Nl0. V. ^!^ I 8 o 4» Laibacher Wochenblatt. Zum Nutzen und Vergnügen. Als Zu gäbe zur Edel von K leinmayerschen L.albacher Z eitung. u n t e r n eh m u n g e n d e r Römer gegendas h eu tige England. V?!!, den beyden britannischen Insc'n hatt« die aroßere den Nahmen Albion, die kleinere den Nlhmen Hibernia bey d.'n Roinern. Erstere wurde eingetheilt in Vrit an nia Romana (England), und Britannia b«rbara (Schottland ) Sinter den Römern setzte zuerst der berühmte Julius Cäsar aus seinem neu eroberten Gallien nach England über. Die erste Landung hatte bloß etwas nähere Kenntniß von einem kleinen Theile der südlichen Küste und ihrer Einwohner zur Folge. Die zweyn Endung unternahm er mit 5 Legionen und 2noo Reitern auf 8oc> Schiffen von dem Portus Itius (Boulogne oder Calais) nach Dubris (Dover) ohne einen Widerstand zu finden; denn die Einwohner hatten sich in das Innere des Landes geflüchtet, um durch einen großen Verback dem Vordringen des Feindes Einhalt zu thull. Cäsar schlug an der Küste so gleich cm befestigtes Lager, eilte dem Feinde entgegen, schlug ihn, und verjagte ihn aus seinen Wmdl'cr» schanzungen. Dieser Sieg ließ die Ins.lb.woh-ner die Größe der Gefahren ahnen, welche sie zu bestehen baden würden, wenn sie nicht :nt vereinten Kräften den Unternehmungen des Sjc^ gers entgegen wirken wollten. Alle innern Zwi-stigkeiten wurden also bey Seite gesetzt, und Cassivcllaunus, ein mächtiger Fürstin den Gegenden um die Themse, zum Oberfeldherrn gewählt. Mit einem zahlreichen Heer er? wartete er den anrückenden Feind, und griff ihn mit großer Kühnheit und Hartnäckigkeit an. Allein auch hier siegte Cäsars Glück und Genie, und die übnlegenheit der römischen Legionen; die Britannier wurden völlig zerstreut.--Cäsar setzte über die Themse in der Gegend, wo sie ihren Lauf von Süden nach Norden dreht *); der geschlageneCassi v ellau nu s folgte ihm mit weniger Mannschaft zur Seite, ließ Menschen und Vieh aus allen Strichen entfernen, wohin Cäsars Gang sich wendete,, und benutzte in den nahe gelegenen Wäldern jede Gelegenheit ihm zu schaden. — CäsarS Lage fieng nun an gefährlich zu werden, er befürchtete Mangel an den nothwendigsten Bedürfnissen, und hatte sich schon ziemlich weit von der südlichen Küste entfernt, wo sein Lager häufige Angrisse der Feinde erdulden mußte. Aber einige Völkerschaften) welche mit der Herrschaft des Cassivellaunus unzufrieden waren, suchten den Schutz der Römer, schickten ihnen Getreide, und verriethen den befestigten Ort im Walde, der mit Menschen und Vieh angefüllt war. — Cä sa r eroberte den Platz; ») Das 5eutige London) eln damahls noch wenig bedeutende« 5)en^ ein Hauptangriss auf sein Lager an der Küste mißglückte zu gleicher Zeit ganzlich, und Cas-siyellaunus war nun gezwungen sich zu ergeben; doch nicht, wie es der Römer gewöhnlich forderte, als überwundener und ohne Be-, dingungen; er versprach bloß Geißeln, einen «jährlichen Tribut, uno Schonung der im römi-Usche Schutze stehenden Völkerschaften. Cäsar D ergriff begierig diese Gelegenheit, bestimmte nichts näheres über die Art und Größe des Tributs, der nie a^ahlt wurde — und zog wieder nach Gallien, oyne eine Bejahung auf der Insel zurück zu lassen. Cäsar haue also, sagt ein vortrefflicher Schriftsteller, wie ein heftiger Sturm das Land zwar auf kurze Zeit erschüttert, aber keine Spuren seines Daseyns zurück zu lassen. K. August benutzte das Übergewicht des römischen Naymens, um sich eine Art von Abhängigkeit zu verschaffen, und drohte von Zeit zu Zeit mit einer Landung. — unter dem K. Klaudius segelte der Prätor Aulus Plautius ^ aus Gallien nach Britannien. Niemand wider-t setzte sicp der Landung, weil die Britannier das alte System befolgten. Der machtigste Fürst in dem südlicheren Theile diefes Landes war eben gestorben. Der Sieg des Plautius über beyde Söhne desselben bewog mehrere Völkerschaften, sich den Römern sreywiUlg zu unterwerfen. Dafür behielten sie ihre vorige Einrichtung, und hatten bloß die Oberherrschaft des Siegers anzuerkennen. Dlese gut getroffene Maßregel bewirkte, daß Klaudius, der selbst auf kurze Zeit in Britannien war, sich bald in dem Besitze der ganzen südlichen Hälfte des heutigen Englands sah. Als aber später die römischen Republikaner ihr Wesen auf der Insel trieben, die Insulaner wie Selaven behandelt wurden, Sicherheit der Person und des Eigenthums verschwand, und selbst die Vorsteher der römischen Knegsheere zum allgemeinen Drucke mitwirkten ; wurde das ganze Land zu neuen und immerwährenden Empörungen gereiyet. — Mit dem Vorsatze der allgemeinen Unterjochung trat Paullinus Svetonius in die Stelle seiner Vorgänger, und hatte beynahe alle Besitzungen der Römer auf der Insel verloren. Die von den Britanniern für heilig gehaltene Insel Mona (Anglesey) war gewöhnlich der Zufluchtsort der Empörten, wo sie sich erhohl-te», und Anstalten zum neuen Anfall machten. Er bezwäng die Insel, wo die Britannier Menschenopfer zu bringen gewohnt waren. Wahrend dieser seiner Abwe-stnhcic benutzte die Witwe eines verstorbenen Königs Boudicea, welche von den Römern aus das höchste beleidiget worden war "), den Abscheu der Einwohner gegen das Verfahren ihrer Unurdrücker, wußte cs durch lebhaften Vortrag zu erhöhen, und bewog beynahe alle Völkerschaften des den Römern unterworfenen Landes zum Ausstände. In wenig Tagen hatte sich eine Anzahl von 120,000 Empörern um sie gesammelt; und ihr Wuchs, ihre Züge, noch mehr ihre Seele verriethen die Kraft des Mannes. 2):e romischen Castclle sielen; die yte römische Legion wurde fast ganz aufgerieben; zwey volkreiche Städte, Verulamum und Lon-dlliiult!, ivni sie in das Iluerejse der Rön^r verflochten waren, stürmend eingenommen, und gegen 70,000 Bürger derselben durch allcr^y Martern ums Leben gebracht. Gleich auf die c»jce Nachricht von diesem Aufruhr hatte sich Paullinus culs Mona zurück — gegen oie südliche Küste gezogen, und einen Ort gewählt, dessen Rücken und Flanken keinen Wn-griff erlaubten, die Fronte aber hinlänglich zum Spielraum für seine aicen geübten Krieger war. Hier wurde er mit seinem kicinen Haufen, von 2Zu,u00 Feinden angegriffen ; der Kampf war hartnäckig und langwierig; endlich mußte dcr Feind allgemein oie Flucht nehmen, nachdem er 3o,o(x) ,^odtc aus dem Wahlslatze zurück ge-lajscn hatte. , A^e vi,ic.usümkeiten wurden nun den Britannien un reichen Maße wiedergegeben, und waren d::rch ^le Pno^rache des ^auliinus gewiß zu cunm m^lcich höyt.n Grade gestiegen, wenn nicht cin neuer Prälor an seine Stelle gesetzt worden wäre. Dieic:, und sci«ce N.u.)iolger han- *) Ein Fürst der Icener, dcr sich einst den Römern freywiUig unterworfen und folglich von seinem Kanve uno Reichthum weniger als andere verloren hatte, aymte dle Romer dl,r Hauptstadt nach, und setzte Le>l Rai"l theils die Natur, theUs der Muth streitba-^ rer Völker entgegen sitzte. Sümpfe und Flüsse wurden durch gelegte Brücken gangbar gemacht, dicke Wälder durchgehauen, unwegsame Berge gcebn^ und auf solche Art die Nordspitzc der Dcr li'yne Barbar war so klug sich dem ge-walugen Strome nicht gerade zu widersetzen, ^ sondern durch unaufhörliche Anfalle aus den )l Sümpfen die er kannte, aus Wälden', auf en-! gen Wegen, durch Lockung in manchen Hinter-! halt ermüdete und schwächte er dcn übermächtigen Gegner so sehr, daß der ganze Nutzen dieser Expedition in dem Verluste von beynahe Zo,oc>o Mann, und in der Besitznahme eines klemm Landstriches bestand, den ihm die Barbaren des Friedens wegen abtraten. Kaiser Karakalla, dem bloß daran gelegen >> war, die Alleinherrschaft gegen seinen Bruder zu erringen, trat ihncn alle erworbenen Besitz un- gcn, nebst dcn Grcnzseslungcn wieder ab, und l z?ss die römischen Truppen völlig aus den nörd« ' l'chen Theilen zurück. Nachtrag« z u r Ch aracteri stik des Gen. Moreau 2)as Zeitungsblatt für Innerösterreich zu Gray llescrt die nachstehende biographische Skizze von General Morcau die wir als Nachtrag zu der im vorigen Wochenblatte enthaltenen Characteri-snk unsern Lesern wenigstens in einem zweck massigen Auszüge mittheilen wollen, indem wir ihnen die Vergleichung der Lausbahne dieses Feldherrn mit jener des Pichegrü, die sich im politischen Blatte befand, selbst überlassen. Victor Moreau wurde im Jahre 176Z zu Morlaix geboren. Er studirtc zu Rennes im Isle- und Vilainc-Departement die Rechte, ws er auch als Adoocat recipirt wurde. Zu Anfang der Revolution zeichnete er sich bey den zuRennes damahls entstandenen Ver-wirrun^en durch Patriotismus und Heldcnmuth aus. Bey Errichtung des Bataillons dieses Departements, veranstaltete der Bürger Petiot, der damahls General - Procuratur - Syndikus desselben war, nachher Kriegsminister wurde, und jetzt den Posten eines Staatsraths bekleidet, die Wahl Moreau's zum Befehlshaber dieses Bataillons, in Rücksicht des Ei'ers, wcl-chcn derselben für die Sache des Publikums bezeugt hatte. Er stieg schnell von Posten zu Posten, und durch die verschiedenen mililäriscyen Grade, bis zu dem eines Ober-Generale. Unter stiller Anführung yirlten die Franzosen, wahrmd der Eroherung von Holland, als Sieger ihren Einzug in die festen Städte Mcnm, Ivern, Ostcn-de und Nieuport: und des grausamen Gesetzes unerachtct, das alle, die die französischen Heere von Georgs des Dritten Armee habhaft würden, zu morden befahl, ließ Moreau der Garnison von Nieuporl, die fast aus lauter Hannoveranern bestano, Pardon geben; und yättc der yte Thennidor nicht, wHyrcnd dieser Ver-> hanolungen, die Tprannry der Zehnder über den - Hausen geworfen, so hätte ihm dieser Beweis . oon Menichcnfreundlichkeit zuverlässig das Leben - gekostet. Die Zehndcr wurden abgesetzt; aber die revolutionäre Regierung überlebte sie, und Moreau'ö Vater wurde am nähmlichen Tage ,in Opfer ihrer Wuth, an welchem er, der General, um das Fort-Eclüse zu belagern, seine Soldaten, ohne auf irgend etwas, als auf ihre Tapferkeit, seinen Heldenmuth und seine Ge-fthicklichkeit sich verlassen zu können, unter dem schrecklichsten Battericnscucr, gegen einen zahlreichen Feind — den Moreau und seine Truvven in Erstaunen setzten — nach der Insel Cadsano Auf die Nachricht von dem schrecklichen Tode scmcs Vaters gcrieth Moreau in Verzweiflung, und beschloß, sein Vaterland zu fliehen. Aber die Zurcdungcn seiner-Freunde, und sein immer höher steigender Patriotismus, hielten ihn zurück. Er zollte heiße Thränen dem Andenken des geliebten Vaters, und kcdrte zurück auf die Bahn des Helden., Erhabenes Beyspiel von Aufopferung, vermöge welcher die glühendsten Triebe der Seele, der Vaterlandsliebe unterliegen mußten! Im vierten Jahre nach seiner Ernennung zum General der Rhein- und Moselarmee, bewirkte er, mehrmahls den Übergang übcr den Rhein, mit derjenigen Tapferkeit, die alle sc'.ne wohlüberlegten Unternehmungen und klugen Verfügungen, mit Lorbcrn krönte: und mitten durch den Schwarzwald gelang ihm jener ruhmvolle Rückzug, welchen die Nachwelt unter die Zahl der glänzendsten Kricgsopcrationcn, die je m einem Lande zur Ausführung gebracht wurden, aufstellen wird. Nach einem so' rühmlichen Fcldzugc wurde' Moreau — zur Belohnung seiner dem Vaterlande geleisteten Dienste — vom Dircctonum zurückberufen, und war für seine Armee verloren *). Die Achtung der Rechtschaffenen begleitete Moreau in seine Einsamkeit; und bald fühlte man die Lücke, die seine Abwesenheit, ben den Armeen verursachte. Er wurde zurück berufen. Die Armeen in Italien waren von allem entblößt, und durch das Verschulden eines tkörlch-tcn, vom D'rettormm begünstigten Generals (Scherer,) allenthalben geschlagen, und befanden sich in einem kläglichen Zustande. Moreau wurde dabin geschickt, um den Überrest zu retten. Auch hier leistete er wichtige Dienste, und kam r°„ sich ,u entfernen, und ^""/"? "" t war lchlechtdenleu»en, verdorbenen.Menschen unnmzt war. nach einiger Zeit wieder nach Paris zurück, w^! cr Bonarparlen zum ersten Mahle sah. 1 Man nähert sick kickt, man lernt sich bald , schähcn, wenn so viel Grund zu gegenseitiger Hochachtung vorhanden ist, als es dcr Fall bey dicscn beyden Männern war. Moreau war einer von denjenigen, die am 18. und ly.Brümäre — diesen unvergeßlichen Tagen — Bonaparten zurSeite standen------------- ! Unter denen in dem revolutionären Zeitpuncte ^ auftretenden Personen, war Moreau einer» von den wenigen, deren Betragen schlechterdings > keinen Tadel verdiente. Vaterlandsliebe war das » Gefühl, das ibn beseelte, und das glorreiche Ziel seiner Arbeiten. Jede angenehme Empfindung, jedes Andenken der Rache, mu^te diesem Gefühl weichen. Genie, Klugheit, Gesckicklichkeit vereinigt er Mit Bescheidenheit, die treue Gcfänninn wahrer Talente. Diese Bescheidenheit machte ihn an > seiner eigenen Größe zweifeln, und schreibt dem D Zufall ;u, was nur feinem eigenen Verdien- > ste benzumessen ist. Sey sein Schicksal, welches » es wolle, so wird er den Franzosen wegen > der wichtigen Dienste, die er der Republik ge- ^ leistet,dcn D eutschcn wegen seiner ungewohn- ^ lichcn Talente,und Herzensgute unvergeßlich seyn. > Der Leitstern. ^ Froh und bange Irr ich lange Auf der trüglichen Liebe Meer Schaue sehnend nach Land umher. Wolken theilen Sich zuweilen Und aus dünnerem Schleycr bricht Mir, ein tröstendes sanftes Licht Freudig gleitet Wo es leitet Mein erhobener wüthiger Sinn Auf dem schwankenden Nachen bin Wenn es schwindet l Ach dann findet Keinen weisenden Strahl mein Blick Alles kehret in Nackt zurück. ,^ Hab Erbarmen > Mit mir Armen '« Und entziehe dich trötend Licht « Aul der trüglicken Bibn mir nickt. > (Die mmNalis'»e ToNation f'r das FortepianW ist von,dem Freyherr« von Krustt.) »»