. K 8». Dinstag am ««. April «83«. Die Lzibacl'cr Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und kostet sammt den Beilagen im (iomploir ganzjährg l i st., halbjährig 5 ft. ^" lr., mil Kreuzband im Comptoir ganzjährig l-i ss.. halbjährig »i ss. .^ür ?ie Zn'^llung in'el Hauj si>^ h a l b j ä h ci g ^0 kr. mehr zn entrichten. Mit der Post portofrei ganzjährig, unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15 fi., halbjährig 7 ff. 3» kr. — Inscrationsgebühr für eine Spaltenjeile o5cr den Raum derselben, für «»-maligc Einschaltung 3 kr., für zweimalige ^ kr., für dreimalige 5 kr. C. M. Inserate bis t2 Zeilen kosten l fl. für 3 Mal, 50 kr. sür 2 Mal und ^9 kr. für l Mal tinzuschalten. Zu diesen Gebühren ist nach dem „provisorischen Gesetze uom 6. November 1850 für Inscratiousstäüive!" noch l() kr. für eine jcdeSmaligc Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlicher ^heil. <^e. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchstunterzeichuctcm Diplome den Linienschiffskapitän der k. k. Kriegsmarine, Ludwig Fautz, als Ritter des kaiserlich österreichischen Leopold-Ordens, den Statuten dieses Ordens gemäß, iu den Nittcrstand des österreichischen Kaiserreiches allcrgnädigst zu erheben gernht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1. April d. I. die beim dalmatinischen Obcrlandcsgcrichtc erledigte Nathsstcllc dem Landcsgcrichtsrathc Theodor Pctrauovich allcrgnäoigst zu verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung uom 27. März d. I. die bci-den an dem Mctropolitankapitcl in Mailand erledig, tcn Kauonikate dem Vizekanzler der crzbischöfiichcn Kurie, Philipp Carcano, und dem Koadjntor au der Propstcipfarrc
  • Oberaufsehcr Johann Ambcrg allergnädigst zu verleihen geruht. Der Finanzminister hat den Vcrghauptmann in Komotau, Franz Hippmann, der Ober-Bergbe. Horde in Prag, den Vcrghanptmann in Mies, Franz Grimm, dcr Obcr-Vergbehörde in Brunn zur fachkundigen Aushilfe bleibeud zngewicsen uud dcu Verg-hauptmann W V;-ünn. Vinzcnz Fritsch, zum Vcrg. hauptmanne iu Komotau ernannt. Dcr Minister der Justiz hat cine bei dem Ko-mitatsgcrichte zu Iaszbcreny erledigte Rathsstelle dem gewesenen snbstitnirtcn Beisitzer bei dem bestandenen provisorischen Landcsgcrichtc zu Iaszbereny, Alois Friedrich, verliehen. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat den bisherigen Supvlentcu am k. k. Lyzealgym» nasium zu Padua, Dr. Cirill Nouzoui, zum ordeut-lichcu Gymnasiallehrer derselben Lehranstalt ernannt. Das Handelsministerium hat die Wiederwahl des Vcnedctti Vincenzo zum Präsidcutcu und des Piozzi Antonio zum Vizepräsidenten dcr Handcls-uud Gewerbckammcr iu Vrcscia für das Jahr i8i)ö geuchmigt. Das Handelsministerium hat die Wiederwahl des Franz v. Kofler zum Präsidenten und des Johann v. Putzer zum Vize-Präsidenten der Handels- und Gcwerbekammcr in Votzen für das Jahr 1866 genehmigt. Nichtamtlicher Theil. Der „Constitutionttel" über die Wiener Gonferen;. Der Wiener Korrespondent des „Constitutionnel" fährt in seinen Mittheilungen über die Konferenz in einem Vriesc vom 29. März fort, den wir, unsere frühern Vorbehalte erneuernd, im Wesentlichen hier wieder folgen lassen. Er macht zuvörderst auf einen zuerst von den englischen Blättern begangenen Irrthum aufmerksam, welche die »si-uL^-v^i-daux« der Sitzuugcu dcr Konferenz mit den Aktenstücken verwechselt hätten, die man in dcr Diplomatie Protokolle nenne, nnd sagt, nachdem er den Unterschied zwischen jenen und diesen erklärt hat: „Hcrkömmlicherweise wird jede Sitzung mit Ver« lesung des I'l-oo«'«. verdnl der vorhergegangenen Si« tzung eröffnet, damit jeder Bevollmächtigte die Richtig« keit desselben kontrolircu kaun. Sobald der ?il)er8-vm-wl vom Kongreß angenommen ist, wird er von jedem Mitglicde desselben unterzeichnet Dieser letzte Umstand ist es, dcr zu dem verfrühten Gerüchte, die russischcu Bevollmächtigte»: hätten berctts das Protokoll uom 28. Dezember unterzeichnet. Anlaß gegeben hat, nährend sie sich iu Wirklichkeit auf Unterzeichnung der ?l-oo«« - v^i'danx der sechs bis jetzt vom Kongreß abgehaltenen Sitzungen beschränkt haben. Nachdem man in den folgenden Sitzungen — hcute findct die siebente Statt — die Diskussion übcr dic vier Garanticpunktc erschöpft haben wird, werden sämmtliche ?l-nc^ - verjux behufs dcr Abfassuug cincs Protokolls resnmirt werden, d. h. es werden dic beiderseits zugelassenen und in den kroce^ver-duux verzeichneten Prinzipien neuerdings in cinem bcsondcrcn Aktenstück festgestellt werden, um so die unveränderliche Grundlage der Fricdcus-Präliminaricn zu bilden. Das Protokoll wird dcmnach dcr Grundstein zu dem Fricdensgebäude sein, an welchem der Kongreß arbeitet. Dic Abfassnng desselben kann erst dann statthaben, wenn alle vicr Garanticpnnkte und die darauf bezüglichen Dctailpuuktc nicht nur prinzipiell, sondern vorzugsweise iu ihrcr praktischen An-wcnduug geregelt sciu'wcrdeu, da sich dcr Kongreß, wie schon bemerkt wurde, hauptsächlich mit der Art und Weise beschäftigt, jedem Garantiepunkt eine Aus-lcguug durch eine Reihenfolge von Institutionen zu geben, die eben so sehr auf Vernichtung des russischen Ucbergcwichts im Orient, als auf Verhütung der Wiederholung von Verwicklungen berechnet sind, dic den gegcuwärtigen Krieg herbeigeführt haben. Erfreulich ist es, hiuzufügcn zu können, daß durch die beiden letzten Sitzungen des Kongresses die Hoff» mmgcn auf einen dcr Wiederherstellung ciucs daucr-haften und soliden Friedens günstigen Ausgaug uur noch mchr bcfcstigt wnrdcn. Dic Dinge schcincn dahin gekommen zu sein, daß die Aufgabe der Unterhändler fast vollendet ist, in dem Sinne nämlich, daß mit Ausuahme des dritten Garanticpnnktcs, dcr durch dcu Degen des Generals Canrobert cntschicdcn werden muß, dic Repräsentanten der verbündeten Mächte sich mit den russischen Bevollmächtigten über das, was dic Basis dcr Friedenspräliminarien ausmachen sott, so weit geeinigt haben, daß man nicht mehr an der Möglichkeit eines für die Verbündeten vom 2. Dezember sehr ehrenvollen Friedensabschlusses zweifelt, sobald nur dcr militärischen Ehre der Westmächtc durch irgend einen glänzenden Erfolg vor Sebastopol Genüge geleistet sein wird. Es ist dieß ein Resultat von bester Vorbedeu« tuug, wie es Niemand am Vorabend dcr Eröffnung dcr Wiencr Konferenzen so rasch zu hoffen gewagt baben würde." Der Korrespondent wünscht seine Worte nicht dahin ausgelegt zu sehen, als wenn er den Frieden bereits für gesichert halte, da sich, bis nicht das die unabänderliche Grundlage des Friedens enthaltende Protokoll von den russischen Bevollmächtigten unter« zeichnet sei, noch uiclc Schwierigkeiten crgcbcn könn« ten. Nichtsdestoweniger müsse anerkannt werden, daß die russischen Bevollmächtigten gewiß nicht prinzipiell ihre Zustimmuug zu den wichtigen, in den ersten sechs Sitznngen des Kongresses erörterten Konzessionen ge> geben haben würden, wenn ihre Negierung sie nicht förmlich dazu autorisirt hätte, und es nicht in ihrer Absicht läge, das Schlnßprotokoll unterzeichnen zu wollen. Nußland wisse, daß es, wenn dieses nicht geschehen würde, die mächtigste europäische Koalition gegen sich im Felde sehen müßte. „Was — so schließt der Korrespondent — die Hoffnung auf diese Unterzeichnung noch mehr bestärkt, ist dcr Umstand, daß sich dcr Kongreß in seiner letz. tcn Sitzung mit dcr Dringlichkeit eiucr Vermehrung dcr Kongreßmitglieder lebhaft beschäftigt hat und zwar aus dem Grunde, weil dic jetzigen Bevollmächtigten znr Bildnng dcr verschiedenen Kommissionen und Ko-mit^'s, die mit der Prüfung dcr Dctailsragen betraut werden sollen, nicht ausrcicheu könnten. Zu einem rascheren Vorschrciten des Kongresses ist cs uncrläß. lich nöthig, gewisse Fragen von Spezialkomite's prü-fcn und ausarbeiten zn lassen. So muß zum Beispiel alles die eigenthümlichen Institutionen dcr Douau-provinzcu Betreffende, welche nntcr den ausschlicßli-chcn Schutz dcr Großmächte gestellt wcrdcu sollen, sorgfältig von Spczial'Kommissärcn geprüft werden, die mit den Bedürfnissen nnd Sitten der Länder, für welche die ncueu Instruktionen bestimmt werden, voll» kommen vcrtrant sind. Die Bildung cincs mit dcr Verwirklichung dcr freien Donauschifffahrt betrauten Syndikats stellt ebenfalls cine Frage dar, welche Spezialkenntnisse und eine Masse verschiedenen Wis-sens übcr die Quarautaincn, den levantinischcu Han< delsvcrkchr, dic Zustände der Schifffahrt an den Do< nan« Mündungen ?c. ?c. erheischt. Dic gegenwärtigen Wiener Konferenzen werden dcmnach dic Entwicklung und die Verhältnisse eines wahrhaften Kongresses annehmen, was in den Augen jedes crfahrcuen Diplomaten cm sicheres Anzeichen gibt, daß die Wendung, welche die Konferenzen an« nehmen, eine offenbar dem Frieden günstige ist. Es liegt am Tage, daß die Bevollmächtigten der vcr< bündcten Mächte dic Zeit nicht mit der erschöpfenden Verhandlung mühsamer Dctailfragen hinbringen wollten , wenn sie dic Fortsetzuug des Krieges voraussehen würden. Es hieße dieß rein zwecklos arbeiten, da das Los der Waffen Alles neuerdings unsicher mu« chen müßte. Dcr Kongreß wird natürlich länger dauern, als man von vornherein — übcr die eigentlichen Absich. ten Rußlauds noch nicht im Klaren — vermeinte. Ueber diese längere Dauer wird jedoch gewiß Nie. mand Klage führen, sobald man nnr dic Gewißheit 35« erlangt hat, daß mit der Verlängerung dcr Arbeiten ^ des Kongresses auch sein Werk mehr Dancr und So- b lidität erlangt." -------------------------- 's! Oesterreich. ^ Wien, 6. April. Hr. Drouyn de l'Hhuys wurde ) gestern Abends auf dem Nordbahnhofe vom Varon d Vourqneney und dem ganzen Gcsandtschaftspcrsonalc a empfangen. Das „Journal de l'Empire" äußert über- g einstimmend mit unsern Angaben, schreibt die „Do- (: nan," sich über dessen Sendung, es sei wahrschcin- n lich, daß der französische Minister des Auswärtigen in g der Lage sei, im Schooßc der Konferenzen das letzte r Wort der Wcstmächte ansznsprcchen, d. h. die äußerste Grenze der Zugeständnisse bekannt zu machen, die s Nnßlaud bezüglich des dritten Garantiepunktcs Sei- ^ tcus der Westmächte gewärtigen kann. Die Arbeiten 5 des Kongresses treten also in ihre wichtigste, in die z, entscheidende Phase. Die Meinung wird den Westmächten die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie alles Mögliche thun, um die Bedingungen der Wiederherstellung des europäischen Friedens für Nußland annehmbar zu machen. Wenn aber die Ncgicruug des Czaren nicht von denselben Gefühlen geleitet ist, wenn sie die versöhnenden Intentionen Frankreichs, Englands und Oesterreichs ablehnend beantwortet, dann versetzt sie sich in eine sehr ernste Lage, ans der Rußland schreckliche Ealamitäten erwachsen können. Im Falle des Bruches der Konferenzen würden die Ereignisse eines langen, energischen und sicher entscheidenden Krieges allein maßgebend für die Bcdin-gnngen werden, denen der Angreifer sich unterwerfen müßte. — Das „Ionrnal de l'Empirc hofft, daß die Konferenzen noch diese Woche beendet werden. Ein Leitartikel des „Constitutionucl" läßt einen leisen Zweifel an der Möglichkeit einer feindlichen Lö-suug durchschimmern; das „Ionrnal des Dcbats" hingegen enthält einen Artikel von Girardin, welcher mit ziemlicher Zuversicht Fricdeushoffmmgen ausspricht. Der Hauptgedanke dieses Artikels wird gleich im An« fange in den Worten ausgesprochen: Wir wollen lieber den Frieden ohne die Einnahme Sebastopols, als den Krieg mit derselben. Man habe seit dem Tode Kaiser Nikolaus keinen Grund, ander Anfrich-tigkeit Nußlands zu zweifeln. Der militärischen Ehre sei durch die bereits errungenen Siege genug geschehen. Nebrigcns werde, selbst wenn der Zweck dieses Krieges nur unvollkommen erreicht sein sollte. (ocnn alles Menschliche sei unvollkommen), der Friede nicht nur ehrenvoll, sondern auch sicher sein, wenn der verbündete Westen fortfahre, die innere Lage der Türkei zu überwachen, wenn er seine Flotten und seine Heere schneller als die Flotten und die Heere Rußlands nach dem Osten befördern könne, und wenn er endlich die Freiheit des schwarzen Meeres durch Errich-tuug von Militär- und maritimen Anstalten an dessen Ufern verwirkliche. Den Orient sich selbst überlassen, hieße denselben früher oder später an Nußland überliefern, und die Intervention von 1864 müsse die fortwährende Unterstützung des Ostens durch den Wc> stcn zur unansbleiblichen Folge haben. Wien, 6. April. Sc. kais. Hoheit der Erzherzog Josef ist in Pesth schwer erkrankt. — Sc. kön. Hoheit Prinz Albert von England hat für das „Ravctzky-Album" ein mit seiner Namcns< fcrtigung versehenes Dcnkblatt eingesendet. Ein sol' ches wird auch von Sr. Majestät dem Könige von Schweden erwartet. — Seit einigen Tagen sind zwei sehr einfache telegraphische Apparate von L. Krammcr ans Verlin in Wien eingetroffen, die das Gebäude des Untcr-kammcramtcs mit dem Observatorium des Stcfans-thnrmes in Verbindung bringen werden, um bei dem Ausbruche eiucs Feuers die Brandstätte schnell und bestimmt signalisircn zu können. — Ein Herr E. Napicr macht in einem Briefe an den Herausgeber der „Times" den Vorschlag, Verbrecher, deren es in den britischen vereinigten Kö< uigreichcn einige Tausende gibt, die theils in Gc> fängnissen sich befinden, theils in den Docks-Arsenalen u. s. w. arbeiten, vor Valaklawa zu senden, um dort bei den Erdarbcittn verwendet zu werden. Im Falle eines tadellosen Betragens kann man die Verbrecher anch pardonnircn. — Laut Berichten ans Italien fürchtet man anch ) 'für heuer abermals das Auftreten der Traubenkrank- , heit. In Folge der Weintheuerung nimmt der Verbrauch an Branntwein dort in bcsorgnißcrregcnder ' Weise zn. Der Bancr hatte früher sein eigenes lan-dcsthümliche Getränk. Der Wein ward verkauft, aber auf die oberflächlich ausgepreßten Tranben Nasser geschüttet und dadurch ein Getränk erzeugt, welches Seconde gcuannt, das gewöhnliche Getränk des gemeinen Mannes bildete. Jetzt entbehrt er desselben gänzlich, lind man gewöhnt sich anch in Italien bereits an den Branntwein. Wien, 5, April. Die Gesellschaft der französischen Typographen hat dem Vorstande der k. k. Hos» und Staatsdruckerei. Herrn Negicrungsralh A u c r, das Diplom eines Ehrenmitgliedes in Begleitung eines sehr schmeichelhaften Schreibens übersendet. Es ist diese Auszeichnung bisher noch keinem Nicht-Franzosen zn Theil geworden. Das Diplom bietet außerdem noch die Merkwürdigkeit, daß der Stempel mit dem Wappen der Gesellschaft einen deutschen Schild vorstellt. — Die „Franks. Postztg." bringt ohne Datum und nähere Ortsanzcige folgende Nachricht: „Es sind falsche Kronenthalcr österrcich. Gepräges vom Jahre 1793 in Umlauf. Dicsclbeu bestehen aus Messing, sind versilbert, in einer nach einem echten Stücke angefertigten Form gegossen, mit dem Vrustbildc Sr. k. k. Majestät des Kaisers Franz II. und auf der Kehr-scitc mit dem üblichen Kreuze und drei Kronen, so wie der gewöhnlichen Umschrift versehen. Vcmcrkcns-werth ist die verkehrte Stellung der Avers- und Ne-ucrsscite." — Die nach Zürich führende Eisenbahnstrccke von Nomanshorn bis Franenfeld, 8^4 Poststundcn lang, ist bereits mit einem Gütcrzugc von 12 Wagen befahren worden, der die Bahn in einer Stunde zurücklegte. Wien, 4. April. Eine Reihe uns vorliegender Vcrichlc enthält die betrübenden Schildcrnngcn schwerer Hcimsuchungcu, von denen im Laufe des Monats Februar mehrere Ortschaften und Gegenden Ungarns im Großwardcincr und Kaschancr Vcrwal-tungsgcbictc in Folge ansgcdchntcr Ucbcrschwemmun-gcn betroffen wurden. Sk erstreckten sich vorzüglich auf das Bekcs - Czanader, Araber und Szathmarer Konntat. So wurde die Stadt Gyula (Vckcs-Czanader Ko< mitat) von den Hochwässcrn der ausgetretenen beiden Körösfiüssc am 15. Februar auf ihrer nördlichen und am 20., als die Gewässer der ersten Ucbcrschwemmung noch bei Weitem nicht abgelaufen waren, von der südlichen Scitc her überschwemmt. Die Anzahl der Gebäude, die uach Berichten von Ende Februar in höhc. rem oder minderem Grade nnter Wasser standen, betrug nach cincr bcilänfigcn Aufnahme 1072, worunter bei 300 Tanycn. Schutzdämme wurden theils durchbrochen, theils übcrfwthct, ein großer Theil dcr Bewohner mnßtc ihre Hänscr verlassen und sich in die höheren Stadtthcilc retten. 23 Häuser sind eingestürzt, alle mehr oder weniger beschädigt, viele drohen den, Einsturz, da sie sämmtlich ans Lehm und weichem Ma. j tcrialc gebaut sind. In Folge der gänzlich unterbrochenen Kommnnikation trat auch drückender Mangel an Brennstoff und Viktualicn ein; Menschenleben gingen zwar nicht verloren, wenigstens war dicßsalls nichts weiter bekannt geworden, als daß aus den überschwemmten Häuscru ein weiblicher Leichnam ausgeholt wurde. Nach anderen späteren Berichten fanden in Gyula zwei Menschen in den Flutheu den Tod; wohl aber hat man den Verlust zahlreicher Hausthicre und Hccrdcn zu beklagen, und auch dcr sonstige Scha> den, den die unglücklichen Ucbcrschwcmmtcn erlitten, ist so beträchtlich, daß ihr Wohlstand für lange hin untergraben nnd vernichtet bleiben wird. Die Trockcn-mühlcn standen unter Wasser und sind für geraume Zeit unbrauchbar, was um so bedaucrnswcrthcr ist, als dort außer der Csabaer Dampfmühlc, mit welcher die Kommnnikation momentan unterbrochen war, keine Wassermühlen cxistl'rcn. In dcr Gemeinde V<»ri, nächst Gynla, wurden 108 Wohngcbändc nnd fast die ganzc äußere Gcmar< kung znm empfindlichsten Schaden der Vevölkernng unter Wasser gesetzt. Im Makoer Bezirk hatte die Maros an mehre-rcn Stellen, namentlich unterhalb Mak<> nnd oberhalb Esarad die Schntzdämmc theils überflnthet. theils durchbrochen; bei Veka erreichte der Durchbruch eine Länge von 200 Klafter; in Folge dessen wurden anch die Ortschaften M. Csarad nnd Apathfalva unter Wasser gesetzt. Durch den Anstritt des Ungh-Flusses wurdc die Stadt Unghvür überschwemmt nnd dcr ohncdicß in jencr Gegend nnd im Unghcr Komitatc hcrrschcndc Nothstand in sehr empfindlicher Weise erhöht. Im Nen-Aradcr Vczirk warcn dic Ortschaften Schöndorf, Vodrog, Zadcrlack, durch den Austritt der Maros überschwemmt; in Schöndorf bcfandcn sich an 100 Personen in der dringendsten Gefahr; im Mo-doser Bezirk sehte der anstrctcndc Vega- nnd Vcrzova-Kanal die Orte O'Telck, Ujfalu und Secsecfalva sammt ihrer Umgebuug unter Wasser. Bei Arad wurden die Bauholzplätze und ein Theil von Zsigmond» haza überschwemmt. Im Kis'Ienö'cr Bezirk wnrdc in Folge des Eisganges anf dem weißcn Körös dic crzhcrzoglichc Herrschaft uutcr Wasser gesetzt, die Kommnnikation an mehreren Orten theils gänzlich gesperrt, theils bedroht. Dic Körösgcgcnd des Glesdcr und Szalontacr Bezirks im Süd-Viharcr Komitat war ebenfalls gropcnthcils überschwemmt. Im Markte Szalonta standen über 800 Hänser unter Wasser. In Großwardcin drang das Wasscr in mehrere Häuser. In Agya wird ein Insasse vermißt, der bei seiner Heimkehr mit zwei Pferden dnrch die Flnthen fortgerissen wnrde. Im Szathmarcr Komitat sind dnrch das plötzlich eingetretene Thanwettcr nnd das dadnrch yernrsachtc Schmelzen des Schnees sowohl in den Ebenen, als anch in den Gebirgen, nicht minder dnrch den plötzlich in Vewcgnng gerathenen Eisstoß dic Szamos und die übrigcu Gewässer des Komitats in einer Weise aus» getreten, daß das Land einem Meere gleich sah nnd die Verbindung gänzlich abgeschnitten war. Alle kleineren Brücken waren abgetragen nnd die Straßen nicht zn passircn. In der Nacht vom 14. Februar durchbrach die Szamos dcn zwischen Vctcs nnd Ovari befindlichen Damm in einer Längc von 80 Klaftern, bildete sich ein ncucs Bett und überfiuthctc dcn Hot-tcr Szathmars, Vctcs, dann dic Gemeinden Zsadany, Szamos-Dob, Cs. Vagos, Cs. Ujfaln, Ura und Ovari dcr Art. daß selbst dic höchstgclcgcncn Felder 7 Schuh untcr Wasscr standen. In Vctcs ist die Rettung des Lebens von 19 Menschen, die in bcständigcr Todes' angst auf dcn Dachböden ihrer bis über die Fenster im Wasscr stchcndcn, dcn Einstnrz drohcndcn Häuser dcn Qualen des Hnngers und dcr Kälte preisgegeben warcn, nur dcr cuergischen Einwirknng dcs k. k. Stuhl-richtcrs Intzingcr zu dankcn. In demselben Maße sind auch mehrere Gcmcin< dcn dcs Tcjer Gyarmather Bezirkes von der Ueber« schwcmmuug hcimgcsucht worden; zn Tcjcr Gyarmath hat das Wasscr in cinigcn Gassen eine solche Höhe erreicht, daß die Häuser bis zur Dachrinne unter Wasser stehen; mehr als huudcrt Familicu mußten ihre Wohnungen verlassen und anderwärts Zuflucht suchen. Was dcn Verlust von Mcnschcnlebcn betrifft, so war bisher nur dcr Tod eines Ovarier Insassen konstatirt Die Flnthen dcr weißen und schwarzen Körös haben drci Gcmcindcn ganz und zehn zum Thcil nn» tcr Wasscr gcsctzt und mchrcrc Brücken fortgerissen. In Kis-Varda. im Bezirke dcs Zobolcscr Komi-tats, ist cin Thcil dcr Ortschaft Cscrcpcs-Kcnez von dcn Thcißfiuthcn am 18. Februar überschwemmt und sind dadurch zwanzig Familien, aus 73 Köpfen bestehend, obdachlos geworden. Hans- nnd Zngvieh wurde gerettet. Nicht minder betrübcud lauten die Berichte aus audcrn Theilen dcr überschwemmten Gegenden. So vicle Orte aber anch von den Fluthcu überschwemmt wurden, so vielfach Vrückeu weggerissen, Dämme überflnthet und durchbrochen, Straßen beschädigt und Kommnnikationswcae acsvcrrt wurden, so 353 hatte man doch nnr in den wenigen erwähnten Fällen dcn Verlust von 'Menschenleben zn beklagen; rben so gelang es dem regcn Vifer nnd der unermüdlichen Thätigkeit der Vchövden. der Gendarmerie nnd der dcm gegebenen Beispiele nachkommenden Bevölkerung aller Orten der dringendsten Noth und dem drückendsten Mangel abznhelfcn, die gefährdeten Menschen an sichere Ortc zn bringen nnd die gestörte Kommunikation nach Möglichkeit wieder herzustellen. Von Seiten der Behörden wurden nach allen Richtungen hin die erbetenen ^nterstiitzungcn jeder Art auf's schleunigste zn Gebote ^stellt; der Stadt Gynla wnrden unterm Andcrm 8W0, i,„ Unghcr Komitatc 10.000, im Vekes-Ezana« der Komitatc 6000, im Szathmarcr 4000, im Zabol» cser 2000 fi. zur augenblicklichen Unterstützung an Nothlcidendc angewiesen. Nicht minder wnrdcn von Seite der Behörden alle Anstalten getroffen, nm die zerstörten Brücken und cingerissenen Dämme wieder herznstcllen, für die Un-terknnft der Vloßgestelltcn zn sorgen, Lcbcnsmittcl her» beiznschaffen u. s. w. Se. k. k. apostol. Majestät haben sich in Gnaden bewogen gefnnden, den dnrch die Uebcrschwemmnng verunglückten Bewohnern des Großwardciner Vcrwal» tnngsgcbictes eine Unterstützung uon 20.000 fl. aus Staatsmitteln allerhnldrcichst zu gewähren. Mit Erlaß des h. Ministeriums des Iunern vom 31. v. M. sind ferner im ganzen Umfange des Kai« scrstaatcs Sammlungen für die Uebcrschwemmten des Großwardciner uud Kaschaner Vcrwaltungsgebietes angeordnet worden. (Wiener Ztg.) Deutschland. Mainz, 31. März. Dnrch einen jüngsten Er. laß hat das Staatsministcrium die Direktoren der Landesgymnasicn aufgefordert, ihre Studierenden uon dem Stndinm der Inrisprndcnz ernstlich abzumah. ncn, da dieses Fach bereits so sehr mit Kandidaten überseht sei, daß durch diesclbeu auf eine lange Reihe von Jahren hin dem Bedürfniß vollauf genügt werde. Frankreich. Paris, 3. April. Der „Monitcnr" meldet, daß Herr v. Thonvenell, bevollmächtigter Minister nnd Direktor der politischen Angelegenheiten im Mi» nisterinm des Answärtigcn, für die Daner der Abwesenheit des.Hcrrn Dronyn de l'Huys mit der Leitung dieses Departements mW mit dcn Beziehungen zum diplomatischen Korps betraut worden ist. Der „Monitcur" veröffentlicht eine Depesche vom 22. März aus dcm Lager vor Scbastopol. der zu> folge die Nusscu mehrmals ucrsncht hätten, die Ar° beitcn, welche die Verbündeten gegen die den Thurm Malakoff deckende Höhe anfführten, zu unterbrechen, was ihnen jedoch nicht gelungen sei. Der russische Admiral Istomin, welcher die unweit jener Stelle lie. gendc rnss. Flotte befehligte, sei getöotct worden, Das Netter in der Krim habe sich gebessert. In einem Privatbriefe des „Constitntionncl" wird über die jüngsten Kämpfe anf dcn französischen Linien berichtet. „Diese sämmtlichen kleinen Gefechte waren sehr lebhaft nnd mörderisch, da die Gegner sich nnr noch anf 230 Mctres Distanz von einander befinden." Nachdem der Berichterstatter gemeldet, daß der tapfere Oberst Vaissier am Nachmittage des 17: März am Kopfe verwundet worden nnd sofort ucr< schieden sei. schreibt er über das Gefecht in der Nachi desselben Tages. Das dritte Bataillon der Znaven hat dcn Angriff der Nüssen anf nnserc Laufgräben zurückgeschlagen nnd dnrch ein mörderisches Gcwehr> feucr sie zwei Stuudcn hindurch fern uud in Schach gehalten. Großbritannien. London, 2. April. Ueber die Anwesenhei! des Herrn Dronyn dc l'Huys in England nnc seine Scndnng nach Wien äußert sich die „Times" folgendermaßen: „Der Bestich des französischen Mini sters des Auswärtigen in England war änßerf knrz. Er kam am Donnerstag Abends an. hatte an folgenden Tage eine Andienz bei Ihrer Majestät unt eine Konferenz mit Lord Palmcrston und Lord Cla rendon, und kehrte dann sofort nach Paris zurück. Dem Vernehmen nach sollte er dort nnr zwci Tage bleiben, und sich dann in allcr Eile nach Wien begc> bcn, indem er unterwegs nnr in Straßbnrg nnd Prag Halt machen wolllc. Die Znsammcnkunft des-Herrn Dronyn dc l'Hnys mit Ihrer Majestät und mit dcn britischen Ministern hatte einfach den Zweck nnd die Wirkung, die bekanntlich zwischen dcn westlichen Ka« bincten bereits bestehende vollständige Uebercinstim» mnng der Ansichten durch direkte persönliche Unterrc-dnng zu beurkunden, und dcn französischen Minister in Stand zn sehen, persönlich die vollständigste Vcr-l sichcrung nnd Kunde von den gcmcinsamcn Absichten der verbündeten Müchte nach Wicn zn bringen. Kein Mcinnngsnntcrschied hatte sich geltend gemacht, der irgend welche Erörterungen erheischt hätte, und wenn wir über das Ergebuiß dieser Zusammenkunft gnt unterrichtet sind,, so stellte sich durch dieselbe die Gleichheit dcr in Bezug auf die Fricdcnsbedingnngcn zwischen dcn Ministern dcr bcidcn Kronen herrschenden Ansichten und die Nothwendigkeit, dcn Krieg im Falle des Scheiterns dcr Unterhandlungen energisch fortzn-führcn, vollständiger als je hcrans. Die Anknnft des Herrn Dronyn de l'Huys in Wicn wird die Wirknng haben, daß alle bei den Unterhandlungen betheiligtcn Höfe, mit Ausnahme Nußlands, daselbst von einem der hervorragendsten Mitglicdcr ihrcr Kabinetc ucrtrc-tcn sein werden. Dieser Umstand verleiht dcn Konferenzen eine besondere Bedeutung nnd erhebt sie fast znr Würde eines Kongresses, obgleich dieser Ansdruck besser nur auf solche Vcrsammlnngen angewandt wird, welchen wenigstens einige der Souveräne persönlich beiwohnen, wie das zn Wien im Jahre 1815, zu Aachen und zu Verona der Fall war. Wir müssen min abwarten, ob der Kaiser von Nnßland allein fortfahren wird, die Leitung dieser höchst wichtigen Unterhandlungen in den Händen bloßer Vcuollmäch. tigter zulassen, oder ob sich das Gerücht, daß Graf Ncjselrodc uächstcns erscheinen werde, um den Konferenzen beizuwohnen, bestätigen wird. Man hatte einen Vcrsnch gemacht, bis znm Eintreffen weiterer In-struktioncn ans St. Petersburg, über dcn dritten Pnnkt znr Besprechung des vierten Pnnktes zn schrei» tcn. Allein davon ging man später wieder ab, und wir glauben, daß man bis zum Eintreffen der rnssi-schcn Antwort, welche man erst um Mitte dieses Mo-juats erwartet, keine weiteren Schritte thun wird." Dcr größere Theil dcr Ostsccftotte sticht morgen um 2 Uhr, einige 20 Schiffe stark, von Spithead aus in See. 10 zn derselben gehörige Schiffe bleiben bis anf weiteren Befehl zurück. Belgien. Die ncueu belgischen Minister habcn am 3l. März Mittags im Schlosse zn Lacken dcn Eid in die Hände Sr. Majestät dcs Königs gclcistet, worauf jeder von ihnen sein Ministcrinm in Besitz nahm. Sämmtliche Mitglicdcr dcs abgetretenen Kabinets, das seit dcm 31. Oktober 1832 im Amte war. wnr-^ den am 30. März vom Könige in einer Abschieds-Audieuz empfangen, worin er ihnen sein Wohlwollen anösprach. Spmnen. - , Nach dcn Madrider Blättern vom 27. März ist die Anleihe gescheitert. Die Darleiher wollen die Rententitel nicht als Bürgschaft, sondern als Eigen-thnm haben. Man hielt die Vorlegung eines Gesetzes m diesem Sinne für wahrscheinlich. Die Fonds waren anf das Gerücht vom Fehlschlagen der Anleihe gewichen. — Von allcn zu dcm Gesetze über dcu Verkauf der Kirchcu- uud Nationalgütcr uorgcschlagc-uen Amcndemcnts ist Seitens der Cortes-Kommission bloß ein einziges, welches die bischöflichen Paläste und die Pfarrhäuser nebst dcn zugchörigcu Gütern vom Verkanfc ansnimmt, gnt geheißen worden. Anch dcr Erzdischof von Sani Iago, so wie die Bischöfe von Carthagcna und von Murcia haben Vorstcllnngen gegen das vorerwähnte Gesetz an die Regierung gerichtet. In dcr Cortessitznng vom 27. gab im Ver-lanfe dcr fortgesetzten allgemeinen Debatte über dieses Gesetz dcr Instizminister die Erklärung ab, daß das- selbe keineswegs dem Konkordat entgegen sei, welches die Regierung stets als ein Gesetz betrachte. Dcr Haupt'Ncdaktenr dcs «Elamor Publico." Eorradi, hat mit cincm Redakteur des „Occidcnte.« Namens Maza, der ihn persönlich bcl^igt hatte, ein Dncll gehabt, wobei dieser schwer verwundet wurde. Unter Anderem wnrdcn ihm mehrere Finger durchschnitten, als er korradi's Degen, der ihm dnrch den Leib zu fahrcu drohte, umklammerte. Ueberhanpt sind in der letzten Zeit die Dnclle in Madrid sehr hänfig geworden. Rnßland. St. Petersburg, 22. März. Das unter der oberen Leitung dcs Generallientcnants Arbnsoff organisirte Scharfschützcnregimcnt, ans Leuten von den kaiserlichen Familiengntern gebildet, ist nnn zum Aus« marsch bereit. Man verspricht sich von dieser auser« lcsencn Trnppe die besten Dienste, znmal sie von sehr tüchtigen Offizieren kommanbirt wird. Außerdem ha» bcn sich etwa 6000 Syrjäncn (Bienenjägcr) ans den waldreichen Gnbernien uon Wiätka und Wologda zum Scharfschützendicnst gemeldet; diese Männer sind, vermöge ihres Erwerbes, von Jugend auf an die größten Strapatzen und Entbehrnngen gewöhnt, sie wissen mit dcr Fcuerwaffe so gnt nmzngehen. daß man behauptet: ein Syrjäne verstehe die Königin ans dem Bienenschwärme herauszuschießen. Dcr Leibarzt der kaiserlichen Familie, Dr. Manbt, lebt nach wie vor in seinem ansgedehnten Wirkungskreise hiersclbst. Ans St. Petersburg, 18. März, bringt die „Patric" eine Korrespondenz, aus der wir Folgen« dcs hervorheben: «Alle Zugänge zu St. Petersburg werden durch furchtbare Festungswerke vertheidigt, die Ufer dcs Flnsscs an seiner Mündnng in den Meer» bnsen sind mit Festnngswerken und Batterien bedeckt. Die Charck'schc Gießerei ist fast hinter den in Eile anfgeworfcncn Erdwelken uusichtbar geworden. Alle Pnnktc dcs Kronstädter Meerbusens, welche etwa eine Landung gestatten oder erleichtern könnten, sind befestigt nnd armirt worden. Kurz. der Kronstädter Meerbusen ist anf beiden Ufern ein ungeheurer Krau; von Werken, die von Kanonen strotzen, von 40.000 Mann dcr besten Truppcu vertheidigt und außerdem durch 40.000 Seeleute, die an Bord der cchelonwcise an dcr Küste aufgestellten Kanonenboote sind, gedeckt wcrdm. Die Vertheidigung ist auf wahrhaft furcht» barem Fuße eingerichtet. Die Flotte ist desarmirt nnd abgetakelt worden, und man ist bereit, vor Krön» stadt dasselbe Opfer zu bringen, das man vor Se< bastopol gebracht hat, indem man Schiffe mcht bloß an dcn Stellen versenken wird, wo große Schiffe dnrchfabren könnten, sondern auch an solchen, die ein Kanonenboot passircn könnte. Es ist Befehl ertheilt, alle Eingänge durch Verscnknngen zn schließen, sobald die verbündeten Flotten in Sicht kommen. Die nämlichen Vorkehrungen finden in Neval und in Swca-borg Statt. Schiffe, die mit Steinen beladen, sind bereit, versenkt zn werden." Ein Bericht ans Sebastopol in einem Briefe dcr «Köln. Ztg." ans Odcssa meldet: «Unsere Stra. ßen sind in Reihen von Festungen umgestaltet. Ueberall sieht man mit Bomben-Kanonen und Geschützrohren gespickte Barrikaden. Iedcs Hans der friedlichen Vc« wohncr ist mit Schießscharten versehen und bildet für sich eine besondere Veste. Merkwürdig ist vorzugsweise die Korniloff'sche Bastion, früher dcr Malachoff'schc Kurgan genannt. Von dcm höchsten Pnnkte derselben Übersicht'man das ganze Lager dcr Anglo-Franzo,en. Es ist eine Warte im vollen Sinne dcs Wortes, von der man jede Bewegung, jedes Unternehmen dcs Fcin-oes beobachten kann. Sie ist gleichzeltig das größte und festeste Hinderniß allcr Operationen dcs Feindes, die von hier aus vor dessen Angen vernichtet werden. Die Bastion wird von dem Obersten Feodoroff vertheidigt." ^»^^««^^____»___^^«__^ Telegraphische Depeschen. Galacz, l>. April. Vom 1 .—4. d. sind hier eingelaufen nnd liegen vor Ankcr 189 Schiffe, darunter 61 österreichische, 11 Hannoveraner, ü toscauische, 4 oldenbnrgischc. 56 griechische, die übrigen von an-deren nentralcn Flaggen. In Vraila liegen nngtt'ähr 60 Segelschiffe verschiedener Flcwgen. Druck und Verlag von I. v. Kieiumayr A F. Wamberg in Laibach.-- Verantwonlichcr Äedacteur: F. Bamberg M Börsenbericht W aus dem Abendblatt? der öster kais. Wiener-Zeitung. M Wien 5. April 1855, Mittags l Uhr. » Die Epcfulaticn war heutc trägc wcgen deö nwr^igm Wk Feiertages. M Die Stimmung hat^ sich dcsse,nmq^ichtct im Verlaufe ein wenig gchobcn. ^U Dcr Nnfanq war sehr matt. W 5 «/„ National - Anlehen 86 '/.- W, t85^cr Lose 103'/«. M Nordbahn-Aktien 1W'/«. Wl Gcgcn Ende besserten sich die Kurse zur 9'otiz. M Wechsel und Valuten haben durchschnittlich um '/. pCt. ^M geaen gestern angezogen. M London um 1 kr., Paris um '/, M. höhcr, Hamburg ^M unverändert. Gold begehrt. W Amsterdam 103'/.. — Augsburg 125'/,. — Frankfurt W 125. — Hamburg 02'/,- — Livinw —. — London 12.13. M — Mailand 125 '/.. — Paris 146 '/,. M Staatsschnldvcrschrcibungen zu 5"/« fi,2-82'/, W detto „ ^72-/« 71'/«-72 W detto „ ^"/° 63'/2-tt3^ W detto „ 3°/„ 50-50'/, M detto „ 2'/, 7» 40'/,-^0 72 W detto „ 17« 16 7,-16 7, W detto 3. V. „ 5 7» 96-97 W National-Aulehen „ 5 7« 86'7,«—87 W Lombard. Venct. Auleh.n ,. 5 7.. 100-101 W Gruudmtlast.-Oblig. N. Oest«. zu 5 °/, 8l V,-8 l 72 W dctto audcrcr Kronländcr 5 7« 74 - 78 W Glogguitzcr Oblig. m. R. zu 5 7« !N—l»1 7^ W OcdcnblN'ger detto detto ,. 5 7» 91—«1 7, W Pcnher tetto dctto „ 4°/« 92-92 7. W Mailänder detto detto „ 4 7« 90 7.-9! M Lrtteric-Anlchen vom Jahre 1834 218 -2<8 7, W detto detto 1839 ,19-119 7, W detto detto 1854 104 7,.—104 7« W Vaiilo-Obligationcu zu 2 7,7« 58-58 7, M Nank-Akti» pr. Stück 1000-1002 dctto ohne Vczng dctto neuer Emission W Eöfomptebauk-Akticn 89 7,^89/. Mt Aktien der k. f. priv. östcrr. Staats- M Eiftlibahnqcsellschaft pr. 500 Fr. 328—3 !9 Wl Wicu-Naabcr Aktien (zur Kouvcrtirung W angemeldet) 110-110/, W Nurdbahn-Aktien '^' /«^>!16 /, ^M Vudwcis-Linz-Gmundncr 246 -248 Prcßburg-Tyrn. Eistnb. 1. Emiyion 22—25 ^M detto 2. „ mitPriorit 35-38 ^M Oedcnburg-Wien.-Neustädte r — — W Dampschiff-Aktieu <'50-552 M detto 12, Enussion 542-544 M detto dcs Lloyb 552-55) W^ Wicner-Dampfmiihl-Akticn 131—132 W' Pesther Kette»ln iickcu - >.'! tticn 58- 60 W Lloyd Prior. Oblig. (in Silber) 5 7« ^ V.-94 7, « Nordbahn detto 5 7« 87 — 87 7, ^M Glogg.iilicr detto i»"/.. 81-82 « Donau-Dampfschiff-Oblig. 5"/, 85—85^ W^ (5on,o - Renischeiue 13-137« W Cstcrh«zy 40 fi. Lose 81—81 7, W Wiüdischgrätz-Lose 29-29'/. W Waldstein'sche „ 28 7,-28 7. W Keglcoich'schc „ 1.2-12'/« M K. k. vollwichtige Dnkaten-Agio 29 7,-30 D Telegraphischer Kurs - Bericht W der StaatZpapicre vom 7, April 1855. W . zu 5M. fi. ni<.5M. 82 3/16 W dctto aus der National-Anlcihe zu 5 7» st- >n (ZM. 87 W dctto ......., 41/2 „ „ 717/8 W Darlehen mit Verlosung v. I. «839. für 100 fi. 119 5/8 M ., „ « „ 1854, „ 100 fl. 103 7/8 ^M Grundcntl.-Obligat. anderer Kronläuocr zu 5 "/, 75 ^M Aktien der k. k. pr v. öster. Staatsciscubahu-W gc,ellschaft zu200ft.V.V. odcr500(N'. 325 fl. V. V. Wien-Raal'cr-^ltticn....... 1 l0 3/4 fi. in C, M. Akticn der österr. Donau-Dampfschiffsahrt zu 500 fl. C. M....... 553 fl. in E. M. Aktien des östcrr. Lloyd in Trieft zu 5U0 si, (H. M....... 555 st in C. M. Wechscl^Kuis vom ?. April 1855. Amsterdam, für 100 Holland. Guld.. Nthl. 103 1/4 2 M,nat. Augsburg, für U»0 Gulden Cur. Guld. 1^5 1/2 Vf. Uso, Frankfurt a. M. (für 120 fl. südd. Vcr- eins-Währ. im 24 l,2ft. .'.lat. Paris, für 300 Franken . . Gulden 146 1/8 Vf. 2 Monat. Bukarest, für 1 Gulden . . . !>»»'« 222 3! T. Sicht. K. K. vollw. Mlnz-Ducatcn . . . 29 3/8 vr. (Zent. Agio. Fremde» - slüzeige der hier Angekommenen «nd Abgereisten. Dc>, 5. Apiil !855. Hi-. Freihcn- r>. Pmhoi,, Prioacie!'; — Hr. V, Miller, k. englischer Majoi; — Hr, C. S. H^in, — und Hr. H. F. H.n i,eß, k. englische Kapitäns; — Hr. Karl Ilmker, — mid Hi'. Ichain, Michel, k. k. Ingeniem'-Assiette!,, u»d Hr. Albert HarNicß, englischer Ilitteithan, von Wien nach Triest. — Hr. Eduard Ott, Gyinnasial.P^ofeffor, von Blidweis nach Trieft. — Hr. Eduard Meczgcr, Privatier, von Salzburg nach Triest. — H>-. Heim ich Benedikt, Fabrik^ Inhaber; — Hr. Demeter «Petrovich; — Hr. Rudolf S'gej, — lind Hr. Achilles Peruggia, Kaufleute, von Tiicst nach Wien. Den 6. Hr. Ludwig Baron Simony, GlNübe. sitzer; — Hr. Eduard Heider, Zivil - Ingenieur, — und Hr. Ninaldo Martini, Goldhandler, von Triest nach Wien. — Hr. Karl Rabe, Dr. der Philosophie; — Hr. Hermann Kumpf, Großhändler; — Hr. Josef Dorigo, — und Hr. Roman Tomcich, Handels» leute, von Wien nach Triest. — Hr. Gerolamo Mo-soli, Ingenieur, von Wien nach Mailand. Z. 17N. l> fl. ui Erledigung gekommen. Die Bewerber um diesen Dienstposten habon Stermcz Haus.-Nr, 2, wegcn seiner durch die gepflogenen Erhebungen konstatirter Verschwendung die Kuratel zu verhangen befunden, und es sei demselben von diesem Gerichte Mathias Sakrajschek von Sakraj, als Kurator aufgestellt worden. Zugleich wurde zur Liquidirlmg und Abfindung mit seinen Gäubigern die Tagsatzung auf den 14^ April I. I., Früh 9 Uhr vor diesem Gerichte angeordnet, und es werden dieselben hiermit dazu mit dem vorgcl^ dcn, daß sie im Falle des Nichterscheinens mit dem Beschlusse der Mehrzahl der Erschienenen einuerst.,n-den eiachtct werden würden. Laas am 24. März 1855. 3. 499. (2) Konkurs. An dem plivilessirten, aus drei Normalschul-klasscn bestehenden Lehr- und Erziehungs-Institute des Gefertigten ist eine Lehrerstellc mit dcm Gehalte jähllichcr 250 fl. in Erledigung gekommen. Be» wcrber um diese Stelle werden aufgefordert, ihre eigenhändig gcschriebencn, mit dem Fahigkeitszeug-nisse für Hauptschulen, dann dem Taufscheine und Sittenzcugnisse belegten und an den Gefertigten stylisirten Gesucke bis Ende April 1855 portofrei einzusenden. Nebst der vollkommenen Kenntniß der deutschen ist auch die krainische (slavische) Sprache unerläßlich. Agram am 6. April l855. Lehrer und Inhaber eines privil,, aus 3 Nonnalschulklasscn bcstchenden Lchr- und ErzichuügZ.-Infiitlitcs. I. 500. (<) Mode -Salon - Veränderung Nachdem ich für das bisher genossene Vertrauen den verehrten Damen danke, zeige ich hienur an, daß ich meinen Mode-Salon von nun an wohl nn nämlichen Hanse wie bisher, Theatergasse Nr. HI und HH, aber zur größeren Bequemlichkeit meincr verehrten Kunden in das daselbst bestehende Leinengarngewölbe verlegt habe, und empfehle nebst einem ganz neu assortirten Lager ordinärer und feiner Leinwänden und Zwilch :c., auch eine große Auswahl der neuesten und elegantesten Toiletten für Damen, als: Seiden- und Steohhiite, Häubchen, Kopf-GsiffneeR, feine Krägen, Ghemi-setten, Bänder, Federn, Blumen, Manchetten, Sonnenschirme und Mnntillen, nach den letzten Pariser- und Wiener-Journalen, welche Gegenstände ich eben in Wien persönlich gewählt habe. Da ich zugleich in Wien die Verfügung gctroffm habe, daß mir alle vierzehn Tage neue Sendungen in Damen Mode-Artikeln gemacht werden, so bin ich stets in der angenehmen Lage, den verehrten Damen mit den neuesten Artikeln dienen zu können, daher ich mich einem zahlreichen Besuche empfehle.