Verwaltung: MathauSgaffe J Vt Xtleekta Rz. 21, t«irra:U«. BkVSsdtdmgmlge» t>HT9rtSttca «tsftkttae Uiuamli leitn MI »ii tbfcriUliw C4rtftldtuu(j: RathauSgassc Wr. 5. Silett«! Rt. *1, tstmrtas. Idgltäimü tatnolau t«c Cotth- ». IWn-!«|C MB 11—IS lUir avcm. H ncita «tat «Tlltf aaramldk tia* lanagca »,a> brrüSftSttii. I a r k a »i g a a «t a Mann! Hl fterTooltuao jeqta Betrtnaaj bet btQigS fcft-Irtrüii ® stürm cntgegca. 8n Dirtcrttittagea trfll- aichlit. tif „r.ntlat Sa4I* «fiirtnl |f»i= fltittiioit ant fcoailtag ittoH. Wtwfaflfa-Äaitt« M300. Ar, »4 Die neueste Wendung im Kriege. Die englische Regierung hat im Unterhauie Mitteilu-g über die Stärke der englischen Truppen gemacht, auS denen hervorgeht, daß derzeit 650.000 Mann im Felde stehe«. Da die Regierung zu selber Zeit mitteilte, daß zur Einsührung der allgemeinen Wthi Pflicht kein Grund vorliegt, da Kitchener mit dem Erfolge seiner Werbungen zufrieden sei, darf man annehmen, daß England nicht mehr in der Loge sein werde, weitere wesentliche Verstärkungen seinem Heere zuzuführen. (je ist dabei natürlich nicht möglich, die persönlichen Empfindungen Kitchener« zu prüfen, jedenfalls hat er sich aber in zweifacher Weise getäuscht: Ersten« hat seine Erwartung, daß die englische Oeffentlichkeit sich unter dem Drucke de« Kriege« mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht befreunden werde, hat sich nicht erfüll», zweitens aber ist auch da« Ergebn!« seiner Truppen-verdungen weit hinter der von ihm angekündigten Ziffer zurückgeblieben. Kitchener erklärte im Sep-tember vorigen Jahre«, daß England eine Armee »n drei Millionen Mann stellen werde, von der die zweite Million bereit« im April nach dem Festlande zeschickt werden würde. Tatsächlich ist kaum ein Fünf, ttl davon aufgebracht worden. England dürste mit dieser Ziffer so ziemlich an der Grenze seiner militärischen Leistungsfähigkeit zu Lande angelangt sein und Joffre kann nunmehr seine Rechnung abschließen, wenn er die Sechzehn-jihrigen nicht noch einbeziehen will, deren Musterung die sranzösischen Kammern zwar bewilligt, deren Ein-berufung sie jedoch noch nicht genehmigt haben. — Hut Gründen, die noch nicht vollständig zu über» sehen sind, haben sich in England jedoch auch Echivierigktiten hinsichtlich der Munitionsbeschaffung eingestellt, als wahrscheinlich kann man nur anneh> men, daß infolge de« deutschen Unterseebootkrieges die amerikanische Zufuhr stockt und England de«halb »ehr auf die eigene unzureichende Erzeugung ange> miesen ist. Von der Flotte Englands ist nicht viel zu sagen. Ihre sichtbaren Taten bei den Dardanel- An der Aront in Arankreich. Schluß. Die Lügen über die deutschen Greuel hatten ja nrtz ihrer überseeischen Ausflüge sehr kurze Beine wld sind jetzt schon erledigt. Aber auch der letzte Rest davon müßte sich schmählich verkriechen, wenn n« ehrlicher und noch so feindlicher Beobachter un-sne Mannschaften in diesem wohlorganisierten Hin« tnland sähe. Bon diesen Leuten haben sehr viele velgien und die erste Sturmzeit mitgemacht: in aller Leidenschaft und Gewalt jene« unmenschlich einstellten Kampfe« mit dem irregeleiteten Volke tonnt« diese Menschen unmöglich an jene „Greuel" auch nur denken, von denen monatelang die eng-Wen braven Familienblätter gelebt haben. Er-schauern kann man aber beim Anblick dieser ver-ödeten Dörfer, halbzerstörten Städte, verelendeten, von unseren Soldaten vor dem Aergsten geretteten Bewohner. — wenn man einen Augenblick sich vor-stellt, die Feinde wären in unserem Westen. Die Wrzler sollten nur einmal diese« mühsam sich er-h»lende, unglückliche Land sehen und dann daran deuten, was die sranzöiischen Blätter in hysterischer Tollheit un» für den Fall eine« sranzösischen Siege« «drohen: dann würden sie dankbarer die ungeheure Leistung anerkennen, die unser Heer damit vollbrachte, daß es den Kamps in Feindesgebiet verlegte. » * Ein glücklicher Zufall gibt un« die Möglich- Mi, Mittwoch den 28. April 1915. len stimmen die englische Oeffentlichkeit ebenfalls nicht hoffnungsvoll, immerhin bleibt e« aber bezeich-»end, daß diese Mißstimmung nch in den Londoner vlättcrn bereits zu dem Geständnis verdichtet hat, daß die Führung de« Krieges die englische Regie-rung zum Gegenstände allgemeiner Kritik macht. Da auch die ÄngriffSkraft der französischen Armee in den Schützengräben der Champagne versiegt ist, bleibt d:n beiden Westmächten nur mehr die Hoff-nung auf Rußland und von Petersburg au« beeilt «an sich auch, einen neuen Angriff anzukündigen. Ob d efer in der von Westen erwarteten Weise er-folgen wird oder ob seine Ankündigung nur die starken Risse im Dreiverbande der Oeffentlichkeit ge-genüber verkleiden soll, bleibt abzuwarten, nicht übersehen kann aber werden, daß auch die finanzielle Lage de« Dreiverbandes der energischen Fortführung des Krieges Schwierigkeiten bereitet. Man pflegt gewöhnlich auf den ungeheuren Reichtum Frankreich« und England« hinzuweisen. Schon vor dem Kriege hat es sich jedoch gezeigt, daß Frankreichs finanzielle Stellung stark erschüttert ist und der mangelhafte Erfolg seiner JnlandSan-leihen zeigt, daß die französischen Besitzer nicht mehr viel geben könne» oder wollen. In England aber läßt da« Privuikapital seil jeher seine Opferfreudig« fett vermissen, ohne die so ungeheure Geldaufwen-düngen, wie sie dieser Krieg ersordert, undenkbar sind. Dazu kommt aber noch ei« anderer Umstand. England war vor Beginn deS Kriege« zum größten Teile und Frankreich in seinem weiteren Verlaufe zum Teile auf den Bezug deS LebenSmittelbedarfeS und seines Lriegsbedarse« auf das Ausland ange» wiesen, ebenso wie auch Rußland den größten Teil seines Kriegöbedarscs auS dem Auslande beziehen muß. Während also die Milliarden, die Oesterreich-Ungarn und daS Deutsche Reich für diese Zwecke auswenden, im Jnlande bleiben, also immer wieder zur Deckung neuer Ausgaben verfügbar sind, wan> dert ein sehr großer Teil der KriegSmilliarden deS Dreiverbandes in» Ausland. Der KapitalSreichtum Oesterreich-Ungarns und Deutschlands bleibt also unverändert, während der Englands, Frankreichs und Rußlands mit jedem Tage mehr abnimmt. DaS ist einer der Hauptgründe der sich stetig verschlech- feit, mehrmals bis an die Front zu kommen. Mit ein paar „Lanzern", die gut Bescheid wissen, suchen wir zunächst eins der eroberten ForlS in der Nähe aus. Durch die sauber ausgeräumten, geschmückten Dörser geht« auf einen umbufchten flachen Hügel zu. Wir kommen oft an ganz regelmäßigen, kurzen Waldstreifen vorbei, die offenbar al« Entfernung«-mesfer gepflanzt sind und das Gelände weit ringsum kennzeichnen. Schützengräben, nur flach und flüchtig angelegt, weisen aus einen kurzen Kampf. Granaten liegen da und dort umher, meist englische, wie un-sere Führer erklären. Unvermutet stehen wir vor vem tiefen Graben, an dem sich verbrannte Reste von Holzleitern finden. Da« Innere der veralteten Festung ist fast unversehrt. Ein paar Granaten-löcher zeigen die Richtung an, von der unsere Truppen kamen. Alle die nach früheren Begriffen raffinierte« Bauten, mit zwei Kasematten nnterein-ander, mit doppelten, von der Seite bestreichbaren Gräben, scheinen völlig wirkungslos gewesen zu sein. Die überwachsenen Wälle erinnern kaum an Kampf. Ein bequemer Weg, mit Weisern und Tafeln wie zu Haufe unter der Obhut eine« braven VerfchönerungsveieineS, von unseren Leuten ange-legt, führt zu einigen Unterständen auf der der Front zugekehrten Seite. Bon da sieht man schon recht nahe die Türme der hohen Kirche von Reim«, die nach den Berichten unserer Feinde längst in Trümmern liegen müßte. Aus dem Wall selbst sich zu zeigen, ist an klaren Tagen nicht ratsam. 40. Jahrgang. ternden finanziellen Lage de« Dreiverbandes, die naturgemäß auch auf den weiteren Verlauf des^Krie-ge« nicht ohne Einfluß bleiben kann. Unter diesen Umständen braucht man gar nicht an die sich im Lager des Dreiverbandes verschärfenden politisch» diplomatischen Reibungen zu denken, um die Gerüchte zu begreifen, die sich an den Aufenthalt GreyS in Kopenhagen knüpften, sowie auch die Auslastungen der Pariser Presse, die, wenn auch in der Form von Ableugnungen, sich immer eifriger mit Frieden«-gerächte» befaßt. Wie denn immer fei, die Hauptkarte, die Eng-land in diesem Kriege ausspielte, der Plan der Aushungerung der beiden Kaisermächte, hat versagt. Der Beweis ist erbracht, daß Oesterreich. Ungarn und Deutschland aus diese Weise nicht besiegt werden können, es bleibt also dem Dreiverbände nichts an-deres übrig als wiederum die Entscheidung aus den Schlachtfeldern zu suchen und damit knüpst die Ent-wicklung der Ereignisse wieder an den verflossenen September an. Der Erfolg der liirkischen Kriegführung. Die Vorgänge auf den Kriegsschauplätzen, wo die Türkei ihren Feinden gegenüberzutreten hat. er» scheinen bei oberflächlicher Betrachtung nebensächlich und rücken angesichts der großen blutigen Kämpfe an der Ostfront gegen Rußland und an der west-lichen Front gegen Frankreich. England und Belgien in den Hintergrund. ES wäre aber ungerecht, wollte man dem militärischen Eintreten der Türkei in die-sem Kriege eine nebensächliche Bedeutung beimessen. Gerade der Türkei erwachsen in diesem Kriege schwere Ausgabt» und ihre Mithilfe kann, wenn auch nicht jetzt, so doch in einem weiteren Stadium der Kämpfe, von entscheidender Wirkung fei«. Man muß nur das Kriegszediet in Betracht ziehen, und wird sofort er» kennen, dnß der Türkei ganz außerordentliche Auf» gaben zugeteilt sind. Im unwirtlichen Gebiete de« Kaukasus hatte» die Türken zunächst die in ihr eigene« Gebiet eingedrungenen russischen Kräfte zu- Ein andermal führten uns unsere Freunde in eine Artilleriestellung. In gemütlichen, noch Holz» seuer dustende.i Unterständen hausten die Kameraden auS Norddeutschland, die von Zeit zu Zeit Grüße in die seindlichen Schützengräben sandten. Seltsam, daß sich solche eigentlich doch wenig dem blutigen Handwerk entsprechenden freundlichen Vergleiche aus» drängen: die flotte, sichere, wildere Arbeit der Ge-schütze, der mathematisch bestimmte Flug der Ge-schösse, ihr eigentümlich heller, sausend-schwirrender Ton, dazu der weite Blick ins Gelände, daS ja der Hauptgegenstand aller Aufmerksamkeit vom Morgen biS zum Abend ist — das alle« hat etwas seltsam Freudiges, das sich auch in den Augen der Leute spiegelt und in ihrem guten Humor sich kundgibt, sowie sie etwaS Ruhe haben. Es ist etwas von Spiel, etwas Jugendliche« und Zweckbefreites dabei — in seltsamem Widerspruch zu dem strengen, töd-lichen Ziel. Die stete, hier sreilich nicht große Ge» fahr wirkt zuerst ähnlich wie eine „gesegnete" Stelle im Hochgebirge. Man denkt an Steinschlag und freien Blick in die Tiefe. Die schöne Abendstunde, in der wir uns einstellten, war die Zeit täglicher Regsamkeit. Von drüben kamen über un« durch den klaren Spätherbst- oder VorfrühlingShimmel (denn Winter wollt« e« nicht werden) die Besucher ge» schwirrt und hinter un« bei einer verlassenen Farm stiegen die lustigen weißen Rauchsäulen aus. „Da geht wohl wieder einer über die Straße/ meinten unsere Kanoniere ironisch. Sie machen sich lustig Seite 2 Nummer 34 rückzuweisen und das ist ihnen auch glücklich gelungen. Ein Rückschlag, der später eintrat, ist mittlerweile wieder gutgemacht und die Russen sind völlig über die Grenzen deS türkischen Gebietes in ihr eigene» Gebiet verwiesen. Wenn der Vormarsch der lürki-scheu Truppen an dieser Stelle nicht energisch in Angriff genommen wird, so hat dieS wohl seine guten Gründe. Die Aufgabe der Türkei erscheint erfüllt, wenn sie die ursprünglichen russischen Angriffe zu-rückgeschlagen hat und weiterhin dasür sorgt, daß die Russen nicht wiederum in türki'cheS Gebiet ein-brechen. In Mesfopotamien haben eS die Türken mit den Engländern zu tun. Der Bau der Bagdadbahn und die damit in Verbindung gebrachte „Abgrenzung der Interessensphären'' haben die Engländer auS-genutzt, um da« Gebiet des Schalt el Arab militärisch zu besetzen und so erlebte man da» merk-würdige Schau>piel, daß sich englische Truppen schon mitten in türkisches Gebiet befanden, bevor noch eine Kriegserklärung erfolgt war. NeutralitätSgrunvsatze gelten bekanntlich bei den Engländern nicht, die sind nur für die anderen Staaten da. Verletzt ein anderer Staat die Neutralität, schreien natürlich die Eng-länder am Lauteste» aus, sie selbst aber kümmern sich um kein Völkerrecht und um keine internitio-nalen Verträge. So haben sie auch in diesem Falle ohne viel zu fragen ihre Truppen über das türkische Gebiet hinüber aus persischen Boden nach Arabistan gezogen, sicher, daß in diesem Falle ihnen gegenüber d«s sonst geltende Völkerrecht nicht geübt, ihre »uf neutralem Boden übergegangenen Streitkräfte dem-nach auch nicht entwaffnet werden. Erfolge haben allerding» die englischen Söldner und die ihnen zu, gesellten englischen Hilfstruppen in den Niederungen »eS Schalt el Arab bis jetzt nicht zu erringen ver-möcht, sie haben in mehreren Gefechten schwere Ver-lüfte erlitten und werden auch kaum mehr zu einem entscheidenden Schritte kommen. Die türkischen Angriffe aus die englischen Siel' lungen in Aegypten sind bekanntlich bis an den Suez« kanal gediehen. Ueberschritten wurde drr Suezkanal von den Türken bisher nur zu Ausklärungszwecken. Der eigentliche Angriff auf Aegypten steht also noch ix Vorbereitung. Das ist auch selbstverständlich, da zunächst für eine gesicherte Etappenlinie Sorge ge-tragen werden muß. Diese sührt auf zwei Heere»-straßen durch daS Wüstengebiet. Der Angriff der englischen und französischen Flotte «uf sie Dardanellen und die allerdings jetzt nicht mehr in Betracht kom-wende Möglichkeit einer Teilnahme griechischer Trup-pen beim Angriff aus die Dardanellen haben eS mit sich gebracht, daß sich die türkische Heeresleitung be-müssigt gesehen hat, große Truppenkörper auch noch im europäischen Teile der Türkei zu sammeln und zur Abwehr etwaiger Landangriffe oder Landung«-»ersuche von der See aus bereitzuhalten. Dieser Um-stand erklärt zunächst da» Fehlen einer AngriffSbe-wegung in den vorher genannten KriegSgebieten. wo türkische Truppen gegen russische und englische stehen. Wir haben es hier ja mit einem ungeheuren Gebiet zu tuu und am schwierigsten für die türkische Heere«» leitung sällt eS in Betracht, daß die einzelnen Ge-biete fast gar nicht durch Bahnen verbunden er- über die amerikanisch genährte MunilionSverschwen-dung der Franzosen, die freilich an manchen Stellen auch schlimm genug wirtschaftet. Aus dem Schützen-graben vorn telephoniert der Leutnant: sofort kommt straffes Leben in die gemütlich lungernden Kameraden, Befehle gehen von Mann zu Mann, „Max und Moritz", wie die beiden Geschütze heißen, speien eine rasche Flamme und rennen in KrebSrichtung die schräg gelegten Lausbretter hinaus, in den Lüsten fingt ein hoher Ton, der sich rasch entfernt. Ringsum, vor uns und hinter uns rollt, donnert, dröhnt e« hell und dumpf, wie ein Reigen bald zorniger, bald übermütiger Wetter geht eS über die Höhen und weiten Flächen. Nach einer Hilden Stunde ists wie-der still, die Dämmerung sinkt, unsere Leute schicken sich mit Scherzen zum Essenholen an. Sie Habens alle auch schon anders gehabt und wiffen sehr wohl, daß e« auch andere Abende gibt und geben wird als diesen. Aber es ist wunderbar, wie wenig sie von allen Schrecknissen bis in die Seele dringen lassen. Alle» darf nur die Nerven angehen, die man Herrisch-soldatisch meistert, in dem Stil, in dem man agaus, tagein lebt. Ein Heroismus, der selbst» er» ständlich wird bi» zum Kalauern, solange nicht ge-rade die Granate» den nächsten zerstückeln. Durch zerschossene Dörfer, in denen die Reser-ven liegen, zu« Teil in Kellern untergebracht, an frischen Granatenlöcher» vorbei — die Franzosen töten in diesen Dörfern viel von ihrem eignen, un- scheinen, also im Falle einer notwendigen Truppen-Verschiebung ungeheure Strecken zu Fuß oder zu Pferde durchmessen werden müssen. Man denke sich nur. was vaS für Zeit in Anspruch nehmen würde, wenn die auf der Dardanellenhalbinsel versammelten, ziemlich bedeutenden türkischen Heeresmassen beispiels-weise nach Aegypten beordert werden würden. E« ist hier viel nachzuholen, und diese Arbeit muß mitten in der KriegSzeit geleistet werden. Die kriegerischen Vorkehrungen in der jetzig-n Zeit sind von ganz außerordentlichem Umsange und gewiß auch von großem kulturellen Werte für die Zukunft im türkischen Gebiete selbst. Die Leistungen der Türkei verl-ienen vollste Anerkennung und die Opferwilligkeit der Türkei steht hinter der anderer am Kriege beteiligten Völker sicher nicht zurück. Die Türkei weiß, daß es sich in diesem Kriege um ihre» Bestand handelt, daß ein Sieg der Waffen deS Dreiverbandes ihren völligen Unierganz bedeuten würde. Daß die Türkei bei ihrem Bestreben den Sieg gegen Franzosen. Engländer und Russen an ihre Fahnen zu knüpsen, kräftigst von den zwei Kaisermächten unterstützt wird, ist selbstverständlich. Die deuische Heeresleitung hat, was ja kein Geheimnis ist, der türkischen Regierung Heerführer und Truppensührer zur Verfügung gestellt und ist auch an der Arbeit, die Etappenstraßen für die energische Inangriffnahme de« FeldzugeS gegen die Engländer in Aegypten sicher» zustellen. Der Weltkrieg. Verheißungsvolle Erfolge am Karpathenrand und auf dem Wege nach Calais kennzeichnen die Kriegilage der letzten Tage. Neue kräftige Hoffnungen steig.'» in den Herzen auf, Hoffnungen auf baldigen Sieg und dauernden Frieden. Gegen Frankreich. Meldungen au« dem großen Hauptquartier: 24. April: Alle Versuche des Feindes, u»S daS nörd-lich und nordöstlich von Apern gewonnene Gelände streitig zu mache», mißlangen. Nördlich von Dpern brach ein starker französischer, nordöstlich von Dpern bei St. Julien ein englischer Angriff unter schweren Verlusten zusammen. Ein weiterer feindlicher An-griff a» und östlich der Straße Dpern —Bixschoote hatte heute früh dasselbe Schicksal. Westlich de« Kanals wurde nachts der Ort Lizerne von unseren Truppen gestürmt. Die Zahl der gefangenen Franzosen, Engländer und Belgier hat sich au' 2470 erhöht; außer im ganzen 35 Geschützen mit Munition fielen eine größere Anzahl von Maschinengewehren, viele Ge-wehre und sonstiges Material in unsere Hände. In der Champagne sprengten wir nördlich der Beau Sejour-Ferme heute nachts mit vier Minen einen feindlichen Schützengraben; die Franzosen er-litten hierbei starke Verluste, zumal ihre Artillerie das Feuer aus die eigenen Gräben legte. Zwischen Maa» und Mosel erneuerten die Franzosen an schuldigen Zivil —, von Posten begrüßt und weiter-gewiesen, suchen wir uns den Weg zum Schützen-graben. Eine halbe Stunde lang gehen wir einem Bahndamm entlang in einem Lauigraben mit den üblichen Ouerriegeln. Ein Sanitätsoffizier schließ sich uns an. zeigt uns den behaglichen Unterschlupf den ein paar Kameraden sich unter einem Bahnüber» gang zurecht gemacht haben — den AuSgang bat sich der „Meisterschütz von B>", der auf dem zer» fchossenen Kirchturm einer französischen Ortschaft sitzt, zum besonderen, freilich immer verfehlten Ziel auS-erk»ren. wie wir selbst an einigen Pfiffen merken — und führt uns zu einem Feldwebel, der uns in feinem Unterstand sehr freundlich aufnimmt. Wir sind mitten in der Höhlenstadt, in dem Gewirr von Gangen, die in dem weißen Ton eingewühlt sind. Welch phantastischer Gedanke, daß man in solchen Gängen, nur mit Umwegen, vom Elsaß bis nach Flandern gehen könnte, manchmal auf Rufweite von den Feinden entfernt, die ebenso unsichtbar in ihren Löchern liegen. Wir winden uns durch die Kreuz-und Quergänge, sehen die Reservestellung, die zweite, die vorgeschobene dritte, vor der die Stacheldrähte blinken. Spanische Reiter, die bei einem feindlichen Angriff den Graben sperren, stehen bereit, kleine Feldkanonen und Maschinengewehre decken die Flan-ken. Wir sahen Minengäng« und HorchNollen und all den seltsamen Apparat des unterirdischen Krie-geS. Durch die Löcher in den Schutzschilden zeigt mehreren Stellen ihre Angriffe; im Ailly»Walde be-hielten wir i« Bajonettkamps die Oberhand; weiter östl'ch wurd.'n die an einzelnen Stellen in unsere Linie» eingedrnngenen Franzosen wieder hinausge-worsen; im Priesterwalde machten wir weitere Fort» schritte. In den Vogesen hinderten Nebel und Schnee die GesechtStätigkeit. 26 April, ^ei Apern errangen wir weitere Er« folge. DaS am 23. April eroberte Gelände nördlich von Apern wurde auch gestern gegen feindliche Aa-griffe behauptet. Weiler östlich setzten wir unser» Angriff fort, stürmten die Ferme Solgert südwestlich von St. Julien sowie die Orte St. Julien un» Kersselzere und drangen siegreich gegen Grafen stisel vor. Bei diesen Kämpsen wurden etwa 1000 Engländer gefangen genommen und mehrere Maschinen-gewehre erbeutet. Ein englischer Gegenangriff gegen »»iere Stellung westlich von St. Julien wurde heute früh unter schweren Verlusten für den Feind zurück-geschlagen. Westlich von Lille wurden AngriffSversuche der Engländer durch unser Feuer im Keime erstick». In den Argonnen schlugen wir nördlich von Le Fure de Pari« einen Angriff zweier französischer Bataillone ab. Auf den MaaShöhen südwestlich Co«-breS erliiten die Franzosen eine schwere Niederlage. Wir gingen hier zum Angriff über und durchbrache» in einem Ansturm mehrere hintereinander liegende französische Linien. Nächtliche Versuche der Franzose«, un» daS eroberte Gelände wieder zu entreiße», scheiterten unter schweren Verlusten für den Feind. 24 fra»zösische Offiziere, 1601 Mann und 17 Geschütze blieben bei diesen Kämpsen in unserer Hand. Zwischen Maas und Mosel kam e« sonst nur an einzelnen Stellen unserer Südsront zu Nahkämpsea, die bei Ailly noch nicht abgeschlossen sind. JmPrie-sterwalde mißglückte ein französischer Nachtangriff. In den Vogesen behinderte auch gestern starker Nebel die Gefechlstätigkeit. 26. April. Bei Apern dauerten die Kämpfe an. Aus dem westlichen Kaoalufer liegt Lizerne, das die Franzosen wieder genommen z» haben behaupten, i» unserem Besitz Auch östlich de» Kanals wurde da» eroberte Gelände behauptet. Die Zahl der eroberte» Geschütze stieg auf 45», worunter sich nach wie vor die vier schweren englischen Geschütze befinden. Nordwestlich Zonnedete setzten wir unsere An-griffe fort und machten dabei mehr als 1000 Kanadier zu Gefangenen. Die Gefamizahl der Gefas-genen erhöht sich damit auf 5000. Ein sonderbares Völkergemisch — Senegalneger. Engländer. T»rl»j. Inder, Franzosen, Kanadier. Zuavcn, Algerier — sand sich hier aus Verhältnismäßig kleinem Riume zusammen. In der Champagne schlugen wir nördlch von Beau Sejour zwei sranzösische Nachtangriffe ab. Aus den Maashöhen machte unser Angriff gute Fort-schritte. Mehrere Bergrücken bi« zur Höhe westlich von LeS Eparges wurden im Sturm genommen. Mehrere hundert Franzosen und einige Maschine»« gewehre fielen in unsere Hände Im Aillhwaldc scheiterten feindliche Vorstöße. In den Vogesen führte unser Angriff zur Wiedereroberung des HartmannS-weilerkopfes. Die Siegesbeute unserer Truppen de-trug hier: 11 Offiziere, 749 Franzosen, 6 Mae«-werfer, 4 Maschinengewehre. uns unser Führer die feindlichen Stellunge». W« kurze Peitschenschläge pfeift ei durch die Lust, giftig wütend schlägt eS an die Schutzschilde, ohne erficht» lichen Grund hebt drüben eine kleine Schießerei a«, die die unseren »icht erwidern: die Franzose« schös-se« manchmal aus reiner Ungeduld oder Nervosität oder Langeweile, besonders gegen Abend. „Scm»t ein Vögerl geflogen", bemerkte ein anderer und sah zum strahlend schönen Himmel empor. Aus der Straße drüben, die von unseren Stellungen gekratzt wurde, stiegen die weißen Rauchsäulen aus und ext Viertelstunde lang scholl das Schwirren und Wi»> mer» über uns. Man wunderte sich ein wenig: »* Zeit der üblichen Kanonade war noch nicht di Hatte» die Pressemänner, die kurz vor uns durch die Gräben krochen, die Ausmerksamt der kaum 200 Meter entsernten feindlichen Posten erregt? ?>e Soldaten dichteten eS in gutmütig-freundlichem Cpaf den Zivilisten an. JedensallS wurde die Presse z»» Rückzug gezwu»gen. Die kleine Episode wirkte »» als angenehme Abwechslung. Die Leute sehnten sich nach einem Sturm, daS Stilliegen behagte reine*. Sie hatten ein kalnuerisch-galgenhumoristische« Lied: „Das Buddeln ist des Kriegers Lust . . m»-cherlei plastische und zeichnerische Kunstwerke, Dte Sorgsalt der Höhlenbauten und ihrer Einrichtn^ »errieten die Muße langer Stunde». Sie hatte, Kaninchenställe mit der Aufschrift „Ziologijcher Garten" und an einer Stelle, kaum drei Kilon«« Kummer 54 Geile 3 Die Kämpfe gegen die Russen. Im Norden i» im Allgemeinen die Lage unverändert. Zwei sltvächlichk Angriffe der Russen westlich Eichanow nuten abgewiesen. Als Aulwort auf Bvrnberiab-■urfe der Russen aus die friedlich, Stadt Neiden-tag wurde der Eisenbahnknotenpunkt Bialystok von wt nochmals mit zwanzig Bomben belegt. Die Südarmee erringt Sieg auf Sieg. Lie Berichte unseres V e n era l st a b e ä : 24. April. In den Karpaihe» stellenweise hes-ijtr Geschützkampf. Im Abschnitte des Uzsoker Pas->eS während des TageS vereinzelte Vorstöße der Russen, die durchwegs abgewiesen wurden. Nacht-»grisse deS Feinde« entlang der Turkaer Straße «d westlich dieser scheiterten neuerdings unter gro-je» Verlusten de« Hegners. 25. April. An der Karpathensront wurde im vnwalale bei Koziowa ein neuer Erfolg erzielt, foch lagelanaem mit großer Zähigkeit durchführten ßippenangrifse erstürmten gestern unser« Truppen tie Höhe Ostroy südlich Koziowa. Gleichzeitig gelang d den anschließenden Deutschen an und westlich der Lnaxe Raum nach vorwärt« zu gewinnen. In €tmimc wurden 652 Rüsten gefangen. Durch die krslürmung der Höhe Ostroy und durch die Eroberung deS Zwininrückens anfangs April ist nunmehr ler Feind von den verbündeten Truppen aus der pirzen seit Monate» zäh« verteidigten Stellung bei-lnjeilS deS Orawatales geworfen. Ja den übrigen Idschaitten der Karpathensront vereinzelt Geschütz-Wtpfe. 26. April. An der Karpathensront dauern die tä«pie im Abschnitte des Uzsoker Passe« for«. Sine »lerer Angrifsetruppen eroberten gestern südöstlich toziowa einen neuen Stützpunkt des Feinde«, mach-u 7 Offiziere und über 1000 Mann zu Gesänge-i». Um die verlorenen Höhen zurückzuerobern, be-zäunen die Russen mehrere Gegenangriffe und ver-jüchien auch in den Nachdaradschnitten vereinzelte Lorstiße. Der Hauptangriss bei Feinde« richtete sich legen die Höhe Ostroy und die östlich anschließende Stellung. Nach langem Kampfe wurde dieser An-Mm unter schwersten Verlusten der Russen zurück • geschlagen, zwei Bataillone deS Gegner« wurde» hitdei fast gänzlich vernichtet, einige Hundert Mann gefangen. Die sofort einsetzende Verf»lgung«aklion brachte un« in den Besitz von 26 Schützengräben, vielem Kriegsmaterial. Auch in den übrigen Ad-schrillen wurden die Nachtangriffe des Feindes blu> |ig abgewiefen. Bor den Stellungen des Uzsoker vine» ging der Gegner nach abgeschlagenem Angriff fiuchlanig zurück. In den gestrigen Kämpsen wurde bisher gewonnene Gebiet trotz verzweifelter Ge-zrnanzrisse der Russen nicht nur behauptet, sondern fÄistlich Kosiowa noch erweitert. An der Front »eftlich des Uzsoker PasseS, in Galizien und Polen sowie auch am Dnjestr und in der Bukowina Ge-fchütztämpfe, sonst Ruhe. Der gar in Galizien. Heber die Reise des Zaren durch Galizien uch Lemberg wird berichtet: Alle Ortschaften, die ----- ----- hoc Reims sogar einen Gondelteich, aus dem ein selbstzezimmerter Lahn schwamm. Und überall die zkiche unvergleichliche Slimmunz: ein wunderlich mznüzleS. sast bummelwitziges Treiben, da« jeden ?uzenblick bereit war, in strengste Pflichterfüllung «izuschlagen; zwischen äußerster Bereitschaft und ßoigsalt ein kameradschaftliche« Herumstehen, Scher-jm und Plaudern; eine immer wieder hinreißende, alle sinnig verbindende, göttlich gelassene Sorglosig-!nl aus dem sicheren Grunde selbstverständlicher, be-»ingungSloser Pslichtersüllung. Man fragte un« — Mannschaften und Offiziere — eifrig nach der Hei-ml wie nach einem Wunderland, von dem man träumt und um dessentwillen man alles leidet; mit einem Ton, der unbedingt gute Nachricht, Schönes und Erbauliches verlangte. Man würde die Leute lies und häßlich schmerzen, wenn man »erriete, daß et viele Nörgler, Jammerlappen, alte Weiber beider-lei Geschlechts daheim gibt. Sie wollen und müssen to Bewußtsein haben: das Baterland sieht mit vertrauen aus uns. Denn um des Baterlande« und seine» Vertrauen« willen haben sie selbst so starken Klauben. «Die Franzosen können unmöglich durch-brechen. Sie schicken schon ihre Leute betrunken zum Angriff vor. Wenn wir erst vorgehen, dann lausen fi». Laßt nur erst da« Frühjahr kommen I Und Hin-deriurz in Osten I Und die U-Boote in der Nord-see!' Wörtlich sagte einer von den vermummten, ml riesigen Filzschuhen angetanen Braunschweigern tu bet vordersten Linie: „Solcher Krieg ist eine passiert wurden, ?aren mit weiß blau roten Fahnen I reich geschmückt. (!) «uch Lemberg (!) zeigte großen Flaggenschmuck. Bald nach seiner Ankunft besuchte der Zar die Gräber der in den Kämpsen um Lem-berg Gefallenen und sodann die Verwundeten in den Spitälern denen er Auszeichnungen übergab. Al« der Zar in das Gebäude de« Generalgonver-neurS zurückgekehrt war, sammelte sich aus dem Platze eine große Bolk«menge an. Aus die Kund-gedungen (!) hin erschien der Zar auf dem Balkon und dankte der Menge mit den Worten: „Ich danke für den freundlichen Empfang. Es lebe da« einzige, unteilbare und starke Rußland! Hurra!" Ein neuer Angriff gegen die Dardanellen. DaS türkische Hauptquartier veröffentlicht fol-genden Bericht: Am 26. d. versuchte der Feind uu-ter dem Schutze seiner Kriegsschiffe eine Landung an vier Punkten der Westküste der Halbinsel Galli-poli, nämlich an der Mündung deS Sighindere, an den Küsten von Ari Barnu, westlich von Kaba Tepe und Hesse Barnu, sowie bei Kumrele. Die bei Tekke Barnu gelandete feindliche Abteilung wurde durch einen von unseren Soldaten ausgeführten Bajonett» stürm in» Meer geworfen. Die bei Ari Burnu ge-landeten Truppen wurden bei dem Versuche, vorzu» rücken, gezwungen, einem Gegenangriff unserer Streitkräste zu weichen und aus die Küste zurückge-worsen. Ein Teil dieser seindlichen Streitkräste sah sich gezwungen, gestern in der Nacht eilig auf ihre Schiffe zu flüchten. Heute fetzten unsere Truppen ihre Angriffe auf allen Fronten mit Erfolg fort. Gleichzeitig näherte sich eine feindliche Flotte in der Abficht, die Forcier ung von der Seeseile durchzuführen, gestern den Meerengen, mußte sich aber vor unserem Feuer zurückziehen. Während dieser Aktion wurde ein feindliches Torpedoboot zum Sinken ge-bracht, ein andere« schwer beschädigt. Es wurde in der Richtung gegen Tenedos geschleppt. Heute unter-nahm der Feind von der Seeseite keinen Versuch gegen die Meerenge. Der Feind, der bei Kumkale gelandet war, wollte unter dem Schutze feiner Kriegsschiffe vor-rücken. Aber trotz de« heftigen FeuerS, das er von allen Seiten unterhielt, hatten die Truppen in einem von ihnen unternommenen Angriff Erfolg und drängten den Feind bis an den Strand zurück. Der Feind hatte 400 Tote. Außerdem machten wir 200 Gefangene. Unsere Verluste sind unbedeutend. Ein Teil der muselmanischen Soldaten, die sich unter den in diesen Küstenstrichen gelandeten Franzosen befanden, ist zu und übergegangen. Vor Kaba Tepe machten wir eine Anzahl Engländer und Australier, darunter einen Hauptmann und einen Leutnant, zu Gefangenen. Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. 27. April. Amtlich wird verlautbart: An der ganzen Front keine besonderen Ereignisse. In man-chen Abschnitten heftige Geschützkämpse. In den Karpathen haben die Russen ihre verlustreichen An- moralische Frage. Darum müssen wir ihn ge-wmnen.' Als wir heimgingen, erst durch die verödeten Dörfer hinler der Front, dann durch fröhlich belebte, die mit ihrem feierabendlichen Treiben, ihren Zu» rufen in deutschen Mundarten, ihrem Holzrauch au« deu Schornsteinen fast einen Hauch von deutschhei-mallichen Idyll hatten, endlich da« verödete Bahn-geleise entlang — da war zu der alten Wärme, die die Worte Volk und Vaterland erregen, noch ein neues Feuer der Liebe entzündet. So leben nun Tausende und Abertausende »on Brüdern, wenns gut geht; vor totdrohenden Minen, unter sausenden Granaten, in aller Unbill des Wetters (die wir selbst bei anderen Besuchen an düsteren Abenden reichlich kennen lernten), aus 40jährige? FriedenSlässigkeit und -behaglichkeit in einen Zustand geworfen, der sie zur Bedürfnislosigkeit von Halbwilden hinab-zwingen möchte, — und dennoch frohen Glaubens und freudiger Hingabe voll: dabei ohne Geste, ohne Prahlerei, mit der Selbstverständlichkeit, mit der der Bauer zu Hause pslügt, der Arbeiter seine Maschine bedient, der Lehrer seine Stunden hält und der In-genieur seine Verantwortlichkeit ausfüllt; einfach auf Posten. Diesmal aber im unmittelbarsten, eigentlich-sten, unbildlichste» Sinne: mit dem eigenen Leid und Leden. Und während die fremde Landschaft ringsum in einer sagenhaften Monddämerung dahin-schwamm, flog der Sedanke hinau« zu dem ungeheu-ren Ring, den jetzt alle diese lebendigen Leiber, die griffe gegen unsere Stellungen am Uzsoker Paß und in den östlich anschließenden Frontabschnitten zu» nächst wieder eingestellt. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. Große« Hauptquartier, 27. April. In Flandern griffen die Engländer mit sehr starken Kräften die neue Linie unserer Stellungen nördlich und nord-östlich von Apern an, die drei oder vier Kilomeier südlich der bisherigen dicht nördlich der D'houdt Ferme am User-Kanal über et. Jalien in Richtung aus S'Gravenstasel verläuft. Die Angriffe, die von der deutschen Artillerie südöstlich von ?ipern teil-weise im Rücken gefaßt wurden, brachen unter außerordentlich schweren Verlusten schon im Fener völlig zusammen. Die durch die seindliche Artillerie gänzlich zusammengeschossenen Häuser von Lizerne sind von uns in der letzten Nacht geräumt worden. Der unmittelbar östlich davon aus dem linken Ka-naluser gelegene Brückenkops wird gehalten. In den bisherigen Kämpsen bei ^)prrn haben unsere Truppen 50 Maschinengewehre erbeutet. Den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt und Etappenhaupt-ort Poperinghe, etwa 12 Kilometer westlich von Upern, haben wir mit sichtlichem Ersolge zu beschle-ßen begonnen. Jm Argonnenwalde wurde nordöstlich von Vienn« la chateau ein nächtlicher französischer Angriff abgewiesen. Das österreichische Unterseeboot S hat im jonischen Meere den französischen Pan-zerKreuzer Leon Gamdetta torvediert und versenkt. Von der 704 Mann zählenden Besatzung wnrden an hundert Mann gerettet. .Leon Gam» bettn" hatte 12.600 Tonnen. Aus Swdl und Cillier Gemeinderat. Am Freitag den 30. d. um 4 Uhr nachmittags findet eine ordentliche öffentliche Gemeindeausschuß-sitzung mit folgender Tagesordnung statt: Mitteilung der Einläuft; Berichte deS RechtSauSfchufseS über die Eingaben wegen Zuerkennung deS HeimalSrechteS in der Stadt Eilli aus Grund deS 10jährigen un» unterbrochenen Aufenthaltes, betreffend den Handels» angestellten Joses Polzer, den Sausmann Franz Ranzinger, die Näherin Maria Kuß. den Biersührer Mathias Krajne, die Kranzflechierin Theresia Pri» fluschet, die Bedienerin Antonia Essich. den Lebzelter Joses Radosch, den Photographen Joses Martini und den Hausbesitzer Anion Neger. Berichte de« Bauau»schuffes über: 1. den AmtSbericht wegen Behebung von Uebelsiänden im Waldhause, 2. die Beschwerde der Theresia Kodermann in Banange» legenheiten und 3. einen Amtsbericht wegen Snt» sernung de« Brunnens vor dem Gasthause „Stadt totbereiten Seelen um Deutschland schließen; zu dem edelsten, kostbarsten Schutzwall, den je ein so gro-ßes, in so heißem Schaffen glühende» Land um sich gehabt hat; an manchen Stellen still, wartend, in-erschütterlich wie hier, an anderen umlobt, bebend, unterwühlt, neu gebaut und gekittet mir Opferblut, nicht weichend. Der Gedanke versank in Schauern der Andacht, ward zu Gebet und heißquellendem Dank. Dank an die gewaltige Gemeinschaft, die unser Da» sein ans Ewige knüpft; die unser kleine« Ich so innig vertraut umschließt und in die Unendlichkeit mündet. So hat mancher in dieser Zeit seinen Gott gefunden, der ihn sich verloren glaubte. Lange Frage: und wer in solcher Stnnde nicht mit in der Reihe stehen dars? Wie viel andere Hin-gäbe, letzte gläubige Aufopferung wird nötig sei», um zu anderer Zeit mit in der Reihe stehen zu dürfen? In einer Reihe, der solche Opser geweiht wurden! — Aus der Strecke kamen dampfende Feldküchen gefahren. Aus einem Dorfe seitab klang von einer Kapelle gespielt ein Soldatenlied durch tie Nacht. Soldaten stampiten übers Feld herüber, Zurufe er» schollen. Wie eine adelnde Ehrung sondergleichen kam die Anrede: .Kamerad!' d^SUNer Stadtverschöner. a«g»9(Yei«es tei Spiile»» Pette» und Legate«. ®«tft 4 Deutsche Graz". Berichte de« Finanzausschüsse« über: 1. einen Erlaß de« steiermärkischen Lande«au«schusseS in An-gelegenheit der Beistellung der Einrichtung für die Landetdiirgerschule in Cilli, 2. die Eingabe de« Viktor NaSko um Hcrabminderung der Wasserge-büren für feine Häuser in der Gemeinde Umgebung Cilli und 3. den Rechnungsabschluß de« städtischen Gaswerke» für da« Jahr 1914. gur Bekämpfung der Lebensmittel-not in Cilli. Bon einer Not an Lebensmittel in »nferer Stadt und Umgebung kann nicht gesprochen werden, da die Borräte an Mehl und Kartoffeln bis zur neuen Ernte wohl ausreichen werden. Allein die LebenSmIttelpreife sind feit Beginn bei Kriege« so bedeutend gestiegen, daß die Lebensmittelbefchaf» fung für die minderbemittelten BevölkerungSschichten ungemein schwer ist und anderseits hat die notwen-dige Einschränkung im Mehlverbrauch dazu geführt, daß da« gesetzliche Höchstmaß der Mehlmeng«, die jeder einzelne täglich verbrauchen darf, für jene Be-völkerungSteile, die vornehmlich auf den Genuß von Brot angewiesen sind, zur Deckung de« Ernährung«-bedarf«« nicht ausreicht. Wie schon in der letzten Au«gabe mitgeteilt wurde, geht da« Stadtamt daran, in dieser Richtung eine billige Ausgleichung herzu-stellen und jene Mehl- und Brotkarten, die von d«n besser gestellten Teile» der Bevölkerung erspart wer-den. den ärmeren Kreisen zugute kommen zu lassen. Eine Uederprüfung des Brot« und Mehlverbrauches in der Stadt hat nun erwiesen, daß von dem ge-setzlich zugebilligtem Höchstausmaß in der letzte« Wochen 90 Kilogramm Mehl beziehungsweise 125 Kilogramm Brot erspart worden find. Diese Menge kann nun der vornehmlich aus Broternährung ange-wiesenen Bevölkerung zugewendet werden, ohne daß die für die Stadt Cilli zur Verfügung stehende ge. setzlich« Mkhlmenge überschritten werden müßte. Jene, welche mit der ihnen durch die Brotkarten zugewie» senen Brotmenge ihr Auskommen nicht finden kön-nen, werden dah»r ausgesordert, sich beim Stadtamte zu melden und sie werden in berücksichtigungSwür digen Fällen weitere Brotkarten zugewiesen erhallen, auf Grund deren sie sich ein Mehr an Brot kaufen können. Arm«, die nicht in der Lage sind, sich Brot zu kaufen, werden durch einen vom Bürgermeister ins Leben gerufenen Frauenausschuß, der seine Tätigkeit bereit« begonnen hat, unentgeltlich Brot erhalten. Leichenbegängnis. Au« Sagor wird be richtet: Freitag den 23. d. wurde die Gemahlin de« Kaufmannes und Großindustriellen Richard Michel ihr, Frau Ritschi Michtlctc, geb. Gollitfch, im F« miliengrabe iu Sagor zur letzten Ruhe gebettet. Welch großer Beliebtheit sich die durch Geiste«- und Herzensbildung ausgezeichnet« Dame in allen Be» völkerungsschichten erfreut hatte, bewies die Menge der herrlichen Blumengrüße; Freunde au« nah und fern waren herbeigeeilt, um die «dl« Fra» auf d«m letzten Wege zu begleiten. Todesfall. SamStag nachmittag ist hier die PostkontrollorSwitwe Frau Marzielina Schmidt nach jahrelangem schweren Leiden im 83. Lebensjahre verschieden. Opfer des Krieges. Das Segräbnis des Korporals Anton Zupanc des Jns.-Reg Nr. 87, welcher an den Folgen der v»r dem Feinde er-halten«» Erkrankung gestorben ist, findet am 29. d. um 3 Uhr nachmittags von der Leichenhalle der SpitalSkaferne, Laibacherftraße Nr. 12, jenes de« LandsturM'Jnfanteristen Adam Hermann deS Jnf.« Reg. Nr. 25, welcher ebenfalls an den Folgen der vor dem Feinde erhaltenen schweren Verwundung im Reservespitale gestorben ist, findet am 3V. d. von der Leichknhall« der SpitalSkaferne, Laibacher-straße 12, um 3 Uhr nachmittags mit militärischen Ehren aus den städtischen Friedhof statt. Aus dem Postverkehrsdienste. Das Handelsministerium hat den Postoffizial Johann Scheucher in Graz zum Postkontrollor für da« Post» und Telegraphenamt Brück an der Mur 2 ernannt. — Der PostamtSpraklikant Eduard Strammer wurde von Cilli nach Marburg an der Drau 2 und der Postl,m!spr»ktlk«nt Dr. Max Schichermayer von Mürz,»schlag nach Graz 1 übersetzt. Wehrpflicht und Zahlpflicht. In den „Freien Stimmen" schreibt Abg. Dr. Olts Stein- wendet: Di« bevorstehend« Ausdehnung der Wehr-,flicht auf arb«itSmüd« Männer an der Schwelle des höheren Alter« und auf noch nicht voll entwickelte Jünglinge wird hingenommen werden mit dem mu-tlgen Willen, auszuhalten bis anS Ende. Fünf Millionen werden unter den Waffen stehen. Da« >nd aber erst 10 Perzent der Bevölkerung, wo bleiben die anderen 90 Perzent? Lächerliche Frag«, wird man vielleicht sagen; man wird doch nicht die Weiber, die Kinder, die Krüppel und Mumelgreise inS F«ld schicken! Gewiß nicht, obwohl jeder. der durch die Straßen der Stadt geht, zahllosen Männern von tadellosem Wuchs und von kraftvoller Erscheinung begegnet, die nicht eingerückt. Da« sind Leute, die enlweder aus mehr oder minder triftigen Gründen alS unentbehrlich bezeichnet worden sind, oder die bei den Assentierungen durchgerutscht sind. Aber nicht um diese handelt eS sich hier, mögen eS auch einige Hunderltaustnde sein, oder besser gesagt, nicht um diese allein handelt es sich, sondern sowohl um dies«! als auch un, die Kinder, di« W«ib«r, di« Krüppe, und die Mumelgreise. Also doch! Gewiß, also doch, aber natürlich nicht, um diese gemischte Gesellschast inS Feld zu schicken, sondern um die Wehrpflicht in dem Sinne allgemein zu machen, daß die «inen die Blutsteuer, die anderen aber eine Geldsteuer ent-richten. Ebenso ist «S weiter natürlich, daß bei d«r herrschenden Teuerung mit einer KriegSgeldsteuer erst dort eingesetzt werden kann, von wo ein ge-wifser Wohlstand beginnt, also nur bei höheren Einkünsten und einem mittleren Vermögen. ES ist nicht einzusehen, warum Hunderttausend« Leben und Gesundheit vcrlieren, warum andere Hunderttausende Väter ihre Söhne einbüßen, und warum gerade nur diejenigen, die ihr eigenes und daS Blut ihrer An-gehörigen einsetzen, auch geschäftlich ruiniert werden sollen, während unzählige andere ruhig zu Hause sitzen, sich von weit besseren Leuten, al« sie selbst sind, retten lassen, ihr Vermögtn. oft gerade durch den Krieg vermehren und sich im besten Falle aus freiwillige Spenden beschränken, die ihnen nicht wthe tun. Die freiwilligen Spenden in allen Ehren, aber eigentlich sollten sie doch nur dazu dienen, die Lücken auszusüllen, die bei der generellen Behandlung auS öffentlichen Mitteln sich ergeben. Ergänzen sollen sie die öffentlichen Mittel, nicht ersetzen. Für die Hinter« bliebenen. für die Verwundeten und Verkrüppelten hat der Staat zu sorgen, und der Staat sollte sich in erster Linie an jene wohlhabenden Leute wenden, die, auS welchem Grunde immer, fern vom Schuß geblieben stnd. Ich kenne zum Beispiel einen Finanz-mann. der. obwohl Offizier in der Reserve, zu Hau e geblieben ist. weil er al« „unentbehrlich" bezeichnet wurde ; dieser bezieht jährlich rund eine Million Kronen, während er gewiß zusrieden sein könnte, wenn ihm ausnahmiiwe-se im Kriegsjahr nur eine halbe Million belassen würde. Der Staat ist der höchste Sel'stzweck, daher versügt er unbedingt über Blut und Lebe» aller Wehrfähigen, ebenso unbe-dingt muß er aber auch über da» Vermögen aller Zahlungssähigen verjügen. Und wenn daS Volk in Wissen freudig in den Tvd zieht, wird es wohl nicht zu viel sein, wenn verlangt wird, daß auch die schweren Geldsäcke, zwar mit geringerer Freude, aber doch ohne allzu widerliche« Gequiecke. auf dem Altar des Vaterlandes niedergelegt werden. Eine Antwort des Abg. Dobernig Sonntag fand in Innsbruck eine Beratung der deutfchnationalen LandeSparteileitung für Tirol statt, an welcher auch Abg. Dobernig teilnahm. Abge. ordnete? Dobernig besprach wichtige Gegenwart«-und ZukunstSsragen. Er führte u. a. au«: Auf ungarischer Seite hat man sich auch mit Recht gegen den Vor-wurs gewehrt, daß die Parlamente für manche Er-scheinung de« Kriege« verantwortlich zu machen seien. Ich oars al« vieljährigeS Mitglied, als gewesener Obmann deS HeereSauSschusses und al« Präsident der österreichischen Delegationen mit Ruhe und Be-stimmtheit erklären, daß die Delegationen den An-forderungen der Militärverwaltung stetS in vollem Umsange nachgekommen sind. Gerade während meiner Tätigkeit auf den bezeichneten Ehrenplätzen sind große Miliiärkredite ohne jede Schwierigkeit bewilligt worden. Für den Ausbau der Wehrmacht und für das Wohl der Soldaten wird auch in Zukunft, wenn in Oester-reich das parlamentarische Leben wieder erwacht, die weilestgehcnde Fürsorge anzuwenden und keine Summe zu hoch sein. Wenn den österreichischen Abgeordneten jetzt auch eine Art Mundsperre auferlegt ist, so dür« fen sie ;ftd) dadurch nicht abhalten lassen, wo und wann sie können, für zwei große Ausgaben einzu-treten: 1. Für die dauerhafte Festigung deS Staat«> gesühl« und die gründliche Umgestaltung der inneren Verhältnisse. 2. Für die möglichst innige wirtschaft-liche Annäherung zwischen der österreichisch-ungari- Nummer 34 schen Monarchie und dem Deutschen Reiche bei^vii-bedingter Aufrechterhaltung der staatlichen Selb-ständigkeit. An dieser Aufgabe mitzuwirken sind die Deutschen in allererster Reihe verpflichtet. Ihre Li-fung ist nur möglich, wenn in dieser Zeit die Deut-schen alle Parteiunterschiede zurückstellen und sich |i einer großen deutsch-österreichischen Bolk«gemeinschiift zusammenschließen. Es wurde einstimmig beschlösse», auf Grundlage der vom Abg. Dobernig vorgelezte» programmatischen Richtlinien eine rege Aufklärung«-tätigkeit in den einzelnen LandeSteilen zu entwickelt. Konzert Burmester. Wie wir hören, ttch ein Konzert de« Geheimen HofrateS Willy Burmester im Cillier Stadttheater in AuSflcht Burmester gilt al« der größte Liolinkünstler der Gegen-wart. Da« Konzert würde zugunsten de« Zigarre»-und Zigarettensonde« stattfinden, den der Künstln in hochherziger Weife zugunsten de» ^österreichischen und dentschen Heeres gegründet ha». vorstandsfitzung des Deutschen Na tionalverbandes. Am 22. d. trat der Vorstand de« Deutschen Nationalverbande« unter dem Vor'iye de« Abgeordneten Dr. Groß zu einer längeren Le< ratung zusammen. Gegenstand der Beratung war hauptsächlich die Ausstellung der Forderungen bei Deutschen Nationalverbande« für die zukünftige Ge> staltung der Lage in Oesterreich und die zur Errei-chung dieser Forderung notwendigen Maßregeln. Die Leratungen wurden noch nicht zu Ende geführt und werden in den nächsten Tagen fortgesetzt wer» den. Angesichts des UmstandeS, daß »on seilen der Heeresverwaltung gelegentlich der Darstellung de? Verhältnisse in PrzemySl die Dinge so dargestellt worden sind, alS ob die Volksvertretung nicht die erforderlichen Mittel für daS Heer zur Verfügung gestellt hätte, wurde festgestellt, daß feit Jahrzehnte, von feiten der österreichischen Delegation alle scm Kriegsministerium gestellten Forderungen bewilligt wurde» und daß auch das österreichische Adgeirdae-netenhauS oft unter den schwierigsten Verhältnisse« die Forderungen des Heeresverwaltung erfüllt hat. Keine Verkürzung der Beamten-gehälter. Da« .Neue Wiener Tagblatt" meldet: Durch das Gerücht über eine geplante Verkürzung der Beamtengehälter, bezw. Aufhebung der Z5oi-rückung im Wege der Zeitbeförderung, sah sich nee Beamtenabordnung veranlaßt, beim FinanzmiMa Freiherrn v Engel vorzusprechen. Der Sprecher, Präsident des Postbeamtenvereine« Pauernfeind, n-hielt vom Finanzminister die Ermächtigung, t» StandeStreifen die beruhigende Mitteilung zu mach», daß man maßgebenden Ortes an solche Verfügungen nicht denke. Der Minister erkannte die Opferwillig' feit der StaatSbeamtenschast an, die nicht nur durch freiwillige Gehaltsabzüge, sondern auch durch lälige Mitwirkung in allen Zweigen der SriegSsürsorz» werktätigen Patriotismus zum Ausdrucke brachte. Die Galizianerstadt bei Leibnitz. W Leibnitz wird berichtet: Da für die nächste Zeit ei» starker Zuzug von Flüchtlingen zu gewärtige« rt, wird da« Lager in Wagna für einen Fasfungsrau» von 45.000 bis 50.000 Mann ausgebaut. Zur Erleichterung der Zufuhr de« Baumaterial« und tsiter der Personen und Berpfleg«mittel erhält nunmehr das Lager eine zwei Kilometer lange eigene Schlepp-bahn, welche von der Station Leibnitz abzweigt. Vom Russenlager in Salloch. Kürzli haben wir berichtet, daß ein Trupp russischer Krtfjfr Nummer 34 gefangener in Salloch bei Laibach am Ostermontag von der Bevölkerung mit Kuchen, Eiern. Schinken «ab Wein bewirtet vurde. Nun hat die Bezirk«-Hauptmannschaft Umgebung Laibach folgendes Der-bot erlassen: Um den Besuch de« nissischen Gefan« genenlager« in Salloch hintanzuhalten, wird der Verkehr auf der Sallocher Gemeindestraße zwischen der Einmündung der Landesstraße und der Gemeinde-straße von Unterkaschel an Sonn- und Feiertagen vollständig eingestellt. — Ein ähnliche» Verbot richtet der Laibacher Stadtmagistrat an die Bewohner Lai-bachS. die den gefangenen Russen gegenüber bisher viel Mitleid bekundet haben Regelung de« Mehlverbrauches für Kranke. Dir Notwendigkeit, den Verbrauch der vorhandenen Tdelmehlvorräte auf die gesamte Zeit, bis die Erzeugnisse der neuen Ernte zur Verfügung stehen, gleichmäßig zu verteilen, und die Befriedigung des Bedarfes nach ihnen in einer auch die Ge-fundheUSpflege milberücksichligenden Weise stetig hin zu sichern, hat unter anderen Maßnahmen auch da« Verbot der Kleingebäckerzeugung veranlaßt, welche« mit 1. d. in Kraft getreten ist. Die Statthalterei hat sodann einer Reihe von Heilanstalten über ihr Nniuchen gestattet, daß eine strengst zu berechnende Menge von Kriegsfemmeln vorläufig für sie noch weiter erzeugt werde. Hiedurch wurde den Hkilan-stallen die Möglichkeit gewährt, die Pfleglinge lang-fam an die Aenderung der Beköstigung zu gewöhnen und den notwendigen Uebergang in ihren Be» trieben leichter dnrchzuföhren, und es war für die Bäcker und die Kllchenwirtschasten die nötige Zeit zu neuen Versuchen und Proben der erforderliche» Backwaren und Speisen gegeben. Diese sämtlichen zeitweiligen Auinahmsbewilligungen für Kriegssemmeln werden nun sür das ganze Kronland mit de« 30. d. außer Krast gesetzt. Um den im § 6 der Ministerialverordnung vom 30. Jänner 1915. geändert durch die Ministerialverordnung vom 2V. März 1915 erwähnten rücksichlSwürdigen Fällen (insbe-sondere der Beköstigung in den Heilanstalten) und diätetischen Zwecken durch eine allgemeine Regelung Rechnung zu tragen, hat die Statthalterei mit der Beiordnung vom 25. März 1915 die im § 5 der »benangesührlen Ministerialverordnung vorgesehene Bewilligung zur gewerbsmäßigen Herstellung von «»gezuckenem Zwieback (Wasserzwieback) allgemein sür einen Maiizwieback, der nicht mehr als 30 Teile der gefamien Mehlmenge an Weizen- und Roggenmehl eiuhäll, so daß dieser von allen Bäckern erzeug« und von allen Anstalten und Personen ohne besondere Einzelbewilligung auf Grund der Brot-karti« oder der sonst für die betreffende Anstalt oder Person vorgeschriebenen BrolbezugSauSweise gekaust »erden kann. ES kann somit ohne eine besondere SusnahmSbewilligung an Kranke, ob sie nun in Heilanstalten oder zu Hause verpflegt werden, an Brot- und Backware folgende« hergestellt werden: l. Brot mit nicht mehr als 50 Teile Weizengleich« M!h! zder Weizenbrotmehl (oder Roggenmehl), der Rest kann au« den jeweils al« bekömmlichst erachte-ten Zusätzen, wie Gersten-, Mai«-, Reis- uud Kar-l»ffelstärkemel)l bestehen (letzteres bi« zu 20 Teile), serner bis zu 5 Teile Zucker. 2. Sogenannter Was-serzwieback mit nicht mehr al« 30 Teile Weizen-oder Roggenmehl und hauptsächlichem Zusatz von Maismehl, wobei auch Milch und Eier und eine kleine Menge Zucker im Teig verwendet werden kdnnen. Nach ärztlichem Gutachten kann im Rahmen dieser Bestimmungen für die Krankenernahrung da« Auslangen vollkommen gesunden werden. Für jene Auinahmssälle, wo die zulässigen Backwaren nicht vnwindil melden können, komm» der Ersatz durch tpeijen. insbesondere Breie, in Betracht. Hiebei ist zu deichten, daß nach ärztlichem Gutachten reine« Wkijtnmehl auch sür Kranke nicht unumgänglich not-ivtvbig ist, sondern durch andere derzeit leichter er« hiillliche Nahrungsmittel ersetzt werden kann; so ist das Maismehl sür die Krankenernahrung dem Wei-j«>mthl vollkommen gleichzuhallen. Es sind jetzt der Krankenpflege, der Kunst der Küche und deS Bäcker« gewerbe« neue Aufgaben gestellt, welche aber, wie e« sich ergeben hat, gelöst werden können. Je mehr den ungewohnten Backwaren und Speisen Schmack-haftigkeit und gefällige« Au«sehen gegeben wird, desto leichter wird dann die krank.npflkgliche Ge-schicklichkeit etwa „och auftretende Einbildung«wider-stände Überwinde» können. Jm besonderen sei aus» merksam gemacht, daß Maismehl stet» genügend lange gekocht werden muß. Segen die Eieraufkäufer. Um vielfachen Mißbräuchen entgegenzutreten, die sich in der letzten Zeit in mehreren Bezirken beim Eierhandel ergeben haben, und auf welche auch zum Teil die Eierprei«-steigerung zurückzuführen ist, hat die Statthalterei die Unterbehörden beauftragt, strenge Kontrollmaß-»ahmen rückfichtlich de« Eierhandel« durchzuführen. In allen jenen Bezirken, in denen der Eierhandel eine größere Bewegung ausweist, wird vorgeschrieben, daß der Einkauf v«n Eiern bei Produzenten zum Zwecke des Sammeln« für den Weiterverkauf nur durch Personen ersolgen darf, welche eine zum Sain> melverkaus berechtigende Legitimation der politischen Behörde besitzen. Die Produzenten dürfen Eier nur an legitimierte Personen abgeben. Die Abgabe von Eiern an ortsfremde Personen wird verboten. Selbst, verständlich wird durch diese Borschriften die normale Bedarfsdeckung in einzelnen Gemeinden und in Nachbargemeinden nicht erschwert werden. Gleichzeitig mit diesen Anordnungen werden von den politischen Behörden erster Instanz auch Kontrollmaßnahmen für die Einhandle? vorgeschrieben werden. Schließlich hat die Statthalterei bei den Unterbehörden die An» regung gegeben, wenn möglich, »rößere Gemeinden zu bestimmen, die Deckung des Bedarfes an Eiern sür sich und allenfalls für ander« Gemeinden ent-sprechend zu organisieren. Wiedererlangung des Offiziersran ges. Amtlich wird Verlautbart, der Kaiser bade genehmigt, daß ehemalige Offiziere, die ihren Rang zur Vermeidung deS ehrenrätlichen Verfahrens abge-legt oder diesen infolge eines EhrenratSbefchlusse« verloren haben, in ganz berücksichtigungSwürdigen Fällen durch da« KriegSministerium der Allerhöchsten Gnade behuss Wiederverleihung deS früher bekleideten Range« empfohlen werden können. Die« bezieht sich jedoch nur auf solche ehemalige Offiziere, die zum Frontdienste eingerückt sind und sich vor dem Feinde alS tapfere Kämpfer bewährt haben. gum Brandunglück in Sagai. Wie gemeldet, brannte am 9. d. M. die Holzkeusche des landschaftlichen Ochienknechte« Johann Grahovar in Sagai bei Rohitsch Sauerbrunn so rasch nieder, daß sich nur das Weid de« Keuichler», Marie Grahovar, reiten konnte. Sie erlitt -iber so schlvere Brandwunden, daß ihr Zustand damals als hossnungslos galt. Er-sreulicherweise erholte sie sich so weit, daß sie mit der Bahn nach Graz gebracht werden konnte. Die Retlungsableilung überführte sie in da« neue All-gemeine Krankenhaus. Offiziersfpenden für die Südmark. Au« Tüchern erhielt die Südmark von einem Ossi-ziersadend beim Tlakerwirt anläßlich der Veröd-Ichiedung eine« Kameraden auSEger eine Zuwendung von 11 K; e« ist erfreulich, daß Woche für Woche dem Vereine Spenden von unseren Kriegern zukom-wen, die beweisen, wie hoch die Vereinsarbeil dort eingeschätzt wird. Ein Geldtäschchen verloren. Am 27. d. nachm. wurde von einer »»bekannien Personein Geld-täfchchen mit einem kleinen Geldbetrage in der Adler-apotheke vergessen. DaS Geldtäschchen wurde beim Stadtamte hinterlegt und der Verlustträger kann dasselbe dort abholen. Gefunden wurde eine silberne Damenuhr, die vom Verlustträger gegen Nachwcisung de« Eigentumsrechtes beim Stadtamte behoben werden kann. Wichtig für Postbedienstete aus Ba-lizien. Flüchtige, sich gegenwärtig in der Steier-mark aushaltende Postbedienstete aller Kategorien aus Galizien und der Bukowina, die bisher »och nicht in Dienst gestellt wurden, werden darauf ausmerk-sam gemacht, daß sie nach einer Weisung deS Handelsministeriums bei Vermeidung unliebsamer Folgen verpflichtet sind, sich über Verlangen der Postöehörde deS Bezirke« ihres Aufenthaltsorte« gegen Gewährung von Diensteszulagen im Postdienste verwenden zu lassen. Solche Bedienstete haben sich sonach unver-züglich beim Postamt« ihre« AusenlhallSorteS, in Graz bei der Direktion deS Hauptpostamtes, zur Entgegennahme weite» t: Weisungen zu melden. Die 50. Generalversammlung des Beamtenvereines hat unter dem Vorsitze seines Präsidenten Herrn Edmund v. Bernatzki) am 17. d. Seite 5 stattgefunden. Wie de« vo« Generalsekretär Herrn Dr. Friedrich König erläuterten Rechenschaftsberichte zu entnehmen ist, hat sich der Stand der Kapital«» Versicherungen durch Neuabschlüsse über 13*/, Millionen Kronen aus 224.300.000 K gehoben. Der Stand der Rentenversicherungen betrug Ende 1914 1°8 Millionen Kronen. An fälligen Versicherung«-belrägen kamen im Berichtsjahre nahezu 8 Millio-nen Kronen zur Auszahlung. — Besonders bewährt haben sich die für den Fall eine« Kriege« seit lan-gem getroffenen Vorsorgen de« Vereines, der bekannt« lich seine Leben«oersicherungen auch sör den Todes« fall im Kriege ohne jede Einschränkung und ohne Sonderprämie gelten läßt. Die KriegSreserve per 2 Millionen Kronen wurde pro 1914 mit 475.000 Kronen in Anspruch genommen und au« den Ueber» schüssen desselben Jahres sogleich mit 350 000 K neu dotiert. Der Gebarungsüberschuß per 925.000 Kronen wurde teils zu weiteren Reservierungen, teil« zu humanitären Zwecken verwendet. An huma-nitären Zuwendungen wurden im Berichtsjahre 116.000 K ausgezahlt und bisher über 3'/, Mil-lionen Kronen Humanitären Zwecken zugeführt. An» läßlich des 50jährigen BereinSbestandes beschloß die Generalversammlung, die Zinsen vo» jährlich min» bestens 200.000 K ,u OperalionSkoftenbeiträgen für bedürftige Mitglieder zu verwenden. Slatvifierung dalmatinischer Ortsnamen. DaS von der Post- und Telegraphendirek» tion in Zara im Jahre 1914 herausgegebene amt-liche Verzeichnis der Abonnenten der Staatvtelephon-netze enthält folgendes Namenverzeichnis der ur» alten bekannten Orte: Dubrovnik (Rag»sa), Erreg« novi (Castelnuovo), Gruz (Gravosa), KaStel LukSic (Castel Bitturi), KaStel Sucarac, Kolor (Kaltaro), Metkovic (Risan), Solin (Zalona), Split (Spalato), Stari (Castelvecchio), Sibenik (Iebenico), Tivat (Teodo), Trogir (Trau), Zadar (Zara), Zadar-Brodarica (Zara-Barcagno) I Die Maikäferplage. Das Jahr 1915 zählt wieder zu den Maitäferjahren. Entgegen den Beobachtungen früherer Jahre kamen diese Baum» schädlinge diesmal schon in den letzten Apriltagen zum Vorschein und in Wien kann man sie in den Abendstunden schon in großen Massen die Bäume bevölkern sehen. Da« radikalste Mittel zu ihrer AuS» rottung besteht darin, bei Tagesanbruch die Bäume, aus denen die Maikäfer die Nacht zuzubringen pfle« gen. kräftig zn schütte!« und die zu Boden gefallenen, noch schlaftrunkenen Käfer mit heißem Wasser ab» zubrühen. Man gewinnt aus diese Weise ein vor» zügliche« Futtermittel sür Hühner. Die Maikäfer lassen sich auch dörren und als Wintersutter auf» bewabren. Notfond der deutschnationalen Ge-werkschaften Oesterreichs. Nach dem neunten Spendenauswei« der „Dculfchen Arbeiterpresse" hat der Notsond bisher die Höhe von 4357 66 K erreicht. $« ist dringend notwendig, daß die Samm« lungen fortgesetzt werden, damit insbesondere nach dem Kriege die durch da« Abstauen der jkr!eg«indu» fl.it zu erwartende Siotlage der deutschnationalen Arbeiterschaft gemildert werden könne. Den biSheri« Spendern treudeutschen Dank. Geldsendungen an den Notfond sind an die Zentralkommission der deutschen Arbeilerverbände Oesterreich«, Wien 6., Matrosen» gasse 9, zu richten. Die deutsche Beamten- und Lehrer-fchaft bringt in diesem Kriege mil vollster Hin« gebung und Treue zu Kaiser und Reich, aber auch sür unser Volk sehr schwere Opser. Was durch Sammlungen, Gehaltsabzüge, durch die Mitarbeit der Frauen, durch Spenden für örtliche Zwecke, durch Aushilfe an bedrängte StandeSgenossen, und in vie» len anderen Formen für die Zwecke de« Krieges von den Angestellten öffentlicher Aemter und Betrieb: ge» leistet wurde, beträgt außerordentlich hohe Summen, wobei doppelt schwer wiegt, daß der mil festem Ge» halt Augestellte durch den Krieg und die Teuerung in seinen Ausgaben äußerst schwer belastet und dabei völlig außerstande ist, die Einnahmen mit den All«« gaben auch nur einigermaßen in Einklang zubringen. Umso höher ist zu werten, daß aus diesen Kreisen auch noch viele Spenden sür den Deutschen Schul-verein einlangen, sreilich zumeist mit dem Ausdrucke dc« Bedauerns, daß der Betrag nur ein sehr ge« ring« sein kann, weil die Verhältnisse sehr ernste sind. Die treffliche Gesinnung dieser Mittelstands» schichte zeigt sich in zahlreichen Briefen, die der Deut» sche Schulverein auf seine Bitte um Unterstützung erhielt, von welchen ein auS Jglau nngelangte« Schreiben hier Raum finden soll. DaS lautet: „Wenn uns unsere Kinder teuer sind, wenn wir speziell hier im bedrohten Gebiete unS die Möglichkeit lichern wollen, unsere Kinder deutsch erziehen zu können. Seite 6 Deutle z^iacht Nummer 34 dürfen wir trotz dersehr schweren materiellen Sorgen infolge deS Krieges auf den Deutschen Schulverdn nicht vergessen. Leider kann ich nicht mehr als 10 Arenen senden, ich bitte für die geringe Unterstützung um Entschuldigung. Wir Beamte sind jetzt besonders schlecht daran, daher kann ich trotz dcS besten Willens nicht mehr fende». Ich bitte daher höflich, diese kleine Spende in der Zeitung nicht ju veröffentlichen. Der Verein kann dessen sicher sein, daß ich immer nach besten Kräften für die deutsche Schule eintreten werde. Mit vorzüglicher Hochachtung . . . D. M." Der Verein der Finanzkoiijeplsdeamten SleiermarkS sandte für AriegSfürsorgezwecke deS Deutschen Schulvereines einen Betrag von A 175 07. Herr Adolf Hecke. Niedergrupai, schrieb aus den Erlagschein, mit dem er eine Spende für den Deutschen Schulverein über-wie», folgende Zeilen: „Heute, am Tage BismarckS, will ich als deutscher Lehrer meinem Volke gern ein Opfer bringen. Viel ist« freilich nicht. Ich kann als Familienvater in der schweren Zeit nicht mehr ent« Kehren. Heil! " Der Deutsche Schulverein im Felde. ES ist nicht verwunderlich, daß sür die nutionale Idee, die ja eine das Leben bejahende ist ud kamp> feSfrohe Krisle voraussetzt, jene Volksgenossen na> turgemüß am ehesten Sinn und Verständnis haben, die einen regen Geist, einen starken Willen und einen gesunden Körper haben. Tatsächlich sind — ähnlich wie in den Turnvereinen — auch in den deutschen Cchutzvereinen die tapfersten und opferbe-reitesten Söhne de« Volke» zusammengeschlossen. Au« diesen Reihen stammen die Krieger, die »it vollem Bewußtsein der Größe des Kamp'es, in voller Er. kenvntniS der Gefahr, aber auch im Bewußtsein des hohen «iegespreiseS deS Feinde» sich stellen. Welchen hohen Hundertsatz dieser Krieg gerade «u» diese» besten Schichten unsere» Volkeß erfordert, ergibt sich au» den Berichten der SchulvcreinSortSzruppen, deren Ausschußmitglieder in zahlreichen Orten alle unter Waffen stehen. Ein besonderer Fall wir»» aus dem kärntnerischen Orte Ligift gemeldet, woselbst von 27 Mitgliedern der dortigen SchulvereinSortSgruppe 25 eingerückt und nur noch zwei im Orte zurückgeblie-ben sind. Ueberfiedlung des Deutschen Schul-Vereines. Bekanntlich ist e» dem Deutschen Schul-verein durch die Spende eine» edlen Gönner» und durch daS Entgegenkommen der Gemeinde Wien mög-lich geworden, an die Schaffung eines eigenen Hei meS zu schreiten. Der stattliche Neubau im 8. Be-,irke bildet die Ecke der Florianigasse (Nr. SV) und Fuhrmannsgasse. Die Kanzleien deS Deutschen Schul-Vereines sind dieser Tage bereit« in daS Schulver-tioShau« übersiedelt. Maßnahmen zur Approvifionierung der notleidenden Bevölkerung. Die zu-nehmende Teuerung und die Knappheit der Lebens-mittel haben den Statthalter Grafen Clary und Aldriigen bereits vor mehreren Wochen bewogen, an die Schassung eines ApprovisionierungSsond» zu schreiten, dem die Ausgabe zufallen soll, in mög-liehst weitem Umfang den Nahrungssorgen der Be-völkerung zu steuern. Dank einer dem Slatthalter vor wenigen Tagen zugekommenen sehr bedeutenden Spende de« Abte« von St. Lambrecht hat der Fond» bereits die Höhe von rund 60.000 Kronen erreicht. Ein dringender Anlaß zur Heranziehung dieses Zweck-vermögtnS ließ nicht lange aus sich warten. Nach Einführung der Brotkarten wurde es alsbald klar, daß die arbeitende Bevölkerung mit der ihr zu-stehenden Mehl' und Brotmenge nicht das Auslangen finden könne, ohne in ausgiebigem Maße andere Nahrungsmittel zu verwenden. Hiezu aber reichen bei der herrschenden Teuerung die Mittel Vieler nicht auS. Um nun in dieser Richtung den minder« bemittelten Kreisen soweit als möglich zu helfen, hat Statthalter Graf Etonj zunächst für Graz und Eggenberg die Abgabe von LebenSmitteln zu Frie-denspreifen für die arme einheimische Bevölkerung eingeleitet, mit welcher vorläufig an 5 verschiedenen Stellen bereis begonnen wurde. In steter Hilf«-bereitfchaft hat sich der steiermärkifche FrauenhiljS-auSfchuß in den Dienst der guten Sache gestellt und die Durchführung des LebenSmittelverfchleißeS in Graz übernommen. Zur Abgabe gelangen gegen-wärtig Kartoffel, Bohnen und Fett, doch soll so bald alS möglich auch Milch in deu kreis der Waren einbezogen werden. Dem ApprovisionierungSfondS fällt die Ausgabe zu, die Differenz zwischen den jetzigen Tagespreisen und den Friedenspreisen, zu welchen der Bertaus der Lebensmittel erfolgt, zu decken. Eine weitere mit Unterstützung deS Statthalter» vom steicrmäriifchen FrauenhilfSaus-fchufse in Augriff genommene Hilf«aktion ist die Veranftallu.lg von KriegSauSspeisungen für die arme einheimische Bevölkerung. Die Vorarbeiten hiesür sind im vollen Gange »nd Dank der unermüdlichen Tätigkeit der damit betrauten Frauen wird eS sehr bald möglich sein, mit den Ausweisungen zu begin-nen. Fall« sich die NolwenZigkeit ähnlicher Maß-nahmen auch an anderen Orten in Steiermark er» geben sollte, wird der ApprovisionierungSsondS, soweit seine Mittel reichen, auch dort helfend eingrei-fen. Wegen Sicherstellung der Approvifionierung der größeren Industriezentren fand am >6. d. unter dem Vorsitze deS Statthalters Grafen Clary in der k. k. Burg eine Besprechung statt, bei welcher mit Rück-sicht auf di- gesetzliche Einschränkung deS Verbrauches von Mahlprodukien die Notwendigkeit der Bc-fchaffung ausreichender Meng'n von Surrogat-Le-denSmitteln betont wurde. Der Slatthalter sagte hie-sür die volle Unterstützung deS LandeSkulturinspek« torateS der Statthalterei zu. welchem der Bedarf an Surrogat LebenSmitteln feiten» der einzelnen Be-triebe bekanntzugeben ist. Hoffentlich wird e» durch weitere Stärkung des ApprovisionierungSfonheS mög-lich fein, dessen segensreiche Aufgaben auch auf drei-lerer Grundlage durchzusühren und hiedurch mög-lichst Vielen in dieser großen, aber auch schweren Zeit über die Sorge um daS tägliche Brot hinweg-zuheifen. HeUchtssoat Eilli, 21. April. Bom Landwehrdivisionsgericht. Im hiesigen Preisgericht wurde ausnahmsweise eine Verhandlung deS Grazer LandwehrdivisionSge-richte« durchgeführt, um die in größerer Zahl not-wendigen Zeugen, die olle aus Untersteier stammten, leichter vorladen zu können. Vorsitzender des Kriegs-gerichles ist Major Teischinger. Verhandlungsleiter Oberleutnant-Auditor Dr. Jsleib, Militäranwalt Oberleutnant «Auditor Dr. Schuster, Verteidiger Oberleutnant-Auditor Dr. Winkler. Angeklagt war der im Jahre 1891 geborene Bergarbeiter Franz LeSkoschek, seinerzeit bedienstet in Ratschach der bei Kriegsausbruch von Deutschland, wo er auch in Bergbauen bedienstet war. wieder in seine Heimat gekommen war. Nach der Anklage soll er serben-freundliche und österreichfeindliche Aeußernngen, die da« Verbrechen nach § 65 a in sich schließen ge-braucht haben. DaS Urteil lautet auf nenn Monate schweren Kerkers. Vier Monate der Untersuchung«» haft werden in die Strafe eingerechnet. Wien, 21. April. Wie man Professor und französischer Adeliger wird. Einen interessanten Abschluß fand die Verhand-lung über eine Ehrenbeleidigungsklage, die seinerzeit Professor de Mery gegen den in Döbling (Wien) ansässigen Arzt Dr. Raff erhoben halte. Der Arzt hatte de Mery einen Brief mil ehrenrührigem I»-halt geschrieben und ihn auch einen Betrüger ge-nannt Da Professor de Mm) unter staatspolizeilicher Aufsicht steht, bekam er den Brief mit de« Siegel der Slaaiepolizei. eröffne« zugestellt, uud er-hob nun die EhrendeleidigungSklage. Dem Bezirks-richter Dr. Ehienzweig (Döbling) kamen der Adel und der Profefsorlitel des Privatkläger« schon in der ersten Verhandlung bedenklich vor. Er vertagte die Verhandlung und forderte den Kläger, die Rich-tigkeit seiner Personalien nachzuweisen. Nun teilte der Vertreter de« Privatklägers dem Gericht mit daß sein Klient srüher Zsaak Zona« geheißen hat, seinen Namen magyarisieren ließ und sich jetzt mit Bewilligung der Statthalterei Georg Meiy nennen dürse. Den Prosefforentitel sowie da» AdelSprädikat „de" habe sich Mery eigenmächtig beigelegt, außer-dem sei er auch unter dem Namen Conte de Roma ausgetreten. Aus Grund dieser Bekennlniffe stellte der Richter da« Verfahren gegen Dr. Raff ein. mit der Begründung, daß der Kläger Georg Mery heiße, während die ursprüngliche Anklage von einem Profeffor de Mery erhoben wurde. Mil einer mystischen Person oder kann ein Gericht nicht ver-handeln. Graz, 26. April. Ein fahnenflüchtiger Bergarbeiter. Seoig Ttugar, ein 2<1jähriger Bergarbeiter au« Sagor, verließ, obwohl er al« Landsturmarbeiter beeidigt war. seinen Dienstplatz und trieb sich be-schästigungSloS herum. Am 22. Jänner wurde er verhaftet. Er wurde heute vom Landwehrdivision«« gericht unter Anwendung außerordentlicher Milde-rungSgründe zu zwei Monaten Kerkers verurleUl. Graz, 23. April. Bom Landwehrdivisionsgerichte. Ein Straffall, der schon längere Zeit das hie-sige LandwehrdivisionSgericht beschäftigte, wurde heule zum Abschluß gebracht. Gegen den 57 Jahre alte» Grundbesitzer Josef Muzel in Jeferce bei Cilli war seinerzeit die ungeferligle Anzeige eingelaufen, daß er im Dezember vorigen Jahre« im Wohnzimmer seines HauseS beim gemeinsamen Mahl mit seiner Magd und seinem Taglöhner den Russen und Ser» ben den Sieg gewunschen habe. Mnjel wurde auf Grund der Anzeige unter Anklage des Verbrechen« nach Paragraph 65 a gestellt, über die schon a» 9. d. daS hiesige LandwehrdivisionSgericht verhan-delte. Bei dieser Verhandlung kam ein eigenartige« Verhältni« zwischen der Magd und dem Angeklag-ten zutage. Die Aussage der Magd verlor viel an Glaubwürdigkeit; sie verwickelte sich in Wideriprüche und so wurde heute Muzel vom Kriegsgerichte (Bor-sitzender Oberst Hatzi), VerhandlungSleiler Oberleutnant.Auditor Dr. Felix, Militäranwalt Oberleut-nanl>Auditor Dr. Höfler, Verteidiger Oberleutnant' Auditor Dr. Frühwald freigesprochen. Ausweis über die rm städt. Schlachthause in der Woche vom 19. bis 25. April 1915 vorgenommenen Schlachtungen sowie die Menge und »attung des <>nqeiülzrien Fleisches. Name SchlachlNkßea tat». HnarfUbttf# ftletl* in fiaimn erUtffn Eingeführtes Fleisch in Üllogram» -- bt# Fleischers IS= jj Im c c e £ ►- s ö •e 1 B 6 « i 11 1 ^ 3 n 5 S a £ "3 s B •e 'äs •e c m *5 8? w u * 4ü o* oo U X ä 'V -30 Friedrich Johann .... — «. _ — — — — — — - — Junger Ludwig..... — — ! — — 3 - — — — — Janschi! Martin . . . — - - 1 — — — — — — 1 — - - - — — — — — — "" i «osiär l'ubimn..... — — — 1 - — - • ' "■ Lesloslbel Jalob .... 11 2 12 — 2 3 41 — — — — — — — — i Payer Luise ...... — — — 5 — — 5 — — •— — — —~ — — 12 2 1 12 Siedlmchegg yoki .... — — \) Sellal Frans ...... —- — 2 — — 1 — —- — 2 — — — Siels« Joses...... - — 1 — — — 1 — — — — — - — • — — Suppan Johann .... — — 2 —• — 1 i 4 — Sirelil Johann..... - — — — — — — — — — — — — »nivolf..... 1 2 32 - — — — 4 — — — 2 — — ~ I private........ ~ 2 " Wcingirtenrealitlt in der Gemeinde Tüchern, mit Wo ha hau», Stall, Presse, Holxlage. Schweine-all, '2 Joch Rebongrund nebst grosser Wies«. Preis 5500 K. Sofort verkäuflich. Auskauft erteilt die Realitiitenvcrkehmver. uittlnng der SUdtgemeiude Cilli (Sekretir Hans Btechinger). Eine Realität bestehend au» Wohnhaus, Wirtschaftsgebäude und Scheuer mit '/« Joch grossen eingeaänoten Gemüsegarten sowie I Jock Wiese, 10 Min. vom Kurorte Roiiitack-Sauerbrunn entfernt, »a verkaufn». 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Nr. 5 aus 1869 besonders beachtet werden. Die wichtigsten Bestimmungen des vorbezogenen Gesetzes lauten : Sobald sich Maikäfer in einer Gemeinde zeigen, sollen dieselben während der ganzen Flugzeit, besonders des Morgens von den Gesträuchen und Bäumen abgeschüttelt, aufgelesen und in geeigneter Weise getötet werden. Im Baufelde ist jeder Grundbesitzer verpflichtet, beim Aufbruche des Bodens die Engerlinge hinter dem Pfluge, der Uaue oder Schaufel aufzulesen, und sogleich töten zu lassen. Das Abschütteln der Bäume und Gesträuche, sowie das Einsammeln und Töten der Maikäfer oder anderer massenhaft auftretender, der Kultur schädlichen Insekten, z. B. des Kohlweißlings, seiner Eier und Raupen (des Krautwurms), dann der Rübenraupe u. s. w. hat jeder Grundbesitzer, Pächter und Fruchtnießer auf den ihm eigentümlichen, rücksichtlich von ihm gepachteten oder benützten Grundstücken unentgeltlich zu besorgen. . • Jeder Grundbesitzer, Pächter oder Fruchtnießer ist verpflichtet, im Frühjahre und im Herbste jeden Jahres seine Obtstbäume von den Raupen und der Raupenbrut zu reinigen und an seinen Obstbäumen alle jene Verrichtungen rechtzeitig vorzunehmen, die notwendig und geeignet sind, das Entstehen und die Vermehrung schädlicher Insekten zu verhindern. Grundbesitzer, Pächter und Fruchtnießer, die unterlassen oder sich weigern, den ihnen durch die vorstehenden Gesetzesbestimmungen auferlegten Verpflichtungen nachzukommen, verfallen in eine Geldstrafe von 2 bis 20 K zugunsten der Gemeindekasse. Bei Unterlassung der nach diesem Gesetze obliegenden Arbeitsleistungen sind außerdem auf Kosten der säumigen Parteien diese Arbeiten von Amtswegen durchführen zu lassen. Ilievon geschieht zur allgemeinen Kenntnisnahme und Darnach-achtung die Verlautbarung. Schließlich wird beigefügt, daß an, zn der obbeseichneten Maikäfervertilgung nicht verpflichtete Personen, das ist für das freiwillige Fangen und Einsammeln von Maikäfer für jedes bei der Stadtgemeinde abgelieferte Liter Maikäfer 4 h als Prämie ausbezahlt werden. Endlich wird darauf aufmerksam gemacht, daß sich Maikäfer vorzüglich als Futtermittel für Hühner und Schweine eignen. Stadtamt Cilli, am 23. April 1915. Der Bürgermeister: Dr. Hcinrich T. Jahornegg. «e> »/• <■}» •/* «i* .*?. X X 1865 Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. 1915 imniiiiiiimiiiiiimiiii Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 o 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, versiigen. Spareinlagebucher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber-Wahrung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur BerfiLgung. Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebiicher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. t T T T Seite 8 Deutsche Wacht Nummer 34 Lichte gesunde Wohnung mit 2 bis 3 Zimmern und Küche nebst Zubehör, in der Stadt Cilü, wird zum Augusttermin von anständiger Partei zu mieten gesucht. Angebote mit genauer Wohnungsbeschreibung und Zinsangabe erbeten unter „Hopfenkommissionär 21111" an die Verwaltung des Blattes. Drogerie J. Fiedler, Cilli. Desinfektionsmittel s Robbactosorm, nur in Liteiil. K 320. Bactoform, Lysol, Lysotorm, Creolin, Rohe Karbolsäure. Desinfizierende Seifen« Bactoformseiie K 1*—. 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April a. c. ab gegen den Kupon Nr. 35 der Aktien in Prag hei unserer Hauptmasse, in Bielitz, Brunn, Cilli, Dornbirn, (iabionz a. N., Graz, Hoheneibe, J&gerndorf, Klagensurt, Königinhof a. E., Leohen, Linz, Mährisrh-Schönberg, Neutitsehein, Olmütz, Reichenberg, Rumburg, Saaz, Salzburg, Troppau bei unseren Filialen, in Braiinau i. B., Friedek-Mistek i. Schi, hei unseren Exposituren, in Wien bei unserer Kommandite Rosen seid \ Co., Wien I., Rathausstrasse 20, zur Auszahlung. Die Kupons sind arithmetisch geordnet mit Konsignation einzureichen, wozu Blankette bei den Zahlstellen unentgeltlich verabfolgt werden. Prag, am 24. April 1915. Der Vorstand. (Nachdruck wird nicht honoriert.) Kundmachung betreffend die Verwendung von Brot zum Putzen von Tapeten oder Fussböden. Durch die auf Grund der kaiserlichen Verordnung vom 10. Oktober 1911, R.-G.-B1. Nr. 274 vom Minister des Innern im Einvernehmen mit den Handelsminister erlassene Verordnung vom 6. April 1915, R.-G.-B1. Nr. 94 wird die Verwendung von Brot zum Putzen von Tapeten oder Fußböden verboten. Dies wird mit dem Beifügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, U Uebertretungen dieses Verbotes von den politischen Behörden I. Instaoj mit Geldstrafen bis zu 500 K oder mit Arrest bis zu einem Monate geahndet werden. Stadtamt Cilli, am 22. April 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. KkmMiichHnickmi I = Druckaufträge = in jeder beliebigen Husfübrung bei massiger Preisanstellung. Postsparfassc Rechnung 36.900 Geschäftsstelle: Cilli Jnseratenaufträge für die Deutsche QUacbt werden nach billigstem Carif berechnet ♦♦ Kernruf Rr. 21 ♦♦ Rathausgasse Nr. 5 Echristleitung. Verwaltung, Dr uck und Verlag: Lereiniduiddrrucke«» „Eeleja" In Eilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Echidlo.