnlichen Gäste, wurde wegen Ver-hinderliiig des Herrn Delegarions-Vorstandes von dem hoch-geborneu Herrn Otto Grafen Barbo v. Waren stein, k. k. Kämmerer u. s. w., vorgenommen und mit nachstehender Rede eröffnet: „Heure findet zmn zweiten Male die Prämienver-theilling an die vorzüglichsten Schüler der Zeichmingsamialt unserer Industrie-Schule Statt." „Die Delegation benutzte den heutigen Tag zn dieser Festlichkeit, weil das hohe Geburtsfest Sr. kais. H oh e it, des durchlauchtigsten Erzherzogs Johann — des erhabenen Gründers und Schntzherrn des inner- und ober» österreichischen Industrie-Vereins/— in diese Woche fiel, und ! die Delegation diesen Anlast ergreift, auch ein kleines Schärf-lcin znr Feier jenes Tages beizutragen, an welchem der hohe Förderer der österreichischen Industrie geboren wurde, desse« wohlthätiges Wirken zur Emporbringnng der vaterländischen Gewerbe immerdar, und noch in den spätesten Zeiten dankbar anerkannt werden wird." »Landwirthschaft und Industrie sind die Losungsworte unseres Jahrhunderts und die zwei Sonnen, um die sich heut zu Tage alle übrigen menschlichen Beschäftigungen im steten Kreise drehen." »Die Emporbringung der Landwirthschaft und Industrie' aber sind auch unseres durchlauchtigsten Erzherzogs Johann stete Rücksichten gewesen, und was Er in den Vereinü!ände:-n für sie gethan, hat auch das Ausland selbst bewundernd anerkannt." »Darum erhalte uns Gott den erhabenen Schutzherrn noch recht viele Jahre, auf daß er alljährlich schönere und zahlreichere Früchte seiner Aussaat sehe, die Er fortan mit milder Hand pflegt und mit ungeschwächter Kraft zu immer größerem Gedeihen fördert." : - 34 — »Die Bibliothek und Z e i ch nenanstalt des Indu-strievereines verdient, als B ild u n gsa nsta lt der Gewerbs-leute, gewiß die größte Beachtung, weil sie den Profes-sionisten in ausgezeichneten Werken, Zeitschriften, Zeichnun-gen und Mustern aus allen Fächern der Gewerbe die beste Gelegenheit zur Ausbildung und zum Fortschritte, ohne die geringsten K oste n a us la gen, und zwar in einer Ausdehnung darbietet, wie sie nur eine solche Anstalt bieten kann , deren g a n z e Tendenz auf Unterstützung und Beförderung der Industrie und Gewerbe gerichtet ist." »Obwohl die Zahl der die hierortige Sonn- und Feier--tags.'Zeichnungsanstalt besuchenden Gesellen und Lehrlinge zwischen 39 lind 40 variirr, so wäre doch noch ein regerer Eifer von mehreren Seiren wünschenswerth. weil die Mittel alle vorhanden sind, den betreffenden Individuen, welche darin Unterricht suchen, die erforderliche Ausbildung zu verschaffen." »Die Delegation benutzte im verflossenen Jahre auch die Gelegenheit und ließ auf ihre Kosten den Malern, Tischlern und Anstreichern den Unterricht im Masern des weichen Holzes durch den hier anwesenden Maler, Herrn H e i u ß aus Paris, ertheilen, weil sie überzeugt ist, das;, wenn einige unserer heimischen Gewerbsleute sich diese ebenso nützliche, als freundliche Kunst aneignen möchten, manchem derselben ein namhafter Erwerbszweig verschafft wer.-den würde." »So bemüht sich, nach dem Vorbilde der rühmlich vorwärtsstrebenden Mutteranstalt in Gratz, auch die hiesige Delegation, alles zu thun, was in ihren Kräften steht, um die Unterrichtsanstalt zu einer gemeinnützigen Schule für das practische Leben zu gestalten." »Die Mittel aber, daß die Delegation alles dieses zu leisten und die ihr obliegende Aufgabe zu lösen im Stande sey, sind in der pecuniären Unterstützung edler Vater-landsfreunde begründet, die diesem Vereine als wirkliche Mitglieder beigetreten sind, und die durch ihre Jahresbeiträge dazu beitragen, daß die erforderlichen Hilfsmittel alljährlich bcigeschaffr werden können. Dieß ist der schöne und lohnende Zweck, welchen die Industrie-Vereinsglieder mit ihren Jahresbeiträgen fördern helfen!" (Beschluß folgt. 1 Zwei Sylvesterabende. Eine Spinnstuben - Geschichte von I- N. Springer. (Schluß.) Das neue Jahr rollte dahin, so schnell wie jedes an^ dere, es alterte und stand eben schon wieder am Rande der Ewigkeit, da schlug die Glocke fünf, der Sylvesterabcnd breitete wieder seine grauen Fittige über die Gegend hin, — horch! da rasselte und wieherte es aus der Ferne heran, und bald hielt in der Nähe des bewußten Hügels ein Gespann, bestehend aus zwei muchigen Hengsten. Jakob, der dumme Müller, stieg von seinem Leiterwagen und sah sich nach allen Himmelsgegenden um. Da gewahrte er in der Ferne ein Pünktchen, welches nch auf dem Schneeplane mühsam herwärts bewegte, dann immer deutlicher eine menschliche Gestalt annahm, bis endlich in derselben Philipp, der philosophische Schulgehilfe, in dürftigster Aeußerlichkeit Jakob entgegen trat und ihm freundlich die Hand reichte. Nach mehreren Fragen und Gegenfragen erwähnten sie Fe-lix, des losen Vogels, und wunderten sich nur, daß dieser, der doch seltsamer Weise gerade diesen Ort zu ihrem Wiedersehen bestimmce, noch immer nicht erschienen war. Während Beide schon einige Zeit unter immer dunkler werdendem freien Himmel sich so Manches zu erzählen hatten, wurden sie plötzlich von oftmals wiederholten Schüssen, welche in kleiner Entfernung von ihnen fielen, von ihrem Gespräche abgelenkt. Um nun deutlicher die Gegend zu. erspähen, woher die Schüsse kamen, wollten Beide den Galgen-Hügel emporsteigen. Kanin waren sie einige Schritte auf-wäris, als sie jetzt in der Dunkelheit den bewußten Schneemann erblickten, der genau so, wie im Jahre vorher, in eisiger Starrheit vor ihren Augen baumelte. Sie prallten erschrocken zurück, vermochten aber nicht, sich einen Schritt zu entfernen. »Ach," seufzte endlich der arme Schulgehilfe, »was ist auch da im Grunde gar so Entsetzliches, war ich doch selbst nahe daran , mir ein luftiges Sterbelager zu bereiten, ehe ich vollends verhungern wollte. »O, hole der Henker," fuhr Philipp fort, »all mein Wissen, all meine Gelehrsamkeit, und ich bitte Dich, guter Jakob, wenn es möglich ist, mache mich zu Deinem Knechte, zu was es Dir beliebt, ich will ja gerne arbeiten, aber nur nicht immer und immer hungern." Jakob, der gute dumme Ja k ob, drückte dem armen Teufel mitleidig die Hand und versprach, sich seiner anzunehmen. Wie Philipp schon früher, ehe sie noch den Hügel betraten, aus Iako b's Munde vernahm, so bildere das Schicksal Beider einen himmelweiten Contrast. Jakob fand sein Glück ohne Mühe, und so zu sagen in der Dummheit. Er arbeitete als Müllerbursche bei einer reichen Müllerswirwe, und weil Jakob nebst seiner Dummheit auch ein guter, ehrlicher Kerl war, so trug die Frau Meisterin sehr bald ein Belieben zu dem vollwan-gigen Gesellen. Jakob ward ein reicher Müllermeister. Nachdem Philipp jetzt mit seiner Ieremiade zu Ende war und Jakob ihn mit Worten des Trostes be-schwichtigte, wollten sie eben wieder den Versuch machen, diesen unheimlichen Ort zu verlassen, als plötzlich ein heftiger Windstoß, dem bald noch mehrere nachfolgten, die beiden Leutchen mir aller Gewalt zu Boden warf. Schon im Begriffe, sich aus dem Schnee empor zu arbeiten, wurden sie jetzt, durch ein gräßliches Ereignisi halb oon Sinnen gekommen, regungslos am Boden hingehalten. Der heftige Sturm hatte nämlich da oben mit dem schwebenden Schneemanne einen wilden Neigen eröffnet, der mürbe Strang knarrte und war entzwei gerissen, der eisige Körper kollerte bis in die Mitte der beiden vom Schreck Betäubten. Wenige Augenblicke nach dieser schreckhaften Bescheerung wurden sie durch eine andere Erscheinung aus ihrem Erstarren gerüttelt. In geringer Entfernung von dieser Statte loderte plötzlich eine freistehende Hütte in hellen Flammen auf. Der Brand war die Folge des Schießens, welches unsere beiden 35 - Helden kurz vorher vernahmen, und entstand durch Unvorsichtigkeit mehrerer Landlente, welche nach alter Sitte das neue Jahr durch Freudenschüsse begrüßen wollten. Der grelle Schein der Flammen beleuchtete nur zu deutlich die Schauerscene am Galgenhügel. Jakob starrte jetzt bebend nach dem Brande hin. Da rief mit einem Male P h i l i p p mit einem Schrei des Entsetzens: „Himmel und Erde — Jakob, — um Gotteiwillen — erX'st da!" —Jakob that einen Blick nach dem Schneemann und schrie, als ob er ein Gespenst erblickte, und indem er hastig vom Boden aufsprang, rief er: »Mein Herrgott, steh uns bei, — der Felix!" — Auch Philivp hatte sich empor geraffr, und nun umfaßten sich Beide mit zitternden Armen, theils sich zaghaft anblickend, theils nach ihrem einstmaligen Reisegefährten ihr scheues Auge werfend. >>D er Feli r!" lispelte Jakob noch einige Male, und Philipp sagte nur beklommener Stimme: »Ja, leider, er ist's; es ist Felix, der leichtfertige Geselle, der mir die Zeche zugedacht hatte, er kam da noch früher, als wir Beide an; Gott sey ihm gnädig, nun hat er die Zeche bezahlt."—'„Kemm, guter Jakob," sprach Philipp weiter, und zog diesen nach sich fort. »Komm, dieser traurige Anblick soll uns hier nicht länger mehr fesseln." Beide waren von nun an unzertrenn. liche Freunde. Sie verließen jetzt eiligl'l die schauerliche Stätte. Jakob sprang auf seinen Leiterwagen, zog P h i l i p p zu sich nach auf den Sitz, worauf er derb in seine Gäule einhieb, lim so schnell als möglich aus dem Bereiche des gespensteryäften Widerscheines zu entkommen, welcher die schneebedeckte Gegend gar seltsam beleuchtete. Philipp hing von nun an. statt sich selbst, lieber all seine Gelahrtheit an den Nagel, asi und trank sich in Jakob's Mühle bis zur Wohlbeleibtheir an, wnrde ein tüchtiger Mühlbursche, und da er sich nebstbei alle Mühe gab, so viel als möglich jede Spur seines Wissens zu vertilgen und gänzlich zu verdummen, so war er auch bald so glücklich, einer Muhme der Frau Müllermeisterin eine ganz besondere Zuneigung zu ihm einzuflößen. Gleich seinem der-maligen Gevatter Jakob, fuhr nun der Erpädagoge als ehrsamer Müllermeister mit einem muthigen Hengstengespann zu Markte, wo er aber immer rasch auf die Pferde losschlug, wenn er jenen Hügel passirce, bei dessen'Anblick ihm die Haut schauerte, als läge der Schneemann in seinen Armen. Fafchingskrapfen. (Aus der „Pannonia.") 1. Eine alte Frau, die im Fasching zum zweiten Male einen jungen Springinsfeld geheirathet, schminkte sich nach der Hochzeit nicht mehr. Ein Witzbold meinte, das ist auch gar nicht nothwendig: eine alte Frau, die ein nmger Mann heirathei, ist ohnedies; schon angeschmierr. 2. Eine Maske fragte einen jungen Mann, ob er wohl eine Anstellung, welche mir verschiedenen Gängen verbunden ist, annehmen möchte. Als der Mann dieß bejahte, gab sie zur Antwort: »Sie müssen sich jedoch bis zum I. April gedulden." ' 3. Eine altliche Frau neckte eine Maske auf der Re- ^ doute und meinte: Sie hätte nur seichte Einfälle. Die Maske erwiederte: „Meine Gnädige, die Einfälle ihrer Wangen sind freilich tiefer." — 4. Eine Frau, welche das erste Mal eine Unterhaltung gab, schickte ihre Magd um Pannonia-Kerzen. Die Magd, welche davon keinen Begriff hatte und gewöhnlich auch die Zeitung holte, ging ins Zeitungs-Comptoir und verlangte für 2 Zwanziger ein Pfund Pannonia. 5. Ein junger Mensch, der eine Tour trug und einen weiblichen Domino zum Tanze aufforderte, erhielt zur Antwort: «Ich glaubte, Sie häccen mit eine r Tour schon genug. 6. Ein bekannter Lügner erschien auf einem Maskenball, wurde abcr sogleich von mehreren Bekannten erkannt. Einer derselben trat zu ihm hin und sagte: „Nimm lieber die Maske ab, es glaubt Dir's Niemand, daß Du mas-kirt bist." 7. Ein Ehemann, welcher seine Frau zu Hause ließ und gewöhnlich allein auf deu Ball ging, wurde von einem an Jahren vorgerückten Fräulein geneckt, indem es ihn anredete: „Wenn Sie noch ledig sind, ich bin auch noch ledig." — Der Herr erwiederte darauf: „Nicht möglich! ich habe geglaubt, Sie hätten schon lange hoch Zeit gehabt." Wehlr. Feuilleton. Laiback, Linz, Vriiun und Innsbruck, diese vier Provinzialhauptstädte erhalten, wenn wir der Zeitschrift »Der Wanderer" (Nr. 2l vom 25. Jänner V5 I.) nachsprechen, in Kürze polytechnische Lehranstalten und zwar jede mit drei Jahrgangs^. ^ Dr. Nudolph Pnff, k. k. Humanitätsprofessor in , Marburg nnd unser geschätzter Mitarbeiter, hat am 6. Jänner d. I. von den biedern Marburgern, denen er sein gro-sies historisch-topographisches Werk: „Marburg in Steier-mark, seine Umgebung, Bewohner und Schicksale" widmete, aus Erkenntlichkeit das Ehrenbürgerrechr der Stadt Marburg erhalten. Gin alter Junggeselle in Norfolk hat den originellen Einfall gehabt, sich in der Lotterie ausspielen zu lassen. Er bietet allen heirachslustigen Damen Lose an, deren Preis nach Alter und Schönheit variirr (alte Jungfern zahlen das Dreifache), sollte aber die Gewinnerin nach Ansicht des Originals nicht zu einem ehelichen Verhältnisse Lust haben , so wird der Ertrag zwischen beiden Parteien vertheilt.^ Dieser Gedanke scheint Anklang zu finden, denn der industrielle W Candidat hat den Baltimorer Damen melden lassen, daß nur noch einige „Chances" für sie übrig seyen. Ein zweiter Niagara - Fall. — Die »ksvus (^a- ilillllkimo" meldet, daß ein nener Wasserfall im Flusse St. Louis entdeckt worden sey. Dieser Katarakt fallt in den westlichen Theil des obern Sees, und ist ine beschrieben worden. Die Wassermasse soll ungeheuer und die Höhe des Falles fünfzig Fuß seyn, so daß er nur dem Niagara nachstände. H Der Vau einer großartigen Kettenbrücke über den großen Donauarm bei Wien ist, dem Vernehmen nach, beschlossen worden, deren Kosten auf 5,600.000 fi. C. M. veranschlagt wurden, der Bau aber dem k. k. Staatsbahn-In-spector, Herrn Fr. Schn irch, einem Böhmen, der auch den Bau der Prager Kettenbrücke geleitet, übertragen werden soll. 36 - X Joseph v. Herzinovic, Nitter von Löwen-^^reif — todt! — T>n 10. d. M. starb ^u Samobor Herr Joseph v. Herzinovic, Ritter von L öwe n greif, k. k. pensionirrer Kreiscassier, 72 Jahre alt. Der Verstorbene hatte sich durch seine energischen Bemühungen, die Adelsberger Grotte in jenen Stand zu setzen, das; sie die Aufmerksamkeit aller Reisenden auf sich lenkte, die'Anerkennung seiner Verdienste von mehreren Monarchen erworben, die ihn mir werchvollen Ringen beehrten. Er opferte auch hier jährlich einen großen Theil seiner Pension den Armen. Papierkorb des Amüsanten. Ein Dandy in Pesth hob eine Dame in den Wagen, machte dabei seine üblichen Bücklinge lind zwangce sich, als er die Kutschenrhnr schloß, den Rockschoß ein. „Ich cmofehle mich, Mademoiselle." — „Adieu, Monsieur!" — Der Kutscher treibt die Pferde an und der Wagen sauset im schnellsten Galopp; der in» strengsten Sinne des Wortes in die Klemme gerathene Dandy muß nnlen« vl>I«l!8 mitren-ncn. Er schrie wohl ans Leibeskräften, aber das Geraffel des Wagens war zu laut und so mußte er durch Dick und Dünn mitgaloppiren, bis endlich der Rockschoß in allen Ekren von ihm Abschied nahm lind ihn so des unwillkürlichen Wettrennens überhob, su non « vcr« u. s. w. Brenn glas gibt in seinem „komischen Volkskalen-der" eine Anzahl erprobter Hausmittel zum Besten, z. B. Vertreibung der Zahnschmerzen: Man nehme ungefähr zwei Eßlöffel kalten Waffers in den Mund und setze sich dann auf einen geheizten Bratofen. Sobald das Waffer im Munde zu lochen beginnt, Hort der Zahnschmerz auf. — Mittel gegen rauhe Hände: Man gewöhne sich von früher Jugend daran, nicht zu arbeiten, gehe im Sommer behandschuhet spazieren und fahre, sobald irgend schlechtes oder kaltes Wetter eintritt/mit derselben Vorsicht in eigener oder gemietheter Equipage. Oll. die Wirkung auf die Hände bleibt ganz dieselbe, wenn die Equipage auch Nicht bezahlt ist. Literarische Anzeige. Von unserm vaterländischen Schriftsteller, dem durch seine „Vinn-rei» 5» 8lavLN2e" (Wcinbaulehre für die Slovcncu) bereits rühmlichst bekannten Herrn! M a t h. V ert o v z^liegt ein neues Werk, ebenfalls in unserer Muttersprache, vor der Presse. Es führt den Titel: !»X6lNIil , 0lH6l-lij6I,l1 llil l'!<)V6^l) /,1V I.j'«»^'« , Uü !iM6th- 8tvo III !»i«^ov« lii'idvilx«. "^ (Die Chemie, angewandt auf das menschliche Leben, auf die Landwirthschaft und deren Producte.) Wie die Vinur<.i-> hat auch diese Schrift zunächst die Bestimmung, ein Volksbuch zu werden, was sie denn auch im wahren Sinne des Wortes wirklich ist, sowohl dem Inhalte, als auch der Schreibart nach. ohne jedoch dadurch an Interesse für Gebildete zu verlieren. Die Drucklegung dieses interessanten Werkes hat die löbliche Ackerbaugesellschaft in Laibach übernommen, die es auch, um dessen Verbreitung nach Wunsche zu befördern, allen Abnehmern ihres Vlattes „IVuvie«" als Beilage unentgeltlich will zukommen lassen. Damit aber das Werk auch Nicktabnehmern der „IVuvI^«" zugängig werde, wird dessen Auflage etwas stärker seyn, als die des Blattes selbst. Der Preis, möglichst niedrig gestellt, wird wahrscheinlich den Betrag eines Guldens gar nicht erreichen. — Wenn schon der aufmerksame Leser der Viü^l^n sich von den ausgebreiteten Kenntnissen des Herrn Vertovz und dessen seltener Kunst, wirklich populär zu schreiben, hat überzeugen müssen, so wild sich ihm diese Ueberzeugung bei dem in Rede stehenden Werke noch mehr aufdringen, Schreiber dieses hatte Gelegenheit, sick von dessen Vor-treffllchkeit selbst zu überzeugen, und glaubt darum nicht ermangeln zu dürfen, alle Vaterlandsfreundc auf diese interessante Erscheinung unserer eben im Entstehen begriffenen vaterländischen Literatur aufmerksam zu machen. X. Gin Ball in Withalm v ^olisenm. Der zahlreich!! besuchte und glänzendste aller öffentlichen Bälle, die im diesjährigen Carneval in unserer Hauptstadt Statt finden, warder, am verflossenen Mittwoch den 27. dieses,, vom Herrn Nilhalm in dem prachtvollen Maricnsaale des Coliseums veranstaltete; es war ein Ball, ganz nach Wiener Art, nichts Separirtes, keine bestimmten Cercles» nein, das zahlreich versammelte, glänzende Publikum aus allen Standcn macht« nur eine geeinte, gieicke gro^' Gesellschaft aus, strebend nach einem Ziele, nach dem des heitersten Vergnügens, das jeder Vallgast auch wirklich im reichlichen Maße fand. /^s hatten sich über 700 Personen einge-funden < um den erheiternden lieblichen Geigentönen des wackln und re-nommirten Negimcnts-CapellsneisterZ, Herrn Paul Micheli, zuzuhören oder zu folgen. der mit seinem wohlbesetzten Orchester die beliebtesten Walzer und Quadrillen von Strausi (Vater) und A, r. Wertheim stein cxecutirte- Die Ausstattung des Saales war höchst splendid, die Beleuchtung, von 9 Lustern und von den rings des ganzen Saales vertheilten zweiarmigen Wandleuchtern ausströmend, ungemein reich und das Arrangement des Ganzen so gut, daß man dem genialen Vallgeber deßhalb das schmeichelhafteste Comvlimeut bringen muß; nur wäre es Herrn W i t-hal m zu rathen, das Orchester hinten ganz zu verschalen , da sich sonst die Musik in die Reitschule zu sehr verschlägt, des kalten Luftzuges, dem die Musiker ausgesetzt sind, nickt zu gedenken. Dieser schöne, herrliche Ball. der hoffentlich im laufenden Fasching in dieser Localitäl nicht der letzte gewesen seyn wird, dauerte bis nach 3 Uhr Morgens. 3?ie Juckerbäckerei unsers wohlbekannten und accreditirten Konditors, Herrn M a-rolani. ließ nichts zu wünschen übrig, gleichwie auch die Casseterie des Herrn A. Kailer, bei dem bedeutend punschirt wurde. Theater in Laibacl). Montag am 25. Jänner: «Die Kinder des Regiments." Vaud?« ville in 3 Acten, nach dem Französischen: „Le» n-u»^«," von F. Blum. Dlle. Antonie Calliano den Gemeinen Trim als Gast. Dieses Vauteville ging schon durch einige Jahre her unter verschiedener Besetzung über unsere Bühne. Die Grundpfeiler des Stückes sind eigeullick der Gemeine Trim, Lieutenant Louis und der Invalide Pre-veaur Dllc- Calliano sah als Trim reckt gut aus, entfaltete viel Agilität und sang reckt lieblich; freilick machte sie uns Dlle. Henschel» die vielleicht in dieser Nolle unerreicht ist, nicht vergessen, aber sie verdiente und erntete vielen Veifall. Herr Gottdanf, als Lieutenant. war entsprechend. Herr Schnitzer, als Preveaux. repräsentirte den alten Gardisten in guter Manier, nur hätte er etwas langsamer sprechen können, und der Effect wäre ein noch besserer gewesen. Herr G r a m b ack, als Regimentstambour, nahm sich gut aus. Herr Podesta (General en l>Il(!li, Herr Vlumenfeld (Oberst), Dlle. Kohrner (Nadcje) füllten ihre Plätze aus, und Herr Feld mann, als Capitän Sevelat, war. seiner Nolle entsprechend, fad zur Genüge. Das Haus war gut gefüllt. — Dinstag am 26- Iä,n,cr: „Luftschlösser". Lustspiel in tz Acten von Weid« ner. Man kann dieses Lustspiel unter die bessern rechnen, und es wurde, dem Vernehmen nach, auch recht wacker dargestellt, Referent war verhin^ dert, dieser Vorstellung beizuwohnen, bei der sich besonders Mad. B l u m-auer, als Mad. Leipziger, und Herr Pödesta, als Com.rzienrath Leipziger viel Peifall sollen >,rspielt haben.— Mittwoch am 27- Jänner: »Der Talisman," Posse mit Gesang in 3 Acten, vo» I. Ne stroy, Mu» sik von A.Müller. Das Stück gehört zu Nestroy'ö geistreickstcn und witzigsten Possen und hat noch alle Jahre sehr angesprochen. Herr Gramback, als Titus Feuerfucks, war ganz excellent durch alle Acte, sah über-dieß recht hübsch aus und bewies neuerdings, wie sehr ihm namentlich N estroy'sche Partyien zusagen. Lieb und angenehm, wie immer, war Dlle Anlonie Calliano. als die Gänsehüterin Salome Pockerl, und sang besonders die Arie: „Ach, die Männer habn's gul" in, 1. Acte zu einem wahren Entzücken schön. Mad. Moldt. als Frau Cypressenburg, war das Prototyp, ja der Chimborasso d.r Häßlichkeit und eben dadurch mehr der Hexe von Endor < als einer alten coquelten Frau ähnlich, die über» dieß noch Schriftstellerin seyn soll. Sich zur Vogelscheuche zu verunstalten, ist Unnatur, allein es ist eben Fasching, und so möge es denn auf diese Rechnung hingehen. Dlle. Mayerhoffer, als Gärtnerin Baumscheer. und Mad. Blum au er, als Kammerfrau Constantia, entsprachen ihre" Ausgaben recht gut; erstere sang in dem Terzett mit Titus und Saloine. nicht übel. Herr Moldt, als Plutzerkern . war ganz H ck o I z. Hell Schnitzer (Vierversilberer Spund) und Herr M ül! cr (Friseur) genüg' ten. Das Theater war des grossen Balles im Coliseum wegen nicht se^ zahlreich besucht. Leopold Kordesch. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.