Ar. 18. Sonntag am 11. Zebruar 1877. II. Sah Pränumeraticns-Bedingungon. Zur Eilli: viertelj«hriß . . i.jhj S.tiO ".10 ftatntt A»tzell^nß »»'» H»»». Mit P»st° Versendung: Bicrxijalirij . . ».I« HoldsührtA . 4.»» ».40 Einzelne Nummrrn 5 kr. Erscheint jeden 'ianniag, Dienstag und Donnerst,lg Morgcns. Insei-sts ^ei-äsn zugenommen >>> d«r »« „SiOitt JtUttr.fi". £«- re»gaffe Nr. ( ifladj»! Htffrri ran «•tafti. «»»»,11« utbmut 3nftratt filt lit 3«it«na'- •«: «. SKoiit in «>«». ant avrn krttuifNit« Sladtta »» SUittin««, I,s. tfirn-reut itt «i»j. ai. Cswht im» Kit:» 4 Sana, in Situ. K. Wülirr, .Hnliuifi« - Jjmtut in k«>d«ch. 3. 2010 Stf. Erkenntniß. Zm Namen «einer Majestät des Kaisers! Das f. (. Kreiszenchi Cilli alt Preßqericht bat heute nach Andöning der k. k Staatsanwallschaft. die von der k. k Bezirlshauvlmannschaft Cilli versüße Beschlagnahme der Nummer 15 der periodischen Keilschrift „Cillier Zeitung" vom 4. Februar 1877 gemäß und 4*!' St -P.-L ««hubeben und dem Antrage der k. k. Staatsanwaltschaft Cilli auf Erkenntniß: der in dieser Nummer unter der Rubrik ..Lokale Rundschau" veröffentlichte Artilel „Nur langsam voran", beginnend mit den Worten ..Die Rutschung des Annaberges" und endend mit „besichtiget hat", begründe den Thatbestand des Vergeben« widri d>e öffentliche Ruhe und Ordnung nach § .'<00 St. G.. es werde da« Verbot der Weiler-Verbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen und nach § 37 de« Ges. vom 17. December 1Öi>2, Nr 8 R. G.-B. vom Jahre 1863 die V rrnchtung der mit Beschlag be-legte« Exemplare verordnet — nach § 493 St. P.-O nicht stattzugeben befunden. Gründe: T« beanständete Artikel „Nur langsam vor«»" der Nr. 15 der „Cillier Zeitung" vom 4. Hebruar 1877 enthält weder Verspottungen des Vorgehens einer Be> Horde, noch ist derselbe geeignet, die Anordnung einer Behörde deradjuwürdigen, »ur Verachtung gegen dieselbe aufzureizen, die Bevölkerung zu beunruhigen und grundlos« Bejchwerdkjülirungen hervorzurufen. Insbeso» der« kann aber in der Behauptung ,,«S geschehe nicht« tur Sache" von vorne herein eine Entstellung ?on That-jachen nicht gesehen werden. Ta demnach der incrimirte Artikel strafbare Aus lassungen nicht enthält, insbefon! ere nicht geeignet ist, den Thatbestand des Vergehens wider die öffentliche Ruhe und Ordnung nach jj 300 St. G ju begründen, so erscheint obiges Erkennlniß gerechtfertiget. Hieven wird die Redaction der „Cillier Zeiiunq" mit dem Beifügen verständiget, daß die t. k. Staatsanwaltschaft Cilli wider dieses Erkenntniß die Beschwerde angemeldet hat. Cilli, am 6. Februar 1877. Bom l. k. KreiSgenchte: schuh, m. p. Hti»richcr, m. p. Durch alle Länder. Cilli, lv. Februar 1877. Die Annahme, der von dem ungarischen Mi' nisterium durch Soloma» T i e z a dem Kaiser überreichten Demission ditrsle, wie von offi-ciSser Seite verlautet, gestern erfolgt sein und werden die bisherigen Minister bis zu der ehestens zu erwartenden Neubildung eines Eabinet» die Geschäfte fortführen. Baron Paul Sennyey wird allgemein in diplomatischen Kreisen als der künftige ungarische Ministerpräsident bezeichnet. Derselbe ist auch über Aufforderung TiSza'S gestern in Begleitung des Index Curiale Georg v. Mailati) in Wien eingetroffen, wo beide Herren mit TiSza und Wcnkheim längere Eou-ferenzen hatten und sodann vom Kaiser in Pri-Vat-Audien; empfange« wurden. DaS Gorlschakosf'sche Eirculor, so überwältigend auch seine Bedeutung ist, wurde durch den Sturz Mithat Pascha's in den Hinter-gründ gedrängt. Die Beantwortung der Circular-Depesche ist bis nun »och von keiner Seite er-folgt. In Berliner Regierungskreisen will man auf gewisse Anzeichen hin vermuthen, daß die Abreise sämmtlicher Botschafter, an welche man in Eonstantinopel bis zum letzten Augenblicke nicht glauben wollte, aus den Sultan ein.n großen Eindruck gemacht und zu VMitchat's Stmj beigetragen habt. Der „Nord" nennt letzen« Er-eigniß einen „Theatercoup", au» dem es schwierig sei, die Eonsequenzen zu ziehen. In Eonstan-t i n o p e l glaubt Niemand mehr an ein Eomplot Midhat Pascha'S, was einen Moment als die Ursache seiner Entfernung angesehen wurde. Die offiziöse „Turquie" sagt, Midhat sei ab-gesetzt worden, weil er sich nicht mehr in Uebercinstim. mung mit den Ideen des Sultans befand, dessen Machtbefugnisse er einzuschränken suchte; seine Entfernung vom türkischen Gebiete sei „eine reine Vorsichtsmaßregel," um eine Erreguug der Gemüther zu vermeioen. Der Sturz Midhat Paschas berühre die neuen Institutionen nicht. Gelegentlich der Abrcßdebätte im e n g l i s ch e n O b e r h a n s e betonte ttord Äeaconsfield die Nothwendigkeit der Erhaltung der Türkei, ?ord SaliSbury verwahrt sich gegen die Idee der Ausübung eines Zwanges geg>n die Türkei, Lord Derby erklärt die Ehristen im Orient hätten ein moralisches Recht, auf daß zu ihren Gunsten inler-venirt werde. Sonderbarer Weife sprach man noch immervon der Möglichkeit der Erhaltungdes Frieden», die in der Hand des Ezaren liege. Ebenso wie diese drei Minister hat auch der weiter des Unterhauses, Sir Staford N o r t h e o t e. den Wunsch »ach einer Verständigung der Großmächte au»gc drückt, die Rußland der Aufgabe überheben würde, allein vor-zugehen, das heißt, wenn Rußland dieser Aufgabe überhoben sein will. DaS reconstituirte rumänische Mini» Jeuilleton. „S t e r n s e t s." Original-Novelle von Eduard Freiherr v. Grutschreiber. (5. Fortfe&ung.) »Ich hab« ihm das gesagt, gnädig« Frau Baronin, aber er läßt sich nicht abweisen; er sagt er käm« aus Amerika?" Die alte Dame zuckt« trotz ihrer Behmschung zusammen. zwang sich j«doch sofort zu der halb heueren Bemerkung gegen Wanda: „Aus Amerika, höre Kind, aus Amerika! Run wenn er so weit herkommt, so muß man ihn wol doch anhören. Jean, führe den Herrn herein." Einen Augenblick darauf trat ein hochgewachsener Mann von ungefähr dreißig bis zweiunddr«ißig Iahren ins Zimmer. Er war in «inen tadellosen Reiseanzug gehüllt und trat mit d«r Sicherheit eines Weltmannes aus. Das Licht der großen Pumplamve beleuchtete etwas gebräunte, aber edle, von einem schwarzen Voll-bart umrahmte Züge und ließ ein paar durchdringende Augen erkennen. Zwanglos schritt er auf die alte Hofdame zu und hub nach einer leichten, jedoch ehrerbietigen Verbeugung mit eigenthümlich wohlklingender Stimme an: ..Ich habe wohl die Ehre, die Frau Baronin von Wallhosen vor mir zu sehen t" Sie nickte ein wenig und sagte: „Ich bin es! Dars ich nach Ihrem Begehr zu so ungewöhnlicher Stund« fragen?" Bei diesen Worten setzte sie sich ausrecht und nahm die Miene einer Königin an. Der Fremd« lächelte semndenlang und murmelte: „Die Beschreibung paßt, die personisicirte Etikette." „WaS sagen Sie?" frug die Baronin. „Ich komme aus Amerika, Madame, und bringe Nachrichten von Jemanden — von einer Person, die Sie einst kannten." „Machen Sie es kurz, von meinem Bruder." „Ja. von Ihrem Bruder." ..Was wissen Sie von ihm?" frug sie mit ganz ungewöhnlichem Eifer, während ihr Auge nicht mehr mit Kälte, sondern mit Spannung aus ihm ruhte. „Sie erlauben," begann der Fremde wieder, „daß ich mich setze: wenn ich stehe, bin ich nicht im Stande fünf Worte zusammenhängend zu reden." Und ohne weitere Einladung nahm er einen Stuhl und fuhr dann fort: „Ich bemerke vor Allen, Madame, daß mir Ihr Bruder, der ehemalige Kammerjunker, Ba-ron Wallhosen, keinen Umstand seines Lebens verschwie-gen hat. von der Grausamkeit seiner Verwandten, bis zu dem herzlosen Benehmen seiner einstigen Freunde." „Bitte, lassen Sie die Nebenumständ« bei Seite," unterbrach die Baronin ungeduldig „und sagen Sie mir vorerst, in welcher Eigenschaft Ihnen mein Bruder fein Herz erschloß?" «Als freund!" entgegnete er ernst. „Und wie ist Ihr Name mein Herr V „Ich heiß« Müller." „Müller — so, ja. ein höchst seltener Name! Ja, ,a, mein Bruder war nie eigennützig in seinen Bekanntschaften und Verbindungen. Jedenfalls, Herr Müller, war Ihre Freundschaft für den Baron Waklhosen eben so uneigennützig? „Frau Baronin," rief dieser unwillig, „ich bin ein gerader Mann und lasse mich aus Wortiechtereien nicht »in! Ich bemerke Ihnen nur. daß Ihr beklagen«-werther Bruder längst einen Namen abgelegt harte, der nur herbe und bittere Erinnerungen in ihm wecken mußte! Ich machte seine Bekanntschaft unter dem Na-men Smith." „Gut, gut i — kommen Sie nun endlich zu Ihrer Geschichte." „Ich will sie kurz machen, Madame! Wie Sie wissen, verlieb Ihr Bruder Europa als ein Land, dem er nur mit Freuden den Rücken kehrte. Er schüttelte den Staub aus dem Hause feiner herzlosen Schwester von den Füßen--" „Nicht in diesem Tone, Herr!" rief die Getroffene erbittert. „Ich will also noch kürzer fein: Herr Smith kam I mit feiner Frau glücklich nach Amerika, fand aber hier zu seiner Enttäuschung, daß es nicht da« Land der ge. in folgtet! Weise zusammengesetzt : nt und Minister be? Innern: i n o. Finauzminister: Demeler ^ustizminister: Ioan Campi » ier der öffentlichen Arbeiten : Ioan ister des Aeußera : I o n e«c o. nster: Ehitzu, Krieg» in inister: )• \ «erzegowina wird berichtet. )nsurgent-nbanden sich in B o « -zeigt, und daß an einen Wieder r 5tämpfe gedacht werden müsse, t i e n soll sich, wie consorieSkc .richten, eine Ministertrist verbreiten, doch scheinen die diesbezüglichen Meldungen für jetzt noch sehr jeder reellen Basis zu entbehren. Der amerikanische Congreß hat den Gehalt des Präsidenten der Per-einigten Staaten auf 25.000 Doll«r« Papiergeld reduzirt. Bisher betrug er da« Dopp lte dieser Summe. Au» dem ReickSratbt In der Sitzung de« Abgeordneten-Hause« vom 7. d. veanlwortele Minister Stre-m a y r einige Interpellationen von untergeordne--ter Bedeutung, worauf die Debatte über die neue Exekution «-Ordnung fortg-fetzt wurde. Dr. Sturm vertheidigt den Entwurf al« Be« ricbterftattcr noch-tul« in längerer Rede. Er be-merkt, daß sich da» Gesetz nicht ai.f den Stand-punkt de« Schuldner« stellen dürfe, sondern da« Recht zu schütz.'» habe ; in Oest mich sei man freilich gewöhnte Alle« blind zu tadeln, »nd er erinnere sich Angesicht« der Au«laffungen der Mi-noriät an ."»« Scherzwort eine« unserer Staat«-münner, da« erste Grundrecht in Oesterreich sei da« „Schinpfen.' (Heilerke-t.) Sodann wird auf Antrag de« Abg. Btrenfeind die namentliche Abstimmung vorgenommen, b.-i welcher da« Hau« mit 145 gegen 7» Stimmen die Ablehnung der Minorität« - Anträge und da« Eingehen die Spezial-Debate beschließt. * In der Sitzung de« Abgeordnetenhaus s e « vom 3. d. interpellirten die Abg. P r o « k o-wetz und «enossen den Minister de« Innern, warum die Regierung der Aufforderung de« Hau-se«, Vorlagen zur Hintan Haltung uns U n« t e r d r ü d u n g der Rinderpest und anserer ansteckenden Thier - Krankheiten zu machen, bisher nicht nachgekommen ist. Der Interpellant erkundigte sich ferner nach dem Schicksale der Resolutionen, welche die Regierung aufforderten, ein eigene« De-pariement für Veterinärwesen zu err chlen, die erforderliche Anzahl von Th-erärzten anzustellen, um den Mangel an Bildung? Anstalten für Thier-ürzte abzuhelfen. hegten Hoffnungen sei. Seine Anstrengungen. Arbeit ju finden schlugen seh! — theil» an seiner eigenen Un-fähigkeit, theil» an dem tZbaratter seiner neuen Mit-bürger. Nach weniger Zeit balle er sein Vermögen oer= braucht und stand nun vor dem bittersten Elend. An seine europäischen Verwandten zu schreiben verbot ihm sein Stolz und nach luner Frist sah er den Zeitpunct herannahen, «o er fich entweder das Leben nehmen oder verhungern mußte Bevenken Sie, Frau Baronin, er. der Mann. der früher an den Glanz und LuxuS eine« Hof-lagers gewöhnt war. dem jeder Genuß gelacht, der Lied-ling seiner Umgebung — er saß in einer elenden, halb-zerfallenen Spelunte in einem der verrufensten Vierteln von R»wqort. Er saß aus dem einzigen möbelanigen Gegenstände de« Raume«, den ich nicht Zimmer nennen mag und verdeckte mit seinem breiten Rücken eine »erbrochene Scheibe, durch welche ein kalter Wind stoßweise eindrang und ein zerlumpte», abgezehrte», hohläugige«, aus vermoderndem Stroh liegende» Wesen zusammen, schauern machte. Die« war der häßliche Ueberrest seiner einst so hübschen heiteren Lina. Aus ihren Wange» brannten zwei zirlelrunde dochrothe Flecken, und sie blickte mit halberloschenen Augen zu ibrem Manne aus. der einst so schdn, so gefeiert und der nun zusammengekauert in sich gesunken dasaß, hager, bleich und halb versleckt dinier einem verwilderten rothen Bart. —" (Fortsetzung folgt.) Aus der T>ge«ordnung steht die Specialde-balle über da« ExeeutionS-Gesetz. Bier Stunden lrng wurde über vier armselige Paragraph? debatliert. Zuletzt wurden zwei davon mit einem halben Dutzend Amendement« an den Ausschuß zurückgewiesen. Der Streit dreh- sich immer um denselben Kardinalpmkt: Die Emen wollen dem Gläubiger zu Hilfc kommen, die Andercn cem Schuldner. ♦ (3"r Beschickung der Pariser Weltausstellung.) Die Minorität de» Bu d g e t - A u 4 s ch u s-se« hat heute dem Abgeordnetenhaus« ihren Bericht zu G u n st e n der Beschickung der Pariser Welt-au« st eilung vorgelegt. Nach der Stimmung in par-lamentarischen Kreisen ist glücklicherweise an den Sieg der Vernunft, nämlich an der T h e i l n a h m e O e st e r-reich? a n derörposition nicht mehr zu zweifeln. Die Vorlage der Regierung wird — S ken e und Con-iorten zum Trotz — mit großer Majorität angenommen werden. -» In der Sitzung des Steuerreform AuSichufles vom 7. d. wurden nach längerei Debatte zwei Beschlüsse von Bedeutung gefaßt. Es wurde der Antrag des Referenten Dr. Beer „die Eisenbahnen von der Wirksamkeit dieses Gesetzes aujzu-schließen", abgelehnte Weiter wurde zu § 3 bestimmt, eS seien..in die Besteuerung» Grundlagen einzubeziehen jene Beträge, welche aus den Erträgnissen des Ge-schaftsjahres verwendet werden: a) zur Vergrößerung des Anlagecapitale«; b) zur Rückzahlung ober Verzinsung von emittirten Theil-Ech»ldverschreibungen von in der Unternehmung dauernd angelegten oder aus dem Real besitz der Gesellschaft bqpolhecirten Capitalien, insoweit sie Theile des Anlageeaviials bilden; c) zur Zahlung der aus Grund dieser Gesetze enlsailenden Steuern. Ein in einem Jahre entstandener und auf da« nächstfolgende Jahr vorgetragener Verlust darf in diesem Jahr nicht aber in den satteren Jahren von dem Erträgnisse in Abschlag gebracht werden." Lokale Rundschau. (Zu Tode geschleift) Wie un« au« H r a st n i z mitgetheilt wird, wurde der auf dem Heimwege begriffene ^ahnwächter-Subftitut Josef Kausche? in der Nicht vom 8. auf den y. d. in der Nähe der Südbahn-Staiion Hrastnigg wä-renv der Kreuzung der Züge Nr. 164 und 1^3 von der Maschine de« lezteren Zuge« erfaßt und zu Tode geschleift. Die Leiche de« Verunglückten wieß bedeutende Quetschungen am Rücken auf. und ebenso war auch ter Kovf an de? ttnk-n Stirnseiie eingedrückt. Eine riitbliiitcrtr Haft. Es »a ein blühende« Mädchen, die Elara von D., und oft schien e« mir, al« hätten alle Reize eine« weiblichen Wesen« sich in ihrer Person vereinigt. Erst 16 Jahre alt, war sie an Körper und Geist prächtig gebildet, und ihr lebhafte« Wesen, die immer rege geistige Thätigkeit, dazu die seelenvollen dunk.cn Augen, ihr bestimmte«, entschlossenes Auftreten — alle« da» war wol geeignet, selbst einen sattelfesten jungen Mann wankend zu machen. Ich verkehrte seit zwei Iahren im Hause de« Herrn v. D., und war ein stet« gern gest-hener Gast in demselben. Ein Jahr früher starb die Mutter der reizenden Elara, gleichfalls eine reichbegabte Dame au» alter AdelStamilie. Der Vater, ein ehrenweriher. tiefgebildelcr Mann, wachte über dem Wohl und Weye feiner einzigen Tochter mit einer Sorgfalt, wie sie nicht vielen Vätern eigen ist. Keineswegs kleinlich oder eng-herzig, wußte er bei dem Gewähien eines völlig freien Willens doch einen tiefen, moralischen Ein-fluß auf die Entwickelung seiner Tochter auSzu-üben. Dennoch muß ich vorweg bemerken, daß ich schon damals in den oft höchst interessanten Unterhaltungen mit Elara einen gewissen Zug von Roman ik durch ihre Anschauungsweise hindurch-wehen suhlte. (Au« dem Amtsblatte.) Der Juktizminister Hai dem Bezirksrichter Zllbert Levi 5 nik die ansuchte Versetzung von Oderburg nach Robitsch bewilligt und den Gerichts-Adjuncten bei dem Landesgerichte in Graz Franz Piringer zum B«jirt»richter in Oberburg ernannt. < Studenten-Unterstii«uug«-vereii, iu fffllU Die geänderten Statuten diese« Vereine» wurden von der Statthalter« zur Kenntnis genommen (Auf flüchtigen Sohlen.) In der Nacht zum 19. Jänner d. I. wurde ou« einem versperrten Woh zunmer de« dem Georg Kolenz von Rm» gehörigen WinzerzebäudeS in Virk> d o r f. Gemeinde Wiseil eine größere Menge von Effecten und SleidU"gSstucken im Gesammiwcrthe von fl. 86.90 kr. entwendet. Dieses Diedstvht« dringend verdächtig, erscheint der seit Längerem unter Polizeiaufsicht gestellte Jakob Gregl au« ObersuSie, welcher eigenmächtig die Gemei tde Wisell, als den ihm zugewiesenen Aufenthaltsort verlassen hat und flüchtig wurde. Derselbe ist 51 Jahre alt, groß, stark, hat längliche« Gesicht, braune Haare, blaue Augen, gute Zähne und trug früher ei.ien schwärz! ichen Schnurbart, welchen er sich aber letzterer Z?it abrastren ließ. Im Betre-tung«falle ist der Flüchtige dem Bezirksgerichte Rann einzuliefern. — Ebenso wird die Dieb-stahl« halber in Voruntersuchmg stehende Aloisia S o r k o, 16 Jahre alte, ledige Kellnerin, zu-ständig nach S.'lzaberg. mittelgroß, hrg-r. mit rundem Gesichte, gefmder Farbe, braunem Hrare u-.d «uz-nbrauen. grauen Augen, der deutschen und slavischen Sprache tuidig. nach Art der Dienst-Mädchen gekleidet, steckbrieflich verfolgt un» ist im Betretungsfalle dem Bezirk«genchte Marburg ein-^liefern. «. Lehren» erei« in Ctilli.) Die am t d. M. stattgetundene zweite dießjährige Monatsoersammlung war von 21 Mitgliedern und einem Gaste besucht. Nach Abwicklung des geschäftlichen Theiles trug der Obmann den in voriger Versammlung vorgelegten Rechenschaft«^ bericht pro I«76 vor. worauf das Mitgliederoerzeichni« einer gewissenhaften Revision unterzogen und auf 45 odentlich« Mitglieder festgestellt wurde. Bezüglich der Einbringung der namhaften Rückstände an Mitglieder-beitragen bat man unier lebhaften Debatte praktisch sein sollende Wege vorgeschlagen und angenommen. Z« RechnungSreviforen wurden die Herren B l ü m e l, Jarc und Weiß gewählt. Betreffs Auswahl de« Stoffes für oa» vru<« b.-rilo referirl Herr Bobisut unter dem Vorsitz« d<4 Herrn Miklauz. Auf den begrün-deten Antrag des Relerenten wurde die Streichung mehrerer im ethischen Theile vorkommenden Leseslücke angenommen, an deren Stelle da-i Comitii :b geworfene!» Familie Lebewohl sagen. Ich that et mit schwerem Herzen, denn heute noch, es sind viele Jahre darüber vergangen und ich bin sehr ernst geworsen seitdem — denke ich mit wchmüchiger Freude der it^onne jener Tage. Viele Briefe wechselte ich feit meinem Ab-schiede mit Vater nnd Tochter, und so manche« Blatt sprudelnden Humor», a^er auch manche« voll tollkühner Ideen zeugt heute noch von dem Geiste, welcher damals meine Verbindung mit Elora in; tu n wieder neu belebte. So waren -1 Jahre vergangen, und Elara meldete mir eine« Tage« den Tod ihre« Vater« — meines besten Fr^unteS. Es war ein langer Brief, den sie schrieb, au« jeder Zeile wehte mir ein Zug bitteren Schmerze« uad tiefsten Ernste« entgegen. So hatte Elara nie geschrieben, und fast mußte ich glauben der so plötzliche Tod ihre« Vater» habe ihr ganze« Wesen verändert, eine völlige Auflösung de« ganzen HauSstande« hing mit dem Tode zusammen: der Vater hatte ihr nur ein kleine« Vermögen hinterlassen, uns Elara nahm, wie sie mir schrieb, ihre Zuflucht zu einer Tante in Rostock. Dem Briefe lag thre Photo» graphie bei. Ja sie war e«, in voller Schöne — ein herrliches Märchen — eine prächtige Jungfrau ! — Auch von Rostock au« erhielt ich mehrere bis Mitglieder um Einsendung geeigneter Beiträge, Das Elaborat (geschriebene Lesebuch) wird bi« jur April-, längsten« Maiversammlung fertig sein, dem Bereine mitgetheilt, sodann einer sprachlichen Autorität zur dorretmr übergeben und endlich dem steiermäi tischen Lande»ichulrathe zur Bersiigung gestellt werden. Da diese» Reserat sehr viel Zeit in Anspruch nahm, mußte der Vortrag deS H.'rrn Weiß über alte und neue Rechnen-Methoden von der Tagesordnung gestrichen werden. Um auch dem § 2 Ut. g. der Bereinsftatulen Rechnung zu,«ragen, wählte man ständige Korrespondenten und zwar sür deutsche Blätter Herrn Weiß, für flovenische die Herren Jare und Brezov-nit. Hierauf! wurde d e nahezu drei Stunden dauernde Sitzung geschloffen, ! 'Aus Marburg.) wird vom 7. d. berichtet: Am 5. d. M. um 10 Uhr Bormittags brach in der Keusche des Grundbesitzers Malaie in Sme-retscken auf unbekannte Weise Feuer au« und äscherte dieselbe ein. Der Schade wird auf 300 fl. geschätzt und wir der Beschädigte nicht assecnrirt. Auntes. (Vom .Hofball.) der am 7. d. in den Redoutensü?en in Wien stattfand, wird berichtet: Nachdem sich im großen Sale die Spitzen der politischen und militärischen Behörden, die ReichSrathS-Abgeordneten und da» diplomatische Corps fast vollzählig versamme t hatten, begaben sich die al-lerdöchsten Herrschaften auf die für sie daselbst hergerichtete Estrade. Den Z ig eröffnete die # a i* serin mit dem Kronprinzen von Ha» nover, sodaim kam der Kaiser mit der Erz-Herzogin Maria Theresia, der Erzherzog KarlLudwigmit der Erzherzogin C h r i st i n e, sodann sämmtliche in Wien anwesende Erzherzoge, der Herzog von Nassau und der Erbgroß »er zog von Mecklenburg-Schwerin. Den Schluß dü'eten die gemeinsamen und die eislei-thanischeu Minister. Wäreud der Kaiser und die Kaiserin im großen Saale abermals Cercle hielten, begann der Ball. Die Musiik eröffnete ihre Weisen mit dem Walzer au» der Operette „Methusalem". «Es wnrde lebhaft getanzt, und nahmen die Erzher-zogt Ludwig Viktor und Friedrich, die Erzherzoginnen Maria Theiesia nnd Cinstine an dem Tanze theil. Graf A n d r a s s y in ungarische Generals - Uni. form »nt Ig na liess in russischer Generals« Uniform konvrrsirten langt Zeit. Die Toiletten der Damen znchntten sich durchEinfachheil und dabei höchste Eleganz au«. Die Kais« in trug ein tau« bergraueS Seidenkleid mit Spitzen beseht, ein reiche» Brillanten-Diadem, gleiche Juwelen im H >are und den Sternkreuz ° Orden in Brillanten. D>e Damen der hohen Aristokratie trugen Seiden-kleioer in einfachen Aari»e.i mit Spitzen verziert. Briefe, von denen der letzte mir ihre Verlobung mit dem SchiffSc.pitän Andersen au« Kopenhagen meldete. An? diesen, Briefe sprach sich eine un-endliche Freude, ein namenloses Glück «uS. und es schien. a>S ob nunmehr ih'- heißester Wunsch >n Erfüllung gegangen sei. Auch das Bild de« Bräutigams lag bei. Es war ein hübscher, kühn aussehender Seemann. Da kam der Krieg mit Dänemark 1864, welcher auch mit zu den Fahnen rief. Meine gan,e Aufmerk amteil war auf das Ordne» eigener Angelegenheiten gerichiet. Ich schrieb längere Zeit ntilt an Clara.----Das 60. Re gimenl. und ich mit ihm, rückte in FlrnSburg ein. D* erhielt ich durch Feldpost einen Brief, welcher schon lange Heit umhergeirrt war, um mick endlich hier zu finde». Er war von Clara v. D. In den lebhaftesten Farben schilderte sie mir die Glückseligkeit, ihrem Bräutigam zur Bar-stellung bei seinen Eltern folgen zu dür'en. In fchwärmerischer Weise entwarf sie mir Schilderungen der ihr vorschwebenden Bilder de« Glücke», einmal das hohe Meer befahren zu dürfen, und ihn. der ihr angehören sollte für'« Leben, den sic über Alle« liebte, al« Leiter de» Schisses zu sehen. Herzlicher Abschied beschloß den Brief mit dcr Versicherung, den Tag der Hochzeit mir recht-zeitig anzuzeigen, damit ich Zeit fände, diesem Feste beiwohnn! zu können. Die militärischen Actionen an der Büffelkop- Bis Mitternacht wurde getanzt, dann entfernte sich der Hof und die zahlreich versammelte Gesellschaft. — (Ein seltsamer Proceß) wird demnächst die Gerichtshöfe von San FranziSko beschäftigen. Gegen den Eigenthümer einer dortigen türkischen Bade-AnstaU ist nämlich eine eigenthümliche Schad-lo»haliung»klage ang.strengt worden. Der Kläger, cm ehemaliger Offizier, hatte da« Mißgeschick, in der Schlacht von Gekysburg einen Säbelhieb User da« Gesicht zu erhalten, der ihm einen beträchtlichen Theil seiner Nase raubte. Dcr Verlust schien ansang» unersetzlich zu sein, aber ein geschickler Pariser Künstler stellte die Nase des verwundeten Hclde» so erfolgreich wieder her, daß ein oderfläch-licher Beobachter wenig oder gar keine Spur von der glorreichen Verstümmlung entdecken konnte. Z,r Zusammensetzung be« künstlichen Organe« war Guttapercha dcnüyt worden und der Nasensabrikant hatte entweder vergeffen oder e« nicht für nöthig erachtet, den Käufer der Nase gegen eine Tem peratur von 185 Grad Fahrenheil zu warnen. Nun nahm derselbe eine» Tage« ein türkische« Bad in San FranziSko. aber wer beschreibt sein Schrecken, al» er »ach einem langen Schwitzbad? in dem heißesten Zimmer, in einen Spiegel blickend, fand, daß seine Nase so blasig, runzlig und sormlo« gc> worden, daß sie sein Gesicht schlimner verunzier«, als da» gänzliche gehlen de« Organ«. E« war unmöglich, den künstlichen Theil abzusondern und dcr Klüger wird gezwungen sein, nach Pari« zu reisen, um dort die Nase repariren zu lassen. Abu- Alle» da« kostet Geld, da« er schlecht ent-behrcn kann, und er klagte den Badebesitzer auf eine Schadlo»haltung, zu der er sich rechtmäßig oder unrechtmäßig für berechtigt erachtet. (Mondfinfternißi.) Am 27. Februar findet eine gänzliche Mondfinsternis statt, die bei günstiger Witterung deshalb besonder» bequem durch ihren ganzen Verlauf zu beobachten ist, weil der Mond beim Beginn de» Erscheinung bereit« hoch über dem Horizont steht und da« ganze Schauspiel in den A->endstunden vor sich geht. (Eine schauerliche Gisenbahnsahrt.) Da» „CberSb Wchb'." berichtet: Aus ber Eoer». bacher Strecke der Slaatsdahn zwi chen Ger«dorf und Eibali hat sich am Mittwoch ein Vorfall er-eignet, der wol noch nie dagewesen. In voller Fahrgeschwindigkeit sauste ein Personenzug daher, al« eben cer Streckenarbeiter B., mit Schneeschau seln beschäftigt, die Schienen bettat. Er hatte we-der den Zug bemerkt, noch war er selbst von den Leuten auf der Maschine gesehen worden. Im glei-chen Augenblick von der Lokomotive erfaßt und zu Boden geworfen, schien er rettungslos verloren. Da deagt sich zufülltg der Heizer etwas zur Seiie unv erblickt mit Entsetzen ein menschliche« Bein steif ausgestreckt zwischen den Rädern der Lokomo-tioe. Der Zug wird zum Stehen gebracht und man pel uns den Düppeler Schanzen waren vor sich ge-gangen, und auch da« schöne, in üppigstem Saft-grün prangende Eiland Allen war in den Händen der Preußen. Da» Füsilier-Bataillon de» 60. Regiments rückte nordwärts über die vier Meilen große Insel und besetzte da» nette, saubere St«)t-chen Norburg an ber Küste. Obgleich von vorn nach hinten dänischer Geist im Orte wehte, war doch bald eine Seele gefunden, welche trotzdem echte» Deulschthum sich bewahrt hatte. E» war die» der Wirih zur Harmonia, einer gemüihlichen Kneipe. Er hieß Movlenwaar, war Hamburger und ein gutmüthiges, flause.ivolleS altes Haus, dcr es wohl verstand, die vielen Berliner zu heiteren Stunden um sich zu versammeln. Ich kam selbst in» Hau» als Einquartierter, mein Quartier lag im ersten Stock und spaßig waren die Erfolge meiner Fen. sterstudien gleich am ersten Tage. Das gegenüber-liegende Haus gehörte einem echten Dänen, einem Rheder, der es mit einer einzigen Tochter bewohnte. Zeigie ich mich nun am Fenster, da stand die junge Dame von ihrer Näharbeit auf und trat von ihrem Fenster zurück. Am Abend des vierten Tage« meines Dort-seinS hörte ich deutlich singen und Clavier spielen. Ich glaub», es sei die Tochter deS Rheders. wurde aber bald inne, daß die Töne im eigenen Hause erklangen. (Schluß folgt.) erwartet, den zerfleischten Leichnahm zu finden — wer beschreibt aber da« Staunen der Uiistrhcnden, al« der Uederfahrene, anscheinen» nur unbedeutend am Kopfe verletzt, aaS seiner fürchterlich.» ^age befreit, aufrecht auf den Füßen steht! Allerding« stellte sich später noch heraus, daß er einen Bruch des WadenknochenS erlitten, aber der Arzt denkt den Mann in wenigen Wochen ganz wiederherzu-stellen. An die grausige Fahrt aber an jenem düm» mernbc» Winterabend, zwischen den Achsen der Lö-komotive verziveiflungSvoll angeklammert, jeven Augenblick den zermalmenden Too erwartend, wird der Gerettete denken sein Leben lang. (Dir Herren Auskultanten) dürsten von einer im Staatsdienste beabsichtigten Neuerung nicht sehr erbau, sein. Wie nämlich die „ttltnci Mater" erfährt, denkt man d«ran, eine Zwischenstu e zwischen ber Au4eul° tanten- nnd AbjunktensteUe zu schaffen: es soll aus diese Weise lxivirtt werd-n, daß gesetztere und ältere Männer al» bisher zu einer sebstständigen richterlichen Stellung gelangen. (Gin magerer Liebhaber und eine sette Heldin,) Mademoiselle Susanne Logier war eine gute sranzön che Schauspielerin, leider nur von einem Emdonpoint, da« sich nicht immer so recht mit ihren Rollen alS jugendliche Liebha» berin vertrug. Eine« Tage», als sie in irgend einer Operette ohnmächtig von der Bühne ge-tragen werden sollte, wurde dieser Samariterdienst dem schwächlichen Liebhaber verbäng >ißvoll. Ber» gel»ens bemühte er sich, bie korpulenie Heldin von der Stelle zu bewegen - r« ging nicht. Er strengte ersichtlich alle feine Kräfte an und es ent» stand eine peinliche Pause, die nur von dem Flüstern und Lachen des Publikum» und dem Stöhnen und Rkheln de« gequälten Schauspieler« unterbrochen war». Plötzlich ertönte von der Gallerte herab die Summe eine» lusiigen Burschen: »Aber so nehmen Sie doch nicht Alle« auf ein-mal i Erst da», wa» Sie sonbringen können, und dann da« Uebriqe!" Ein donnerndes Bravo flog nach der Gallerie empor, denn der Pariser weiß eine gute Bemerkt,» z zu schätzen; und doch hatte der brave Dienstmann wahrscheinlich gar nicht die Absicht — pikant zu sein! Aus dem Herichtslaale. (Wie der civilgerichtliche Weg recht billig zu umgehen wäre.) Unter den um 8. d. M. vor dem hiesigen Kreisgerichte abgehaltenen Beruf» »gsverhandlungeu kam auch folgender Fall vor: Herr Mathias L o h u i n g e r, Gcwerke vo» Miß ling, klagte die Eheleute Anton und Christine Fajenz tb schuldig gewordener 49 fl. Gi) kr. vor dem Bezirksgerichte in Wtndischgraz wegen Veruntreuung. weil ihm die genannten Eheleute auf Grund »er schriftlichen Erklärung vom 21. September 1876 die ihnen gehörigen FeldfrÜchte sür seine Forderung verpfändeten, je« doch ohne seine Cinwilligung abnahmen und für sich verbrauchte», wodurch ihm nach am 17ten Jänner 1876 bezahlten 21 fl. ein Schaden von 22 fl. 69 kr. zugefügt worden. Der Beschädigte suchte daher um Absttafung und Schaden-Ersatz» le> ung beim Strafe ich t er an. Da« Bezirksgericht in Windischgraz verhau-delte hierüber am 20. Oktober 1876 un* ver» urtheiltt die Eheleute Fajenz wegen dcr Ueber» iretung dcr Veruntreuung zu je 5 Tage Arrest. Die Berufung der Angeklagten wurde jedoch von der hieronigen Berufungsinstanz als begründet an-gesehen und zu Recht erkannt, daß die Angeklagten «on dcr Anllagc der ihnen zur Last gelegte» That» Handlung der Veruntreuung freigesprochen, und von dem Ersatze der Konen lo»ge;ählt werden, und zwar in der Erwägung, daß die am Grund und Boden befindlichen FeldfrÜchte. so lange sie nicht abgenommen erscheinen, al« ein dem Grund-complex ankiebende» unbewegliche» Gut anzusehen sins und somit al« ein Handpfand einem Dritten nicht Übergeben werden können, — in ferner Er» wügung. daß der Privatbayeiligle Mathias Loh-ninger den Beweis eine» gerichtlich erworbenen Pfandrechie« auf ein bewegliches Gut der Anqe-klagten nicht geliefert hat, — und in endlicher Erioägung. daß bei Abgang der zum Begriffe einer Veruntreuung erforderltchen ge,etzlichcn Criteriea von einer strafbare« Handlungsweise nicht die Rede sein kann. E« erübriget somit dem Privatbetheiligten nicht» antere«. als den LivilrrchtSweg zu dnrtt:n. (Itack Capo d'Jftria.) Wegen Ueler« füllung des hiesigen kretsgerichtlichcn Gefangen-Hauses werden demnächst 20, meist zu mehrjährigen schweren Kerkcrstrafea verurthcitle Hast-singe in die Strafanstalt zu C a p o d'I st r i a iiber'ührt werden. tHauptverliandlnngen.) In dieser Woche finden wegen der FaschingStage nur an zwei Tagen Haupivcr-Handlungen statt und zwar: TonnerStag den IS. d. M. (Borsitzender L G R. v. Schrei) Wilhelm Gereke Maje-ftältbeleidigung! Anton Sorko und Helena Pefari« 8 Anlon Wounetz Tiebstahl; Samstag den 17. d. lBorfitzender L G R. v. t^arzarolli) Adrea» Hlode Dieb, stahl: F»anz Mori Unzucht wider die Natur: MarluS Schupaik Diebstahl! Franz und Johann Krumpak, körperliche Befchätigung! Johann Witzmann Z Z3S! Franz Ribemik, Diebstahl. (Statistisches) Bei den 20 dem hiesigen l. k. Kreisgerichte unierstcbencen Bezirksgerichten waren im Jahre 1876 anhängig: 2072 zum Abschlüsse und blieben 93 noch anhängig. Die Zahl rer Strafsälle wegen Uebertreturgen betrug in tem gleiche« Zeitraume bei den genannten Gerichten 8089. hievon erfolgte eine Entscheidung in 7!)29 Fällen und blieben mit Schluß oeS Jahres > och anhängig 160 Fälle. Endlich belief sich tue Zahl der in dem abge-loufenen Jahre von diesen 20 Bez. Gerichten ge-pflogenen Voruntersuchungen Über Vervrechen und Vergeh?» auf 364, wovon 305 beendigt wurden und 59 noch mit Jahresschluß anhängig verb.ieben. Löeater Lunli «nd Literatur. (Concert in Dicht.) Bon Seiten der hiesigen Casino-Direction ist an das rühmlichst be-kannte „G ra z er D a m e n qu a r l ett", bestehend au» den Frl. Fonni, Marie und Amalie Tschampa un^ Marian» Galowitsch da» Ersuchen e, gangen. demnächst im Easinosaale ein Concert ;n veranstalten. Wie wir nun mitzutheilen in der Lage sind, ha>en sich die Damen bereit erklärt, diesem Ersuchen F»lge zu leisten und am 18. d. hier zu concertiren. L« steht dem kunst. und mufikliecenden Publikum unserer Stact somit wieder ein genußreicher Abend in Aussicht. Machtrag. Letzte politische ?! achrichten. In der u u g a r i s ch e n M i n i st e r k r i s e wurde gestern noch keine Entscheidung getroffen. S e n n y e y und M a j l a t h sollen sich noch nicht zur Annahme der Mission einer EabinetS» bildung entschlossen haben. Die Minister T i S , a und E z e l l haben sich nach Pest begeben. Sen-ntict) und Majlath bleiben noch in Wien. Wie der „Pol. Eorr." telegraphisch aus Bu-k a r e st mitgetheilt wird, ist S o l i m a n Bey, der erste Kammerherr des S u l t a n S. den 8ten d., dort nach Wien durchpasslrt. Derselbe ist mit einer Special-Mlssion des Sultan« an Se. Ma-jestäl den Kaiser betraut. Landwirtöschatt. Landet. Industrie. «Wiener Frucht, und Waarenbörse »o« 10. Februar.) (Orig.-Telg.» Man noiirtc?r. IO» Kilo-gramm: Weizen Banaler von fl. ls.80—lz .vs. Theiß von fl. 13. —13.80, Theiß schweren von fl. 1Z. SO 14.45. Elovakifcher von fl. ,2.30—13.30, bto. schw. von fl. 13.40—14 30, Marchfelder von fl. 13.60—13.80, Wala» chifcher von fl. —.--, Usance pro Frühjahr von fl. 12.ttS-12.7S. R o ggen Nyirer und Pesterboden von st. IO.ua—10.80, Slovakischer von fl. IV.M— tO.!X> Anderer ungarischer von fl.10.S0— 10L0, Lösterreichisch,r von fl. 1S.K0—lO.SOGerft e Slovakische von fl. 8.50— 10 40, Obenmgarische von fl. —.-.—, Lesterreichiich von fl 9.--9.30, Futrergerste von fl. 6 30—65« ungarischer von fl. .--.—, Cinquantin von fl. 7.50 —7.80, auf Lieferung pro Sevlember von rl — -. Hafer ungarischer Mcrcanril von fl. S.20— S.40. dto. qereuterl von fl. 8.60—6.70, Böhmischer oder Mährischer von fl. —.--, Usance pro Frühjahr von fl. 7.3^—790 RepS Rübser von fl. —.-- Hourse der Wiener Aörle vom 10. Februar 1877 Goldrente . . .........74.45 Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 63.05 , » in Silber . 68 50 1860er Staat« AnlehenSlose .... 111.50 Baukactien...........838 Ereditactica ..........148.90 Vonbon............123 — Silber............114.nO Napoleond'or.......... 9.83'/» Ä. f. 2)!ünjducaten........ 5.87 100 Reichsmark.........60.35 Kleine Anzeigen. Jidf ip diese Rubrik »Injeschal-t«t» Anninti bi» za 6 Zeilen Raiir wird mit 20 kr. bereolmet. Auskünfte werden in der E*pe-iition diese» Blattes bereitwilligst nnd unentgeltlich ertheilt. Ein schön moblirtes Zlm mer ir>. II. Stock, mit reizender Am -icht, ist zu vergeben im birmhii liehen Hause, Neubau. 91—1 Eine kleine Reallt&t mit Grund, nahe bei Cilli. io einem belebten MarU i*t billig xu verkaufen. Auskunft in der Aduiin d. BL 92—1 15 Klafter 32-iölL Buchen-Seheiterhulz ist billig zu verkaufen. Aonkunst in der Admin. d. BL 98—1 ooooo+oooo pilepsie so— glKallraetat) heilt brieflich Iiit Sptoltlttil Dr. Kil gllarh. 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I Brust- und Lungeukrankheiten welcher Art dieselben auch sein mögen, werden mittelst t*4 nach ärztlicher Vorschrift bereiteten "| y~| y h Sctintero Kränter-Allop von 15—8 Frauz Wilhelm, Apotheker in Neirnkirchen. am sichersten beseitigt. Dieser Last bat sich auf eine außer-oroentlich zünftige Weise gegen HalS- und Prustlmer;e«, wrivve, Heiserlei», Husten und Schnupfen betvährt. Viele Ad-itehmer bestätigen, nur diesem Saft Hütten sie anjzcnebinen Schlaf ;u verdanken. Vorzüglich bemerlensioerth ist dieser Sa st als Prüsetvativ bei Nebeln und rauher Witterung. Zu Folge seine» äußerst angenehmen Geschmackes ist er Kindern nützlich ein Bedürfniß aber lungenkranlen Menschen; Sängern und Rednern gegen unflotte Summe oder gar Heiser-keil «in nothwendiges Mittel. Zahlreiche Zeugnisie beitätigen obige Angabe. — Mm Beweise deS Gesagten führe ich nachstehend anerkennende Zu-fchriften an: Herrn FranzWilbelm, Apotheker in Neunkirchen. B> ronie, Post Äönigitadtl, S>. Februar 1876. Meinen herzlichsten Tank Euer Woblgeboren sür die Zusendung Ihre» Wilhelms Schneebergs-Kräulei Allov. ich fühle, daß mir dieser AUop bei meinen ^ungenleiden gute Wirkung ge-macht hat. ich bitte Sie daher, mir noch 2 Flaschen Wilhelm'S SchnecbergS Aräuter-Allop v«r Post gegen Nachnahme em;u> senden. Es ieichnet sich mit aller Hochachtung Ihr dankschul-diger Kran; Aozelfa, Lehrer. Herrn Franz Wilhelm, Avotheker in Zleunkirchen. B o s ko w i ß. 2. Juni 1876 Ich erfuche freundlichst, mir postwendend, wie letzt- gesandt, zwei Flaschen Wilhelm's Schneebergs KräuterAUsp, iese« so vorzüglichen Mittel«, einzusenden, es bat hier einer sehr schwer erkrankten Frau so heilsam gewirkt, daß sie den Gebrauch fortsetzen will. Mich bestens emvieblend hochachtungsvoll Mortz Taxi. 9C Diejenigen P Z- Käufer, welche den feit dem Jahre 1855 von mir erzeugten, vorzüglichen Schneebergs Kräu-ter AUop echt zu erhalten wünschen, belieben stets ausdrücklich Wilhelm's Schneebergs Kräuter-Allop zu verlangen. Anweisung wird jeder 5Ufät beigegeben. Eine vers»egelte ^riginal-Flischc lostet I fl. 25 kr. und ist stets im frischen Zustande zu haben beim alleinigen Erzeuger Tl. Wiliißlm, AnoMer io Neonfischen, Hiederösterreicü. Die Verpackung wird mit M kr. berechnet. Der echte Wilhelm'S SchneedergS Kräuler-Allop ist auch nur zu bekommen bei meinen .Herrn Abnehmern in llilli: Vanmdach'sche Apotheke, F. Rauscher: Agrant: Eiy. MitUdach, Apotheker; Älogenfurt: «»rl iklementschitsch: Lalbach: P. Lassnik i Peltau: <5. Girod, Apotheker! Marburg: AloiS Quaudeft; WaraSdin: Dr. A. Holt«, Apotheker. 1. il |er«n«iebt( in» BeiaaMwtMlichn Mekadtut Wiihes» B«hdru<«e»»i von jtimm m EUli.