Dienstag den 3. Februar 183Z. D n l a n v. ^as k. k. illyrifche Landesgubernium hat be, funden, den Joseph Baumer, ProtocolNsten dei dem k. f. ka'rnthnerischen Fiscalamte n, Kla» genfurt, in Anbetracht seiner mehr als Hojähri« gen ununterbrochenen guten Dienstleistung, in den verheilten Ruhestand mit dem vollen bisherigen Besoldungs^Oenuße, als Ruhegehalt, zu versetzen, und die hicdurch bei dem genannten Fiscalamte in die Erledigung gekommene Protocollisten-Stelle dem dortigen ersten KanzeMsien Johann Gevrg Alten burger, in 7lnl,l>tr^cht sc,»er guten Fähigkeiten und mehrjährigen lVhr eifli^en Dienstleistung, zu verleihen. Laibach am i5. Jänner »825. Vönigrrich beiocr Sicilian. Pa le rm o, den 5. Jänner. Am 16. Deccm« ber ereigncte sich in der Nacht in der Stadt Marsala und in dcr umliegenden Gsgend folgende merk» würdige Naturerscheinung: „Der vorhergehende Tag zeigte eine ruhige Atmosphäre und einen heitern Himmel. Anch die darauf folgende Nackt war ruhig; Mond uno Sterne glänzten cun undo 'völtten Himmel, und sanft schliefen die (Zinwch« «elder Stadt. Gcgcn die achte Stunde (nach ita« Uenischer Uhr) bik'lle sich in Folge einer in dicscr Nacht Statt gefundenen Mondessinstcrmß, am Horizont auf Vcr Nortscite ein schwarzer Flecken, der sich in kurzer Zeit ausbleitcte, und endlich jn ?c>5 heftigste Ui'gewittce auZdrach. Das Brausen tcK Windcs, der Donmr, der Regcn und Hagel, ,v.'n dem beständigen Leuchten der Blitze begleitet, »nlteUen die friedlichen Schläfer aus ihrem sanften Schlummer.. Die Gebäude erbebten von den fürch- terlichen Windstößen, und Rcgenströme mit Hagel untermischt stürzten herab, und drohten Dächer, Thürme und Fenster zu zertrümmern. Eine ganze Slunde lang schwebten die Sinlvohncr in BestD' zung und Schrecken; dreimal ließ ill dieser Zeit der Sturm nach, und dreimal begann er aufHNe^le zu wüthen. Als der Tag anbrach,demert« man erst die Gefahr, welcher tic Stadt in dieser Nacht auügcschi ge>resen wari Straßen und Dächer wa« ren nämlich nicht bloß mit Hagelkörnern, sondern mit unzähligen Aerolithcn von der Größe einer gemeinen Nuß bedeckt, die von seherischen, oder sphäroidallscher Gestalt, von gelblichtrr Farbe und von einer schrecklichen Härte und Fcsiigkeit waren. Won kann sich denken, daß in der Stadt lic Dächer und Fenster ungemein beschädiget worden sind. Das furch« tcrlichempo'lte Meer drohte allen Booten den Unttt», gang. Auf den Feldern wurden die Bäume ver-wüstet, und eine Menge todter Vogel rrurde l»us dem Boden gefunden; auch vieles Vieh, das sich eben im Freien befand, wurde erschlagen. Am folgenden Tage fand man die Temperatur der Luft gänzlich verändert; es trat eine übermäßige Kälte em. Nach eben diesem Schreiben empfand man, auch zu Palermo eine außerordentliche Kälte. Am. 2Ü. December fiel das Thermometer bis auf einen Grad untcr die Nulle herab, und die Straßen rra-lln mit Eis beteckt. (B. v. T.) Neapel, 3. Jänner. t3ö scbcint, als walte seit einiger Zeit ein ungünstiges Gestirn über der, Dampfschifffahlt. So hat man neuerdings den: Verlust deS Superb zu beklagen; das französische Danipfdoot Henry IV. ist zwischen Oivitavccchia uno Üivorno auf line Klippe gestoßen, und rie Pas. 36 sHgiere konnten stch mit Noth ans Ufer retten. Am «5. December lief der St. Wenefrede, ein durch seine Schnelligkeit un5i?orzü gliche Construction be« rühmtes englisches Dampfschiff im hiesigen Hafe« ein, konnte aber, des Weihna'chlfestes wegen, nur die ReWuden lanven. An Bord blieben daher un» gefahr 9o Silberbarren,, eine bedeutende Anzahl van Koupons Falconnet (man behauptet für 6o,oaa Ducaten), eineHrohe mit Bijouterien von hohem Werthe gefüllte Kiste, Scidcnwaaren von Lyon u. s. w., und eine ansehnliche Menge von Waaren, Luxusartikel für hiesige Kaufleute. Ge« gen eilf Uhr in der Nacht sieht man plötzlich den Himmel von einem großen Feuer gerathet, Trup« "fcnabtheilungen. Pompiers, eilen gegen den Mo> ' lohin — eö ist der St. Wenefrede, der in Flam» Men steht — aNe Hülfe kommt zu spät, blos das Vordertheil des Schiffs und die Dampfmaschine "können gerettet werden, der Rcst versinkt nach zwei« 'fiündigem Brand ins Meer. Die Silberdarren !f«nnte man glücklicher Weise nach ausschiffen, aber 'von den Waaren, den Effecten der Reisenden und den Koupons ist der größte Theil verloren. Das Feuer entstand, wie es heißt, durch die Unvorsichtigkeit zweier englischer Matrosen, und ist durchaus 'kemem Fehler in der Bauart des Schiffes zuzuschrei« ^bcn> daö seit fast 7 Stunden im Hafen lag, und ldie Reise von Marseille mit großer Geschwindig. ' keit zurückgelegt hatte. Mg. Z.) Frankreich. Einem Schreiben im Messager zufolge, das zu Toulon am »5. Jänner aus Algier angekommen ist, haben die Feindseligkeiten mit -bem Stamme der Adjuten, die lange unterbrochen 'waren, wieder begonnen, weil sie den Odristen Marey, Aga der Ebenen, der wegen gestohlenen Viehes auf ihrem Gebiete Nachsuchungen halten wollte, nicht zuließen. In der Nacht vom 9. auf der. 9. rückte eine Expedition von 4 bis 5oo Mann Kavallerie, Infanterie und Artillerie mit 4 Kano« nen unter General Napatil gegen sie aus. Der Kampf mit den Adjuten d'auerte drei Tage unter lebhaftem Flinten, und Kano'nenfeuer. Während dieser Zeit nahmen die Offiziere vom Geniecorpä den Plan der Orte und die besten Lagen für die Niederlassung auf, bie man jenseitö der Ebenen ^anzulegen im Sinne hat. Nach Züchtigung der Ad- juten kehrte tie lZolonne nach Algier zurück. Die Beduinen sollen 3o2 Todte verloren haben. Die Franzosen sprechen auf ihrer Seile nur von emi^en Todten und Verwundeten. Obrrst Marey ward durch einen Schuß in der Schulter verwundet. (Allg. Z.) S V a n i e n. Der Messager des Ehambreö vom »6. d.M. enthält folgendes Schreiben seines Eorrespon» dcntcn aus Bayonne vom i5. Jänner: „Die militärischen Angelegenheiten gehen für die Sache der Königinn schlecht. Vergeblich fadricilt die am« bulante Presse aus jedem Scharmützel einen Sieg, denn nach Verlauf von einigen Tagen enthüllt sich doch immer die traurige Wahrheit. So erging,e5 auch dem letzten Bulletin des Generals Caratala über seinen angebljchen Sieg bei Ormaisteguy, der nichts anderes war, als eine wahrhafte Ausein» andersprengung seiner Truppen, und ein sehr em» pfindlicher Verlust einiger tZhapelgorris. Die unmil« lelbare Folge dieses angeblichen Sieges,?ar, daß man die ganze Provinz Guipuzcoa der Discretion der tZarlisten überlassen mußte, denn El — Holländische Fahrzeuge mit Waffen und Lebens« mitteln wollen sich der Küste Biscaya's nähern. Man ertheilte deßhalb Befehle an die Schisse der dortigen Station, und so groß war ihr Eifer, daß sie aus Versehen auf ein Fahrzeug vom Havre schössen» Man schreibt aus Madrid vom 6. Icnixer-,Daü Gesetz über die Aushebung von 25,000 Mann für das Jahr i655 ist verkündet. Die VeMndi. gung ist ven einem kcnigl. Decret, enthaltend öis 39 «aHern Bestimmungen über die Ausführung des GesetzeS, begleitet. ' Madrid, 7. Jänner. Llauder soll Mina in tem Obercommando oer Nordarmee folget,, obgleich man yuch von Valdcs und von Morillo spricht; der eine ist aber zu radical, und der ande. re zu schwach in seiner Gesundheit und abgenützt. Die Hälfte der Besatzung von Madrid soll mit Llau« der zur Verstärkung der Nordarmee abziehen. Ba yonnc, i5. Jänner. Mina hat an Ge« .neralHarispe,geschrieben, seine Gesundheit erlau« be ihm wieder,/ in einigen Tagen das (Zommando tcs Heeres zuübernehincn, und erhoffe von der spa» Nischen Regierung zu erlangen, daß Val^cz bei diesen Kriegsoperationen die Stelle eines zweiten Befehlg. Habers erhalte. Zumalacarrcguy befindet sich in der Gegend von Ostclla. Die Truppen der Königinn, am l i. d. M. bei Pampcluna in Echelons aufgestellt, bereiten sich zu einer Bewegung und zum Angriffe gegen Zumaiacarreguy vor. Die lZolonncn von Lörenzo, Lopez und Oraa haben Huarte und Pil. laba verlassen, um an dem Fcldzuge gegen den lZarlistenchef Eraso Theil zu nehmen, welcher Letz» lere sich mzt Merino vereinigen und Burgoü an« greifen zu wollen scheint — cin mehrmals in An« schlag gekommenerB'lsuch, der auch diehmalschei« lern wird. — In Madrid beschäftigt man sich mit ^nem Geschcsvorschlage zum Verkaufe mehrerer ^ationalgütcr. Die Eorles hatten diese Maßregel, die zur schnelleren Beendigung des Nordkrieges mit» wirken kann, verlangt. — Die Kammern wer« den bald über die Aushebung der Jesuiten zu be« rathschlagen haben; dieser Orden besitzt wenigstcnä 7Y0 Mill. Realen in Grund uild Boden, Pfrün. den und Sinekuren. Ma^ denkt noch an sonstige Vorkehrungen, deren Annahme den Stalllpunct ter Finanzen gänzlich ändern würde. — Man schreibt v,on Madrid unterm 9. d. M., daß Tags vorher das isie Bataillon des isten Regiments von der Garde der Königinn die Hauptstadt verließ, UM W nach den Nerdprovinzen zu begeben. <,,^ Madrid, ,^..Jänner. ,D'e.fortdauernde Krankheit Mina's ist eine^ beständige, Nahrung für tie sich Llau, der strebt sch'an lange nach dem Oberkommando im Norden, und möchte gern nach der Abnützung Ro. dil's und Mina's den Ruhm, den diese nicht zu er. ringen wußten, ernten. Würde Llauder ernannt nzerHen, .sy muAe eine Aenderung im Ministerium erfolgen, und Marqmü v, Amarislüs würde d«nn Präsident des Conseils werden. Das Publicum würde dieser Combination Beifall zollen, wodurch Hr. Martinez, dessen Gesundheit sehr schwankend ist, zur Ruhe kämr. Wahrscheinlich würde bei dieser Combination der Präsiocnt deS Conseils auch das Kriegsportefeuille übernehmen. Hr. Moscoso würde ebenfalls austeten, und den Marquis v. Billaflores erhalten. , (Allg. Z.) Die Ernennung Llau der's zum Generalissi« mus der Nordarmce ist gut getroffen, eS gibt aber unheilbare Uebel, die selbst der geschicktesten Aerzte spotten. Wenn ssch diese Combinationen im Per, sonale der Regierung realisiren, werden die/Co» tes binnen Kurzem prorogirt und die Madrider Besahung um die Hälfte vermindert werden, um dic Nordarmee zu verstärken. — Es heißt, daß um die Hand der ältesten Tochter des Infante», Don Francisco de Paula für den Herzog von Orleans geworben wird; einst hieß es/ sie sei dem Herzoge von Bordeaux bestimmt; indeß ist, wie bekannt, alles in der Welt den Wcchselfällcn des Schicksals unterworfen.« (Oest. B.) V 0 r t u a a l. Der Zusammentritt der ordentlichen Oorteö war bis zum 2a. d. M. vertagt worden. Die junge Königinn roar unwohl gewesen. Ihre Krank« hcit bestand in einer unbedeutenden Schwäche in den Fußknöcheln, so daß sie sich beim Oin. und Ausstcigen in und vom Wagen unterstützen lassen, mußte. Uebrigens ist die Königinn gesund und wohlauf, und sprach ihre letzte Thronrede mit sehr fester Stimme, wiewohl sie sich in einem Rollwa» gen in die Pairskammcr bringen ließ. Der Herzog von Leuchtenberg, der Gemahl der Königinn, wurde von dieser zum Obrisien des tapfern 5ten, nun ersten Cacadores.RegimentK er« nannt, welches Don Pedro selbst vormalS als Obrister befehligte. 1 Brigadegeneral, 1 Obrister und gegen 40 Offiziere wurden, wegen ihrer Mi« guelistischen Gesinnung, und weil sie dem Usurpator bis kurz vor der (Zonvention von Evoramoute gedient, entlassen. Das belgische Corps wird be« stimmt nach seinem Vaterlande zurückkehren, und bereits sind fünf Fahrzeuge zu diesem Zwecke gemiethet. (Allg. Z.) Großbritannien. London, i5. Jänner. Am »5. Morgens fuhr der Herzog von Leuchtenberg mit dem Herzoge von. Wellington in^ einem vierspännigen. Wagen nach Brighton zu einem Besuch bei'Ihren Majestäten. 4o Er woNte saünnt dem Herzog von Wellington zwei Tage daselbst verweilen,- und dann am ,6.,(andere Nachrichten sagen erst am 24.) London verlassen« Kchweven unv Morwegen. Man schreibt aus Ehristiünia vom 5. Jänner: Die Bank wurde vor einigen Tagen um 6/4,000 Spc. , bestohlen, doch ist jetzt schon einer von den Thätern . ergriffen warden, bei welchem sich auch ein Theil 0er gestohlenen Summe gefunden Hat. Der Ergriffene gehört der geringsten Classe an. Auffal. lend ist es, daß man keine Spur eines Einbruches gefunden hat, ungeachtet daö Geld aus der Bank sicherstem uno besiverwahrtcm Keller genommen wurde. (Nien. I.) Osmannischcs Reich. Seres, 25. Dec. Dcr Pascha von Scutari, del einzige, der ein beträchtliches (Zorps Soldner un« terhält, in Ober.Albanien, hat die Unbesonnenheit gehabt, seinen Söldnern Streifereien in Montenegro zu gestatten, dessen Einwohner nun mit ihrem Wladiki (geistlich«, Oberhaupte) mit äaoo Mann einen Strrifzug bis Scutari gewagt haben. Die Belagerung ist unwahrscheinlich, aber die Monte« «cgriner haben nun dein Pascha'es unmöglich ge> macht, das türkische Regiment inl wohl .cinsHtz,-,0ah.es für jetzt, ^unmöglich sei, Syrien wie ,Aegypten zu regieren/' ^" , , (Alia. Z.) ^.^' D e^ r s i e n.'' ^l ' ^ '"kuris mit Botschaften von Sir I. E'mpbtll und Privatbricfcn bis zum ,9. Nov. an. 2llö dcr Sckah von Pcrsien gestorben war, kämpften über seiner Leiche mehrere feiner Söhne um den Besitz der Imvelen, die er am Leide ge-» tragcn, und drei derselben wurden gelödtet. Der aanzc Süden Pcrflcns wurde soglcicl) ein Schau« platz des Aufruhrs und Blutvergießens. In Te. heran wurde einer der Söhne des alten Schahs, früher als ZiNah Sultan bekannt, jetzt als Ali-Schah, zum Schah ausgerufen; er hat weder Ta« lenlc noch Eharacterfcstigkcit, aber den großen Vor» theil, der erste gewesen zu scyn, dcr die großen Schätze des Berstorbenen an sich gerafft hat. (Allg. Z.) G st i n v i e n. Aus Kalkutta sind Zeitungen bis zum 26. Iu» li in London eingetroffen; sie melden, daß der Rath von Indien am 24. Iuni scine erste Gcschäftssitzung in Ootatamuno gehalten habe. Eine dcr ersten Fragen, die zur Berathung t'amen, war die: Ob wegen Ankaufs der Insel Socotora, die am Ei«« gange ins rothe Meer liegt, eine Unterhandlung zu eröffnen sei. Die Entscheidung fiel dahin aus, daß Befehle nacv Bomuay^gesandt wurden, einen zur Unterhandlung mit den arabischen Häuptlingen üder den Ankauf dcr Insel geeigneten Officier dorthin zu schicken. Es soll diese Insel, als Niederlags. platz für den Handel Großbritanniens mit dem Orient und als Ort zum Anlegen fur die englischen Schiffe, um sich daselbst mit Lcbcnsmittcln uni> Wasser zu vcrsehcn,.,odcr als Zussucdt in Kriegs» fällcn betrachtet, eine fchr schätzbare Erwerbung seyn. Auch bietet sie grohe Vorrbeile mit Hinsicht aus die Einrichtung einer Dampfschifsfahrt zwischen Indicn und Suez dar. — Laut Nachrichten aus Pen^ig hatte, abgesehen von den gewöhnlichen Sceräubcreien in jener Gegend, tcr König von Acdim cm der Nordtnsie von Sumatra förmliche Kaperschiffe ausgerüstet, welche schon mehrere eng« lische und andere Schiffe geraubt haben. Man glaubte, es würde eine völlige Expedition gegen ihn unternommen werden müssen. (Korresp. v. u. f. D.) Dieser Zeitung ist die Beilage der eingegangenen MuseumsBeiträge Nr. 2, a ngc schlössen. Kevacteur: ^r. ?av. Keinrich. Verleger: Ksnat M. Mler V. Rleinmavr.