Kuyt parlamtutanscht Ncdtn! Marburg, N. Mai. Im Abgeordnelenhause Hot neulich Otlo HauSner die Einrichtung de« schweizerischen Kantons ZNrich gelobt, dessen Verlretung — der „grode Rath" — sestftesetzt, dah mit An»-nahme de» Berichterstatters kein Nvdner länger als eine Viertelstunde sprechen darf. Schade nur, daß nicht der Antrag gestellt worden, diese Bestimmung in die Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses auszunehmen. Die Mehrzahl hätte denselben freilich abgelehnt, denn eine fo alte und Nble Gewohnheit, wie die Langathmigknt unferer ParlamenlSreden, wird nicht mit einem Streiche ausgetrieben; allein versucht muß es werden, und gelingen wild es, wenn nur die Streiter nicht ermüden. Die Zeit, welche das Atigeordnetenhaus für seine Verhandlungen beansprucht, ist Geld und zwar Geld in des Wortes engstem Sinne, da jeder Tag eine StaatSauslage von dreitausend und fünfhundert Gulven erfordert. Und welche Vortheile bringt die Kürze der Rede für die gefetz^ederische Arbeit selbst! In solcher Rede bleibt mau bei der Stange und fährt mit derselben nicht im Nebel herum. Die kurze Rede hält sich strenge an die Lache und hat deßwegen nicht so viele Einwürfe und Gcgi!nreden zur Folge. Die kurze Nede zwingt den Sprecher zu ernstem Denken, um das über-flllsitge zu vermeiden, das Nothwendigste auszuscheiden und bündig zu faffen. Das Vertrauen des Volkes wird durch rasche und zweckmäßige Erledigung der Geschäfte gerechtfertigt. Die Gefetzgebung des Kantons Ziirich steht auf der höchsten Höhe unseres Jahrhunderts und verdient die Stadt, wo der große Nath zu tagen pflegt, auch in diefer Beziehung den Ehrennamen: „Limath'Athen." Nach Nede, schrisllicher Darstellung und Inhalt ist die Ge» letzgebnng dieses Kantons ein Vorb'ld, welchem A e u i l t - t o tt. Morgtnroth. Aon Herman Schinid. ltzortskj^ung.) „Den Herrin ist vielleicht Manches neu. was wir längst au den Schuhen abgelaufen haben! Naturwissenschasten wollen sie kultivireii, nicht wahr? In meinen Studentenjahren hätte i>t der Physik und Astronomie ich allein es mit den Herren aufgenommen, die jc^t den Mund so voll nehmen! Aber die Sozietät wird schon ebenbürtige Kämpfer stellen!" „Das ist mi)glich", sagte Haimhausen, „aber die Welt urthellt anders . . ^Die Welt!" ries Stadler achselzuckend. „Mein Neich ist nicht von dieser Welt, hat unser Herr gesagt!" ^Allerdings", entgegnete Haimhausen mit Nachdruck; „aber die sich nach ihm nennen, sagen anders!" Der Pater schoß einen giftigen Blick auf den Grafen, abtr er lächelte und rieb sich die Hände. ^Wollen wir uns doch nicht ereifern wegen einer solchen Kleinigkeit!" s.igte er. ..Einer Liebhaberei, einer bloßen Spielerei!" „Gleichwohl", entgegnete Hainihauien, „haben viele Länder und große Regenten sich ernst« Mittwoch den 12. Alai 1880. nachzustreben keine Vertretung mehr Grund hätte, als die österreichische. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Die nationaleBewegung imsteiri-schen Unter lande, welche mit dem Antrage auf Stovenisirung der Mittelschulen begonnen, zieht weitere Kreise und wird neuerdings die alte Losung ausgegeben: Lostrennung von der Steiermark oder mindestens Vorbereitung zu dieser Trennung durch eine nationale Statte halterei'Abiheilung. Die Deutschen und die große Mehrheit der Slovcuen werden aber jetzt wie früher einig sein in der Abwehr. Bismarck ist plötzlich im Reichstag erschienen, um „todtmüde", jedoch sehr leidenschast« ltch über die Hauptporteien zu kanzlern. Die Klerikalen mißtrauen, ein Theil der Nationalliberalen schämt sich, noch länger im Staube anzubeten und die Fortschrittspartei wirst das geflügelte Wort vom Despotismus in die Verhandlung. Der Schöpfer der Einheit ist zurn gewaltigsten Gegner der Freiheit geworden. Der Albanische Bund will durch eine Gesandtschaft die Großmächte ersuchen, den neuen Staat Albanien anzuerkennen. Die europäische Diplomatie wird dieser Gesandtschast gegenüber getheilter Meinung sein und dürften drei gegen drei stinlmen — Jialien. Frankreich und Eng-land gegen Rußland, Oesterreich-Ungarn und Deutschland. Vermischte Nachrichten. (Stenographie im Dienste der Heilkunde.) Etne eigenthürnliche Verwendung der Stenographie, wie sie wohl bis jetzt einzig dastehen dürste, kam nach der „Allgemeinen Deutfchen Slenographen-Zeitung" unlängst in Dresden vor. Ein Mitglied des dortigen Gabsls-berger'schen Vereines wurde beaustragt, eine Haft genug mit solchen Spielereien beschästigt. Vor einem halben Sakulum schon ward die brandenburgische Akademie in Berlin, vor wenigen Jahren die kurflirstliche Gesellschaft in Göttingen gegründet, selbst Rußland ist uns voraus und hat eine Akavernie . . „Mein Gott, ich streite ja nicht!" antwor-tete Stadler freundlich ausweichend. „Der Erfolg, die Geschichte wird entscheiden!" ,»Ich weiß nicht, ob Sie wohl thun, sich auf die Geschichte zu berufen, aber die Akademie kann es wagen. In verständlicher deutscher Sprache wird sie sich an 5^r und Herz des Volkes wenden — versuchen Me, wie rveit Sie dabei kommen rnit Ihrem Latein! „Jedensalls werden wir um die Ersolge solcher Bauerngelehrsamkrit Niemand beneiden! — Genehmigen Durchlaucht nur immerhin die nculnodische Akademie", suhr er fort, gegen den Kurfürsten gewendet, der, an seinen Tifch gelehnt, schweigend zngehört hatte. „Gestatten Sie immerhin den Versuch . . . dafür, daf» er nicht schaden kann, ist ja bereits gesorgt!" „Bereits gesorgt? Wieso?" fragte Haim« Haufen rasch. „Wieso? Sonderbare Frage!" erwiderte der Pater unbefangen. „Die Akt,demisten mögen sich versammeln und schön reden und drucken lassen, was sie wollen... daß sich nichts Ver« J-hrgaiig^ halbjährig 3 fl., vierteljährig l fl. 50 kr.; siir Zustellung 2 fl. InsertionSgel'i'chr 3 kr. per Zeile. Unterredung zwischen einern Arzte und einem Kranken aufzunehmen. Der Arzt, Sanitätsrath Dr. S. aus Berlin, war von den in Petersburg wohnenden Verwandten eines jungen russi-fchen Barons, welcher als geisteskrank seit einer Reihe von Iahren im Hause eines Herrn L. gepflegt wird, ersucht worden, den derzeitigen Zustand des Kranken zu untersuchen und die Unterredung, welche cr dchhalb mit ihm pflegen würde, stenographisch aufzeichnen zu lassen, um ihren Wortlaut seit ein Gutachten beigeben zir können. Dr. S. besuchte mit Herrn L. und dem Stenographen den Baron uno setzte ihrn den Zw.ck ihres Bcsuches auseinander. In der liebenswürdigsten Weise erklärte sich ver»Kranke einverstanden; der Stenograph nahm an dem Schreibpulte Plcitz und schrieb die etwas über eine Stunde währende Unterhaltung nach. Wer eintnal versucht hat. eine zwanglose Konversation auszunehmen, w>rd wissen, daß es keine leichte Anfgabe ist. Hier ka»n nun noch hinzu, daß der Kranke bald in Ausregung gerieth und nun mit ungeheurer Zungensertigkeit das Sinnloseste und Verworrenste untereinander redete. Nichtsdestoweniger gelang die wortgetreue Ausnahme. Später wurde das Stenogramm dem Arzte und Herrn L. in Abwesenheit des Barons vorgelesen, und Beide waren verwundert über die Treue, mit welcher Alles wiedergegeben war; sie erkannten durch ihre Namensunterschrist das Stenograrnm, welchem die Form eines Protokolls gegeben wurde, als wortgetreu an. Die am Tage darauf gelieferte Uebertragung be-nützte der Arzt bei Ausarbeitung seines Gutachten«. (Zur österreichischen Eisenbahn-Po litrk.) Die galijische LandwirthschastS-Ge-sellschaft hat in ihrer Jahresversammlung nachstehende Resolutionen einstimmig beschlossen: „I. Da nach den langjährigen Erfahrungen von ganz Europa die in dm Händen von Aktiengesellschasten ruheirden Eisenbahnen sich zu einer, siir alle Zweige der VolkSwirthschaft und derbliches einschleicht, dafür wird schon das Zenfnrkollcgium sorgen!" „Das Zensurkollegium!?" rief der Graf. „Alfo daraus will es hinaus? Daher Jtire unbegreifliche Bereitwilligkeit ain Anfange!" „Nun?" sagte Äadler mit unverhehllein Triumph. „Finden der Gras darin etwas Besonderes? Alles was gedruckt wird, muß das Imprimatur des Zensurkollegiums haben; — die Herren Akademisten werden doch nicht ex lex sein wollen in dieser Beziehung?" Haitnhausen antwortete riicht, aber er wandte sich dem Kurfürsten zu. „Noch kenne ich die Entschließung Eurer Durchlaucht nicht!" ries er. „Aber wenn Sie die Akademie unter die Zensur zu stellen gedenken, dann ist die jesuitische Znsammensetzung dicse« Kollegiums dafür Bürge, daß der Bock zuin Gärtner ge« mächt würde l Wenn Durchlaucht das im Sinne haben, danll bitte ich, mir den Entwurf lieber zurückzugeben." „Mein Gott", rief Stadler, „waruin diese Weigerung? Sie haben wohl nicht bedacht, Herr Graf, daß Sie dadurch gegen Ihre Akademisten im Voraus den Verdacht begründen, daß die Grnudsätze, die sie verbreiten wollen, das Licht und die Prtlfling zu fchcuen halien? Das deutet aus ketzerische, aus sreigeisterische Al" sichten!" Dlt „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sbnntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., ins Hau» mouatlich 10 kr. — mit Poslversendnng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig XIX. insbesondere für die Landwirthlchast förderlichen Tarifreform nicht werden bewegen lassen, so muß dos Staateifenbahnsystem angestrebt werden. II. Um zu diesem Ziele zu gelangen, müßte die österr. Negicrung: k^) daS Eisenbahnnetz durch den Bau nöthiger Hauptlinien auf Staatskosten v.'rvoltfiäadigen, eventuell den Kronländein den Vau von Seitenlinien auf LandeStosten gestatten; d) so oft als möglich von dem ihr mit Gest'tz vom 14. Dezember 1877, N. G. B. N2 zu, gestandenen Rechte der Uebernahme gewisser Linien in den Staatsbetrieb Gebrauch machen; c) sowohl diese, als auch andere in schwieriger finanzieller Lage befindlichen Linien durch frei» willige Aerträge ins Staatöeigenthum bringen; (l) bei den älteren Linien von denjenigen Bestimmungen der Konzessions-Urkunden, welche vkm Staate in gewissen, nicht mehr entfernten Fristen den entgeltlichen oder unentgeltlichen Erwerb jener Linien vorbehalten, Gebrauch machen. III. Da mit dem Augenblicke der Einführung des Staatsbahnsystemes die in Wien residirenden Zentral-Verwaltungen der einzelnen Linien ohnehin in einer einzigen Regierungszentralstelle werden aufgehen müssen, so ist schon jetzt die baldigste Uebertragung jener kostspikligen Verwaltungen in eines derjenigen Länder, durch welche jede Linie lauft, anzustreben". (Landwirthschaft. Zur Kultur der Sojadohne.) Der Adjunkl derWeinbauschule zu Marburg, Herr Jul. Hansel, berichtet im „Praktischen Landwirth" llber Versuche, welche nut der Sojabohne im verflossenen Jahre aus einem Acker dieser Anstalt gemacht worden; er schreibt unter Anderem: Ende Juni richtete ein Hagelschlag in allen Kulturen furchtbare Verwüstungen an, und auch das bezügliche Versuchsfeld war entsetzlich mitgenommen worden. Da selbstverständlich alle Hände im Weingarten und in anderen Theilen der Wirthschaft vollauf zu thnn hatten, so vergingen einige Tage, bis auch das Versuchsfeld an die Reihe kam. Mit den Buschbohnen ließ sich aber durchaus nichts mehr anfangen; sie waren so zerfetzt worden, daß an ein Erholen gar nicht zu denken war. Die Sojabohne hatte vor dem Hagel eine un» gesähre Höhe von 45 Centimeter erreicht und ln den unteren Blattwinkeln Blüten entwickelt. Vom Hagel waren viele Blätter und die jungen, saftigen und spröden Gipfeltriebe abgeschlagen worden, so daß nur die unteren zähen Stengel' theile etwa 30 Centimenter hoch stehen geblieben waren. Was sich so erhalten hatte, zeigte jedoch eine gesunde Farbe und die Entwickelung der Blüten hatte ln den Tagen nach dem Hagel» schlag keine wesentliche Unterbrechung erlUten. Ich ließ also die Sojabohne probeweise stehen, reinigte und lockerte die Reihen und hatte die Freude, die Pflanzen in kurzer Zeit wieder er- „Das besorge ich deßhalb noch nicht-, erwiderte Max, der den Entwurf wieder zur Hand genommen halte, „dafür bürgen wohl die vielen Well- und Ordensgeistlichen in dem Mitgliederverzeichniß. Ich lese hier den Propst Döpse und den Dekan Eusebius Amort von den Chorherren zu Polling, Propst und Konven-tualen von Schlehdorf, Pfarrer Miedanner von Dlngolfing . . . Sie erlauben mir zu glauben. Hochwürdiger, daß all' diesen unsere heilige Religion nicht minder am Herzen liegt, als Ihnen!. . . Und wie sonderbar!" fuhr er fort, nachdem er einen weiteren Blick in da« Ver« zeichniß gewoifen hatte, „je mehr ich diefe Liste betrachte, je bekannter wird sie mir, je mehr mahnt sie Nlich an eine andere. Erinnern Sie sich an jene Liste, Hochwürdiger, durch welche mir die Mitglieder einer geheimen und verbrecherischen Verbindung angezeigt werden sollten? Wie bedauere ich nun, sie verbrannt zu haben; die Vergleichung hätte wohl ergeben, od derjenige, der sie mir brachte, selbst getäuscht war oder ob er mich zu täuschen suchte." „Erlauben Durchlaucht", sagte Stadler leicht ausweichend, „daß ich zu Ihrer Majestät der Kaiserin eile, um sie über das Alterhöchste Wohlsein zu beruhigen." Der Kursürst machte schweigend eine verabschiedende Gkberde, der Pater entfernte sich starken zu sehen. Mit dem Höhenwachsthum war's aber vorbei. Dasür entwickelten sich die Hülsen NM so zahlreicher und so vollkommen, wie ich es bei keinem der srüheren Kulturversuche bemerkt hatte. Die Reife trat normal gegen Ende September ein und die Körner waren durchgängig sehr schön voll, rund und schwer. Sobald auch die obersten Hülsen ausgereist waren, wurde die Sojabohne gerauft und zum Nachtrocknen aufgestellt, was trotz der ziemlich ungünstigen Witterung ohne Schmie-rigkeiten von statten ging. Aus diesem voran-gesührten Verhalten der Sojabohne glanbe ich aber zweierlei besonders hervorheben zu sollen. Erstens, daß die Sojabohne selbst durch einen Hagelschlag (der hier in Rede stehende war von der schlimmsten Art) nicht wesentlich im Ertrage geschmälert wird. Zweitens, daß die Sojabohne ein Entgipfeln nicht nur verträgt, fondern daß dieses ganz wesentlich die reichliche und vollkommene Entwickelung der Hülsen und Samen begünstigt. Bei den früheren Versuchen halte ich immer eine Menge tauber Hülsen und unvollkommener Samen erhalten. Diesmal war es in Folge der Hagelwirkung nicht der Fall. Ich meine nun, durch ein Entspitzen, wie dasselbe ja auch bei mehreren anderen Kultur^ pflanzen gebräuchlich ist, würde die Sojabohne, namentlich wo Boden und Klima das Höhenwachsthum begünstigen, ohne daß die Menge des Ertrages irgendwie zurückgehen würde, viel gleichmäßiger und vollkommener entwickelte Samen liefern. Durch da» Entgipfeln wird das LängenwachSthum zu Gunsten der Ausbildung der Früchte und Samen abgeschlossen, die Reise ersolgt glnchmäßiger und das Trocknen schneller und leichter. Immerhin könnte anch der Futter» werlh der abgenommenen Gipsel berücksichtigt werden. Das Entgipfeln der Sojabohne dürfte am besten in der zweiten Hälfte des Juli vorzunehmen sein, doch müssen hierüber jedenfalls noch weitere Erfahrungen gesammelt werden. Es dürfte nicht unzweckmäßig sein, hier gleich, zeitig aus den Umstand aufmerksam zu machen, daß sich die Sojabohne, wenn sie etwa 10—12 Centimeter hoch geworden ist, ganz gut und mit sicherem Erfolge verpflanzen läßt, so daß man bei zu dünn aufgegangenen Saaten recht leicht noch eine Nachpflanzung vornehmen oder leere Stellen ausbessern kann. Zttarburtter Berichte. (Vinzenzverein.) Der „Erste Jahresbericht des St. Vinzenzvereines zu St. Magdalena in Marburg über die Zeit vom 1. März 1879 bis 1. April 1880" ist nun erschienen. Die Gesammtzahl der unterstützenden Mitglieder beläuft sich auf 421. Die Einnahmen betrugen 401 fl. ?8 kr, die Ausgaben 399 fl. 74 kr. unterwürfig. „Hier muß anderes Gefchütz aufgefahren werden", murmelte er und verfchwand. „Geh Du auch nach Haufe, Haimhaufen", sagte der Kursürst, „geh mit Gott und grüße mir Deine Freunde! Ich habe es gut mit Euch im Sinn — aber die Zensur ist einmal Gesetz, von dem kann ich Euch nicht befreien, das siehst Du wohl selber ein. Vielleicht läßt sich ein Ausweg finden." „Wenn Durchlaucht ihn aus sich selbst finden", sagte Haimhausen sich verneigend, „dann gebe ich meinen Kopf zum Pfände, daß der Ausweg auch der r^'chte Weg lst." Der Kurfürst war allein; er nahm an seinem Tische Platz und begann den Entwurs der Akademie noch einmal zu durchlesen. Er war aber noch nicht weit damit gekommen, als der Kammerdiener die Thür m.t der Meldung öffnete: „Ihre Majestät, die Frau Kaiserin Mutter!" Maximilian sprang überrascht aus und eilte der Eintretenden entgegen. Amalie, des kaiscr> lichen Kqrl Albrechts Witwe, war keine gebieterische und stolze Eischeinung, aber feierlich abgemessen in jeder Bewegung, unschön und streng von Antlitz, kalt und beinahe hart in jedem Worte, das sie sprach. „Dars ich fragen", sagte der Kursürst, indem er ehrerbietig ihre Hand an die Lippen Der Verein unterstützte mit Lebensmitteln allwöchentlich 29 Familien mit 54 Kindern, balf 6 Familien den Wohnzins bezahlen, betheilte l2 Familien mit Kleidungsstücken, versorgte 1 Famllie den Winter hindurch mit dem nölhigen Brennmateriale, bezahlte für einen dürftigen Etudenten allwöchentlich einmal die Mittagskost, desgleichen für einen alten, in augenüicklicher Roth sich befindenden, pensionirten Beamten durch 25 Tage das Mittagmahl. Der Verein vermittelte Arbeitslosen Arbeit und Verdienst, brachte 2 Waisenknaben in die Lehre zu braven Meistern, bezahlte für einen kranken Familienvater die Reisekosten in das allgemeine Krankenhaus nach Graz, unterstützt noch immer seine verlassene Familie mit Lebensrnitteln und hilft ihr den Wohnzins monatlich bezahlen. Zweien aus Bosnien heimgekehrten Kriegern, die krank und von Allem verlassen waren, ge-wäl^rte der Verein wöchentlich Unterstützung, bis sie gesund wurden und Anstellimg erhielten. Einer armen Witwe mit vier kleiiien Kindern verabreicht er wöchentlich Lebensmitteln, Holz, Kleidungsstücke und Hilst ihr den Monatzins bezahlen. (Zum Brande inDobrofzen.) Dieses Feuer soll durch eine Grundbesitzerin entstanden sein, welche in das brennende Schmalz Wasser gegossen. Eine Bauerntochter, die kürzlich aus dem Spitale in Marburg heimgekehrt und am Morgen vor dem Ausbruch des Feuers die Sterbesakramente empfangen, wurde von ihrer Miltter aus dem brennenden Hause getragen; als man die Gerettete unter einein Bailme niederlegte, war sie bereits todt. Der Schaden beträgt 54.000 fl. (Hage l.) Diö Gegend von Franz ist durch einen Hagelschlag (ohne Regen) verheert worden. (Ernennung.) Der Hütlenverivalter Herr Adolf Brunner in Cilli ist zum Obec-Hüttenverwalter ernannt worden. (Zur Fleischsrage.) In der letzten Sitzung des Gemejnderathes von Cilli verlas der Bürgermeister nachstehenden Antrag, welchen zwölf Mitglieder unterzeichnet: „Nachdem die Viehpreife feit dem Erlöschen der Rinderpest, die in den Rachbarbezirken geherrscht hat, um 25—30Perzent zurückgegangen sind, die Fleischpreise dagegen aber noch immer so hoch ange-setzt erscheinen, wie zur Zeit der höchsten Vieh-theuerung und daher in keinem entsprechenden Verhältnisse zu den herrschenden Viehpreisen stehen, so wird der Antrag gestellt: Der Herr Bürgermeister werde ersucht, die Fleischhauer von Cilli behufs Erzielung von, den laufenden Viehpreifen entsprechenden Fleischpreisen vorzuladen und ihnen gleichzeitig zu bedeuten, daß, wenn das Mißverhältniß zwischen Vieh- und Fleischpreis noch sernerhin wahrgenommen werden sollte, die Gemeindevertretung Willens sei, führte, „was mir so unerwartet die Gnade verschafft, Eurer Majestät noch so spät meine Verehrung bezeugen zu dürfen?" „Mich führt eine Bitte zu Dir, mein Sohn", erwiderte die Kaiseriir, sich anr Arme des Kursürsten im Sopha niederlassend. „Es ist nur eine Kleinigkeit. Vorher aber will ich inich überzeugen, daß Dein B wissen und mein Herz mir eingeben!" Fortsetzung sotzt.) Kundmachnnq. Tie Anmelduns^tn zu den am Schluße deS IlUtsrnp?" Schuljahres slattfindcndeii Prüfungen der Reife au der hiesigen k. k. LehrerbildnugS-Austalt sind längstens bis zum 22. Mai d. I. an die unlerzeichnkte Direktion zu richten. Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt Marburg am K. Atai 1860. Gcorfl KaaS, t. k. Direktvr. (^»«inn-kvijwulKtinli. .^-'kutc Mittlvoch den 12. Mai 1880: Grossvg VMLML' von der mlgarischl?n Musittllpelle des Herrn Anfang 8 Uhr. Entröe frei. (536 UG-Uütel ^Vien.-Wx Heute Mittwoch den 12. Mai: der Sinjispiel-Gesellschast ^»st> ktm der beiden Lhansonrtteil-Säiizerinne« Frl. XmöUo iliid /rl. Sodobvr. Ansang g Uhr^ Entiv>! SS kr. Ankündigung. 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(511 Zumati'a vismanton. r». ^lit Diosom lieslire ieli'mieli liolcavnt 2U ^odon, (Iliss ied moiu Lueküruelcerei- uvcl mit cleiu Veiwge V0Q 8eku1-, Leki eil)- Nttä XviedeN' I^i't0i' l^tis^uettss ete. vte. «.ufmerlcgkl.m waelieu. Indem ieli 5iir 6a3 mir dislier lzev^ieseliv Vertrl^uvQ Iiesteng lianico, empfellle meius vereinten (^eseliäkte unä versielwre äie reollste Letlionuu^. Iloelii^elituvßsvoll »katiann 533) Ilauz)tplati! 13. Lel< 6. DomgNZso. ^laidurg, 12. I^ai, 1880. A Diese wahrhaft prachtvollen Steine be Isitzen ein immenses Feuer, sind masserklar! Aund nur durch die Probe von echten zuI «unterscheiden. Wir versenden portofrei: massiv, doubl. Gold, das St. 3, ^4 fl. massiv, doubl. Gold,^ Adas Paar 5, 6 fl. gegen Franco-ZuschickunG Ades Betrages. Bei Ringen gebe man dieI Meite an. B ^ Auch massive Gold-Double-Chemissetten-I IKnöpfe mit Steinen 3, 4 fl., masiiue Gold-« s»Double-Uhrketten, neueste Fa<^ons, 3, 4, 5« Zund 6 fl., Halsketten 7 fl. 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Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet 1 Ganses Original-Loo» nur 6 oder S'/a tl.-g l dsibss „ „ „ S „ 1'/«» ^ t viorts! „ „ » 1'/, „ Alle Austräge werden votort gegen l^iukelläuvL^, ?ostein2^t»1uvx oder I^sokvabmo 6es Lötrs^ss mit der größten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jeder mann von uns die mit dem Staatswappen versel^enen vrixillal-l^ooss selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amt lichen Pläne gratis beigefiigt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amt liche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt uvtsi' Lt.aatL-(^g.raQtis und kauu durch direkte Zu sendungeu oder auf Verlangen der Jntereffenten durch unsere Verbindungen au allen größeren Plätzen Oester reich'S veranlaßt werden. 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Triest-Wien: Abfahrt 2 U. — M. Nachts. Wien-Trrest: Abfal,rt 1 ll. kl M. NachtS. Marburg- Wien : Abfahrt 2 U. 41 M. Nachm. Wteu. Mar bürg: Ankunft 2 U. Ib M. Nachm. Drn