Vereinigte
Laibachcr Zeitung.
Gedruckt mit Edlen von Kleinmsyec'schen Schriften Freyrag den 8. Nove  mber 1816.
I n n l a n d..                        ^
Wie».
V^3e.  k. k. Majestät  haben den bisherigen   , l k' Ober-Zeremonien- Mcistcr, dln wirll    ^ p'b   Rath Grafen von Wurmbrand,   znm   z Oberstl'vfmcister, und die viMnqe Oberst-dosmelstcrln der Frau Ev^erzv^nn.Lcopol-dine kais. Hoheit, vecwitfwcte Grapnn oon kazansky, zur Obcrft^osmcisierin^hresMai. der Kaiserinn ernannt.                       ,>    ^ ^
^nrch ^ie k   k. Nied.  Oesterr.   La,ldes-Ncgicrung ijl nachsiehendcs Zirkulare erlassen norde»:: Ucber die EMnnng des sieyw'lligen An-
lch.ns   zu iünf^erzntt in Konvcnzl-ons Münze.
In ^olge Hofdckrets vom 3o. d. M. werden nunmehr in Beziclmi-.g auf das M.'rl,öMe Patent vom 29. Okt. d. I. dle nahcren Ve-si'.mmungen üb<r das verfahren beydem er-öss.^en 'fteywiUigcn A>'leben zu ftlnf T^rzent <n Konrenzions-M'inze, undubc» dasifnig^ w's dabey zn beobachten iji, zurallgemcwcn
5. , Die Einlagen zn diesem Kleben ge-sckc')e.n in Vicn bey der k. k Nnwma!.-^tü^tsschuldenkasse, und w den Provwzen
bey den k. k. Kameral-Zahlämtelnzu Ofen, Prag, Brunn, Troppau, Grätz, Linz, Lem-berg und  Herrmansiadt.
§. 2 Zur Eüttage können, wie schon im vorigen Patente enthalten ist 3 bis 6 perzentige ursprüngliche Obligationen verwendet werden.
§. ^. Obligazionen, deren Nennbeteyg die ^umme von ,00 Guld    nicht erreicht, oder welche  sich nicht dutck diese   Summe theilen lassen, können gleichfalls bey diesem Auleden   verwendet werden; jedoch muß in ersterem Falle der Abgang durch den Erlag des fehlenden Betrages tm Papiergelde ergänzt, in letzterem Falle aber  entweder die Ergä»^ znna, zu einer mit Hundert theilbaren Summe vorgenommen, oder der »cx> Guld. über-sic'qende Betrag davon abgeschrieben werben. §   ^    Vcy  den  Einlagen   werden  aUe Gcttu, gen der  Vanko - Obligazionen, der Hofkammer - Obligazionen, und  der  ständischen und städtischen Acrarial Obligazionen, dann die Obligationen der durch auswärtige ^  Wechselhäuscr n-egozirten Staatsschuld angeZ nowmen, wenn sie nicht  dermabl schon in Mctallmünze verzinslich sind, oder ihre Der-zjnsunq in Folge besonderer Verordnungen :  qegcmvartig eingestellt,  o^ber zeitlich unter--  brechen ist.   Dabey kommt jedoch ZolgendeH ^  zu bemerken:
g) V'mkulirte Obligationen, solche, welche Mit Beschlag belegt sind, worauf ein Verboth haftet, oder bey welchen was immer für eine Vormerkung besteht, können nur dann angenommtn werden, wenn vorher die Behörde welche den Beschlag, den Verbotb, oder die Vormerkung beifngt hat, derer. Aufhebung veranlaßt.
<^) Wenn Ob!igazwnen,welck? aufKirchen, Klöster, Stiftungen,   öffentliche Institute, '.Und anvere Körperschaften lauten, als TlnlaZe gebracht werden, so sind dieselben Vorschriften zu beobachten , welche  bey Umschreibung dergleichen Obligazionen befolgt  werden müssen.
. ,)
gen, welche mit Coupons verseben sind, eingelegt, so sind mit denselben auckdie dazu gehörigen, noch nicht verfallenen Zins-Coupons  beyzubringen-.    ...    —«..«. ^^«^
sy Tritt der Ml ein, daß die zu einer solchen Obligazion gehörigen Coupons gar nicht, oder nur znm'Tkeil übergeben werden /önncn. so ist, 5er Betrag der abgängigen 'Coupons bar zu ersetzen.
tz.5. Für jede nach   den Bestimmungen des §   2 eingelegte alte Obligazion von ioa Guld  wird eine neue   Staatsschuldverschreidung über laci  Guld. Konvenzions-Münze ausgestellt.     Diese    Schuldverschreibungen lauten auf Ncberbringer, und sind über Kapitals -Beträge voll lo,oc)o Guld., 5ooo Guld., iovo Guld., 5oc> Guld. uud 100 Guld. ausgefertigt.   Es steht jedem Darleiher frey, sich nach   diesen Abstufungen   die   Obligazionen zu wählen, welche er  zu erhalten wünschet.
§. 6. Die Zinsen von diesen Kapitalien, .welche mit 5 von Hundert in Konvenzions-, Münze bezahlt werden, sind gegen ungestempeltes Interesse - Atubeisungs - Zettel, oder  sogenannte Coupons, in halbjährigen Terminen ^hey der k. k. Universal-Staatsschuldenkasse ^zü  erheben.   Sollten jedoch  Besitzer solcher Obligazionen wünschen, die Zahlung der falligen Coupons bey einem der §. ». benannten Kammeral - Zahlamtern zu erkalten; so ist die Einleitung getroffen, daß auch von diesen Kassen die falligen Coupons   nach erfolgter kiqmdirung eingelöst werden.    '
^Z. 7. Den^'neuen Schuldverschreibungen sind die Zins-'Coupons für !2 <ahre beygelegt. Nach Verlauf dieser Zeit werden abermabls neue   Interessen- Couponsbögen
verabfolgt.       . '      '           ;             -
Z. 8. Die k. k.NnioersalchStaatsschnldeil-kaffe in Wien «imist vom »i. November l. I, die Einlagen an.
§.9. Jeder T«rleiber  bekömmt sogleich von der Kasse,  wo    die   Einlage geschlebt, e:u,eämtliche Bescheinigung, welche die ^5>pezi-sizirung der erlebten Opli^azionell,  de^l oe-zablten Betrag m  W.   H,   oen   Kapitals.' betrag  der   neuen    Schuldverschreibungen, und den Tag der geschehene,i Einlage enthält. Nebst diesem ist die Zeit bemerke,   wann die neuen Obligazionen erbooen werden tonnen. §. 10. ^ ie  Kasse , welche d« Einlage angenommen bat, verabfolgt   auch  gege.l   Zu-ruUstcllung der   Bescheinigung    die     neuen Schuldbriefe, sammtve.« d^u gchörigel:Coupons
§. ti. Die Zinsen der neuen Kapitalien laufen von dem Tage der geschehenen Ein« läge. Die Zinsen, welche von den eingelegten alten Ooligazionen bis zu diesem Tage aussieben , werden bey Ausfol^ung der neuen^ S>l)nldurk»nden gegen Quittirunq auf der Rückseite der zurück zu stellenden Bescheinigung    ezahlt.
Wien den 3a. Okt. ,816.
Aug.   Re'lchmann Freyh. 0. Hochkirchen.
Ernest Graf v. Hoyos, Nicd. Ocsierr. Rcgicrungsrath.
Hr. Gabriel 0. S^aricza, des Preßburger«^ Konütats Beysitzer welcher in Wien den' 3a. September d. I. ohne Erben verschieden war, bat unter andern auch für die evangelische Preßburger-Schule 10,000 ff. W W. vermacht, wovon die 'ährlichen Zinsen zur bessern Bestallung von fünf Lehrern der untern Klassen verwendet werden sollen; derselbe vermachte ferner der «^chemnitzer evangelischen Kirche 3ooo; der Wiener av er 2000 Gulden. Das übrige beträchtliche Vermögen , welches «ach Abschlag der vorstehenden und nock mehreren andern Legaten zurückbleibt, ist für das Alumneum an der Prcß-burger evangelischen Schule, zum Unterhalte unbemittelter Studenten, bestimmt.
(WZ)
W,tt lannenbaft   die Glücksgöttin   mit den annen Menschenkindern spielt, mag wieder folgender Zufall beweise''.   Ein se?-r be-k.anutes hübschcs Mädchen dabier erhielt von einem ihrer Liebhaber ein Loos auf die Herr-   ' schaft Süssenbrunn,  selche kurzlich ausge, spielt wurde, zum Geschenke.   Da es nicht Haares Geld war, so achtete .es dasselbe nicht viel, zeichnete slch nur die Nummer an, und warfdas Loos, zusammengebogen, leichtsinnig in eine Schublade.   Sie wußte   nicht, doß sie damit eine bedeutende Summe dem Zufalle preisgab; denn bei abgehaltener Ziehung zeigte es sich, daß gerade ihre Nummer die Herrschaft Süssenbruun gewonnen batte. I.tz: .oarodas Loos gesucht, aber es war — vc-is i.uu.^deü! AUc angewandten Nachsucbun-ge.l dliediil bisber fruchtws, und da die Loo» s , wie bekaant, bws anf den Ucderbriuger iaut.n, so sindet auch keine Vermerkungstatt und der Betrag, nebst Anfang für das Gut wird wahrscheinlich, lautLottcrieplan, nachdem zur Erhebung der Gewinnstc festgesetzten Termine,  dem hiesigen  Invalideusoude  als milde Gabe einverleibt werden.
Ausland. F r a n k r ei ch.
DerMoniteur theilt aus Englischen Blat. teru die Bemerkung mit, daß wenn gleich die neue Kammer aus gemischten Elementen zusammengesetzt scyn dürfte, die Verordnung vom 5. September doch viel Gutes bewirken w<rde, denn sie werden die Känftr der Nationalgüter und die nichrkatbolischcn Einwohner Frankreichs wegen ihres Eigenthums, ihrer politischen Eristenz und Zleligionsfreyheit bc-
rubiqen.
Am il). October wurde der Prozeß gegen den General Grouchy vor dem ersten beständigen Kriegsgerichte neuerdings verhandelt. Sein Sobn,dcr Vicomte de Grvuchy, Oberst bey den Jäger» erschien dabey , und erkannte das Gericht nicht als kompetent. Nach hierauf geschehener Beratbschlagnng erklärte sich das Gericht selbst für inkompetent. S p a u i e u.
Am 27. Sept erließ d?r köingl. Nat!) von Castilien eiil Zirkularschreibcn, welches der Staatssekretär durch den Gesandten in Paris auch zur Kenntniß   aller Spanischen
Konsuln im Auslande bringen mußte,  uns ihnen anzuzeigen, daß folgende kö?ngl. Ve«? or nungea noch immer idre volle Wirksamkeithaben: 1. Tie vom 3o.May »8l^, wodurch alle Spanier, die'unter der eingedrun-' genen Regierung als Minister, Staatsrar^ diplomatische Personen, Generale und Offl? zicre, bis znm Rang des Capitaws einschließlich ,   als   Prafekte und Untcrpräfekte,  als Glieder des Poliz?yminist erums, der Junten und peinlichen Gerichtshöfe angestellt gewe« scn, oder Titel und geistliche  Würden   von der eingedruna.enen Regierung  angenommen haben, und settdem ausgewandert sind, nicht mehr zurückkehren dürfen, auch wenn sie zurückgekehrt waren, wieder über die Gränze gebracht werden sollen.   2. Die Verordnung vom 23. Aug. i3l5, welche aUen Franzosen^ die in Handelsgeschäften otzer aus Reugiec nach Spanien kamen, befiehlt,   ibre Pässe von den General- Capitänen der Provinzen5 dnrch die sie in Spanien   eintraten,  visiren zu lassen.    3. D'e Verordnung vom 9. Iu-nius 1816, daß dieser Verfügung überbaupt alle nach oder aus dem Königreiche reisenden Personen sich unterwerfen müssen.
Großbritannien. Eine vor Kurzem zu Bath,  aus Westindien   angekommene   Person   sagt,    da   ibr Schiff zu St. Helena eingelaufen,  so habe sie eine Unterredung mit Boi'aparte gehabt. Abends spielte man Whist;  da einer Bona-^   parte'n fragte, was der Einsatz seyn würde? l   — antworte er scherzend : — Nun'. Kronen:
-    denn Sie wissen, das ich immer darum gespielt habe»    Er verlohr ^ Stiche.
>                         Vom ^. Oktober
-         Man versichert der   Englander,  welcher den bey Waterloo erbeuteten Wagen Vona«
, parte's von einem ausländischen Offizier für : i00-> Guineen ankaufte, um idn für Geld . sedcn ^u lassen, habe in London damit iou,c>c>c, c Pf. Sterling gewounen. Mehr als die :   Hälfte der Einwohner Londons sind für  ei-
-   nen Sl'ellwg durch diesen  Wagen  spaziert, »   indem sie an einem Schlage hinein , an dem
andern wieder hinaus  stiegen.     I.v Wageu saß ein Mann, welcher den Neugierigen alle »   Merkwürdigkeiten desselben zeigte  und  aus« !   legte.                                               (K. ? )
>         Am 29  Iul. und dcn folgenden  Taaen l   hüllen die Wesle)'scheu Methodisten Predl-
ger, w der vom verstorbenen Wesley erllch-tetcn Verbindung zu London ihre 73. jährliche Konferenz. Aus den im Druck erschienenen Verhandlungen dieser Konferenz ergeben sich folge«de Resultate: Mitglieder zahlt die Gesellschaft in Großbritanni n 191,689; in Irlaud 28,542; in Frankreich 35; in Brüssel 10; in Gibraltar 63; in Siena« Leona 129; auf dem Vorgedirg der guten Hoffnung 42; in Ceylon 5o; in Westindien z^,938; w Neuschottlaud,c. 182/.; so daß sich die ganze Zahl der Mitglieder, welche unter der Fürsorge der BritNschen und Irländischen Konferenzen stehen, auf 241,319, und die der Mitglieder in Amerika auf 2ll, ,55 beläuft. Unter den letzten sind 167,978 Weisse, und 43,187 Farbige. Mitbin gibt <s auf der ganzen Erde 452,484 Mctbodisten. Ihrer reisenden Prediger sind 725 in Gcoß« britanien; ,32 in Irlan?; 96 auf auswärtigen Sendungen , und 704 unter der Amerikanischen Konferenz. Die Zahl der Mitglieder soll sick im Laufe des vorigen Jahres in Großbritannien um 10,000, und in Wesiindien um 100 vermehrt haben.        (W. §.)
Der l-ohe Fleisckvreis spricht laut die Da-zwischenkunft der öffentlichen Bebörde an. Indeß möchte es nickt unnütz seyn , die Metzger an ein Gesetz Eduards Vl. zu erinnern, tzaß , wenn es nicht zurückgerufen ist, si? zwingen könnte, den Vorstellungen ies Publikums <hr Obr zu leihen. „Wenn eiüige Metzger (beißt dieß Gesetz) sich zusammen verstehen, «m ibr Fleisch nur zu einem gewissen Preis zu verkaufen, so sollen sie das crstemabl um ,0 Guineen, das zweyte niadl um 20 Guinesn, «der mit dem Pranger , und zum dr''ttenmahl vm 40 Gnineen, mit dcm Pranger, brstraft, wld ein Ohr soll ihnen abgeschnitten werden.^
In einem Vorschlagt zu einer Parlaments-reforin, welcher zu London i3i5 abgedruckt ist, wonach jede Stadt von l0,000 Einwohnern in England und Wales, so wie in Schott? land durch 2 Otimmführer im Parlamente repräsentirt seyn sollte, finden sick folgende statistische Annahmen: ^ie Bevölkerung des Vrittischen Neichs betragt gegen 17 MMio-nen; nemllch E gland etwas übcrg is2 Nil« lion; Wales is2 M'.llton, Schottland nicht ganz 2 Million, Irrland gege»5Millionen.
Bey der jetzige.' Nepcäsentaz ons-Art'm Unterhose, wo j'rve '^olkszahl durch 65s Mitglieder vertreten lvird, kommen 25,000 Individuen auf jeden ^timmführer, Räch dem Verhältnisse der Bevölkerung sollte England und Wales revrasentirt werden durch 298, Sckottland durch  54,  Irrland durch
148  Mitglieder; in Hinsicht auf das Eigen, tbmn aber,  worauf bey einer solchen Bevölkerung dillig Rücksicht zu nehmen ist; England und Wales durch 34? (also insgesammt durch 6/^5), Schottland durch 52 (insgesammt durch 106), Irland durch l0i (insgesammt durch 24 ).   Für das erste mußten denn ach »32, für das zweyte 61, und fur dasdrtt«
149  neue Repräsentanten erwählt werden. Gegenwärtig zädlt man in England l?
Herzoge, in Schottland 8 und in Irland nur einen. Dic Gcsammtzahl der Herzog« mit InnbegriffdesHerzogs von WeU'ngton, ist also 2?^ Marquis gibt cs ,n allen 26, nemlich ,5 EnqNsche, 3 Schottische u.»d 8 Irlandische, wovon der jetzige 5onig 22 ernannt hat. Herner zahlt man in a'.l^n »47 Grafen, 78 Vicomtes, und 244 Baronen^ folzli-b besieht der ganze hoh« Ade! in Eng« land aus 622 Pairs.
Nachricht.           <i)
Für den Zivil - i,^d Militär c Provinzial - Adel Krains. ^a nunmehr die Zeit anrückt, in welcher die gewöhnlichen Gnaden-Gaben aus bem Provinzial-Förde an Hülfsdedürftige, und verarmte Individuen des kraineriscken Hldcls vom Zivil-und M litär-Slcuide für das nun einge rettcue Militär-Ia-^r i8l? zn verabfolgen kommen; so werden alle diejenigen hierländig-n Adelichen vom Zivil-und Militär Stande, welche in den F^ reu i^l, und ,«»6 mit abgedachten Graz,al'en oe< tbeilct wurden, biemit ihr dicsfäNiaen, mit gedöri^en Dürstigkeits-Zeugnissen und kebenszertifikaten verseben scyn müssenden Ve'uche.zum Bewei-'e, daß sich thre Vcrmsgenss Umstände seitdem nickt verbessert h^oen, langst b,s l5. des künfttgen Uonaths Dezember l. I. bei diesen k. k. Landes «Oubernmm einzureichen
Neue desley Verlcihunq^n siiden dermahl .noch nicht statt, laidach am 6. November.  1816.