für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. U^ 6s>«________ »«»8ta^ a«n 27. ^»«z. R847. Klagetöue an die Jugend. ^ "lf ich. Jugendzeit, es wagen. Die auf Rosen mich gewiegt, Dir des Lebens Ernst zu klagen, Eh' dein Zauberborn versiegt? Et)' die letzten Iugendsinne Unter's Grab der Gram gebracht. Der Getäuschte gute Miene Zu dem Schicksals-Spiele macht? , O, du kennst mick, sollst mich hören< Fühlen meines Schicksals Last; Dich um das kann ich beschwören. Was du mir gelobet hast; Wirst Vu dein Versprechen halten? Weh, ich glaub' es. Holde, kaum; Denn, es kann ja nicht gestalten Eich zur Wirklichkeit der Traum. — Ja, mit Hoffnung ausgerüstet Ging ich in den Strom der Welt; Ha! wie hab' ich mich gebrüstet. Mir mein Loos anheimgestellt! Heiter blickt' ich in die Ferne. Meines Glückes schon gewiß; Jugend! Jugend! deine Sterne Boten" mir ein Paradies. Wie so wohl war ich geborgen, Holle Braut, in deinem Schooß; Trug und Falschheit, Gram und Gorgen Kannt' ick nur als Namen bloß; War nur einer Zeit ter Freuden Und der Liebe eingedenk — Und man schien mick zu beneiden Um dieß köstliche Geschenk! Zw>'i Decennicn verstreichen — Ich geh' meinem Glücke nach — Ach < da seh' »ch sie erbleichen Meine Sonne allgemach; Rabenschwarze Wolken decken Sie, dil meine Leuckte war» Und ick starre an, die Flecken, In tcs Lebens Augenklar. Oft scheint sich das Blatt zu wenden, Wenn die Launengöttin lacht, Oft ein Lichtstrahl zu versenden, Leben in die düst're Nacht; Und ich hasch' darnach — vergebens! Gr verfliegt, dem Irrlicht gleich, Ja, die Wirklichkeit des Lebens Halt den Thron im Iammerreich. Nicht ein Wörtchen mir zu gönnen, Von des Daseyns Trug und Tand! Erst so spat mich zu gewöhnen, An des Glückes Unbestand! Nichts von Falschheit, Tücke. Sorgen, ^ Nichts von Mißgunst, Schmeichelei, Nur von ewig aold'nen Morgen, Daß die Täuschung größer sey! So die Zukunft auszumalen! Sprich, wer kann, wer soll sich dann In der Wirklichkeit gefallen Seiner rauhen Pilgerbahn? Kläglich sticht das Loos des Mannes Von res Jünglings Glücke ab; D'rum verbanne. Sang des Schwanes Früh ftin Hoffen in das Grab! Dieses an der Trcnnungsschwelle Key dir, Iugendlenz. geklagt, Eh' ich mich dem Herbst vermähle. Der schon dort im Osten tagt. O, vergib, wenn ich dir grolle. Denn ich kann, ich darf es sehr; „Viel Geschrei und wenig Wolle" Schreibt ja nur von dir sich her. .N ei niz, im Juni 1847. Bernh ar d To m sch i tsch^ Die Steinkohleneinlagerung in der Gegend von Sagor in Kram. Von I. Schmidt. (Fortsetzung.) ^3>S ist schon gesagt worden, daß sich die zur Stein-kohlenformation gehörige Schichtung südlich des Korallenkal^ kes, alle nördlich, so der Kohlensandstein, der Korallenkalk, bis in der Mitte seiner Mächtigkeit, dann senkrechtstehende Pyramiden in dem Thale vom Gute Gallenegg herab bildet, dann sich südlich, so wie alle andern Schichtungen sammt den nördlich liegenden, oder da ausgehenden Steinkohlenfiötze verstächt,—was um so deutlicher in dem ausgehenden Profil im Kotredejchchale und an andern Oiten zu ersehen ist. In dieser Erstreckung dehnt sich das Hauptflötz bei 3000 Klafter, aus und macht vom Dorfe Töplitz nächst der Zinkhütte bei Sagor, von seinem südlichen bis zum nördlichen Ausgehen im Kotredeschthal, feinen größten Bogen, dessen Durchmesser bei 500 Klafter lang ist. Das Niedergehen unter den beiden Thalsohlen kann nicht zum Halbmesser bei 250 Klafter, sondern höchstens das Gefalle des Medeabaches, von dem Puncte, wo sie das Steinkohlenfiötz bei dem Dorfe Töplitz durchschneidet, bis — 238 — .zum Eintritt in den Saoestrom von 20 — 30 Klafter zmn Maß haben , es muß demnach der Bogen sehr abgeplattet sey». Das Kotrcdeschthal mir seinem Bache durchschneidet die Sleinkohlenformation fast uncer einem rechten Winkel, und ! -der da durchschnittene und vorkommende Korallenkalk sammt > dem unter ihm liegenden Kohlensandstein hat nicht mehr bei > 100 Klafter Mächtigkeit; man siehc deutlich, das: seine Grund- , flache aufsteigt, daher auch das südliche und nördliche Aus- ! gehende des Steinkohlenflötzes sehr genähert ist, und sich östlich « hin bis an die Gränze von Sleyermark ganz zusammenschiebt l und vom Kalkgebirg fast eingeschlossen ist. > Bei des Thales grösuer Schluchtenweite in der Gegend des Dorfes Lcckach, westlich eine halbe Stunde von < der Zinkhütte bei Töplitz, haben noch zwei ähnliche Einlage- l langen Statt gefunden; die erste nahe an dem südlichen Aus- j gehen des Hauptflötzes, welche nur eine parallele Erstreckung l Von circa 800 Klafter haben kann. Das nördliche Ausgehen läuft in der Ebene der Thal- i sohle fort, und ist nur dort, wo es vom Medeabach durch- ( schnitten wird, kennbar; es verflacht südlich; das südlich Aus- ^ gehende ist westlich her durch eine Strecke abgerissen, wei- > ter östlich liegt es rechtsinnig auf der Gebirgsssäche, und stößt sich tann auf einem vorragenden Kalkhügel, dem Rep- ! nik, ab, so wie es auch westlich hin bei Schemnick aufsteigt. ! Auf der muldenförmigen Ausfüllung über dem Stein- ! kohlenflötz liegt nur der in Nr. 9 und 10 vorbenannie Schie-ferthon und Mergel; es kann auch keine grosie Teufe erreichen, weil seine beiden Ausgehenden nahe beisammen sind. ! Hinter diesen Flötzen zieht sich eine sehr keilarlige Kalksteinrippe parallel von Westen nach Osten bei !5—30 Klafter Höhe hin, hinter der sich eine zweite Schlucht gebildet hat, darin die dritte muldenförmige Ausfüllung liegt, die eine gleiche Eistreckung westlich hin, aber eine längere gegen Südost bogenförmig bis gegen den Savestrom zu hac. Die Kalksteinrippe ist bei Tchemnick und östlicher bei ZOO Klafter durchgerissen, an welchem Puncte man zum nördlichen Ausgehenden am tiefsten zum dritten Steinkohlenflötz gelangen kann. Auf dem nördlichen Ausgehenden, das nieder im Tha-le liegt, ist die eine, und auf dem südlichen Ausgehenden, das sich höher rechtsinnig auf der GebirgSfläche hinauf erstreckt, die zweite Gewerkschaft belehnt, welche höher mei» stens angesessen, zum Theil das Flöh schon abgebaut hat, weßhald sie besorgt war, einen tiefern Zubaustollen auf dem zufallenden Flötze anzulegen. Die Anlage des tiefen Stollens geschah noch im Liegenden dcs nördlichen Ausgehenden, oder der erstern Gewerkschaft gehörigen, sich südlich verfiächenden FlötzeS, das sie fast unter einem rechten Winkel mit l 5 Klafter Mächtigkeit durchfahren hat; von dem Hangenden dieseS Flötzes geht der Stollen nach l4 Stunden in gerader Linie durch daS Hangende bis wieder zum Hangenden des sich nördlich verflachenden Flötzes in einer Lange von 160 Klaftern, als der muldenförmigen Ausfüllung, durch den Schieferthon, und es ist gegen der Micce hin deutlich erkennbar, wie sich der Verfiächungs- winkel ändert und nördlich umlegt; das daran angefahrene Flötz hatte dießseits nur eine Mächtigkeit von 8 Klaftern. Der Durchmesser des Bogens ist hier mic 160 Klafter durchfahren, folglich wäre der Halbmess.r ?on dieser Sohle nieder nach 80 Klafter, allein die Erstreckung kann nicht so tief niedergehen, und es muß hier auch eine starke Abplattung Statt finden, weil bei der westlichen Auslenkung schon das Liegende mir dem Hangenden vereint emporstieg und die Flötze ganz ausgehoben hat; westlicher hui legl sich das südliche Flöß wieder an, erhielt aber bedeutende Verschiebungen mit viel geringerer Mächtigkeit und hebt sich endlich ganz aus. Alle drei muloenförimgen Ausfüllungen haben eine fast gleiche Kohlenqualicät, Schieferthon mit gleichen Muscheln und Blatterabdrücken zum Hangenden, nur fehlt auf den südlichen zwei Mulden außer dem Schieferthon im Hangenden und dem Thon im Liegenden, alles Andere von dem Hanptfiötze; sie sind daher wohl von gleichzeitiger Entstehung; ihre Schluchten müssen nicht so tief s,yn, daher die untern Einlagerungen fehlen, und daß sie weder Kohlensandstein, noch Korallenkalk zur Decke, dafür aber eine mächtigere Auflagerung von Hangendem haben, mag daher kommen, daß sie, außer dem Stromstriche gelegen, ruhiger darauf den Schieferthon sich absetzen, und nicht wieder zerstört werden konnce, was sich aus der Forterstrcckung des südlich ausgehenden Flohes bis zum Saoestrom mit seinem jo hoch noch aufgelagerten Mergel darthun läßt. Diese südliche bogenförmige Erstieckung des Kohlen-flötzes bis gegen den Savestrom hin scheint nur eine einsei-tige rechtsinnige Auflagerung zu haben, denn es ist an den Gehangen herab, in den ausgewaschenen Schluchten durchaus biS in d8l4. Die Heere standen einander unfern deS Rheines feindlich gegenüber, doch die strenge Kälte hatte einen nothqedrunftenen Waffen-stillstand herbeigeführt, und beide Theile begnügten sich mit gegenseitiger wachsamer Beobachtung, gesichert gegen einen Überfall, aber ohne sonderliche Neigung, den ersten Streich zu führen. Die Ruhe in der behaglichen Wärme der Win- - 239 — terquartiere that gar wohl nach der anstrengenden Jagd bei Leipzigs Ebenen biö zu den Ufern dcS Rheins. Von einer leichicn Wunde genesend, brachte ich die Zeit der Ruhe bei einer mir befreundeten Familie zu, deren Wohnsitz nur wenig außrr der eigentlichen Operalionslinie lag, so daß die Bewohner gegen die Kriegsstürme so ziemlich gesichert waren, wahrend ich jeden Augenblick bei meinem Regilnence eintreten konnte, von welchem ich fiir den Augenblick Urlaub genommen h^ce, da meine Wunde, wenn auch nur leicht, mich zum Dienste untauglich machte. Der Aufenthaltsort der Familie war ein allerihümlicheS Schloß, das in den Zeilen deS Faustl echtes manchen Strauß bestanden haben mochte, mit seiner Zugbi ücke und seinem (traben, seinen Zinnen, Warllhurmeu, krenelirteu Mauern und Schießscharten, den Charakter einer Veste bewahrt halle, und auch noch jetzt im Scande gewesen wäre, ein ouuj) liß »min zurückzuweisen. Der Nahe deö Kriegsschauplatzes ungeachtet lebte die Familie doch in einem wohlthuenden Gefühle der Sicherheit, denn ernste Feindseligkeiten waren in der Nahe des Schlosses bei dessen öillicher Lage nicht zu furchten, und gegen die kecken Angriffe irgend eines marodilenden Haufens konnte die zahlreiche Dienerschaft und die wohlausgerü» stete Iagdkammer hinreichend Schuß gewähren. Wir hauen einen schönen heiiern Wimellag. Ich war mit cem Schloßherrn von der Jagd heimgekehrt — wenn man es Jagd nennen kann, wo man in dem unmittelbar an den Schloßgarlen gränzenden Pai'k nur wenige Schrine zu thun brauchte, um ganze Massen Wild schußgerechc zu yaben. —Die ganze Familie saß um den lraulichen Tierisch versammelt, behagliche Warme erfüllce das Zimmer, und unier mannigfachen Gesprächen war die Zeit schnell vergangen, so daß «ine der Töchter deö Hauses, zufällig die Bücke auf die altväceiische Srockuhr in einer Ecke des Zimmers richtend, plötzlich ausrief: »Wie? beinahe Mitternacht? Da ist es doch wohl für einen Reconraleöcenten Zeii, die Ruhe zu suchen!« »Ja, ja, gehen wir ins Bell!»' stimmte der Hausherr bei, und eben wollce, meines Wioeispruches unbeachtet, der kleine freundliche Kreis sich auflösen, als plötzlich Alle, wie von einem Zauber ergriffen, regungslos sitzen blieben. Die Spannung, die sich in allen Gesichtern malle, die Blasse, welche die Wangen der Damen überzogen hatte, kounie mir nicht eingehen; dennoch wußie ich nicht den geringsten Grund für diese auffallende Veianderuilg in den Zügen und dem Benehmen Aller, denn eS halle sich durchaus nichis Außergewöhnliches zugetragen, ja überhaupt gar nichts, dem, daß einige schwerfallige Schrille in dem Nebenzimmer ertönten, dessen Thüre offen stand, und in welchem wir unseie Iagdgeräihschaflen abgelegt hatten, konnte ich mir nicht als die>en Grund denken. Ohne Zweifel ging eben ein Diener, die Gewehre, Jagdtaschen uüd sonstige Requisiten zusammennehmend, darin umher, und daß dieß mit ungewöhnlich plumpen und schwerfälligen Schlitten geschah, darin lag doch mchts Auffallendes, am wenigsten aber etwäs, das eine so offenbar ängstliche Spannung herrorzuiusen vermochte, wie sie sich auf allen mich umgebenden Gesichtern, selbst auf dem des alten Freiherr», immer deutlicher und unverkennbarer aussptach. Die allgemeine Aufregung steckte bald auch mich an, und unwillkürlich saß ich gleich den Übrigen da, mit angehaltenem Athen lauschend, als müsse sich etwas ganz Besonderes zutragen. Im Nebenzimmer tönten währenddessen die schwerfäl« ligen Trilte in regelmäßigem Takte fort und fort, als ginge Jemand im Zimmer auf und ab, doch kam es mir vor, die Schiille würden immer dröhnender und gewalliger, so daß sie weithin durch das ganze Schloß tönen mußten. So mochten wir etwa zwei Minuten dagesessen haben, regungslos, wie eine verzauberte Gruppe, unser ganzes Leben nur in das Ohr zusammengedrängt, als der alle Freiherr, das würdige Haupt der Familie, wie mir einem raschen, doch nur gewaltsam errungenen Entschlüsse, auf>praug, einen Armleuchter vom Tische nahm und mit den Woicen: »Dummes Zeug! Ich will doch sehen, was eS ist!" der offenstehenden Thür des Nebenzimmers zuschiilt, in welchem die mir jetzt selbst etwas unheimlich vorkommende Promenade immer lauter, immer rascher foltgesetzt wurde, dröhnend und den Fußboden elschüllerno, wie nur schwerem, ei-sendetleidetem Fuße. Bei dieser Bewegung des Vaters stießen die beiden Töchter einen lauten Schrei au?, umschlangen sich fest, wie in Todesangst, und richteten mit weil vorgebeugtem Kopfe die Augen starr auf die Thüre des Nebenzimmers, als müßte im nächsten Augenblicke irgend eine entsetzliche Erscheinung auS derselben herooilrecen; die Gaiünn des Freiherrn aber ergriff mit dem Ausdrucke des größten Schreckeiis meinen Arm und bat dringend: »Um Gottes Willen — lassen Sie ihn nicht eintreten!« — Sie selbst war zu heftig ergriffen, um sich von ihrem Siße erheben zu können. Der Bitte unwillkürlich Folge leistend, war ich im Nu an der Seile des Freiherrn, der eben im Begriffe stand, die rerhangnl'ßoolle Schwelle zu überschreiten. Ich zog ihn zurück, nahm ihm den Leuchter aus der Hand und sagte: »Erlauben Sie mir, nachzusehen, wer der schwerfällige Ruhestörer ist?« Er ließ mich gewahren. Soll ich es läugnen, daß mir, so frei ich mich auch im Allgemeinen ven Aberglauben und Gespensterfurchc fühle, das Herz doch etwas schneller und heftiger klopfte, als ich in das Nebenzimmer trat und den Leuchter hoch empor hob, um mich nach dem unbekannten Spaziergänger umzusehen. Aber es war Niemand zu erblicken, auch verstummten die schwerfalligen Tritte in dem Augenblicke, in welchem ich das Gemach betrat. Die gegenüberliegende, auf einen Vorsaal führende Thür war nicht geöffnet worden, unsere Iagdgeiächschaften lagen sämmtlich noch an ihrer vorigen Stelle und es bot sich mir daher tuich-aus keine Lösung des Räthsels, mer oder was die Töne veranlaßt hatte, die unser Aller Ohren mehr als vernehmlich waren. — 24« — Auch Andere mußten sie vernommen haben, denn kaum war ich in das Theezimmer und auf meinen Platz zurückgekehrt und haue die Versicherung gegeben, daß ich trotz der sorgfältigsten N.'chsuchung durchaus nichts Ungewöhnliches hatte eindecken können, da entstand im ganzen Schlosse ein lebhaftes Hin - und Herrennen ; Thüren wurden auf - und zugeschlagen, und offenbar hatten sich sämmtliche Bewohner den Armen des Schlafes entrissen. (Schluß folgt.) An einen Homöopathen. (Impromptu von Julius Stei n.) , Icl' solle, sägst du. leben sehr diät, Nie trinken einen Wein? Und die mir zu Gesichte steht < Die solle ich nicht frei'n? — Soll ich d.nn trinken keinen Nein, Nickt flvicn die, die mir gefällt? — Icl, dank.', liebes Doctorlein, Da geh' ich lieber aus der Welt! — Feuilleton. Mittel gegen die Raupen. — Ein Gauner zu Glasgow Hai zm' Zeistörung der gefräßigen Raupen ein eben so untrügliches, als einfaches Mittel entdeckt. Er leat nämlich wollene Tuchl.'pP"' des Abends auf tie Bäume und Sträuche umher und fl»d,c sie Morgens mit diesem Ungeziefer bedeckt, das ge^-u K.'!te und Nässe daran Schutz sucht, und so lödtet er täglich Tausende davon. Vuriosuttt. — Nach der »Bohemia" hat dieser Tage Jemand ein Hans in der Iudenstadt in Prag gekauft, das ralis>n6 znililio! verkau»t wurde. Das Haus kostete 7000 fi. C. M. und hatte 22, sage zw ei u nd z wa nz i a. Eigenthümer und »02, sage hunderizwei Glaubi-ger. Zu der Verständigung der Einantwortung lc. brauchte der Käufer 24 Buch Stämpelpapier. Schreckliches Verbrechen. — Mau schreibt aus München: »In der Rosengasse (nächst der Haupcwache) ist in diesem Augenblicke .in großer Menschenhaufe geschaart. Ein schreckliches Verbrechen wurde verübt, II, einen Mehlladen trat ein Weib, alt und häßlich, und indem sie einen Mchleinkauf machte, offerirte sie dem sehr hübschen 16jährigen Ladenmädchen von dem angeblich sehr schmackhaften Liqueur, den sie in einer Flasche bei sich trug. Das arglose Mädchen trank, verspürte aber bald darauf bie schrecklichsten Schmerzen und nicht lange währte es, bis auch die Spuren gewisser Vri^ifiung sich zeigen. Der der Unglücklichen erpreßte furchtbare Schrei lockte eine Masse Menschen herbei und m.n, al^ubt, daß diese schändliche Thar aus Rache geaen die w,cker„ Ältern des Mädchens verübt wurde. Die Ärzte erklärten den Zustand als höchst bedrohlich." Gine schöne Devise. — I" England, in York-shire, an dem Gebäude von Temple-Newlome befindet sich folgende Inschrift: »Ruhm und Ehre Gott dem Vater, dem Sohne und dem heiligen Geiste in der Höhe, Frieden der Erde, Freundschaft den Menschen, Ehrfurcht und Gehorsam dem Könige, liebende Zuneigung allen seinen Unterthanen unter einander, Gesundheit und Wohlstand diesem Hause.« Was sind Tausende unserer lateinischen Inschriften auf öffent-lichen Gebäuden dagegen, die noch dazu das Volk nicht versteht. Schreckliches Greigniß. — Auf dem Landhause . des Schwi. gervaievs Jules Iani n's hat sich diesei Tage ein schreckliches Ereignis; zugetragen. Die Tochter d>s Gäriners daselbst, ein junges, sehr hübsches Mädchen, wuide von einem Manne, Namens Boulay, ;ur Ehe verlanat, doch die Altern schlugen, im Einverständnisse mit der Tochter, die Verbindung aus. Der Bewerber zog sich dieß sehr zu Gemüth und wurde düi'ier und schwermüthig; mehrfach soll er R:chedi'ohui,geu ausgesprochen haben. Als Madame Jan in neulich mit ihrer Mutter auf dem Landhause verweilte und das junge Mädchen sich wie gewöhnlich um ne befand, hör» ten sie plötzlich drei Schüsse im Garten, Das Mädchen, von einet Ahnung ergriffen, rief: «Mein Vater! meine Mutter!« und stürbe fort nach dem Garcenhause, wo diese sich befan> den. Als sie eintrat, lagen beide todt auf dem Bodeu uuo Boulay gleichfalls; er hatte, nachdem er die beiden alten Leute erschossen, sich selbst das Pistol vor die Stirne gedrückt. Die Lnftpfianze. In China gibt es eine Pfian;e, welche wirklich einzig und allein von der L^ft lebt. Die Chi-nejen hängen sie an die Decken ihrer Zimmer, welche sie durch ihre Schönheil schmückt und mit ihrem Dufce füllt.— Sie wurde in Europa zum ersten Male im Garten des Königs der Belgier zu Claremoin in England zur Blüthe gebracht, wo sie einen drei Fuß langen Blüihenzweig mit hundert großen Blüthen trieb, die scharlachroth uud gelb aussehen. Literarische Anzeige. Aus der Ossicin des Joseph Nlasnik in Laibach ist so ebe« hervorgegangen: »Systematisches Verzeichnis, der in der Provinz Kram vorkommenden Land- und Süßwasser-Conchylien, mit Angabe der Fund« ortc», von Ferdinand Joseph Schmidt. (i857. Großoctav. 27 S.) Der gelehrte Herr Verfasser, dessen Name als Entomolog und Malakozoolog, überhaupt als Naturforscher, sich sowohl im In- als im weitesten Auslande eines ausgezeichneten Rufes erfreut, und der in der Naturkunde wirtlich sehr Vieles geleistet, widmet diesee interessante Buch» lein, welchcs 220 Arten in Klain vorkommender Land- und Süßwasscr« Conchylien und Muscheln enthalt, der studierenden Jugend in Krain. Der Werth dieses systematisch geordneten Conchylien - Verzeichnisses . von einem Manne, wie Schmidt, herausgegeben, kann nicht bezweifelt «erden, und das Büchlein wird der studierenden Jugend vom wesentlichen Nutzen seyn. Wir glauben, daß die Worte der Vorrede, mit denen der Herr Verfasser sein Büchlein del studierenden Jugend von Krain weihet, hier am rechten Platze seyn dürften- Sie lauten: «Ich übergebe hiemit den Freunden der Naturgeschichte ein „Verzeichnis, aller bis jetzt von mir in Krain gesammelten Land - und »Süßwasser - Eonchylicn, in der Absicht, um im Allgemeinen durch «diese, gegen zweihundert gut unterschiedene Arten enthaltende. Auf« „zählung, die noch keineswegs als abgeschlossen zu betrachten ist, zu «zeigen, was und wie viel das kleine, nock wenig gekannte Gebirgs-„land Kraln von dieser Abtheilung des Tbierreichs beherbergt; vorzüglich aber, um >ie vaterländische Jugend auf ihre mit Natur- > „schätzen aller Art reich ausgestattete Umgebung aufmerksam zu ma-«chen. ihrer Wißbegierde einige Nahrung zuzuführen und dem ange-„henden ConckylieN'Hammler das Auffinden zu erleichtern. Wie sehr »ick dieses vom Herzen wünsche und zu dienen bereit bin, wird Je« »der erfahren, der sich die Mühe geben will < die in diesem Verzeich-„niß aufgeführten Conchylien bei mir zu besichtigen und mein gerin-«gcs Wissen in Anspruch zu nehmen.» „Für den Auswärtigen und besonders für den Malakozoologen «möge der Inhalt blos; zur Vermittlung des Tauschverkehrs dienen.» Der Druck mit lateinischen Lettern iN nett und correct, die äußere Ausstattung des Büchleins zierlich, das Papier schön. Leopold Kordesch. Der Improvisator Julius Stein, von dem unlängst in unserm Blatt? Erwähnung geschah < ist hier angekommen und wird sich nächster Tage, dem Vernehmen nach auf der Schiesistätte, improvisirend hören lassen. — d — Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.