Die Deattche Wacht et 14(1 nl |e»en ©onnlaa «Bb «.Bsnltafl laotfleal uat toftrt riamnt btt e.BBlao*beUaa« D i e C U t n a i f> für Mfli auf ,n'< »... «• J»n»i«lrt8 11.6. «Ht »UrteijäbfiU» l 1.«. baXb)d«tia lt"r»^Mn|M,Tu ,40.- Cte iS TlL t,,, , iftttrn OU6»aaO,-»-l«alI«a W* 3l. an» ---»»>5U 6m« ffl. Oech», H°uv>bl»tz t. l. Stock abgegeben »erben. Heatrrfte »ri9 : Mlllwoch nitb eomftaa 10 Ubr ■•nrittaa. €bt< fSafte Wftbm »X» m bet Buchbeadewi Iohaaa «»takt brtfi:rotHi(ift ertheil«. « ch r > s t le i« u a a AaaMMas Wt S I »lack ebrnMaakr»' »,a n_..'a^.k..* ..»»>».. . . ... - *n< ber «ann- ..» fH.eT.ane.) - ««UaMlWM» lab »o'afid. - " millao« (Mt CabMtnne maBatlift (I. —.SS.ewttelidbna (l. 1.6» atemen An.eigen emgeqea. 3a 4iQ. »allen . lch< beim Verwalter bei Deulichea Wacht Eprechlluabea »aa 11—1» Uhr Bortnitto«« an» van s—5 Übt Nachmittaa». (Ha«. Sir. 5, I. Stock. S»rech»,Bdea be« Herausgeber» uBb «ebaetear» ! 11— — ~ ßrtlaffei Wai SekacJeat uabetaaat »ab, tonnen nicht barilckstchtt«, werben. Nr. 7 Cilli, den Donnerstag 25. Jänner 1894. XIX. Jahrgang Die Aufgabe des deutschen Volkes. WaS thut uns noth? Das ist allemal «ine wichtige Frage für Menschen und Nationen — entscheidend für den Augenblick, inhaltsschwer für die Zukunft. Die Antwort aus diese Frage hat jüngst Dr. M e n ge r in der JahreSver-sammlung deS deutschfortschrittlichen Vereines in Tropvau gegeben, eine Antwort, für das ganze deutsche Volt in Oesterreich beherzigenswert!). Die Warnung, welche Dr. Menger bei dieser Ge-legenheit an die Adresse der Deutschen richtet, ist wahrlich überaus zeitgemäß, denn es ist nicht zu verkennen, daß die Deutschen in Oesterreich jene Lässigkeit noch nicht überwunden haben, welche sie, während in vergangener Zeit die Männer ihre« Vertrauens an der Spitze der StaatSgeschäfte standen, gerade damals die größten nationalen Verluste erleiden ließ. Der Deutsche überließ damals AlleS der Regierung — auch das. waS jedes Volk unier allen Um-ständen selbst leisten muß, wenn sein Besitzstand gefährdet wird. Erst unter ungünstigen Ver» Hältnissen, wie sie in den Achziger Jahren sich entwickelten, erinnerten sich die Deutschen der eigenen nationalen Pflichten, ohne aber dabei die gleiche Ausdauer zu beweisen, welche ihren nationalen Gegnern eigen ist, ob diese nun gutes oder schlechtes Weiter für ihre Arbeit haben. Da sagt nun Dr. Menger: Doppelte Thätigkeit in öffentlichen Dingen ist derzeit nöthig, wenn Heil und Fortschritt für die Deutschen Oesterreichs auS der gegenwärtigen Lage hervorgehen soll. Dieselbe Mahnung haben die Führer der anderen coalierten Parteien an ihie Gesinnungsgenossen eindringlich gerichtet. Bei den Klerikalen macht sich auch durchaus eine Aer letzte Hras von Hilli. Historische Ski»,« v. Ä. Walden. 3) tRachbruck verboten.) Am 1. Mai 1438 berufen sich die Herzoge wirklich auch aus Kaiser Albrecht II., er möge ihnen und den Cilliern gewisse Tage festsetzen, welche sie durch ihre Räthe beschicken oder zu welchen sie selbst kommen wollen; dort sollten dann die österreichischen FreiheitSbriese, welche durch die Erhebung der Grasen von Cilli in den ReichSsürstenstand verletzt worden seien und andere Beweise vom Könige eingesehen und vernommen werden. Die Herzoge gelobten auch, dann die Entscheidung des Kaisers in dieser Sache als Ultimatum anzunehmen und waS er anordnen würde, getreulich zu vollführen. Trotz-dem blieben sie dabei, daß die Erhebung der Cillier Grafen zu reichsunmittelbaren Fürsten eine widerrechtliche war und daß die beiden Grafschaften Cilli und Ortenburg ein Theil ihrer Fürstenthümer, Lande und Gewalt feien. Zwischen dem Herzoge Friedrich IV. und den Grasen von Cilli war eS bisher noch nicht zum offenen Bruch« und zu den Waffen gekommen, wenngleich schon im Jahre 1437 von der Partei der Cillier mehrere Verletzungen der landesfürstlichen Gewalt und Rechte, ja selbst erhöhte agitatorische Thätigkeit geltend. Die Mahnung wird also beherzigt. Dr. Menger seinerseits verschärft diese Mahnung und ruft den Deutschen zu. daß es für sie der Beginn zu tief-stem Falle, zu dem schwersten Verluste wäre, wenn sie jetzt ihrer nationalen und politischen i Pflichten in Unthätigkeit und Apathie vergessen, und sich bequeme Lauheit durch Preisgebung j ihrer politischen Principien und nationalen In-teresse erkaufen wollten. Die Eoalition kann nur dann ein allmähligeS Emporkommen der Deutschen bringen, wenn die Deutschen Thatkraft und Opserwilligkeit — bei aller Ehrlichkeit in Bezug übernommener Verpflichtungen gegenüber der Coalition — bekunden. ES ist also turch die Coalition keine Zeit der Ruhe nach langem, anstrengendem Kampfe gekommen. Die Coalition kann nicht daS leisten, waS die Deutschen unter allen Umständen für sich selbst thun müssen. Die Coalition schützt nur den gegen» wärligen nationalen und politischen Besitz-stand, um Zeit und Freiheit für die zurück-gebliebene wirthschafiliche Arbeit zu schaffen. Was aber dereinst nach der Coalition, nach der gegenwärtigen Combination der gegenwärtigen politischen Verhältnisse werden soll. daS. waS auS der Coalition herauswachsen soll: daS wird jetzt vorbereitet, zu der künftigen politischen und nationalen Lage in Oesterreich wird jetzt während der Coalition der Grund gelegt. Und wet^e dem, der diese Zeit der Vorbereitung eines künstigen Schicksales nicht voll und ganz auszunützen ver-standen hat. Für die Deutschen ist mit der Coalition keine Zeit zum Schlafen gekommen. Dr. Menger faßt die Aufgabe, welche jetzt obliegt, in die Worte zusammen: Deutsches Bewußtsein, politi-sches Leben zu erwecken, zu erhalten, deutschen Besitzstand im letzten Dorfe zu wahren; gesunde sociale Entwicklungen, insbesondere beim Mittel- echte Raubzüge im herzoglichen Gebiete verübt worden waren. Graf Siefan von Modrusch, Veglia und Zengg < ein Frangipan) war mit dem Grafen Ulrich in Fehde. Iost Fürtenegger, ein Vasalle der Cillier, hatte von dem Grafen von Modrusch, herzoglichen Hauptmann in Krain, sich losgesagt und dessen Feste O e s e l belagert. In dieser Fehde kam großes Unheil und Verderben über mehrere Güter der herzoglichen Herrschaft L a n d r a ß in Krain. inSbesonderS die drei Dörfer D ü b-fch en d o rf, Rau n und Osterz. DieHäuser wurden geplündert. Vieh und Habe weggeschleppt. Männer, Weiber und Kinder mit Schlägen über-häuft und die Kirche in Dübfchendorf aller geist-lichen Geräthfchaften und Kostbarkeiten gänzlich beraubt. Alles das geschah mit Wissen, Willen und Vorschub des Fürteneggers und des Jörg G a l l in offenbarer Erhebung gegen ihre Erbherren und Landesfürften. Auf den Hilferuf des Herzogs über Landfriedensbruch bei den Landständen ward von diesen in Gemeinschaft mit den herzoglichen Räthen Ulrich von Stubenberg zum Richter ausgestellt, der beide Theile vorlud. Vergeblich war am 20. December 1437 bereits der dritte Termin verflossen. Am I. Februar 1438 begehrt« Herzog Friedrich durch seine Redner einen RechtS» spruch aus seine Klage gegen Fürtenegger, den Vasallen der Cillier. Dieser wurde bei offener stände zu unterstützen. Arbeit und Unternehmungs» geist zu fördern. Schule und Bildung zu pflegen. Man kann nicht sagen, daß sich das deutsche Volk in Oesterreich, daß sich die Fortschrittlichen daselbst diese von Dr. Menger augeführien Bor-ausfetzungen einer besseren Zukunft bereits all-gemein und in besonders hohem Maße zu eigen gemacht hätten, daß in diesen Stücken schon ein reges Vorwärts- und Aufwärtsstreben bemerkbar wäre. Die erhöhte Thätigkeit wird man nur bei den Gegnern gewahr. Wie wühlen und graben die Jungtschechen, die Slovenen, um für ihre Bestrebungen den Boden zu bereiten, damit einst ihre Saat aufgehe! Wie viele Anträge haben die Jungtschechen nicht schon eingebracht, seit der böhmische Landtag versammelt ist. Diese Anträge können heute nicht aus Erfolg rechnen; sie haben aber doch den Erfolg, das tschechisch, Volk in Athem zu halten und dessen Aufmerk-samkeit auf diese Dinge zu richten. DaS alleS findet in der deutschen Bevölkerung nicht den-jenigen Nachhall, nicht die so'ortige Ablehnung, welche es verdiente. Die Bekämpfung dieser Agitationsanträge wird auf Seite der Deutschen durchaus nur den Abgeordneten in den Vertre-tungSkörpern überlassen. DaS Volk selbst muß sich da zur Zurückweisung melden, kommen die--selben nun von Tschechen oder Slovenen. Wir Deutsche in Oesterreich haben viel versäumt — und nichts mehr zu versäumen. Mmschan. — (Ein alpenländifcher Städte» bund.) Angeregt durch die Bestrebungen der deutschen Städte in Böhmen und Mähren, welche behus« gemeinsamer kräftiger Abwehr der na-tionalen Gefahren sich zu einem Bunde ver-einigen, befürwortete das „Grazer Tagblatt" auch für die Alpenländer die Gründung eines Thüre dreimal zur Gegenrede aufgerufen. Nie-mand erschien. Hierauf erkannten Richter und Beisitzer dem Landesfürsten daS Recht zu, den friedensbrüchigen Unterthan zu bestrafen, wenn er könne. Ein gleicher Gerichtsbrief ward dann zwei Tage darauf dem Herzoge wider Jörg Gall gefertigt, welcher an der Beraubung von Düb-schendorf, Raun und Osterz thätigen Antheil ge-nommen hatte. Sogar der herzogliche Haupt-mann zu Landraß, Jörg Abfalterer, ward in diese Fehde hineingezogen, welcher dem Herzoge meldete, daß der Cilli'sche Burggras zu Gurkfeld schon während der Reise des Herzogs nach Je-rusalem die herzogliche Schiffsbrücke zu Zirklach zerstört und die Schiffe nach Gurkfeld geführt habe, nun auch die Fergen (Schiffer) nöthigen wolle, in den Dienst der Cillier zu treten. Dieser Vorgänge ungeachtet war eS nach urkundlichen Andeutungen bis zum 17. August 1439 zwischen Herzog Friedrich und den Cillier Grafen doch noch nicht zum Kriege gekommen, wenngleich die alten Cillier Chroniken (bei Hahn und Cäsar) den AuSbruch blutiger Feindselig-keilen in daS Jahr 1437 hinein versetzten. Wirklich mußten sich auch beide Theile — Herzog Friedrich IV. aus Rücksicht für die Ver-Hältnisse und verwandfchaftlichen Beziehungen des Kaiser» Albrecht II. zu den Cilliern, die Grasen von Cilli aber aus Furcht vor dem ReichSoberhaupte — vor offener Waffengewalt zu- 2 Städtebunde«, welcher nachdrücklichst das na-tionale Wohl der Deutschen zu vertreten halte und eS viel erfolgreicher thun könnte, als irgend eilte noch so starke Körperschaft. Der Vorschlag ist wirtlich der Erwägung werth,' weshalb wir unsere führenden Kreise daraus aufmerksam machen. — (Kampf gegen Hohenwart.) Di»S Organ des CleruS und des Fürstbischof« Missia in Laibach weiß Verschiedene« über die von den Radikalen gegen den Grafen Hohenwart unternommene Aktion mitzutheilen. Radikale Elemente bemühen sich namentlich in und um Moste bei Radmannsdorf, aus jede Weise Unier» schriften für ein Mißtrauensvotum, da« dem „slovenischen Abgeordne'en" Grafen Hohenwart übermittelt werden soll, zu gewinnen. Wie schwer «S den Herren trotz der Hilfe des .Narod" wird, eine MißtrauenSkundgebung zustande zu bringen, beweist zur Genüge der Umstand, daß an derfelben schon seit Ende October herum-geschmiedet wird. — (D i e Steuerreform). Es besteht seitens der Regierung die Absicht, die Steigerung unserer Staatseinnahmen, welche sich schon in der nächsten Zukunft als nothwendig erweisen wird, in Combination mit der Umgestaltung der von Dr. Steinbach eingebrachten Steuer-vorlagen durchzuführen. Bekanntlich nahm die Taaffe'sche Regierung den Standpunkt ein. die Steuerreform solle den Ertrag der direkten Steuern nicht erhöhen, sondern nur gerechter vertheilen. Deshalb sollte der ganz« noch unbe» stimmte Ertrag der künftigen Einkommensteuer zu Nachlässen an der Erwerb-, Ge-bände- und Grundsteuer verwendet werden. Fmanzminister v. P l e n e r steht dem gegenüber auf dem Standpunkte, daß einerfeits die Nachlässe nicht unbestimmt bleiben, sondern fixiert werden sollen, daß aber andererseits diese Nachlässe nicht dem ganzen Ertrage der künftige» Einkonlmensteuer gleich kommen müssen. Nur ein Theil wäre zu Nachlässen, der Rest zur Erhöhung der Staatseinnahmen zu ver-wenden. Durch «ine Umarbeitung der Steuer-vorlagen in dem Sinne, daß die Einkommen-steuer mit einem bestimmten Ertrage veranschlagt und dieser, aber auch nur dieser, zur Herab» setzung der Erwerb-. Gebäude- und Grundsteu«r verwindet wird, kann man zwei Ziele mit einem Schlage erreichen: Erstens die Nachlässe fixieren und so dem steuerpflichtigen Postulate gerecht werden, daß die Bevölkerung immer genau wissen muß, was sie an Steuern zu zahlen ha«, und zweitens Mehreinnahmen erzielen, indem man den Ertrag der Einkommensteuer so mäßig ansetzt, daß aller Voraussicht nach schon von Ansang an und mehr noch in den folgenden Jahren bedeutende Ueberschüsfe resultieren. Auch „De«tfche W«cht" sonst sind wichtige, zum Theile durch den jetzt erhöhten Einfluß des SieuerausschusseS und seine« Obmannes veranlaßt« Abänderungen in Vorbereitung begriffen. — «Kleine politische Nachrichten). Der. Zusammentritt deS Reichsrathes ist für Donerstag, den 22. Februar in Aussicht genommen. — Abg. Po lzhofer hat in einer Wählerversammlung in Mannersdorf erklärt, daß er aus der Deutschen Nationalpartei austreten werde. Auch der Abg. Fürnkranz soll, wie daS »Deutsche VolkSblatt" meldet, eine Er-klärung abgegeben haben, daß er diese Partei v erlassen werde. — S t e i n w e n d e r hat die ihm angetragene Wieder-Candi-d a t u r in ver Städtegruppe V i l l a ch für den Reichsrath angenommen. — Bei der gestern stattgefunden«»« Reichsraths-Er-gänzungSwahl im Slädtebezirke L e i t -meritz-Leipa wurde Dr. Funke, Advokat und Bürgermeister in Leitmeritz, und in der Siädtegruppe P i f e k - Strakonitz der jung-tschechische Candidat Kurz gegen den Alt-tschechen Dr. Sieidl neu gewählt. — Trotz des Ausnahmszustandes und des OmladinaprocesseS fanden in den letzten Tagen in Prag hoch» verrätherische und antidynastisch e Kundgebungen statt. — Dem Vernehmen nach übergab am Montag der Flügel-Adjutant des Kaiser« Wilhelm v. Moltke, dem Fürsten Bismark ein a. h. Handschreiben, in welchem Kaiser Wilhelm unter Ueber-sendung einer Flasche alten Weine« den Fürsten zu seiner ReconvaleScenz nach überstanden«! Influenza beglückwünscht. Fürst B i s m a r k erwiderte dem Kaiier dankend, daß er sich un-mittelbar nach dem GeburtSfeste des Kaisers (27. Jänner) bei Seiner Majestät in Berlin melden werde. — Die ungarische Regierung erfährt ob ihrer kirchen-politischen Vorlagen Schwierigkeiten. Die l:> berate Partei, eine Hauptstütze des Ministeriums, haben 25 hervorragende Politiker verlassen. CleruS und Hochadel rüsten sich mit der radikalen Opposition zum Sturze de« Mini-steriums Wekerle. — Infolge antidynastischer und für daS Herrscherhaus gefahrdrohender Er-scheinungen ist Ex-König M i la n zum Schutze seines 17jährigen Sohnes, des Königs Alexander, nach Belgrad gereist. Aus Stadt und Land. i Cilli. am 20. Jänner 1894. Der letzte Graf von Cilli. Auf verschiedene Anfragen, welche das höh« Interesse an der Geschichte veS letzten Grasen von Cilli 1894 beweisen, erlauben wir uns mitzutheil«», daß der Name des Verfassers Bruno W a l d e n ein Pseudonym ist. Die ganze Skizze über den Grafen Ulrich dürfte noch 10—12 Fortsetzungen haben Jnfpieierung. Am Montag nacht« traf der Commandierende ver 28. Jnfanterie-Truppen-Division Fi)!L. Ludwig H e g e d ü s von T i s z a-v ö l g y au-5 Laibach hier ein und inspirierte am Dienstag die hiesige Garnison. In seiner Begleitung befand sich sein Adjutant Major Michael von Ainitz. Die beiden Herren waren im Hotel zum „Elefanten" abgestiegen. Grabstellengebübren für die Ge-meindefriedhofe in Cilli. In der mon-tägigen Sitzung des steiermärkischen Landtages beantragte namens de« AuSschußeS für Gemeinde-angelegenheitrn Abg. Dr. Bayer, folgende Grundsätze sür die Grabstellengebühren für die Gemeindesriedhöfe in Cilli zu beschließen: I. Die Stadtgemeinde Cilli ist berechtigt, iiir die Beerdigung von Leichen auf ihren Friedhösen eine Gebühr von der Verlaffenschaft oder von anderen nach dem Gesetze zur Zahlung ver-pflichteten Personen zu fordern. 2. Zur Beer-digung gehört die Anweisung der Grabstelle. die Herrichtung des Grabes und die Vornahme der Bestattung im Grabe. 3. Die Gebühr sür die Beerdigung einer Leiche, auf die einfachste, in der Gemeinde übliche, den Anforderungen der Gesundheitspflege und des Anstanoes ent-sprechende Weise darf, wenn es sich um eine im Gebiete der Stadtgemeinde Cilli verstorbene Person oder um eine biselbst gefundene Leiche handelt, nicht höher als mit vier Gulden fest» geketzt werden. Weitere Zahlungen dürfen außer dem Falle eines Uebereinkommens, se» es für die Stadtgemeinde oder für wen immer, aus keinem Grunde gefordert werden. Eine solche Leiche ist in dem Grabe so lange zu belassen, als eS die jeweiligen Sanitätsgesetze vorschreiben. 4. Die Gebühren sür eine andere als die einfachste, in der Gemeinde übliche Weise der Beerdigung werden durch einen besonderen von der Stadtgemeinde Cilli vorzulegenden Tarif festgesetzt, welcher der Genehmigung durch den Landesausschuß im Einverständnisse mit der k. k. Statthalterei zu unterziehen ist. Bei Fest-setzung dieses Tarif« ist von dem Grundsätze auszugeben, daß die Grabstellengebühren nicht zur Erhöhung des Gemeinde - Einkommens, sondern nur zur Deckung der erweislichen Aus-lagen für die Anlage, Erhaltung und Ver-waltung der Friedhöfe sowie kür die Ver-zinsung de« Anlagecapitals dienen dürfe«. 5. Die einzuhebenden Grabstellengebühren können im politischen Executionswege eingebracht werden. 6. Die eingehobenen Grabstellenge- und K a tz e n st e i n im Schallthale. Herzog Friedrich IV., der als Landessürst und Schutz-Herr zur Vertheidigung des Bischofs von Gurk, seiner Herrschasten und Leute verbunden war, sendete zwar bewaffnete Hilfe. Allein der Krieg gegen die mächtigen und übermüthigen Grafen von Cilli wurde vom landesfürstlichen Herrn nicht mit dem erforderlichen Nachdrucke geführt; größtentheil« wohl darum, weil andere Begeb» niffe die Anstrengung aller Macht und seine Thätigkeit erforderten. Nachdem im Jahre 1438 Sultan Murad, oder Amurath, der Schrecken Asiens und Europas, in Siebenbürgen «ingesallen und dort eine barbarische Verwüstung angerichtet hatte, entschloß er sich für daS Jahr 1439 zu einem neuen Plünderungszug nach Ungarn. In Ungarn war alles höchst be-unruhig»; bereits belagerte Murad die Festung Semedria ; der DeSpot von Serbien und Schwie» gervater Ulrichs von Cilli, Georg Brankovic«, war nach Ungarn geflohen. Man rief Kaiser Albrecht II. aus Böhmen zu Hilfe. Albrecht eilte an die Theiß, fand jedoch nur ein schwache« Heer gegen die Riesenmacht Amurath«. Seuchen, Desection und Muthlosigkeit vor. Er selbst, be-reitS von d«r Krankheit ergriffen, in vergeblichen Unterhandlungen mit den Polen, eilte nach Gran und wollte sich von da nach Wien bringen lassen, starb ab«r zu Langendors am 27. October 1439 im 49. Jahre feine« Alters, nachdem er rückhalten. Es trat sür kurze Zeit die unHeim-liche Ruh« vor'einem Gewiner ein. Es sollte in seiner ganzen Heftigkeit losbrechen. Auf dem Bischofsstuhl« zu Gurt behauptete sich Johannes Schallermann, ehedem Propst zu Brixen und später apostol. Orator zu Basel, vom Papste Eugen IV. zur bischöflichen Würde erhoben. Dieser Mann war ein besonderer Gunst-ling Herzogs Friedrich I V. und er belohnte diese Gunst mit gänzlicher Hingebung an den Herzog. In Gemeinschaft mit seinem Kapitel verbürgte er sich dem Landessürsten (21. December 1436) zu beständiger Treue und Willfährigkeit. Bald und aus noch nicht klar erhobenen Ursachen zer» fiel Bischof Schallermann mit den Grasen von Cilli, welche sogleich mehrere gurkische Schlösser besetzten und alle bischöflichen Güter feindlich behandelten, die innerhalb ihrer Grafschaft lagen. Hier bemerkt die Chron. Celej. pag. 688. . . . „und deS Krieges Ansang war ein Bischof Johannes Scholdermann, demselben der Fürst von Oesterreich wider den Cilly in geheimb Volk zu» schob und Hülfe that.* Bischof Johannes wen-dete sich an seinen Gönn«r, Kaiser Albrecht II. und bat diesen, den entscheidenden AuSspruch zwischen ihm und den Cillier Grafen zu thun (12. Februar 1439). Da sich diese Vermittlung verzögerte und durch den frühzeitigen Tod des Kaisers Albrecht II. von selbst aufhob, so griffen die Cillier zu den Waffen. An der Spitz« ihrer Vasallen und Söldner stand als Feldhaupimann »in böhmischer Edelmann. Jan Wittowec. welcher wahrscheinlich vom Grafen Ulrich von Cilli. während er Statthalter in Böhmen gewesen, als Söldnerhauptuiann in seine Dienste genommen, und mit Gütern reichlich beschenkt worden war. Er hatte sich auch bereits mit einem Kärntner Edelsräulein von Weißbriach verehlicht. Dieser Mann fiel sogle'ch die bischöflichen Besitzungen in der Cillier Mark an. gewann die Burgen Andernach (oder Anderburg) und Helfenberg, welche dem ehemaligen Kerkermeister des Grafen Friedrich von Cilli, Ritter Jodock von Helfen-berg, gehörte. Beide Schlösser wurden gebrochen. Schnell eroberte er dann die Feste Plankenstein, die Thürme zu Weitenstein und Pöltschach, zu Neuburg an derKanker und die Beste Ertenstein, welche einem Edelherrn zu Neitberg gehörte. Fast alle wurden ausgebrannt oder gar ge» brochen. Bei Bischoflaak in Krain wurde mit den landkSsürstlichen Reisigen blutig gekämpft und deren Anführer Christas von Fladnitz, er» schlagen. Bei dem Zuge gegen die bischöfliche Feste Nasseusuß wurde der Feldhauptmann Dirn» bacher mit vielen Anderen gefangen genommen und in die Thürme von Krapina fortgeschleppt. Aus Furcht und Vorsicht, den Feinden keinen festen Standpunkt darzubieten, sollen die Cillier Grafen selbst einige ihrer eigenen Burgen zer» stört haben, wieHocheneck, Schön st ein 1894 bühren fließen »n die Gemeindecasse der Stadt Cilli, aus welcher die gesammten Kosten der Friedhofanlagen und Verwaltung sowie d«r Beerdigung zu bestreiten sind. 7. Für Personen, welche aus das Armenrecht Anspruch habe», ist die Grabstell« unentgeltlich beizustellen. Dies gilt auch von ollen Armen, welche in einem öffentlichen Krankenhause in der Stadt Cilli verstorben sind. Allfällige Rechte der Stadt-gemeinde, den Ersatz dieser Kosten nach dem jeweiligen Stande der Gesetzgebung von der Heimatsgemeinde der nicht nach Steiermark zuständigen Armen rückzusordern. werden durch diese Bestimmungen nicht berührt. Die vor-geschlagenen Grundsätze wurden nach dem Antrag des Abg. Mayr tu bloc angenommen. Verlobungen. Herr Dr. Raimund Neckermann, Advocat in Graz. (Sohn deS verstorbenen Bürgermeisters Dr. Neckermann in Cilli) hat sich mit Frl. Elßler in Graz ver-lob». — Herr Anton Hruschka. Ingenieur der Gewerkschaft »Berg» und Hüttenwerk Stor6" und k. k. n. a. Lieutenant der Landwehr hat sich mit Frl. Gusti P a l l o S in Cilli verlobt. FafchingSchroni?. DaS Veteranen-vereinskränzchen findet am 3. Feber und nicht am 2. Feber, wie wir in der letzten Nr. irrthümlich berichteten, in den Casino» lokalitäten statt. — Im Gasthof zur „grünen Wiese" wird am 2. Feber ein „Bürger-kränz chen" abgehalten und am 1. Feber kommt die „Hundsbrucker G ' m a n" zu einem Ball in der .Krone" zusammen. Section Cilli des deutschen und österr AlpenvereinS Am Samstag hielt die Seciion Cilli des deutschen und österr. Alpenvereins im Salon deS Hotels .Elefant" eine Monatsnersammlung ab. in welcher mehre wichtige touristische Angelegenheiten, die Um-gebung CilliS betreff.nd, besprochen wurden. Herr Jngmier L i n d a u e r hielt einen sehr interessanten Vortrag über die Sannthaler Alpen, welchen er durch Demonstrationen mit einem Relief, die Sannthaler Alpen darstellend, und Photographien unterstützte. Die Erschienen zollten den instruktiven und geistvollen AuS-führungm deS Vortragenden die größte Aus-, merlsamkeit und lebhafte Anerkennung. Jubiläum des Herrn Theater DieectorS Frinke. Am Sonntag feierte Herr Theater-Director F r i n k e gleichzeitig mit seinem 50. Geburtstag sein LojährigeS Schau-ipieler- und sein Ivjähriges Direktor-Jubiläum, auS welchem Anlasse der geschätzte Direktor von allen Seiten die schmeichelhaftesten Anerkennungen und Glückwünsche erhielt. Einen ausführlichen Bericht bringen wir in der nächsten Nummer. am 22. desselben Monats sein Testament hatte aufsetzen lassen. Durch jdiefeS Testament, worin er, falls seine schwangere Gemalin einen Sohn gebären iollte, neuen Vormünder aus allen seinen Ländern, Böhmen, Ungarn und Oesterreich, und die Er-ziehung des Prinzen in Preßburg unter der Oberaussicht der Mutter der Königin Elisabeth angeordnet hatte, wurde die so oft schon ge-brochene gesetzliche Hausordnung der österreichi» schen Dynastie neuerdings verletzt und der Sa-men unendlicher und blutiger Zwietracht aus-gesäet. Herzog Friedrich IV. von Steiermark war Äeltester des Fürstenhauses; ihm sicherten Fa-niilienoerträge und HauSgesetze die Vormund-schast über die österreichischen Prinzen und nach deren Absterben die Nachfolge in ihren Ländern zu. Gegen diese neuerliche Verletzung jener Ver-iräge forderte nun Herzog Friedrich von den Ständen die Anerkennung feines Erbrechtes auf Oesterreich für den Fall der Geburt einer Tochter, oder des Vormundschaftsrechtes bis zum 16. Jahre, wenn die Kaiserin Elisaheth einen Sohn gebären würde. Beides erkannten und bewilligten die Stände Oesterreich« (1. December 1439). Die Ungarn erkannten zwar die Witwe Elisabeth als Königin und einen allfällig männlichen Nachkommen als künftigen König an. wollten jedoch aus Furcht vor den Türken einen rüstigen Re- „Deutsche Wacht" Vom Stadttbeater. Samstag findet die Aufführung des Jntriguenlustfpiels von Werther „Der K r i e g « p l a n" (Novität)statt. Sterbefall. Gestern. Dienstag, verschied hier Frau Anna S e n i tz a, geb. Stuber, Hausbesitzerin im 77. Lebensjahre. Die Verblichene ist die Schwiegermutter des k. k. Notars Dr. Burger und des k. k. Gerichls Adjunkten Carl öigerSperger. Besitzwechfel. Gut und Schloß Ein öd sind dieser Tage von dem bisherigen Besitzer Consul Max RödlichSberger in daS Eigenthum des Herrn Jng. Sucharippa in Wien, welcher bereits das Gut Wischegrad be-sitzt, übergegangen. Gin Messerheld. Der hier beschäftigte Tischlergehilfe Leopolo M l a ke r von Savenstein in Krain ist ein kleiner schwächlicher Bursche, nichtsdestoweniger aber ein Raufbold ersten Ranges, der jedoch, um den Mangel feiner physischen Kraft auszugleichen,, bei Raufhändeln. welche seine Lieblingsunterhaliung sind. stetS zum Taschenmesser greift. So hat derselbe am letzten Sonntag nachts anläßlich eine? gering» fügigen WortstreiteS in der Spitalgasse dem beim hiesigen Seifenfabrikanten Herrn Costa bediensteten Knechte Josef Supantfchitfch mit feinem Taschenmesser mehrere Stiche beigebracht, so daß dieser schwer verletzt in das Spital gebracht werden mußte. Zur Krankenversicherung. DaS k. k. Ministerium des Innern hat anläßlich einer Anfrage über die ExekutionSfähigkeit der Zahlung»-austräge der Bezirkskrankenkassen und über die Pflicht dieser Kassen zur Leistung von Beerdi-gungskosten Nachstehendes eröffnet: Die Bei-setzungS-Klausel auf den Kassenzahlungsaufträgen. daß Einwendungen binnen acht Tagen bei der BezirkShauptmannschast einzubringen seien, ha» dm Verpflichtungen gegenüber keine rechtliche Wirkung, indem die Exekution auch nach srucht» losem Verlause dieser Frist bloß auf Grund einer rechtskräftigen Entscheidung der politischen Behörden vorgenommen werden kann. Der Kasse steht eS jedoch frei, schon im Momente der Fälligkeit der BeitragSleistungen sofort daS behördliche Eingreifen zu veranlassen. Falls ein Versicherer nach ' Ablauf der statutarischen Maximaldauer der Krankenunierstützung stirbt, kommt es für die Frage der Gewährung der Beirdigungskosten darauf an, ob derselbe trotz seiner Erkrankung bis zu seinem Tode Mitglied der Kasse verblieben ist, oder während der Dauer der Krankenunierstützung durch Abmeldung und Nichtzahlung der Beiträge u. f. w. die Mit-gliedschast verloren hat. Im ersteren Falle sind die Beerdigungskosten zu leisten, im letzteren nicht. 3 Reform des Unfallversicherung«» gefetzeS Anläßlich der Vorlage der Aeuße-rangen über die vom k. k. Ministerium de« Innern den Arbeiter » Unfall - Versicherung«»»» stalten vorgelegten neun Frage-Punkte in Ange» legende«'» der in Aussicht genommenen Reform deS UnfallversicherungA-GefetzeS h,ben mehrere dieser Anstalten eine Reihe weiterer Wünsche wegen Abänderung diese« Gesetze« geäußert, welche selbstverständlich einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Unter diesen Anträgen befinden sich zwei, welche dem Ministerium de« Innern von solcher Tragweite zu sein scheinen, daß dasselbe dm sämmtlichen Anstalten Gelegenheit zu geben wünscht, dazu Stellung zu nehmen. Der erste dieser Anträge betrifft die Schaden-erfatzleistung an theilweise Erwerbsunfähige. Mehrer« Anstalten heben namlili hervor, daß die Renten, welche auf Grund der bestehenden gesetzlichen Vorschriften in überaus zahlreichen Fällen Personen zuerkannt werde», deren Er» werbsfähigkeit in so gering-m Maße beein» trächtigt ist, daß da« Ausmaß der entfallenen Rente unter einem gewissen Minimum bleibt, einerseits für die Betroffenen einen wirtschaft» lichen Wert überhaupt nicht besitzen, andererseits aber wegen ihrer großen Zahl für die Anstalten bedeutende Belastungen verursachen. Es wird darum vorgeschlagen, den § 6 U.-V-G. in dem Sinne zu ändern, daß Renten in jenen Fällen überhaupt nicht z» gewähren sind, wenn der Grad der infolge eines Unfalles verbleibenden Erwerbsunfähigkeit unter einem gewissen Minimum liegt. Die zweite der erstatteten Anregungen betrifft die Art der Rentenzahlung während der Dauer des Heil-Verfahrens. Eine Reihe von Anstalten beklagt in dieser Beziehung den Mangel einer ausreichend präcisen gesetzlichen Regelung der Verpflichtung der Krankenkassen, während der Dauer des Heilverfahrens sür Rechnung der Anstalt Zahlungen zu leisten. Die Arbeiter» UnfaUversicherungSanstalten wurden nun unter detaillierter Bekanntgabe ver unterbreiteten Bor-fchläge eingeladen, sich über die angeregten Fragen zu äußern. Eine Sabelaffatre in Pettau. Am Sonntag kam es in Pettau vor dem Theater zu einem Zusammenstoß zwischen einem Bürger und zwe, Officieren des dort garnisonierenden Genie» bataillonS. Wir erfahren über die Angelegen-heil folgende«: Im Theater unterhielten sich Officiere während des Stückes und von einer Loge wurde gegen die Störung mehremale „Pst. Pst" gerufen Nach Actschluß wurde der betreffende | Logeninhaber in daS Parterre gerufen, wo die i Osficiere saßen, welcher Aufforderung der Be-! treffende nicht nachkam. Nach der Theatervor-stellung nun kam es vor dem Theatergebäude zu genten. und Elisabeth mußte einwilligen, daß eine ungarische Gesandschaft nach Polen gieng. um den jungen Prinzen WladiSlauS für sie als Gemal zu werben. Während dieser Gesandschaft, deren Auftrag null und nichtig fein sollte. wennElisabeth einen Sohn gebären würde, erblickte am 23. Februar 1440 LadiSlauS (PofthumuS) daS Licht der Welt. Graf Ulrich von Cilli, der Groß-oheim des Kindes, drang nun darauf, daß die Bedingungen der Gesandschaft erfüllt würden und WladiSlauS in Polen bleibe. Ulrich that dies offenbar auS eigener Herrschsucht und dem Wunsche, indessen Statthalter in Ungarn zu werden. Weil aber die Gesandschaft dennoch ihren Auftrag vollführt und Prinz WladiSlauS die ungarische Krone angenommen hatte, ließ Elisabeth mit der durch List in ihre Gewalt ge-kommenen ReichSkrone da« Kind Ladi«lau« in Weißenburg krönen. Nachdem der polnische Prinz WladiSlauS in Ofen angekommen und mit der Krone de« hl. Stefan gekrönt worden war, begann in Un-gärn der furchtbare Bürgerkrieg der polnischen Partei gegen die Anhänger des Kindes Ladis-lauS: Elisabeth. Herzog Friedrich von Oester» reich, viele ungarische Magnaten, Grafen Ul-rich von Cilli und den böhmischen Kriegshelden GiStra. AuS diesen viel wichtigeren und so un-gemein verwickelten Begebnissen ist eS erklärlich. warum Herzog Friedrich IV. auf die Fehde zwischen Cilli und Gurk nicht die erforderliche Kraft und Aufmerkfamkeit verwendete. Dazu kam noch der ewige Streit Herzog Friedrichs mit seinem Bruder Albrecht IV., welcher in fortwährender Geldverlegenheit mit immer un-gestümeren Forderungen an seine« sparsamen Bruder herantrat, angehetzt von seinem Freunde Ulrich von Cilli. Dieser ist eS nun auch, wel-cher dm Herzog Albrecht dazu bewegt, sich ge» waltsam gegen seinen Bruder in die Vormund« schastSangelegmheitm des Kindes LadiSlauS einzumengen, wobei ihm Ulrich mit seinem ganzen Einfluß, dm er auf seine Nichte, die Königin Elisabeth, besitzt, unterstützt. Thatsächlich hat auch Elisabeth zum Vormunde ihre« Sohne« dm Herzog Albrecht IV. au«ersehen, ihn zum Statthalter von Oesterreich bestellt (10. April 1440), und dadurch den Herzog Friedrich von Steiermark sowohl in seinen Hausrechten verletz«, al« auch dadurch beleidigt, weil Herzog Albrecht I V. mit seinem Bruder, wie schon erwähnt, in Haß und Streit lag. Endlich schien die gerechte Sache zu siegen. Elisabeth söhnte sich mit dem Herzog Friedrich au« und anerkannte ihn al« Vormund ihre« Sohne». Der Herzog bekam den Prinzen LadiSlauS mit der ungarischen Krone in seine Verwahrung und brachte Beide nach Graz. (Fortsetzung folgt). einem Zusammenstoß zwischen zwei Officierm und einem Bruder deS betreffenden Logmbe-sitzerS, dessen Familienname vor dem Theater zufälligerweise genannt worden war. worauf die beiden Officiere, wahrscheinlich im Glauben, es mit dem Inhaber der betreffenden Loge zu thun zu habe», gegen denselben .loSgingen«. Der eine der Angreifer wurde von dem ziemlich starken Bürger zu Boden geworfen, letzterer glitt jedoch selbst auch aus und der zweite hieb nun mit dem Säbel auf den Bürger, namens Franz L e s-k o s ch e g g ein. so daß Letzterer drei Kopf-wunden und drei Wunden am rechten Arme, womit er parierte, erhielt. Dieselben sollen je doch nicht gefährlicher Natur sein. Der Säbel des betreffenden Osficiers soll zerbrochen sein. Soweit unsere Information, für deren Richtigkeit wir_ keine Verantwortung übernehmen wollen. Hoffentlich klärt sich der Sachverhalt aus. Unter den Bürgern Pettau'S herrscht indeß große Er-bitterung. — Indem wir diesen Mittheilungen Raum geben, neben wir unserer Ueberzeugung in dem Sinne Ausdruck, daß eS wohl im In. tereffe der Gesellschaft ist. daß sich Bürger und Militär gegenseitig achtungsvoll begegnen. Beide Theile haben entschieden Nutzen auS einem derartigen Verhältnis. daS von dem einen Theile, der Bürgerschaft. bloS etwas Rücksicht verlangt, von dem andern Theile, dem Militär, die An-erkennung der Gleichstellung aller Staatsbürger; denn die heutige Zeit kennt keine StandeSunter» schiede und Classeneintheilung mehr. AuS dem Amtsblatts. (Feil» bietung« n.) Bei dem k. k. Bezirksgerichte Mahrenberg: Realität deS Johann Skutt-nig in St. Daniel (2205 fl. und 130 fl.), am 9. Februar. 9. März. — Pettau: Forderung des Jakob und der Marie Krainz in Kleinokifch (4504 fl. 89 kr.), am 31. Jänner. — Lutten» berg: Realität des Roman Nemetz in Etein-berg (6299 fl. und 110 fl.), am 31. Jänner und 3. März. — Rann: Realität des Franz Zeic in Velcje (1799 fl. 2 kr.), am 10. Februar. — Franz: Realitäten deS Johann Schunir in Gomilsko und Unterberg (2600 fl.), am 3. Februar unn am 3. März. (Kund-machungen): Freiw. Auflösung der Orts-gruppe des deutschen Schulvereines Umgebung Cilli. — Curaieloerhängung über Theresia ftrieej. wegen BlödsinneS, BG. Gonobig. Nanu, 23. Jänner. sEig.-Ber.j (Süd-mark.) Am Sonntag, den 26. Jänner Abends 6 Uhr findet hier in G a b r i t s ch's Gasthaus eine Hauptversammlung der Ortsgruppe „Rann» Lichtenwald" des Vereines „Südmark* statt, zu welcher der ReichsrathSabgeordnete Herr Professor Dr. H o f f m a n n v. W e l l e n h o f fein Erscheinen in liebenswürdigster Weise zu-gesagt hat. Freunde und Gönner der deutschen Sache sind bei der Versammlung herzlich will» kommen. Kleine Nachrichten. Zwischen dem Abg. Grafen Lad. S z a p a r y und dem Vicepräsi-denten des ung. Abgeordnetenhauses Perzel faud am 22. in Budapest ein Säbelduell statt, wobei beide verletzt wurden. — Der Ab-geordnete des ungarischen Reichstages L i n d n er verlangte von dem zum chriechifch-orientalifchen Bischof gewählten Petrooic 5000 fl., um den Betrag dem Ministerialrathe Dyonis S z ü r y zu geben, damit die Wahl deS Petrooic zum Bischof genehmigt werde. Die Genehmigung er-folgte jedoch nicht, worauf Petrooic dem genannten Ministerialrach darüber Vorwürfe machte. Es kam nun heraus, daß L i n d n e t die 5000 fl. für sich verwendete. — In Ar» regio (Küstenland) wurde der Secretär der Banca Toscana. namens I m p r e n a r o, wegen Mal-versationm im Betrage von 200.000 L. ver-dafiet. — In Pola hat sich der Seeaspirant Felix K r a u ß. Sohn eines Regimentsarztes, erschossen. Unglückliche Liebe soll dm jungm Mann zum oerzweiselten Schritte getrieben haben. Ueberhaupt mehren sich die Selbstmorde unter den dortigen Truppen. Am 5. d. allein sollen sich vier Matrosm erschossen haben. — In Turin und Brüssel wurden die Uni» v e r s i t a t e n infolge Auflehnung der Stu-dentm gegen die Professoren geschlossen.— «Deutsche Macht" Durch ein Erdbeben wurden in der Um-gebung von Hongkong 300 Häuser zerstört und 220 Personen g e t ö d t e t. Aus dem Herichtssaale. Vom Schwurgericht' Cilli, 22. Jänner. Beim Mädchenbesuch Vorsitzender Herr Präsident Dr. G e r t s ch e r, öffentlicher Ankläger Herr St. - A. Dr. Gall6, Ver» theidiger Herr Dr. S a j o v i c. Gegen den verheiratheten Schuhmacher Johann Stanzer. 32 Jahre alt, aus St. Leonhard. wurde die früher schon zweimal wegen Krankheit vertagte Haupiverhandlung heute durchgeführt und hatte sich derfelben vor den Geschworenen zu verantworten, weil er, als er in der Nacht zum 18. Juni v. I. der ledigen 22jährigen Magd Theresia Karlo in Unterburg, stall einen Besuch machen wollte, deren zu gleicher Zeit erschimmm Geliebten, nämlich dem 25jährigm Knecht Johann Schmigoc an dem Fenster der Mädchenkammer mit einem Prügel Schläge auf den Kopf versetzte, so daß derselbe sofort zusammenstürzte. Die bei diesem Ueber-falle dem Beschädigten zugefügte Verletzung wurde nicht nur als eine lebmsgefährliche er-klärt, sondern sie hat auch eine bleibende Schwächung des Gesichte« und Gehirnes, sowie eine auffallende Verunstaltung hervorgerufen. Der geständige Beschuldigte berief sich aber, trotzdem er aus den Ahnungslosen nnvermuthet und rasch zugestürzt war. auf Nothwehr und entschuldigte sich auch mit Trunken-heit. Er sei seinem Gegner nur zuvorgekommen, behauptet er, allein alle diese Angaben wurden lurch Zeugenaussagen und durch die Erhebungen widerlegt. Ueber Wahrspruch der Geschworenen wurde sonach Johann Stanzer wegen Ver-brechen« der schweren körperliche n'B e» ' chädigung zum dreijährigen chweren Kerker verurtheilt. Famili-nzwistigkeiten. Vorsitzender .^errK.-Pr Dr. G e r t s ch e r, öffentlicher Ankläger Herr St.-A. Dr. Gall«. Vertheidiger Herr Dr. S t e p i f ch n e g g. In der Familie des Joses W e i d i n g e r, heuschlers in Zoggendorf, bestehen schon eit drei Jahren Zwistigkeitm, bei welchen dessen Kinder auf Seite seines Weibes Aloifia Weidinger Front gegen ihn machten und bei welchen es schon zu Thätlichkeiten kam. — Josef Weidinger wurde im Jahre 1890 von seinem nun 22 Jahre alten Sohne Michl Weidinger und seinem W^ibe Aloisia Weidinger derart mißhandelt, daß er um richterliche Hilfe einschritt und Beider Bestrafung veranlaßte. Diese Mißhelligkeiten steigerten sich im Lause der Jahre und fanden am Abende des 3. Dezembers 1893 einen neuen AuSbruch. Michael Weidinger kam spät nach Hause und wollt«, obwohl sich die ganze Familie schon zur Ruhe begeben hatte, im Zimmer Licht brennen. AlS ihm dies sein Vater verwehrte und wiederholt die vom Sohne immer wieder angezündete Lampe auslöschte, schoß dieser in der Finsternis auf dm ahnungs-losen Vater einen scharfen Schuß aus einer Pistole ab, der zufällig nur den linken Oberarm traf und nur eine schwere Körperbeschädigung bewirkt«. Dieserhalb wurde er wegen des Ver-brechmS deS versuchten Verwandtenmorde« an» geklagt und zwar mit Rücksicht darauf, daß er in der Finsternis und von rückwärts, also tückischer Weise, den Schuß abgab und daß er schon' einen vieljährigm Groll gegen seinen Vater hegte. Der Beschuldigte gestand die That behauptete aber, in der Aufregung ohne bestimmte Absicht geschossen zu haben, wa« auch von der Vertheidigung besonder« hervor» gehoben wurde. Da die Geschorenen die Schuld» frage wegen versuchten Meuchelmordes verneinten, hingegen jene wegen schwerer körperlichen Beschädigung be» j a h t e n, wurde Michl Weidinger zum schweren Kerker in der Dauer von 18 Monaten verurtheilt. 1894 WirtthauSftreitigkeiten Vorützender Herr Präsident Dr. G e r t s ch e r. öffentlicher Ankläger Herr Dr. G a l l 6, Vertheidiger Herr Dr. H r a S o v e c. Am Abende des 8. October 1893 zechte Franz F u i t r im Gasthaus« deS Wirtes und Gemeindevorstehers Jotiann Gumpoth in S t. V e i t und geriet daselbst in feiner Trunkenheit mit dem Hausknechte Franz Karl in einen Streit, demzufolge er von diesem im Vereine mit dem Gastwirte Johann Gumpoth gewaltsam auS der WirtSstub« geschafft und hiebei im Gesichte leicht verletzt wurde. Fran; Fuiir begab sich von dort in die eine Viertelstunde entlegene sogenannte Psarr hoskeusche. woselbst Agne« Za» puset ein WirtSgeschäst betreibt und erzählte dm dorselbst anwesenden Burs he» dm im Gumpoth'-schen oulgo Sriberischen WirtShause erlebten Vor-fall; er knüpfte daran an die Burschen die Auf-forderung, man möge dorthin zurückgehen, um festzustellen, von wem er mißhandelt wurde. Nachdem die Burschen Ferdinand Vi» vod, Jakob Kristan. Ferdinand und Leonhard Klanönik, Franz FuZir und der 26 Jahre alte Inwohner Dominik Paternes aus Kosjek ung«-fähr eine halbe Stunde in der Pfarrhofkeufche gezecht hatten, verließen sie insgesammt diese« Gasthaus und begaben sich gegen daS öribarische Wirtshaus. Unterwegs trennte sich Dominik PaterneS mit dem ausgesprochenen Vorhaben, nach Hause zu gehen, von den Burschen, und sprach einige Zeit auf der Straße mit Florian Mefchnarz. ^ Als nach ungefähr 5 Minuten Martin Zuöec vorbeikam und ihm die Worte: „pojdi sfirn" zurief, stellte sich Dominik Pater-ne§ zu Martin 3u*ec und begleitete ihn singend und jauchzend. Bei dem Gehöfte des „obern Smonkar" angelangt, hörte man vom Gumpoth'» fchen WirtShause plötzlich ein Lärmen und Schreien. Auf daS hin trennie sich Dominik Paternes, nachdem er sich vom Holzstoße neben t dem Gehöfte des obern Smonkar mit einem Holzscheite bewaffnet hatte, von Martin Zuscc und eilte gegen das 4—500 Schritte entfernte Gasthaus des oulgo 8ribar. Mittlerweile waren die übrigen Burschm vorangegangen; Jakob Kristan. Ferdinand und Leonhard Klanönik trmtnen sich von Ferdinand Vivod und Franz Fujir; — die beiden Letzteren aber drangen wiederholt, obgleich unbewaffnet, in da« Wirt«» hau« d«S Johann Gumpoth in der unoerkenn-baren Absicht, eine Rauferei zu provocieren, weshalb sie zweimal von Johann Gumpoih und seinen HauSleuten gewaltsam aus dem Gasthause entfernt wurden. Als die Ruhestörer daS zweitemal an die Luft gesetzt worden, trat Johann Gumpoth auf die Thürschwelle, erhielt aber in diesem Augenblicke von dem inzwischen herbei» geeilten Dominik Paternes einen derart wuchtigen Schlag mit dem Holzprügel über den Kopf, daß er sofort zusammenstürzte und nach mehrtägiger Krankheit an der erlittenen Kopfverletzung starb. Der Beschuldigte gestand die Thal, verantwortete sich aber dahin, daß er Gumpoth nur über die Händ- schlagen wollte, hiebei aber zufällig den Kopf traf, weil Gumpoth in diesem Augenblicke einen Schritt nach vorwärts machte, was übrigens für di« Zurechmbarkeit der That belanglos ist. Dominik Paternes wurde sonach über Wahr-spruch der Geschworenen zu schwerem, mit Fastm und Dunkelhaft verschärftem Kerker in der Dauer von 4 Jahren verurtheilt. Killi, 23. JLnner. Ein gefährlicher Liebhaber. Vor-sitzender Herr L.-G.-R. L u l e k. öffentlicher Ankläger Herr St.-A. Schwentner, Ver» theidiger Herr Dr. Hraöovec. Der 24 Jahre alte Burfche Bartlmä Z a » d r a v « c diente als Knecht bei feinem Bruder Mathias Zadravec in G e r l o v a, woselbst auch die 18jährige Theresia Loukar aus Ungarn als Magd bedimstet war, sich kerngesund be-fand und sich stets heiter benahm, auch recht anstellig bei der Arbeit zeigte. Plötzlich wurde sie kopfhängerisch, in sich gekehrt und verschlossen, ohne über diesen Wechsel ihrer Gemüth«-stimmung eine Aufklärung zu geben, auch dann nicht, als sie erkrankte und endlich unter Ver» 1894 gistungssymplonen am 17. September v. I. starb. Wohl fiel der Verdacht sofort auf Bartlmä Zadravec. welcher zu dem Mädchen in näheren Beziehungen gestanden war. allein er leugnete und gab gegenüber der Gendarmerie nur zu, daß es sich blos um eine LeibcSsruchiabtreibung gehandelt habe. So stanft die Sache zu Beginn der gerichtlichen Untersuchung, als die uner» wartete Lösung durch ein anderes Mädchen kam. Aloisia Cipot auS Wernsee, die von Mitte 1892 di« Ende April 1893 ebenfalls in Gerlova ge-dient, stand ebenfalls zu Bartlmä Zadravec in näheren Beziehungen, die nicht ohne Folgen ge-blieben. Aloisia Cipot sagte nun auS, daß ihr Bartlmä Zadravec, nachdem sie ihm ihren Zu« stand mitgetheilt, allerlei Tincturen gegeben und ihr sogar unter Drohungen geboten, dieselben zu sich zu nehmen, was sie aber doch nicht ge-than habe und sich also dadurch da« Leben rettete, denn daS Pulver. waS er ihr gegeben, war gelber Arsenik und die Tincturen dürften wohl kaum weniger gefährlich gew.fen sein. Da beide Mädchen zu gleicher Zeit ihrer Nieder-funft entgegensahen, so wollte er sich sicherlich des einen oder des anderen oder auch beider entledigen, und deshalb »übergab er der Cipot die gefährlichen Mittel, während er solche der Therese Louear selbst verabreichte, das beißt, sie mußte dieselben in seiner Gegenwart einnehmen. Der Angeklagte verantwortete sich dahin, daß er im Einverständnisse mit dem Mädchen gehandelt habe, welche die Leibes-frucht abtreiben wollten, und so wurde der wegen deS Verbrechens des versuchten und vollbrachten Mordes angeklagte Bartlmä Zadravec über Wahrspruch der Geschworenen blos wegen deS Verbrechens der Abtreibung der Leibesfrucht zum schweren Kerker in der Dauer von 11 Monaten verurtheilt Graz, 23. Jänner. Ein interessanter PreHproceß. Die „Tagespost" brachte im Morgenblatte vom 2. d. in der Rubrik „Politische Tagesgeschichte" unter der Ueberschrift .Slovenisch-nationale Wirthschaft" einen Artikel über die B e -zirksvertretung Cilli, welcher mit Bezugnahme auf einen in der ,Deutschen Wacht" enthaltenen Bericht über die am 29. December vorigen JahreS stattgefunden? Plenarversammlung der genannten Körperschaft eine abfällige Krikik des Gebahrens derselben ent-hielt. Es wurden in diesem Artikel einige Sätze au» dem erwähnten ausführlichen Bericht der „Teutschen Wacht* wiedergegeben, nach welchem dem Obmanne des Bezirksausschusses, Dr. Sernec, der Vorwurf gemacht wurde, daß seine Angaben bezüglich des Voranschlages sehr unklar und ein Gemisch von Ziffern und Worten waren, die in gar keinem Bezüge zum Präliminare stünden. Weiter hieß eS in dem Berichte, daß nationale Politik in rein wirtschaftliche Dinge hineingezogen werde und man nur immer nationale Vortheile heraus» zuschlagen suche, ohne hiebei die Steuerzahler zu berücksichtigen. Die vollgefüllt übernommenen Cassen stünden leer, die Umlage sei erhöht, weitere Erhöhungen würden bald nachfolgen. Der Obmann der Cillier Bezirksvertretung habe sich aber nicht einmal die Mühe genommen, einen Tag dem Studium der finanziellen Lage des Bezirke» zu widmen, eine Aufstellung zu machen, die diese Lage erklärt. Schließlich wurde der gegenwärtigen Leitung der Bezirksvertretung der Dorwurf gemacht, daß sie kein Verständnis und keine Neigung für den wirtschaftlichen Theil der Sache besitze und das Ganze eigentlich nur als eine Angelegenheit betrachte, eben gut genug, um slovenisch-nationale Erfolge herauszuschlagen. Aus diesen Artikel hin erhielt die Redaction der .Tagespost" auf Grund der FZ 19 und 22 deS Preßgesetze» von Seite der BezirkSvertretung Cilli eine Berichtigung zugesendet, welche außer „Dentsche Wacht« der Rede des Dr. Sernec auch Stellen enthielt, die auf den i» der „Tagespost" enthaltenen Aufsatz gar keinen Bezug hatten. Der Chef» Redacteur der .Tagespost" hat die Aufnahme dieser Berichtigung verweigert, da sie nach seiner Ansicht den Rahmen einer preßgesetzlichen Be« richiigung überschütt. Die Cillier BezirkSver-tretung hat nun das Ersuchen an die Staats-anwaltschaft gerichtet, gegen den Ehef-Redacteur der „Tagespost" wegen Verweigerung der An-nähme der amtlichen Berichtigung einzuschreiten. Gestern fand nun die Verhandlung vor dem Strafrichter des städtisch - delegierten Bezirks-gerichteS, Herrn Adjuncten Dr. Sperl statt. Der Einzeluchter brachte die bezüglichen Schrift-stücke, wie den in der Nummer vom 2. d. ent-haltenen Artikel der .Tagespost" über die Cillier BezirkSvertretung, ferner das Actenstück der Bezirksvertretung Cilli, welches den Wortlaut der von derselben an die Redaction der „TageS-post" eingesendeten Berichtigung enthielt, und endlich den Brief deS verantwortlichen Redacteurs der .Tagespost", in welchem derselbe die Aufnahme der Berichtigung verweigerte, zur Verlesung. Herr Dr. L i n k, der Vertreter de« angeklagten Chef-RedacteurS der „Tagespost', constatierte. daß der größte Theil des erwähnten Artikel« in der „Tagespost" auS dem Berichte der „Teutschen Wacht' über die Plenaroersamm-lung der BezirkSvertretung abgedruckt ist. Der genannte Bericht der „Deutschen Wacht" war sehr ausführlich, während die „Tagespost" auS demselben nur einige wenige Sätze entnahm, die kaum ein Drittel des Berichtes ausmachen. Ferner stellte Dr. Link an den Richter das Er-suchen, zu constatiere», daß die Berichtigung, welche die BezirkSvertretung Cilli «n die Re-daction der „Deutschen Wacht' eingesendet hat, mit jener an die Redaction der „Tagespost" gerichteten Zuschrift übereinstimme. Der Richter erklärte darauf, daß es sich bis auf einige un-bedeutende formale Unterschiede so verhalte. Herr Dr. Link sprach sich nun dahin aus. daß diese Berichtigung vielleicht aus die „Deutsche Wacht" hätte angewendet werden können, welche dieselbe auch abgedruckt hat, daß sie aber nicht aus den kaum ein Drittel der in der „Deutschen Wacht" aufgestellten Behauptungen enthaltenden Bericht der „Tagespost" passe. — Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Herr Staalsan-waltsubstitut Dr. Beran, besprach in geistvoller Weise die juristisch interessanten Detailfragen deS Berichtigungszwanges. DaS Preßgesetz verpflichte den verantwortlichen Redacteur zur Aufnahme von Berichtigungen, wobei der Grundsatz gilt: Audiatur et altera pars, wobei es sich lediglich um Behauptung und Gegenbehauptung handle. Ueber die Wahrheit der Behauptungen mag daS Publicum selbst entscheiden. Es sei nun die Frage zu stellen, ob der erwähnte Artikel in der „Tagespost" eine thatsächliche Behauptung oder nur eine Kritik war. Herr Dr. Link, welcher nebstbei die Legitimation der Staatsanwaltschaft in diesem Falle in Zweifel zog, sprach seine Ueberzeugung dahin auS, daß von einer gründ-losen Verweigerung der Annahme dieser Be-richtigung nicht die Rede sein könne. UebrigenS hätte die Bezirksvertretung von Cilli, wie es vor Jahren einmal eine krainische Bezirkshaupt-Mannschaft that, aus den Brief de« Chef-Redac-teurs hin ihre Berichtigung kürzen und dem Inhalt des in der „Tagespost" enthaltenen Artikels anpassen können. waS aber nicht ge-schehen ist. Man möge den Berichtigungszwang noch so streng auslegen, man werde zugeben müssen, daß man auf einen kurzen Artikel, in welchem der Eindruck einer Rede ge-schildert wird, nicht eine Berichtigung for-dern kann, welche den ganzen Wortlaut der Rede enthält. Wenn man so weit gienge, bloße Reflexionen zum Gegenstand weitschweifiger Berichtigungen zu machen, dann käme eS schließlich dazu, daS ein politisches Journal gezwungen werden könnte, für die Gegenpartei Propaganda zu machen; dies wäre aber ein Mißbrauch schlimmster An. Der Inhalt der Rede des Dr. Sernec war im Berichte der „Tagespost" mit keinem Worte erwähn». Dazu kann sich doch die „Tagespost" nie und nimmer 5 hergeben, für die slovenische Partei in ihren Spalten Propaganda zu machen. Im Schluß-satze enthält die Berichtigung u. a. da« Wörtchen .dürfte", das wohl eine thatsächliche Be-hauptung ausschließt. Nach der Ansicht deS Ver« theidigerS ist ein Journal, das einen Artikel aus einem anderen Blatte mit Quellenangabe bringt, nicht verpflichtet, gleich dem letzteren ebenfalls die Berichtigung zu bringen, eS wäre denn, daß die Quelle unrichtig citiert wurde oder diese« Blatt eine solche Mittheilung gar nicht enthalten hätte. Die Berichtigung der Cillier Bezirksvertretung ent« hält Meinungsäußerungen, polemische Ausfälle, eine Masse von ganz neuen Thatsachen, besonder« am Schlüsse, welche aus den Artikel der „Tage«-post" keinen Bezug haben. Kurz, sie ist nichts Anderes als ein slovenischer politischer Leitartikel. Der Vertheidiger stellt schließlich den Antrag aus Freispruch deS Angeklagten. — Der Strafrichter spricht auch thatsächlich den Chefredacteur der „Tagespost" von der gegen denselben von der StaatSan-waltfchaft erhobenen Anklage wegen Übertretung der §§ 19 und 21 des Preßgesetze« gemäß § 559, Z. St.-P.-O. frei und zählt ihn nach § 390 von den Proceßkosten lo«. Der Sttaftichter kam zu der Ueberzeugung, daß eine grundlose Verweigerung der Annahme der Be-richtigung nicht vorliegt und daß die genannte Zuschrift der Cillier BezirkSvertretung thatsächlich den Rahmen einer preßgesetzlichen Berichtigung überschreitet. vermischtes. %• (W o l f« j a fl d in Krain.) AuS Schneeberg schreibt man der .Laibacher Zeitung': .Am 13. d. wurde im Schneeberger Reviere der Herrschast Schneeberg eine Wols«-jagd abgehalten, da man tagszuvor Wölfe als frisch eingewechselt abgespürt hatte. Schon Vor-mittags sah man, den Spuren nachgehend, daß die Wölfe, vier an der Zahl, ein Reh zerrissen und bi« auf« letzte Haar verzehrt hatten. Es wurde daher trotz eisiger Bora ein District nach dem anderen unter Führung des Forstverwalters Bydlo, eine« umsichtigen Jägers, eingekreist — doch immer umsonst. Schon wollten die Einen mit der Behauptung, djß wieder alle Mühe vergebens sei, sich aus den Heimweg begeben, sie wurden jedoch überstimmt, noch ein Trieb wurde eingekreist, und richtig waren die Wölfe darin. Schnell wnrden die Stände getheilt und die Treiber giengen nach den Spuren. Mehr als zwei Stunden standen die Schützen, ohne sich zu rühren, auf ihren Posten, da kamen jede Deckung suchend und von Gebüsch zu Gebüsch springend, zwei Wölfe an den Jäger Andreas Sterle heran, voran der starke Altvater, welchem schon jahrelang mit allen Mitteln ohne Erfolg nachgegangen wurde. Bei einem solchen Sprunge über« Freie schoß ihn Sterle nieder, und obwohl der Wols gleich stürzte, erhob er sich »ach einigen Secunden wieder, und Sterle mußte ihm noch einen Schuß opfern. Während diese« Schusses rutschte ihm der zweite Wolf hinter dem Rücken durch. Der geschossene Wolf ist ein wahres Prachtexemplar von 99'/, Kilo-gramm Gewicht, von der Schnauze bi« zur Spitze der Lunte 165 Centimeter lang und 75 Centimeter hoch." (Der Strick d e s G e h e n k t e n.) Der langjährige Gehilfe deS verstorbenen Wiener Scharfrichters Willenbacher. Karl Hauptmann aus UllerSdorf. war im Besitze des Stricke«, mit welchem der Mädchenmörder Hugo Schenk hingerichtet wurde. Er trug denselben stets in einer schwarzledernen Brieftasche mit einer Be-glaubigung WillenbacherS bei sich. Von einem amerikanischen Raritätensammler wurden ihm vor einiger Zeit 200 fl. dafür angeboten, Haupt« mann wies das Anbot jedoch zurück. Vor einigen Tagen erkrankte Hauptmann und am 12. d. hat er sich in der Nähe von Wien an dem Strick, mit welchem Schenk justificiert worden war, erhäng». 6 38 Die Wettung der Hllmark. Geschichtliche Erzählung von Mark. Derwall. Der Großvezier dagegen war in der fürchterlichsten Ausregung und jagle in rasender Haft, von einem Orte zum andern und trieb seine Krieger stets von neuem dazu an, die gefallenen Brüder zu ersetzen. Dabei flogen die Köpfe, die er abschlug, nach allen Richtungen, und je öfter feine wilden Schaaren zurückgetrieben wurden, je wüthender sauste sein Krummsäbel, Tod und Verderben bringend, umher. Jeden Augenblick eilte er zum Pascha Ali Aga, ihm zu sagen, daß sie noch vor Abend Wien erobert haben würden. Da» ungläubige Lächeln deS Pascha» versetzte ihn in noch größere Wuth, und er hätte gerne den Frechen vernichtet, 'der e» wagte, zu zweifeln, allein er befann sich, daß er noch, jetzt noch, einen Herrn über sich habe, und daß Ali Aga dessen Stellvertreter war. — Indessen zweifelte er nicht im mindesten, daß de? Fall der Stadt Wien heute noch ein» treffen müsse, und wenn nicht heute, so doch sicherlich morgen. Die Bresche an der Burgbastei war ja so groß, und seine Janitscharen kämpften dort mit verzweifeltem Muthe, daß er schon hoffen konnte, in die Stadt einzudringen. Sein Hoffen aber ward sür den Abergläu-bigen, dem feine Wahrsager den Sieg voraus gesagt, zu einem unerschütterlichen Glauben und ließ ihn deshalb die unverzeihlichsten Fehler und Unterlassungssünden begehen. Kara Mustafa war nun mit Jubel im Herzen und fiegeSstolz zum Pascha geeilt, ihm zu verkünden, daß dort eine tapfere Schaar von Christen vernichtet worden, und daß die Seinen unaufhaltsam vorwärts drängen. Der Pascha aber deutete, mit stet» gleichem Hohn auf den Lippen, nach der Burgbastei, wo foeben die Janitscharen in wilder Flucht wieder zurückgedrängt wurden. Tödtlich erbleichend, biß sich der Groß-vezier die Lippen blutig, gab seinem edlem Rosse die Sporen und war in wenig Minuten an der Bastei angekommen. Dort versuchte er mit Gewalt die Fliehenden zurückzuhalten und die Köpfe der Feigen flogen wieder umher — — Umsonst, wa» seinen beiden Söhnen, was mehreren Pascha'» nicht gelungen, die allen voran mit wahrem Löwen-muthe gekämpft hatten, das gelang auch ihm nicht. Er hatte e» mit dem Aberglauben zu thun. Die Janitfcharen weigerten sich entschieden, noch ferner an diesem Zauberhaufen zu kämpfen, der noch Jedem den Tod gebracht hatte, der ihn betrat. Sie ließen sich tödten, aber an dem Zauber-hausen, vom Feinde und bösen Geistern ver-nichtet werden, da» wollten sie nicht mehr. Längst hatten sie die Burgbastei al» ver-zaubert gefürchtet, denn daß so viele OSmanen von so wenigen Vertheidigern immer besiegt wurden, das konnten sie unmöglich glauben. Was sie sonst aber gefürchtet, jedoch schweigend erduldet, das wurde deute mit abergläubischem Starrsinn ausgesprochen und ein weiterer Kamps ebenso starr verweigert. Sobald man aber sah, daß an der Burg und Löwelbastei der Kampf eingestellt wurde, solgien die Andern diesem Beispiele, und allen Befehlen zum Trotze weigerten sie sich, heute noch am Kampfe gegen die Belagerten theil-zunehmen. Ali Aga kam nun langsam zu dem zorne»« bleichen Kara Mustafa herangeritten. Man hat also trotz ihre» Gegenbefehle» den Kampf überall eingestellt? sagte er. Man kann e» den Leuten kaum verdenken! Die Tiefen dort vor der Stadt sind mit osmanischen Leichen angefüllt, aber einen Sieg kann ich unserem erhabenen Herrscher nicht verkünden, vielmehr eine neue, schwere Niederlage! „A-Utfch- Wacht« Der Großvezier schwieg e»ne Weile, der Zorn ließ ihn nicht zu Worte kommen, dann aber antwortete er ruhig und gefaßt: Eine scheinbare Niederlage haben wir er-litten heute, daS ist wahr, dennoch haben wir unsere Feinde so sehr geschwächt, daß sie sich unmöglich länger als einige Tage werden halten können. Der Pascha lächelte und schwieg, und mit demselben düsteren Schweigen ritten die beiden Fürsten dann durch das Lager der Anhöhe von Ei. Ulrich zu. wo der Großvezier seine üppigen Zelte aufgeschlagen hatte. Von dem reichen Gefolge umgeben, schritten sie an den endlosen Zelten de» Lager» vorbei, die im Halbmond geformte breite Straße, die sich, wie schon erwähnt, von Schwechat au» über Schönbrunn und Hütteldorf, bi» wieder an die Donau bei Nußdorf, in regelmäßigen Bogen hinzogen; durchschnitten von ebenso correckien Linien, deren breite Hauptstraße nach dem Zelte Kara Mustafa'», der Moschee und mehreren Zelten der Pascha'» führte. Obschon das Getose im Lager beute nicht so laut war, wie e» sonst zu sein pflegte, und sogar eine ängstliche beklommene Stimmung herrschte, so bot da» Lager dennoch da» Bild einer bundbewegten orientalischen Stadt, wo alle» Leben und Treiben sich meist aus den Straßen abspielt. Hier wogten die asiatischen Krieger in ihren verschiedene», bunten und phantastischen Trachten durcheinander. Die Janitfcharen mit ihren weiten Hosen und TnrbanS, die Beduinen und Araber mit ihren weiten, weißen Burnussen, die Griechen mit ihren kurzen, faltigen Röcken, die Tscherkeffen mit enganliegenden Jacken, die Egypter, Neger und Tartaren — kurz es war ein seltsames, farbenprächtiges Bild, da» sich da entwickelte. Von Zeit zu Zeit waren große Räume al» Marktplätze hergerichtet und dort drängte sich Alle» zusammen, theil» um die nothwendigen LebenSmittel, theil» um unnöthige Luxusartikel zu kaufen. Und welche reiche, für daS üppigste Leben nur berechnete Luxusartikel, waren hier^feilaeboien. — Man sah da» herrlichste Geschmeide für Frauen und für die Turbane der vornehmen Türken. Indische und persische Teppiche in reicher Auswahl, nebst den fchöniten Seiden-stoffen. in reicher Stickerei geziert, Goldbrokate und Sammle in allen Farben. Goldene Wasch« und Kohlenbecken, vor allem aber waren Pracht-volle Waffen ausgestellt, mit den .wertvollsten Steinen besetzt. — Daneben ebenso prachtvolle» Geschirr für Pferde nebst kostbaren Schabracken. Während aber hier ein Vermögen von vielen Millionen zu eitlem, überflüssigem Schmuck für einige hundert bevorzugte Menschen prahlerisch auSgest.llt war, sah man dicht nebenan das grauenhafteste Elend der Armen, welche der dienenden Classe angehörten. — Die gräßichste Vorstellung jedoch noch übertreffend, war das Los der tödtlich ge-marterten Christensclaven. Der niedrigste Negersclave, der sein ganzes Lebenlang stets nur mit Peitschenhieben zur Arbeit getrieben ward, warf sich jetzt zum Herrn und Quäler dieser Unglücklichen auf und mit aller Bosheit und Grausamkeit, die diese Barbaren auszeichnet, ersannen sie die unglaublichsten Leiden sür die armen Besiegten. Und doch stand der niedrigste Knecht dieser Christen weit über denen, welche ein so harte» Geschick zu ihrem Sieger gemacht hatte. Mit Ketten belastet, um ihnen die Flucht unmöglich zu machen, mußten sie an den Minen und Schutzwehren arbeiten, die ihre eigenen Brüder vernichten sollten. Andere mußten die niedrigsten Arbeiten verrichten und wo die Zug- und Lastthiere nicht mehr ausreichten, da wurden die Christen al» solche vorgespannt. Die Feder sträubt sich, alle die Gräuel zu berichten, die da geschehen an Männern, Frauen und christlichen Kindern. So war denn überall, mit Ausnahme vor den Ztlten der Befehlshaber, ein wüstes Ge-schrei. Besehlen. Ausrufen, Feilschen. 1894 Die meiste Pracht war an den Zelten Kara Mustafas verschwendet. Affen und buntfarbige Papageien belustigten sich in den schönen Gärien, In vergoldeten Käsigen sah man auch Löwen und Tiger samint anderen wilden Thieren. Um den Garien herum waren etwa noch 50 kleinere Zelte gebaut. DaS alle» aber war so wunderbar schön, daß man sich in eine Zauber-welt versetzt glaubte. Das große Zelt war in unzählige Ge-mächer abgetheilt, die alle mit persischen Tep-pichen, Gold. Silber, Sammt und Edelsteinen geschmückt waren. Vor dem Eingange flatterte die große Blut-fahne. An dem hohen turmartigen Zelte, war die Fahne des Profiten aufgepflanzt. Das Empfanggemach de» Großvezier» war mit unglaublicher Pracht ausgeschmückt. Es war von purpurroter Seite, überspannt mit breiter Gold-Verbrämung und Stickerei, überall mit schweren goldenen Knöpfen gehalten. In den anderen Gemächern warm ebenfalls Waffen und Gold-geschirr niit den edelsten Steinen besetzt in un-glaublich grober Menge ausgestellt. D-e Goldknöpfe. die man später schätzt«, hatten den Wer« einer Million Gulden, die Perlen jedoch in den Stickereien hatten mehr als den dreifachen Wer». Als d:e hohen Herren soeben vom Pferde steigen wollten, ward unter Schlagen und Stößen ein Mann vor sden Großvezier gebracht, den sie als cinen Spion bezeichneten, bei dem man wichtige Papiere gefunden. Der Großvezier, froh, eine Gelegenheit zu haben, feinen verhaltenen Grimm loszulassen, befahl, den Spion augenblicklich in sein Zelt zu bringen, und lud Ali Aga ein, der Verhandlung beizuwohnen. Der Ulema, welcher bereit« die Schriften des Gefangenen übersetzt hatte, las sie nun dem Vezier vor. Haltet aus, Commandant, der König von Polen und die deutschen Fürsten werden uns zu Hilfe kommen, fo hieß eS auf dem dem^Spion abgenommenen Zettel. Fragt nun diesen Spion, welche Nachricht er dem Herzoge gebracht hatte! forschte der Vezier. Lieutenant Gregorowitz erzählte nun mit geheucheltem Schmerze, daß er dem Herzog mündlich das Elend von Wien geschildert hätte. Wie groß ist daS Elend Eurer Stadt? fragte der Großvezier. Es sind verheerende Seuchen auSgebrochen. Der Commandant selbst ist krank, der Mangel an Nahrung ist zu groß! Bürger, Soldaten sind entmuthigt und alle» drängt den Com-Mandanten, die Stadt zu übergeben. Hört Jhrs, hört JhrS, Ali Aga! wandte sich jetzt Kara Mustafa triumphierend an den Gesandten und sein Angesicht hatte sich vor Freude so sehr erhellt, daß es nun nicht mehr wie das eines wilden Raubthiere» anzusehen war. Ihr könnt nun unserem Herrn und Ge-bieter melden, daß wir in wenig Tagen schon in seinem Namen Besitz von diesem herrlichen Lande ergreifen werden. Ali Aga lächelte ungläubig; der Mut der Verzweiflung, mit dem die Christen kämpften, lchien ihm nicht nach dem Verlangen der Uebergabe auszusehen und dieser Mut hatte bi» jetzt über die sanatische Todesverachtung der Osnianen stets gesiegt. Kara Mustafa aber glaubte fest, daß sich alles so verhalte, wie Gregorowitz es schilderte, ließ sich neugierig mehr und mehr von ihm erzählen und strahlte vor Vergnügen, wenn dieser den Jammer der Belagerten recht drastisch schilderte. Glaubt Ihr wirklich, wa» dieser Mensch da Euch alles vorschwindelt? fragte Ali Aga jetzt den Großvezier. Ich bin fest überzeugt, daß dieser Mann die Wahrheit spricht, schon viel« andere Ge-fangen? haben uns dasselbe mitgetheilt! (Fortsetzung s»Igt.) 1894 .Deutfche Wacht' 11 ELISABETH ßLUTREINIGUNGSfllLEN welch« feit SO 3olrfn dewSiirl nnd »on herborrngenden Betjlen arsleichtavfüfirendes,tös,>ides?Kitterempfohr,«werden. •ütrii nicht die S*fTdeunnn, ftnB dollfomnnn unMiit'btiiti. Set dertnckerten F«rin weqen werden diese PMni srldsi von »indcrn gern q?»°«mkin »nstein's eit»ah«ZlipNt«» sind durch t-nkhr tftititdrt Aenznie de« Herr» Nokrathe. I'jth» »»»gchkichm«. Eil« Schachtel, 15 Pillen enthaltend. kostet 15 kr., eine Rolle, die 8 Schachteln, demnach liJO Pillen enthält, kostet nnr 1 fl. ii, W. ^StrtrMllttrt ' 3rtlt ed»(4t«I, nirf der dir ftitina: Apotheke .Zorn helligen - • l.eopold- nietir ftrtt, nnd »nf dr, RiiSsette mit nnserer Sebatz- mnrke In rothen Prnck nicht versehen, int ein FaUiflcat, vor dessen Bnlnnf doi Publikum gewarnt wird. E« iS wua ]ti deachlen. das! man nicht ein schlechte», 9« leinen Srk»Ig habende», >« ge>»de>» schlechte« l'rlvarat erhalte «an verliinge nn»drLdlich Nennteln'n Elisabeth-pillen ! tiefe sind auf dem tlmfcMnac »nd der Gebrauche-»n»eis»,lsi «il »ohenstchcndcr vsterschrikt verseilen. 1«8—I» l >»»—«» Haupt Depot in Wien.' Apotheke „Zum y,ittgen Leopold" deS Vh. ?le«stein, Stadt, Ecke der Planken- und Spielgasse. Zu haben in ßili bei Herrn A. ?!larek, Apoth. Allgem» Depositen »Bank in Wien I. NrhotleiiKnine f. — TrliifnltHtriiMMe 9 (eigenes Hans). 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Anfällige Anträge. Sollte die erste Hauptversammlung nicht beschlußfähig sein, so findet am gleichen Tage und Orte um 8'/, Uhr abends die zweite jedenfalls besihlusBfähigc Hauptversammlung statt. CILLT, am 22. Jänner 1894. Der Vorstand. Ve rpa,cl}-tet wird im Markte FrassUu, auf bestem Posten ein Einkehr-Gasthaus mit Fremdenzimmern, schöner Kegelbahn etc an einen tüchtigen Wirth. Derselbe müsste auch die Verpflichtung übernehmen, daselbst die Fleischhauerei weiter zu betreiben. Nähere Auskunft ertheilt aus Gefälligkeit J. P&uer, Kaufmann in FPassliin. 60—2 ******************** ***** Ixi Snb - Abonnement werden folgende Zeitungen abgegeben : ..Södsteirische Post." „Marburger Zeitung' „Wiener Allgemeine Zeitung* „Bobemia" 71 Cafe „MERCUR Kleine Realität 7» -loch mit Häubchen. Garten o. Mistbeet, sehr preiswürdig. Grund kann noch gepachtet un 1 gekauft werden. An'r. «üb „99" Annoncenexp. L. v. Schönhofer, Graz, Sporg. 5. "0 ganz trocken offeriert zum -Preise tob 10 fl. in'a Haus gestellt. Gut Freien berg, Pos» Cilli. 74 t zum tiefsten Schmerze erschüttert geben die Unterzeichneten allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht von dem Hinscheiden ihrer innigstgeliebten, theueren Mutter, beziehungsweise Schwester und Schwiegermutter, der Frau Anna Senitza, geb. Stuber, Hausbesitzerin, welche Dienstag den 23. d. M. nm 6 Uhr früh nach kurzem Leiden im 77. Lebensjahre sanft entschlummerte. Das Leichenbegängnis» der theuren Verblichenen findet Donnnerstag den 25. Jänner um 3 Uhr nachmittag statt. Die heiligen Seelenmessen werden Freitag den 26. Jänner, 8 Uhr frth in der Stadtpfarrkirche gelesen. % Die Verstorbene wird dem frommen Andenken empfohlen. CILLI, am 23. Jänner 1894. ■arte Burger. geb. Senitza, Franz Senitza. Fanny votiert „ V»tkelirs-CoB»rolor •> wtof trin dMm. Marie Horner, Schwettsr. Dr. Emil Borger, k. k. Svlar, Carl Hlgertnerfer, k. K. Gericht« Adjunct. Schwiegersohn». Hermanegasse II sind zwei schöne Wohnungen u. zw. hoch parterre mit 8. im I. Stock mit 3 Zimmern sammt ZugehOr Ausserdem ein möhlirtes Zimmer sogleich zu vermiethen 75—3 Zu miethen gesucht ein kleines nett tnsiblirtes Zimmer. — Adresen an die Verwaltung d. BI. 79 Alte Copir-Presse zu kaufen gesucht Wo? sagt die Verwaltung des Blatte*. 73 Eine Köchin s welche eine gut« Hausmannskost selbstständig kochen kann and auch sonst keine Arbeit scheut, wird ausgenommen. Anfragen Kathhansgaaae 8, I. Stock. Malzkeime & Treber zu Viehmastzwecken vorzüglich geeignet, sind ab 15. Jänner in der 47—6 Brauerei Tüffer in jedem beliebigen Quantum bei billigsten Preisen zu haben. — Nähere Auskünfte ertheilt die Brauleitung dortselbst.