«H^. 7. " Erster Jahrgang. R4. Februar R85^. Fiesta. <^Dn dcm Thalcsgrund, im Schatlcn. No das Lüftchen sanft und stille Blumen küßt auf grünen Matten, Stcht dic w^ijic Sommcruille. /, Ucbcrragt von.Sykomorcn, Dcrcn Laub dic Sonnenbrände Nicht vermögen zu durchbohren, Dehncn sich dic weißen Wände. Stolze, immergrüne Eichen, ^, ' , Duft'gc Liq,uidambcr - Väume Ü^^^<'>^"'<^ Fächeln mit dcn dunklen Zweigen Milde Kühle in die Räume. Lieblich steigt dcr Duft von Rosen. Von Magnolien und Lianen Durch dic Blätter dcr Mimosen, Durch dic riesigcu Bananen. Seitwärts, unter der Verande Grünumrauktcu leichtem Vogcn, Plätschern an dic Ufcrstrandc Eines Sttoiucs Silbcrwogcn. — Stille ist's im Hause. Leise Zittern nur der Bäume Acste; Denn dic Luft, die sommerheißc. Ladet dringend zur Sicste. Auf dcn Polstern cincs Sopha's Ruht ein Mädchen, schlafbcfangen. Wie ein Vildniß, aus Canova's Meisterhand hervorgegangen. Ihre Wimpern sind geschlossen. ZHn rothen Lippen glühen Wie im Frühling, thaubegosscn. Junge Roftnknospcn blühen.' Ihre Händchen ruh'n. die müdcn, Halbgcfaltet in dcm Schooße. Schimmernd wie Catalpablüthcn Auf dcm sammctwcichen Moose. Nuhig athmet sie. Es licgen Regungslos dic schönen Glicdcr. Und durch ihre Seele stiegen Traumgcbilde, Mährchen, Lieder. Horch! — Da rauscht 5 gegenüber In dcr Büsche grünem Dunkel; Und zwci Augen glüh'n herüber, Wie im Hclsschacht zwei Karfunkel. Durch die Hecken, durch die Ranken, Schleicht ein finstrer Dcleware, Mit dcm Tomahawk, dem blanken. Mit dcm straffen, schwarzen Haarc. Lauernd sieht er, lange, lange, Späht mit seinen wilden Blickc», Aehnlich cincr gift'gcn Schlange, Dic dic Vcutc will berückn,. Plötzlich — cinc Tigcrkatzc, Dic auf junge Rehe pirschet — Springt cr über dic Piazze. Kaum ein Sandkorn hat gcknirschct. Dann liu zweiter Sprung: ein drittcr. Und mit Vlihcsschnellc schwingt er Sich cmpor am Rcbengittcr; Und hinein in's Zimmcr springt cr. Sciuc Augen, Flammen sprühend, Suchen gicrig nach dem Feindc, Dcn cr haßt, so wild. so glühend, Dcn er hier zu finden meinte. Ha, —- jetzt h,it cr sic geschcn, Dic von Träumen sanft gcwicgct! Schleichend nah't cr, auf dcn Zehen; Mordgicr in dcn Blicken lieget! Will daS Messer schon ergreifen, Um dcr Haarc schwarze Flechten. Um dcn Scalp ihr abzustreifen Mit dcr blutbefleckten Rechten. -Da wird schwächer, da wird mildc Seiner Augen düstres Fcucr. Stumm und staunend stcht dcr Wilde, Ein bcsicgtcs Ungeheuer! Lange schaut er trunken nicdcr Auf des Busens lieblich Wogen. Auf dic üppig schönen Glieder, Auf dic Stirnc, traumumftogen. Dann greift cr in sciuc. Tasche. Buntc Steine. Glaskorallcn. Fcdcrn, Muschcln lüßt dic rasche Hand an einen Faden falün. Leget sacht dic kleine Spende In dcS Mädchens dunkle Lockcn. Und verschwindet dann bchcndc Zwischen Laub und Blüthmsiockcn. — Nun erwacht sic anch zum Leben, Dic dcr Schlummer weich gebettet, Weiß nicht, daß vom Tod so ebcn Ihre Schön hcit sic gcrcttct. Geologische Ercurse in Gesellschaft dcs k. f. Vergrathes und Chef-Geologen, Herrn M. V. Lipold. Von Val. Konschcgg, (Fortsetzung.) II. Das östliche Gcbict uon Obcrkrain. c. Der Markt Mötnik und seine Umgebung. <<3?E-it den Gutsherren von Ob er-Mötnik hielten die Bewohner des landesfürstlichcn Marktes nicht immer das beste Einvernehmen. Ein über das andere Mal sielen Competenz-Streitigkciten in Iurisdittions-Fällen vor, dann gab es wieder Gränzregulirungen. Und als vor ungefähr 130 Jahren ein Herr v. Obermötnik, dessen Unterthanen in Krain ansässig waren, urkundlich darthun wollte, daß auch der Markt Mötnik ! zu Krain gehöre, protestirten die Mötniker und es fiel diese Streitsache zu ihren Gunsten aus. Aber auch mit ihren übrigen Nachbarn, den Landleutcn ! aus der Umgegend, lebten die Mötniker gar häufig in Hader. Je vornehmer aber die Herrschaft von Ober-Mötnik über den Bürgern hinweg blicken mochte, und je mehr der Bürger-stolz zur Zielscheibe auch von Seite der Bauern diente, um ! desto mehr glaubten die Bürger ihr Ansehen durch äußeren > Prunk wahren zu müssen, machten sich aber dabei durch ihr ! imponirendes und zugleich drolliges Benehmen wieder lächerlich, ! so daß es nie an Stoff zu neuen Hänseleien fehlte. Von den vielen, noch jetzt im Umlaufe befindlichen Albernheiten erwähne ich nur einer' ; Die Bewohner dcs Marktes Mötnik hatten selten einen ^ im Markte selbst wohnenden Syndikus oder Iustiziär, wie sie ihn am liebsten nannten, denn ihre wenigen Rechtsgeschäfte ^ konnte auch ein Nechtsgclehrter aus der Umgegend recht wohl ^ versehen. Dieser kam nach Mötnik, so oft es die Umstände er- ! heischten und leitete die Rechtssitzung. Eine solche Veranlassung nun schien den Bürgern am geeignetsten, den vollen Glanz zu entfalten und recht pomphaft aufzutreten. Wenn der hochweise ^ Rath in der Wohnung des Bürgermeisters aufbrach, um sich auf das Rathhaus zu begeben, mußte jedesmal — so berichtet die neckische Fama — ein Mann vorausschreiten, der alle Markt-Privilegien unter seinem Arme trug, wobei die dessert-teller- ! großen Sicgclkapseln, auf langen Schnüren befestiget, über seinen Schenkeln her und hin schlenderten. Hinteuher schritt gravitätisch der Bürgermeister mit dem Herrn Iustiziär und die Räthe. Ein solcher Aufzug mußte schon den unbefangenen Bürgern lächerlich vorkommen, nmsoweniger aber konnte er seine Wirknng auf das naturwüchsige Zwerchfell der Bauern von Ober-Mötnik und Xl>,i:i5<'I»i!< verfehlen. Wie es aber den Herren v. Ober-Mötnik, die sich diefe ganze Komödie von den Fenstern ihres Schlosses recht gut besehen konnten, dabei zu Muthe war, darüber haben wir weder eine mündliche noch schriftliche Ueberlieferung. ! So eifersüchtig aber die Bürger von Mötnik auf ihre Rechte und Freiheiten waren, und wie sehr sie die Sinnbilder derselben in Ehren hielten, ebenso dankbar und treu waren sie jederzeit ihren Herren, den Kaisern von Oesterreich. Kaiser Friedrich der Vierte hebt in seinem, denMöt-nikern ertheilten Privilegiums-Vriefe von 1476 die Treue der Bürger besonders hervor. —Als sich nämlich der Cillin Feld-hauptmann Viwve«, nach dem Ausstcrben der gefürsteten Grafen v. Eilli 1486, gegen seinen neuen Herrn und rechtmäßigen Erben der Cillier Grafschaft, Kaiser Friedrich!V., empörte und über Mötnik durch das Tuchainer-Thal plötzlich hereinbrach, um öaibach zu erstürmen, waren zwar die Bewohner von Mötnik zu schwach, ihm den Durchzug zu verwehren. Allein nachdem die hochfahrenden Pläne des Feldhauptmannes an dem tapfern Widerstände der getreuen Bürgerschaft von Laibach gescheitert waren, und er nnverrichteter Sachen den Rückzug durch das Tuchainer-Thal antrat, da wehte auf der Höhe des Iw^nk auch das Fähnlein von Mötnik, einen Knappen mit blutigem Beil im Wappen, uud die Gärber und Färber uon Mötnik haben vereint mit dem Landsturm von Nenthal und Tuchain, der sich mittlerweile organistrt hatte, den Söldlingen von Cilli die Rücken tüchtig durchgegärbt und dnrchgcbläut. Ein Theil der Eillier-Truppen wurde in das Radomlja-Thal geworfen und in der Nähe von Kraren gänzlich aufgerieben. Das Schloß und Gut Ober-Mötnik gehörte, so viel mir bekannt ist, den Freiherren v. Apfaltern. Später kam es au die Herren v. Scarlichi. Die letzte Besitzerin aber war eine Witfrau, Namens Anna v. Bardarini. Gerade sind es 100 Jahre, als das Schloß abbrannte (über diesen Brand ist eine gar abenteuerliche Sage im Mnndc dcs Volkes), da berief die cdelmüthigc Frau, welche das Schloß nicht wieder aufbauen wollte, obschon die Unterthanen verpflichtet waren, das Mate-riale herbei zu schaffen und an dem Baue mit zu helfen, ihre Unterthanen zusammen und machte ihnen den Vorschlag, ihr die grundherrlichcn Rechte gegen einen sehr billig gestellten Preis auf ewige Zeiten abzulösen. Die Landleute waren einsichtig genug und kauften nch frei, bis auf Einen, erlegten aber auch den Kaufpreis für diesen Halsstörrigen, der von nun an ihr Unterthan blieb. So wurden sie nicht nur Freisassen, sondern sogar Gutsherren, denn sie hatten einen Unterthan, der an sie die Giebigkeiten entrichten mußte. Das Andenken an die einstigen Besitzer von Ober-Mötnik, l mit Namen v. Scarlichi — ein bekanntes adeliges Geschlecht ! uon Krain — hat sich fortan in diesen Gegenden erhalten. Noch heute heißen die einstigen Unterthanen uon Ober-Mötnik skurlikovi lliiwü, Scarlichi's Unterthanen. Ich könnte von Mötnik noch manches Erwähnensirerthe ! erzählen, fürchte aber meinem Vorhaben zu sehr untreu zu ! werden, darum eile ich in die Val^kn-Schluckt hinab. ! cl. Die V"l5kll-Schlucht. i Der Weg von Mötnik über die Einsattelung am .iu^liuk ! in die Vokku-Schlucht mündet gerade im Scheitel einer sehr ! starken Krümmung, welche hier die Kommcrzial-Straße und der Volska-Vach um den Berg Ll'dn beschreibt. Knapp an der Straße steht eine Mahlmühle, beim 8t0r genannt. Lnda heißt der südliche Vorsprung des ^ns^Inik, den die Voi^kn, welche ihre Gewässer von Kram herab dem Sann-Flusse zuführt, in ihrem stark geneigten Bette sich unbändig gebärdend, längst schon von seinem Hauptstocke abgerissen hat. Diese Durchwaschung des Berges mochte dem Bache wohl auch der Umstand erleichtert haben, daß gerade an dieser Stelle die südliche Abdachung des ^asolmk aus dolomitischcm Kalk besteht, dessen bröckelige und klüftige Beschaffenheit den Gewässern nur einen schwachen Widerstand entgegen setzen konnte. Der Dolomit ist hier ganz eigenthümlich zwischen den braungelben Werfner-Schichten und den sekundären Kalken des.In80lnik eingelagert. Noch vor 30 Jahren sah man ober der Mühle einen überhängenden Felshöcker, der einem riesigen Sphynr-Kopfe ähnlich war. Ein 30 Klafter langer Trog aus Brettern, in welchem der Strasien-Schotter herabgelassen wurde, reichte vom Felsen bis an die Straße. Da dieser Felsen schon seit 130 Jahren das Material für die Straßen-Beschotterung liefert, schwand seine Masse unter der zerstörenden Ha::d der Steinbrecher immer mehr zusammen. Jetzt ist der Vorsprung schon vollends abgebrochen, und man muß, um Schotter zu ! gewinnen, die einzelnen, zwischen den ungemein kompakten nicht- ! dolomitischen Kalken eingekeilten Dolomitstöcke, die in der Tiefe ! schwächer werden, aufsuchen und ausbeuten. ! Muß co denn d o l o m i t i sch cr K a l k se in, den m ll n als Straßen-Schotter verwendet? ! Es gibt Mineralien, die sich zu diesem Material viel besser j eignen, als Dolomit und Calcit, z.V. viele vulkanische Gebilde ^ und Schlacken; aber wenn man nur zwischen dolomitischem und ^ nichtdolomitischem Kalk die Wahl hat, so wird man gewiß dem ^ ersteren den Vorzug einräumen. Es ist eine beachtenswcrthc Thatsache, daß man auf der ^ ganzen, 6 Meilen langen Straßendecke von Laibach bis an. die ^ steierische Gränze schon seit mehr als 100 Jahren die Schotter- ! brüche überall nur im dolomitischcn Kalk angelegt findet, und ! zwar da und dort auch mit Umgehung des uäher gelegenen ! Materials von nichtdolomitischcn Kalken. Ein Beweis, dnß die Organe, welche mit der Leitung des Straßen-Wesens betraut ^ waren, einen praktischen Blick und große Fachkenntniß besaßen. ! Diese Etraßenstrccke war aber auch trotz der schwierigen Terrain- ! Verhältnisse und des ungeheuren Verkehrs, dessen sie sich bis ! zum I. 1849 erfreute, in einem so vortrefflichen Zustande und ^ stach gegen die Fortsetzung derselben im Nachbarlande so grell ^ ab, daß Reisende wiederholt versicherten, man erkenne recht ^ leicht an der Beschaffenheit der Kommcrzial-Straße die Gränze ! der beiden Kronläuder; denn ein eigenes Oränzzeichcn eristirte hier nicht m?h>>, seitdem die von den Herren Ständen von Kram , im I. 1728 aus Anlaß der Erbhuldigung erbaute Gränz-Pyra- ! Mide bei einer spätern Gränzverrückung(1809) eine halbeStunde weit nach Stciermark zu stehen kam, bio sie vor 12 Jahren als bedeutungslos abgetragen wurde. Ihren vortrefflichen Zustand verdankte aber die Straße zunächst dem dolomitischcn Straßen-Matcriale, dessen sie in Steiermark entbehrte. Erstens läßt sich der Dolomit vermöge seiner klüftigen und bröckeligen Natur leicht brechen und schlä-geln, also wohlfeil gewinnen; dann aber hat er die Eigenschaft, daß er unter dem Drucke der Radfelgen in fast gleich große Stücke zerspringt, die sich an ihren ungemein scharfen Kanten erfassen und eine Art Mosaik bilden, die ein tieferes Eindringen des Rades verhindert. Ein Umstand, der besonders bei frischer Aufschotterung dem Fuhrmanne so gut als den Zugthieren zu Statten kommt. Wo Dolomit aufgeschottert wird, kann man überall in den bereits ausgefahrenen Geleisen eine gleichmäßige Zerkleinerung des Materials gewahren. Um wie Vieles anders verhalten sich hingegen die andern, zumal die kieselhaltigen Kalke, die sich eben hier so häufig finden, wenn sie anch als geschlägelter Vruchschotter auf die Straße kommen; der ungeschlägelte Fluß- oder Geröllschotter aber, wenn er nicht dolomitisch ist, taugt gar wenig: ihre feste Con-sistenz hindert die gleichmäßige Zerkleinerung. Zuerst stoßen sich beim Darübcrfahrcn die Kanten ab, hierauf rollen und schieben sich die abgerundeten Stücke unter dem Rade, welches beim nassen Wetter die Straße tief anfackert. Und ist auch ein Theil des Schotters schon zu Staub oder Koth zerquetscht, so stecken darin noch immer halbfaustgroße kugelige Konkremente, worüber der Wagen holpern muß. Bei der ersten Anlegung der Wien-Triestcr Hauptstraße, die 130 Jahre zurückfällt, wurde von dem weitwendigen Vul8kn-Graben Umgang genommen und die kürzeste Linie über den jäh abfallenden Lal^-Berg eingeschlagen. Die alte Straße, 8l»i'a «. Nanu Ilieic^in .Xu!>. llm^. et li«. N«>gina s^icil.cl- jmM'lmliii„,<>! 8. 0. Ii. N. iülim. lw I. 8liUu« con8. <.>Olnml!rci0i'Mll «on. pl'^l'^lu« slMlluncl: Ilis et gm^Iinnsl: pi'05si<>clm'U8 lillm'nl? »Mjiilx^um linieret I^enp. lvomc« ^nmbl,'!'^ 9. iciill>rm8 <>t inl. con^ilini'iM p5lii8 non t«!N ecm8il>0 lIIlil)U8 z^rz^lluim Iiuc inonilinl nliiin ^N8. .fo8opll l?.idi'i<>I (!« I^i8c!t ^ p«' 8U^ci'. l^nin. viinnm commi.88. ! t,'t ^'mlicii lic^. ?lovinc. con8. < t a88l'88ai'. Hat auch durch diese Nmlegung der Straße zunächst nur , dcr Waren- und Personen-Verkehr gewonnen, so hat dadurch ! die grosse Kaiserin doch auch den Geologen zn Danke verpflichtet, i weil die bei der Erweiterung der Schlucht bloßgelegtcn Gebirgs- ! masscn eine genauere Untersuchung der Gesteins- und Lagerungs- ! Nerhältniffe dcr Schichten gestatten. ! Die in unserem Vaterlandc so ausgedehntermaßen entwickelte Trias-Formation, die jedoch im ganzen Gebiete der ! südlichen Kalkalpcn nur durch zwei Glieder, bunten Sandstein (Werfncr-Echichten) und Muschel-Kalk (Guttenstcincr-und Hallstädtcr-Kalkc), vertreten wird — der Kruper fehlt uns —- ist hier in dem Vrofil des kleinen I3«I)l»'Vcrgcö ziemlich vollständig repräsentirt. Zu untcrst stehen die abgesprengten Echich-tenköpse eines rothlichen Sandsteine? zu Tage, der um so fein->* körniger, tieseliger und fester wird, je tiefer er liegt; er bricht in i—3 Schuh mächtigen Bänken und liefert ein ausdauerndes Baumaterial. Nach dcr Versicherung des Herrn Vergrathes ist dieser Sandstein als Gestellstein für Hochöfen vollkommen tauglich. Darüber lagern in einer Mächtigkeit von 4—9 Schuh dunklere Schichten eines Sandsteines von gröberem abgerundeten Korn. Auch dieser Stein hat eine grosie Widcrstands-Fähig-rcit gcgcn die Verwitterung und sichert den daraus aufgeführten Bauten, meist Straßen-^.'chnmaucrn, eine unbegränzte Dauer. Unmittelbar auf diesem puddingartigcn Sandsteine liegt ein gelbbrauner, dünngeschichteter Schiefcrlettcn von kaum 3 Schuh Mächtigkeit, dcr nach oben lichter und fester wird und den grauen Kalten, die dann bis zum Gipfel reichen, zur Unterlage dient. Dieser Kalk (Guttensteiner-Kalk) wird gegen die Höhe zu immer dunkler. Dcr Einschnitt zeigt deutlich ein nordöstliches ^ Verflachen der Sandsteine und des Schicfcrlettens unter den ! Kalken deS.In8olnik; minder kenntlich ist die Schichtung des ^ Kalkes. Dem Kalke ist aber am Lnbn-Verge nur ein sehr be- 5 schränktes Terrain angewiesen; er setzt nur die Kuppe des Verges zusammen und verschwindet schon in der ^09 Klafter von der ! Vergspitze entfernten südlichen Einbiegung, worüber die alte ! Strasse zog, gänzlich, so daß der hier anstoßende Gebirgszug i von I.imovco einen gan; andern Charakter annimmt. Vla'ttrige ! Thonschichtcn von graubrauner Farbe, oft mit rothen Bändern ! durchzogen und bunt aussehend, behaupten eine Zeit lang das , ! Revier gegen Süden, bis sie auf dcr Höhe von I^imovct! (Pfarre ! St. Gotthardt), i^ovelk und tti'»8ti,ili braun angewitterten Sandstein-Schiefern mit großem Glimmer-Gehalt das Feld räumen. Dieser viel verbreitete Sandstein-Schiefer wird seiner leichten Gewinnung wegen als Baustein verwendet. Die Pfarrkirche von St. Gotthardt, die Filiale von I'« <>t I^c»i'tu!i»ti) und mehr als die Hälfte dcr gemauerten Gebäude in dieser Pfarre sind aus diesem Steine erbaut. So sind auch die ältern Vanten an dcr Kommerzial-Straße daraus aufgeführt; weil er aber im Freien leicht verwittert, so ersetzt man ihn in der neuesten Zeit durch Kalk und festen Sandstein. ! Selbst die Nömer, so ausgezeichnete Kenner des Baumaterials, i verschmähten diesen Sandstein-Schiefer nicht. Die Mauer-! Trümmer des römischen ci^ln» ^rnj»n», worauf jetzt das Dorf ! Ii-njnml steht, liefern Belege dafür; gleichwohl scheint er bei i den Nömern nur eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben; ! dieß beweisen die vielen vorfindlichen Quadern aus Korallen-! Kalk und tertiärem Sandstein, die sie —3 Stunden weit ! herbeigeführt haben mußten, so wie auch die Blöcke von weißem ! Marmor, den sie sogar vom Bacher-Gebirge in Steier-! mark holten. ! < Fortsetzung so l g t.) j Theater in Laib ach. ! Statt dcr aiigsfiliidigtcil ..G'fn'ttbnldcr" wurdc am 1. Februar i „dic ^'crhäü^üißvl'llc FaschiiigSiiacht" wiederholl. Wir niiisfti! lmbci i l'l'mcrfcn, daß, wttin aus irgend cinc,» Grunde ciu Zugesagtes Stück ^ aufgesessen wird, nuni statt desselben dreh eiu ftlches wiederholen sullte, welches zur Gliiiigc cixsiudirt ist. Wir foüiuisü hier ouf das altc Thema i zurück, indem wir ernstlich besseres Memorireu uuv fteißigere Proben ün- cmpfehlcn. Es ist doch höchst unaugenehni, wenn uiau den Schauspiele». ^ in seiner Nolle ängstlich sich hcruinfangeu sieht; wenn oft gau^e Grup-! pen um dcn einzigen Heill'ronnen, den Souffleurfasteu, sich sammeln. ! Herr Julius (Tatelhnber) wie immer sehr brav ; Herr Müller ! (Philipp) sollte mehr den Charakter der Rotte berücksichtigen; Fräulein ^ Julius (Scpherl) hat dic besten Anlageji. eine brave Schauspielerin zu ! werden, nur vor dem Singen der Rollen sollte sie sich mehr hüten; Fräu-' lein Otto (Rosine) sprichtzu uudentlich: Herr Vraunhofcr (v. Geck) ! war ganz am Platze und gab die Rolle mit uielem Geschmack. Herr ! Wittmann (Lorenz) hätte etwas dezenter sein lönnen. ^ In „Miller und Müller" (7. Februar) ucrmißteu wir sehr das , Ineinandergreifen der Scenen. Dic gelungenste Figur des Abenos war ^ Madame Schraube (Frau Treu mann), wie überhaupt Frau Treuman» ^ ihre Rollen immer zur Geltung zu bringen versteht. Herr Julius ! ((Fmauuel Müller) hatte zu wenig Fieber und siel, zuweilen ganz aus dcr ! Rolle. Fräulein Julius faßte den Charakter Hännchcus nicht auf, ! nur einzelne Momente gelangen ihr. In der Posse „Der Zeitgeist" war das Kostüm etwas vergriffen, l was besonders bei Herrn Geißler sehr störend wirkte. Herr Gcißler befriedigte übrigens an diesem Abende sehr. Herr Stein (v. Alp) litt ^ sehr an Gedächtnißschwäche; Herr Brauuhofcr (Caspar) scheint seine Rolle zu spät erhalten zu haben; Herr Hajck (Nebel) war so heiser, ^ daß er häufig gar nicht recht einfallen konnte. Fräulein Julius gab die Hertha von Vlumeuthal mit Verständniß nnd Wärme. Herr Julius ! (Schelle) ausgezeichnet. Herr M üIlcr (u. Burg) war tief unter seiner i Rolle; überhaupt sollte cr sich an die !)>atnrb»rschen halten, jeder andere, ! Charakter mißglückt ihm. ^ Das 4aktigc Lustspiel „Die alte Jungfer" vou Vcuedir. welches ^ sich Frl. Müller zn ihrem Benefize wählte, ist eine verunglückte Dra-! matisirnng eines schon verbrauchten Stoffes, voll von Remiinszcnzcn und Gemeinplätzen, mit unbestimmter und matter Crposition. Dic Venefi-^ ziantin kann dic Titelrolle — eine echte Stadtchronik. die sogar von ! Herz und Niereu was zu sagen weiß — zu der besten ;ählcu, was wir ! l'isher von ihr gesehen haben. Frau Treu manu (Ostcn) spicltc rccht ! brau, wic immer, mit Wärme und Wahrheit. Herr Julius (Oberst i Grünau). obgleich Militär, doch zu rauh. zeigte zu wenig Politcsse und i entsprach nicht ganz. H«r Geiß l e r (Kammcrherr Schwadorf) spielte ! ohne Leben. Herr Hajck war nicht ein Ioll von einem Präsidenten. , Herr Vrauuhofcr (Landwirth) war gan; am Platze. Das Haus war , sehr schwach besucht. E r n st. Druck uud Verlag vou IgN. v. Kleinmayr K» F. Vamberg iu Laibach. — Verantwortlicher Redacteur: F. Vamberg.