M r Sonderausgabe! IW Bezugspreise ^ür Gstereichr-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2- — $iir Amerika: ganzjährig D. 1 -25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Anzeige« (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotischen: Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.286. Berschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Hiernmltung des Hoiischeer Molen in Gottschee, Hauptplatz 9it. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Hottscheer Moten in Gottschee. Wr. 25. Oottschee, am 24. Dezember 1910. Jahrgang VII. Zur Wufferleitungsftuge. Auf unsere Anfrage erhielten wir vom Landesausschuß Dr. Lampe folgenden Ausschluß über den derzeitigen Stand der Masserleitungssrage: „Von 2\ beteiligten Gemeinden erklärten sich 16 Ausschüsse einstimmig für die Gruppenwasserleitung, einer mit Stimmenmehrheit, drei dagegen, einer war beschlußunfähig, aber die Mehrzahl dafür. Damit ist der Bau der Gruppenwasserleitung gesichert. Mas die GroßlaschitschDürrenkrainer Gruppe betrifft, wird dieselbe dadurch erweitert, daß der Markt Seifenberg in das Projekt ausgenommen wird. Anderseits WZ" entfällt die Abzweigung nach Lbentat, da sich letztgenannte Gemeinde gegen den Anschluß aussprach. Mit dieser Änderung gewinnt das Projekt bedeutend, da sich durch die Bevölkerungszahl von Seisenberg die Austeilung der Interessentenbeiträge günstiger gestaltet, während durch Wegfall der Gemeinde Ebental ein bedeutendes Ersparnis erzielt wird. — Die Reifnitz-Gottscheer Gruppe ist der ganzen Länge nach von Schigmaritz über Reisnitz, Niederdors, Gottschee bis Schwarzenbach gesichert. PSF* Es entfällt die Abzweigung von Mitterdorf über Malgern nach Altiag, da steh die genannten Gemeinden in verneinendem Sinne aussprachen. "TW Dadurch wird die Wasserversorgung verhältnismäßig billiger, da der Rohrstrang erheblich kürzer wird und an Reservoirs auf dieser Strecke erspart wird. Hür das pöllander Tal ist bereits ein Projekt fertig, welches Altenmarkt und Vornschloß mit Wasser von einer tiesgelegenen Quelle an der Kulpa zu versehen hat. Da die Kosten dieser Wasserleitung verhältnismäßig viel höher fein werden als die der Reifnitz-Gottscheer Gruppenwasserleitung, wurde erwogen, den Strang von Schwarzenbach weiter in das pöllander Tal zu führen. Da dies jedoch die bjöhenverhältniffe nicht gestatten, wird wohl das ursprüngliche Projekt zur Ausführung gelangen und es wird auf dringendes Bitten der Bevölkerung der Bau nächstes Jahr vergeben. So bekommen die pöllander fünf Straßen und eine Wasserleitung. Die Detailprojekte für Gottschee und Dürrenkrain werden aus Grund der Gemeindebeschlüsse vom Landes-ausschuffe versaßt und dem Ackerbauministerium, dem Ministerium für öffentliche Arbeiten und dem Finanzministerium vorgelegt werden. Daraus wird ein Landesgesetz beschlossen, in dem der genaue Kostenvoranschlag sowie alle Dörfer, die der Wasserleitung teilhastig werden, genau festgesetzt sein müssen. Da durch das zu beschließende Gesetz die Beiträge genau geregelt werden, wird ein nachträglicher Anschlnß nicht mehr möglich fein.“ Insassen der Gemeinden Mitterdors, Malgern, Altlag und Tbental! In ernster Stunde reden wir zu Tuch ein ernstes Wort. Hoch iß es Zeit, einen sonst nie wieder gut zu machenden Schaden zu verhüten. Unter Hinweis auf die gewiß überzeugenden Ausführungen in der letzten Nummer des „Boten" bezüglich der Wichtigkeit, ja Unentbehrlichkeit der Wasserleitung für die Volksgesundheit, für die Hebung der Viehzucht, für die (Ersparung von Jeit und Arbeit und für die Hilse in Heuersgesahr fordern wir Tuch in (Eurem eigenen wohlverstandenen Interesse dringendst aus, aus Ture Gemeindevertretungen in dem Sinne einzuwirken, daß die von denselben bezüglich der Ablehnung der Wasserleitung gefaßten Beschlüsse nachträglich und rechtzeitig, d. H. schon in den nächsten Tagen, zurückgenommen werden und der Anschluß an die Wasserleitung sofort beschlossen werde. Jetzt oder nie mehr! heißt der Ruf. Die Reue, die angebotene hilfreiche Hand törichterweise zurückgewiesen zu haben, würde sonst zu groß, zu bitter werden. Nach den obigen Ausführungen des Landesausschusses Dr. T. Lampe wären die Gemeinden Malgern, Ebental und Altlag, in denen, wie allgemein bekannt, zur Sommerszeit fast immer Wassermangel herrscht, von der Wasserleitung ganz und gar ansgeschtosten, wenn man sich nicht im letzten Augenblick noch eines bessern besinnt. Auch für die Gemeinde Mitterdors würde im Halle des Beharrens beim kürzlich gefaßten Gemeindeausschußbeschluffe das Wasser kaum erhältlich sein, da es dann wahrscheinlich einfach nur durchgeleitet würde (ohne Auslaufbrunnen). Die unglückseligen, meist nur der Kurzficbngkeit und dem Mangel an Gemeinsam zuzuschreibenden, verhängnisvollen Beschlüsse der Gemeindevertretungen — an denen vielleicht nur einzelne unverständige Neider schuld sind — würden von Euren Kindern und Kindeskindern, ja von allen künftigen Geschlechtern verflucht werden! Die Verantwortung, die Ihr alle für die Zukunft habt, ist groß. Also tretet einmütig zusammen und verlangt von Euren Gemeindevertretungen mit allem Nachdrucke und aller Entschiedenheit, daß die gefaßten Beschlüsse noch rechtzeitig abgeändert werden. Zn dieser Lebensfrage unserer an Wassermangel oft so schwer leidenden Gemeinden gibt es keinen Unterschied zwischen „Rot" und „Schwarz". Darum wünschen wir, daß unsere Stimme überall und in allen Häusern gehört werde und Beachtung flnde. Einzig und allein, um unserer lieben Heimat in einer so wichtigen Zache einen später einmal gewiß nach Gebühr gewürdigten Dienst zu erweisen, haben wir dir Mühen, Arbeiten und Kosten nicht gescheut, die durch die Herausgabe der vorliegenden Sondernummer des „Gottscheer Boten" verursacht werden. Auszug aus dem technischen Gerichte zum generellen Projekte einer Wasserleitung für mehrere Gemeinden in den Aezirken Hteifnitz und chottschee? Folgende Gemeinden, bezw. Ortschaften mit der Einwohnerzahl nach der Zählung vom Jahre 1900 sollen in die Wasserversorgung einbezogen werden: 1. Gemeinde Soderschitz: Zamostec 351 Einwohner, Pod-klanec 160, Žigmcmce 382, Soderschitz 798 = 1691 Einwohner. 2. Gemeinde Susj e: Žlebič (die anderen Orte haben bereits eine Wasserleitung) 114 Einw. 3. Gemeinde Dane: Bukovica 118, Sajevec 150 = 268 Einwohner. 4. Gemeinde Reifnitz: alle Ortschaften, ausgenommen Dol. Laze (2638—195), die eine Wasserleitung schon besitzt, 2443 Ew. 5. Gemeinde Niederdorf: Blate 62, Prigorica 457, Deutschdorf 240, Niederdorf 675, Rakitnitz 340, Kot 42 = 1816 Einwohner. 6. Gemeinde Mitterdorf: alle Ortschaften 1383 Einw. 7. Gemeinde Seele: Klindorf 199, Seele 263, Schalken-dorf 363 = 816 Einw. 8. Gemeinde Gottschee ck Mooswald 242 Einw. 9. Gemeinde Lie nfeld: beide Ortschaften 677 Einw. 10. Gemeinde Schwarzenbach: beide Ortschaften 283 E. 11. Gemeinde Malgern: Malgern 230, Kletsch 85 — 315 Einw. 12. Gemeinde Altlag: Altlag 519, Neulag 128, Weißenstein 108, Schönberg 60 = 815; zusammen 10.863 Einwohner. Wie beim Projekte Gutenfeld-Dürrenkrain wird auch hier der Berechnung eine um 50% vermehrte Bevölkerungszahl zugrunde gelegt, daher 10.863 + 5500 = 16.363 oder rund 16.500 Personen. In den angeführten, ausschließlich mit der Landwirtschaft sich befassenden Ortschaften wird ein übliches Quantum von 60 Liter pro Kopf und Tag vollkommen genügen; der tägliche Wasserbedarf beträgt 16.500 X 60 = 990 m3 oder 115 rund 12 Liter pro 1 Dieser Bericht wurde uns vom Herrn Landesbaurate J. Sbrizaj freundlichst zugemittelt. _ 2 Jedoch kann auch die Stadt Gottschee einbezogen werden, da Quell- wasser in mehr als genügender Menge vorhanden ist. Sekunde. Diese Wassermenge liefert die ober Žigmarica gelegene Quelle „v Podsteni", welche auf Grund der am 3. Oktober 1908, also zur Zeit einer anerkannt großen Dürre vorgenommenen Messung, eine Ergiebigkeit von 16 Sekundenliter aufgewiesen hat, daher nicht zu erwarten ist, daß diese Quelle zu Zeiten gewöhnlicher Dürre weniger Wasser liefern würde. Man kann deshalb obige Quelle als vollkommen zureichend für die projektierte weitverzweigte Wasserleitung bezeichnen; übrigens sind in jener Gegend noch mehrere Quellen vorhanden, die im Notfälle leicht ausgenützt werdeu können. Die Quelle „v Podsteni" ist kompakt, die Fassung wäre höchst einfach; die Höhenlage beträgt rund 600 Meter. Maßgebend für die Disposition der Anlage der Wasserleitung war in erster Linie die Erzielung der Betriebssicherheit bis zu den entferntesten Punkten und die Erhaltung des Leitungswassers im möglichst frischen Zustande. Um eine möglichst große Betriebssicherheit zu erzielen, wird der Hauptzuleitungsstrang von der Quelle bis zum Reservoir bei Bukovica nirgends zur direkten Wassergewinnung ausgenützt; ebenso führt von diesem Reservoir bis zum Reservoir auf dem Schweinberg (für den Bezirk Gotlschee) ein vollkommen selbständiger Rohrstrang, welcher nirgends zum direkten Wasserbezug ausgenützt wird. Die Betriebssicherheit wird auch noch bedeutend erhöht durch die Verteilung vieler Reservoire in den einzelnen Bezirken. Die Kaliberstärke 175 mm weist der Rohrstrang von der Quelle bis zum Ende der Ortschaft Soderschitz auf; von hier bis zum Reservoir in Bukovica eine solche von 150 mm. In der Strecke Soderschitz-Reservoir kreuzt diese Wasserleitung zwei schon ausgeführte Wasserleitungen und zwar jene für Vinica-Susje und weiters jene für Jurjevica-BreLe-Dol. Laze, welche bei dieser Gelegenheit erweitert werden sollen. Als Ersatz dafür bekämen beide Anlagen Wasser aus der projektierten Hauptwasserleitung; dieses wäre für die zwei bestehenden Leitungen besonders zur Zeit der Dürre von großer Bedeutung, da dieselben jetzt sehr knapp mit Wasser versorgt sind. Die Wasserleitung Lipovsica-Vinica-Susje soll von Zlatnik bis Žlebič, jene für Jurjevica-Brere-Dol. Laze aber bis Zapuže verlängert werden. Das Reservoir bei Bukovica ist auf der Cote 563 m gelegen und hat einen Fassungsraum von 150 m3 (jetziger Wasserbedarf der Gemeinde Reifnitz einschl. Markt Reifnitz), Wasserzufuhr 10 Sekundenliter. Aus diesem Reservoir führt der Hauptstraug für den Bezirk Gottschee in der Stärke von 125 mm in das Reservoir auf dem Schweinberg, gelegen auf der Cote 537 m; dieser Rohrstrang führt dem Reservoir 5 Sekundenliter zu. Die Reifnitzer Gruppe — bestehend aus den Gemeinden, bezw. aus den früher genannten Ortschaften der Gemeinden Reifnitz, Niederdorf und Dane — hat im ganzen 4527 oder vermehrt um 50% 6800 Einwohner; diese Gruppe verbraucht daher 6800 X 60 — 408 m3; dies entspricht ungefähr 5 Litern pro Sekunde. Vom Reservoir bei Bukovica führt in das Versorgungsgebiet eilt Rohrstrang von 100 mm Kaliber bis zum Kompensationsreservoir bei Niederdorf, gelegen auf der Cote 540 m. Dieses Reservoir soll einen Fassungsraum von 80 m3 erhalten, ein kleines, 25 m3 fassendes Reservoir, gelegen auf der Cote 525, ist noch hinter der Ortschaft MakovLe projektiert. Zu den Ortschaften, welche schon eine Wasserleitung besitzen, gehört der Markt Reifnitz mit 1055 Einwohnern; diese Wasserleitung ist zur Zeit der Dürre unzureichend, zur Regenszeit liefert dieselbe trübes Wasser. Der hydrostatische Druck im Markt ist gering; deshalb ist es für Reifnitz nur von Vorteil, wenn es sich der Hauptwasserleitung anschließt. Das bestehende Rohrnetz bleibt und wird nur nach Bedarf vervollständigt. Wie schon angeführt, läuft der Hauptzuleitungsstrang vom Reservoir bei Bukovica zum Reservoir auf dem Schweinberg, gelegen auf der Cote 537 m, Rohrkaliber 125 mm, nötige Wasserzufuhr 5 Sekundenliter. D reservoir servoir Leitung kaliber Moosw« 520 m r beträgt I Teile; e Schwarz D 80 mm 502 m läuft de der Bez pensatio Reserve nach Ne beider 3 lichen A Mer eti T Reserve: über Sie Strecke Seele < Cote 5C Schwar drei Re Fassung V heit dm derselbe: freien £ Zeiten i Brunft i üve Das Reservoir auf dem Schweineberg ist ein Entlastungsreservoir mit einem Fassungsraum von 100 m3. Bon diesem Reservoir läuft der Hauptstrang 125 mm bis Obrem, wo sich die Leitung in zwei Teile teilt; ein Seitenstrang von 80 mm Rohrkaliber zweigt bei Kostern ab. um nach Windischdorf, Rain und Mooswald zu führen; derselbe endigt im Reservoir ans der Cote 520 m mit 50 m8 Fassungsraum; der Wasserbedarf in dieser Strecke beträgt 0'9 Sekundenliter. In Obrem teilt sich, wie schon erwähnt, die Leitung in zwei Teile; ein Strang führt nach Altlag, der andere gegen Süden bis Schwarzenbach. Der Leitungsstrang gegen Altlag hat ein Rohrkaliber von 80 mm; vor Malgern ist ein Entlastungsreservoir auf der Cote 502 m mit 50 m3 Fassungsraum projektiert. Von diesem Reservoir läuft der Hauptstrang von 80 mm Rohrkaliber durch Malgern an der Bezirksstraße entlang über Kletsch nach Altlag bis zum Kom-pensationsreservoir bei Schönberg auf der Cote 486 m. Auch dieses Reservoir hat einen Fassungsraum von 50 m8. Der Seitenstrang nach Neulag hat ein Rohrkaliber von 60 mm. Der Fassungsraum beider Reservoire in dieser Strecke beträgt 100 m3, was dem täglichen Wasserbedarf der dortigen um 50% vermehrten Bevölkcrungs-ziffer entspricht. Der zweite Strang gegen Süden hat von Obrern bis zum Reservoir vor Grafenfeld ein Rohrkaliber von 100 mm, von hier über Lienfeld bis Schwarzenbach ein solches von 80 mm. In dieser Strecke sind zwei Reservoire projektiert; eines bei der Ortschaft Seele auf der Cote 506 m, das zweite vor Grafenfeld auf der Cote 500 in. Endlich ist noch am Ende dieses Stranges hinter Schwarzenbach ein Reservoir projektiert auf der Cote 488 m. Alle drei Reservoire sind Kompensationsreservoire und haben je 50 m Fassungsraum. , , Wie aus der Situation ersichtlich, ist für die Betriebssicherheit durch die vielen am Strange und besonders an den Endpunkten derselben verteilten Reservoire reichlich vorgesorgt; das Wasser hat freien Zulauf von allen Seiten, welcher Umstand insbesondere zu Zeiten des größten Wasserverbrauches oder im Falle einer Feuers- daß bei dieser Disposition das Wasser in den Leitungen fortwährend in Bewegung erhalten wird, welcher Umstand auf dessen Frische von wohltuender Wirkung sein wird. Alle Reservoire erhalten Schwimmerventile. Der Fassungsraum der Reservoire im Bezirke Gottschee beträgt 400 m3; dies entspricht der um 50% vermehrten Bevölkerungsziffer. Dieser größere Fassungsraum ist deshalb projektiert, weil zu erwarten ist, daß die Bevölkerung der benachbarten Gebirgsortschaften, welche zur Zeit der Dürre an Wassermangel sehr zu leiden hat, von dieser Wasserleitung reichlich Gebrauch machen wird. Die Gesamtlänge der Wasserleitung beträgt ungefähr 100 km. Nimmt man auch hier, wie beim Projekte Gutenseld-Dürrenkrain, zur Grundlage der Berechnung die Kosten der Wasserleitung Cerk-nica-Rakek (1 km == 14.250 K) und erhöht man diesen Betrag infolge größeren Rohrkalibers etwas (von 14.250 auf 15.000 K), so erhält man einen annähernden Kostenvoranschlag: 15.000 X 100 == 1,500.000 K. Die Wasserleitung ist für 16.500 Personen berechnet; es entfallen daher auf eine Person 91 K. Nimmt man jedoch die heutige Bevölkerung zur Grundlage — rund 11.000 Personen , so betragen die Kosten pro Kopf 136 K. Die relativen Kosten sind daher infolge der größeren Bevölkerungsziffer noch etwas niedriger als beim Projekte Gutenfeld-Dürrenkrain. Übrigens gibt es in Krain Wasserleitungen — einige schon ausgeführt, andere in Projekten und Verhandlungen —, die relativ nicht billiger sind als die gegenständliche, z. B.: Kostenvoran- @inn). schlag K Wasserleitung von Mošnje . . . 162.000 1300 Brh bei Sož 1600 126 Iška vas 144.000 940 Altenmarkt bei Tschernembl 234.000 1340 St. Lambert, Borje, Senožeti 41.000 215 Metule (Gemeinde Bloke) . 26.000 110 Obermösel 60.000 250 Die Aufteilung der Kosten auf die direkten Steuern, bezw. pro Kopf oder pro Haus ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich: Kosten pro Kopf K 125 127 153 175 190 236 240 Brunst von großer Bedeutung ist. Es ist ferner an der Hand liegend, Haöellarifcher Ausweis üver bie Iahresansgaöen, Sezw. über die Anträge für dt- Verzinsung de- aufgenommenen Darlehens nt AS a0/n ittth fift hei* Aittrtfftutiiött itt 50 O o o ö o IC xs S7> « o o o ö o CO 6 VS J3.0S! 1.2 s?# rts 125* etT-vO O O 03 O fcS°55 US VS :Ö * s f |s SS .y oq 15 15 ic was S‘ü O 3 ä'S Z ** 'Sä Z g.-E’S s«! _ «0 a CQ vO <3 o 03 5-» 5* SÖ- \\ :0 -*-» tf?E o © o o o o o CM IO + o o oo IC ZteteikigLe Gemeinden Vorgeschriebene direkte Steuer der beteiligten Ortschaften nach deren Gemeinden K h Soderschitz 5061 53 Susje - 159 67 Dane 686 — Reifnitz* 4690 47 Niederdorf 6120 03 Mitterdorf 6994 78 Seele 6663 18 Gottschee* 823 76 Lienfeld - 2322 68 Schwarzenbach . . . 1115 61 Malgern 1685 84 Altlaa 2470 95 38794 50 Jahres-Weitrag in °/o vom Steuerbetrage Melrag K g K s. 2740 87 371 2538 3313 O 3786 rH 3607 rH Tch IC 446 CM 1258 604 912 1338 21000 VS ö iß. Anmerkung Anzahl der Einwohner im Versorgungsgebiete = 9808. Anzahl der Häuser = 1965. * Der Markt Reifnitz ist nicht berücksichtigt (Gottschee auch nicht). Aus Stabt und Land. §ottf$ee. (Zur Frage der großen Wasserleitung.) Es hat hier allgemein die größte Verwunderung und das größte Befremden erregt, daß gerade jene Gottscheer Gemeinden sich gegen die Wasserleitung ausgesprochen haben, die sie am allernotwendigsten brauchen. Sind es nicht z. B. gerade die Alllager, die zur Zeit der Dürre bis nach Gottschee (Rosenbrunn) Wasser holen müssen? Ganze Nächte lang müssen manchmal die Wagen von Alllag und Umgebung am Rosenbrunnen warten, bis sie an die Reihe kommen. Und reicht das so mühsam mit so großem Zeitverluste (Zeit ist GeldI) herbeigeschleppte Wasser dann auch aus für Meuschen und Tiere? Keineswegs! Und nun ist man trotzdem so einsichtslos, eine angebotene Wohllat von sich zu weisen! Halle die Verhandlung im Sommer 1908 stattgefunden, wo große Dürre herrschte, so wären gewiß alle einverstanden gewesen. Warum ist man denn gar so schrecklich vergeßlich? Als in der Stadt Gottschee im Jahre 1896 die Wasserleitung gebaut wurde, meinten ein paar Maulhelden, man solle deshalb den Bürgermeister und ein paar Gemeinderäte an einer hohen Tanne aufhängen und baumein lassen. Heutzutage würde mau in Gottschee, wo man den Segen der Wasserleitung nach Gebühr zu schätzen weiß, wohl eher jene ausknüpfen, die den Leuten die Wasserleitung wegnehmen würden. Ähnlich wird's auch aus dem Lande fein. Zuerst fluchen, dann segnen! Wilterdorf. (Wer ist der Haupthetzer gegen die Wasserleitung?) Derjenige, welcher auf jeden Fall Bürgermeister werden und mir der Hetze gegen die Wasserleitung Anhang sich verschaffen möchte. Das ist sein letzter Trumpf, das Gemeindeamt nach Windisch- dorf zu bringen. — (Was sagte man in Mösel zur Wasserleitung?) Obwohl die Wasserleitung m Mosel die teuerste in Krain ist, so ist die dortige Bevölkerung dennoch damit sehr zufrieden und bedauert es nur, nicht auch jetzt noch an der großen geplanten Leitung teilnehmen M können. Von Haus und Grund ist in Mösel wegen der Wasserleitung niemand gekommen. — (Früher zu wenig — jetzt zu viel.) Daß kein Dorf unserer Gemeinde vor Wassermangel geschützt ist, haben erst die letzten Jahre wieder bewiesen, wo die Dorfbrunnen.peinlich bewacht, abgesperrt und ihretwegen sogar gerichtliche Klagen eingebracht wurden. Und welche Beschaffenheit hat mancher dieser Brunnen? Wer je z. B. vom Wasser aus dem Schulbruunen verkostet hat, und zwar nach mehrtägigem Regemuetter, der trinkt es nicht so bald wieder, so abscheulichen Geschmack hat es. In Obrem, Ort, Milterdorf, Windifchdorf hat man vor drei Jahren Bohrbrunnen anzulegen versucht, doch ohne Erfolg. Und gar erst die drei Loschinel Schmuz-ziges Regenwasser nur steht da zu Gebote. Wie bei diesem so offenkundigen Wassermangel, unter dem Menschen und Vieh leiden, die Gemeindevertretung gegen die geplante Wasserleitung sein kann, einfach unverständlich. Man schiebt die großen Kosten vor, uohl es den Männern gut bekannt ist, daß die Leitung verhältnismäßig billiger zu stehen kommt, als jede der bisher in Krain gebauten, und daß die Kosten der Leitung durch ihren Nutzen vielfach ausgewogen werden. Nicht Rücksicht ans ^ das allgemeine Wohl, sondern Neid und Eigennutz ist es, wenn jetzt beteuert wird, man hätte „hinten und vorne" genug Wasser. Weil der oder jener zufällig einen Brunnen hat und die Wasserleitung nicht unbedingt notwendig braucht, deswegen dürfen alle anderen die Leitung nicht bekommen. So arbeitet man nicht für, sondern gegen das Gemeinwohl I Es sei noch eigens betont, daß die Wasserauflage nicht von dem ganzen Betrage gezahlt werden muß, der im Steueramte von den Steuerträgern jährlich zu entrichten ist, also nicht etwa mich von den Umlagen für Gemeinde, Land, Straße, Saniläts-distrikt usw., sondern nur von den direkten Staatsstenern (mit Ausnahme der Personaleinkominensteuer, die umlagenfrei bleibt). Söenn alfo jemand im ganzen jährlich 40 K im Steuern tute an Steuern zu zahlen hat, wird er die Wasserauflage nur von dem Steuersätze (Staatssteuer) von nicht einmal 20 K zu entrichten haben, also etwa 10 K 40 h. So viel erspart aber jeder leicht schon durch die bessere Ausnützung der heimischen Arbeitskräfte, die durch die Wasserleitung (bei Einleitung in Haus und Stall) ermöglicht wird. Den jetzt vorhandenen Hansbrnnnen (anderswo auch den Zisternen, die auch eine andere landwirtschaftliche Verwendung finden können) wird später einmal, wenn man den Segen und die Bequemlichkeit der Wasserleitung praktisch kennt, niemand eine Träne nachweinen. Mental. (Zur Wasserleitungsfrage.) Schade, daß die Verhandlungen über die Wasserleitung in eine Zeit fielen, wo keine Dürre Herrschte. Die Leute sind nur zu vergeßlich und denken nach Monaten und Jahren nicht einmal mehr an ihre eigene Not. Wenn die Verhandlung zur Zeit einer großen Dürre stattgefnnden hätte, wären gewiß alle sofort einverstanden gewesen. Sollen also infolge des unglückseligen Gemeindebeschlusses nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder und Kindeskinder ns,v. dazu verurteilt sein, in Zeiten des Wassermangels das Wasser stundenweit mit großer Mühe und großem Zeitverlust Holen zu müssen? Sollen Menschen und Tiere Durst leiden, sollen Krankheiten ausbrechen, sollen wir gegen Feuersgefahr weniger geschützt sein bloß deshalb, weil unsere Gemeindeväter einen großen, nie mehr wiederkehrenden Augenblick verpaßt und sich die Interessen des Volkes zu wenig vor Augen gehalten haben? Zur Zeit der letzten Trockenheit kam es bei uns vor, daß die Leute das Nutzwasser für sich entbehre» mußten und sich wochenlange nicht einmal waschen konnten, nur um für das Vieh etwas Wasser zu haben. Noch ist es vielleicht möglich, den Beschluß zu ändern. Nur müssen um alle einen starken, unwiderstehlichen Druck auf die Gemeindevertretung aus üben. Eigentlich müssen wir uns furchtbar schämen, daß die slowenischen Gemeindevertretungen diesmal viel klüger waren als unsere Vertreter. Walgern. (Wasserversorgung.) JnMalgern waren schon 2 verheerende Brände, die nie so großen Umfang angenommen hätten, wenn genug Wasser vorhanden gewesen wäre. Jeden Sommer, wenn es einige Wochen nicht regnet, ereignet es sich, daß die Leute hier die ganze Nacht bei der hiesigen, schwach rinnenden Quelle stehen und warten müssen, bis sie an die Reihe kommen. Und wie viel hat man dann Wasser? Ein Schaff bekommt der Keuschler, zwei der Bauer! Fürs Vieh muß man erst dann noch Wasser holen von Obrem und Windifchdorf. Einige hiesige Besitzer scheinen sich darauf zu verlassen, daß der Landesausschuß den hiesigen Dorfbrunnen Herrichten wird. Das ist jetzt ganz ausgeschlossen. Entweder man tritt der großen Wasserleitung bei oder mtut erhält gar nichts. Zu verwundern ist es, daß sich manche kleinere Besitzer und Keuschler fürchten, durch die Wasserleitung am Ende gar von Haus und Hof zu kommen. Gibt es eine größere Torheit? Ein Keuschler zahlt ein paar Kronen direkte Staatssteuer (von den Umlagen ist überhaupt keine Wasserauslage zu zahlen!), wird also für die Wasserleitung jährlich wahrscheinlich nur 1 bis 2 Kronen zu zahlen haben. So viel und noch viel mehr erspart er schon durch die Zeit, die er sonst für das Holen und Schöpfen des Wassers verwenden muß. Wenn die Gemeindevertretung letzt nicht ihre Pflicht tut, werden noch künftige Geschlechter ihr Andenken verfluchen. Lienfeld. (Wasserleitung.) Hier und in Schwarzenbach ist man allgemein zufrieden mit den Beschlüssen der Gemeindevertretung. Wir brauchen das Wasser zwar nicht so notwendig als die Altlager oder Ebentaler, aber wir schätzen die große Wohltat und Bequemlichkeit und den großen Nutzen der Wasserleitung sürs Vieh, bei Bränden und im Falle von ausbrechenden ansteckenden Krankheiten. Die Umlage wird niemanden umbringen und durch Ersparnis an Zeit und bessere Ausnützug der Arbeitsräste reichlich hereingebracht werden. Schakkendorf. (Zur W a s s e rb e scha s-s u n g s a n g eIe g e n h e i t.) Gott sei Dank, daß wir keine Altlager oder Ebentaler sinv! sagen hier die Leute, sonst wären wir mit der längst schon ersehnten Wasserleitung jämmerlich durchgefallen und würden noch obendrein ansgelacht werden I ________________ «eramwortücher Schriftleuer Andreas Krautand. - Herausgeber und Verleger Jo,ef iLPviÄ- - Buchdruckerei Josef Pavlicek m Gottschee.