Zum Mutzen und VerHNÜKen. Freytaa/den 29. März 1822. Tiefe des Lebens. D u »nagst die Welt in deinen Banden halten, besetz sey h^mer Willkühr siarres Wort,, ^es Glückes Gaben mögen sich entfalten^ Deß Unglücks Pfeile treffen hier und dort, ^ dich es freut das Schicksal zu gestalten,. ^0 kennst du> doch des Lebens Tiefe mcht.. u sollst auch deinen Wünschew nichts versagen,, Dir bringe seine Schätze Land und Meer, "nt> schon're Zukunft folge schönen Tagen', Es uerde nie dem Haus an Freuden leer, ' ^ öunnner soll an deinem Herzen nagen; Und 5ych ^„^st h^ d^ Lebens Tieft nichf. "^ die Natur mit aufgeklärtem Wissen,, Durchspähe rings dein Fleiß, dein kühner Vlick;, , "nd Foig. und Ursach soll sich dir erschließen; ^Und Echergeist en:schlcyern dein Geschick, "ch wirft du Eines — ja daß Schönste missen; ^erstand zeigt dir des Lebens Tieft Äicht. ^ sind verpflichtet zweyen schönen Welten.' ,, Die eine biethet sich d«n Sinnen d,tr, '^ läßt den Werth der Gegenwmt ?«rgelt«n, ^'e andre wird nur durch dein Hessen klar. ^'" ihre Strahlen dein Gemüth erhellten,, "ur dann wird dir des Lebens Tiefe licht. "Upft das Kind in seiner Mutter Arme, ^"ie mit der Liebe Segen eß umfängt. !> du nicht selig, frey von jedem Harme, Ulienn LibeZblick an Liebesblicken »)ängt? ' ^aß dein Herz nte an Gefühl verarme.' — "«s Leben« Tiefe wirt> durch Ahnung licht. Die Liebe, Wehmuth, und des Mitleide Thränen, Des Dank^» Freuden, und des Kummers Pein, Und was das Herz bewegt mit dunkelm Sehnen, Etz führt dich in des Lebens Tiefen ein, Zu Scelenlust, die A'd're selb,! nicht wähnen. — Die ist erwacht ein neues HimmelSlicht. Und dich zu höh'rer Weihe zu erheben, So trete ein ins Heiligthum der Kunst. Von ihrem Himmelszauber dann umgebe, Verleiht dir neue Freuden ihre Gunst: Das Gute wird als Schönheit dich umschweb»«» Nnd zaubert m des Lebens Tiefen Licht. Die Sporen. (Eine Erzählung). siiger Vertheidiger. Sie strömten ans den Hörsalen, aus den Werkstätten, wie aus den friedlichen Hütten scharenweis« heran, dem Rufe bei Vaterlandes Genüge zu leisten. Obwohl man mich mnnes schwächlichen Körpers wegen nicht uuler die rüstigen Kämofe» zählen könnte, so glaubte doch mein wackerer Vai«r, Her emst auch den Fahnen des Mali folgte, r«ß er als ein eifriger Patriot sich dlu'ch freywilligeStellung meiner Person dieser heiligen Pflicht gegen den Sra«t entledigen müsse. Trotz den Thränen und Klagen meiner zartfühlen« den Mutter, ja trotz der Überwindung, die meinem biederherzigen Vater dieß theure Opfer kostete, ward dem Bruder meiner Mutter, dem Obersten de< zwey Tagreisen v»n unserm Gute liegenden HusarenrM' mencs, des Vaters Entschluß bekannt gemacht. Der Antrag ward vom Erste" nicht nur gebilligt, sondern auch gelobt, und in der Antwort beygefügt, daß er sei» nen Neffen sogleich beym Regiment« erwarte. Als des Onkels Britt im Schlosse gelesen warb, rang die Mutter tzie Hände, und mir entsiel ein F«-sanenfiügel, den ich eben zum Munde führt«, vor Schrecken, den jedoch zu verbergen mein angeborner Stolz mir geboth. Der achtzehnjöhrig« Stammsorosse, der zwar wis« senschaftliche Bildung sein«n braven Hofmeister verdankte, gut fechten, tanzen, reiten, artig singen, «ittelmißig Pianoforte, «ber ganz vortrefflich Whist spielte unb sich auf eine Menge Da«enkünste verstand, ward nun von dem Vater in den Prmlksaal, wo di« AHnenbiloer hingen, geführt. „Du siehst, mein Edmund," sprach er. «die m«l'< sten unserer «ackeren Vorfahren trüge» den Nock det Ehre und kämpften tapfer für ihr Vaterland. Du als ihr Nachfolger mußt ihnen auch auf der Bahn der Eb^e folgen, und ihrer nie unwürdig handeln." Er umarmt« mich und ich schlich ihm gedankenvoll zu mei'ler Mut' ter nach-, mit einer Stimmung, die derjenigen gleiche« mochte, in der einst der arme Jüngling sich hefand, der, seinen Kücken mir Holzhandel« belade», d«m Valel zum Oftferherde folgen mußte. Der l^ios inal^r^ ^ii ward darauf des andern Morgens in eine äußerst elegante Husarenuliiform s^ steckt und zum Vater in den Wagen gepackt. Nachve^ ich von meiner heißgeliebten Mutter, die weinend "« meinem, Halse hing, mich losriß, und sie mir sorgsam als Schutz gegen die rauhe Decemberlufl noch eine« Wolfspelz umwarf, rellce der Wagen mit den wiehern« den Rappen schnell davon, die den Vater zwar wohld«' halten, mich aber ganz erstarrt am folgenden Tage i» die Station meineS Onkels brachten, der uns sehr ft oaß man Kindern, die ma» diesem zwar ehrenvollen, aber von Entbehrungen all«l Art unzertrennlichen Stande widmet, eine diesem Sls«' de angemessene Erziehung geben müsse. Indessen both dem niedlichen Cadeten seine nie^ liche Figur und glänzende Uniform wohl zwanzig Ma^ des Tages Gelegenheit, sich indem großen Spiegel b^ Onkels mit süßem Wohlgefallen zu beschauen, und g^ wahrte ihm für manche Wersagung Ersatz, der durch d^' beyfällig« Lächeln schöner Madchen nur noch höher s^ steigert wurd«. (Per Beschluß folgt). Die P e n s i o n s - A n st a l t e n l n P r « g. (Beschluß). Tabelle über die nach dem Alters-Verhältnisse des Eintretenden nach dem §.Zzu leistende» jährlichen Beytragt. ml ^. S'l L. f» zahlt er so zahlr e» im im im ! d>inl, im im im dann^ Ist der Eintretende ""' -"« 5tenj,ährl. ^^ ^ Eintretende '"" ^t.n 3t«n jührl. Jahres Jahres ! Gulocn W. W. ^ Gulden W. W. i "« 3a. Jahr« 45 5g! 27 ,5 im 2». I«hr« 26 «4 »4 >4 »» 2». ^ 5^ 45 > 27 ,5 „ 52. ^ 26 26 »4 »4 ». 32. ^ 57 45! 23 i5 , 55. « 26 26 26 »4 ,» 55. „ 62 5. 35 »5 ,, 54. »» 36 26 26 »4 « 54. „ 69 5» 39 »5 „ 35. „ 3H 56 «6 ,4 > 55. „ 75 5. 39 »5 « 56. „ 56 Zü 56 .4 i ,. 56. „ 81 65 39 »5 ,. 57. » 5" 56 36 »4 i .. 57. ^ 87 65 45 »5 „ 36. „ bo 5<> 56 »4 ,, 58. „ tl? 69 5» '5 » >9. » 5o b<> 5» »4 , „ 5g. ^ <^5 75 5« i5 ^ 40. « . 7 H2 bo ^<> ,4 , « 4a. „ g5 li» ^7 »5 » 4». ^ 62 62 5o »4 ,» 4». » 99 9» 65 ^5 » 42. » 62 ^>2 62 »4 ,» 42. « 99 67 69 i5 „ 45. « 74 62 62 ! »4 ^ n 43. « 99 95 75 ,5 .» 44. » ?4 74 62 14 ! »» 44. „ »o5 99 ?5 »5 » 45. « 74 74 74 »4 ! « 45. „ iti 99 bi »5 « 46. „ 6b 74 74 14 „ 46. _ »ii io5 67 ,5 „ 47. » 66 6d 74 ,4 » 47. « >i? io5 95 ,5 « 46. « 66 66 86 .4 '. 46. „ ,25 il» 95 ,5 »49. „ Zti 6c 66 .4 z " 49. „ ,25 »i? 99 ^ » 5». „ 96 96 66 14 ^ n üa. ^ »29 117 >o5 »5 » b». « 96 98 y5 ,4 ^ » 52. „ ,lo 98 96 »4 ... _ » 53. » »»0 »10 98 »4 "»er 5o Jahr« wird keiner mehr aufgenommen. ^54. « '»<> »»« »10 < ,4 ^ 55. y »22 »io l»V »4 « 56. „ »22 122 ,^n »4 57. » »22 »22 »22 »4 i „ 56. , '54 »22 R22, »4 « 59. » »34 l34 '22! »4 „ 60. » »34 lö4 »34! »4 v.«.iz«. «...i..»Insti.«.<.Wi.«>^.. 2^^ >^ Der ungelegene Generalpardon. R Der allgemeine Rausch der Freude, und die alt» »imische Prachtfeyer,diein Frankreich bey d«rimI«lhre »729 «rfolgteii Geburt eines Dauohms Millionen ver» schlang, mußte unter andern auch durch einen auf all« Verbrecher ausgedehnten Pardon verherrlichet werden.. Diese lancesfurstliche Gnade wirkl« sog^r auch auf «inen Schuhen, dessen Tod, gerichtlich verhanget,,voll'» zeg?n, und von Tausentcn gaffender Zeugen hturtun-dee worden ii't. Der U'glückliche und ylgleick GlückÜche,, von dem wir reden, ward vor 25 Ihren, eines verübten, Ran« bes wegen, gehangen. Em Ar^l taufte lhn vom Henker zum anatomischen Gebrauche. Als aber der Heil» lunstler die erst« Hand mit gewöhnlicher Vorsicht an den geglaubten Cadaver legte, und auf der SleUe sichere Zelchen des vorhandenen, Lebens an jeldem etit^ deckte, versäumte er von den damahls gangbaren Ret» tungsmitteln keilies, brachte den EcheinNbten zumvöl« ligen Erwache«/ sorgte für sein? vollständige Genesung^ und schaffte ihn. in aller Siiille außer L^nd. Der Ruf des französischen Pardons breitere sich bald auch in fremde Nachbarstaaten aus, und der von Todten Erstandene fanmre nicht, denlelden zu benü» h«n. Er eilte nach Paris ^ rrug den Behordew seine Geschichte vor, erwies die Idendität seiner Person, und ward der königlichen, Gnade- ohne Weiterem theilhaftig erkläret. Den Tod oder das Leben seiner vor 25 Jahren verlassenen Gattinn auszuforschen, war nun seinem Anliegen das Dringendste. Er.überzeugt« sich des Letzten«, fand aber seine Theuerste berens i>v den Armen em«s Andern, der die Entscheidung der Hrage seiner Trennung erst, von dem Erkenntmff« und Urlhei' l« b«i PallüMtNtes «märten wollte. Hüti und Köpfe. Bey einem Hutfabrikancen zu N. miethete sich »M Gelehrter ein. Der Erstere, sehr aufgeblüht, well seine Fabrik ihm «in reichliches Einkommen verschaffte, und seine Din«ts und Soupert viele Schmarotzer lockte, hatt« mancherley, oft'lächerliche Erinnerungen, in Anfeh M der Dienstbothen sttneK Miethmaones, zu machen. Der Gelehrte beseitigte diese Beschwerden so viel als mägüch, um allen Anlaß zu Mißhelligkenen z" vermeiden; da aber die Forderungen des HutfabrikH«' ten endlich ^u unbescheiden wurden , so machte ihm der Gelehrte deßhalb Vorstellungen. Der Fabrikant fand sich barüöer höchlich beleidige, und die Nase in bis Luft werfend, sagte er z" fernem Miethmann im höhnischen Ton 7 Ich wundre mich, wie Sie mit mir so fpiechen ton» nen ? MeinH«r!,ich bin in der halben IZe!t bekannt! „Darin, irren Sie, verseht«' der G«ll>hne: Sl« niHt, Ihre Hüte sind in d«r h^lde», Welt bekn,»t, und das ist der Nnlcrschled zwischen l?ns Beyden.Dort/ wo man ihre Hure tenut, kennt man meinen Kopf»" Der Iephvr und der Winzer.-(Eine Fabel). Lange Zelt erfrischte regelmäßig jeden Abend N^l sanfter Zephyrwind die Weiligänen eines Winzers, dev ihm täglich dafür den herzlichstem Dank sagte, und stü , erdotb/ bey Jupiters Throne um eine Belohnung für ihlt zu bitten. Der Zephyr fand sich durch diese Ergebenhell nichl «llei» geschmeichelt, sondern auch geehrt, unb genehmig: es Winzers Vorhaben. Dieser, unbe« wußt der Folgen, bath den Gott der Götter, st" nem Wo-Hlihäler hunderttausendfache Kraft zu verleiht und ihn ^u dem Range der ersten Winde ^u erheb«»'» Sein Gebeth würd« erhört, und der sanfte wohlthuend^ Zephyl ward in einen Nordwind verwandelt, .d«r al»< Gewächse- erstarren machte, und deS Winzers BesitzU"^ bald in eine Wüste verwandelte. So gibt es auch Menschen, die nur gut und g«fa^ lig, sind^ w«U sie nicht die Kraft habe>,,BoseS zu stifte»'' IUlie an S i gmu n d. Auficsung der Charade in Nr. 12. Theurer Gesiebter I Der S i e g, er ist dem ; , >, Schüchtern gestand ich es längst dir mit Blicken: , Soll auf den Mn nd ich das Siegel dir drucken,) Schwüre :.auf ewig mein S i (e) g mund zu seyn- Ve druckt beyIgnaz Nl«ys Ldl< » ».kleinmay«.