Echnstleitung: off« «r. 5. WO» ftt. 11, tattmtca. «»,»««»»»» r»«nch mii »»>»' »«I v-c». ftntr-^ MI 11-11 Bit «MB. Mrtffcfftwt »atm in«, nmnniloV «». nti! kcTltdfMlDt. ■ itlill« mim tmc Mi dcrMlmna m«a Sin billiA frt- BrtHbrtTi cBtacflcs. ■trisagm itrt*-Hlchl»t ft.tatlAc wochl» crlAtiM M stau: nt eom«t«( fMnbfta-ftiiKts M.900. Verwaltung: MathauSgaffe Nr. 6 ZdcMra Hr. »I, lutrrarlia Vc,»g»dkdtllaiMl>e» «M » til Pist Iwtn ! «Mretrlj«»it( ... K I M §«!W*JrtB . . . . K r«o •«mUStl j. . . . K irM *«» «UM arit -»fit»»», tm Hirn« t «»»»IN« .... X 1*10 «a ttlMrl, ...«»- •.nui*»ri» . . . .» ir-ftlrl Halln» nSttfR stch Mi um »Ikhther«» 8tt'rn6cn:»-«(litJ«i. •laicIiUctt «tcnmrail leiten M« »», CtMdfoM Hlr. *0 Hilli, Samstag den 19. September 1914. 39. Jahrgang. Der Weltkrieg. Mit dem Abbruch der Schlacht vor Lemberg, •rbri dir Russen neuerdings 10.000 Gefangene und R> Geschütze verloren und der Niederlage de« letzten Iches der russische» Nordarmee schließt ein Abschnitt russischen Feldzuge«, der eine provisorische Bilanz über den bisherigen Verlaus des Weltkrieges Mßlicht. Dcr ursprüngliche Plan des Dreiverbandes war hich parke Offensivstößc aus dem Westen und dem idrdrn und Osten die beiden verbündeten Kaiser-«dchte zu erschüttern; dabei sollte da» Eindringen »er deutschen Armee in Frankreich sowohl durch oen dchrmgifchen Festungsgürtel als auch durch die Wichen Festungen möglichst lange verhindert und *t, deutschen Armeen durch Monate voll in Anspruch smmmen werden, damit Rußland eS inzwischen »hlich werde, durch eine starke Offensive seiner «wnichen Uebermacht gegen Berlin vorzudringen il die österrelchisch.ungarischen Armeen im ersten lnßurm zu vernichten. Allerdings hatte Rußland, «gegm den Frankreich gegebenen Versprechungen kl Hanptstvß nicht gegen Ostpreußen, sondern legen Äalizien gerichtet, weil ihm a»S nal>elicge»dkn plitischen Gründen zunächst daran lag, Oesterreich. Ungar» zu Boden zu werfen. Da» war der Plan M Dreiverbandes und wie und mit welchen Er« fi ist er bisher durchgesührt worden? — Inner« von süns Wochen seit dem Beqinn d«S Krieges alle belgischen Festungen, die die Deutschen ein jtldes Jahr aushalten sollten, gefallen, außerdem ibtr auch noch sämtliche Befestigungen im Nordosten toarktichs; in einer Reihe siegreicher Schlachten >mzen die deutschen Armeen bis ins Herz Frank-m&J vor, während sie den lothringischen Festun gS- S:l in eiserner Umklammerung hielten und beute i sie bei Paris in einer Schlacht, die das Eude eriten großen Abschnitte« deS deutsch-sranzösischen ZQzuzrs bedeutet. Im Westen ist also der Plan H Dreiverbandes vollständig gescheitert. DaS gleiche jll aber von seinen Operationen im Osten. Medizinische Ziriese. Ein, Autogeschichte von Albin Römer. .Also acht Tage Urlaub hast du richtig wieder aufcjcsdjunbtn, Äathtin?" sagte mit nicht ganz (tust gemeinten Borwurfe der Kommerzienrat Mark-min jll feiner Köchin, die gekommen war, sich einen tril ihre» ersparten Lobngelde« geben zu lassen. ,ll»d räch Krähensteintal willst du ?" ,Tja, wenn da« Lenchen doch Hochzeit hat, hm Lommerzienrai!" entschuldigte sich Kathrin. »Weiß schon, bei euch hat immer eine andere Hcchjnt! Da« geht nun schon an die zehn Jahre so I" .Wir sind ja man sech«!" erklärte Kathrin «rfchämt. „Und Lenchen ist die letzte 1" „8i« auf dich I* „Mich mag keiner. Ich bin den Männern zu ^tsch! sagte da« allerdings auch ganz verteufelte Wiche Mädchen, da« zu einer schiesen Kartoffel-«si »vd einen frofchartig breiten Mund einen AuS-hud in den Auzen hatte, daß man nie recht wußte, »hin sich ihre Blicke eigentlich wendeten. „Wir könnten dich auch nicht entbehren, Ka-hrm. Wen» dn nicht so vortrefflich sür mich alten ldSMl kochtest, wär' ich längst tot! — Na, also Miche Reise und amüsier' dich gut. Mit welchem 3ug« fährst du kenn?" „Mit dem letzten. Gegen Mitternacht. Die bei-ka vorher haben bloß 3. Klasse!" „Bit« Geizkragen!" „Ach was, in der vierten sind anch Bänke! lind so lange ich nicht im Auto/nobil fahren kann, krache ich in die 4. Klasse! - Der Borstoß der Russen gegen Ostpreußen ist nach ansänglichtn Erfolgen zurückgewiesen worden, wobei ein großer Teil der russischen Armee gefangen und vernichtet, der übrige aber zersprengt wurde, so daß die deutsche Nordarmee bereits das Gouver-nemeni Suwalki besetze» konnte. Die Schlacht in Frankreich. Wie nicht anders erwartet wurde, geht die große Schlacht in Frankreich in einem gewaltigen deutschen Sieg des deutschen .Heeres aus. In der Schlacht zwischen der Oise und der Maas ist eine endgültige Entscheidung immer noch nicht gefallen, aber gewisse Anzeichen deuten doch darauf hin, daß die Widerstandskraft des Gegners zu erlahmen beginnt. Ein mit großer Schneid unternommener fran-zösifcher Durchbruchs versuch auf dem äußersten rechten deutschen Flügel brach ohne besondere An-strengung unserer Truppen schließlich in sich selbst zusammen. Die Mitte der deutschen Armee gewinnt langsam aber sicher Boden. Aus dem rechten Maas-ufer versuchte Ausfälle aus Berdun wurden mit Leichtigkeit zurückgewiesen. Da» 13. und das vierte französische Armee-korpS und Teile einer weiteren Division wurde gestern südlich von Noyon geschlagen und haben mehrere Batterien verloren. Feindliche Angriffe gegen verschiedene Stellen der Schlachtfront sind blutig zusammengebrochen. Ebenso ist ein Borgehen französischer Alpenjäger am Bogesenkamm im Brenschlale zurückgewiesen worden. Bei Erstürmung von Ehateau-Brimont bei Reims sind 2500 Gefangene gemacht worden. Auch fönst sind in offener Feldschlacht Gefangene gemacht und Geschütze erbeutet worden, deren Zahl noch nicht zu übersehen ist. Nach privaten Nachrichten von der Elsässer Grenze wurden die Franzosen im Oberelsaß voll-ständig geschlagen; sie ziehen sich fluchtartig zurück. Aus französischer Seite waren etwa drei Armeekorps und eine Division im Kampf. „Aha, Auto möchtest du also fahren? Nicht übel!" lachte Markreiter. „Schade, daß unsere« schon wieder kaput ist, sonst hättest du ja mal die große Dame spielen und deine Sippschaft als Sport-see überraschen können!" Ja, da» sagen der Herr Kommerzienrat sol Weil« entzwei ist! Sonst —" »Na, wer weiß, Kathrin l" lachte er. — Al« sie da« Zimmer verlassen hatte, ging er ans Tele-phon und verlangte die Nummer eine« Fuhrherrn, wobei er vorhin gestört worden war. „Kann ich Ihr Mietauto heute abend« gegen 10 Uhr haben?" „Wer ist dort?" fragte jemand zurück. „Markreiter!" wiederholte er ungeduldig. „Ja, da« haben wir doch gestern schon definitiv abgemacht, Herr Markreiter!" Der Kommerzienrat stutzte. Er hatte nämlich einen Neffen, der ein lockerer Zeisig war und mehr Geld verpulverte al« er verantworten konnte. we«-halb er ihm auch deutlich zu verstehen gegeben hatte, daß seine galanten Aufmerksamkeiten zwecklos seien, die er an seine Kousine, des KommerzienralS Toch-ter, bei jeder Gelegenheit verschwendete. „DaS hat dann wohl mein Neffe siir mich ge-tan! Ach bitte, sagen Sie mir doch, was er mit Ihnen verabredet hat." „Heute abends — allerdings schon um neun — steht da» Auto zu Ihrer Bersügung. Er kommt selbst und fährt Sie nach Leipzig zur Messe. Stimmt«?" „Ganz recht! Ich danke Ihnen!" sagte der Kommerzienrat und hängte ab. Die Franzoson waren den Deutschen um etwa 25.000 Mann numerisch überlegen. Etwa 3000 Fran« zosen wurden gesangeu, viel Kriegsmaterial erbeutet. Deutschland gegen Rußland. Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplatz ist eine Verschiebung starker russischer Kräfte im Raume westlich der Weichsel festgestellt, was übrigen« auch in dem Eommuniquö über die zweite Schlacht bei Lemberg voranSg-sehen wurde. Rußland scheint die Absicht zn haben, nachdem ei di« Straße nach Berlin über Ostpreußen verlegt sand, den Weg nach der deutschen Hauptstadt über Preußisch-Schlesien zu suchen, um seinen Frankreich gegenüber ringe« gangenen Verpflichtungen gerecht zu werden. Die Abwehr ist jedoch eingeleitet. Da« Ostheer setzt seine Operationen im Gouvernement Suwalki fort. Mehrere HeereSteile gehen gegen die Festung Osowiec vor. Zusammen st eklungbitherigerdeutscher Verluste. Aus Grund der Berechnung der Verlustlisten bis zur 21. preußischen, 5. bayerischen, 13. württem» bergischen und 5. sächsischen ergeben sich nach der „Karlsruher Zeitung" folgende runde Zahlen: Tot etwa 3080, verwundet: etwa 13.000, vermißt: etwa 3600. Da« macht einen Gefamiverlust von rund 19.700. Doch ist dabei zu berücksichtigen, daß die Zahl der Vermißten eher zu hoch als zu niedrig gegriffen wurde, da sich so manche Vermißte später' wieder einfanden. Bon den Echwerverwundeten wäre noch die Zahl der später an ihren Wunden Ge» storbenen abzuziehen und den Toten zuzurechnen. Wenn man bedenkt, daß allein die Engländer, trotz der geringen Zahl ihrer Etreitkräste, bi« zur dritten Berlustliste einschließlich der dritten, gegen 30.000 Gesamtverlust angeben, so brauchen die deutscheu Zahlen nicht düster zu stimmen. Zu beklagen ist na-türlich eio jede« Menschenleben, da« uns dieser surcht« bare Krieg kostet. Da« war eine besonder« Sache. Bon diesem Au«flug nach Leipzig hatte er keine Ahnung! Wa« mochte fein Herr Ncffe für Absichten haben? Ei» blitzartiger Gedanke durchfuhr ihn. War Marietta dem blendenden Belagerer doch in« Garn gegangen? Trotz feine« Abwinken«? Ihre Uner« fahrenheit war so leicht zu betören. Und an Wach« samkeit hatte er e« wohl oft genug sehlen lassen. Plötzlich besann er sich darauf, daß er sie vor den Schmuckfächern ihrer toten Mutter getroffen hatte. Er sah nach. Wirklich, die kostbarsten Stück« sehlten. Da ging er strak« zu ihr hinüber. „Wer ist da?" sragte sie, al« er an ihre ver« schlössen« Türe klopste. „Dein Vater, Kindl" ..Ach verzeih, Papa. Ich öffne sogleich!" Ein Blick durch da« Zimmer Überzeugte ihn, daß sie allerhand Wäsche und Garderobe ausgewählt hatte. Sein Verdacht wurde zur Gewißheit. „Ich sehe, du willst verreisen, Marietta", sagte er obenhin. Aber er beobachtete sie heimlich. Und richtig, sie wurde rot. Sich zu verstellen hatte sie so selten Veranlassung gehabt. »Darf man fragen, wohin?" „Ich will nicht vereisen, Papa!" „Kind, Kind, da« Lügen ist dir immer sauer geworden!" Da sing sie plötzlich an zu weinen. „Warum willst du e« denn nicht zugeben, Papa? Wir haben un« eoch einmal so lieb!" „Wer hat dich lieb?" „Ach geh', du weißt ja doch alle«!" „Nichts weiß ich, als daß du ein kleine«, un« Seite 2 Nummer Rußland ist über di« englische Hilfe enttäuscht! Die »Nowoj« Wremja" schreibt: Rußland ist über die geringe Zahl der englischen Hilfstruppen in Frankreich enttäuscht uad erwartet bestimmt, daß Endland keine Anstrengung scheuen wird, mehr Mannschaften aus daS Festland zu werfen. Offenbar in der Hoffnung, daß sich russische Untertanen bei den Engländern anwerben lassen, hat Rußland er-laubt, daß russische Reservisten im englischen Heere Dienste nehmen. Lieb Vaterland magst ruhig sein . . . Einem Briefe au» Deutschland, den der bekannte politische Schriftsteller Dr. Paul Samassa in der Ostd. Rdsch. veröffentlicht, entnehmen wir folgende Stelle: „So recht Einblick in die Stärke der Kriegs-Vorbereitung Deutschlands gewann ich auch in Lud-wigsburg, dem württembergischen Potsdam. Alle Kasernen sind dort übersüllt, alle Bürgerquartiere belegt. Trotzdem jedes Regiment schon ein biS zwei Referveregimenter ausgestellt, und in» Feld geschickt hat, stehen hier noch Tausende und Tausende von Soldaten, teils älterer Jahrgänge, teil» Kriegbsrei-willige, teils auch der «inbezogene Rekrutenjahrgang des Herbstes. Nach sechswöchiger, überaus gründlicher und sorgfältiger Ausbildung kommen die jungen Krieger schon hinaus, um di« Lücken bei den Ge-ftchtSlruppen zu ersetzen. Gegenwärtig hängen an allen Kasernen Zettel: „Kriegsfreiwillige können zur-zeit nicht mehr angenommen werden." Ich habe Leute gesprochen, die sich bei fünf, sechs Regimentern ge-meldet hatten, überall abgewiesen wurden und nun auf den neuen Schub hoffen, der die Kasernen leert und wieder Raum schafft. Auch AuSbildungspersonal ist reichlich vorhanden. Bei dieser Gelegenheit be-währt sich insbesondere die Art der Unteroffiziers-Versorgung im deuischen Heere. Nach zwölfjähriger Dienstzeit kommen die Leute mit dem Zivilverfor-gungSschein in staatliche und kommunale Anstellung und sind dann teil« für Feldzwecke. teils für Aus-bildungSzwecke in den Kasernen doch sicher noch zwölf Jahre vollkommen brauchbar. Den Ersatzkader eineS Feldartillerie-ReglmentS sah ich mit blitzblanken Kanonen exerzieren, die erst in diesem Frühjahr ab« geliefert worden waren.« Lieb Baterland, kannst ruhig seia l Der deutsche Reichskanzler entlarvt England. Au» Kopenhagen wird gemeldet: Ritzaus Bureau empfing vom Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg nachstehende Mitteilung: Der englische Premier-minister hat in seiner Guildhallrede für England die Beschützerrolle der kleinen und schwächeren Staaten in Anspruch genommen und von der Neutralität Belgiens, Hollands und der Schweiz gesprochen, dir von Deutschland gefährdet sei. wissende» Dummchen bist! Hättest du Vertrauen zu deinem Vater gehabt, so würdest du dir diese Reise» Vorbereitungen haben ersparen können!" „Ich lasse aber nicht von Han»!" rief sie, sich einen Ruck gebend und stampfte sogar mit vem Fuße aus. „Daß ist ja sein Unglück, daß sie alle nicht von ihm lassen, die er einmal geliebt hat!" sagte Papa Markreiter sarkastisch. „Was willst du damit sagen, Papa?" „DaS kannst du aus diesen Bliesen lesen, die mir im Laufe der Zeit ins HauS geflogen sind I" ««tgegnete er und reichte ihr ein ziemlich beleibte» Kouvert. „ES ist eigentlich keine Lektüre für kleine, halbflügge Mädelchen. Aber ich sehe, du brauchst sie als Medizin. Darum blättere sie durch, bis du merkst, daß die Reiselust sich verflüchtigt. Dann kannst du sie mir wiederbringen. Ich bin in meinrm ArbritSzimmerl" — Der Kommerzienrat hatt« für den Abend ver-schiedene gesellschaftliche Verpflichtungen. Han« Mark-reiter, der in halber Selbständigkeit, aber mit seines Onkel» Unterstützung «in paar große Geschäfte am Platze vertrat und dadurch ziemlich genau orientiert war, hatte seinen Entsührungtplan mit kluger Be-rechnung auf diesen Abend gelegt. Er wußte, daß ' sie einen gewaltigen Borsprung gewinnen nnd ohne Anfechtungen über die Grenze gelang«» würden. Bald nach S Uhr fuhr er in langsamen Tempo durch die Mozartstraße, in der daS vornehme Hau» seine» OnkelS lag, und gab das verabredete Hupen fignal: 5 hintereinander jagende kurze Töne! Und richtig, da klirrte der Schlüssel in der kleinen schmiedeeisernen Seitenpforte des Parkes. E» ist richtig, wir haben Belgiens Neutralität verletzt, weil uns die bittere Not zwang. Aber wir halten Belgien volle Integrität und SchadloShal-tung zugesagt, wenn eS mit dieser Notlage rechnen wollte. Belgien wäre ebensowenig etwaS geschehen wie zum Beispiele Luxemburg. Hätte England alS Beschützer der schwächeren Staaten Belgien unend» licheS Leid ersparen wollen, dann hätte eS ihm den Rat erteilen müssen, unser Anerbieten anzunehmen „Geschützt" hat ei uiisereS Wissens Belgien nicht. Ist also England wirklich ein so selbstloser Be-schützn? Wir wissen genau, daß der französische KriegSplan den Durchmarsch durch Belgien zum An» griffe aus die unbeschützten Rheinlande vorsah. Gibt cS jemand, der glaubt. England würde dann zum Schutze der belgischen Freiheit gegen Frankreich ein-geschritten sein ? Die Neutralität Holland? und der Schweiz haben wir streng respektiert und auch die geringste Grenzüberschreitung des niederländischen Limdurg peinlichst vermieden. ES ist ausfällig, daß ASquith nur Belgien, Holland und die Schweiz erwähnt, nicht aber auch die skandinavischen Länder. Viel» leicht, weil er weiß, daß eS unS nicht in den Sinn kommt, die Neutralität dieser Länder anzulasten? Oder sollte England etwa siir einen Vorstoß in der Ostsee oder für die Kriegführung Rußlands die dänische Neutralität doch nicht für ein noli me tan-gere halten? Asquith will glauben machen, daß der Kamps Englands gegen uns ein Kampf dcr Freiheit gegen die Gewalt sei. An diese Ausdrucksweise ist die Welt gewöhnt. Im Namen der Freiheit hat Eng-land mit Gewalt und einer Politik deS rücksichtS-losesten EgoiSmuS sein gewaltiges Kolonialreich be-gründet. Im Namen der Freiheit hat e» noch um die Wende dieses Jahrhunderts die Selbständigkeit der Burenrepubliken vernichtet. Im Namen der Frei-heit behandelt es jetzt Aegypten unter Verletzung in-t.'rnationoler Verträge und eineS feierlich gegebenen Versprechens als englische Kolonie, im Namen drr Freiheit verliert einer der malahischen Schutzstaaten nach dem anderen seine Selbständigkeit zugunsten Englands, im Namen der Freiheit sucht es durch Zerschneidung der deutschen Kabel zu verhindern, daß die Wahrheit in die Welt dringt l Der englische Ministerpräsident irrt. Seit England sich mit Ruß-land und Japan gegen Deutschland verband, hat eS in einer in der Geschichte der Welt einzig dastehen-den Verblendung die Zivilisation verraten und die Sache der Freiheit der europäisch«» Völker und Staaten dem deutschen Schwerte zur Wahrung über-tragen, v. Bethmann-Hollweg. Deutschland und der Friedens-schwinde!. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: In dem Lügenseldzug, der den Krieg de« Dreiser-bandeS gegen Deutschland begleitet, treten seit eini» Sine Gestalt in langem Automantel. dir Schutzbrille vor dem Gesichte und di« WachStuchmütze flott über das Köpfchen gezogen, schlüpfte h«rauS und winkt« unsicher. Im Nu sprang er ab, öffnete den Schlag und ließ sie hereinkletlern. Eine gewaltige Tasche, die die Holdselige an der Hand mit herausgeschleppt hatte, schob er nach. „Nun flink, meine Liebste!" murmelte er ha-stig. „Wenn wir erst draußen sind, letzt du dich zu mir. ES geht ja alles brillant, findest du nicht?" „Ach ja!" hauchte sie. ES war ihr offenbar ein bischen „schwummerig' umS Herz herum Und dann kurbelte er an. Der Motor knatterte. Die Räder kamen inS Laufen. Hilig ging eS über daS holprize Pflaster der Seitenstraßen, über den glatten Asphalt der großen Verkehrsadern, hinaus auf die gut gewalzte breit« Ehauff«e. Tra—tra—tra—tral triumphierte die Hupe. Alles mußte ausbiegen oder zur Seite springen, wa« HanS Markreiter in den Weg kam, den er mit seiner jungen, schönen, glückverheißenden Beute ge-wühlt haite. Noch ein paar Stunden und er hatte gewon« neneS Spiel! Dann mußte der spröde Onkel nach geben, ob er Lust verspürt« oder nicht! Dann hatt« diese« Jammerleben ein Ende, daS ihn aus einer Verlegenheit in die andere trieb! E« war eine Wonne, daran zu denken I Und mit einem fast un-a'titulierten Freudenschrei setzte er die höchste Ge-schwind'gkeit ein. AlS sie weit genug von der Stadt fort waren, hielt er an, mitte» auf freiem Felde, öffnete den Schlag und sagte voll Höflichkeit; ger Zeit auch Meldungen über ei» »deutsches Ar e-denSbedürfni»" auf, bie sich mehr und mehr zu. spitzen. Bald wird von einer angeblichen Aeußermz deS Reichskanzler? über Deutschlands Geneigtheit zum Friedensschluß gesprochen, worauf Grey durch Vermittlung Amerikas eine stolz« Antwort erteil hab«, bald heißt er, der deutsche Botschafter üt Washington bemühe sich, Frieden für Deutsch!*»} zu erlangen. Die Neutralen sollen durch solch« «uS-streuunge» den Eindruck empfangen, daS Deutsch« Reich sei kampseSmüde und müsse sich wohl oder übel den Friedensbedingungen deS Dreiverband«» füge». Wir fetzen diesem Gaukelspiel die Erklänniz entgegen, daß unser deulscheS Volk in de» ihm ruchlos aufgezwungene» Kamps die Waffen nichi eher niederlege» wird, bis eS die für feine Zukunft m der Welt erforderlichen Sicherheiten erstritten hat. Armeebefehl deS Generals Daakl. General der Kavallerie Viktor Dankl hat « 14. September einen Armeebefehl erlassen, in dm eS heißt: Die brave erste Armee hat eine außerordentlich schwierige Operation glänzend erledigt. Bei SrisRtf und vor Lublin habt Ihr di« Russen entscheide»} geschlagen. Dann kämpstet Ihr durch zwei Woche» bei Tag und Nacht mit dem in feskmgihvltchei Stellungen stehenden Feinde und habt sem« ungezählten Angriffe stet» erfolgreich abgewiesen! Und nachdem sich die Russen täglich verstärkten und e»d-lich mindestens doppelt so stark als wir wäre«, haben wir unsere Angriffe freiwillig eingestellt, in Schulter an Schulter mit unseren Übrigen Armee», die sich uns anschließen, weiterzukämpfen. Auch der Marsch durch die Sümpfe und Wider der Tanew Region hat ungeheure Ansoideiuiize, an Euch olle gestellt. Aber auch diese Sache ist dank Eurer Ausdauer und Zähigkeit gelungen und habe» die Russen kaum gewagt, Eure Märsch« zu stören, und so steht denn die unbesiegte erst« Arme« heul« in dem ihr anbefohlenen Raume. Ich danke allen Angehörige» meiner Helden-mutigen ersten Armee für daS, waS sie bisher et jeder Richtung Hervorragendes geleistet haben. £« Krieg stellte bisher große Anforderungen an uid. Sie werden auch in Zukunft nicht kleiner fein! Ader Ihr Soldaten der erste» Armee, Ihr werdet sie aJU standhaft und erfolgreich überwinden zum Äohle M Vaterlandes, zum Ruhme Seiner Majestät unsere« erhabenen Kaisers und Königs! Der S«r b « n«i n s a l l nach Syrmie» und dem Banat. Die Serben überschritten im Westen bei Obre-novac. Progor, Pravo, Novoselo, Kupino»oche». Cholera in Nisch. Ja Nisch ist die Cholera ausgebrochen. ES »irden zahlreiche Erkrankungen an Cholera sestge» slillt. Die Serben ziehen in Monastir auch 45jährige lüäeun zum Miliürdienst heran. Die französische Flott« in der Adria. Ein Stekadett, der einem Torpedoboot zugeteilt , ijl, schreibt nach Graz: Der 1. September brachte kill« sehr interessante Abwechslung. In der Früh INtk« die französische Flotte in Sicht gemeldet. Da «tt Bereitschast hatten, bekamen wir Befehl, vor der Wifahrt zu kreuzen und auf Unterfeebote achtzugeben, tls 8 Uhr früh waren einige feindliche Kreuzer zu seht» und auch nach setwärls zeigten sich starke Rauchwolken. Gegen S Uhr konnte m«n die Schiffe Wütend brachte er die Maschine zu« Stehen. Kitten auf dem Marktplatz« in Krähensteintal. Wit» »cd schrie er die Entführte an: Wit kommen Sie dazu, sich in mein Auto zu setze«, Sie unverschämte« Frauenzimmer?" „Zhr Onkel hat «» doch |o gewollt, Herr Rukreiter!" sagte sie beklommen. »Da mußte ich doch gehorchen! Aber schreien Sie bloß nicht so. Die Seilte lausen ja zusammen. Und es ist doch bald Ritternacht I" .Mein Onkel! — Ha, der alte Schnüffler. M sieht ihm ähnlich! — Arme Marietta! Wie noj «s dir ergangen sein!" klagte er nun pathetisch. »Aber harre nur aus! Ich er erlös« dich dich not!' „Bor Marietta habe ich einen Brief für Sie!" «ldel« sich Kathrin und holte «in Kuw«rt aus der lasche. ES war ziemlich umfänglich. Er riß es auf. 3a Scheine der Autolichter erkannte er Blätter mit Kifchttdenen Handschriften, bei deren Anblick er da» dunkle Gesühl halte, al« sehe er sie nicht zum ersten» ml. Aber da waren ja auch ein paar Zeilen von MirietlaS Hand. Und voll Ingrimm laS er: „Luder Better, die deiliezenden Briefe hat mir Papa zur Einsicht überlassen. Sie werden dich be« lchmi, warum ich dir nicht folgen kann. Daß du Üathriii nach Krähensteintal führen mußt, soll deine Strafe sein. Papa besteht darauf und ich kann e« nicht ändern. Hast'S ja auch verdient. Marietta." „Außig-Sarbitzer Volkszeitung". ganz gut ausnehmen, e» waren 17, darunter zwei Dreadnought» („Jean Bart" und „Courbet"). ElwaS nach 9 Uhr ei öffneten sie daS Feuer mit ihren schwersten Geschützen. Die Granaten schlugen einige hundert Meter vor unS ein. Den Anblick der 30 di« 40 Meter hohen, von den eingeschlagenen Gra-naten ausgepeitschten Wassersäulen werde ich nie ver> gessen Nach 30 Minute» stellten die Franzosen das Feuer ein und verschwanden wieder seewärts. Wir waren sehr enttäuscht darüber, denn wir hofften, daß es endlich loSgeh«. Das Werk, auf daS sie schössen, ist gänzlich unbeschädigt geblieben. Zerstört wurde nur die Offiziertbarack« und zwei Artilleristen wurden »«letzt. » Krieg und Finanzen. Während der Ersolg der ersten Zeichnung der Milliardenanleih« in Deuischland bereits gesichert ist, sucht Frankreich vergeblich 250 Millionen Franken auszubringen. Das reiche Frankreich, da« von Paris auS den Geldmarkt der Welt zu beherrschen suchte, als Bettler. Während Deutschland mit Leichtigkeit Riesensnmmen im eigene» Lande ausbringt, ist d« Geldnot in Frankreich in der letzten Zeit in geradezu katastrophaler Weis« gestiegen. Während die deutschen Banken und die in Oesterreich Ung»rn nicht im ge-ringsten erschüttert sind, muß die französische Regie-rung alle» aufbieten, um den Krach der große» Pa» rifer Banken wenigstens noch säc einige Zeit hinauszuschieben. Ist e« da ein Wunder, wenn in Pari« daS Wort ..Wir sind verraten!' bereits von Mund zu Mund läufl? Di« französische Politik hat in der Tat furcht» bar Schiffbruch gelitten Die militärische Hilf« Eng> land« ist hinter dem zurückgeblieben, waS man in London versprochen hatte und die englische Flotte ist lediglich aus ihre eigene Schonung bedacht; Rußland aber hat gleichsall« seine Versprechung«» nichl gehalten und konnte sie zum Teil auch nicht hallen, wie ja auch ZSwol«ki vor einiger Zeit bereits zynisch eingestand, daß Rußland Frankreich in den Krieg getrieben habe, obgleich man in Petersburg wußte, daß Frankreich die Zeche zahlen werde. Und dazu hat Frankreich nicht weniger al» 15 Milliard«n drn Russen geborgt, hat seinen ganzen Reichtum an den russischen Verbündeten verschwendet, um jetzt als Bettler an den Türen der neutralen Staaten um ein kleines Darlehen zu betteln! Rußland hat Geld, französische« Geld. daS den kleinen französtfchen Sparern abgeschwindelt und herauSgepreßt worden ist; aber eS gibt Frankreich keinen Sou. Und Eng» land? Ach die «nzlischen Bankiers haben für die französischen Bundesgenossen auch kein Geld, nicht einen Penny: Frankreich soll — so sagt man in London — nur selbst sehen wie eS zurechikommt. So gestaltet sich da« Schicksal Frankreichs zur erschreckenden Tragödie, von dem französischen Volke, beziehungsweise seinen Führern selbst gewollt und selbst verschuldet. Der Ausstand inJndien. — Mililä-rischer Beistand Japan». Die deutsche Gesandschast in Peking teilt amt-lich mit: Japin bestätigte amtlich der chinesischen Regierung den AuSbruch einer Revolution in In-dien. Japan, durch England um militärischen Bei» stand gegen Indien er ucht, hat seine Hilfe unter solgenden Bedingungen zugesagt: Freie Einwanderung in den britischen Besitzungen am Stillen Ozean; eine Anleihe von 200 Million«» Dollar» und freie Hand in Ehina. England hat diese Bedin-gungen angenommen. Ein englische» Kabel gekappt. Da» Kabel, da» Kanada und Australien ver-bindet, wurde zwischen British Columbia und Fan» ning-ZSland durchschnitt n; die Engländer vermuten durch de» kleinen deutschen Kreuzer „Nürnberg", der von der ..Australia', dem Flaggschiff der australi-schen Marin«, einem 18 000 Tonnen-Kreuzer, vergeben» versolgt würd«. Der König der Lüge. Di« britisch« Regierung läßt, wie gemeldet, durch ihre Konsulate in den Niederlanden eine offi-zlelle Mitteilung mit folgendem Wortlaut verbreiten: „Amtliche Mitteilung von Se. Britannischen Maje» stät Regierung. 6. September 1914. Sr. Majestät Regierung erklärt öffentlich und amtlich, daß die vom deutschen Generalstab gemachte Mitteilung, wo-nach Dumdum Geschosse bei französischen und engli» schen Gefangenen gesunden worden sind, völlig un-wahr ist. Weder die britische noch die französisch« Arme« hat irgrndwrlche Muster von Gewehr« oder Revolverrevolulion in ihrem Besitz oder verteilt, die von dem erlaubten, in keiner Beziehung die Bestim» munge» der Haager Konvention verletzenden abwei« chen. Gez.: Grcy, Auswärtige» Amt, London." Herr Edward Grey lügt mit einer Unverschämtheit und Sicherheit, die man sich nur durch eine langjährige Proxi« auf diesem Gebitte aneignen kann. Der Mann mit der eisernen Maske besitzt nicht einmal >oviel Anstand, über eine offensichtlich begangene und zweifelsfrei bewiesene Schuikerei zu schweigen, son» betn hat die eherne Stirn, zu leugnen und damit die Mitteilung de» Deutschen Kaiser» an den Prä« sidenten der Bereinigten Staaten al« unwahr hinzu» stellen. Jedenfalls hat der Krieg klar gezeigt, mit welchem Gesindcl Deutschland und wir un« herum« schlagen müssen. Aufruf. «n unsere Kommilitonen! An, 31. August 1914 hat das k. u. k. Kriegs» Ministerium «inen Erlaß herausgegeben, der die Gründung der akademischen Legion zum Gegenstand hat und den die hiesigen Tagesblätter bereit« veröffentlicht haben. Durch diese Verfügung des Kriegsministeriums wendet sich der Staat an die vielen tansenden, noch nicht zu den Fahnen gerufenen Akademiker, die ihre Studien noch nicht vollendet haben und die durch den nun tobenden Weltkrieg vielleicht für viele Monat« zur Untätigkeit verdammt werden, obwohl sie, ihre körperliche Eignung vorausgesetzt, durch ihren BilduugSgrad in bedeutendem Maße milwirken können in diesem großen Kamps« der Zivilisation gegen die Barberei, in dem wir siegen müsf«n, um unsere heiligsten Kulturgüter zu schützen. JnSbcsonderS wenden wir uns an die laut offizieller Mitteilung demnächst sowieso zur Eiube« rufung gelangenden Kommilitonen de« GeburtS» jähre» 1894, sich sofort in die d«r Einjährig-Frei» willigrn Abteilung gleichgestellte akademische Chargen« schule zu melden, um dem Standpunkte „je früher schlagfertig, desto besser" gerecht zu werden. In dieser ernsten Zeit, in der sich Jung und Alt in rührender Weife bemüht, dem Vaterlande au» allen Kräften zu nützen, begeht jeder wehr« fähige Akademiker, den nicht anderweitige, wichtig« Verpflichtungen hindern, zu den Fahnen zu eilen, ein schreiendes Unrecht, wenn er zurückbleibt hinter jenen vielen taufenden Familienvätern, die Weib, Kmd und Eigentum zurückgelassen haben und die freudig und mutig für daS Wohl aller in daS Feld gezogen sind. Von den blutigen Gefilden in Nord und Süd, wo unsere tapferen Brüder ihr Leben einsetzten, um die asiatischen Steppenhorden zurückzuschlagen, tönt in entscheidender Stunde wie aus Posaunen das eherne hundertjährige Wort Theodor Körners: „Da» Volk steht auf, Der Sturm bricht loS: Wer legt noch die Hände Feig in den Schoß?". Für die Chargenschule der akademischen Freiwilligen: Absolvierter Jurist Leo Freiherr von Pach w. p. (Burschenschäst Slyria) absolvierter Jurist Joses Plakolm w. p. (Burschenschaft Ch«ruSkia). Gesthen: k. u. k. Generalstabsabteilung de» Z. KorpS Obermayer, k. u. k. Major GeneralstabSches des k. u.k.Militärkommando» in Graz. Da für den (Eintritt in die Chargenschule der akademischen KriegSsreiwilligen jeder Tag von Be» deutung ist. geben wir im Folgenden den kürzesten Weg sür di« Anmeldung an: Die b«i den Sekretariaten unserer Hochschulen erhältlichen Formulare werden ausgefüllt und der Anmelde» und AuSkunftSstelle in Wien, Universität, eingesendet. Von dort erhält der Einsender ein Evidenzblatt und ein Gesuchsformular, dem er das Reifezeuznis und «v«ntu«ll die Militärpapiere bei« zulegen und da» er beim Ergänzung»bezirk«kommando persönlich vorzulegen hat. Die weiteren Formalitäten werden vom Er» gäuzung«bezirk»kommaudo angegeben. Nicht in Graz lebend« Akademiker wollen sich direkt an die „Ala-demisch« Anmelde» und Auslanftsstell« für freiwilligen Kriegsdienst" in Wien, I. Universität, Hörsaal 16, wenden. E«Ue 4 Aus Stadt und Land. Ein Cillier gefallen. Heute kam die amt- licht Nachricht nach Eilli, daß dcr Hauptmann Ri-chard Wambrechlsammer am 20. August bei Gradcc in Serbien gefallen ist. Richard Wambrechlsammer, ein geborener Cillier, war Hauplman« im 70. Infanterieregiment in Fiuwe. Die Sunde von dem Heimgänge dieses ausgezeichneten Offiziers hat in der Stadt Eilli allgemeine innige Teilnahme hervor-vorgerufen. War doch Richard Wambrechlsammer ein hier allgemein hochgeschätzter und überaus belieb-ter Mann, dessen sonnige« Wesen und bestrickende Liebenswürdigkeit ihm alle Herzen im Kluge er-oberte. Er war ein treuer deutscher Lohn seiner ge-liebten Vaterstadt und diese wird ihm ein treues, ehrendes Andenken bewahren. Der Heimgegangene, der im 41. Lebensjahre stand, hinterläßt eine junge Witwe, die nach kaum sechsmonatlicher Ehe ihren Lebensgefährten verloren hat. . . Auf dem Felde der Ehre gefallen. Am 26. August hat der Oberleutnant im Infanterie-regiment Nr. 87 Franz Toplak auf den nördlichen Schlachtfeldern den Heldentod gesunden. Der Ge-fallene war ein Sohn deS SteuerverwalterS i. R. Franz Toplak in Pellau. — Am gleichen Tage ist auf dem Schlachtfeld« von Lemberg der Leutnant im Landwehrinsanterie-Regiment Nr. 27 Herr Hermann Schuster gtfalltn. Leutnant Schuster, ein Sohn des SanilälsrateS Dr. Julius Schuster in Laibach, war erst am 1. August aus der Theresianischen Militärakademie ausgemustert worden. Schulbeginn an den städtischen Volks-schulen. Die Einschreibung für die Knabenschule findet am DienStag den LZ. d. von 8 bis 12 Uhr vormittags in der MädchenbÜrgerjchule (Graben- rfe) statt. Am Nachmittage desselben Tages, von bis b Uhr, wird die Einschreibung für die Mäd-chenvolisschule vorgenommen, und zwar auch in dcr Mädchenbürgerschule. Die Schüler haben in Beglei« tung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter zu er« scheinen, neueintretende Schüler den Taufschein (Ge-burtszeitel) und daS Jmpfzeugnis vorzuweisen. Schüler, welche schon im vergangenen Schuljahre die städtische» Volksschulen besucht haben, bringen die letzte Schulnachricht mit. Der EröjsnungsgolteS-dienst findet am Mittwoch den 23. d. um 8 Uhr früh in der deutschen beziehungsweise evangelische» Kirche statt. Der regelmäßige Unterricht beginnt am Donnerstag um 8 Uhr früh für die Knaben und um 2 Uhr nachmittags für die Mädchen. An der Oeffentlichen Handels- und Bürgerschule in Eilli beginnt der regelmäßige Unterricht Montag den 21. September. Die Auf-nähme auswärtiger Schüler und Schülerinneu findet noch bis 25. d. statt. Musikschule des Eillier Mufikoer-eines. Der Leitung des Musikvereines ist e» ge> lungcn, in grau Falkner au« Wien für die Musik-schule eine tüchtige Klavierlehrkrast zu gewinnen. Frau Falkner ist staatlich g'prüfte Llavierlehrerin, gewesene Schülerin der Wiener Klavier-, Orgel- und »Sesangsschule Horak-Brixl und Privalschüterin der bestdekannten Wiener Ktavietpädagogin Marie Bau-mayer. Der weitere Unterricht in den Hauplsächtrn (Klavier und ivioljne) wird durch die Herren Gabriel Höfner und Hans Meißner besorgt werden. Auch die Ain.ergejangvschule unter der Leitung des Herrn Lehrer Haus Wamlek wird wieder eröffnet Die Einschreibungen werdet: von Montag den 21. d. an (4—5 Uh>) täglich sortgesetzt. Der Unterrichlsbeginn wird durch die Zeitung und durch Anschlag bekannt-gegeben werden. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der ChristuSkirche um 10 Uhr vor-mittag« «in öffentlicher Gemeindegvttesdienst statt, in welch-m Herr Piarrer May predigen wird über „Tröstet, tröstet mein Volk I" Zm Anschluß an den Prcdigigo!lksoic»st wird eine Abendmahlafeier statt-finden. Anläßlich de« UnterrichtSbeginneS an den städtischen Volksschulen wird am Mittwoch um 8 Uhr vormittag ein SchulgotteSdienst abgehalten werden. Heldentod eines Sohnes des Chefs des Generaiftades. Der Ehes de« österreichi schen Generatstade«, Freiherr Eonrad von Höhen-darf, hat, wie die „Tagespost" meldet, einen fchwe-ren Verlust erlitten. In den Kämpfen bei Rawa-RuSka ist sein Sohn Herbert Tonrad von Hötzen-dorf, der als Leutnant dem Dragonerregiment Erz-herzog Joses Nr. 1b zugeteilt war, gefallen. Der Ehes be« österreichischen GeneralstabeS hat noch zwei Söhne al« Offiziere im Felde stehen, und zwar Oberleutnant Erwin Cvnrad Freiherr v. Hötzendorf, der beim gleichen Regiment dient, in dem der tote Held stand, während der Oberlentnant Eonrad Frei-Herr o. Hötzendorf dem 4. Regiment« der Tiroler Kaiferjäger zugeteilt ist. Hauptmann Oskar Link f. Am 16. tr fand in Budapest vom Garnison«spital Nr. 16 au« da« Leichenbegängnis de« ersten Offizier» statt, dcr dort seinen auf dem Schlachtfeld« erlittenen Ver-letzungen erlegen ist. Der Tapfere, Hauplmann Oskar Link vom 26. Landwehrregimmt, war dem in Eilli stationierten 2. Bataillon des Regimentes zugeteilt. Auf dem östlichen Kriegsschauplatze hatte ihn ein russisches Schrapnell tödlich getrossen. Der Sarg war mit mehreren prächtigen Kränzen ge-schmückt; unter anderen hatte auch die Hauptstadt einen Kranz an der Bahre niederlegen lassen. Neben diesem Kranz lag ein anderer, dessen Schleifen in ungarischer Sprach« die Aufschrift trugen: „Die Kameraden der Budapester Garnison". Bor dem Sarg lag der Kranz der Familie mit der Wid-mung: „Letzte HeimatSgrüße von Deinen Lieben". Nahezu sämtliche in Budapest weilenöen Offiziere mit dem Stadtkommandanten GM. Sorssich, sowie dem Oberstabsarzt Dr. Lambert Gerstl, dem Kom-Mandanten des Garnisonsspitales, an der Spitze, waren erschienen, um dem toten Kameraden die letzte Ebre zu erweisen. Die Hauptstadt war durch, den Bürgermeister-Slcllverlreler Dr. Theodor Body uod den Magistratsrat Buzay, die Staatspolizei durch zahlreiche höhere Beamte vertreten, ein er-labender Beweis vaterländischer Gesinnung. Bor dem Tore war eine Halbkompagnie j£iy«M«Mpaarte» aufgestellt. Nach der Einsegnung wurde der Sarg auf den OfsizicrSltichenwagen gehoben und nun setzte sich der Zug in Bewegung. Dieser wurde von mehreren berittenen Konstablern erössnet, die die Straße freihielten. Vor dem Leichen-wagen marschiert« di« Ehrenkompagnie unter dem Kommando eines Hanptmann». Hinter dem Wagen, den ein Militärspalier begleitete, schritten die Witwe und Verwandten de» Verewigten. Dann folgten die übrige» Trauergäste. Vor dem Exerzierplatz in der Lehelgasse machte der Zug Halt; die Halbkompag-nie gab eine Ehrensalve ab, worauf der Sarg nach dem Josefstädler Bahnhof gebracht wurde, um nach Graz übergeführt zu werden. Donnerstag um halb 6 Uhr abend» wurde die Leiche auf dem Steinfelder Friedhofe beigesetzt. Zur Trauerfeier, die Stadt-pfarrkaplan Grießer vornahm, waren erschienen: FML. i. R. von Emmert, Offiziere verschiedener Truppenkörper, die RechlSanwäU« Dr. Schmidt, Dr. Böhm ttnd Dr. Griß, mrhrer« Beamte der Steier« märkischen Eskomptedank und andere Trauergäste, darunter eine OffizierSabordnung des Landwehr-Infanterieregimentes Nr. 26 unter Führung des Oberleutnant» Josef Kuß, die auch den Hinter-bliebenen im Namen der Regimentskameraden und der Offizier« der Garnison Marburg da» herzlichste Beileid aussprach. Verwundeten - Transport. Donnerstag mittags fuhr ein Zug mit 7^0 Verwundeten durch unsere Stadt. Bei 40 derselben mußten von den am Bahnhöfe anwesenden Aerzten neue Verbände angelegt werden. Lm 6 Uhr abends trafen 116 Ver-wundete hier «in, von denen gegen 20 schwere Ver-letzungen erlitten haben. Sie wurden in die Kran-kenanstalten gebracht. Bewunderungswürdige Haltung des dritten Korps in den Kämpfen bei Lem-derg. Vom Platztommando wird mitgeteilt: Der Kommandant des dritten Korp», General der In-fanNrie Colern« v, Geldern, gab dem Militärkom-Mandanten in Graz, Generalmajor v. Mattanovich, dienstlich bekannt, daß da» drill« Korp« zwischen dem 26. August und S1. August in hartem Kampfe gestanden ist, auch in der zweiten Schlacht bei Lem-derg im angrissSweisen Vorgehen wieder schwere Käwpse zu bestehen hatte, jedoch ungebrochen und besten Mutes seiner Aufgab« nachkam. Di« Leiftun-gen der Truppen waren bewunderungswürdig und de» höchiten LobeS wert. Dies« offizielle Mitteilung de» kommandierenden General« dürfte wohl am besten geeignet sein, den unglaublichen Gerüchten über d«n angeblichen Zustand ditse« Elitekorps die Spitze zu brechen. In Hinkunft wird gegen die Urheber und Verbreiter unwahrer, tendenziöser Nach-richten mit der durch die Kriegszeiten bedingten rück-stchtSlolen Schärfe vorgegangen werden. Die Krankenkassen und der Krieg. Mit Rücksicht aus die schwere Schädigung der Krankenkassen durch di« Kri«g»lag«, dir sich in den zahlreich«» Abmeldungen wegen Einberufung und Arbeitslosigkeit sowie in schwerer Eindringlichkeit der Kummet 70 Beiträge äußert, hat das Ministerium de» Inner» an die Landesbehörden einen Erlaß gerichtet, der folgende« verfügt: Die Kassen find selbstverständlich auch gegenwärtig an die Vorschriften de« Gesche» und des Staate« gebundkn Allein wegen der drn-genden Notwendigkeit, die verfügbar«» Kasieumrtlei zusammenzuhalten und daraus zu sehen, daß sie nur den Schwerkranken, auf die Krankenuuterstüytaj Angewiesenen, zugute kommen, wird empfohlen: l. Alle nicht schwer Kranken und alle nicht absotet arbeitsunfähigen Mitglieder wären au» dem Kranki« stände zu entlassen. In den Krankenstand solle» ant Schwerkranke ausgenommen werden, so wett nicht n einzelnen Fällen die besondere Art der Erkrankiniz eine absolute BernfSnnsähigkeit zur Folge hat. der Aufnahme in den Krankenstand wären alle lcichl Erkrankten (Rheumatismus, leichte Bronchitideit, Magenkatarrh« usw.) und alle voraussichtlich tarj# fristigen Erkrankunzen (leichte Anginen, Influenz« usw) auszuschließen. 2. Die SpitalSaufnahme toi« nur bei absoluter Unerläßlichkeit zu verfüge«. Namentlich wäre die Spitalsüberweisung w'ch a Fällen nicht dringlicher, ausschiebbarer Operation» zu vermeiden. 3. Die Bornahme nicht drinzlichee Operationen wäre auch im übrigen aufzuheben. 4. Die Entsendung von Mitgliedern zum Landzuscnl-halt, in Kurorte und Erholungshäuser, dann fr» Gewährung therapeutischer Behelfe wäre vollstä-dig einzustellen. Mineralwässer wären nicht zu verord. nen. 5. Die medikamentöse Behandlung, ebenso dic Gewährung therapeutischer Behelfe wäre aus da» Notwendigste einzuschränken. Namenilich erschein die größte Sparsamkeit mit Verbandzeug wegen bei großen Bedarfes in nächster Zeit dringend gebotn. Es muß ausdrücklich darauf hingewiesen iverdn^ daß da« Moratorium öffentlich-rechtliche Geldfirde-rnngen iu die Stundung nicht einbezieht, daß ali« di« Beiträge zur Krankenversicherung. Unfallversiche-rung, Bergarbeiterverficherung und PensionSoerfichi' rung vom Moratorium nicht berührt werden, die Unterbehörden wurden angewiesen, die Bemühunj» der Krankenkassen zur Sicherstellung einer pü«lkt> lichen Einzahlung der Versicherungsbeiträge auf iil tatkräftigste zu unterstütze». Ehrenbürgerernennungen. Die Markt-gemeinden Windischlandsberg und Fichtenwald hab» den BezirkShauplmann von Rann. Walter Gras« Altem«, zum Ehrenbürger ernannt. vom Vereine Südmark. Die Haupilci-tung hat die regelmäßigen Wochensitzungen wie»« aufgenommen. — Der bisherige Wanderlehrer kl Deutsche» SchulvereineS, Herr Sepp Amman«, ii in de» Dienst der Südmark getreten. Da die ver-fammlung«lätigkeit derzeit begreiflicherweise eiozeftellt ist, wurde Herr Amman» mit der Beaufstchlizmig der Südmark betraut, waS sich umio notweniiza erweist, alS zahlreich« Ansiedler und deren sih« unter den Waffe» stehen. Freiwillige Assentierungen auf Krieg» dauer sind nur bei Vorhandensein der L»ra»t> setzungen deS § 19/6 W.G. zulässig. Es dürst» demnach die 19- diS 20jäyrigen als Freiwillige aas Kriegsdauer nicht assentiert werden. Dcr freiwillig? Eintritt derlei Person«» ist lediglich auf die rezcl-mäßige, beziehungsweise zveijährig« Präsenzdieriji' Pflicht statthast. Freiwillige aus Kricgsdauer zähl» nicht auf da« Rekrutenkontingent. Einjährig Frei-willige können gleichfalls nur für den einjähnz» Präfenzdlenst osientiert werden. Noch nicht stelliwzt» Pflichtige Einjährig.Freiwilligen'A'pirante», die sich vor der Mobilisierung zum Eintritt in dos gwci» same Heer, beziehungsweise in die Landwehr g«»ei> bet habe» oder di« stch jetzt melden, können bairr freiwillig assentiert werden. Ueber den bei der Stellung erhobenen Anspruch aus die zweijähiiz« senzdienstzcit ist nachträglich die Entscheidung zu ins-sen. Die freiwillig «intrelenden Wehrpflichtigen mßi. seit allen vorgeschriebenen Bedingungen entsprecht», insbesondere den Eintrittsfchein beibringen, ll» Zweifel zu beheben, wird weiter» bekanatztzcda: Einjährig-Freiwillig« sowi« sonstige Wehrpflichtig«, die einen Präfenzdienstauffchub vor dem Jahre 1914 zuerkannt erhielten, hatten auf Grund der Mo5i>> sierungskundmachung ohne Rücksicht auf die m derselben angeführten Gebiete einzurücken. Alle t>«ll» Wehipflichtige, die bi«nun nicht eingerückt sind, oda die bet der Präsentierung zurückgewiesen wind» sind nunmehr mittels Einberusungskarte auf i»s«0 einzuberufen. 1. Aus Grund der MobilifierungÄnd machung halten von den Einjährig-Freiwillige« «1 Assentjahrganges 1914 weiters noch folgende eiij» rücken: Alle Einjährig-Freiwilligen, welche sich ' obigen Gebieten zur Zeit dcr Verlautban«! Mobilisierungskundmachung genannten Sediet« matSberechtigt sind, ohne Rücksicht auf ihre» fit» ■ An die löoliche Schriftleitung der " Deutschen Wacht in C i 1 1 i In der heute vorgelegten Kummer der " Deutecnen acfet - wird oeanstdndet, dass auf Seite 4 der Stanaort .es "68. Ins. Regimentes "und auf Seite 5 jener ues Ini . gimentes " bekannt gegeuen wird . Die betreffenden Notizen - Hauptmann OX* Oskar Links und »urch vergiftetes Brunnenwasser • dürfen nur unter Hinweg -ussung dieser rot «zeichneten Stellen «rlnutoert werden. K.k. StaatsanwaltschBd t am 19. September 1914. iier k.k. Staatsanwalt : Cilli Unmut 70 Deutsche Wacht Settc b «n Aufenthaltsort. Alle Einjährig-Freiwilligen, die stch in obigen Gebieten zur Zeit der Verlautbarung bei MobilisierungSknndmachung aufgehalten haben. Dich hatten sich jedoch zur Präsentierung bei dem ihrem Aufenthaltsorte nächstgelegenen ErgänzungSbe-zirktkommando zu melden. 2. Ein im Jahre 1914 freiwillig eingetretener Einjährig-Freiwilliger, der mit den Tag der Sffentierung eingereiht wurde, war nur tonn zu präsentieren, wenn er u^ter die unter Punkt 2 fallenden Kategorien von Wehrpflichtigen eiirte. 3. Analog den vorstehenden Grundsätzen b die aus den Grenzgebieten in den Ländern der heiligen ungarischen Krone stammenden und für den S. August 1S14 einberufenen Wehrpflichtigen zu be-hudeln. Bezüglich dieser ungarländischen Wehrpflichtigen wird noch beigefügt, daß dieselben in den VodtlisierungSkundmachungen, die in dem im Reichs» nie vertretenen Königreichen und Ländern affichiert «rden, bereiiS genannt waren, daher von den Er-gitizungSdezirkSkommando« in den i« ReichSrate ver» talenen Königreichen und Ländern auch zu präjen-tinen und abzusenden waren. 4. Wehrpflichtige, die »ach den vorstehenden Bestimmungen zwar nicht zu präsentieren waren, aber irrtümlich präsentiert wur» den, verbleiben auch weiter in aktiver Dienstleistung. Ankunft von Verwundeten in Gono bitz Am 16. d. sind mit dem Lokalzuge Pölt-schalh—Gonobitz um 11 Uhr vormittags 51 Ver-wndete vom nördlichen Kriegsschauplätze in Gonobitz wzekommen. Sie wurden durch die Freiwillige ZintungSgefellschaft der Gonobltzer Feuerwehr mit Vagen in das Spital deS Roten Kreuzes »berge« sihrt. Die Verwundeten stammten von verschiedenen Tnippknköipern und waren guter Laune. Bei dem kpsange detätigten sich unter anderen: Fürstin Christine zu Windifchgrätz samt Prinzen und Prin» Annen, Statthalter Graf Clary und Aldringen, >n zuvor die Einrichtungen des SpitaleS und de« Zlolierhauses besichtigt hatte, der k. k. Amtsleiter t>r. Holl der Bezirkihauptmannschaft sowie der itmwandanl deS SpitaleS Major a. D. Bai de voya. AlS Chefarzt wirkt DiftriktSarzt Dr. Adolf iidivnig. Die Damen deS Markte? beteilten die vnwundeten mit frischer Leibwäsche, Socken und Hausschuhen. Ein schöner Herzenszug. DaS Salzbur-jrc volkSblatt schreibt: Ein LandfturmrechnungSun» terifiizier, Bater von fünf minderjährigen Kindern, erhielt am Tage deS Abmarsches von Salzburg von smiem Hausherrn und dessen Ehefrau folgende (arte „Von uns die besten Segenswünsche und lvir hoffen, daß wir unS bald gesund wiedersehen haben Sie keine Sorge um Ihre Familie, wir weiden für sie tun, waS uns möglich ist, und Sie »eidin Ihre Frau samt Lindern bei Ihrer Wieder-dhr mit Gölte» Hilfe wohlrrhalten antreffen . . ." ,?>n Inhalt dieser Karle" — schreibt an daS ge-«imte Blatt der Unieroffizier — „ließ mich viel dmihigler in? Feld ziehen und weide ich diesem iton Menschen immer dankbar sein". Wird Herrn Knton Fasarinz,' Bürgermeister in Eilli Umgebung, pir Nachahmung empfohlen! Schmuckspenden. Gegen einen Gedenkring .Gold gab ich für Eisen" tauschten ein: Frau Jose» sine Eiwonischek 1 silberne Damenuhr. 1 Gold' trv!che, 2 Goldriuge mit Stem, Frl. Ernest ne Echzcht 2 silberne Becherln, Sima 1 Ring, 1 Ob» Mijt, Luuriljch 2 Gvldringe, Herr Kmdelhoser 1 sildnne Ltclie, Herr OberpostvcrwaUer Krainz 1 Holdring, 1 silberne Tabakdose, stud. Han» Liiudsau 1 silberne Gabel, 1 silbernen Löffel. Frl. Stra ©uchbauer 1 Kreuzel, 1 silbernes Ringerl, 1 Ohrgehänge, Frl. Lilia 1 Goldring mit Siein, Frl. Trosrnig 1 Goldring mit Stein, Egon v. Czak l Älderreis, Köchin bei Frau v. Ezak goldene Ohr-zrddige, Herr Kafetier Wagner 3 Goldrtnge mit stein, Herr MartinideS 1 Goldring mit Stein FtL Aloisia Bauer 1 Goldringerl, Kindelhofer 1 jil» taue Uhr wit Kette, Frieda Bauer 1 Goldring. Frl. Mitzi Zamparulti 1 stlberneS Armband, Frl. keji Zamparuili 2 Anhängsel auS «ilber, 1 gol-tiues Herzl, Frl. Jufti Bracun 1 silbernes Arm ia»d, Frl. Mitzi Zelenik 1 goldenen Ring mit Lln«, Herr Alois Lukovcc 1 goldenen Ring mil klein, Magda Kokol 1 goldene« Kreuz, Frl. Eaiilie 1 fllderneS A»mband, 1 silbernes Kettel, 1 Ohr-((hinge, Frau Putz 1 goldene Uhrkette, 1 Silber« ring, Herr Potlverwalier Mitterhammer (Lauer biii») 1 Ehering, Herr Ha»S Ludwig 2 Eheringe, l KMing mit Stein, Familie Zglar 3 Eheringe, l Voldting, Silbe, stucke, Herr Anlon Patz 1 5he» niz, Frau Hermine Hoccvar 1 Goldiing, Frau R«ria B>a,;oduro (sachfenfeld) 1 Ihering. Herr M-k Wl«!ichcr 1 silberne« Uhrgehäuse, 1 silberne tolle, Maierhermann 1 goldenes Anhängsel, Herr Johann Puschnigg 1 goldene« Damenuhregehäuse, Herr F. G. 1 Goldring mit Stein, Herr Fornara 1 Goldring, Herr Lehrer JanSky 1 Silberkette, Frau Poldi Baumgartner 1 Goldkette, Frau Schöbinger 1 Silberkette, 1 Ring, A. Pinter ver» schieden? Schmuckstücke, Sucher 1 goldene« Herz, Frau Hradil 1 Goldring. Herr Martin Semlak 1 Ehering. Frl. Grete Winkler 1 silbernes ilrm« band, 1 silberne» Kettn!, 2 kleine Ohrgehänge mit Stein, Frl. Elfe Winkler 1 goldenen Ring mit Stein, Frau Polzer 1 silbernes Armband, Herr Oberpostverwalter Krainz 1 goldene Uhr, 1 silberne« Armband, 1 silberne« Armband mit Anhänger, 1 stl-berne Ketle mit Anhänger. Ungenannt durch Herrn Pfarrer May 2 Medaillone au« Gold. 2 Ringe, 1 Broschenadel mit Steinen, Ungenannt 4 Eheringe, 3 Goldringerl mit Steinen, 2 Anhänger, 1 Ring, 1 Goldring mit Stein, 1 Damenuhrketterl, 1 Gold» kreuzel. Durch vergiftetes Brunnenwasser ist ein in Serbien im Felde gestandener Soldat d«A flm'mituu.flliig.....mil iTIii Tff schwer erkrank!. Er wurde zur Kur noch Rohilsch-Sauerbrunn gebracht, wo er sich glücklicherweise so weit erholte, daß er nunmehr in Theresienstadt wieder leichten Dienst ver-richten kann. Ein flüchtiger Einbrecher. Ans Grobelno wird gemeldet: In der Nacht auf den 14. d. wur-den aus dem im Wartesaale dcr Station Grobelno befindlichen und versperrten Schanktisch nach Ent» sernuiig einer Fensterscheibe Bargeld, Eßwaren, Zigaretten und andere der FelvwebclSgattin Fran» ziska Jäger gehörige Gegenstände entwendet. In derselben Nacht wurde auch bei der Gastwirtin Rosalia Beuc in St Veit bei Grobelno in da« Gastzimmer eingebrochen. Hier nahm der Dieb einen Laib Brot, Briefpapirr, Briefumschläge und einen Betrag von 200 8. Daß der Dieb m beiden Fällen derselbe war, ergibt sich daraus, daß er da« bei der Gastwirtin Rosalia Beuc gestohlene Papier aus dem Schanktisch liegen ließ Er ist ein ungefähr 19 Jahre alter, mittelgroßer, schlanker Mann mit brauner Hose, ebensolchem Rocke und dunkelgrünem Hut. Er soll aus der Gegend von Windischlandsberg stammen. Der Winteranbau zur geit der Kriegs not. Zur Zeit der Kriegsführung müssen unge-heute Menge» von Borrälen an NahrungS» und Futtermitteln zn dem Kriegsschauplätze geschafft wer-den und eS sind dem WirtfchaflSbetrieb die besten Zug« und HandarbcitSkräfle entzogen worden. Wir müsien, um den Bedars der Armee und auch der gesamlen Bevölkerung unserer Monarchie zu decken, die Bewirlschastung unserer Kulturflächen möglichst vereinfachen und, in der Voraussicht, daß durch den KriegSzustand in weiterer Zukunft ein ungeheurer, vermehrter Bedarf an Mehlfriichlen eintreten und bei Hoden Preisen ein guter Absatz erzielt wird, möglichst große Flächen mtt Winterkorn und bessere, gcignrte Lagen mit Weizen bebauen. Unter diesen Umständen ist eS dringend nötig und nngemein ren> tabel, auf diesen Kullurflächen reichlich wasferloS» lichen, sicher wirkenden Kunstdünger sobald als mög» lich zur Düngung anzuwenden DaS SuperphoS» phat wurde unter die ApprovisionierungSartikel sür den Bahnverkehr ausgenommen. Die inländischen Sunstdüngerfabriken verfügen momentan über ge» nügende Borräte und sind in der Luge, wenn ge-nügend Waggons feiten« der Bahnen beigestellt werden, fofort unsere Landwirtschaft mit Super-phoSphat, dem wertvollsten Phvsphorsäuredünger, zn versehen. Die wasserlösliche Phosphorjäure des SuperphoSphate« löst sich sosoil in der Boden-feuchte oder nach einem leichten Slrichregen in der Ackerkrume, bewirkt die günstigste Ernährung der zarten Keimpflanzen, fördert die Wurzel- und Blatt dildung fowie eine kräftige Vegetation der Winterfrüchte und sichert eine günstige Überwinterung. Selbst wenn die Landwirte in der gegeniväriigen Zelt nur imstande sind, den Boden mangelhaft zu bearbeiten und die Winterfrüchte nur nach Sloppel-stürz anzubauen haben sie bei der Superphosphat» düngung die sicherste Gewähr, gleichgilug. ob sie diese DüngungSari vor oder nach dem Anbau oder später solche a!« Kopsdüngung im Herbst nachlräg» lich auSsühren, in ungeschmälerler Weise, Vollernten zu erzielen. Bei dem gegenwäriigen Mangel der Waggon« und der osl unmöglichen promplen Liese-rnng ist die« von ungemein hoher Bedeutung. In gleicher Weise müssen die Landwirte die Kalidün-gung vor oder nach dem Anbau vornehmen. Die S'ickstoffvüngung kann, wenn es nicht anders au«> führbar ist, teilweise im Herbst oder gänzlich er« im Frühjahr mit schwefelsaurem Ammoniak, Ehile-oder Norgejalpeter geschehen. In dieser rationellen Weise sind wir imstande, die vermehrten Bedürf« niffe unserer bedrängten Monarchie vollend« zu lecken und eine hohe Rentabilität der Winterfrüchte zu erzielen. Pettauer Marktbericht. Der Austrieb auf dem am 18. d. stattgefundenen Pferde- und Rindermarkle betrug 122 Pferde und 920 Rinder. Auf dem am 16. d. stattgefundenen Schweinemarkte betrug der Auftrieb 716 Schweine. Der nächste Pferde- und Rindermarkt wird am 6. Oktober und der nächste Schweinemarkt am 23. und 30. d. und 7. Oktober abgehalten werden. Hingesendet. Dank. Allen werten Familien und Wohltätern, welche sür die Verwundeten Liebesgaben im Reserve-spitale abgegeben haben, spricht die Verwaltung hie-mit den herzlichsten Dink an«. K. u. k. Reservespital in Cilli. Seine erste Hrdinationsstunde. Von S. Jarzebecki. Endlich war der große Tag gekommen, an dem der junge Arzt Dr. Karl Heller seine OrdinationS-stunde abhalten konnte. Sein hübsches Junggesellen-heim war fix und fertig eingerichtet nnd es fehlte mir mehr der dienstbare Geist, welcher den Patienten die Tür zn öffnen halte. Der anspruchsvolle junge Mann hatte nämlich noch immer keine paffende Person dazu finden kön-nen, weshalb ihm feine Mutter, Frau Kanzleirätia Heller, die im selben Haufe wohnte, von zwei bis vier Uhr nachmittag« ihr eigene? Dienstmädchen al« Aushilfe versprach. Im entscheidenden Momente jedoch konnte Frau Heller ihr Wort nicht einlösen, denn die Magd war wegen Erkrankung ihres Vaters telegraphisch heim-berufen worden. .Daß doch diese unseligen Dienstboteneltern immer erkranken müssen, wenn man die Mädchen am allernötigsten braucht!" klagte höchst ärgerlich die Rätin. Der Sohn aber war außer sich. Wo sollte er jetzt, eine halbe Stunde vor Beginn der Ordination, einen geeigneten Ersatz hernehmen? „Wozu hast Du denn mich?" fragte seine hüb« sche, achtzehnjährige Schwester Erna. „Kann denn nicht ich Deinen sämtlichen Patienten die Tür öff-nen? Ich bin ohnedies schon furchtbar neugierig, wer und wie viele sich heute schon einfinden werden!" „Gar niemand!" sagte dumpf die Multer. „Und wenn auch jemand kommt," sagte der Bruder, „so kanä ich gleichwohl Erna nicht verwcn» den. Sie ist zu jung und zu hübsch; man würde sie für meine Herzallerliebste halten und mein guter Ruf würde leiden." „Du wirst doch." fragte gereizt die behäbige Mutter, „nicht beanspruchen, daß ich Dir heute den Portier abgebe. Uebrigen« kannst Du getrost allein hineingehen in Deine Elage, e« wird am allerersten Tage ohnedie« noch kein Patient kommen!" „Aber Mama," schmollte Erna, „weshalb willst Du dem guten Karl gleich im voraus alles Glück absprechen ? Er ist doch Spezialist sür Hals« und Nasenkrankheiten. Da« ist nicht jeder, imJ jetzt im Spätherbste gibt eS doch immer genug Leute, welch« Schnupfen und Halsschmerzen haben, abgesehen von solchen, welche au« der Nase reden." .Und solchen," sagte Frau Heiler, .die nase» weiß reden!" Erna aber gab ihr Vorhaben nicht auf. „Karl!" rief sie, .ich hab'«! Ich verkleide mich al« Dienst» mädchen.' „Um zwanzig Heller Trinkgeld zu bekommen!" entgegnet« die Mutter. Erna lachte: „Da« würde ich artig zurück-we'sen^ Der Herr Doktor, würde ich sagen, hat mir verbalen, elwas anzunehmen." Damit war Karl ein-verstanden. Nicht so die Rätin. Nur ungern gab sie ihre Einwilligung, „kenn," sagte sie hartnäckig, ,,e« kommt ja ohnedies kein Mensch; Erna macht sich bloß umsonst so wichtig." Unterdeffen hatte sich aber die Tochter bereit» mit dem zierlichen Häubchen de« Dienstmädchen« und mit ihrem eigenen kokettesten Latzichürzchen geschmückt. Fröhlich nahm sie deS Bruders Arm und eilte mit ihm d»e Treppe hinauf in die ärztliche Wohnung. Erna war da« niedlichste Kammerkätz-chen, da« man sich nur vorstellen konnte, eine rosige, blonde Schönheit. Seite 6 Knchche Wacht Numm-r 7V Da» junge Mädchen hatte sich eine Handarbeit mitgebracht und saß damit ganz still in der kleinen Küche neben dem Entree. Karl begab sich in da« Ordinationszimmer, wo er alle Augenblick« unruhig aufsprang, den» er glaubte, immer wieder ein leise« Klopsen an der Tür zu vernehmen. Es war aber nur fein Herz, welche» so erwartungsvoll und stürmisch pochte. Am liebsten wäre er auf die Gasse geeilt und hätte ge-rusen: Hereinspaziert! Hereinspaziert, ihr saumseli-gen Patienten! ES wollte nämlich niemand kommen. Mehr ol« eine Stunde war so schon in peinlichem Harren vergangen, alt endlich doch die Klingel ertönte. Erna sprang auf, wie von der Tarantel ge< stochen, ebenso ihr ungeduldiger Bruder. Fast gleich-zeitig erreichten beide die Eingang»tür, welche sie rasch und zuvorkommend öffneten. Ueber die Schwelle schritt ein überaus bleicher junger Mann, welcher Karl freudigst begrüßte. Wie unangenehm war er aber berührt, als der Fremde in die Rocktasche griff und ihm hübsche Ansicht»-karten zum Kaufe anbot. Bitter enttäuscht blickten die Geschwister aus den häßlichen, pockennarbigen Menschen und plötz-lich erkannten sie ihn sogar. DaS war ja der lange Gustav, deffen Bater vor ungefähr vier Jahren im Landhause der Familie Heiler als Gärtner diente, bis eines Tage» eben dieser damals halbwüchsige und mutwillige Gustav sich erfrechte, die kleine, schöne Erna zu küssen. Gerade diesem Verhaßten halte sie nun so eil-fertig die Tür geöffnet. Da stand er plötzlich wieder vor ihr und grinste sie beselizt an. „Gehen sie," befahl Kart dem Verzückten, „wir brauchen nichts." Wortlos packte der Häßliche seine Karten und ging- Bald danach klingelte eS zum zweitenmal. Erna eilte auS der Küche herh.i, Karl kam aus dem Ordinationszimmer gelaufen. Wiedrr öffneten die Geschwister sast gemeinsam die Tür und wieder war es nur der lange Gustav, der vertraulich lächelnd vor ihnen stand. Er hatte, als er so jäh hinauSgewiesen wurde, seinen Regen-schirm vergessen. Beschämt zogen sich Bruder und Schwester zurück, doch von neuer Hossnung beseelt, kamen sie eiligst wieder, als abermals die Glocke erklang. Und zum dritten Male war e» nur die höhnische Biiage de» jungen Hausierers, welche sich dreist zwischen die Türe zwängte. „Entschuldigen Sie," sagte Gustav, „daß ich nochmals angeläutet habe. Ich wollte Ihnen bloß eine kleine Freud« wachen, weil ich sehe, wie gerne Sie beide die Türe öffnen. Mir speziell gesällt auch Ihr Eifer sehr. Sollte abrr zusällig ei» Patient erscheinen, so wird ihm dies sehr gierig vorkommen. Deshalb rat« ich Ihnen, Herr Doktor.. Weiter kam der Unverschämte nicht. Doktor Heiler saßt« ihn beim Kragen und drohte, er würde ihm alle Knochen im Leibe zerschlagen, sall» er noch ein einziges Mal die Klingel zöge. „Und kurieren werde ich Sie dann auch nicht," rief er ihm noch nach. „Da» möcht' ich mir gar nicht wünschen," ent gegnete überlaut drr jung« Bursche. Damit lies er aber wohlweislich und endgiltig die Stiege hinab Die Geschwister waren gewitzigt und auch vor< sichtiger geworden. Sie bemerkten jetzt erst, daß die EingangSiür ein Guckloch besaß, und sie verein barlen, daß der neugebackene Arzt unter gar keinen Umständen mehr sein Zimmer verlassen sollte. „ES schickt sich wirklich nicht." sagte Erna, „daß Du selbst den Patienten so hastig entgegen-laufst! Gustav hat diesbezüglich ganz recht gehabt!" Da gestand Karl zaghaft seinem Schwesterchen, daß er eigentlich nur so aufgeregt wäre, weil ihm «ine vorn«hm«, junge Dame, die er vor kurzer Zeit erst kennen gelernt, versprochen hatte, ihm ihre lei dendt Mutter als erste Patientin zuzusühren. „Ei, wie intrrrffant!" rief Erna. „Wie sitht sie denn aus?" Aber da klingelte es schon wieder, und wäh rend der Doktor eilend» in daS Ordinationszimmer verschwand, össnete seine Schwester, die erst durch da» Guckloch gesehen, mit einem artigen Knix einer stattlichen und überaus kostbar gekleideten, älteren Dame, welche an der Seite eine» hübschen, elegan ten, jungen Mannes die Schwelle überschritt. „Geh' nur voraus, Mama," sagle der Herr, „ich muß erst den Ueberrock ablegen und die Galo schen, da ich sie heute ungefchickterweise angezogen habe." Mit eine» durchdringenden und mißbilligenden Blicke auf daS schöne Stubenmädchen, da» verlegen und tieferrötend dem Besucher au» dem Rocke hals, rauschte die Patientin in da» Zimmer. Der Sohn aber hatte e» durchaus nicht eilig, !hr zu solgen. Es behagt« ihm vielmehr im Bor-zimmer ausgezeichnet und er knüpfte allfogleich mit dem blendend schönen Mädchen ein Gespräch an. „Dieser junge Doktor ist doch ein beneiden»-werter Mensch," sagte er, „daß er ein so holde» Wesen sand und immer um sich hat l Er ist wohl recht nett gegen Sie und gesällt auch Ihnen sehr gut?" ,Min, nein," wehrte sich Erna. „ES ist nur ein unglücklicher Zufall, der mich heute veranlaßte, die Stelle deS Dienstmädchens zu vertreten; es ist bloß ein schlechter Scherz, den ich gegen den Willen meiner Multer hier ausführe. Ich — ich — ich bin ja gar kein Dienstmädchen." Bor Beschämung süllten sich ihre großen blauen Augen mit Tränen. Der junge Mann sah strafend aus die kleine Sünderin. „Also die Frau Mama wollte e« nicht? Oder weiß sie e» gar nicht? Ich muß sagen, die Frau Mama hat vollkommen recht I Ich sinde es auch durchaus unpassend, daß so ein junge» Fräultin —.' Erna faltete erschrocken die zarten Hände. „O, bitte, denken Sie doch nicht so schlecht von mir und verraten Sie mich bei niemand; der Dok-tor würde sich ärgern. Ich bin nämlich seine Schwester." Und nun erzählte die Kanzleirat»!ochtcr dem jungen Manne von dem erkrankten Baier des Dienst» mädchei.» und \t erzählte Erna dafür von seiner Schwester, welche durchaus zur Ordinalwn halte milkommen wollen. Mama aber zog es vor, den Sohn mitzunehmen. Während sich die jungen Leutchen draußen auf diife Weife rasch befreundeten, hatte im Ordinationszimmer Doktor Heiler gerade seine Diagnose serliggestellt und Frau Reder, die FabrikantenS gattin, war schon im Forlgehen begriffen. Da wen-dete sie sich aber nochmals »in, und, mit dem Fin-ger drohend, meinte sie: „Ein junger Mann, d«r weiterstrebt und nahe daran ist, einem Mädchcn aus guter Familie den Kopf zu verdrehen, sollte sich meines ErachtenS keine so auffallend jung« und schöne Zofe halten. ES ist nur gut, daß ich diesen sonderbaren Tat-bestand mit eigenen Aug«n sah. Meine Tochter wird sehr erstaunt sein, wenn ich ihr davon Mit-teilung mache." Da konnte auch Karl nicht länger an sich hal-ten und auch er beichtete, daß Erna seine Schwester wäre. Frau Reder atmete sichtlich erleichtert auf. Freundlich Holle sie da» junge Mädchen in da» Zim-mer herein und sie betrachtet« dasselbe nun ebenso wohlwollend, als sie da» vermeintliche Dienstmädchen scheel angesehen hatte. Zum Schluss« lud sie beive Geschwister herz lichst zu Besuch in ihre hübsche Billa ein und nicht lange danach gab eS in den Familien Hriler und Redrr zwei überglückliche Brautpaare. Herichtssaat. Ein unredlicher Handlungsgehilfe. Der 19 jährige Handelsanaestellte Johann Dolinsek stand beim Kausmanne Rudolf Etermecki in der Zeit vom 20. Jänner 1910 bis 21. Oktober 1913 al« Lehrling und war sodann di» Mitte 1914 al» Handlungsgehilfe bedienst«. Seit August 1912 eignet« er sich die ihm von den Kunden anvertrauten Geldbeträge in der Höhe von 1054*98 K an und verleilete auch den Lehrling Franz Pene« dazu, daß der einen Betrag von 2S0 29 K veruntreute, den er zum großen Teile dem Dolinsek abführen mußte. Ferner stahl Dolinsek seinem Dienstgeber auch meh-rer« Hemden. Dolinsek hatt« sich nun vor d«m hie-sigen KrriSgericht« zn verantworten und legte ein umfassende« Geständnis ab. Tr wurde mit vier Mo-naten schweren Kerker», verbunden mit einer Faste alle 14 Tage, bestrast. Wegen Brandlegung hatte sich am 16. d. vor dem hiesigen AuSnahm» gerichte (Vorsitzender KreiSgerichtSpräsident Adalbert Kotzian) der 20 jährige Besitzer»Iohn Martin Rosiokar aus Bianca bei Lichlenwald zu veranlworten. Mar-tin Rv»lokar zechte am Sonnlag den 7. Zum 1914 von Mil tag bis 11 Uhr abend» in verschitdenen Gasthäusern in Lichlenwald, Piije und Ober-Frirsach. Am Nachmittage war er mit seinen Eltern im Buschenschanke seine» Schwager» Johann Kralj in Peije, »on wo er gegen halb 6 Uhr abends mit einem Freunde Karl KantuZer weiterzog, während eine Eltern noch bi» in die Abendstunden bei Kralj »lieben. Bon Kralj begab sich Ro^okar in die Wohnung seiner Ellern und entwendet« einen Geld-««trag von zehn Kronen, worauf er mit Kantiistr «n das Gastliau» de» Franz Kragl in Ober.Fnelach zog, wo er in größerer Gesellschaft Wein und Glüh-wein trank. Gegen 8 Uhr abend» verließ er da» Gasthaus, ging nach Hause und entwendete den Barbetrag von 105 K. Er packte seine Habseliz-eilen in einen Koffer um da» Elternhau» zu ver-äffen und Arbeit in Trifail zu suchen, wo er sich chon durch drei Jahr« aufgehalten halte Nach drei-viertelstündiger Abwesenheit k.hrl« Marlin Roslokar in das GaslhauS Kralj zurück und verblieb dort b:§ 11 Uhr abend». Um dies« Zeit machle er sich aus >en Weg zum Bahnhose, um nach Trifa l zu fahrn,. Interweg» begegnete er seinen Schwager Johana lkralj, welcher ihm nun wegen der Geldentwendung, die mittlerweile die Eltern wahrgenommen halten, zur Rede stellt« und ihn zn dewea-n suchle. mich Haus« zurückzukehren. Martin Rostokar schenkt« diesen Borstellungen kein Gehör, begann (einen Schwager zu schmähen und zog schließlich seine G^ld-tasche. um dem Johann Krulj «in« klein« Schuld j» begleichen. Diesen Augenblick benützt« Kralj, de» Mai tin Rc ötokar die Geldtasche zu entreißen, worauf er sich nach Hause brgab und seinem Schwieg«-valer Mathia» Rosiokar da» Geld ausfolgte. Wh-rend nun Kralj und Mathia» Rosiokar da» Geld zählten — e» war gegen halb I Uhr nachts — vornahm Kralj» Gattin, die Schwester deS Ange-klagten, «in Knistern am Dachboden. Bei der Nlch-schau fand man da» Dach, welches mit Stroh ze> decki war. brrkit» in hellen Flammen. Lurch dd Feuer wuide da» ganze Wohn- und Wirtschaft»-gebäude nebst Schweinestall und Fahrnissen vollilä-. dig eingeäschert. Der Verdacht, den Brand gelegt z» haben, wendrt« sich gar bald gegen Martin Äsi» lokar, welcher sich auch schon am 8. Juli 1314 im Bezirksgerichte in Lichlenwald selbst stellt«. — An« sänglich behauptet« «r, er sei nach dem Zwilchen-falle mit seinem Schwager in dessen Slall schien gegangen und habe eine Zigarette geraucht, welch« ihm im Schlase au» dem Mund« siel. Al» er er» wachte, konnte er di« Zigarett« nicht sind«,, und ging hieraus nach Hause. Vom AuSbruche de» Feuer» hab« er nicht» gesehen. Bei dieser Leranlworlunz blieb jedoch der Angeklagte nicht lange, sondern er legt« ein volle» Geständni» ab. daß er aus Zsr» darüber, daß ihm der Schwager da» Geld adnab». sich zu rächen beschloß und auf einem Fußwege zur Behausung der Zheleut« Kralj ging, woselbst er ei» Zündholz anzündet« und e» in» Streulaub steckte. wtlchcS sofort Feuer fing, woraus er sich in na nahes Gebüsch velsteckte. Erst gegen Morgen begab «r sich in» Elternhaus. Martin Rosiokar war zur Z»it dcr Tat ziemlich angeheitert, jedoch keirieswez» volllrunken Ter Schadcn b«trug bei 2500 K, ohn« durch Versicherung gedeckt zu sein. Eine gerichtliche Berlolgung de» Rostokar wegen Enlrvendung de» Gelde» erfolgt« nicht, da «r zur Zeit d«r ünlwen-dung im gemeinschaftlichen Haushalt« mit feinen Ä> tern lebte und letzt«« eine Bestrafung ihre» Sohne» nicht begehrten. Marlin Rostokar würd« zu vier Jahren schwer«,, Kerker», verbunden mit einer Fall! jede» Vierteljahr, verurteilt. «in Scheusal. Der 25jährige Besitzer Anton Vidmar in Hraft» nigg hatte sich durch eine Reihe von Jahren aa seiner noch nicht 14 Jahre alten Schwester sittlich vergangen und mußte sich deshalb am 17. d. Mi dem AusnahmSgericht« verantworten. Er wurde we» g«n Verbrechen» dcr Notzucht zu 13 Maale» schweren Kerker», verschärft durch «in« Fast« anmal« lich verurteilt. Hingesendet. Los vom Fremden, Schutz der deut-schen Heimat! Rauchet nur mit Zigarettenhülsen und Papieren der Südmark und det Bunde» her Deutschen Nordmähren»! Das Lokal-Museum. Z»»ser an Hri»aer»»ge« aa die Ni«erzeit f* überreiche» Museum Hl «n Do»»er»ta^» aa» Sonntagen von 9—1 Zlyrgeöff»et, a» andere» Zagen der Zv«che vo» 1«—12 Zlhr. p\t H»' trittsgebühr beträgt 2V Keiler. ußmark. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für HauS und Familie. ist „Deutsche* Macht" in ttiffL Nr. 35 .Die öUbmart" erftbemt >«d«u Sonnla» aU ui»enig«Ulicht V«Uage »S« di« c*r .Deutschen Wacht". — Gin|«ln ift .Die oßbwarl" KtAt täusiich 1914 Z)ie moderne ZSeöandtung der Schußvertetznngen. Bon jeher, solange Wundheilkunde getrieben wird, hat für sie als Hauptaufgabe btc Wundbehandlung gegolten. Gemäß den wechselnden Anschau-ungen der Jahrhunderle hat die Lehre und Auwen-dung die mannigfachsten Wandlungen durchgemacht. Heute ist sie, wle wir annehmen dürfen, zu einem gewissen Ruhepunkt, ja vielleicht zum Abschluß ge-langt. Unter den großen Errungenschaften, welche von dcr Wundheilkunde in den letzten Jahrzehnten erzielt worden sind, steht die Fortentwicklung der Wundbehandlung in vorderster Reihe. Dank ihr werden wir jetzt imstande sein, der ungeheuren Aus-gäbe, die uns gestellt ist, Herr zu werden. Wir können hoffen, viele Opfer deS Krieges, die früher als aufgegeben betrachtet worden wären, dem Le-ben zurückzugewinnen und noch viel mehr Taufen-den völligen Gebrauch ihrer Glieder zu sichern. Da« Vertrauen, das man zu dem neuen Ber-fahren hegt, beruht nicht zum mindesten darauf, daß eS außerordentlich einfach und naturgemäß ist. Der alte Satz „Die Natur heilt" kommt in ihr zum klarsten Ausdruck. Der große Grundsatz, aus dem sie ausgebaut ist, verlangt, jede Verletzung nach Möglichkeit in Ruhe zu lassen und sie so der Wir» kung der Heilkräfte, die jeder Körper in hohem Maße besitzt oder im Bedarfsfälle wirkungskräflig machen kann, zuzusühren. DieS ist elne Erkenntnis, die sich allmählich angebahnt, aber erst im letzten Jahrzehnt durchgesetzt hat. In den Kriegen früherer Jahrhunderte hat man sich oft in Versuchen nicht genug tun können, durch eingreifende Operationen den HeilungSverlaus zu beschleunigen. Aber solange man von einer Behandlung mit keimsreien Mittel» nichts wußte, waren die Ersolge recht traurige. Die Abnahme eines Gliede», die Aushebung eines Ge-lenkeS war ein lebensgefährlicher Eingriff. Denn fast regelmäßig fchloß sich an dem Eingriff ein Wundfieber an, das den Verwundeten tötete. Da kam die Zeit der keimfreien Behandlung, heranfge« führt durch den Geburtshelfer Jgnaz Semmelweiß, gekrönt durch das Werk deS Engländers Lister. Man lernte die Eilerungen und Fieber, die söge» nannten Wundkrankheiten, kennen als verursacht durch daS Eindringen von krankheitserregenden Kei» wen in die Wunden. Es war also naheliegend, jene mit EntgistungSmitteln zu töten. Damit erhoffte und erzielte man auch in der Tat eine starke Verminde-rung der Sterblichkeit. Karbol, Snplimat, Jodoform gelten als unumschränkte Mittel im Kampse gegen die Bakterien. Die beiden ersten Entgiftungsmittel sind heute aus der Wundbehandlung verschwunden, da sie häung zu VergistungSerscheinungen geführt haben, nur daS Jodoform wird bei einer gewissen Art von Verletzungen, über die noch zu sprechen sein wird, angewandt. Zweifellos sind durch die Einführung der keim« freien Behandlung ungezählte Kranke gerettet wor-den. Aber die Deutung dieser Erfolge war irrtüm» lich. Man glanbte. die Heilung sei dadurch beschleu» nigt worden, daß man die Keime innerhalb der Wunden vernichtet hätte. DieS ist, wie wir jetzt wissen, keineswegs der Fall. Wohl aber war dat Hineingelangen der Keime aus der Außenwelt dadurch gehindert worden, daß die Entkeimung nicht aus die Wunde allein beschränkt blieb, sondern sich auf Hände und Werkzeuge des Wundarzte«, auf die Einschnittsstelle, ja auf alles, daS irgendwie mit dem Kranken bei dem Heilschnitt in Berührung kam, er-streckte. Diese Keimsreiheit ist die erste Vorbedingung dafür, daß der Kranke nicht nachttäglich erst keim« vergiftet wird. Ein Neiner Schritt weiter und man gelangt von der fäulnishindernden zur fäulniifreien Wund-biHandlung. Keimfrei gemacht und entgiftet wirb alleS, nur die Wunde selber nicht. Nur dann, wenn sie schon eitert, wenn auS der Form der Verletzung oder der Art ihrer Entstehung anzunehmen ist, daß sie bereits keimvergiftet ist, wie bei schweren GewebS-Zertrümmerungen, nach Eindringen »on Schmutz, V fie$t «an von »orn«h«rtin di» Wund« al« vrrgistet an und versorgt si« mit fSulni»hind«rnd«n Mitteln, hauptsächlich Jodoform. In allen anderen Fällen b«. gnügl »an sich, die Wundrinder zu säubern und dann die Wunde mit einem trockenen Verband »u bedecken. Der Verband muß trocken sein, da etwa vorhandene Bakterien in der Feuchtigkeit sich schneller entwickeln, in der Trockenheit ade, schnell zu Grunde gehe«. Der Verband muß aber doch durchlässig sür Flüssigkeiten sein, damit die Wundabsonderung sich nicht in der Wunde stauen, die Heilung verzögern und obendrein noch eine Brutstätte für Keime ab« geben. Deswegen darf er auch nicht nach außen durch «inen Guttaberchablatt abgeschlossen werden. Man sieht, baß diese Behandlung die etwa doch in die Wunde dringenden Keime gar nicht berücksichtigt. Dies ist auch unnötig, da die Bakterien, wie festge-stellt ist, überhaupt nicht in der Wunde durch Ent-keimungSmittel vernichtet werden können. Die Wirk« ung einer Ausspritzung ist vielmehr die, daß die Bakterien durch den Druck der Flüssigkeit tiefer in das Gewebe hineingeschwemmt werden. Andrerseits wird daS Köipergewebe durch daS Mittel ange-griffen, geschädigt und an der Bildung seiner Ab-wehrstosse behindert, die an sich sonst in der Lage wären, die eingedrungenen Keime unschädlich zu machen. ES ist ohne weiters ersichtlich, daß ein derar-tigeS Verfahren der Wundbehandlung geradezu deu Bedürfnissen entgegenkommt, die bei der Betätigung im Felde herrschen. E« muß daS Bestreben der KriegSwundärzte sein, die in dem Kampse verwun-beten möglichst schnell zu versorgen, um die Arbeit überhaupt zu bewältigen. Früher war man anderer Ansicht: Schon auf dem Truppenverbandplatz, noch mehr auf dem dahinterliegenden Hauptverbandplatz erachtete man e» al» besonders wichtig, uach dem Verbleib des Geschosses in der Wunde zu forschen. Mit Sonden suchte man die Seschoßkanäle ab und entfernte dann, wenn man die Kugel gefunden hatte, letztere aus operativem Wege mit den sogenannten „Kugelfangen". Es ist schwer, bei dem großen und plötzlichen Andrang von Verwundeten, der in den GefechtSpaufen eintritt, bei Heilschnitte«, noch dazu unter sreiem Himmel, keimsrei einzugreifen. Die Ge-fahr der Seimvergiftung der Wunde durch Erforsch-ung und Herausziehen der Kugel ist viel größer als der Nutzen, der bestenfalls gestiftet wird. Die Kugel heilt unter günstigen Bedingungen dort ein, wo sie liegt, auch ohne daß man etwas gegen sie unter« nimmt. Nur der Verband muß gut angelegt sei», so daß keine Seime von außen eindringen und er möglichst gar nicht gewechselt zu werden braucht. Nicht selten sind schwer« V«rl«tzung,n unter b«m ersten Verband« zur H«ilung gelangt. Je früher der Verband nach einer Verletzung angelegt wird, umso »gründete! ist die Aussicht auf einen glatten Ver-lauf. Da aber im offenen Feuer es nicht angängig ist, daS Feld nach Verwundeten absuchen zu lassen, weil sonst die Krankendienstmannschaft rasch arg mit-genommen würde, trägt nach den Vorschriften der KriegSsanitätsordnung jeder Soldat ein Verband-Päckchen eingenäht im linken Rockschoß, dessen er sich nach einer Verletzung bedienen kann. Wenn man auch jedeS Mittel gegen Fäulnis bei der Wundversorgung vermeidet, so muß doch Sorge dasür getragen werden, daß nicht Keime aus der beschmutzten Haut, von der Kleidung usw. i» die Wunde hineingelangen. Die Wundränder müssen daher gesäubert werden. In neuester Zeit umgeht man auch diese Maßnahme in sinnreicher Weise. Man wäscht nicht mehr die in dem Schmutze vor-handenen Bakterien weg, sondern klebt sie vielmehr auf ihrer Unterlage fest, daß sie sich nicht sortbewe-gen und nicht vermehren können. Dies erreicht man mit Mastix, oder Jodlösungen. Man kann diese Maßregel gewissermaßen al« eine mechanische Ent-gistung ansehen. Sie ist nicht nur bei kleinen Ver-letzungen anwendbar, sondern sie wird auch da — im Frieden sowohl wie im Kriege — wo ein Heilschnitt so dringlich ist, daß keine Zeit zur ordentli-chen Entgisrung des Operationsgebietes nicht mehr zur Verfügung steht. anSgesührt. Doch eignet sich diese Form der Keimfreimachung bei Schußoerletzun-gen nur nicht für keimvergiftete Wunden. Hat man dagegen Grund zur Annahme, daß schon Vergiftung»-erreger eingedrungen sind, so ändert sich da» Vor» gehen des ArzteS in der Weise, wie es beschrieben ist. Aber auch in solchen Fällen wird man sich auf dem Truppenverbandplatz« auf das Notwendigste be-schränken, rtwa in der Wunde liegende Knochensplit-ter und Kleiderfetzen entfernen und eingerissene Wundrändcr als gefährliche Vergiftungsquellen töten, di« eingehende Behandlung der Wunde aber, ihre Freilegung und Ausspülung den weiter hinter gele« genen KriegssanitätStruppen überlassen. Hand in Hand mit der Wahrung der Keimfrei-heit geht ein zweiter Grundsatz der modernen Kriegs-Wundbehandlung: die erhaltende Behandlung der Verletzungen im Gegensatz zu den frühec üblichen wundärztlichen Eingriffen. Die Abnahme von zer-schossenen Gliedern, die früher die Haupttätigkeit de» Feldarzte» ausmachte, ist schon seit geraumer Zeit iu ihrer Häufigkeit zurückgegangen. Schon die Ent-sernung der zerschossenen Gelenkenden zweier Knochen bei Erhaltung ihrer Schäfte hat zahlreiche Abnah- wen von Körperteilen entbehrlich gemach», «der durch bloße« Zuwarten, durch strenge Keimsreihett und Ruhestellung der verletzten Körperteile geling« «> aber auch in schweren Fällen, zerschmetterte Knochenstücke zur EinHeilung zu bringen. Arhuliche Beobachtungen hat man bei Bauchschüssen gemacht, bei denen der Darm verletzt war. Getroffene, die lange aus dem Schlachtfeld« gelegen hatten, bi« sie inS Lazarett kamen, genasen, während andere, die sosort weggeschafft und wundbehandelt wurden, star-ben. In dem ersten Falle hatten nämlich bet der Ruhelage die Därme Zeit, an den verletzten Stellen zu verkleben, wodurch die tölliche Peruoniü» vn> mieden wurde. Auch hier wird in dcr Behandlung, wenn man nicht in der Lage tjl, sosort einzugleisen, und die Darmwunden durch Abschneiden oder Naht zu schließen, das abwartende Verhallen bevorzugt. Eine wesentliche Begünstigung erfährt das geschilderte erhaltende Verfahren durch die Wirkung der moder-nen Geschosse. Während das Verhältnis zwischen Toten und Verwundeten dasselbe ist wie früher, nämlich 1: 6, hat sich die Schwere der Verletzungen geändert. Schwere Verletzungen sind seltener, tölliche aber ebenso wie leichte häufiger geworden. Entweder stoßen die kleinen Spitzgeschosse, die mit ungeheurer Schnelligkeit den Körper durcheilen, in ihrer Bahn aus Widerstände in den Körperteilen, dann zer» schmettern sie diese oder bringen, sie, wenn sie zesüllt sind zur Zerreißung, oder sie verlassen den Körper durch «ine Auischußöffnung, ohne großen Schaden anzurichten, da die Körperteile ihnen gewissermaßen auSgewichkn sind. Natürlich ist da« zuwartende Verhalten de« Wundärzte« nur aus bestimmte Verletzungen anwend» bar. Die dabei gewonnene Zeit kommt dann umso mehr den dringlichen Heilschnute» zugute, die wegen drohender Lebensgefahr sosort auf dem Truppenver-bandplatz vorgenommen werden müssen. Bor allem find starke Schlagaderblutungen zu stillen, Luftröh-renschnitte bei HalSschüsim zu machen und Knochen zu entfernen, die bei Kopfschüssen in da« Gehirn gedrungen sind. Alle feinere wundärztliche Arbeit, die sich nicht vereinfachen läßt und die große Hilf«» einrichtungen erfordert, hat ihren Platz hinter der Front in den festen Feldlazaretten, sobald di« Verwundeten . sortbringungSsähig geworden, in den Krankenhäusern der Heimat. Ist im Felde der Wundarzt der Retter de« Leb«n«, so ist er zu Hause in seiner eingerichteten Arbeitsstätte ber Künstler, ber au« manchem zuschanden gewordenen Körper einen neuen Menschen macht. Dr. v. T. („Ostdeutsche Rundschau.") Kampflied der putschen. Zum heil'gen Krieg, zum deutschen Krieg Rief un« der Herr zusammen, Der letzte Zwist der Brüder schwieg lUnd alle Herzen stammen. Gestgnet sei da« Morgenrot, DaS unS al« Volk gefunden, Gesegnet sei die heil'ge Not, Die unS vor Gott gebunden. Viel Feinde haben uns umstellt, Schon lechzt die heiße Meute, Die kranke Gier, der Neid der Welt Erhofft sich Jagd und Beute. Wir spüren weder Haß noch Spott. Sie werden nichts erraffen. Wir stehen sest und danken Gott, Daß er uns deutsch geschaffen. Wir danken Gott, daß er un« gab Die Krast des reinen Rechtes, Wir sechten nicht um feile Hab, Vergängliches und Schlechte«. Wir kämpfen um das höchste Gut Und gehn auf Gottes Bahnen: Fürs Heil der Wclt stießt unser Blut Und siegen unsre Fahnen. Weise: Der Gott, der Eisen wachse» ließ.) (Nachdruck verboten.) Sein tehter Irief. Kriminaliftische Erzählung von R. Weel. Die am Spätnachmittage ersolgte Verhaftung de« Fräuleins Hilde Baumeister, des schönsten Mäd-cherS unserer Stadt, und der zur selben Zeit ge-schehene Selbstmord ihres Verlobten, dc» Recht«» anwaltS Brückner, ri«f unter der Bevölkerung große Bestürzung hervor. Da» zwischen beiden Ereignissen ein Zusammenhang bestand, war zweifellos. Der großen Menge war nur bekannt, daß Hilde Baumeister die Tochter eineS hiesigen stark verschuldeten Kunstmalers war, daß ihre Schönheit Aussehen erregte und sie sich vor etwa drei Mo-naten ganz plötzlich mit dem RechtSanwaU verlobt hatte, der heute durch einen Rcvolverschuß seinem jungen Leben ein Ziel gesetzt. Ich teilt« nicht allein die Bestürzung der Leute, sondern mir tat dieses Ende Brückner« schmerzhaft weh, denn er war mein Freund gewesen. DaS Telephon rief mich ins Trauerhaus — Brückner wohnte bei seinen Eltern. Ich hatte ge» glaubt zu stören, hatte daher erst morgen hingehen wollen. Nun schritt ich in später Abendstunde den schweren Weg und mit mir wanderten die Ge-danken: ES war wenig« Tag« vor seiner Verlobung damals, al« ich Freund Brückner aufsuchte und ihn über Rechtssachen vertieft sand. .Du," sagte er, nachdem wir unS begrüßt, „ich bin beauftragt, gegen den Kunstmaler Bau- 4 meist»? zu klagen, wenn «mdil in drei Tagen zahl«, — hat dcr nicht die schöne Tochter? Er sah an mir vorbei und eS fiel mir auf, daß ein eigentümlich versonnener Ausdruck sein klu-ges Gesicht verklärte. „Freilich," rief ich. .und man sagt, daß Fräu-lein HildeS Reize gerade f» groß sind wie die Schulden des Herrn Papas. Da die Rechnung so glatt stimmt, wird sich wohl einer finden, der die eine Hälfte begleicht und dafür die andere Hälfte einheimst." „Rede nicht so srivol." verwies er mich und jetzt lagen Schatten aus seiner Stirn. Ich lachte damals über seine Grundsätze, die gar nicht paßten in unsere leichtlebige Zeit, lenkte aber die Unterhal-tung in andere Bahnen. Ich mußte an jenes Gespräch zurückdenken, als Brückner wenige Tage darauf bei mir eintrat und mit einem verlegen-glücklichen Lachen ausrief: „Bruderherz, ich bin der glücklichste Mann unter der Sonne — ich habe mich mit Fräulein Hilde Baumeister verlobt!" Ich muß kein sehr geistreiche« Gesicht dazu gezeigt haben, denn er umfaßte mich, so recht wie ein übermütiger Junge, und sprudelte, und dabei spürte ich die zitternde Wonne, die diesen guten, vornehmen Menschen durchbeble: „Nun bin ich 'mal der Leichtsuß und Du der Hasenfuß, wie mir scheint I In Deinem Kopfe, mein Junge, graucheltS jetzt von Vorurteilen und Bedenken — „Ich dachte an Deinen Vater, Kurt, den stol-zeu Mann, der an alles und jedes den Maßstab deS höchsten Ehrbegriffes legt . . . Der Maler Bau-Meister erfreut sich seines guten Rufes; er gi't für einen LebenSfpieler — „Ich heirate nicht ihn. sondern seine Tochter. Hilde ist eine reine Sonne! Du hättest nur sehen sollen, wie--" er stockte und fuhr daraus lei» denichaftltch fort: ..Wer den Stein gegen meine Wahl hebt, dem kündige ich die Freundschaft. Mit meinem Allen will ich schon fertig werden — so oder so. Ein jeder hat das Recht, sich sein Lebens« glück selbst zu zimmern " Allerdings hat es einen harten Strauß gege« den zwischen Bater und Sohn, der jedoch nicht zum Bruch zwischen beiden sührte. Dem Maler Ba»-meist« blieb daS Ha»« des RegierungSrateS Brück-ner verschlossen; ob die schöne, junge Braut dort heimisch geworden, eS verstanden hat, die Eltern Kurts sich zu gewinnen, ist mir unbekannt geblie-ben, denn eine längere Reise sührte mich bald darauf fort aus der Stadt. Als ich vor etwa drei Wochen zurückkehrte und Freund Kurt wieder begegnete, fchien er mir nachteilig verändert. $i« nervöser Zug lag auf seinem Gesicht, das an Frische einge-büßt. Auch in sein Wesen war etwas Zerfahrendes gekommen^ das kurze, nervöse Lachen, mit dem er jetzt antwortete, war ihm srüher nicht eigen ge-ivesen. Ich machte mir meine Gedanken darüber. AlS ich vor zwei Tagen ihn besuchen kam, ließ er sich verleugnen, und ich hatte doch genaue Anzeichen, daß er zu Haus: war. Und nun die« Ende. Wa« bat dich in den Tob getrieben, armer Freund? Mit dieser Frage stand ich bald darauf tieferschüttert an seinem Lager, daraus man den Toten gelegt. Er hatte ja nicht körperlich gelitten; so sah er auS. als schlafe er. Die Lippen hielt er sestge« schlössen, alS wolle er da» Geheimnis bewahren, da» ihn in den Tod getrieben. Auf der jungen Stirn aber ruhte ein Ausdruck, der nicht von dieser Welt war. Ein Diener halte mich hierher geführt. Lange stand ich und nahm Abschieb von dem Freunde und lieben Menschen und eine Träne rann wir in den Bart. Da vernahm ich Schritte — KurtS Bater, der Regierungsrat, trat ein. „Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind." begann er, als ich ihm stumm die Hand drückte. „Sie waren sein Freund," suhr der aüe Herr sort, „und an Sie, Sie allein, lieber Herr, hat er einen Brief hinterlassen. Wenn der Tote es darin nicht ausdrücklich untersagt, so bitte ich Sie, mir den In-halt mitzuteilen, denn ich setze voraus, daß er Auf-fchluß gibt, warum Lnrt dieS getan." Da« letzte verstarb in Flüstern. Ich las auf diesem stolzen, gefurchten Männer-antlitz die auS Schmerz geborene Forderung an das Schicksal, zu wissen, was ihm den Sohn geraubt, daß ich unbedenklich zustimmte. Wir schritten in ein anderes Zimmer. Draußen lag die Nacht in Dunkelheit und Schweigen. Hier drinnen tickte leise, eintönig die Uhr; der schwere Teppich dämpfte den Schritt des RegierungSrateS, der, wie von innerer Unruhe ge-trieben, auf und nieder schritt. Dem letzler Gruß, toter Freund? Mit schmerzlicher Spannung erbrach ich den Brief und laS. Und bald hatte ich die Gegenwart vergessen. Wiederholt la» ich daS Schreiben, bis sich mir jedeS Wort unauslöschlich einprägte. Dann reichte ich »S dem Bater, dessen Augen an meinen Lippen hingen. „Ein Verbot, daß andere dieseS nicht lesen sollen, enthält der Brief nicht," sagte ich, aber meine Stimme klang tonlos. »Zügeln Sie Ihre Gefühle beim Lesen, lieber Herr RegierungSrat, — eS bleiben tot die Toten — die Lebende, Schuldige aber wird die irdische Gerechtigkeit ereilen." ES wurde still im Zimmer, so still, als schwebe deS Toten Seele durch den Raum. In mir tönten seine letzten Worte nach. Sie lauteten: Lebewohl sür dieses Leben, mein Freund! Ich habe in den letzten drei Monaten mehr Glück und mehr Leid erfahren, als andere in hundert Jahren. Seit Hilft« Baumeister mir aus der Straße be-gegnet war, liebe ich sie, liebt« sie, wie ein Mann nur ein Weib zu lieben vermag. Äre märchenhafte Schönheit halle mich völlig berückt und ich schloß von dieser Schönheit auf ihre Seele. Unter diesen Umständen mußte «S kommen, wie es kam. _ (Schluß folgt.) Jtowwer 70 Dtttfsrflf UlrtlM Seite 7 Schulbeginn de« stadt. Volksschulen. Die Einschreibung für die Knabenschule findet am Dienstag, 22 September von 8 bis 12 Uhr vormittags in der Mädchen-bürgerschnle, Grabengasse, statt. Am Nachmittage desselben Tages von 2 bis 5 Uhr wird die Einschreibung sür die Mädcheuvolks^chule vorgenommen; und zwar auch in der Mädchenbürgerschnle. Die Schüler haben in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter zu erscheinen, neueintretende Schüler den Tausschein (Geburtszettel) und Impfzeugnis vorzuweisen. Schüler, welche schon im vergangenen Schuljahre die städtischen Volksschulen besucht haben, bringen die letzte Echulnachricht mit. Der Eröffnungsgottesdienst findet am Mittwoch den 23. September um 8 Uhr früh in der deutschen bezieh-ungsweise evangelischen Kirche statt. Der regelmäßige Unterricht beginnt Donnerstag den 24. September lim 8 Uhr sriih sür die Knaben und um 2 Uhr nachmittags fiir die Mädchen. <3cftlllt ilt Cfiflt, am 19. September 1J14. Der Bürgermeister als Vorsitzender: Dr. Heinrich o. Jabornegg. P Tc Crt o l— 03 3 co E CD C k Landwirte! 1 im Preise bedeutend ermässigt Nachgewiesen wirksamster, billigster Phosphorsäoreersatz für alle Bodenarten und Fruchtgattungen, übertrifft in verlässlicher, schneller Wirkung alle anderen empfohlenen Phosphorsanre-Düngemittel! Ammoniak-, Kali-, Salpeter-Soperphosphate als bewährteste, höchste Renten liefernde Yolidiingnng liefern alle Kunetdüngerfabriken, Händler and landwirtschaftliche Vereine. Zentralbnreaa Ludwig Fortner, Prag, Graben 17. 3 c/o CD O CO P» i Möbliertes ZIMMER sehr ruhig und rein, ist zu vergeben. Anfrage Scbul^asse 11, I. St., links. Verlässliihe Kuh- und Schweiucmagd fslr ein Herrschnftsh«us sucht dringend Louise Sager, Dienstver-mittlung, Cilk, Bahnhofgasse. Bans mit Gasthaus und Garten bei Cilli, guter Posten, krankheitshalber zu verkaufen. Näheres in der Verwaltung des Blattes. 20701 tnenti werden aufgenommen. Anfrage in der Verwaltung des Blattes- St. Familie Wambrechtsammer gibt die tieftraurige Nachricht, dass ihr innigstgeliebter Sohn, bezw. Gatte, Bruder, S, hwager und Onkel, Herr Richard Wambrechtsammer k. n. k. Haupt mann im Infanterie-Regiment Nr. 79 am 20 Augast 1914 bei Gradec den Heldentod gesunden hat. Die feindliche Erde sei ihm leicht! Cilli—Fiume—Triest, am 18. September 1914. • Um stilles Beileid wird gebeten. Statt jedei besonderen Auzeige. wird in gute Aufsicht und Ver-pflegang genommen. KlavierbenOt-zung. Anfrage Haupt platz Nr. 20, 11. Stock, links. Zwei Studenten werden von einer 8eamtenfamilie in Wohnung und Verpflegung aufgenommen. Die Wohnung ist in sehr gesunder Lage, Hof und Garten beim Hause. Adresse in der Verwaltung des Blattes. £0705 Freundliche Wohnung? 2 Zimmer und Kfiche, in der Villa Falkenturm sogleich an ruhige Partei zu vergeben. Anfrage daselbst oder bei der Gärtnerin, Am Kann 31. WOHNUNG Ringstrasse 8, I. 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Infolge der kriegerischen Ereignisse und Einberufung dei gesamten Landsturmes unterbleibt für das Jahr 1914 die für den Monat Oktober anberaumte Meldung der Landsturmpflichtigen. Stadtamt Cilli, am 12. September 1914. Der Bürgermeister; Dr. Heinrich Ton Jabornegg. Der Spar- und Vorschuss-Yerein r. G. m. u. H. = in Cilli = übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze be- hoben werden können, zu bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4s/«#/o aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. Dalmatiner Weingrosshandlung J. Matkovic Hauptplatz 8 01LLI Hauptplatz 8 Verschiedene Sorten Dalmatiner-Weine. Beste Einkaufsquelle für Wirte und Weinhändler. Billige Preise. Muster gratis und franko. Spezialweine für Blutarme! Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. 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