Mittwoch den 11. Hktover 187S. XV. Jahrgang. Die Marburger Seituna" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Arettag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjahrig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; für gustellung _ins Hauß monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Inj^rtionsgebilhr 8 kr. pr. Zeile. Zur Klarflkllaiig der gemtiisamtn Lajltli. l. G Außer der Achtzig-Milliotten-Schuld gibt es noch eine, über welche der Sietienund-sechziger „AtiSglech" leicht hinweggegangen ist, welche damals zwar nicht „vergessen", dasiir aber in einer Weise erledigt wlirde, die zu den größten Schwierigkeiten stthren kann. Wir meinen die gemeinsame schwebende Schuld. Die betreffenden gesetzlichen Bestimmungen besagen wörtlich nichts anders, als dab „die in Staatsnoten und Mttnzscheillen bestehende schwebende Schuld vou zusamlnen 312 Mill. Gulden unter die solidarische Garantie beider ReichStheile gestellt und diese Garantie auch auf die aus einer Verminderung der Hypothekarscheine hervorgehende eventuelle Vermehrung des Staatsnotenumlauses bis zur Maximal-grenze von 400 Mill. ausgedehnt werde" Hiernach sind beide Reichshälsten deln Gläubiger gegenüber sttr die schwebende Schuld zur unge^ theilten Hand, d. h. jede eventuell sür's Ganze, barhast. Ueber die gegenseitige Quote der Schuld und Haltbarkeit hiesür ist keine Bestimmung getroffen, sondern es heißt blos: „Die anderweitige Vermehrung der iil Staatsnoteil oder Mtwzscheinen bestehenden schwebenden Schuld, sowie die Maßregeln zu ihrer künftigen Fundi-rung können nur iin gegenseitigen Einvernehmen der beiden Miinsterien und unter Genehmigung der beiden Legislativen stattfinden." Es ist also die Frage, nach welchem Ver-hälttlisse die (nach außen hin solidarische) Verbindlichkeit reparirt werdeil solle, respektive in welchem Maße beide ReichStheile zu eitler eventllellen Fltndirung der schwebenden Schuld beizutragen haben, vollkolnmen offen. Weder ist der Maßstab 30:70 irgendwie anzuwenden, noch steht der für die seinerzeit bestandene fun-dirte verzinsliche Schuld angewendete Verrech' nllngsmodlls ssir vorliegenden Fall fest. Es muß vielmehr ein neuer Schlttffel speziell wieder gesunden und beiderseits angenommen werden. und es hat die eine Reichshälste es silr alle Zukunft in der Hand, durch einfache Nicht-annahlne des von der anderen vorgeschlagenen ParticipationS'Schll'issels die Wiederherstellung der Valnta unmöglich zu machen. Filrwahr: eine rosige AllSstcht siir die vaterländische Volks-wirthschaft! Zur Zeschichtc des Tages. Die Konferellz der gesalnlnten VersaffungS' Partei mit dein Ministerlim betreffs die A u s g l e i ch s f r a g e, die am l7. Oktober hätte stattfinden sollen, wird lmterbleiben. Regierungsblätter verniuthen nun, das Ministe^ rium werde eine nöthigende Veranlassung nicht abwarten, sonderli aus freien Stücken, wahrscheinlich dei der Vorlage des Voranschlages, ilber diese Frage sich aussprechen. Wir aber verlnuthen, daß diese Mittheilung, viel zu allgemein gehalten, nicht befriedigen werde. Innerhalb der jungt schechi scheu Partei ist es zun; Bruche gekolnnlen. Dr. Eduard Greger spricht sich in einer soeben veröffentlichten Schrift ^„Unsere Politik") für die Beschickung des Reichsratlies und für den gesetzliche!» Widerstaild ans. Ein Staatsrecht '^Whuiens gebe es nicht mel)r. Die Tschechen lMben die jdemsierer Verfassung anerkannt und t)al'en ihre Vertreter auch 1<^62 im Abgeordneten- haus gesessen. Die Vertheidigung des böhmischen Staatsrechtes habe die Tschechen zu La» l?aien des Feudaladels, zu Miinstranten der ultramontanen Klerisei, zum Gespötte des freisinnigen Europa gemacht. Das ganze Heer Rumäniens ist zu großen Manövern eiltberufen worden. Diefe Maßregel läßt wohl nur die eine Den-tung zu, daß Rulnänien an die volle Unabhängigkeit von der Pforte denkt und alle Vorkehrungen trifft, um die nächste günstige Gele genheit zur Ausfiihrung des Plaues zu beuiltzen. In Konstantinopel nährt man die Hoffnung auf ein österreichisch ungarisches Bttnd-niß. Warum nicht? Die äußere Politik Oesterreich Ungarn» ist eine magyarische und in den Regierungsblättern Ungarn« folgen sich ohtle llnterbrechuug die Erglisse feurigster Sympathien für k^ie l1nabl)ängigkeit der Türken. Am Goldenen Horn haben auch bereUS Versamm-llmgen stattgefunden, um den Magyaren ihre Zuneigung auszudrücken und die Zeibzeitnl,g dankt für die freundschaftlichen Gesinnlmgen der tapferen Stammverwandten und Nachbarn. Vermischte Nachrichten. (Telegraphifche Witterungs-berichte.) In den Vereinigten Staaten von Nordamerika gibt es hnndertsiebzehn meteorologische Ztationen. Diese sind in verschiedenen Hötien angebracht und so vertlicilt, daß sie möglichst gnt alle Lokallagen repräsentiren. Die Beobachtungen werden zn densell'en Stunden dreimal ailgestellt, ven gleichlautenden Weisungen des Central'-BureauS zn Washington gemäß, . lvelchem die Resultate übergeben werden. Die Uebermittlnngen gescheheit so schnell, daß WM N e n i l t e t o n. Das rwigt Lich!. Bon C. Heigel. (Kortstj^ung.) Gregor's erster Blick siel, scheu und angst-voll aus den Todten, ob er sich nicht zornig ausrichten und rufen werde: „Hinweg!" — Neiit, dieses Antlitz trug zu deutlich scholl die SiginNur des Grabes. Ein zweiter Blick galt dem Möllch, der zu Häupteu der Bahre kniete. Es »var Ambrosius, eiu Greis znit schneeweißem Haar nnd einen» Gesicht, das von der nahen Auflösung die Verklärung vorausnahm. Dieser Mönch war seit einem halben Jahrhni^dert inl Kloster und seit zwanzig Jahren blind. Er sprach nur selten, ost hörten seine OrdenSbrü-der Mollate lang kein Wort von il)m, und wenn er antwortete, war seine Rede kurz »lnd dunkel, wie Orakelsprüche. Der Prior kniete ausathmend im Betsttlhl nieder, der für ihn dicht am Sarge stand; feine Angst vor den» lebendigen Zeugen dieser Äunde war beschwichtigt. Er barg seil, Antlitz in beide Häilde, uin die Leiche nicht zu sehen, und ver- suchte zu beten. Vergebens! Die Gedanken stürzen vom Hiinmel zurück; sein Ohr. alle Sinne richten sich aus das Geräusch, das wie Ltim-mengetös der linterirdischen ii» die Stille der Nacht ui»d des Todes töl»t: der Stro»n rauscht ui»d zischt, braust uild bra>idet an die Mauer»». Bald ist's Gregor in» Wirbel seiner Sinne, als sah' er die Wellen sich ausbäuinen. ain Fenster wir Arine en»porgreisen, und Häupter mit weiße»» Schai»mkronen »»ach il)ren» Opfer blicke»» . . . . Dann ge»vöhiil sich sein Ol)r; das Brausen sil»kt zu»n leisen Schl»lchzel» »»nd Klagen herab, llnd »»u»» erhol' Gregor das Ha»lpt und starrte die Leiche a»». „Was denn ist es", sragte er sich selbst, „daß eii»e einzige Welle alle Gedanke»» und E»»»pfi»»dunge»», Pläne ui»d Wünfche in diese»» Gehirn at»slöschte. und daß eine Ewigkeit z»vi-schen Heut ut»d Gesteri» gähl»ei» ka»»»» ? Entseelt, sagt die Kirche, der Leib zersällt, doch die Seele fliegt aus, ist unsterblich. ll>»d soll dies Schauspiel zivischei» Geblirt und Tod Norln u»»d Schicksal der Unsterblichkeit scii» ? soll sie utn dieser Spa»»ne Zeit willen ewig glückselig oder eivig verflucht werden? ll»ld »ve»»»» die Seele Höheres ist als der Leib, warn»» ver»nag sie nichts gegen desse»» Vernicht»»ng, nach der ihre Verda»n»nung kon»»nt? Gregor trat der Angstschweiß aus die Stirn. Jh»», den Gla»»bensstarken, beschlichen Gedaitken, wie er sie bisber »»ieinals dachte, Frage»» »vurde»» in ihin laut, auf die er keine Antwort sand. Sei»»e Zweifel hatten freilich nicht die Mettiode der Schule und die Sprache der Wisseitschafl; Bent'dikt»»s hätte darüber gelächelt, aber für den schlichte»» Mann, der den Pflug besser zu handhabe»» .vußte, als das zweischneidige Wort, wäre»» sie surchtl^ar, »»n»vider-stel,lich. vernichteitd. Erst blickt er von sicherer Höl)e hinab; da ersaßt ihn Lch»v»»idel; der Bode»» rollt u»ld schwindet u»»ter seinen Aüfzei»; da und dort kla»tt»nert er sich a>» de»» Feljei», aber auch der, den er granitei» »vähnte. ist »»»orsch u»»d ver»vittert. Alles »va»»kt ul»d stürzt, pfleilschnell schießt er hinab ui»d sieht sich i»n Abgr»»nd, wo Finsterniß ihn nlnsängt, tosende Fl»»then über ih»n zusa»tt»nel»schlagel» »»»»d hotin» lache»»de Dä»nolle»» ihn von Tiefe zn Tiese schleudern . . . „Was ist G»»t u»»d Böse?" schreit eS in ihin. „We>»»» die Welt n»lr eii» toller Maskenzng ui»d die ll»»sterblichkeit eii» Märchen »väre? Wenn diese ausgedunsene. grinse»»e Masse die e»l»zige tti»d letzte Tl)atsache von Be»iediktus wäre, Freud' und Leid, Haß »»nd Liebe, das ga»»ze Leben nur a»lf Ver»vesi»ng hina»»sginge? Wenn ich der Mörder, gleich de»» Hu»»derttau-senden. die heilig lebte»t, »»»cht »nehr voin Jen- nicht ganz siebzig Minuten nach dem Augenblick, wo eine Beobachtung gemacht ist, jede Station die Angaben aller übrigen kenlit. Diese Berichte, die in jeder Station ankonlnlen, werden in eine Karte zusammengefaßt, die man an der Thiire des Bureaus, in der Handelssamn?er und im Allgemeinen au den Punkten anschlägt, wo sie möglichst schnell zur Kenntniß des Pllb-likum« gelangen können. Während dieser Zeit hat eine höhere Kommission in Washington alle diese Angaben berathen, daraus die Wahrscheinlichkeit des Wetters silr die verschiedenen Gegenden berechnet und wird das Ergebniß nach zwanzig passend gewählten Städten befördert. In jeder Äadt werden diese Wahrschein-lichkeitS-Angaben in einer großen Zahl von Exemplaren gedruckt, und um 11 Uhr Abends von Washington abgesendet, kommen sie rechtzeitig an, NM in allen Morgenblättern von ganz Amerika veröffentlicht und selbst in den kleinsten Städten vor 10 Uhr Morgens angeschlagen zu werden. Zu L/ynchbnrg (Virginien) vermeidet man bei der Zubereitung des Tabaks Verluste an Waaren und Taglohn, indem man bei dem Trocknen der Tabakblätter im Freien oder bei d^r Einsuhr die Wahrfcheinlichkeits-Angabe des Wetters befolgt. In Memphis (Tennessee) beachten die Eisenbahnen und Trans-port-Kompagnien sortwälirend die Angaben der WitterungS Bulletins bei der Absendung von Waaren, welche durch den Regen oder durch plötzlichen schroffen Witternngsivechsel Schaden erleiden können. Ein Ziegelbrcnner hat öfter an eil,SM einzigen Tage auf diese Art Verlllste von !0N0 bis 1500 Franken vermieden. Die Baumwoll-Jndustrie erfährt dadurch groben Nutzen. Dank diesen Angal'en verineiden die Bewohner der Mississippl-Üfer, wenn auch nicht die materiellen Verluste, welche eine lieber-schwemmung mit sich bringt, doch die an Menschenleben. Wie grob also auch die Ausgaben scheinen mögen, welche der „Signaldienst" verursacht, so sind sie doch jedenfalls weit geringer als die Vortheile, welche er gewährt. (Gegen Fälschuug derLebenS-mit t e l.) Aus Hessen-Darmstadt wird geschrieben : Bei der Art uich Weise, wie heute alle zum Leben und Gesundheit der Menschen nött)igen Bedürfnisse gefälscht werden, ist es eine Frage von der größten Wichtigkeit, zu überlegen, was geschehen kann, unl der Verfälschung ulld Verschlechterung der Lebensmittel einen Dannn entgegen zu setzen. Wenn nmn die Errungeil-schasten der Naturwissenschaft nnr dazu zll be-ntttzen scheint, um Brod, Wein, u. s w. in seits zu fürchten hätte, als das Nichts, nnd nichts zn erwarten, als den Wurm? . . . Herr Gott!" betete er dmn» und rang die Hände, „verlaß mich nicht! Soll ich nun felber den» Zweifel verfallen, der ich den Zweifler ermordete?" Er fprang enipor und rief laut, lialb wahnsinnig vor Aufregung: „Ainbros! Anibros! Der Blinde erhob sei!» Hanpt. Der Prior stand jetzt neben dem Sarge und hatte die wildrollenden Angen anf den Alten gerichtet, die Rechte aber aus die Brust des Todten gelegt. „Ambros", keuchte er, es giebt Schicksale, die kein Gott, sondern die Hölle erdenkt und ausspinnt. Dieser T-odte war inein Freund, ich wuchs mit ihm allf, tl^eilte nlit ihn» die Träunie der Jugend und die Sorgen der Ärnintl). Ich rettete einst sein Leben und that in einer Stunde mit ihin das Ordensgelübde. Sein Wohl und Weh' waren mein, uud er war mein Wohl und Wehe. Wenn er in m^lne Stube trat, war nn^'s als ginge der Tag aus. und war er krank, wich ich Tag und Nacht nicht von seinem Lager. Beim Allmächtigen, ich liebte ihn wie einen Bruder, und doch, diesen Mann, diesen Bruder hal»' ich--Ah!" Er suhr jählings mit gellem Schrei zurück. Seine Hand hatte die eisige Hand des Todten berührt. einer der Gesundheit schädlichen Weise zu säl-schen, so kann nian es nur mit Freude begrüßen, daß sich in den Städten Pereine bilden, welche die Lebensmittel prüfen, die Verfälscher entlarven und zur gesetzlichen Bestrafung bringen. Ueber diese Frage verhandelte dieser Tage auch iu Darmstadt eine Versannnlung, zu welcher sich Mällner aus allen Lebensstellungen eingesunden hatten. Wenn durch ein gemeinsames Vorgehen auch nicht alle Betrügereien entdekt werden, so kann doch nianches Uebel verhindert und nianches Unheil abgewendet werden. Lchon der Gedanke, daß ein öffentlicher Verein die Lebensnnttel prüft, muß die Händler und Verkäufer von der Verfälschung abhalten. (Die Südbahn und Ungarn.) Zum ersten Male begegnen wir einer Aeuße-rung aus Südbahukreisen über die beabsichtigte Abtrennung der ungarischen Linie. Die „Se-Maine Financivre", welche bekanntlich dem Hanpt-Aktionär der Südbahn (Rothschild) nahesteht, bemerkt ill einenl längern Artikel über diese Frage unter Andern, Folgende«: „Ungarn hätte IN jeden, Falle miildestens ^>6 Millionen zu bezahle». Wol)er könnte sich dieses Land eine jolche Summe schaffen? Ohne Zweifel wünfchte man. wie Italien, die Gesellschaft mittelst Annuitäten zu bezahlen, welche ^Zinsen und Amortisation der Obligationen decken und einen gewissen Ueberschuß für die Aktie» belas-seu sollten. Allein die Form wäre hier nicht die Hauptsache; es käme eben auf die Zahlung an. In der gegenwärtigen Nolblage des unga-rlscheil Staatsschatzes würde jede Baarzahtnng a pllvri ansgeschlossen sein. Der Baarzahlung aber eine Zal)lnng in ungarischer Rente zn substituiren. könnte seitens der Südbahngesell-schast nienials genehnngt werden. Griffe man auf deu Vorschlag einer Annuität ziirück, so drängt sich die Frage auf, wo sich eine Garan^ tie fände, welche die Jahreszahluiig hinlä>,glich sicherstellen möchte. Alles, was Ungarn in dieser Beziehung liieteu könnte, wäre eine Ein zeichnnng im Eisenbahn Grundbnche. Allein Niemand würde dies als eine ernste Garantie ansehen .... Ueberdies wäre zu beachte»!, daß die vcnetianische Linie dem Dienste keinen Eintrag that, währuld es mit der ungarischen Linie sich anders verhielte. Die österreichische Regierung kann nnmöglich die Hand zn einer Maßnahme bieten, deren erstes Opfer fie selbst wäre." (Flüchtlings Heimkehr. Eri n nerung an Füster.) lKiner der bekann- „Vater", sagte der Unglückliche, nachdem er wieder F assung errilngen hatte, „Du kannst das Fieber, das mich durchwühlt, nicht l'egrei-fen! Dein Blut kreist ruhig, und unsere Leiden-schasten versuchen Dich nicht; O, daß ich blind gewesen wäre, gleich Dir!" Der Greis erliob seine zitternde Hand und sprach, langsam, seierlich: ..Ich habe das ewige Licht!" „Das ewige ^^icht". stammelte Gregor und brach bewußtlos zusammen. Und still ward es ini Gemach, das drei große Räthsel iinischloß : die Blindheit, deu Tod uud die Schuld Als es Mitternacht schlug, sauden die eii,tretenden Mönche ihren Prior ohnnlächtig über den Leichnan» hingestreckt. Sie trugen ihn nach seiner Zelle. Durch Nel'el und 5prül)regen glitt am Abend des grünen Donnerstags ein Kahn die Donau hinab. Der Felsdorfer Fährinann saß mit seine»! Schwiegerfohn Hans am Steuer, zwei Mönche kauerten ihnen gegenül^er, nnd an! Boden des Nachens stand ein Sarg. Sie fuhren zum Begräbuiß Fern vom Kloster und in uugeiveihte Erde sollte der Mönch versenkt werden, von dessen Tod nur die Wellen wußten. „Ich keune Dich kaum wieder", sagte Pa-ter Hieronyinns zu seinem schweigsamen Gs- testen Männer der Wiener Revolution, Einer, sährten. „Das Unglück kann unsern» Prior nicht tieser zu He-zeu geheu, als Dir" „Vll'iiwnw mvri". flüsterte der Bruder Kelterineister uud sali trübsinnig in's S^nel der Wellen. „Seit gestern l)ab' icb kein anderes Wort von Dir gehört. Willst Z^n de!« Pater Ainbros nacheisern? „Ich bal'e ein Gelübde getlian." „Zli schweigen?" sragte ungläulng der Pater. „Frennd, Schiveigen ist sch!ver." Der Klosterbruder neigte senfzeild sein Haupt, mmi", sagte er dann. „Der Trübsal solgt die Freude nach", nahm Hieronymus wieder das Wort. „Nach dieser nnseligen Charwoche sollen wir ivenig-stens festliche Ostern haben. Heute Vornlittag kam ein Stadtbote zum Prior. Zufällig trat ich iu die Pförtnerstube, als er nach seiner Ab. sertignng ein Frühstück daselbst verzetirte. Den Pflichten in der Gastsreundschast zu genügen, setzte ich niich zu ihin und so ersuhr ich denn anch. was silr eine Nachricht er gebracht batte." (Forisettuiitj der ein Leben voll Behaglichkeit um seiner Ueber-zeugung willen geopsert hat und den seine Äebe zur Freiheit in die Fremde und — ins Elend getrieben. Dr. Anton Fltster, ein gel^or-ner Krainburger, seinerzeit Professor der Religionswissenschaft und Erziehungskunde an der Hochschule zu Wien, Feldpater der akadenlischen Legion nnd hervorragendes Mitglied des österreichischen Reichstages, ist jetzt aus der Heimkehr begriffen. Wir ei halten diese Nachricht in eineni an den Herausgeber der „Deutschen Zeitllng" gerichteten Schreiben Kudlich'S, das wir im Nachstehenden wiedergeben: „Hoboken, 20. September. Lieber Freund! Derselbe Steamer, die „Pommerania", der Ihnen diesen Brief bringt, wird auch unfern Frennd Professor Füster an die deutschen Ge« stade gelandet haben. Ich habe ihm gerathen, gleich bei seiner Ankunft in Hamburg Ihnen telegraphifch cinzuzeigen, wann er in Wien eintreffen wird. Ich bitte Sie, ihn persönlich aus dem Bahnhofe zu empfangen und für seine zeitweilige Unterknnst in Wien zn sorgen. Füster ist 70 Jahre alt, ein schwacher, gebrechlicher Greis und des Reifens ganz ungewohnt. Es ist also nöthig. daß ihm Jenland znr Seite steht. Er lebte hier von seinem Gehalt als Lehrer der dentschen Sprache an mehreren öffentlichen Schulen der Stadt New-Aork. Die irländische Partei, der das Deutsche längst ver-t^aßt war, hat vor einiger Zeit die Majorität iln New Aorker Schulratli erhalten - Dank der Indifferenz der deutschen Spießbürger >-und den deutschen Unterricht abgeschafft. Dadurch wurde Füster brotlos nnd konnte nur kümmerlich sein sehr anspruchloses Dasein sri-sten. „Ich l)abe als arnier Student nicht so elend leben niüssen ivie jetzt in meinen aUen Tagen" — so klagte er mir. — Die Volks-srennde in Wien werden Füster vergessen haben, Sie aber, der Geschichtschreiber der glorreichen Wiener März Ereignisse, wissen, mit welcher Trene und Hingebung er der Volkssache diente, mit welcher Ansopserung er sür die Idee, ein großes, freies Oesterreich auszubauen, sich einsetzte. Sie werden ihm daher sreundlich die Hand reichen, wein» er die alte Heimat wieder aufflicht, um ein ruhiges, stilles Plätzchen zu finden, wo er fein müdes Haupt niederlegen kann. — In Amerika konitte Füster sich niemals heimisch fühlen. Land. Leute und Kliina sagten seiuer echt österreichischen Natur nicht zu. Auch verstand er es nicht, seine vielei» pliilosophischen und philologischen Kenntnisse zu verwerthen. Freilich, wenn er patvr peeellvi gesagt und in den Schob der Uilfehlbaren zurlickgekehrt märe, dann würde sein irdisches Los ein srenndliche-res geworden sein. Allein er blieb sest und treu in traurigen wie früher in glücklichen Tagen. Ich grüße Sie herzlich, Sie und alle Freunde, und bin ganz der Ihrige Dr. Hans Kudlich " Füster dürfte, wie Kudlich in einer Nachschrift bemerkt, nach Graz gehen, wo er einen Bruder und Neffen und. Nichten hat, die ihm freundlich gesiniU sind. Der Politik durste der siebzigjährige, ruhebedürftige Greis wohl fortan fernebleiben. Zttlubnrger ZZerichti'. Sitzung dkS Gemtinderachts vom Z. Olt. ^Schlllk.) De^' Bürgermeister Herr Dr. Reiser bringt die Dringlichkeitsanträge des Herrn Dr. Ferd. Duchatsch und Genossen zur Verliand-lung; diese Anträge lauten: I. „Die Gemeindevertretung gibt hiemit ihrer Ueberzeugung Ausdruck, s) daß eine Mehrbelastung entschieden zurückzuweisen, d) die Zoll- und Handelssrage in dem Sinne zu lösen sei, wie es die Wiederbelebung der gewerblichen und in^ustliellen Verhälfnisse dringend gebietet, e) daß die reine Personalunion dem Fori-bestande der jetzigen Verhältnisse vorzuzielien sei. II. Die Gemeindevertretung beschließt: Es sei Herr Dr. Duchatsch zu ersuchen, im Abge-ordnetenhause die hohe Negieruna zn interpel^ liren, ob und wann dieselbe geneigt sei, den in Aussicht genonttnenen Gelichtshof in Morl'urg zu errichten? Herr Dr. F. Duchatsch sagt zur Begründung dieser Anträge u. A.: „Heute ist es das letzte Mal, daß ich vor dem Zusammentriii des ReichSratheS in Ihrer Mitte weile und will ich diese GelegenlM nicht vorbeigehen laffen, ohne vom Gemeinderath zu vernehnreu, wie er über diese Fragen denkt. Ich habe es bisher unterlassen, zur Verhandlung d«.. selben eine Wählerversammlung einzubertlfen und will abwarten, bis die betreffenden Vorlagen von der Negierung eingebracht worden. Ich werde als Avge-ordneter stets auf Seiten Derjenigen sein, welche die Volksinteressen im Auge liaben. Mir aber liegt schon jetzt sehr viel dan.i, daß der Ge-ttieinderath einer so bedentenden Stadt wie Marburg, seine Ueberzeugung tiusdrücke: daß eine Mehrbelastung Oesteireichs zu Gunsten Ungl^rns nicht übelnomnlen werden könne — daß die Personalunion deni Zustande vorzn-ziehen sei, welcher durch den fraglichen Ausgleich geschaffen werden soll, und daß die Zol^-und Handelsl^^age so gelöst werde, wie es im industriellen und gewer^'lichen Interesse Oesterreichs ^iegt. Ich cmpsi'hle auss Wärmste, daß sich der Gemeinderaty nii^ aller Vestlmmtheit darüber ausspreche. zwei'e Anuag betrifft eine Angelegenheit Marburgs, ,'.änllich die C^-richtnng ei les Gerichlslwses. Ich wünsche, die Regierung zu inteipelliren, ob sie jetzt aeneigt sei, zu willfahren, nachdeni i.le Bcvöil'erung dnrch die Gründnng des bek-^iuiten Vereins die Erwartung ausgesprochen, daß dieser GeuchlS-t)os errichtet werden möge" Herr Max ')^aron Nast l)ält eine längere politische Erörterung für überflüffig, begrüßt übrigens die Anträge aufs Ä'är.nste, we'l der Herr Abgeordnete dlirch die Stellung derselben mit den Wählern in Verkehr getreten. Her.-^Viax Baron Nast verlangt, daß »^''er die drei Punkte des I. Antrages getrennt abgestimmt werde, da er als Fre'hänÄer sich gegen den Punkt li erklären müsse. Herr Ludwig Bitterl von Tessenberg ver^ mißt die Zusicherung, daß der Herc Abgeordnete auch gegen die Zweitl)eilung der Bank stimmen werde »md ersucht, auch diesen Pnnkt in die Erklärung aufzunehnren. Herr Max Baron Nast entgegnet, daß er die wohlmeinende Absicht des Vorredners nicht verkenne, aber dennoch diesen Zusatz veriversen müsse. Die Konsequenz der Personalunion sei ja, daß damit Oesterreich seine eigene Bank habe und llngarn ebenfalls. Die Personalunion werde nur gefordert, nm der Mehrbelastung zu entgehen. Herr Ludwig Bitterl von Tessenberg erwidert, fein Antrag sei nnr gegen die Theilrmg der jetzigen österreichischen Nc-tionalbank gerichtet, gegen die Auslieferung eines Theiles des Bankschatzes an Ungarn und die Verwaltung desselben dnrch ungarische Hände. Wenn die Personalunion eingefühlt werde, so verstehe es sich ja von selbst, daß Ungarn seine eigene Bank habe. Dem Gemeinderath sei deßhalb zu empfel)len, daß er sich in diesem Sinne altS-spreche und sei der Abgeordnete zu ersuchen, diesen Znsatz in sein Programm aufzunehmen. Herr Dr. Duchatsch versichert, er könne den Intentionen des Herrn Vorredners gerecht werden, Falls ein Ansgleich vereinbart werden könne — wenn nicht, so sei er mit Herrn Max Baron Rast in dieser Beziehilng vollkommen einverstanden. Bei der Abstimmung werden die Punkte und e einhellig angenommen. Zrnn PunÜe l) erklärt Herr Dr. Duchatsch, daß er in der Zoll- und Handelsfrage offen für den Schutzzoll eiustehe; im Zollwesen dür^e man nicht Nüü.'icht auf unsere volitischen Verhältnisse nehmen, und gelte es, die industriellen und gewerblichen Jilteressen zn wahren. Herr Lridwig Biuerl von Tessenberg gibt seine Znstinnnnng. Das jetzige Zollsr)stem habe sehr viele C.'werbszweige gänzlich zu Gr.inde gerichtet uud konune dazu noch das Goldagio, seit im Deutschen Reiche die Goldwäl)rung eingeführt worden. Durch dieses Agio werden die Anssuhrzölle, die an der Grenze Deutschlauds in Gold gezahlt werden müssen, um 20 bis 24''/v erhöht; bei den Einfuhrzöllen wird dagegen nur in S'>',er aerechnc^ — unsere AriS-fichr s< ^aher im Nacytheile. Die C. vc. bthä-tigkeit im Lande sell^st müsse flor.ren; es seien daher die Nnlurprodnl. on uud die Jndusteie durch Zölle möli,'atl)ias Passath) der linke Fuß weggerissen. (Aus dem Gefängnisse de» Krei'sge richtes Cilli.) Die Meldimg vieler Blätter, daß Herr Friedrich Brandstetter an einem typhösen Fieber gefährlich erkrankt sei, beruht uach der „Cillier Zeitung auf einem Jrrthume. — „Brandstetter war" — schreibt diese Zeitung — „in den ersten Tagen nach seiner Verurtheilung, wie dies leicht er-klärlich, etwas krankhaft aufgeregt und wurde ihm deshalb auch fogelmnnte Krankenkost verabreicht. Dies nraq zur Erfindung des genannten Gerüchtes Anlatz geboten haben. Derzeit befill-det sich der Vernrtheilte ganz wohl und sind gestern dessen Gottin und drei Kinder aus Nothwein zu Besuch eingetroffen, und gedenken dieselben auch einige Tage hier zu verbleiben." (Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens.) Herrn Anton Schuscha, Hauptpfarrer in Tüffer, ist dieser Tage „in Aner-kennuug seines vieljährigen verdienstlichen Wirkens auf denl Gebiete der Seelsorge und des Schulwesens" das Ritterkreuz des Frauz-Joseph-Ordens verliehen worden. (Reichsraths- und Landtag»-wah l.) Die Grazer Handelskammer hat geslern Vormittag (30 Mitglieder stark) Herrn Dr. Julius Magg (19 Stimmen) znm Reichsraths-Abgeordneten und Herrn Ludwig Kranz (29 Stinlmsv) zum Landtags-Abgeordneten gewählt. Die Gesetzentwürfe über den Ausgleich sind in einer gemeinsam,?« Miiiisterkonferenz vereinbart w»rden. Der sechswöchentliche Waffenstillfkand, von Rnßland neuerdings angeregt, soll Ans-ficht auf Grfolg haben. Die Montenegriner haben Ljnbiiije verbrannt und die aus Stolatz zu Hilf, ge-eilten Ttlrken versprengt. Alle Ortschaften deS ToplitzthaleS find von den Serben besetzt worden. . Wenn Serbien einen längeren Waffenstillstand abschließt, wollen die freiwilligen vtnft n TschernajeffS nach Bulgarien ziehen Dom Attchertisch. Wiener L a,l d w i r t h s ch a f t l i ch e Z e i t ll n g. Die letzterschieneile Nummer 41 dieses vou Hugo H. Httschmllnu iil Wien, I. Dominikanerbastei 5, herausgegebenen Blaues, das vierteljährlich ntlr 2 fl. kos.et, bringt mlf 10 Seiten in Folio nlichfolgende mit 5 A^bisdnngeil illustrirte Ans. sätze nnd tleinere M'liheilungen: - Zur Ernteltc^ttjtik. — Die AnSleseweine. — Der Sparnrotor von Mariin Hock. (1 Abb.) — Der Dreschtisch. (3 Aob.) — Kaltlvasserkur als Mittel gegeil ^ttingenentzünduiig bei Pferden. — Sägespäne als Ltrenmater.al für Pferde. — Sägetisch mit Cirkularsäge znnr Lokonlobil- nnd Göpellietrieb. (1 Abb) — Das Clnsäuern der Kartoffel!^. — Die Ul.achell der Knochellbrü-chigkeit bei linseren Hansthieren. — Die.^Nas-sisikal'')» des Acker- lmd Wiesenlandes. (Ree.) —^ Der Nllbc.iblin. (Nec.) — Die Quellen der wi'U)schaftlichen Arbeit in der Natlir. (Nec.) — Verzeichlliß der ileuen Erscheinungen ar»s dein Bücher,narkie. — Offener Sprechsaal. - Per-soilalnachr^chten. — Ar'Sstel.ttngen, Versa,nm-lungen, Wllildervorträge ?c. — Vorlesuilgeu an der k. k. Hochschllle fiir Bodenkultur in Wien. — Internationale MolkereianSstellung zn Ham-luirg. — Milch- lllrd Käseproduktion in der Schweiz. — Archiv des dentschen Landwirth-schastsrathes. — Entwnrs eines Koiunlassationö-gesetzeS. — Die Statistik der Landlvirthschast aul internationalen statistischen Kongreß in Bn« dapest. — Landwirthschaftsschule iil Hildesheim. — Pferdelizitatioil in den k. ung. 'i^taatSge-stüten. — Güterverkehr. — Stand der Rinderpest. — Laadwirthschcistlicher '^tties ans Oesterr.-Schlejien. — Saatenstand nl»d Ernteberichte. — Marktberichte. — Briefkasten. — Fragekasten. — Inserate. Feuilleton: Wie das Weizenkorn erwacht. Fliegende Blätter für dei» Landwirth: Sauerkrautfelder. (i Abb.) Rr. 7221. (lsoo Kundmachung. In Folge GtmeinderalhS-BeschlusstS wird für die Besorgung drr Beleuchtung tineS THeiles der öffentlichcn Lalerntn in den Vorstädten Marburgs miitels! Petroleum die Offert-AuSschrei» bung auf die Dauer vom 1. Jänner 1877 biS Ende Dezemiier 1880 hiemit veranlaßt. Unternehmer werden eingeladen, hierüber Offerte, in welchen die verlangte Zahlung sü' jede Laterne und jede Brennstunde mit Zahl und Wort anzugeben ist, biS I. November 1876 anher zu überreichen und dem Offerte eine Kaution von 100 fl. beizulegen. Dlk nähersn Bedingungen können während den AmtSstunden täglich hitramtS eingesehen werden. Schl'eßlich wird bemerkt, taß d.r Umf.ng dieser Unternehmung beiläufig 60000 Brennst» nden jährlich lieträgt. Stadtrath Marliurg, 4. Oktober 1876. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Akcker-BerPachtlllig. Die Freiherrlich Ferdinand v. Rast'sthen Aecker in der Kärutnervorstadt werden in größeren oder in kleineren Abtheilungen auf mehrere Jalire verpachtet. ^ (1201 Anzufragen in der AdvokaturSkanzlet des Dr. I. Kotzmuth in Marburg. Tegetthoffstraße, (NL8 sind folgende Zeitungen zu vergeben: Humoristische Blätter von Älic sammt Reue Fliegende — Kikeriki — Fi.laro — Fliegende Blätter — Gartenlaube — Leipziger Jllustrirte — Ueber Land und Meer — Alte Presse — HonS Jörgel — Flo.h. kousrHfvrkskörpvr. Lei be^innenäer Kaison empkellle iok ttlle L^rten Kefttllilvse Zslon- ü. t.anll-fvuvi'Wvrksltvi'pvi' »U8 öem ei8ten pz^roteekniseken ratorium, von 1 I^reuser Ki8 2 ii. NV3) (l18i und zu haben in Stkinmebgeschäft, Kaiserstraße, Marburg. Kundmachung. ' Am iL?. September l. I. Vor-inittag 9 lihr beqinnt im ehemals Kollet-nit^schen Hause, Tegetthoffstraße zu Marburg die exekutive Feilbietuiig des Z^ried. Svetl'scheii. auf 8043 fl. 85 kr. ge-schähte» Waareiilagers, bestehend auS Schnitt-, Tuch « Mvdewaarei« >irn's solidtkt «nd größte Hiislisleller tii8lM 1878 au8 äer ^ v. Xrtsdudvr'»od«Q XsNvrvi in KrosZSQ u. kleinen LouteiUsn 2U I^aben in äer (1190 61118^Kuf88«88e I4V Josel LkaU», Aamen-Kteidermacher befindet sich am Burgplatz Nr. A, worauf ich alle hiesigen und auswärtigen Damen aufmerksam mache, nachdem ich die neuesten Modelle aus Wien und Berlin für Herbst besitze, und alle Modelle bei mir zu haben sind; bitte daher um zahlreiche Aufträge. (1150 von Eine Wohnung 1187 bestehend aus 3 Zimmern, Vorzimmer, Küche, Speise, Bodenantheil und Garten ist zu der-miethen. Anzufragen Grazervorstadt Nr. N4. III. Ks?., »Iarxoi'gs8so 17, empfiehlt sich zur prompten Lieferung ihrer ge schmackvollst anAgesührien Fabrikate. Jllustrirte Musterblätter gratis. (1194 Dampf-«.Waiilieiiblid Lokal-Beriillderilng. Unterfertigter beehrt sich dem geehrten ?. I'. Publikum ergebenst anzuzeigen, . daß er das Handschuh-Geschäft mit 1. Oktober von der Postgaffe Nr. 22 in die Grazervorstadt, Tegetthoffstraße Nr. 24 verlegt hat, und bittet um zahlreichen Zuspruch. (1157 Hochachtungsvol! ^lais vuviRt», Handschuhmacher und Bandagist. Gin GewSlb SS mit Schaufenster und GlaSthiiren, auf lebhaftem Posten, ist sogleich und billig zu vermiethen. Anfrage bei Marie Schraml, Dompla^. Ut«fge»»m«en wird ein braves Lehrmädchen unentgeltlich in der Nähanstalt der Geschwister Posch in Marburg, Schillerstraße 167 ebenerdig. (1192 Dachziegel. Die Herrschaft Reifenstein verkauft und versendet vorzüglich gebrannte Dachziegel zu 14 fl. 50 kr. per Tausend franko Südbahnsta-tioa St. Georgen. — Bestellungen an die Herrschast Reifenstein, Post St. Georgen Süd-bahn. (1191 Gin Gewölbe in der Postgaffe Nr. 22 ist zu vergeben. (1039 Zu verkaufen: Dachziegel, das Tausend um 19 st., Mauer« ^egel das Tausend um 13 fl. beim Ofen in GamS. — 1 halbgedeckter Wagen, ein Kutschierlvagen, 6 schlvere Fuhrwägen sammt Schottertruhen und Krippen. (1102 Auskunft im Comptoir d. Bl. An vermiethen: Ein möblirtes Zimmer, gaffen feitig und sogleich zu beziehen. (1035 «nfrage bei Herrn MaffaM» Juwelier, Postgaffe. Eine Mahlmühle ist in ZellniK zu verpachten. Auskunft beim Eigenthümer Karl Kren-thaler alldort.__(1122 Bitte. Ich ersuche gefälligst, ayf meinen Namen Niemandem etwas verabfolgen zu wollen. ll58) Ttefau Rumpold, Kaminfegermeister. voa Weinstein, Hadern, Meffina, Kupfer. Zinr, Eisen, Blei, Kalb- und Schaffellen, Roß-, Ochsen« u. Schweinhaaren, Schafwolle, allen lS^ttungen Rauhwaaren. Knochen, Klauen nebst allen an« deren Landesprodukten. vo» »«gartscht« vettfe»»r>, Kl«,«e» »,» gesp»»-»e»»« Rishaar zu den billigst»» Pritsen. ^edlesiiizsvi', 758)_Marburg, Vurgplatz. Für nur 3 fl. Oe. W. Eine komplett Rauchgarliitur, bestehend ans: 1 vrachtvollen echten Tabakspfeife sammt echtem Badener Weichstlrolir mit China-Silber beschlagen. 1 echtel» türtischen zerlegbaren Tschibuk sammt Rohr. 1 neuesten Trockenraucher Spitze für Zigarren und Ziga-retten. 6 dicke Buch Persan.Zigaretten'Papier, dazu die beste Zigliretten Maschine der Welt au» Metall, womit man in einer Sekunde 6 Zigaretten fabriziren kann. 1 Ltück neuestes Rauchtabak'Etui au» Reu-Metall. l echten geschnitzten Zigarren.Spitze mit Bernstein, l «omode.Pfeifchen sttrS Hau». ^S00 1 Taschcnfeuerteug mit ewigem Wach»züttder. 1 Zigareltentasche sitr Virginier oder gewöhnliche Zigarren. Das Alles kostet nur A ^ aber nur so lange,"«!« tb.n Maare vor Händen ist. Nauch-Utqvifitei'Ailsotrkailf Wien, Praterftraße IL. ill der Kürollltr-VorAadt täglich von Vz? Uhr Früh bis Uhr Abends. 156)__Alois Gchmiderer. __ ^«raauvortllch« Kedoktiou. Driick und Ä»rlau von «tduard Aan^chttz l« Vtarburg. Dank und AlltMPskhluiig. Mit btsondertin Dante für daS bisher gl schenkte Vertrauen erlaube ich mir daS geehrte Publikum aus meine Hravtaternen Verschiedener Größe ausmrrksam ^u machen. Zugleich empfehle ich folgende Arbeiten; llol»d«QiUtvr (auch als Papierkörbe in Kanzleien Verivendbar), StviQl^oklvQdvkiUtsr sammi Schaufel, 2tm»Q«rrsUr»ü«» — fiir welche ich von der Grazer )nduftrie»AuSftellung im Jahre 1873 ausgezeichnet worden bin. Sümmtliche Gegenstände sind in gefülliger Form und dauerhaft gearbeitet und in großer AuStvnhl vorhlnidkn. Die Preise tverden aufs Billigste berechnet. Hochachtungsvoll Aärlttukrglilst, Hartmauu'scheß Haus in Marburg.