Kamstag den 7. Nerember 1833. 2l>, Mav. Nosen schön als VcrthH i n d e r A h „ f r a u. Sonett. <^> » ---------- Ursachen ves diesjährigen naßkal« ten Sommers. DaS Journal des DebatS vom 29. August liefert Auszüge auS einem, von dem Befehlshaber der Brigg Endymi'on auf der Station von '^«ireneuv« (New-Foundland) an den Minister des Seewesens und der Kolonien unterm 28. Juli erstatteten Bericht, welcher nber die Ursachen der außtrordcntlich kalten Witterung, ron der Europa seit mehreren Monalen heimgesucht ,vttd, emen unerfreulichen Aufschluß gewährt. Am 28. Mai, so lautct der Bericht, sei man unter dem 50sten Grad der Länge auf schwimmende Eismassen gestoßen, wobei die Schisse großen Gefahren ausgesetzt gewesen seien. Das Meer habe eine Art von Eisküste vom bOsten bis zum 5^sten Grade nördlicher Vrcite gebildet !Md auf dieser vom 52sttn bis 57stcn Grad westlicher Länge ausgebreiteten Küste hätte sich unaufhörlich in der Richtung von.NNW. gegen SSO., also gegen Europa und Afrika hin, eine unermeßliche Zahl vnn Eisinseln fortbewegt, rrclche meistcris eine Hohe von 80 bis l50 Fuß, und eine dieser Höhe angemessen« Basis gehabt hätten. Um sich die Erscheinung einer so großen Menge von Eismasscn in der Nähe von New« Foundland zu erklären, nimmt der Berichterstatter an, daß dieselben durch grcße Stürme und Ueberschwem-lvungen in der Hudsons - und Baffinsbai und in der Davisstraße losgerissen und von den Nordwestwinden, als den herrschenden in jenen Gegenden während drei 3?iertheilen des Jahrs, in die südlichen Gegenden, wo man dieses Jahr ihnen begegnet, getrieben worden seien. Nach ihrer ungeheuern Masse zu urtheilen, hält er sie «licht für das Erzeugniß emcs, sondern mehrerer Win« ter, und diese Meinung wird dadurch unterstützt, daß sie aus aufeinander gethürmten Schichten von verschiedenen Farben bestanden. Nie Wtoehein unv ver Tri^ta«. Vom dr. Tusche k. (Beschluß.) Nachdem wir einige vorher uns unbekannte Pflanzen bestimmt, und uns durch Brot und Wein gestärkt 493 hatten, setzten wlr nach elner halben Stunde die Rückreise fort. Wir gingen durch mehrere Schluchten zwischen dem Tossez und der Michaels-Alpe gegen Wer. tatsche (Vul-ta-Iie) zu. Gleich unter Welopolle sahen wir mehrere Pferde weiden. Auf diesem Wege fanden wir keine Pflanze, die wir nicht auch auf dem Tosfez gefunden haben. Wir hatten bald rechts, bald links senkrechte Felsenwände über uns. Nachdem wir einrn langen und überaus beschwerlichen Weg zurückgelegt hatten, kamen wir auf die große Wiese t^iin-tov52, wo mehrere Hütcen stehen. Das Gras stand hier sehr hoch. Das I^iNum MartaZon blühete in großer Menge. Von dort gingen wir sehr steil hinab in das Thal Woje (Vojc), welches sich über cine Stunde Heil bis nach Althammer erstreckt, wo wir um 2^2 5 Uhr ankamen, und von dem Hrn. Verweser Caspar Konitsch gastfreundlich aufgenommen wurden. Wenn wir nun die beiden Wege, die aus der Wochein nach Welopolle führen, mit einander vergleichen, so finden wir, daß jener über Althammer, Wertatsche u. s. w. schattenreicher und um eine Stunde kürzer, dabei aber düsterer und einförmiger ist, dagegen jener über Mitterdorf, AIiipLi-j«, u. s. w. wegen der großen Abwechslung und Verschiedenheit der Gegenden und der dort wachsenden Pflanzen, so wie auch wegen der freien Aussichten den Alpcnwanderern, besonders aber den Naturforschern empfohlen zu werden verdient. Wir glauben am besten gethan zu haben, daß wir auf dem einen Wege hinauf, auf dem andern zurückgingen. Wir gelangten endlich um 7 Uhr in Mitterdorf an. Obgleich wir immer gut und leicht gegangen waren, so fühlten wir doch an diesem Abende eine unbeschreibliche Müdigkeit und Schläfrigkeit. Nur Jener kann davon einen Begriff haben, der je auf dem Gipfel des Triglau gewesen ist. Während wir im Pfarrhofe zu Mitterdorf ausruhen, wollen wir einen geognostischen Vlick auf die Wocheiner-Alpen werfen. Diese bestehen größtentheils aus Kalkstein. Die Einftnkung der Kalksteinschichten ist sowohl in Bezug auf die Welt-gegend als auch in Bezug auf dc.n Horizont fthr verschieden. Gewöhnlich sind die Schichten gcgcn Nordwesten, mitunter auch gegen Norden oder Westen, oder wohl gar gegen Südwesten eingesenkt. In südöstlicher Richtung sind sie uns nicht vorgekommen. Der Winkel, den die Einsenkung mit dem Horizonte bildet, ist auch sehr verschieden. Am Triglau erreicht er an einigen Stellen fast 20 Grade >' an andcrn Orten sind die Schichten fast horizontal. Der Durchschnittswinkcl für die Wocheiner-KülkfelftN, die wir gesehen haben, dürfte zwischen denen von 50" und 35" liegen. Die Oberfläche dcr nackten Gebirge unterliegt wegen der oftern Abwechslung der Nasse und Dürre und wegen der starken Einwirkung der Electricität bei den hier so häufigen Un-gewittern sehr der Verwitterung, und ist daher mit größern und kleinern losgelöseten Sceinen bedeckt, die eine rauhe, ausgefressene Oberfläche haben. Eine Fol» ge dieser Verwitterung ist das dem Wanderer lästige Steingcrölle am Fuße und am AbHange hoher und nackter Alpengipfel. Man findet am Triglau auch Thon- ^ lager. Der Thon ist hart, enthält oxpdirlcs Eisen/ und hat davon eine gelblichbraune oder gelblichrothe Farbe. Er ist mit Kalkstein gemengt und durchtrüm-mert. Auch findet man Lehm, jedoch selten. In dem Bette des Flüßchens kibnixa, das durch Mitterdorf fließt, fanden wir nebst Kalk größere und kleinere Stücke von Quarz, darunter schönen Spurenquarz, dann Hornstein, Eisenthon, Thonschiefer, verhärteten Tal?, Serpentin, Chlorit. Es kam uns ein Stück Chlorit mit eingesprengten Krystallen von Nautenspath vor. Wir ertheilten öfters Ordinationen. Die gewöhnlichsten Krankheiten in der Wochein und in d»r Umgebung sind, wie es in hohen Alpengegenden immer der Fall ist, Entzündungen der Lungen und der Luftröhre, und als Folge von diesen, Lungen- und Luströ'h-renschwindsuchten. Die Ursache, daß jene Entzündungen entweder durch sich selbst oder durch den Uebergang in Schwindsuchten so oft lö'dtlich sind, liegt vorzüglich in dem Wahne, daß der Wein in jeder Krankheit die erste und beste Arznei sei. Die Lehre Vrown's herrscht hicr noch unangefochten. Darum hört man jeden Kranken nur stärkende Arzneien verlangen; daher trinkt er Wein , so viel er haben oder trinken kann. Der Wein ist in einigen Krankheiten gewiß ein vortreffli« ches Getränk. Dieß gilt vorzüglich dann, wenn nach einer schweren oder langwierigen Krankheit ein« große Schwäche zurückbleibt/ und weder ein Kopfweh, noch ein Husten, noch irgend eine andere Brustbeschwerde mehr vorhanden ist. Aber um so mehr muß der Wein schaden, wenn er zur Unzeit getrunken wird. Allgemein ist der Genuß desselben als Arznei in hohen Gegenden zu widerrathen, wo die Entzündungen der in der Brust und im Halse befindlichen Organe als die gewöhnlichsten Krankheiten erscheinen. Der Genuß des Branntweines ist aber noch weit mehr zu beschranken. Wir halten es für unsere Pflicht, die Geistlichkeit, der die Belehrung des Volkes obliegt, auf dieftn Mißbrauch der Gctlän-ke aufmerksam zu machen. Auffallen muß es dem Beob> achter, der unter dem Landvolke achtzig bis hundert« jährige Greise nicht gar selten antrifft, wenn cc hö'rr, daß es in der Pfarr Zarz unter 1U18 Menschen einen einzigen Mann gibt, der über sechzig Jahre alt ist. Inder Pfarr Mitterdorf, die 238? Seclcn enthält, hat der 499 älteste Mann 83 Jahre. Daß aber auch schwere Arbeiten zu dieser großen Sterblichkeit etwas beitragen, das ist keinem Zweifel unterworfen. Die entzündlichen Ausschlagskrankheiten: Blattern, Masern, Scharlach, herrschen in diesen Gegenden oft epidemisch. Vom He« ben und Tragen schwerer Lasten bekommen viele Menschen Bruche (Iiei-nia, l'l>,.« NcIatteur; F"r. Vav. Meinrich. ^erleser: Mnai II. Svlcr v. Aleinmavr.