Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ---------~~----------l |U/V fc 11 * u/vv;/vil*»«uy j w VIIIIM* • ---------^ I---? Schrsstleining nah Verwaltung: Prekrnova ultca 9lt 5. Teltph-n ?l- — Ankündigungen nimmt die Berwaltuny gegen Berechnung billigst« Gedv' ren entkam-Bezugspreis: viert-ljährig K 24.—, halbjährig K ■48.—; gan^ährig K 9«.—. stür« Ausland emiprrchend« Erhöhung. — Ein »«tu« Ziummtr» t Kr»ne. Nummer 30 J Sonntag den 18* April 1920 1 2J4s>.] Jahrgang dir Arlmtsmilust und ihre StKämpfung. Von Philipp Knab im Oesterr. Volkswirt. Die gefährlichste von allen Krankheiten, die unsern, geschwächte» Volkskö per bedrohen. ist die allgemein« ArbeitSunlust. Sie ist insofern eine na« türliche Erscheinung, als sle in der Natur ihre Pa-rallclen besitzt. Jeder Organismus verliert, von zu schweren Süßeren öchicksalSschlägen verfolgt, schlich-lich die seelische Spannkraft, dea Lebenswillen. Sin Bienenstock, den man zu oft seines Honig« beraubt, .streikt", er sammelt keine Vorräte mehr, sondern lebt bloß in den Tag hinein, er ergibt sich damit dem Hungertod«, mit dem di« Natur, der auch w>r al« Gesamtheit im Daseinskämpfe letzten Endes zege-.Sbe, stehen, den Streik zu beantworten pflegt. Um aus eigener Anschauung einen Herd dieses Uebels, da» besonders in der Urproduktion auftritt, kenne« zu lernen, habe ich vor kurzem eine Woche hindurch als Hilfsarbeiter in einem österreichischen Braunkohlenbergwerke gearbeitet. <23 sollen hier zunächst die dort gewonnenen Erfahrungen und Ein« drücke sowie das gesammelte Tatsachenmaterial wie» dergegeben und dann der Versuch gemacht werde», die Wurzeln der Krankheit und die Mittel zu ihrer Bekämpfung und fchließlichcn Hcilnng aufzuzeigen. Das erwähnte Bergwerk ist erst seit einigeu Monaten wieder in Betrieb und die dortigen Ber-hältnisje können daher mit nichte» als allgemein bestehend« angenrmmen werden. Die WohnungS-frage, nach der Meinung neuerer Soziologen in weit höherem Maße als die Lohnfrage der Haupt« und Kardinalpunkt bei ganzen sozialen Problem« komplexes, ist daselbst in recht mangelhafter Weise gelöst; auch sonstige WohlfahrtSeinrichtungen find gar nicht oder nur in Ansätzen vorhanden, eS de« steht zum Beispiel nicht einmal ein Brausebad. Die Abreise. Bon Anton Egg. ES gibt einen aufregenden Momcn«, unv«rzleich-lich in seiner quälenden Mischung von nervöser Zer» streutheit und krampfhafter Konzentration; er tritt so-fort ein, wenn du mit Handtaschen und Koffern und Sind und fcegU (wozu man eigentlich den Kegel mit auf die Reise nimmt, ist mir stetS unbegreiflich ge-blieben) — wenn du als« bedrängt draußen auf dein Flur vor deiner Türe stehst und zuschließen willst. Plötzlich wird in deinem urd deiner Frau Gehirn ejn Kontakt in der Abteilung „Unterlassungen" grschlossen. Allsogleich stürmt eine aufleuchtende Kette von kleinen Verpflichtungen aus dich ein, die noch der Erledigung harren. Mit mancher Gewalt hält dich diese Kette an deiner Korridortür« «ist; du kannst d!ch von ihr nicht trennen. Mit einem Mate erinnert man sich an alle», was man im Drang der R«ilevorb«reitungcn vergcssen hat ; oder. waS noch viel schlimmer ist, vergessen haben könnt«. Ei»« Hölle von Angfivorstellungen ist entfesselt. Ausgerechnet jetzt — in vierzig Minuten geht der Zug und der Weg zum Bahnhof ist weit — fällt deiner Frau ein, sich mit ahnungsvoller Bangigkeit zu erkundigen, ob die fällig« Prämie der EinbruchSver« stcherungSpolizze bezahlt sei. Natürlich Ist ste nicht be-zahlt, «l'o noch einmal zurück in die Wohnung und Man könnte daher den unter dieser Belegschaft Herr-jchendea Seist auf die berechtigte Unzufriedenheit mit diese» Zuständen zurückführen. ihn al? bloß ijrtlich bedingt und begrenzt bezeichnen, Dies wäre jedoch ein Fehljchuß Vielmehr sind mir und jedermann eine Reihe von Vorkommnissen bekannt, die beweisen, daß dieser Geist der Verneinung auch dort besteht, wo WohnungS- »nd Wohlfahrtsfrogen aufs beste gelöst sind; meine Erfahrungen sind somit typische und e« wär« «igemlich überflüssig, sie zu bringen, wenn sie nicht blitzlichtartig den Abgrund beleuchte« würden, auf den wir unS zubewegen, wenn die Massen auf diesen Irrgänger» weilerzi«hen. Ich bewohnte daS größlc und schlechteste der sogenannten „Burschenzimmer', in denen die unver-heira!:ten Arbeiter und Strohwitwer untergebracht sind, eine ehemalige Rusfenharacke. Der Reinlichkeit?-und OrdnungSjwang der mililiirifchen Kasernierung fehlte, es war eigentlich ein Menschenstall. Es er-regte erst Neugier, auch etwas Mißtrauen und Be-troffenheit, daß ein ehemaliger Beau»er unter dir Kohlenarbeiter ginge. Durch zwanglose Aussprache und Eingehen in den Gedankenkreis meiner Nach« barn war jedoch bald ein leidliche? Verhältnis her-gestellt. Ich begegnete zunächst keiner Anfeindung, nicht einmal jenen gutmütig-spöttischen Bemerkungen, die der VolkSmund gerne bei ähnlichen Anlässe» bereit hält. Man half mir sogar beim Aufstellen deS BctteS, Strohsacksiopfen usw. Erst am Abend kam eS zu einem peinlichen Austritte. Ein schwer betrunkener Mann wankte herein und begann zu schreien, er wäre der Obmann, er würde mir schon zeigen, ich wäre auch so ein Leute-schinder, so ein Offizier gewesen, aber jttzt hätte er die Macht, ich müsse mich organisieren usw. ES wurde immer ärger, cr beschimpfte mich und drang, mich tätlich bedrohend, auf mich ein. Ich suchte ihn zu beruhigen und fuhrt« ihn mit Mühe ab. Die jüngeren Zimmergenossen hatten zuerst schadenfroh Hat« über Kopf sämtlich« Schränke, Pult«, Kästtn abgeschlossen. Di« Tchiüssel werden versteckt, so gut, daß kein Mensch sie bei der Rückkehr sind«« wird. Di« Zimmerschlüssel — ja, wohin mit den Zimmerschlüs-sein? Man kann doch nicht alle Schlüssel mitschleppen. Die Osenrkhre »lrd als sicherstes Versteck für sie au«-ersehen. Die Küche wird verschlossen und <« wird den p. t. findigen Einbrechern anheimgestellt, ihren Kopf ganz tief in di« Ofcmöhr« zu versenken, vorausgesetzt, daß ste eS nicht vorziehen, die dünnen Zimmertür en einfach aufzubrechen . . . Noch ein geistiger Rundblick auf daS kleine Hauswesen, ehe di« Flurtür endgültig v.rsch'ossen wird. Ist der Gasometer auch abzesprrrl? Rinnt nicht das Wasser in der Badewc-nne? Ist kein Fenster verfeheat-lich offen geblieben? Sind die Rouleaus in der Kammer Heruntergclassen, in der auf Bücherborden da« Eingemachte, die kulinarische Bibliothek für den Winter, in Reih und Glied ausmarlch!«»t? Mein Gott, wenn vierzehn Tage lang die Sonne dahinein glutet, ist da» zu Al!»Höchstpreisen Errungene zum Teufel! Die Kor-rtdortüre wiid noch einmal geöffnet, die Ofentür ge-öffnet, die Türschlüssel hervorgeholt und die Zimmer werden »och einmal prüfend durchschritten. Der Solometer ist gesperrt, im Badezimmer fließt kein Wasser, die Fenster sind geschlossen und selbst die Rouleau« in der Kammer sind herunterge« lassen. Aber nun schnell fort. Wenn der Zug nur zehn gelacht und sich köstlich Unterhalte», doch bald wlch feste tote Stimmung zu meinen Gunsten. Einige altere Arbeiter machten in lauten Worten ihrem Unmute über die Trunkenheit und das unwürdige Benehmen ihre» Obmannes Luft. Dessen Fra> war unterdessen mit den Kindern nachgelaufen ge» kommen und klagte ihren Mann mit harten, hiß-erfüllten Worten vor nnS an. Sie äußerte mehrmals den Wunsch, von ihm erlöst zu sein, und bat, ihn nicht noch Hause zu lassen, er würde alles kurz und klein schlagen. Schließlich wurde der Mann von seinen beiden Brüdern entfernt. Das Gespräch drehte sich noch lange um diesen Vorfall. Damals «nd später noch oft hörte ich tose Klagen, daß stet« Unwürdige. Unehrliche, Unrich!ige gewählt würden. Meine erste Arbeitsschicht begann um 4 Uhr morgens; ich wtrrde im Tagbau beim Abräumen des Tegel und Kohle überlagernden LehmsandeS beschäftigt. Ueber eine halbe Stunde verging mit dem Aufsuchen d«S ArbeitSzeugeS. Die Leute liefen von einer Stelle zur anderen. ES machte ihnen offensichtlich Spaß. Al» ich aui Langeweile zu schaufeln begann, hieß eS: „Der Hat'S aber eilig" und eS wurde mir die Belehrung zuteil, daß man nicht zu arbeiten brauche, so lange eS dunkel sei, da der Aufseher ja nichts sehen könne. Obwohl ich nur ganz langsam und gemächlich schaufelte, war eS meinen Nachbarn, meist Jugendlichen, ungelernten Hilfsarbeitern zu viel und al» f?« auf einig« Zei! anderswo verwendet wurden, schärften sie mir vor ihrem Weggehen noch ein; „Aber net z'viel arbeiten, lieber steh'n und 'chau'n." Die folgenden Tage ar-beitete ich im Tegel und auf einer Kohlenbrust. Hier war es etwas besser, denn ich hilte eS mit älteren Leuten zu tun, meist Professionisten, die auZ der Umgebung stammten und hauptsächlich der Ber-pflegung wegen im Bergbau tätig waren, im übrigen ihr Handwelk alS lohnenden Nebenerwerb betrieben. Trotzdem wurde auch hier stundenlang geplaudert, Minuten Verspätung hat, — und die hat er, — kommen wir noch zurtcht. Die Korridortür wird mit «wem letzten bangseufzenden Blick der Trennung zuze» schlössen. Da durchzuckt etwa« dein« Frau. Nicht« GuteS ahnend harrst du, in briden Händen einen Koffer, ihrer neuen Eröffnung. Stn Wort, fHwer und schmerzlich, entringt sich den L'ppen deiner Hausfrau: „D«r Milchtopf . . Unbeachtet ist in der Küche der Milchtops stehen geblieben. „Wenn wir zurückkommen, ist sie sauer." Gebr begreiflich. „Einundeinhalb Liter schöne, vom Lande bezogene Vollmilch . . Da« tiefe Bedauern deiner Frau überträgt sich auf dich wi« «m« Suggestion. Du beginnst zu ahnen: über diesen Milchtopf kommen wir nicht hinweg. Tr wird un« begleiten, wenn wir über Berg und Tal wandern, und wird dich vorwurfsvoll-traurig anstarren: warum habt ihr mich einsamen Milchtopf in der Sonnenglut versauern lassen .... Du fühlst den inneren Kampf in deiner Frau und schließest — schwörend, daß eS zum letzten Male sei — die Türe wieder auf. »Wir nehmen am besten die teuere, kostbar« Milch in einer Flasche mit," sagt deine Frau und sucht in fliegender Eile eine Flasche, findet aber keine. Ratlos stehen wir vor dem Topf. „Man kann sie doch nicht so stehen lafsen>" jammert deine Frau. Du machst den Dorschlag, di« Seite 2 auch allerlei Unfug getrieben. Meiner Schätzung nach hätte sich bei gemächliche« Durcharbeiten die Förderung fast Verdoppeln lassen. Uebrigen» war an so mancher Arbeitspause der Mangel an Hunten schuld; dieser Mangel wurde verschärft durch den schlechten Zustand der Fördergeleise und die besondere, selbst den Unmut der Häuer erweckende Lässigkeit der «eist jugendlichen Förder«a«nschaft. (Fortsetzung folgt.) Zur Wohnungsnot. Die jüngst von der Landesregierung zur Be» Hebung der Wohnungsnot erlassene Verordnung bestimmt, daß Personen, die über eine Million Kronen im Vermögen haben, gezwungen werden können, im eigene« Hause zu wohnen. Wenn sie kein eigene» Hau» besitzen, so können sie entweder im betreffenden Orte ihrem veruse nicht mehr nach-gehen oder ste müssen sich selbst ein Hau» kaufen »der bauen. Die Zweckmäßigkeit dieser Verordnung ist mehr als zweifelhaft. Ersten» legt diese Verfügung sehr große wirtschaftliche Waffen gegen viele Personen in da» Ermessen der Wohnungsämter. Denn e» ist klar, daß heute jemand, der eine Million Kronen Vermögen besitzt und m einer größeren Stadt Slo-wenien» seinen Beruf ausübt, aus Grund dieser Verordnung sein Geschäft einfach liauidiereu muß. Er braucht ja die Million al» Betriebokapital, wa» bei den heutigen Preisen für einen sehr großen Teil der Kaufmannschaft nicht übermäßig viel genannt werden sann, und er kann sein Geschäft überhaupt nicht mehr betreiben, wenn er ein Ha»« um mehrere 100.000 K aus seinen Betriebsmitteln erwerben muß oder gor bauen soll. Damit wird der Häuser-markt wieder besonder» bestürmt werden und e» werden viele unliebsame Folgen für Unschuldige eintrete«». Zweiten« ist aber die Festsetzung, wer eine Million Kronen besitzt, nicht so einfach vorzunehmen. E» kann nicht nur ein Kaufmann, der eine Million Kronen zum Vorteile der Gesamtwirtschaft in seinem Betriebe investiert hat, durch diese Verordnung in hohem Maße geschädigt werden, sondern auch der Rentenbesitzer; denn die Einkünfte von einer Million Kronen sind heute zur Erhaltung eine» größeren HauSstaude» notwendig. Wcnn nun ein solcher Rentner gezwuogm würde, noch ein Hau» zu kaufen »der zu bauen, so könnte er außerstande sein, seine Familie weiter zu ernähren. SS ist als» diese Ver-orduung schon au» diesem Grunde «nd noch au« verschiedenen anderen i« Grundprinzip? verfehlt. Man wird sich dem Ziele, da» man im Auge hat, Milch den Kindern de» Portier« ,u schenken. Flam» mender Protest, dann ein erleuchtender Einfall: Die Milch muß auSgetrunken werden: sofort. Du hast augenblicklich nicht den mindesten Appetit auf Milch; deine Frau auch nicht, dethalb kriegst du Dreiviertel »»gemessen. Und wir trinken Milch. Trinken, trinken Milch, wie wir noch nie Milch getrunken Haien. Mit einem Haßgefühl und einem sehnsüchtigen Blick durch da« Fenster nach den Portier«kindern. Wir trinken Milch: eine« der Augen schielt in da« Gefäß, ob sich nicht endlich erlösender Grund, wie ein Stück Land im weißen Meer, zeigen will, da« andere Auge schielt nach der Küchenuhr. Wenn der Zug zwanzig Minuten Verspätung hat, kommen wir noch ,»recht. Aber vorläufig trinken wir noch Milch. Trinken. Sie will kein Ende nehmen, di« Milch. Dein Leib schmerzt schon in der Borahnuog der Leibschmcr»en, die noch kommen «erden. Endlich ist'« geschafft. Wir eilen hinau«, wollen un« de« Gepäck» bemächtigen . . e« ist nicht da. E« ist fort. Wir haben e« leider in der Hast draußen stehen gelassen. 5« ist alle« fort. Wih-rend wir Milch tranken, haben Spitzbuben Koffer und Tasche« und Kind und Kegel mitgenommen; da« heißt, auf den ?egel habe« ste nicht reflektiert; auch vom Kinde haben ste Abstand genommen, denn wir haben kein«. Cillier Zeitung wohl nur in ganz unzulänglicher Weise nähern, dafür aber große wirtschaftliche Schä,e« herauf, beschwören. Wenn man gletchzeiteig auch be« Bänke» auf» trägt, ihre sämtlichen Bea«ten in eigenen Häusern unter,ubringm, so heißt da«, daß di- Banken in ihren Betriebsmitteln nochmal« ««schwächt »erden sollen (die erst« Schwächung erfolgte bei der Ein-ziehung der 20«/. anläßlich der Abste«pelu«g); die Banken haben schon heute nicht «ehr genügend Kapital, u« di» notwendigen Käufe von Bedarf», gegenständen und Lebensmitteln au» den anderen Teilen de» Reiche» zu finanzieren. ES ist also verfehlt, bei derartige« wirtschaft-liche« Maßnahmen von dem Vermögen auszugehen, e» muß heute vielmehr da» Einkommen al» Grund» läge für die Erhallung und für die Reuerrichlung von Wohnungen herangezogen werden. Wie wider-finnig muß e» erscheinen, daß ein Rentner, der 40.000 K Einkommen al» ZinsenerträgniS einer Millionen Kronen besitzt, sich ein neue» Hau» bauen muß, währenddem vielleicht ein sogenannter Kauf» mann mit vielen hundertlausenden Kronen Einkommen ruhig in seiner Wohnung belassen wird. Man wird sonach bei der Durchführung der Verordnung auf die GeschäflSleute, welche ihrem Berufe nicht entzogen werden sollen, und aus dir Rentner, welche den Forderungen der Verordnung überhaupt nicht entsprechen können, Rücksicht nehmen müssen. Di« meisten Personen, welche über mehrere Million Kronen stchtbar verfügen, wohnen ohnehin schon in eigenen Häusern; wo dieS nicht der Fall ist, werden diese Leute einfach schon bestehende Häuser kaufen, dorthin einziehen und auf diese Weise wieder eine neue Partei unterstandSlo« machen. E« wird sonach nur ein verschwindend kleiner Teil der Bevölkerung tatsächlich zu Wohnungibauten veranlaßt werden können. Auf Grund dieser Verordnung dürften also in ganz Slowenien vielleicht 10 Häuser mit zusammen 30 Wohnungen neu errichtet werden. Wir kommen nochmal« auf die eindringlichen Vorschläge, welche wir in unserem Blatte schon im Dezember vorigen Jahre» zur Lösung der Wohnung«, frage vorgebracht haben, zurück und können den maßgebenden Behörden den Vorwurs nicht ersparen, daß sie durch die Nichtbeachtung unserer Vorschläge sür die Allgemeinheit sehr viel Zeit versäumt und infolge diele» Zeitverluste» eine Unsumme von Gcld in den Wind gestreut haben. Denn wären unsere Ideen durchgeführt worden, so hätten Wohnhäuser zu einer früherm Zeit um «in Drittel billiger ge-baut w«rden können. Wenn man einen wirklichen Erfolg in der Wohnungsfrage erzielen will, fo müssen die gesamten Inhaber der jetzigen Wohnungen zur teilweisen Tragung der Lasten von Neubauten herangezogen werden und da» ist nur aus kommu »aler Basis durch entsprechende Umlagenerhöhung möglich, wobei natürlich die größere« und schöneren Wohnungen weitaus mehr belastet werden müssen als kleinere Unterkünfte. Warum hat man in dieser ungeheuer wichtigen Angelegenheit nicht eine öffent» liche Aussprache oder eine Enquete abgehalten wie wir vorgeschlagen haben? Eine in di« Sache «in-dringend« Beraiung hätte sämtliche klaren Kövfe vom Tchlagworte, daß man die Millionäre und die Banken treffen müsse, befreit und unsere Gesicht«, punkte zweifellos zur entsprechenden Würdigung gebracht. Die genannte Verordnung wird ihren Zweck nicht erfüllet« und wir erheben daher neuerlich die Forderung, daß die Wohnungsfrage im größeren Kreis« sachgemäß behandelt werde. Ungarische Frngrn. Die neue Regierang unter der Führung Simonyi. Semadam« ist erst kur,e Zeit im Amte und schon tauchen Krisengerüchte aus. Di» MeinungSoerschiede«. Nummer 30 heite«, auf die sie zurückzuführen sin», liege« inner halb der christlichnationale« Partei «nd ziehen vo« da au» auch da« verhältni« zwischen ihr und der anderen Regierung«gruppe, der Partei der kleinen Landwirte, in Mitleidenschaft. Wa» an konkrete« Streitfragen in den Bordergrund tritt, find indessen nur Symptome der Gegensätze, die in zwei Haupt« fragen bestehen und allerding« durch persönliche Mo» mente noch außerordentlich verschärf, werde«. Die Sammlung der antirevolutionären Elemente ist bekanntlich unter der Führung de» früheren Ministerpräsidenten Friedrich eriolgt «nd zwar im Zeiche« einer äußerst fcharsen Reaktion gegen den Bolschewismus und de« starken Anteil, den jüdische Elemente an ihm hatten. Die christlichnaiional-Partei hatte insolgcdessen einen starken antisemitische« Einschlag. Da aber da» Judentum in Ungarn t« kapitalistischer und journalistischer Beziehung eine außerordentliche Machtstellung inne hat. tauchte in dem Augenblicke, in dem die christlichnationale Partei die Regierung übernahm, di« Frage ein«« Kompro-« sses gegenüber dem ungarischen Iudentume auf, zumal dessen B«rtr«t«r nicht zögerten, der Regierung mit der Sperre aller Kredite zn drohe», u.»d sich dabei auf »a« Einverständnis mit der Entente b<-rufen konnten. Im Zusammenhange damit stand der Bt bemerkenswert, daß keiner der im Lordergrunoe stehenden Parteiführer sich bisher für die Rückberufuug der Habsburger au«gefp,ochen hat. Dagegen ist di« Ltiömang zu-gnnsten eine» nationalen König« sehr stark; nur durch einen Zusall ist eine Erklärung der Naiional-Versammlung «»terdlteben, die jede hadSdurgische Kandidatur ausschließen sollte, und unter den Bau-ern de« Aliöidc« herrscht eine starke Strömung für die Wahl Hortyh« zum Könige. Hier setzt die persönliche Gegnerschaft Friedrich« gegen Horthy ein Während in der Pauei der tl«i. nen Laniwrt« unter dea Drucke der «lsüioer Be-weguiig eine scharfe Agitation dafür eingeteilet wor-den ist, daß die nationale Armee den Eiv aus die Verfassung und den Re>ch«oerw«ser zu tristen habe, wodurch der Eid gelöst würoe, den die ättrre« Ossi-ziere der Armee noch auf den König Kart geleistet haben, arbeitet Friedrich an dem Sturze der gegen-wältigen Regierung, die er durch ein Kabinett der „alten Kapazitäieu", Apponqi, Andrassy, Pvpovic ersetzt wissen will, von denen man annimmt, daß sie Legitimlsten, also Gegner einer Kan»idatur Horihy« für den Thron seien Day Friedrich dabei nicht von einer Vorliebe für die Hadodurger, fon» der» lediglich von seiner Feindschaft gegen Ho.thh be« stimmt wird, hindert nicht, daß tatiächlich die karli-stifche Partei von allen diesen Zntrigen, die den Regierung»block zersetzen, den Nutzen zirhl. Der Exkönig Kart und seine derzeitigen Rat-geber sind aver im Lande so wenig delirbt, daß e» nicht wahrscheinlich ist, dag sie die für sie nicht un» günstigen Schanzen werde« ausnützen können. Politische Rundschau. Inland. Der Budgetfehlbetrag. Einer Belgrader Meldung zusol^e beziffert sich der Budgeiabgang unsere» Siaate» jährlich auf eine Milliarde zweihundertsieden Millionen Dinar. Unser Staatshaushalt schließt also täglich mit einem Fehl» betrag von fast fünf Millionen Dinar ab. Neuerungen im Handelswesen. Zwischen dem Handel» und dem Finanzmintster wurden Neuerungen im Handeliwesen auf folgender Grundlage vereinbart: Die Ausfuhrscheine nnd die Anweisungen werden ausgehoben, die Komp««saliouS' Nummer 30 verträgt gekündigt. Im Jnlande wird der freie Handel völlig eingeführt, für» Ausland nur durch das Ver-bot der Ausfuhr von Getreide, Mehl, Fleisch usw. beschränkt. Diese Artikel werden entweder dem staatlichen Alleinhandel vorbehalten oder von Ausfuhr' genossenschaflen. an denen der Staat und die wich-tigste» wirtfchafilichen Bereinigungen teilhaben würden, vertrieben werden. Die Ernährungsprodukte würden in erster Linie für da» Kriegs» und Marinemini fterium und den Bedarf im Inland« reserviert und erst der Ueberschuß ausgeführt werden. Der größere Teil der Einkünfte würde nach Abzug der Kosten wie folgt verteilt werden: Je ein Viertel für In-valide, zur Anschaffung von landwiitschaftlich.'n Ge-raten für Kriegsversehrte, für die Errichtung eine« Magazins und einer Haseuanlage in Belgrad und ichließlich «in Viertel für die Staatskasse. Ein Konflikt zwischen Belgrad «nd Laibach. Da« Neusatzer Deutsche BolkSblatt entnimmt Krater Blättern folgende Darstellung: Die flowe-Nische Landesregierung hat in den ehemaligen süd-unzart jchen Komitaten, die jetzt zu Jugoslawien ge hören, für di« Bevölkerung von Slowenien große LedenSmttlelmengen mit Bewilligung der Belgrader Zentralregierung aufgekauft, u» sie in fclbtt beigestellten Waggon« und mit eigener Kohle abzutran» Portieren. An der slowenisch kroatischen LanveSgrenze wurden oder die L«b«n»mittrlzügt von der serbischen Mtlttärvnwaltnng beschlagnahmt und sofoit für eigene Zwecke verwendet. Daraufhin suchte sich die slowenisch« Lanv««iegierung an den Lebe»Smtttel-zggen schadlos zu hatt«», weiche von der Belgrader »jenilalregieiung aus Grund de» zwischrn Deutsch iMleich und Jugoslawien abgeschlossenen Kompensa-twntitbereinkommen« noch Deutschösterreich abgesendet wurden. Die slowenische LanteSregierung ließ in Belgrad erklären, daß sie sich zu dieser Maßnahme berechtigt halte und daß sie so lang« die Belgrader Audsuhrbewillignng nach Deutschösterreich nicht an-erkennen weide und die duhin geschickten LedenS» «uteltraneporie zu beschlagnahmen ge»enke, bi« di« serbische Militärverwaltung die für Slowenien be» stimmten Lebe.ismittelirrnsporte aus dem ehemaligen Südungarn herausgebe. gur Stellung der vanater Schwaben. Ein Gewährsmann der Zsombolyael Zeitung hatte dieser Tag« Gelegenheit, u» Belgrad mit einem hohen setbischen-Staatsbeamten über die Stellung-nähme der Regierung gegenüber den Banaler Schwaden zu sprechen. Wir geben auS diesem Gespräche die uns interessierende» Lielleo wieder. Der serbische Staatsbeamte erklärte u. a.: Wenn der Echwabe deutsch fein will, deutsche Schulen und Kuttn,vereine gründet, deutsche Wirtschafleverbände errichtet, so ist daS eine natürliche Sache, gegen die wir nicht» einzun enden haben. Der Schwabe ist un» ein Bindeglied mit dem Westen, seine Sp»ache »st eine Weltsprache, di« in allen sogenannten Nach folgerstaaten, weiter» in Rußland, in der Schweiz, also in den uns zunächstliegenden und un» gut ge finnten Staaten virl z«sp>ochen wird. Es ist unsrr« »hi'cht, di« Lag« drr Schwaben im Königrrich« SHS besser zu gestalten. Ihr Bolk ist fleißig, ar. bettsam, bieder, rechtschaffen, »uchte.n und wir hoffen, baß es auch immer loy il fein wird. Es soll sich ober nicht irreleiten lassen, auch in Kleinigkeiten läßt sich demonstrieren. Schaue» Sie sich einmal dte Firmatafeln an! Warum haben die Geschäftsleute in üd«rwt«gend deutsch bevölkerten Gemeinden keine deutschen Aufschriften? llnS bleibt eS sich ganz gleich gültig, doch ziehen wir daraus unsere polnischen «Folgerungen. Wenn der Schwabe nicht seine deutsche Muttersprache auf den Schildern haben will, o kann und darf er nur die Staatssprache taju benutzen und die ist heute die sei bische und >.icht mehr die magyarische. Wundern Sie sich a'.so n> u darüber, wenn dte magyarischen Ausschrtsteu durch eine B.r« ordnu.ig verboten werde»! Tschechische Legionäre in Laibach. Am 10. April trafen zwei Transporte tsche-chischer Legionäre, dir auS dem fernen Osten über Trieft in die Heimat reisten, in Laibach ein. Sie wurden auf dem Bahnhofe von den Vertretern der Laibacher Garnison, der Landesregierung »nd der Siadtgemeinde Laibach empfangen und vom zahlreich versammelten Publikum sympathisch begrüßt. Sie setzten noch am gleichen Tage die Heimreise fort. Sozialdemokratische Parteitagung in Marburg. Die am 11. April in Marburg abgehaltene , ozialdemokratische Parteitag »g gestaltete sich zu Cillier Zeitung einer. Heerschau deS auf dem Standpunkt des KlassenkampfeS stehenden Proletariats im slowenischen Staate. Die Versammlung war von 292 Deputierten, welche 84 Organisationen mit 23,»55 Mitgliedern vertraten, besucht und galt vor allem dem Bestreben, den kommunistischen Flügel, der sich in der jüngsten Zeit von der Partei abgetrennt hatte, wieder mit der offiziellen Sozialdemokratie zu vereinigen. Zu diesem Zwecke wurde ein aus zwanzig Personen de> stehender EinigungSauSschuß gewählt, dem die sozial-demokratischen Führer Kristan, tLobel, P epeluh und Kovac, welche die Uebernahme einer Funktion ab-lehnten, nicht angehören. AuS den Reden, welche abwechselnd in slowenischer und deutscher Sprache gehalten wurden, seien die nachstehenden markanten Stellen wiedergegeben. Die Genossen Uratnik und Aallisch führten att», daß Parlamentarismus oder Diktatur de» Proletariates nicht da» Ziel darstellen, sondern daS Mittel zur Erreichung des Endzieles. Wenn das Parlament nicht arbeite und nich^helfe, so können und sollen andere Maßnahmen ergriffen werden. Der Kamps mit der Reaktion soll nicht durch eine künstliche soziale Revolution, sondern durch eine den Umständen angepaßte Taktik auSgetragen werden. Die Borbedingung hiezu bilde aber die Einigkeit des klassenbewußten Proletariate». Genosse Golouh erklärte, daß die bürgerliche Regierung nicht mehr die Kraft besitze, den Staat wieder aufzu-richten. Deshalb fei es verfehlt, mit den bürgerlichen Parteien Vereinbarungen. zu schließen oder sich an den Staat»- und Regierungsgeschästen zu beteiligen. Die vornehmste Pflicht der Partei sei es, durch zielbewußte Arbeit sich auf alle Ereignisse, fei es eine soziale Revolution oder eine Gegenrevolution, vorzubereiten. Die Wellrevolution habe durch die Vorginge in Deutschland und Deut schüsterreich schon einen bedeutenden Schritt nach vorwärts getan. Genosse Wallisch fordert« alle Organisationen aus, den ersten Mai als Arbeiterfeiertag zu begehen und sür diesen Tag die Losung auszugeben: Lozialifie-rung der Industrie, des Großkapital» und der Felder. Am Schlüsse der Tagung sprach Gettosse Ksrun die Erwartung auS, day beim nächsten Parteitag tn Marburg vom Magistrate die rote Fahne wehen werd«. Arbeiterabwanderung. Wie Jugoslavija meldet, wandern Scharen von slowenischen Arbeitern, v:r allem Holzfäller, aus Unter« und Jnnerkrain ab. Ein französischer Agent verspreche ihnen außer freier Fahrt und Ber-pflezung 15 Franc», d. h. 15V Kronen täglich, wenn sie Waldarbeit in den Argonnen verrichten wollten. Da« radikale Blatt richtet au» diesem An-lasse heftige Angriffe gegen den Grafen AuerSperg, der den Abgang an Arbeitskräften durch deutsch« österreichische Arbeiter ersetzen werde. Ausland. Räumung des Ruhrgebietes durch die Franzosen. Unter dem Drucke der verbündeten Regierungen erklärte der sranzösische Ministerpräsident Milletand, die französischen Truppen würben vollständig und auf einmal aus den befehlen Städten am rechten Rheinuser zurückgezogen weiden. Deutschester!.eichs Orientierung. Unter der Ueberschrist Italien und Deutsch-östeereich schreibt das Agramer Tagblatt an leiten-der Stelle: Ohne die Machenschaften Italiens wär« es schon lange zwischen uns und Deutschösterreich zu einem beide Teil« befriedigenden Verhältnis gekommen. Deutschösterreich hatte di« Wahl zwisch.'N uns und Italien. Es hat den Weg nach Rom ge> wählt und befindet sich heute schon soweit in der Gewalt Italiens, daß eine Aeudernng seiner Politik schwer möglich sein wird. — Wir haben auf die Gefahr dieser Entwicklung, die nur mit Blindheit geschlagene Leute nicht erkennen konnten, schon vor Monaten hingewiesen. Ader eS scheint zwecklos, Ber. nunft zu predigen, wo Leidenschaft schäumt. Rom hat einen diplomatischen Sieg errungen und Belgrad, da« um eine Erfahrung reicher ist, hat daS Nachsehen. Die Krise in Ungarn. In den letzten Tagen wurde vielfach wieder von der Möglichkeit eines Kabinettes Äpponyi ge-sprvchen. Es handelt sich dabei um eine »legitimi« stische" Aktiv», die von dem Gras-n KlebelSberg eingeleitet und von Friedrich unterstützt wird, der Graf Apponyi selbst aber serne zu stehen scheint. Man hofft, daß die Gegensätze in der christlich» nationalen Gruppe, die in der verschiedenen Auffassung in der Königtfrage wurzeln, in kürzester Seite d Zeit zu einer Klärung führen werden. E» wird mit der Möglichkeit deS Rücktrittes des gegenwärtigen Mini« sterpäsideuten Simonyi-Semadam gerechnet. AlSver-mutliche Nachfolger werden genannt: der gegen-wältige Kultusminister Haller und der frühere Ministerpräsident Huszar oder, fall» die Landwirte-Partei die Führung übernehmen sollte, der Ackerbau-minister Rubinek. Ungarische Finanzen. Einem Berichte deS unzarischen Finanzminister» zufolge beträgt die Staatsschuld nach der gegenwärtigen Münzparität ungefähr 55-8 Milliarden, nach dem heutigen Kursstände berechnet, sogar 80 Milliarden, die Zinsenlast etwa 1-8 Milliarden. Er plane eine grohe Vermögenssteuer, die eine ge-rechte Austeilung der Kriegskosten aus das ganze Land herbeiführen soll; weiter» die Bodenreform, die eine Ausgleichung zwischen reichen und armen Ackerbautreibenden anbahnen soll. Ein neue» Ungarn, sagte der Miuiiier. könne nur ausgebaut werden, wenn gearbeitet werde. Ein Kanzelparagraph in der Tschechoslowakei. Die tschechoslowakische Regierung hat einen Gesetzentwurf betreffend die Vervollständigung de» § 191 des Strafgesetze» eingebracht. Dieser Para. graph des Strafgesetze» soll folgendermaßen lauten: DeS Vergehens macht sich auch derjenige schuldig, welcher in einer sür die Abhaltung des Gölte«-Dienstes bestimmten Oertlichkett sich eines öffentlichen Aergernis erregenden Benehmens schuldig macht oder durch seine Handlungsweise oder AergerniS erregende Worte und Beschimpfungen die Verrichtung de» Gottesdienstes stört. In gleicher Weise soll wegen Vergehen» diejenige Person oder der geistliche Funktionär usw. bestraft werden, welcher bei der Verrichtung deS Gottesdienste» und besonder» bei der Predigt oder beim Religionsunterricht oder bei religiösen Uebungen, Prozessionen, Wallfahrten oder ähnlichen Versammlungen über Einrichtungen de» Staate» oder politischen Lebens spricht, gültige oder beantragte Gesetze kritisiert, gewisse politische Orga-nisationen oder Parteien empfiehlt, gegen anders-politische Organisationen oder Parteien hetzt, die Zeitungen einer gewissen Richtung empfiehlt oder ablehnt und in den Wahlkampf zugunsten oder gegen irgendeine Partei eingleist. Dirs« Strafe soll Arrest bis zu sechs Monaten betragen. Aus Stadt und Land. Kriegsanleihe. Wir stellen fest, daß sich die slowenischen Blätter für die Einlös ing der Krieg»« anleihe einzusetzen beginnen ganz im Sinne der Forderung, die wir immer vertreten haben. Mit Rücksicht aus die stets sühlbarer werdende Geldknapp-heit erscheint uns die Bemerkung nicht unwichtig, daß der Zeitpunkt der Einlösung je früher, desto besser angesetzt werden soll. Dadurch würde ein Teil unseres Volksvermizen» wieder beweglich und wir könnten mit dem verfügbaren Geld« fo manches von dem bezahlen, was wir zu unsere» Leben» Notdurst dringend benötigen. Wir verweisen in diesem Zu-sammeuhange, aus die Aeußerungen welch« auf dem TeuerungStage in Laibach behuf» Beschaffung von Barmitteln vorgebracht wurden, und glauben, daß dieser Forderung durch Lombard von KriegSanleihe am besten entsprochen werden kann. Die Einlösung der »riegSanlethe ist für die Gesamtheit von größter Wichtigkeit geworden und follte in nächster Zeit von der gesamten Oeffentlichkeit, und vor allem auch von der slowenischen Presse, mit Energie betrieben werden. KriegSgewinnsteuer. Der Herr Finanz-minister hat am l0. März l. I. unter G. D. N. P. Nr. '.4501 eine Verordnung herausgegeben, der« zufolge die Bemessung der Einkommensteuer und der KriegSgewinnsteuer in allen neuen Gegenden und für alle Jahre, für welche diese Bemessung noch nicht durchführt wurde und die Bedingungen ge« geben sind, sofort in Angriff genommen bezw. fort« gesetzt und beendet werden soll. Gleichzeitig hat er die Delegierten ansgesordert, mit Rücksicht aus die schwere finanzielle Lage, in der sich unser Vaterland befindet, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, um die Einzahlung der KriegSgewinnsteuer und der anderen während deS Krieges eingeführten Steuern auf das tatkräftigste zu fördern. Ebenso hat er am 9. März 1. I. nnter G. D. N. P. Nr. 2502 eine Verordnung herausgegeben, derzufolge «ine Bemessung der anderen alten direkten Steuern für da» Jahr 1919 nni>erzüglich beendet, die Bemessung für das Jahr 1921) ab»r in den vorgeschriebenen Terminen Seite 4 Cillier Z?iLung vorgenommen werden soll. Auch bezüglich dieser Steuern hat er angeordnet, daß für die energischeste Eintreibung der zur Bezahlung fälligen StaalSstnrern Sorge getragen werde. Exprehzigsverkehr. Durch di. Einführung der Sommerzeit I>at der Expreßzug Wien—Trieft in der Strecke Spielfeld—Loitfch folgende Aenderung erfahren: Anstatt der bisherigen Züge 3 und l verkehren die Züge 3a und 4a um eine Stunde fiüher als bisher. Die AnkunftS- «nd Abfahrtszeiten in den Hauptftationen find folgende: Marburg an 12 Uhr 34 Min. früh, ab 1 Uhr 24 Min.; Eilli an 2 Uhr 25 Min., ab 2 Uhr üO Min.; Laiba^ an 4 Uhr 27 Min. früh, ab 4 Uhr 40 Min.; in entgegengesetzter Richtung: Laibach an 9 Uhr 49 Mm. vorm., ab 10 Uhr 20 Mi».; Cilli an 12 Uhr 10 Min. nachm.. ab 12 Uhr 2b Min.; Mar» bürg an l Uhr 48 Min., ab 2 Uhr ® Min. Frühlingsfeier. In der evangelischen ChristuSkirche findet Sonntag den 18. April um 10 Uhr vormittags ein FrLhlingSgotleSdienst statt. Predigt: Senior Pfarrer May. Auch Pettau erfreut sich einer ebenso tüchtigen Gemeindewirtschafl wie— Marburg. ES hat. wie SlovenSki Narod schreibt, eine allzu große Anzahl von Wachleuten. Verschiedene Wohnungen sind von ihnen besetzt, die für Beamte, Lehrer, Lehrerinnen u'w. benötigt würden. Wenn diese Wachorgane in Pettau bleiben müssen obwohl sie unnötig u»d ohne Beschäftigung sind, so sollen ihnen wenigsten« gemeinsame Wohnungen in diesem oder jenem ärari-scheu Gebäude angewiesen werden, deren es genug gibt und die von dem numerisch unbeträchtlichen Militär gar nicht ausgenutzt werden. Auf der einen Seite Geldmangel, beispiellose Bedrückung, schädliche Sparer«, auf der anderen Seite sinnlose Berschwen. dung, fahrlässige Wirtschaft. Auch die Staaiöpolizei versieht ihren Dienst völlig unbefriedigend. Sie >st bei Tag nirgends zu erspähen oder zu entdecken, geschweige denn gar bet Nacht Die Wache ist nicht dazu in Pettau, um sozusagen als Amtsdiener den Herren Zigaretten in? Amt zu bringen. Im Stadi paik sind alle Bänke beschädigt, viele zerschlagen. Auch vie teueren Laternenschciben sind zertrümmert, fogar die GaStanbelaber beschädig!. Die Eisenbahn-schranken »nd Zementpseiler find teilweise oder ganz demoliert, die eisernen Stangen auSgerissen, gestohlen. Bon Kettenhändlern und Schmugglern wimmelt eS in der Siadt uno in der Umgebung. Die Wohnnngs» kommifsion beläßt sie ruhig ihren Wohnungen und Unterschlüpfen. Die Fiaker aber transportieren nächtlicher Weile ganze Karawanen dieses Gelichters. Die Reisepässe gelten, einer Verordnung deS Innenministeriums zi'folge, normaler Weife sür die ganze Zeitdauer, sür die sie ausgestellt wurden, u.rd können auch sür mehrmalige Reifen verwendet werden. Sie müssen jedoch vor jeder Reife von der Behörde, die sie ausgestellt hat bezw. von derpoliti. schen Behörde deS ständigen Wohnortes, vidiert werden. Für die Ausstellung und für daS jedesmalige -Visum wird biS auf weiteres eine Gebühr von 40 K eingehoben. WirllchitU und Verkehr. Die Beratung zur Bekämpfung der Teuerung, welche am 8. April in dnr Lanbschastlichen Burg in Laibach abgehalten wurde, eröffnete der Präsident der Landesregierung für Slowenien Dr. Breje. Zum ersten Punkt der Tagesordnung (Bekämpsung der Teuerung bezüglich Lebensrnittel und allgemeiner wirlfchafllicher Bedarfs-gegenstände) erstattete Dr. Srnckovie einen ausführ. lichen Bericht Slowenien zähle 1,253.000 Einwohner. von welchen 300.000 Bauern seien. Die Landwirtschaft reiche nur für die Ernährung der Land-beoilkerung hin, so daß die übrigen 950.000 Ein-wohner vollkommen unveriorgt seien. Infolgedessen müssen für Hunderttausende LebenSmittel eingeführt wtrden. Wenn man auf die Person und auf den Monat 6 Kilogr. Mehl techne, so benötige Slowenien etwa 500 Waggon Mehl oder 700 Waggon Getreide. Anfänglich sei eS möglich gewesen, ziemlich regelmä-ßig Mehl ans der Woiwodina zu beziehen, bald aber sei die Beschaffung unmöglich gemacht oder sehr er fchwert worden. Die Ursache hievon liege in der fehlerhaften BerkehrSpolitik und in der Einführung deS freien Handels. ES hätten sich unre.lle Kaufleute oder Kettenhändler gemeldet, welche den soliden Kausmann mit ihrer unsauberen Konkurrenz voll-stänvig verdrängt haben. Infolgedessen und auS anderen Gründen feien die Preise sür Mehl und Ge-treide sprunghaft in die Höbe geschnellt. Es sei ein Bargeldmangel eingetreten, da jedermann liiglich eine unverhältnismäßig große Geldsumme benötige und der Zinsfuß der Sparkasfen außerordentlich niedrig sei. Eine Besserung wäre erst zu erwarten, wenn der Zinsfuß sich heben und- wenn Scheck- und Bank ariwersungen eingeführt würden. Ern Kilogramm Weizen koste heule 10 bis I I Kränen; wenn dieser Preis bestehen bleibe, so werde man das Kilogram» Brotmehl mit 12 Kronen festsetzen müssen, das weiße Mehl aber mit 1t» Kronen. Aehnlich ver halle eS sich mit Feit, weil es in Slowenien an Feltschweinen fehle. Im verflossenen Zahre habe infolge der ungünstigen Witterungsverhältnisse ein großer Mangel an Kartoffeln geherrsch!, so daß wir Heuer sogar Schwierigkeiten wegen der Saatkartosfeln zu gewärtigen haben. Fisolen erzeuge zwar Slawe nien in hinreichender Menge, aber die Preise feien infolge der allgemeine» Teuerung unverhältniemäßi i hoch. Auch Klaucnvieh hätten wir genügend, aber infolge des Kettenhandels und des Schmuggels wach sen die Preise unaufhörlich. In dieser Beziehung würde erst eine Besserung eintreten, wenn der Schmuggel wie Hochverrat mit dem Galgen bestraft würd«. Die heimischen Zuckerfabriken genügen nicht weshalb es notwendig gewesen sei, die erforderliche Ware aus dem Ausland zu besorgen. Mitte April werde die Ankunft von Zucker auS Amerika erwartet. Infolge der schlechten Valuta werde ein Kilogramm auf mehr als 40 Kronen zu stehen kommen. Es gäbe auch Schwierigkeiten mit Salz und ganz de-sonders mit Petroleum. Es fei zwar mit Poleu ein LieserungSverirag abgeschlossen worden, aber die un-geregellen BerkehrSvethälimsie in Polen, in der Tschechoslowakei, in Deutschösterreich und b« unS und die großen Ernähruiigsschwierigk.ilen der Petra» leumarbeiter in Galizien verunmöglichen die rege!-mäßige L eferung. Wenn wir in Zukunft auS Polen Petrolenm erhallen wollen, würden vir LebenSmittel für die Arbeiter hinsenden müssen. Die von der Regierung zum Behufe der Milderung der Teuerung und der Sicherstellunz der r-c^entlichen Eniäh-rung getroffenen Maßnahmen hätten bisher keine zufriedenstellende Erfolge auszuweisen. Der Berichl-erstatte? Dr. Senekovie hält deshalb nachfolgende Maßnahmen für notwendig: 1. Aufhebung des freien Handels für die wichtigsten LebenSmittel oder zu« mindestens Einführung einer strengen Kontrolle, wie sie bis zum Herbste des vorigen JahreS bestanden ha». 2. Zentralisierung der AuSfn! r von LebenSmitteln inS Ausland unier strenger Aussicht des Staates. 3. Stabilisierung der Markipceise für LebenSmittel be;w. Festsetzung der Preise sür Bodenerzeugnisse beim Produzenten. 4. Festsetzung der Marktpreis« sür Lebensmittel und andere wirtschaftliche Bedarfs-gegenstände nicht gemeind:weise. sondern für grözere BerwaltungSgebiete, die eine wirtschaftliche Einheit bilden. Die Ueber Prüfung der Marktpreise sür ganz Slowenien müßte einem besonderen Beirate über-tragen werden, der am S'tze der Landesregierung für Slowenien einzusetzen wäre. I» diesem Beirate müßten alle maßgebenden Faktsren, besonders aber die Produzenten, Kaufleute und Konsumenten vertreten sein. 5. Errichtung einer Filiale der Devisen-zentrale i.r Laibach zur Regelung unserer Balutr.. 6. Herstellung eines geordneten Eisenbahnverkehres. 7. Unerbittlicher Kampf gegen Preistreiber, Kettenhändler und Schmuggler. Der Direktor des Ernäh-tungSamteS Jova» entwickelte in einzelnen Umrissen den Entwurf über die Gründung einer staatlichen Zentrale zur Ernähruug des Volkes und der Arme«, welche zur Mituibeit Kaufleute heranziehen und im ganzen Staate ihre Filialen haben müßte. Dr. Windischer fordert« die Eröffnung einer Filiale der serbischen Nationalbank in Laibach, um di« Möglich-keil des Eskomptes und di? Erleichterung deü Geld-verkehreS zu bewerkstelligen. Bürgermeister Dr. Tavöar erklärte, daß der bestehende große Bargeldmangel in 14 Tagen oder 3 Wochen in ein kritisches Stadium treten werde. Er stelle zu den Borschläge» des Bericht erstatters folgende AbänderungSanträge: 1. Der freie Handel mit Zerealie» und Schlachitieren ist sofort aufzuheben. Die Bewirtschaftung dieser Lebens-miltel übernimmt und führt der Siaat nach dem Grundsatze, daß deren Ausfuhr solange verbogn ist, hiS die heimischen Kontingente gedeckt oder gesichert sind. Der freie Handel wird für diese Zeit beseitigt. Der Zentralregiernng wird eS übn lasse», die Sache im einzelnen nach bestem Können und Wissen durch zuführen. 2. Die Ausfuhr von LebenSmitteln soll, sobald die heimischen Kontingente gedeckt sind, zeiitra» listett und der strengen Au'sicht de» Staates und der Laiidesregierungen unterstellt werden. Redner geißelte sodann den jüdischen Geist, der im BaiM--uird in der Umgebung herrscht und in immer wci tere Kreise der Bevölkerung eindrinqt. Der Bericht erstattet Dr. Scnekov c erklärte sich mit den Adäir derungen deS Bürgermeisters Dr. Tav^ar emverstan-den. Die Anträge wurden darauf von der Enquele angenommen. Eine sehr temperamentvolle Debatte entwickelte sich über di« Festsetzung der Höchstpreise für Milch, da die Vertreter der Bauernschaft konkrete Anträge vorbrachten und di« weiter« Erhöhung der Milchpreise mit der allgemeinem Teuerung begrün beten. Räch Erschöpfung diese« BeeatungSgegen-stand»« würd« zum zweiten Punkte der Tagesordnung übergegangen. (Forlsetzung silgt.) Kaufmännische Versammlung in Lai dach. Den Bericht hierüber mußten wir Platzmangels für die nächste Blatlfolge zurückstellen. Die Bezahlung des Ausfuhrzolle?. Einem Beschlusse deS MirristerraicS zufolge ist der ÄnSfuhezoll bis zu 10.0-10 Dinar in Dinar-roähru ig sogleich bar zn erlegen, über 10.000 Dinar mit einein Garantieschein einer Geldanstall im Lause eineS MonateS. Die Ausfuhr von Eiern und Milche Produkten soll über Antrag deS Ernährung*-und deS Handelsministers freigegeben werden. Verdorbener Mais. I5<»0 Waggon, l»r-findet sich im Bezirke Groß BeeSkerek, Ec wird zur SpirituScrzeugung verwendet werden. Deutschösterreich und unser Kämpen sationsoertrag. Die Nachricht, daS unsere Re-gierung den Kompensationsvertrag nicht z« erfüllrn beabsichtigt, hat in Deutschösterreich einen febr schlechten Eil.druck gemacht. Die deutfchöstrrreichifchc Regierung beabsichtigt sowohl deswegen, als wegen der von unserer Regierung erlassenen Stnfiihrver-bot« in Belgrad Schritte zu unternehmen, und im Falle, daß unsere Regierung bei ihren Beschlusse» verharrt, die Einsuhr nach Jugoslawien überhaupt einzustellen. Die dcutschösterreichische Regierung meint dies nicht eher tun zu können, al« ihr die nötigen LebenSmittel ans Amerika und nun auch aus Italien zugesichert wurden. Man ist in Deutschösterreich der Anficht, daß auch die tschechoslowakische Regie« ung wegen dieses BorgehenS Jugoslawiens Vergeltung üben wird. Die Mark steigt bei der Schweizer Börse auf 9 70 und im freien Verkehr auf über 10-—. Der französische Franc« ist seit der letzten Notierung aus 35 5, die italienische Lire aus 22-— und im freien Verkehr sogar aus 20-— gefallen. Eingesendet.*) 0öffentliche Abroeiyr und Anklage. Schon in ihrer Erklärung anläßlich der kürzlich stattgefundenen GemeinderalSwahlen in Agram hat die Kroatische Rechtspartei ausdrücklich und öffentlich betont, daß weder Dr. Jvo Ftank noch Dr. Vladimir Sachs und deren Genossen im Auslande Mitglieder der Kroatischen Rechtspartei find und mit ihr weder mittelbar noch uimiltelbar iu Verbindung stehen. Die Kroatische Rechtpartei hat serner die italienischen Ansprüche aus das kroa tische Gebiet und aus daS Adriatische Metr aus das entschiedenste verurteilt. Trotzdem wiederholn unsere politischen Gegner mit bewußter Absicht >ie lügen-hasten Verleumdungen, daß die Kroatische Rechtspartei aus die Wiederkehr der deut^magyarischen Herr schaft hinarbeite und die imperialistischen Anschläge der Italiener aus unser« Gegenden unterstütze. Aber diese politischen Gegner wissen und müsse» wissen, daß gerade die Kroatische Rechtspartei nachdrücklichst auf die Vernichtung der österereichifch-ungarifchen Uebermacht hingewirkt hat, weShald sie auch von österrcichisch.ungaiifchen Gewalthabern unaufhörlich verfolgt wurde, und daß sie' feit jeher gegen den italienischen Einbruch iu unser küstrnländischeS Ge biet gekämpft hat. Die Kroatische Rechtspartei weift daher die Verleumdung als verräterisch, niedrig und gemein zurück. Die Kroatische Rechtspartei klagt tie Demo, (raten und die Blätter Ri.c und Domovinr an, daß sie die Rechtspartei fortwährend mit bewußter Absicht verleumden. Wir übergeben diese Erklärung der ehr lichen Oeffentlichlcil, n.cht allein iu den kroatischen Gebieten, sondern auch in Slowenien und Cetbien und sind unS bewußt, daß unsere «rbeit ehrlich und vaterländisch ist und daß wir die kroatische Fahne auch fernerhin rein und unbefleckt erhalten werde,?, wie wir sie bisher gegenüber der Welt getragen un» entfallet haben. Agram, am 28. März 1V20. Der GcschäflSauSschuß der Kroatischen Rechtspartei. *) D>« obtnftehcnbe Erklärung ist ein AuSzug aus der Veeinnit'nrii^q, itrleb* die Kroatische Rtchlevan.i an die 'ülftttet in tirvalie», Slowenien und S>»birn rerj»»d«> hat. Nummer HO (Litlier Zeitung @iitf S Schöne Zerlegbarer Speisekartoffel Schweinestall hat abtugeben Bäckerei Achleitoer, and 50 Spargelglocken zu verkaufen Kralja Petrova cesta Nr. 5. bei Job. Sucher, Zavodna 61. Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen, Achtung! Der Torbereitende Ausschuss de« zu gründenden Haus-herrenvereines der Stadt Celje ladet sämtliche Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen zu der am 19. d. stattfindenden Gründenden Versammlung mit folgender Tagesordnung ein: 1. Besprechung wegen Gründung eines Hauäbeaitzervereines. 2. Erörterungen Ober den Unterschied der Ein- und Ausgaben eines Hausei vor 1914 und im Jahre 1920 im Verhältnis zu den heutigen und damaligen Materialpreisen. 3. Wahl der Mitglieder in den Ausschuss. 4. Anfälliges. Volavsek, Einberufer. Einladung su der Sonntag den 2. Mai 1920 im Gesch&ftelokale des Vereine« um 2 Uhr nachmittags stattfindenden Ortnflitlo öWlmzmlU mit nachstehender Tagesordnung: 1. Verlesung das Protokolle« der letzten Hauptversammlung. 2. Geschäftsbericht Ober die Bilanz für das Jahr 1919. 3. Bestimmung des Zinsfußes. 4. Ergänzungswahl des A ufaiah tarates. 5. Allfällige Anträge. Sollte um 2 Uhr nachmittags die beschlußfähige Anzahl von Mitgliedern nicht erschienen sein, ao findet am gleichen Tage um '/,3 Uhr nachm. mit gleicher Tagesordnung eiae zweite Hauptversammlung statt, welche bei jeder Anzahl Ton Mitgliedern beschlußfähig ist. Spar- nnd Yorschnsskasseverein Markt Tüffer (Lafto) reg. Gen. m. u. H. Prügelholz zum Hause gestellt oder ab Wald in nächster Nähe der Stadt zu haben. Anzufragen Meierhof St. Michael, Celje, Polule Nr. 4. Verloren eine Handtasche aus gelber Schild-krothaut im Werte von 9000 K, enthaltend 2400 K in barem, abzugeben bei Johann Artmann in St. Georgen a. d. Sb.; eine Geldtasche, enthaltend 120 K, abzugeben bei Josetine Gregorin, Beamtin der Sfld-steirischen Sparkasse. Gefunden «in deutsch-slowenisches Wörterbuch, abzuholen beim Stadtmagistrat Celje gegen Nachweis des Besitzrechtes. Danksagung. Für die aufrichtige Teilnahme und Beileidsbezeugungen, welche uns anlässlich des Ablebens unserer lieben guten Oattio und Schwester, der Frau Antonie Ratsch, »erw. Antlej zum Ausdrucke gebracht wurden, sowie für die schönen Kranzspenden und die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse, gestatten wir uns auf diesem Wege allen und jedem unseren tiefgefühlten Dank auszusprechen. Celje, .m 16. April 1920. PpanZ KatSCh nnd alle übrigen Verwandten. 14) (Nachdruck verboten. U)er war es? Vriginalroman von Lrich Lbenstein. „Da bist so gut, Tante t* murmelte sie weich. .Ich weiß wirklich nicht, wa« ich jetzt anfinge ohne dich!« „Hch, lab daS, Sind. Gut! Sicherlich! Ich bin einfach nicht verrückt wie. . . na, wie die andern. Aber nun sage mir endlich, welche neuen Schuldbeweise gegen Hardy angeblich vzrlikgenl" „Man hat blutige Fingerabdrücke von ihm aus einem Stück Papier gesunden. Er erklärt die» freilich aus ganz natürliche Weise.* Und sie berichtete, was ihr Vater ihr von Hardys Verantwortung mitgeteilt hatte. Fräulein von Troll, die aufmerksam zugehört, nickte beftiedigt. .Nun siehst dul Ganz ähnlich habe ich mir ja die Geschichte gedacht. Irgend jemand, der ihm feindlich gesinnt ist, hat den Mord in seiner Ab-Wesenheit verübt und absichtlich seine Wohnung dazu gewählt. Natürlich weiß der arme Junge nichts davon. Ist das alle«?" .Nein. Man fand in Fräulein WildenrothS Nachlah ein Telegramm, das mit „Harth" unterschrieben ist und sie für Sonntag in feine Woh« nung bestellt. Hardy behauptet, solch ein Telegramm nie abgesandt zu haben l" »Dann wird es auch so sein." .Das schlimmste ist, daß ein Mann die Un-tersuchung führt, der Robert gewiß nicht gewogen ist, denn sie mareu früher Freunde und entzweiten sich bann." .Warum? Woher weiht du da« überhaupt?" „Robert erzählte es mir kürzlich einmal, als ich erwähnte, daß wir mit Lavandals bekannt feien. Du weißt doch, wo damals die Geschichte mit dem Diebstahl passierte, sür den dann Jenny Pinter verurteilt wurde?" .Natürlich! Und ich hab« immer behauptet, daß die Pinter unschuldig ist!" „Robert glaubte dasselbe. Er kam deshalb mit dem Untersuchungsrichter WaSmut in einen Mei-nungSstreit, der damit endete, daß er ihm vorwarf, sich in ein« vorgefaßte Meinung gegen di« Beschul» digte verrannt zu haben. Die Sache war dadurch besonder» unangenehm sür den Untersuchungsrichter, daß ein Jugendfreund von ihm, ein berühmter De-tektio, namens Hempel, Zeuge des Streites war . „Hempel? Warte mal, den Namen kenne ich ja! Da« ist doch der samoje Mensch, der seinerzeit den Fall der geheimnisvollen Buckligen und keB grauen Mannes aufklärte?" .Darüber weiß ich nichts. Ich interessierte m'ch ja nicht so sehr wie du, Tante, für di« Berichte aus dem GerichtSsaal. Ich weiß nur, daß dieser Hempel damals dabei war, daß er durch seine Haltung Robert recht gab, und sich der Unters», chungsrichter eben deshalb doppelt ärgerte. Und ge-rade in dieses ManneS Händen muß nun Robert» Schicksal liegen! E« ist zum verzweifeln!" „Gar nicht," sagte Fräulein von Troll trocken. „ES zwingt unS nur, nun endlich auch zu handeln. Ein Untersuchungsrichter entscheidet nicht. Allerding» kann er recht viel Belastungsmaterial zusammen-tragen, das später bei der Entscheidung inS Gewicht fällt. Darum müssen wir beizeiten Gegenminen legen." „Wie meinst du daS, Tante?" „Wir brauchen zwei Männer: eisen, der Hardy» Verteidigung übernimmt, und einen, der den wahren Täter ausfindig macht." .An einen Verteidiger habe Ich bereits geda ht. WaS meinst du zu Dr. Kannstedt? Er hat mit Robert studiert, scheint ihm gut gesinnt und soll ebenso klug wie ehrgeizig sein. Papa behauptet, er hätte «ine Zukunft.' „Ist da« der junge Mensch mit dem Mephi-stogesicht, den Hardy uns auf dem Teeabend zn« Besten deS Roten Kreuzes vorstellte?" .Ja." „Hm, ich erinnere mich seiner. Er fiel mir aus durch seinen interessante« tkopf, der in der Tat viel verstand verrät. Zwar hat er noch keinen Namen, aber das schadet nichts. Umso eifriger wird er darauf aus sein, sich einen zu machen. Um den Täter zn ermitteln, brauchen wir aber einen geschickt.'» Detektiv. Ich schlage SilaS Hempel vor." „Wird er die Sache übernehmen ? Robert er» zählt« mir damals einiges von dem Mann. Er soll zuweilen recht seltsam sein . . ." .Er ist ein eigtnsinniger O uerkopf, aber bei« fpielloS sinoig und — er muß einfach! Ich werde ihm daS schon begreiflich machen. Wenn es dir recht ist, fahren wir noch heule nach der Gladt und suchen ihn auf." „Natürlich ist «S mir recht I" „Dann mache dich zurecht und lasse den Wa-gen vorfahren. Wenn wir den nächsten Zag erreichen wollen, muffen wir in einer halben Smnde Wol-serShagen verlassen." 9. SilaS Hempel spaziert«, «ine Zigarre rauchend, in seinem Wohnzimmer aus und ab, blieb zuweilen vor «tnem der großen Vogelhäuser, die ring »um alle Winde verbellten, stehen unv betrach'.et« schnun-zelnd sein« buntgefiederten Lieblinge. Si« waren seine „Famit.e-. Das einzige, woran sein Herz hing. Die Quelle feiner häuslichen Freuben. Die Umgebung in der er die Welt «it ihren Schlechtigkeiten völlig vergaß. Sie und ein gelber Angorakaier namens Murr Und nicht oft konnte er sich ihrer freuen. Manchmal, wenn er hinter einem „Fall" her wir, saus er w-henlang keine Zeit, einen Blick auf sie zu werfen. Auch jetzt lag eine Zeit angestrengter Tätigkeit hinter ihm, aber feit gestern war er frei un» hatt« beschlossen, sich nun ein paar tag» lang ausschließlich de» „Lebensgenuß" zu widmen. sFortseduag folgt.) Ct lli er Zeitung Nilwiner SO nffiir Byi: Zuckerharnruhr, Magen- und Darmkatarrhen, Magon- und Darmgeschwüren, Hämorrhoiden, Brlgshtf°h#n Nierenentzündung, Loberlelden (Gelbsucht), Gallensteinen, Verdaunngs- krankheiten helfen nachweislich: Rohitscher natürliche Medizinalwässer iuiMiiiiiimiiiiiiiiiiiimiiimiiii\f iiiiMiimHiiiiiiiiimuimtuiiumiiiiin................................ ROGASKA SLATINA modernster Kurort mit erstklassigem Komfort Hydro- und Elektrotherapie, Inhalatorium, grosser Zandersaal für schwedische Hassage und Heilgymnastik, Kohlensäure-- bäder, Sole-, Heisslust- und Sonnenbäder, m MilitiSrmudU, (45 Mann, grösstenteils Konservatoristen), TanikrScistehen, Fremdenklub, Reanionen, erstklassige Künstlerkonierte, Ausflüge, Theater-vorstellungm, Kino a. «. w. ii Saison vom I. Mai bis 15. Oktober 11 DIE DIREKTION. Fräulein derslowenisdien u. deutschen Sprache mächtig. flotte Stenographin nnd geübte Maschinschreiberin wird Kpsucht. Eintritt sofort. 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