Nra. XXXVI. Laibacher ^^^ Zeitung. Venedig vom Zo. Juli. l< >he die Türken leztgedachtermasscn W das Gebiet der Republik einfielen, hatten sie vorhero schon das Land! bcr Wontegriner feindlich überzogen, von welchen Vorfällen in folgendem Schreiben die nähern Umstände witgethnlt sind: Montenegro vom i Juli. , Da bei uns drei an die Türken gränzende Provinzen, genannt Cer "M , Liessancha« Naxia und Piess,' vascha rebellirt hatten; so belager-ten uns 8c)OOc> Mann ersagt unst-. ^r Feinde an dem Orte Signaz auf ^er Höhe des Gcdürgcs Liessanscha-^axia. Es ergriffen auck 4^0 Mann aus den Provinzen Nomclien ' ^»d Albanien mit einem Haufen T^osniaken die Waff n wider uns w der Ebsne Iednosko und auf der Höbe von Katunscha - Naxia. Unser tupfercr Gubernator Johann Raoo.-n'ch theilte, ohne den Muth zu vcr> llttm, stiue kleine Anzahl Truppen/ 1 und. indem er sich selbst an di« Spizze derselben und derer von den drci Provinzen Gncgusi, Cetigne, !und Riescha - Na>ia sezte, gab er die Anführung der übrigen von den Provinzen Ozrmjchi, Zuze, ßa-glutzieklin dem unübernindlichm ^obann Petrowich, Ccrdar und Woiwoden derselben; und dem an, dern Woiwoden Bogdan Vuko/ tich wider die Bosniaken und die von Erkogovina. Nach dieser gemachten Disposizi-on und nachdem er sich mit seinen beiden Unterkommendanten vereinigt hatte, griff er dcn Feind in der Nacht vom 18. verwichenen Monats Juni an. Es erfolgte ein langes Gefechte mit dem Feuerge-wehr; plözlich aber warfen dieUns-rigm die Flinten um, zogen die Eäbcl, und machten sich einen Weg mitten durch die türkische Armee, so daß sie, nachdem sie 400a derselben cetödtet hatten, sick auf dcr andern Seite mit einem Verlust von nur io Mann befanden. Den folgenden 19. Juni griffen die Türken mit ihrer ganzen Macht unsere Montenegriner an. Das Gefecht dauerte vonFrühmorgens bis Abends mit größter Hartnakigkeit/ und war der Verlust 302 Mann auf Seiten der Türken, und nur 20 Mann auf unserer Seite- Am 20. darauf sielen dieTürken dieMontenegri-ner auf zwei Seiten an, und geschahe den ganzen Tag bis um Mitternacht eine große Niederlage bei einer wie der andern Armee, und da den armen Montenegrinern auf einmal die Munizwn ausgieng; so wurden sie überwunden, so daß den folgenden 21. Juni der Feind über die Gränzen von Montenegro gierig; die Türken von Nomelien und Albanien bemächtigten sich des Flusses Cernoievichia, und eine andere Division von bosniakischcn u. Erzegovinertürken besezte dieProvinz Qrmnichi. Dieses Unglük der Montenegriner ist auch der Vcrrätherei zweier ih» rer Woiwoden zuzuschreiben/ nämlich dem Martinovich von Zetigne und Melich von Bielicce/ welche zugleich nebst Mattia Niescha, mit einem Theil ihrer nicht allein ausrissen, sondern sich auch mtt den Feinden vereinigten, und mit ihnen gegen das Vaterland stritten. Als die Türken am 2?. Juni nach Ce-tigne gekommen waren, legten sie unser Kloster in die Asche. Unser Gubernator, der nun mit Grunde dem Feinde widerstehen zu können verzweifelte, zog sich mit einem Theil der Seinigen auf einen Berg wo aber der Femd dem ohngeacht nicht unterließ ihn zu beunruhigen. Der Serdar Ioh. Petrockch und seine Krieger von Orzrinichi und die Zeglugianer stritten herzhaft wider die Türken, und richteten große Niederlage unter selbigen, an, konnten aber dem ohngeachtet', da ^die Feinde immer neue Verstarkul^ 0 gen erhielten , mcht verhindern, daß sie sich nicht erjagter Provinzen be< machtigten. Vom 2^.' bis 28» Junl hatten die Türken 202 von den Mon^ tenegrinern zu Gefangenen gemacht-Da es aber endlich dein leztcrn g.P ^lang, sich unversehens wieder in eis leinziges fürchterliches Korps zu ver^ einigen, überfielen sie die türkische Armee, da sie sichs nicht versahen' ^ Der Feind/der sich in einer!» kritischen Lage sah, wich dem A^ griff aus, und ergriff schleunigst d!^ Flucht. DieUnstigen verfolgten d^ Türken muthig, trieben sie aus allen eroberten Orten, mit Niederm^ chung einer großen Zahl derselben/ und hatten den Trost sie schändlich aus ihren Gränzen fliehm zu sehe"-Nach diestii Ereignissen haben d Bouroon und des Cap de bonne Espcrenze. Kommt die Niederlas« sung zu einigeni Grade von starke, wozu die Engländer solche bald erhcben werden, so würde sie allen Nazionen gefahrlich werden, die nach Indien schiffen, sie mögen nun entweder durch den Kanal von Mozambique gehen, oder aber den Weg zwischen der Insel Madagaskar und den Inseln Franze und Bourdon ncmmen; Und bei dem Ausbrucl) eines Kriegs würde es dcr Schlupfwinkel aller englischen Kaper sein, welche nach ihrer Fa. voritmaxime lange vor der Kriegserklärung alle unsere aus Indien kommende und dahin gehende Schiffe, nemmen würden. Da indeß Madagaskar die größte Insel auf der Zanzen bmvchttM Erde ist, st! werden alle Seefahrer darauf zu essen und zu trinken sinden, und was würde Frankreich hindern, das Fort Dauphin , das wir vorlangst schon daselbst haben / wieder herzustellen ? Der russls. Bothschafter hat dieser Tragen einen außerordentlichen Kourier erhalten, und wieder abgefertigt. Seine Depeschen sind nicht bekannt, man vermuthet aber, daß es die Verwirrung betrift, worinn dis Sachen zu Konstanti-nopel sih befinden, und daß Rußland sich die Umstände zu Nuzen machen wolle, um sein Lieblingsprojekt, die Türken aus Europa zu treiben, mit Hilfe der Venezianer seinen Alirten ins Werk zu sezen. N. S« So eben verlautet, daß nn't ehestem ein russisches Geschwa, der an unsern Küsten erscheinen werde, um aus dem Meere von Gaskonien nach der Meerenge von Gibraltar, von da aber in das mittelländische Meer zu gehen. — Man sagt die Engländer wollen wegen der in Frankreich verbotenen enql. Fabrikwaaren, die Einfuhr aller französischen Weine in England verbieten. Todtenverzeichniß. Nro. 2s in Krakau den 23. d. Prim. Blasch s. Sohn, alt s/4 Jahr- Mro. 63 im Kühchal dem Ioh. Lau-! ritsch s. Weib alt so Jahr. Nro. 83 an der Iamnikischen Zi.egl- Hütten den 25. der Math. HabitsH alt 6c>Iahr. Nro. 26 in Tirnau den 26. dsr Math. Ielonik alt s? Jahr. Nro. 77 in Krakau den 26. dem Fe« Welepiz seine Tochter, alt 2 I« Nro. 2s auf der Vorstadt den 27» dem Ioh. Starbak sein Soh«, alt 6 Wochen. Nro. 38«in der Nosengasse den 27» dem Georg Widdermann seine Frau alt 38 Jahr. Nro. 241 im bürgl. Spitals den 28- der Math. Gorn kais. Spitaler alt 8o Jahr. Nro. 17 auf derPolana den 28. dem Ioh. Wärdl sein Stissohn, alt 2 Jahr. Nro- 253 hinter der Mauer den 28» dcmIoh. Wuschgowiz seine Toch^ tcr alt 1 Jahr. Nro. 338 auf dem Rann den 25 dem Georg Maier seine Tochter alt 1 Jahr. Nro. 184 am Plaz den 29. demBar, tholomä N. seine Tochter/ alt 5 Jahr. Nro. 77 in Krakau den 32. die Ger^ traud Schmidna alt 63 Jahr-Nro. is3 am alten Markt den isten Septemb. dem Franz Böhm sel« Sohn alt 6 Stund. Nro. 334. hinterm Landhaus den l' j demAndr.Iaglitschs.T.alti7Z' Gedruckt in der Kleinmayrischen I«Oe. Gubernal ^ und landschaftl. Buchdruckerei, im Gersonischen Hause ^s. ia. in der Kapu« zmergasss/ wo. die Zeitung all^ Bonerstag zu haben ist.