Wegen den eingetretenen Feiertnee». erschein* die Cllller Zeitung näeh- nIcii llonncratAK Abends. Cillier Zeit»»« Zeitschrift für Stadt und Land, mit besonderer Rücksicht auf deutsche nnd slavische Interessen. Erscheint sede» DinSlag und Freitag AbeiidS 5 Uhr. — Preis vierteljährig I ?1. 15 fr.; mit Postver sendung 1 fl. 30 fr. Eonv. Münze \r0. !{•(, Verantwort!. Redaction: Vineeiiz Prasch, k. f. Professor. DiuSiag am ö. Septemb. l8i8. Die Deutscl,kntt,olike.t. Aon Dr. IuliuS Galba. Bekanntlich bat der Deiitschkatholizismuo bereit« seine» Fuß nach Österreich geseyt und sucht Anbänger unter Geistlichen und Laien. SS dürfte daher von In» »eresse sein, diesen Freund oder Feind wenigstens »aber kennen zu lernen, um darnach sein Urtheil zu berich-tigen und seine Handlungsweise zu ordnen. I. Bei Entstehung dieser neuen Kirche muß man die Ursache und Veranlassung derselben unterscheide». Die Ursache dieser kirchlichen Neuerung lag i» der Hicht-Befriedigung des religiösen Bedürfnisse» in der katho-lischen wie in der protestantischen Kirche. Die erstere dieß eS, beleidigt den Verstand, die andere läßt das Gemüth kalt und leer. Die Gegner der katbolischen Kirche erboben vorzugsweise folgende Anklagt. Viele Priester verrichten den Gottesdienst kalt, gedankenlos und insbesondre« bei Leichen 1) mit solcher Hast, daß man ihnen die Sehnsucht nur bald fertig zu werden ansieht. DaS religiöse Dkysterium, welches den Herrn des Himmels und der Erde in unmittelbar körperliche Erscheinung bringen soll, wird handwerksmäßig für Geld gefepert, während eö doch, wenn es auf wirk-lichem Glauben beruhte, in religiöse Verzükung ver-seyen müßte. — Statt in gemeinverständlicher Sprache zu erbauen und zu trösten, wird lateinisch getauft, ge-sirmt und absolvirt, lateinisch wird den Scheingläubi- ' ■= Bemerkungen der Redaktion. 1) Um Mißverständnis zu vermeiden, bemerken wir an» Localrücksichten, daß di» Redaction, wie eS sich von selbst »erfleht, ans die Abfassung diese« Artikel« seinen Einfluß genommen habe. ge» 2) das Abendmahl gereicht, lateinisch wird der bös« Geist vom Sterbebett gebannt, und lateinisch wird der Todte inS Grab gesungen. Tiefere, religiöse Gemüther fanden sich hiedurch unerquikt, sie wollten in dein Priester eine» religiöse» Lehrer verehren und nicht bloß einen Schaufünstler sehen, sie sonnten nicht glauben, daß ti Gott wohlgefällig sei, wenn die Mini-stranten lateinische Worte papageienartig auswendig lernen, um mit dem Priester an, Altare zum bloßen Scheine ei» Gespräch aufzuführen, furz sie wollten eine» Gottesdienst in der Volkssprache. — Die Predigt sollte der Haupttheil des Gottesdienstes sein, und wird meist nur als Rebending behandelt. Viele Gkistlichc bereiten sich gar nicht oder nur höchst oberflächlich vor; sie bewegen sich in abgedroschnen allgemeinen Sähen statt eine gesunde, zum Herzen sprechende Moral vor zutragen, welche die einzelnen LcbenSverhältnisse berührt 3) sie lehren ganz anders, 4) als EhristuS und die Apostel gelehrt habe». — Viele erheben sich wider den römisch fatholischen KatechiSmuS, weil derselbe Lehren enthalte, die der Vernunft widersprechen, weil man da rin die unschuldigen Kinder mit Sünden besannt mache, deren Ramen sie noch gar nicht kennen sollten, weil derselbe überhaupt bloß dürre Formeln enthalte, stat, 2) Jenen, welche durch den Genuß des Abend mahleS allein ihre» Glauben bethätigen, ohne eine mo-ralische Sinnesänderung vorzunehmen. 3) An diesen und manchen anderen Vorwürfen der Gegner (nicht deS Verfasser«? hat der Staat mindestens einen eben so großen Antheil als die Kirche. Um dem schönen Berufe vollkommen zu genügen muß die Lorbildung und zeitliche Stellung der Priester eine totale Änderung erleiden. 4) Beziehen ssch diese Wone auf die Lehrmethode, so fallt der Vdrwors von selbst hinweg. - 154 - in kindlicher Sprache das Herz anzuregen und den Verstand zu überzeugen. 5) — Die Gegner schalten die Reliquien und Heiligenverehrung einen Götzendienst 6) welcher die reine Verehrung GotteS beeinträchtige, sie nahmen Aergerniß daran, daß die Beichte wie ein bloßer Mechanismus betrieben wirv, 7) daß da» schöne Gebeth des Herrn gedankenlos fünf, zehn und mehr-mal herabgeleiert wird, daß die römischen Katholiken im GotteShause bloß der Konvenicnz wegen erscheinen, oder um die vielen Ceremonien anznsehe», oder gar dort zu gesallsichtel», zu liebäugeln, zu plaudern und zu gähnen. Sie meinten, die religiöse Innigkeit sei ganz entschwunden, der ganze Zustand der Kirche sei nur eine große Lüge und Heuchelei, 8) und die Reli-gion bedürfe zu ihrer Erfrischung ein neueS Kleid, d. h. eine neue Kirchenform. Eben so wenig wie von der katholischen, fanden sich Viele von der protestantischen Kirche angezogen. Sie verwerfen viele protestantische Glaubenslehren von der Erbsünde, von der Gnade als vernunftwi-drig, der Gottesdienst war ihnen zu trocken und zu gemüthsleer, sie fanden Anstoß an der protestantischen Kirchenverfaßung, der zu Folge die weltliche Staatsgewalt zur Leitung der kirchliche» Dinge berufen ist. Bei diesem Zustande bedürfte eS nur eines Anstoßes, um eine neue Seete zu bilden. Die nächste Veranlassung zur Entstehung des DeutschkatholiziSmuS gab der Bischof Arnoldi von Trier, indem er einen angeblichen Rock Christi zur Verehrung ausstellte. Der katholische Prister Johannes Ronge erließ hierüber an den Bischof einen offenen Brief, worin er ihn mit eindringlichen Worten aufforderte, einen solchen Götzendienst 9) einzustellen. Vom Bischöfe von Breolau bald darauf erkymmunizirt trat Rouge alö Reformator auf und gewann in ganz Deutsch-land eine Menge Anhänger welche sich Deutschkatbo-liken nannten. Die verschiedenen Gemeinden stellten zwar verschiedene Glaubensbekenntnisse auf, im Allge- 5) Der uns vorliegende Entwurf des UntenchtS-wesenS stellt bereits eine Änderung in Aussicht. L) Josef II, erließ daS Verbot, die Heiligenbilder und Reliquien zum Küssen zu verabreichen; s. RamShorn S. 249. 7) An sogenannten Eoncurrenztagen läßt sich die-seS nicht längnen; hoch trauen wir der Mehrzahl im-merhin jenen religiösen Sinn zu, welcher die höhere Weihe gibt. Bei allen Völkern finden wir übrigens die Idee der Entsündigung, wenn gleich in schwachen Zü-gen ausgeprägt. 8) Ein neues Kleid würde wohl nicht den gan» zen Zustand ändern. 9) Der Streit wurde von beiden Theilen mit Heftigkeit geführt und von katholischer Seite als eine consequente Verfolgung deS Grundsatzes der Reliquien-Verehrung betrachtet. meinen kommen sie jedoch in folgenden Puncten uberein. 1. Wir verwerfen den Primat deS PapsieS. und wollen keine Bischöfe. 2. Wir verwerfen die Ohrenbochie, den Cölibat, d>e Anrufung der Heiligen di- Verehrung der Reliquien und Bilder. 3. Wir verwerfen die Abläße, gebothenen Fa-sten, Wallfahrten und alle jene kirchlichen Einrichtun-gen, welche nur zu einer gesinnungslosen Wcrkdeilig-keit führen können. 4. Der Gebrauch der lateinischen Sprache beim Gottesdienst soll abgeschasst werden. 5. Wir erkennen nur zwei Sakramente an: die Taufe und daö Abendmahl, ohne jedoch die einzelnen Gemeinden in der Beibehaltung ehristlicher Gebräuche beschränken zu wollen. 6. Die Taufe soll an Kindern erst bei erlangter VerstandeSreife vollzogen werden. 7. Das Abendmahl wird von der Gemeinde, wie eS von Christus eingesetzt wurde, unter beiden Gestalten empfangen. 8. Wir gestatten völlige Gewißensfreiheit, freie Forschung und Auslegung der heiligen Schriften 10) und finden wegen der Verschiedenheit der Glaubenslehre keinen Grund zur Absonderung. 9. Wir glauben an den Einen Gott und an Christus, den er gesandt hat; wir hallen daö Geboth der Liede für das höchste Gesetz dcS Lebens und wir verdammen um des Glaubens willen Niemand. Den kirchlichen Gottesdienst kann ich nichi näher schildern, weil ich noch keinem beigewohnt habe. Er dürste überdieß nach Verschiedenheit der Gemeinden verschieden sein. Die Gemeinden wähle» auch die Ab^ geordneten zu dc» allgemeinen Kicchenocrsammlungen, deren Bcschlüße jedoch nur als Vorschläge zu betrachten sind, und nur dann allgemeine Gültigkeit erlangen, wenn die Mehrzahl der Gemeinden sie angenommen hat. Konzilien sollen zu zwei Drittheilen aus Laien und zu einem Drittheil aus Geistlichen bestehen. II. Hat der DeutschkatholiziSmuS eine Zukunft? Für denselben spricht, daß die bestehenden Übelstände in der katholischen und protestantischen Kirche unwiderstehlich zu einer Reform drängen, daß die neue Lehre ein nationales und ein demokratisches Gepräge an sich trägt und dadurch ein wahres Kind des Zeitgeistes ist, und daß in Folge der Gewißensfreiheit die Rücksichten der Polizeifurchi und deS zeitliche» Vortheiles wegfal-len, welche mindestens in Österreich (?) Tausende in der alten Kirche festhielten. Gegen den DeutschkatholiziSmuS spricht, daß derselbe bisher noch keine großen theologischen Auto- 10) Der Entwurf deS UnterrichtSwesenS bean-tragt für Obergyrnnasien die theilweise Lectüre der schriftlichen Quellen deS Christenthums. — 155 - ritätftt aufzuweisen jtat, daß Manch? seiner Prediger sich eben so wenig durch einen höheren sittlichen Eba-racter wie durch eine gründliche Bildung auszeichnen, sondern durch gemeine Schmähungen völlig Jenen gleichen, welche sie bekämpfen, daß endlich unsere Zeit überhaupt im hohen Grade von Materialismus und IndifferentiSinnS befangen für religiöse Bewegungen keine große Empfänglichkeit zeigt. Das Steigen und Fallen der Staatöpapiere, die Lösung der streng poli-tischen Fragen intressirt eine Menge der heutigen Welt-menschen weit mehr, als Ronge und seine Genoßen. 11) Der GeniuS der Menschheit sorgt jedoch dafür, daß die Flamme der religiösen Innbrnnst nie völlig auslischt. Die Zeiten wechseln, und so wird auch wie-der eine Zeit kommen, welche sich vorherrschend für da» Religiöse und Kirchliche intressirt. Indessen wird der große Umschlag der politischen Verhältniße auch gegenwärtig schon die kirchlichen Einrichtungen »mstal-ten, unv wir dürfen daher in Betreff deS Deutschka-tbolieiSmuS die katholischen Priester immerhin fragen: Was werdet ihr »hu»¥ Werdet ihr die neue Lehre hereinbrechen laßen, ohne dafür, noch dagegen zu lehren und zu handeln? Dann seid ihr irreligiöse Indifferentisten und eueres Amtes unwertb. — Werdet ihr dieselbe wie Luthers Gegner durch eine Fluch von Schmähungen und Verleumdungen zu erdrücken suchen, alle bestehenden Miß-bränche rundweg ableugnen oder entschuldigen, und eS so vi,l möglich beim Alten laßen? Dann gebt ihr eure Sache im voraus verloren, die neue Kirche wird sich euch mächiig entgegen stellen, und es werden vor allen die Gebildeten (?) eure Tempel verlassen. — WaS also sollt ihr thun? Ihr sollt euren Gegnern daS Gute ablernen und eS in eure Kirche übertragen, die schwachen Seiten derselben sollt ihr dagegen mit allen Waffen der überzeugenden Belehrung und eines würdigen Lebenswandels bekämpft». Nur durch Refor-men könnt ihr die Pfeile euerer Gegner abstumpfen und dem Seeienzwiespalt vorbeugen. Noch bat sich aus dem geistlichen Stande in Sirirrmark keine Stimme vernehmen lassen, welche offen und ehrlich einzelne Reformen deS kirchlichen Wesens beantragt hätte. Uud wer wäre doch hiezu eher berufen, als gerade die Geistlichen? Wer darf sich dann 11) Wir gestehen unumwunden, daß daS Auf-»retten deS DeutschkatholiciSmuS in Österreich nicht geeignet ist. Proselyten zu machen, unv Ronge wohl am wenigsten. Auch wir haben seine ersten Bestrebungen mit Aufmerksamkeit verfolg», allein seine geisteSarmen Deklamationen gegen Rom, sein Pochen auf Menschen, würde, sein einseitiges Dringen auf Erfüllung deS EdristenihumS, dieses immerwährende negative Phra-senihum ohne die Macht schlagender Beweise genügt nicht mit dem Zauber der Wünschelruthe daS religiöse Bewußtsein zu erfrischen. wundern, wenn dieselben als Feinde der Freiheit und deS Fortschrittes angeklagt, und überall 12) mit Miß, achtunz und Hohn überschüttet werden. Vielen ist nicht die Religion, sondern ihre Pfründe die Hauptsache und diese laßen alles geben, wie eS eben geht. — Ande-ren fehlt nicht die Einsicht, wohl aber der Muth, „in nach Ebristi Beispiel den PharisäiSmuS anzugreifen und die Kirche zu reinigen. — Einige endlich sehen gar nicht ei», daß eS etwas zu reformiren gebe, sie finden ohnehin alles in bester Ordnung, »nd mit diesen haben wir auch kein Wort m.'yr zu verlieren. 13) Vom Banaler Kriegsschauplätze. Oravicza 27. August. (Privatschreiben). Am 22. August wurde Reu Moldova, der südlichste Punct deS ungarischen Provinziale, ein sehr niedlicher, wohlhabender Ort von 600 Serben überfallen. Der erste Angriff wurde von der mobilen Garde der Bergwerke siegreich znrückge-schlagen, allein dem zweiten konnten die ringsum an gegriffenen Tapsern nicht mehr wiverstehen, wenn sie nicht zugleich abgesch-ntten werden wollten; sie zogen sich daher nach SzaSzka zurück. X) e Serben hausten nun in Reu Moldova auf enlseyliche Weise, alles wurde geplündert, Weiber, Kmder, Greise geschlachtet, eine Menge Einwohner, obwohl wehrlos, erschossen, i» den Kirchen der schändlichste Unfug und Gräuel verübt, 12) Wir würden die Wahrheit deS Gesagte» als ein betrübendes Zeichen der Zeit erkennen, »nd freuen uns behaupten zu können, daß der Verfasser mit diesem Worte zu weit gebt. ES liegt eine Anzahl Briefe von Priestern au» 3 Dioeesen vor uns, welche einstimmig dem Fortschritte huldigen, (für den »chern H. \I. in der Celjske slov. nov. „nd »eine > ?! ? Leibwache freilich ein neuer Gegenstand des ZveiselS). Ob aber der M-itd fehlt? WiSistbiS jetzt, von Seite der Nltraradikalen geschehen, um diesen zu beleben? Die Psründensucht ist doch wohl kein Monopol der Geistlichen; die Büreaueratie in weitestem Sinne kann immerhin ein volle» Contingent ausstellen. 13) Auch wir wollen die Reform, bezeichnen sie jedoch nur als vermittelnde Brücke zu einem wich tigeren, wenn gleich vielleicht Nicht so nahen Ziele, welches aber nicht durch gegenseitige Bitterkeit, sondern auf dem offenen Wege deS wechselseitigen Vertrauens erreich, werden soll. Die zugesicherte Religionsfreiheit, der raschere Umschwung der Ideen, eine allgemeine volkstümliche Entwickelung und lausend andere »och im Keime liegende Ursachen müssen endlich auch jenen großen Tag herbeiführen, wo Katholiken und Prote stanten, mit dem Bekenntnisse beiderseitiger Übergriffe, sich brüderlich die Hände reichen und ein weitbeglü-ckende« BersöhnungSfest feiern. Zum Baue dieses großen DomeS laß» uns fort und so« mitwirken; nach Erringung der politischen Freiheit kann sich die Wi, stnschaft keine edlere Aufgabe seyen »nd „Wissen .st Kraft". — 156 - und endlich der ganze Ort den Flammen übergeben. Da« Fcuer wahrte zwei Tage; der ganze Ort sammt allen Werksgebäudcn ist ein Aschcnhausen. An 70 Wä-schen schleppten die Räuber mit Beute reich beladen fort, und die armen flüchtigen Bewohner konntcu nicht» alS das nackte Leben retten. Ein ähnliche» Schicksal dürfen auch wir erwarten, Oravicza wird bereit» schaa-renweise verlassen, und da» arme Dana», die frühere Kornkammer Österreich», ist schon bald zur Hälfte ei-ne Wüste. Fiume 31. August. Unmittelbar nach der heute früb erfolgten Ankunft eine» vom Banu» an den Viergespann Bunyevaz abgesendete« Courier» rückten ungefähr 1000 Grenzer und Ezerezaner ein und nahmen im Namen Sr. M. des König» von Croatien Besitz von unserer Stadt, worauf sie die Kasernen und die Wachtposten bezogen. Die Ruhe ward keinen Au-gcnblick unterbrochen. Die Nationalgarde ha» sich auf-gelöst. Der Gouverneur Crdötp und verschiedene Be-am»e schicken sich zur Abreise an. Sämmtliche Behörden, mit Ausnahme der Regierung sind in ihrer Func-tion verblieben. Earlstadt 29. August. Hier zu Lande rüstet sich Alles zum Kriege. Sonnabend und Sonntag mar-schirten 20,000 Mann durch unsere Stadt, und von beute an werden ihnen täglich kleinere Abtheilungen von 500 bis 1000 Mann folgen. Jede» Grenzregiment stellt außer dem schon längst organisirten 3. und 4. Bataillon noch 4000 bcwassnete Grenzer zur Verfügung. I« jedem Comitaie stehen bereit» wohlbewaffnete und gut eingeübte 3000 Garden zur Mvbilisirnng bereit, wäbrend außerdem in jedem Comüat 13,000 Mann auSgehoben werden. Rechnet man hierzu da» Banderial Husaren Regiment, die 2000 berittenen Sze-rezaner, die Artillerie. Batterien, dann die Streitmacht in Syrmien und die Czaikisten-Bataillone im Banale, so wird man e» wohl für möglich halten, daß wir in 3 Wochen in Pest einziehen, und daselbst unsern Land-tag abhalten. Der Übergang über die Drave dürfte dieser Tag erfolgen. Trieft. An Bord einer heute von Berdiansk und Constantinopel eingetroffenen öfierr. Brigantine ist während der Fahr« die Eholera au»gebrochen. (Llopdj Ungarn und Croatien. (2B. A.) Essek wird von den Croaten eernirt, die Broder und Gra-diseaner Gränzer sind zu Ielacii: übergetreten. Hra-bewsky bat nur noch über 2 Bataillon Don Miguel und das ital. Reg. Zanini zu verfügen. Da» rechte Donauufer bis zur Drau ist in den Händen der Eroaten. Silli. Gestern ist ein Courier von Wien durä) Cilli nach Agram abgegangen. Wir v«rnehmen, daß in Kurzem von der Regierung an Ielaei« ein Artil-krriepark abgehen wird; auch sollen noch 36 Bataillon nach Italien bestimmt sein. Wien Dr. I« Die weiteren angenommenen Puncte de» von Lasser am Reichstage im Namen von 25 gestellten ColkeNivanlrage» lauten: 2. Alle aus dem Unterthänigkeiesverhältnisse entspringende», dem unter» thänigen Grunde anklebenden Lasten, Dienstleistungen und Giebigkeiten jeder Art, so wie alle aus dem grund-herrlichcn Obereigenthume, au» der Zehent, Schutz, Vogt und (Wein) Derghrrrlichkcit und aus dcr Dorf-odrigkeit herrührenden, von den Grundbcsiyunzcn oder von Personen bisher zu entrichten gewesenen Natural, Arbeit» und Geldleistungen mit Einschluß der bei Bc-sitzveränderungen unter Lebenden »nd auf den Todes fall zu zahlenden Gebühren lind vo» nun an aufgehoben. 4. Folgt nun dcr neulich gegebene Antrag von Kautschitsch, welcher nach Palaczki'S Amcndrment lautet: Für einige dieser aufgehobenen Lasten soll eine Entschädigung geleistet werden, sür andere nicht. 5. Für alle aus d,ni persönlichen Unterihansvrrbande an« dcm Schutzverhältnisse, au» dcm obrigkeitlichen Inrisdiciions rechte und au» der Dorfberrlichkei» entspringenden Rechic und Bezüge soll keine Entschädigung gefordert werden, wogegen auch die daraus entspringenden Lasten aufzu Hörer« haben. Ueber den 6 Punct wurde aus Riegers Antrag mit Namensaufruf abgestimmt; er laute» t Für solche ArbnlSleistungen. Natural »nd Geldabgabcn, wcl che der Besitzer eine» Grundes, als solcher dcm Gu»o. Zchcnt oder Vogtherrn ;n leisten hatte, ist baldigst eine billige Entschädigung auSzumittcln. Mi» einer Ma jorität von 30 Stimmen, worunter die Minister, dcr größte Theil de» EenlrnmS »nd dcr Rcchtcn wurde diescr Antrag angenommen; 144 Abgcordnctc >timm ten verneinend, 36 ba„en sich der Abstimmung en» l,alten. 7. Die Holzung» und Wcidrechte, so wie d,c EcrvituiSrcchte zwischcn den Obrigkeitcn und ihrcn bis herigcn Unterthanen sind cntgeldlich, da» dorfobrig seitliche Blumsuch und Weiderech», so wie die Brach und Stoppelweide sind uncntgcldlich aufzuheben, v. Eine au» Abgeordneten aller Provinzen zu bildende Commission hat einen Gesetzentwurf auszuarbeiten und der ReichSversammlung vorzulegen ») über die ent zeitliche Aufhebung dcm cinphyteutischen oder sonstigen über Theilung de» Eigenthum» abgeschlossenni Vcr trägen begründeten wechselseitigen Bezüge und Leistungen, d) über die Aushebbarkeit von Grundbelastungen, di« etwa im §. 3 uicht ausgeführt sind. «) übcr die Ar» und Weise der Aufhebung oder Regulirung der im 5 7 angeführten Rechte. .1) (Nach Smolka'S Ad ändcrungsantrag): Ucbcr dcn Maßstab und die Höhc dcr zu leistenden Entschädigung, und Sbec den mrs dcn Mitteln der betreffenden Provinz zu bildenden Fond, au» welchem ledigkich die sür die betreffende Provinz zu berechnende EnschädignngSquote durch Vermittlung de« Staates getilgt werden söge. Schnellpressendruck und Verlag von I. B. Iere tin. Zntelligenzblatt z»r Wllior Leitung. Anzeigen jeder Art werden gegen Enttichtung der InsertionSgebühr für die gespaltene Cicerozeile mit 3 kr für einmalige,.4 ffr. jfür zwei.q-jigv.Md 5»ks.,.für dreimalige.^infthaftung iim- ßlchigen"Verlag«.',Ztiwnz,'«S«i»ptoir deö I. B. Je retin angenornmen. ZVr«. ty. DinStag den 5. September tg4g .Getreide M it t e l p r e i se. Cillier Rarktpveise. HZeizen her-Metz. 4 fl. 9 kr. ffprn 3 fl. K kr. Hafer 1'fl. 30 kr. Türkisch Weizen 2'fl.'40 kr.- in <5. M. Münzrur « in Trieft: .Hqiserljche Ducaien 4fl. 52 kr. 20 Franken^Stücke 3 fl. 30 kr. Souverain« d' Or 14 fl. 35 kr/K. M. Ther. iTbl. 2 -fl. ,&fr. 5 Franken-Stücke 2 fl. 4kr. Cours der StaatSpapiere in Wien. StaatS-Obl. zu 5 proc. 82 '/« — 82 */* Bank-Actien — 1108 — 1110. Nordbahn — 107 '/«—107 V,. Gloggniyer — 97—98 U4>mreilstc. Zclluiig 90 . Nummern 1 11. SO kr. Slavlselic (l'iilralJiliillcr, redigirt von Dr. C. Caspar und Dr. J. P. Jordan Die verschiedenen slavischen Völkerschaften Österreich« sind zum neuen Leben erwacht und -haben den festen ..Entschluß gefaßt, nach einem Ziele .zu »in-gen, gemeinschaftlich eine und dieselbe Politik z« befolgen. Die Kräfte, die dazu aufgeboten werden, hab,» beim Slavenkongreß, wie nicht minder an dem Wiener Reichstage ihre ersten Lebenszeichen von sich gegeben. Der Erfolg ihrer Bemühungen ist nicht zwei-fethaft, die Stellung derselben, ihre Macht und ihr Einfluß in und aus Österreich wächst und dürfte, wenn auch nicht herrschend, so doch in jeder Hinsicht mitbestimmend und mitentscheidend bei allen großen Fragen de« Staat« werden. Die „slavischen Centralblätter" sind das Organ zur Mittheilung alle« dessen, wa« da« Slavenihum betrifft, in ihnen stellt sich die ganze Politik dieser Völ-ker dar. Möglichst u mfä n g l i ch e Berichterstattung und rascheste Mittheilung sind da« Hauptaugenmerk der Redaction. Ztihlreiche Cörre'Sp'ondenten und Freunde der Sache unterstützen da« ''Uckttrnehckcn,"Welches bestimmtest, gtoßcn 'Einfluß auf die rffciMche Meinung zu erringen. Die „Slavischen CeMaMatter" ^scheinen in tag-lichen Nummern (nur DvnnerStag nicht) zu einem hal-ben (später ytmzen) Wogen-im -größten Quart und der PränumerationSprei« bctrützt »ierteliäbrig 1 fl. 30 kr. E. M. in Prag; die k. k. Posten nehmen nur halb-jährige Pvänumeratjon - «tit 3 °fl. 'ZKkr. C. M. an; wer nur auf ein Vierteljahr pränumeriren und da» Blatt durch die Post zugeschickt erhalten will, beliebe 1 fl. 48-kr.>-C. M. dixect an die utiterzeichnetc Gi> pedition franio einzustnden. 'Die Nummern 1 —35 (Mai und Juni) kosten 40 kr. E. M. an Ort und 'Sletle^nd 50 kr.'pr Post. — Da« MonatSitbonne-ment beträgt 40 kr. C. M. wird aber ebenfalls nur bei un« angenommen. Schon in der' kurzen Ztit'hat der Abonnenten-krei« sich erweitert und brächst mit irdem-Tage. We-nige Zeitungen bieten für solchen Preis so viel, ke i-n e einzige perfolgt ein gleiches oder ähnliches Ziel. Unsere Ztitschfift 'steht"'einZig in i'h^er Art da, und ist so z» sagen unentbehrlich für jeden, dem daran gelegen ist, rasch und umfänglichst über die An-gelegenheiten einer der Hauptnation unsere« Erdther le« Nachricht zu haben. Lxs,et!ition der älaviscrlien Centralblätter in' Prag: Altstadt, König«bad. Sri II. jll. Jtii'edii. Buch- Kunst und Musikalienhändler in Cilli ist zu haben: A l b u m der glorreichett Ereignisse der Woche vom 12. bis 13. Mar; 184B. Redigir» von Dr. Siegfried Becher. Preis 40 kr. C. M. D i e I o fp a it n t t c v, . oder die Einnahme von Rhodus durch Soliman. Charakter- und Heldengemälde aus der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderte«. Mit Stahlstich. Preis 40 kr.. C. M. Befreite Lieder. Dem jungen Oesterreich von Siegfried Kapper. Preis 4 V kr. C. M. So sieht's ans! oder Pinfeljstriche zur Kenntniß der Gegenwart von Saljmann dem Jüngern. 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