LMllcherWMtlmg. ÜUA. ^^»M^ Plänumcrationsprel«: l?m Eomptoiiganzj. V» H* > «t ^ ft- N, halbj. fl. 5.50. Mr die ^ustcllunn ,ns Hau« ^»^« I^V«I. halbj.5Uli. MtderPostganzj.fl.Is', halbi.fi.7.50. Samstag, 2l. Juli Insertionsgebiihi bis l« Zeilen: imalßnlr., 1O^5I Lm.»ntr., 3m. lsi.;sonssPr.Ze,Ielm. s>lr..2m.8kr., I_(I? W» 3m. I0lr. u. s. w. Inscrtionsftcmpel icdcöm. 3<>fl. Amtlicher Theil. 3c. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller- ' höchster Entschließung vom 8. Juli d. I. den Dom- herrn des Prager Mctropolitancapilcls Dr. Carl Prucha zum Domscholaster dieses Capitels und zum Schulcn- oberaufseher der Prager Erzdiöccsc allergnädigst zu er- nennen geruht. __________ 8. Verzeichnis der Anbote znr Uebernahme Ncconva^ lcScenter und leicht Verwundeter in die Privatpflege: Werlsbireclion in Hof bei Seisenberg übernimmt 4 Soldaten-, Gutsbesitzer Ferdinand Sladovic im Sckloh Tschernembl und Rudolf Freiherr v. Apfaltrern, Gutsbesitzer in Weinitz, je 10 S.; Thomas Mraz, Pfarrer in Wemih, und Franz Gospodaritsch, Förster in Weinitz, je 2 S. i Lore»; Iencic und Michael Miheuc, Grundbesitzer in Ccuca, je IS.; Martin Petiitsch, Realitätcnbcsitzer in Ceuca, 1 Ossicier-, Maria Miuschek, Grundbesitzerin in Unterloitsch, 1 S.: Andreas Micbeuz, Matthäus Gorianz, Franz Ieiina, Johann Micheuz, Michael Echemerl, Vlas Terschar, Franz Muschel und Johann Nagode, Grundbesitzer in Unterloitsch, je 1 S.'. Josef Vruß, Nealitätenbcscher in Unterloitsch, 1 O.: Gemeinde Oberloitsch und Fürst Sullowsly'sche Güterver« waltung zu Neumarlll je 4 S. 6s können somit 2 Ofsicicre und 47 Mann in die Privatpflege übergeben werden. Laibach, am 10. Juli 1866. K. k. Lanocspräsidium. Richlamllicher Theil. R3. Verzeichuiß ber zur Errichtung eines freiwilligen Ilpenjägercorps bci der landschaftlichen Kanzleiv o rstch un g eingegangenen Beiträge: Durch das löbl. Comptoir der „Laib. Ztg." 32 15 vom Herrn Vincenz Ceunig..... 62 — .. „ Dr. Mter v. Stöckl .... 10 — « „ Nößman, Handelsmann , . . 10 ^"'ch das t. l. Bezirksamt in Wippach . . 90 44 u. z. aus der Gemeinde Sturia die Herren: Job. Tcfranccscdi, Duranti, Franz >2apla ! und Stefan Polöal je st. 5: Anton Sapla ! und Adam Moscr je st. 3; Anten Pcrhauc und Blas Petric je st. 2: W. I. Zorn z fi. 1.50; Stefan Schell, Franz Nepic, An- dreas Nrpic, PWpp Venedet, Josef Se- m,c und Josef de Nuhbaum je st. 1: An- ton und Franz Etrancar je 50 lr.: aus der Gemeinde St. Veit, die Herren: Jacob «"Sir, Casper Nanlelj, Bernhard Dolenc, 6ranz Kavcic und Philipp Vertovc je st. 2: 'Zosef Kovac st. 1; von den Gemeinden Podraga st. 8.51 , Planina st. 14 0? Elavp st. 9.^0 und Nndanje st. 8; vom Herrn Potolschnil, Handcl^nnnn in Kropv 10 — durch den Herrn Bürgermeister in Kropp . o. ^. vUlch das hohe l. t. LandesprNsidium . ' 34 2s) u. z. von den Herren: Job. Terpin, Josef Vurger und Franz Mordax je fl. 5; Insef Ieric, Mattbäus Nehmann und Franz Scho- mann je st. 2; Lorenz Stupica , Andreas Kozjel, Jobann Kuller, Alois Stubel, Mi- chael KolcZuig, Carl Lantschner, Johann Lisec, Friedrich Knut, Alois Kobler, Julius Ctrobl und Mathias Nötl je st. 1 : Josef Iento, August Cerne und, Franz Kobler je 50 lr.: Johann Luzar 40 lr. i Eduard Urbag 20 lr.: Anton Sega 10 lr.; °" den InHadern der hiesigen Clchorien-Fabril, du^"°" Aug. Tschinlrls Söhnen ... 15 - "^ "az t. t. Bezirksamt in Mottling . . 21 - v°n V"°" d"' Frau Anna itostele fl. 10: üomal ^""" ' ^'l H'b fl. 5 , Anton H°mac und Ioha„„ Kapelle je st. 3 :______________ ,. Summe . . 309 79 h'ezu aus dem 12. Verzeichnisse . . . 12863 12 bar und 31^ n- ^. zusammen .13172 91 ° ^^0 fl. m Staatsschuldverschreibungcn. Für verwundete Krieger sind im Zeituugöcomptoir eingegangen: Vom Herrn Grafen Lichtcnbcrg 30 fi. Laibach, 21. Juli. Die Action der italienischen Flotte hat am 18. d. mit dem Bombardement von Lissa begonnen, und eS scheint in der Absicht Italiens gelegen zu sein, die Insel zu eüicr Flotlcnstalion zu machen und von 5ort auS Truppen in nnscrc südslavischcn Provinzen — etwa so weit sie innerhalb der so dehusamcn natürlichen Gren- zen des jungen Königreiches fallen — zu werfen. Es erwartet sie jedoch dort eine kampfbereite Armee und eine tapfere Bevölkerung, welche bereit ist, feindliche Eindringlinge mit blutigen Köpfen heimzuschicken. Die erwähnte Operation der Flotte und die fortschreitenden Occupalioncn von venezianischem Gcdictc durch die Land- armee lassen cS übrigens höchst fraglich ei scheinen, in wie weit es seine Nichtigkeit mit der nachstehenden Mit« theilung habc, welche der „Debatte" aus Florenz ge» macht wird: „Der Gesandte Frankreichs erklärte am 12. d. im Namen seiner Negicruug lmscrcm Cabinetc, daß Italien die von Frankreich gemachten Proposition«:» annehmen müsse; widrigenfalls würde Frankreich terri- toriale Compensations fordern. Ich weiß nicht, ob un- sere Negicnmg sich bereits ncfüat habc, aber ich bin überzeugt, daß sie sich fügen wird." Ebensowenig dürfte die Behauptung der „France" eine berechtigte fcin, wenn sic aus der Abreise dcs Prinzen Napoleon nach Italien schließt, daß die Schwierigkeiten, die neulich die ihm zugedachte Mission unnütz machten, jetzt beseitigt sein dürften. — Italien scheint sich eben mehr und mehr auf eigene Füße zn stellen, m,d, der französischen Bevormundung milde, sich ganz — in prcu- ßischcS Schlepptau übergeben zu haben. Wenn nun aber — was wir alle n?ch mit uncischütterlichcm Ver- trauen in die Gercchtiatcit unserer Sachc hoffen — von ! unserm Gegner im Norden das Kricgsglück sich abwen- det, wenn dann daö Schlepptau reißt, dann möge Italien sehen, wo cö sein Heil finde! Oesterreich. VZien, 19. Juli. ^I Gestern und heute Nachmittag, fast zur selben Stunde, entlud sich über Wien ein Gewitter von scl. teuer Heftigkeit. Gestern schlug der Blitz in ciu Joch der hölzernen Brücken bei Floridsdorf, an welcher der oft citirtc Brückenkopf angebracht ist. Da die Brücke zum Behufe einer eventuellen Abbrcuuuug mit vcrschic- dcncu Fcucrwcrlslörpcru bekleidet wurde, so währte es ziemlich lauge, bis das Feuer gelöscht wcrdcu konnte. Doch ist die Eommuuicalion nicht gestört. Gestern mid heute aber nahm das Gewitter auf oic wenigen noch freien Telegraphenleitungen ciucu so dcroutircuden Ein- fluß, daß heule Morgen an der hiesigen Telegraphen- station einzig und allein uach der Route Ocdcudnrg, ! heute Nachmittag aber zeitweise gar keine Telcarammc !mit der Zusage allsoglcichcr Expedition übernommen !werdcu konnten. Glücklicherweise wurde Ihnen dadurch nicht eine Neuigkeit von Bedeulmig und Gewißheit vor- enthalten. Der Feind soll heute licrcüs in Gäusern. oorf also fast auf Sehweite unfcrcr Concentrations, linie, in größerer Masse eingerückt sn„. Die Stunde der Entscheidung scheint aljo jchon schr nahe. Wenn man einem sehr interessanten vom „z^mernden" heute gebrachten Briefe des preußischen Geucralslabschcf von Blumcnthal glauben darf, so werden die Preußen keinen Anstand nehmen, dic Schlacht im Marchfrldc auzu'l uchmcn. Ueber die Situation hier läkt sich heute gar nichts Neues sagen. Ich müßtc mein Schreiben von gestern Wort für Wort wiederholen, wollte ich Ih„cn ciu Bild> derfelbcn liefern Natürlich stclgM sich alks, je uähcr der entscheidende Moment heranrückt. Die Friedens- gcrüchlc weiden detaillilM m'd »lä,crcr, mid dic Tinppcu- züac masscuhaficr. Dic RuckM,r der Stadtfiuchligcu! vom Lande wird immer allgemeiner und dic Zahl der-! Migcn, welche die wcmgc» 'wa, vff>cn Bahnn, zur , Flucht bcnltzen wollm, wachst nnt^dem Augenblick. Die iBctr,cl'Sd>r,clion der Naaber Bcch^ tt»„o,g.i socbcu au, idaß riou morgen au "» direcler P^smiciwcitc^' zwi> scheu WicN'Oseu »wer l>j ^.^^li niu Stühlweis'r^burg eröffnet werde. Die Züge vettehren zweimal dco Tages. Aus Trieft wird der „Coust. Ocft. Ztg." gc< schrieben: Es ist dmchauo nicht wahr, daß. wie die italienischen Blätter vom 13. wiederholen, eine Depu- tation der Triestiner uud Istrianer sich an Ricasoli gc- weudct habc, um sich ihrer auzunehmeu. Wie wir Trieft uud Istrieu kcuncn, würde ciu solcher Schritt zu den Abnormitäten gehören, welche sich beide bei ihrer uuerschüttcrlichcu Anhänglichkeit au Oesterreich niemals zu Schulden kommen lassen werden. Dic oiesfälligen Nachrichten der italienischen Blätter beruhen blos dar- auf, daß einige abtrünnige Triestcr, dic ihr Heil in Italien suchten, dem erwähnten Minister ein von dem ehemaligen Tricstcr Gemcindcrathe Raffaclc Constcmtini verfaßtes Promcmoria überreichten, in welchem sie sich über TricslS gegenwärtige commcrcicllc Zustände äußer« ten. Daß Tricsts materielles Wohl nur von dem Fest- halten an Oesterreich abhängt, weiß und fühlt man in Trieft zu gut, als daß man sich bei uus nach der Ri- valität mit deu italieuischcu Handelshäfen sehneu könnte. Ausland. AuS Altona, 12. Juli, wird der „A. A. Ztg." geschrieben: Dem österreichischen Hccrc, namentlich der in uuscrm Lande in so gutem Audculcu stehenden Bri« gade Kalik, gehören unsere wärmsten Sympathie». Diese . bckuudcteu sich unter andcrm auch dadurch, daß auf die Nachricht, ciuc größere Auzahl k. l. Officicrc vom In- fanterie-Rcgimcntc Klicucnhüller befinde sich in prcußi« scher KricgSgcfaugcuschaft in Spaudau, sofort eine An< zahl hiesiger Einwohner zusammcugelrctcn ist, um die äußere Lage der Genannten zn erleichtern. Sowohl Geldsummen als auch Erfrischungen, beides in nicht unbe- trächtlichem Umfang, sind bereits von cimgcu hiesigen Einwohnern nach Spaudau überbracht worden. Aus ihren Äcrichteu, die auf dcu Aussagen der in preußi- scher Gcsaugeuschaft befindlichen Officiere bcruhcu, ergibt fich, welche» enormen Verlust das Rcgimcut Khcven« hüllcr iu den mörderische» böhmischen Gefechten erlitten hat. Von dem Officicrcorps dcosclbcu wcrdcu als ge- fallen genannt: Oberst u. Baillou, Hauptmauu Graf u. Aucrspcrg, Haliptmmm Freiherr v. Boldog, Haupt« mann Earpani, Hanptmann Graf Blücher, die Ober- lieutenants John, Arvel), Sccchi, Köstcr, Bischofs und die Lieutenants Fößl, Günzcl, Marrat, v. Alocuslcbcn und Schcrzingcr. Gefangen nud zum größten Theil verwundet sind: Oberstlieutenant u. Aaillou, Bruder deS oben genannten Oberste», Major Vantour, die Haupt- leutc Schloßgüngl, Scheuch, Wander, die ObcrlicutenautS Frodl, Lcrehl, Nimetz l. ,u,d il., Artaria ,,nd die Lieute- nants Schweiger uud Kricglstci». Emiac der ae»annten verwundeten österreichischen Ojficicrc befinden sich in Torgau. Einer von der italienischen Grenze, 13. Juli, überschriebcncu Corrcspoudcuz der „A. A. Ztg." cut- uchmeu wir folgende Stelle: Cialdini fiudet in Vcuezicn bis jetzt leinen Widerstand und hofft dic ganze Provinz befctzc» zu können; nach Nicafoli's Ansicht wHrde dicse factischc Besitzergreifung die rechtliche Aufhebung und die >ni50 ü <^iisx»iilil>n ,» l'l^l»>>»<.l verwnndctc Officicrc. Das neunte Iägcrbataillon ver- lor gegen 90 Manu. Von Härtn na, wnrdc dag vierte Bataillon, welches cinc cxponirtc Stellung hatte, beinahe gänzlich angerieben und zählt cbcnfulls bei 25) todte uui' verwundete Officiere. Das Regiment Meck- lcnbnrg verlor üdcr 2000 Alaun an Todten, Gefange- nen und Verwundeten, writers 45 Officicrc. Die „Dcb." schreibt: Wic wir vernehmen, faßt man in Rcgicrungstrciscn die Evcntnalität inS Angc, daß preußische St reif corps Diversionen in den Nordwcsten Ungarns versuchen, uud ist dcmgc- mäß bemüht, Volkchrnngcn zn lrcfscn, die solche Vcr« suche zn ucrcitclu geeignet sind. Unter den mit Bczng hierauf in Nnesicht genommcncn Maßregeln nennt man uns cinch das Anf gebot dcö Land volles, cincö thatkräftigen und rührigen Menschenschlages, dcr so recht das Zcng in sich lrägt, dem Feinde Hindernisse aUcr Art in dcn Weg zu lcgen, ihm jedcn Schritt vorwärts sauer zu machen nnd ihn dnrch stündlich wiederkehrende Neckereien und Schädigungen zu ermüden uud zu schwä' chen. Man fügt hinzu, daß rcr gcwcscnc Hof- kanzlcr Graf Anton Forg ^ ch berufen ist, die Elc- mcnlc, die sich zn cincm kräfngcn Widerstand in den erwähnten Landcstheilcn im reichlichsten Maße vorfinden, zu sammeln, zu organisircn und ihnen den regen Geist einzuflößen, und wir löiuien die Regierung mit Nnck^ ficht auf diese Wahl nnr beglückwünschen. Dcr „Kamerad" schreibt: Ein günstiger Zufall ge- stattete uns cinc wörtliche Uebcrsctzuug ans dem Englischen eines Bricscs dcs prcuß. Gencralstabschcfs u. Bln< inen t Hal geben zn können, welcher ncbst andcrcn in Hän^ den dcs vom Obcrlicntenant Graf Hcrbcrslein anfgcfan- genen preußischen Corrcspondentcn v. Well gefunden wor» den. Wir glanben, denselben der Ocffcntlichtcit nicht vorenthalten zu dlnsen, da derselbe höchst imcrcssantc und nnzwcifclhaflc Eonstatirungcn macht, welche zeigen, daß bcim Feinde auch vieles faul ist. Dcr Brief lautet: Mährisch-Trüb au, 10. Juli. Es scheint, das; wir zu einer Art Stillstand gelangen und ich etwas Zeit haben werde, Ihnen zu schreiben. Wir folgen dem Feinde so schnell als wir können, aber er sticht schneller. Auf der Karte werden Sie sehen, daß wir uns 5 bis 0 deutsche Meilen von Olmütz befinden. Es ist mir sehr unangenehm, bah wir uns jetzt wieder vor eine Festung lege,i müssen, aber eg geht nicht anders. Ich kann sagen, daß die Hälfte unserer Armee gegen Wien marsch'nen wird, um dort cincn Frieden zu stände zu bringen. Gestern Pas' firten die Ocstcrreicher durch diese Stadt und mein Freund, der Kronprinz von Sachsen, schlief in demselbcu Vette, in welchem ick hcute Nachts gut zu schlafen hoffe, leider will man mir keine frische Wäsche geben. Der König ist nicht weit von hier, in Zwittau, und gewiß ist bereits ein öster- reichischer Minister dort, nm ihn d'ran zu kriegen, doch ich dcnle, cr wird diesmal sest blrlbcn und ihren Lügen lein Gehör schenken Die unverschämten Vorschläge d,e sie gemacht haben, tann man nickt wiederholen - aber sie müssen ein zweites Mal geschlagen werden, und nachher werden sie sich so hülflos fühlen, daß sie nachgeben müssen. Vis jetzt war der Feldzug für mich wieder em sehr glücklicher, da man wirklich thut, was ich verlange, und es ist lein Unsinn, wenn ich sage, daß ich das bewegende Princip dcr militä- rischen Operationen bin, sowohl hier als bei General Moltkc, dcr eben das ist, was ich von ihm gedacht hade, ein ge- nialer Mann, dcr keine Idee vom praktischen Leben hat und von Truppenbewegung nichts versteht. Ich trachte Moltke so oft als möglich zu sehen; er liebt es nicht sehr, wenn ich ihm sage, daß seine Vefelile unausführbar sind, aber er ändert immer alles genau nach dcm, was ich gesagt habe. Wenn Sie bedenken, daß wir jetzt ungefähr 3 Wochen in Bewegung sind, und was wir alles gemacht haben, werden Sie es kaum glauben können, aber ich fange an, mich ein bischen erschöpft zu fühlen, und gestern bekam ich mit einem ^ Male dic hämorrhoidalcn Magenschmerzcn, wclchc mir so oft lästig sind. Cs ward um so schlimmer, als die Meldung kam, daß die Cholera in unserem ersten A r° meccorps zu Leitomischl ausgebrochen ist. Heute hatten wir einen langen Marsch von 20 englischen Mrilen, aber dcr Prinz war so liebenswürdig, mir seinen Wagen zu geben. Ich fühle mich jetzt fehr wohl, obgleich dcn ganzen Morgen sehr schlechtes Wetter war. Viele von unse- ren Pferden sind crcpirl, sogar zwei sehr schöne vom Prinzen. Sie hatten Gerste statt Hafer und sind nicht daran gewöhnt. Mmie Pferde wollten es niän fressen und befinden sich sehr wohl. Ich habe Louis und Arthur die letzten vier Tage nicht gcsehcn, aber ich höre. daß sie wohl sind. Letzterer wurde durch cine Kugel ein Vischen am Na- senspitz getroffen, ohne ihn schwer zu verletzen: cr wurde nur ausgelacht. Heute fah ich Oetnigor's Bruder, er war lustig nnd wohlauf. Tcr Kronprinz ist wohl nnd munter und sehr liebenswürdig gegen mich. Wrlchcr Unterschied ge- gen Fr. K. (Friedrich Karl). Sehr schade, dah er nie pünkt- lich ist und man stundenlang auf ihn warten muh. Steinmetz ist cin prächtiger General, aber unter dcn übrigen sind wenige, welche es verdienen, Generäle genannt zu werden. Die Zeitungen sagen über un- sere Schlachten nicht die ganze Wahrheit. Die Truppen des Prinzen Fr. K. fochten durch acht Stunden wie die Löwen, aber die Schlacht war schon fast als verloren aufgegeben, als ich mit der Armcc des Kronprinzen anlam, welche alles vor sich zurückdrängte und den Feind von Stellung zu Stellung zurückwarf, bis er, so schnell er konnte, zu fliehen begann. Venebet selbst war genöthigt, sich zu flüchten. Hütte Her- wanh das Ganze so gut verstanden als wir, und wäre cr, statt unmittelbar dem Prinzen Fr. K. zu Hilsc zu marschi- rcn, gegen Flanten und Nucken der Vcnedcl'schen Armee vorgegangen, so würdc die ganze österreichische Armee gefal- len odcr gefangen worden fein. Ich habe oft dieselbe Art Manöver in Thüringen versucht (mit dem Herzog von Ko- durg, speciell 1855) und immer die Schlacht gewonnen. Viele betrachten mich als die Seele des ganzen Krieges, und obwohl das gewiß sehr schmeichelhaft für mich ist, so wird es sicherlich bald wieder vergessen sein. Ader ich kümmere mich nicht darum, wenn wir schließlich Sieger bleiben; wir haben noch cinc schwere Aufgabe .... ich bin wieder un- terbrochen und muß schlichen. Lebe wohl. Nach dcr „Schles. Ztg." rührt dcr preußische An- griffsplau anf Böhmcn vom Chef des Gcncralstabcs v. Molttc hcr. Daselbst heißt es: „Der Plan, wclchcr mit dcr Schlacht uon Königgrätz am ^. Juli in seinem crsttn Hanftttheil zu cincr so präcisen Ausführuug ge- langte, ist allseitig als eben so kühn, wic geschickt ancr< kannt worden. Während dic Ocstcrrcichcr nach dcn Er- fahrnngcn dcr bisherigen Strategic Schlesien als ihrc Angrifsslinic betrachteten, Sachsen als dic einzige dcr Prcnßcn, hat sie dcr vom General v. Moltle aufgestellte Angriffsplan dcr Preußen sämmtlich gcnng cincö ande- ren belehrt. Die Preußen haben nicht dnrch Sachsen nach Böhmen ihren Hauptstoß geführt, und die so sehr gepflegte Festung Thcrcsicnstadt am Eingänge Aöhmcuö von diescr Scitc hat N'cht einmal cinc Sorge dcr Preu- ßen gebildet. Sic habcn sic bci Scitc licgcn lassen. Dagegen sind sic auf der südwestlichen Scitc von Schl» sicn bn Görlitz und durch dic Pässe der Grafschaft Glatz in zwei müchligcn 5)cersänlcn cmcr nach Böhmcns Ccn. trum ausgcbrochcu," indeß anf dcm rechten Flügel ein anderes Corps von Sachsen her zu ihncn stoßen sollte. Die von Olmütz nach Oberschlcsicn hin ftaffclförmig aufgestellte Äcncdek'schc Armcc sah sich derartig bedroht, daß sic über Hals und Kopf anf dem Schienenwege be- fmdert werden nnd bci Königgrätz Front nehmcn mnßtc. Gclang cs den drei prcnßifchcn Corps, wie geschehen, sich bei Gitschin zu ucrcinigcn, so hatte dic österreichische Armcc den Stoß der ganzen preußischen Armee auszu- halten, mit dcsscn Gclingcn sie aus Böhmen nnd nach Mahren hin getrieben wurde; mißlang diese Pereini- gung selbst, so blieb dcn Preußen ihre Rückzugslinic offcu, ohne daß sie fürchten mnßtcn, Bcnedck tonne fic bci der Verfolgung in den Flanken überflügeln, denn dicfe wurden dmch dic säilcsischcn Gebirge binlünglich gedeckt. Der Plan des Ganzen wird den, Gcncralstabe dcr einzelnen Corps seldstvcl stündlich mitgetheilt, theil- weise mit ihrem Bckath nnd ihrem Ciiwcrstäimüß auf« gestellt; dic einzclncn Corpö habcn dann nach eigenem Ermessen dafür zu sorgen, wic sic ih,c Aufgabe losen. So mcuschitte z. B. die crstc Armcc statt nach Arnan, wic dcr Plan cigcullich vorschrieb, drci Mcilcn östlicher nach Miwchcugrätz, um dcm bedrängten Corps Hcrwarths hier zuvor schon dic Hand zu reichen, und dann mit ihm vereint nach Gitschin vorzudringen; so mnßtc am 3. Juli dic ^lvcitc Armce nntcr dem Kronprinzen erst dic Ge- fechte mit Fcstetics bestehen, rhc sie »och rechtzeitig auf dcm Schlachtfcldc vor Königgrätz cintreffcn konnte, um dic Entscheidung hcrbciznführcu. General v. Moltke ist ein gcbarcner Dänc, abcr seit über vierzig Jahren in preußischen Dicustcn. Er trat zucrst als ^icuteuant ins s. Infanterieregiment und wurde als Hauptmann be- reits zum Gcncralstnbc commandirt. Als zwischen der Pforte und Mchemcd Ali van Egypten im Jahre 1839 dcr Krieg vom ncueu ansbrach, wnrdc Freiherr v. Moltke zusammen mit dcm als Abgeordneten bekannten Frcihcrrn uon Vinckc-Olbendorf als militärischer Beobachter von Seitcn der preußischen Regierung ins türkische Haupt« quartier geschickt und nahm an dcm Gefechte von" Nisib in Syrien Theil, in Folge dcsscn die türkische Flotte zur ägyptischen überging. Nach seiner Rückkehr verblieb cr fast ohnc Unteibrcchung bci dcm Gcncrcilstabc; avancirte zn den höheren militärischen Graden eines Corps^Chefs nnd Gcncrallicntcnants, bis er an die Spitze des Ge» neralstabcs dcr Armc gestellt, wurde. Am i7. d. Vormittags soll zwischen dcm anf Vor- posten stehenden Dragoncr-Ncgimentc Fürst Windisch- grätz und den Prcnßcn cin Scharmützel stattgefunden habcn. Das Gefecht wurde abgebrochen, woianf die Preußen Woltersdorf besetzten, Ueber die Gcfcchtc bci As ch aff cnbn rg und im SPcfsart, welche dcr Besetzung Frankfnrts dnrch dic Prcnßcn am 16. Abends vorangingcn, liea.cn mehrere Berichte vor, dcncn wir das Wesentlichste cnt- nchmcn. Vom 14. d. M. schreibt man: Das achte deutsche Al'incccorps hat jetzt endlich die, früher durch anstrengende zehntägige Märsche im Vogclsberg vergebens angestrebte Fühlung mit dcm Fcindc gcfnndcu nnd in Folgc dcsscn a,cstcrn uud hcutc in und nm Aschaffenburg rühmliche Arri^regardegefechtc bestanden. Bci dcr sehr schwierigen Ocrtlichteit, namentlich dem beschwerlichen Urbergang vom rcchtcn auf das linke Mainufer auf cincr einzigen, vollkommen dominirtcn Brückc waren dic Be» lustc anch auf nnfcrcr Seite nicht nnbedcutcnd, nnd bci dcr Tapferkeit dcr Führer und Officicre betlagen wir manches cdlc Herz, das warm für die deutsche Sache geschlagen. Die Verluste anf Seiten dcs Feindes muffen fehr bedeutend fein; die hessischen Scharfschützen habcn cin Corps feindlicher Cavaleric, nachdem es sich zur Verfolgung cincr Colonnc in dcn Main gewagt, voll» ständig aufgerieben. Bci dcm Straßcnkampf in Aschaffcn- burg habcn die Bcwohncr dicscr Stadt mit rühmens- wert hcr Uncrschrockcnhcit nnd Menschcnfrcnndlichkcit dcn Soldaten mitten in dem itugclrcgcn Elfrifchungcn zu- getragen. Dant dcn edlen Menschenfreunden und Friede den Gefallenen! Dic Verlustlisten siud noch nicht dcsl- nitiv festgestellt. — Ein anderer Bericht lautet: Hcute dcn ganzen Tag waren heftige Gcfcchtc im Spessatt. Gestern ist schon cin preußisches Cuipö von Lohr das Lohrthal herauf gedrungen nntcr fortwährenden Kämpfen mit dcn Aundcstrnppen. Bci Hciligenbinckcn habcn sie wahrscheinlich dcn T^nncl umgangen nnd sind gleichzei- tig in's Aschaff- und Kahlthal eingedrungen. Heute wurde in beiden Thälern gctämpt. In dem brcitcrn Aschaffthal soll ciuc größere Schlacht gcwcscn scin; cs sind bereits viclc Vcrwnndctc nach Offenbach nnd Frankfurt gckom» mcu. Dcr Kampf wnrdc mit abwechselndem Glück gc- fnhrt, doch zog cr sich allmälig nach Aschaffcnbnrg zu. Anch im Kahlthal bei Alzcnan zog sich daö Gefecht mainwärtö. Prcnßcn sollcu bereits in Klein-Osthcim, cinc Stnndc nntcrhalb Aschaffcnbnrg im Mainthal, stehn. Wenn dies richtig, dann wcrdcn auch dic Wnrttembcr- gcr im Kinzigthal die Schlucht bci Gclnhcmsen nicht mehr hallen können, weil sie umgangen wären. Sämmt- liche Bnndcstruppen habcn bereits Frankfurt verlassen, um bci Aschaffcnbnrg dcn entscheidenden Schlag zn füh' reu. Dic hcutc Abgezogenen sind alle übcr Babcnhanscn jenseits des Mains nach Aschasfcnbnrg. — Aus Darm- stadt schreibt man: Gcstcrn Nachmittag 4 Uhr Gefecht dcr großhcrzoglich hessischen Trnppcn bci, L a n f a ch, nächst Aschaffcnbnrg, mit den Preußen. Privatnachrich- ten zufolge brachten die Unfrigcn nach hartnäckigem Kampf nnd schweren Verlusten das Gefecht znm Stchcn. Dic Nacht hindurch und hcutc Morgcu giugcn bcbcn- tendc Militärzüge (Dcsterrcichcr und Badcnscr), von Frankfurt nnd Mainz kommend, nach Afchaffcnbnrg. Ebcn dahin, soeben Morgens 10 Uhr, daS Hanpt« qnartier, von Frankfurt kommend- Man fürchtet, daß die Mitwirkung dcr Bayern bci dcm Kampf nuch dcM Nückznge von Schwcinfurt nicht mchr möglich sein wcrdc. Sämmtliche öffentliche Casscn sind nach Ulm gebracht- — Das hcnte McrgcnS wieder aufgcnommc Gcfccht bci Aschaffenburg scheint, nach mündlichen Mittheilun- gen verwundeter Officicrc, für das achte Armeeco'ps uon keinem glücklichen Erfolg gcwcscn sein. Dic Prenß^ sollen Aschüffcnburg bcsctzt habcn. Grwiß ist, daß dic Tclegraphcuvcrbindnng mit Aschaffcnburg sctt hcmc Vol' mittags 10 Uhr unterbrochen ist nud daß das Hanpt' quartier sich hcute Nachmittags bci Vabcuhauscn odcr Dieburg befand. Die Mainbrückcn bci Aschaffcnbnrß nnd Stockstadt sind gesprengt. Die in dcm Gchchtc l^ Lanfach vcnonndctcn hessischen Soldaten wurden hc»^ vergeblich hier erwartet, nnd gcrüchtweisc wird crzühlt, daß sie, mit Ausnuhmc weniger hier angclommcncl vcr^ wundctcrOfficicrc, sämmtlich in PlcnßischcKrica^gcfanl,"'^ schaft gerathen seien. — Ucbcr die Kämpfe bei Aschaflc" 1115 burg berichtet die „N. Frkf. Ztg." unterm 15.: „Die vorgrstern in der Umgegend von Aschaffcnburg bcgon^ nencn Kämpfe dauerten auch gestern fort nnd ^ogen sich biö Detlingen hin; die Hessen verloren dabci viele Leute. Schließlich blieben gestern Abends die Preußen in Besitz von Aschaffcnbnrg und Osthcim. Seit gestern sind den Blmdcstrnftpcn Vcrstäitungcn verschiedener Waffen« gattuugcu zugegangen. Die Bunde^truppeu sind diesen ".'i^rgcn von Scligcnstadt vorwärts gegangen. Das Hauptquartier des 8. Armeccorps war gestern in Dicburg. " Das „Frkf. Journal" schreibt unterm 15.: „Vor»! gestern cngagirte sich zwischen Darmstädteru und Prcu« ^ ßcn in der ^Ilähe von Aschaffenburg ein Gefecht, dessen Resultat, wenn mau den hieher gekommenen verwun- deten Hessen Glauben scheuten darf, war, daß die hessische Btigadc zurückgedrängt wurde. Das 4. hessische In- fanterieregiment soll namentlich sehr in Action gewesen sein. Um 9 Uhr Abends trafen die crsteu Ocsterrcichcr (von Frankfurt her) auf dcm Kampfplätze ein, niorauf seitens der Preußen eine rückgängige Bewegung erfolgte. Gestern fanden nach Mittheilung hicher gekommener Oesterreichs mehrere Gefechte, namentlich bei Baufach (zwischen Aschaffenburg und Lohr), zwischen Oesterrei» chern und Preußcu statt. Das eine, welches der Offi» cier selbst mitmachte, begann um 9 Uhr und wurde prcußischcrscilS um 11 Uhr abgebrochen; daS zweite begann um 1 Uhr »md soll die Besetzung ÄschaffenburgS prcußischcrscits znr Folge gehabt haben. Heute Mor< gens begann von Scligenstadt anS das Vorgehen dcS Gros der Bundestrnppen. Von dcm Frankfurter frei- willigen Sanitälöcorvö wnrdcn gestern Abends zwei Mitglieder eiligst nach Aschaffenburg gcfandt, um zn sehen, ob für die Vcrwuudctcu Hilfe von hier aus zu dringen sei. Die Abgesandten gelaugten jedoch nur bis Scligcnstadt, woselbst dcr hessische Oberst v. PcrglaS denselben eröffnete, daß Hilfe nicht möglich wäre, da das Schlachtfeld summt den Verwundeten in den Hän- den dcr Preußen geblieben sei. Die Action fand bei Dettingcn (nahe bei Scligcnstadt, jenseits des Main) statt. Preußen stehen bereits in Ostheim zwischen Aschaffcnburg und Scligcustadt." Vom südlichen Kriegsschauplätze. D«r „Bote für Tirol und Vorarlberg" schreibt aus Innsbruck, l7. d. M : „Nachdem die Gefah- ren ciner feindlichen Invasion von Seite der italieni- scheu Armee znnehmcn und das Aufbieten aller mög» lichen Widerstandskraft in Tirol dringend nothwendig wird, hat sich dcr Fürstläss,gnng einer angcmcsseucn Besetzung des Ueber- um'gcs durch das bctminle Kälbcrthal mußic sich sofort '" gloßcr Thcil dcr gcmifchtcn Mannschaft dcu Rück- cg nach Spoudaluuga uud St. Mmiahöhc uutcr cincln >)altcndcn Kugelregen dcr Straße entlang bahnen. rcy einen Hug ztaiscijager, dcr wie Grinsen anflci. des cn'^.°"''^^ ^°'"'"' ^" Vcschicßung dcs Fciu- schlicßuua dcsciti^^ ""'' ^^^)r dcr gäuzlichcn Ein« »rößercrVe lns ^'-/7'"'"^'^ ^ Vcibringnng uoch bwchlcuusi^ "'.'^"°"cn. Diese uewa^tc Action ü' dic P v ^^"^^^"'"'"""' P"d zu Uebernahme Vrad n^s F ? 't "' ?^" ^"' "° si") Agums- Verwunden 'e?^^hatte' ^'7"7 """ ^'N P°«ni° °°>, Reime ist °° ,z° I^ ° V"''!"^^"' ^ lrauriarn Affair, i.. ^' ^ ' ^csamm!verlu,t dcr angeacl n m? Spondalunga wird auf l70 Mann ^N m/^i"""'"^ , ^' sich hievon ein gute Schwri'cr 7«. ."'."" ^"cnthal bei Bormio. auf schein 'm^^'" pichtet habe uud wieder zum Vo - lWr i?tics.7^'.^ "'^' "c Verluste dcr Kaiser- Dem Ä Stlllichwcigcn. Tricnt aö'm'/'^"' ^^"'" "'" ""term 15. Juli aus zufolge z""'l'ch urrbürgteu Gerüchte Monte No««./." ^ Garibaldi an er - über dcu schcn Niva und ^'"7^ "/'" ^ di Ledro zwi- diuo, acacn °/°." ^'up°la, audere 6000 bei Con. Batterie verleb s " ° ^"ckeud. letztere sollcn mit cincr beiden Punkte, vielleicht auf beiden, zu blutigen Gcfcch. ten gekommen sein. Bisher ist in hiesigen militärischen Kreisen noch nichts bekannt. — Am 15. d., Morgens nm 2 Uhr, ist dic Post ans Padua über das Val Sugana gauz unvcrmuthct hier eingetroffen; der sie be- gleitende Condnctcnr versichert, im Momente sciucr Ab- fahrt seien wieder österreichische Truppen (?) in die Stadt eingerückt. Die „Debatte" erhält ans Florenz, 13. Juli, folgende Mittheilungen: Dci Marineminister hat den Admiral Per fano abberufen. An ftine Stelle wird der Viccadmiral Alb ini zum Flottcncommandanten ernannt werden. Commodore Amico bleibt wieder Chef dcs GeneralstabcS dcr Flotte. Cialdini bcrich« tct an den Kriegsminister, cr finde die Oester» rcichcr nicht, hoffe aber sie unter den Forts von Legnago zu treffen. UcbrigcnS ist Cialdini schon seil drei Tagen in Novigo und niemand weiß, warum er nicht vorrückt. Zwci Truppen «Divisionen sind dieser Tage in Ancoua eingeschifft worden. Wahrscheinlich sind sie für Istrien bestimmt. Nssesneuigkeitm. — In Wiener Hofkreisen, schreibt man der „Klagf. Zeitung," spricht man von einem seltsamen Schreiben, welches dieser Tage daselbst eingetroffen sein soll. Das Schreiben trug den Poststempel Manchester und ! die Adresse: „An Se. Majestät den Kaiser von Oeste r- reich." In seinem Innern aber enthielt es ein einfaches Pergamentblatt, auf welchem in hebräischer Sprache die Worte standen: „Verzage nicht, denn Dich schützet Gott und Dein ist das Recht!" — Das erste Wiener Fr eiwillige ubatail- l o u ist marschbereit und dürfte in diesen Tagen Wien ver- lassen. Vor wenigen Tagen stellte sich das Officierscorps dcm Herrn Aiirgermeister vor, welcher die von dem Comman- danten gehaltene Ansprache mit lebhaften Wünschen für den glücklichen Erfolg der Waffen erwiderte. Auch die Bildung ! des zweiten Vataillous ist vollendet, und es wird, sobald die Uniformiruug zum Abschlüsse gebracht ist, seiner Bestimmung zugeführt. Das dritte Bataillon ist noch in der Bildung begriffen. Mit der vollendeten Formation der drei Bataillone wird vorläufig die Anwer- bung für das Wiener Freiwilliqencorps geschlossen. — Die „Militär-Zeitung" erklärt die Mittheilung des „Kamerad," daß die Einführung des Lindner'fchen Hinterladuugsgewehres in der l. l. Armee bereits beschlossen sei, als verfrüht. Bei Lindners Gewehr, sagt das genannte Blatt, läßt die (5inheit»patrone sowohl in Bezug auf die Erzeugung derselben wie Sicherung der Ent- zündung der Ladung noch sehr viel zu wünschen übrig, und kann deshalb von ciner definitiven Einführung in der Armee kaum die litede sein. Man war vielmehr genöthigt, mit z eiurm anvercn Modell (amcritauischcr Construction) die Ver- suche uorzuilchmc!! nnd sortzusclzcn, um doch zu cinem Re- sultate zu gelangen, welch' Ichtcres hei Lindnero Gewehr nicht zu erwarten sein dürfte. Das ist die wahre Sachlage. — Hauptmann Pistolnit hat am 1U. Juli dem Feldmarschall Erzherzog Albrecht seine Erfindungen vor- gelegt. Se. kaiserliche Hoheit soll bereits neue Proben mit Pistotniks Geschosse angeordnet haben, wclchc in Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers stattfinden werdcn. Vorläufig ist bcreits das ganze steierische Al p en j ä gcrcorps unter dcm Commando dcs Oberstlieutenants Grafen Mensdorsf mit diesen Nassen ausgerüstet worden. — Zum Stephans thurm in Wien wiid eine Telegraphenleitung geführt. Ein militärisches Observatorium wird auf dem Thurme, von dem aus sich cm großer Thcil der Ebene jenseits dcr Donau überblicken lüs;t, errichtet. — Von der Direction der k. t. prio. Sudbahn-Gcsell- schast wurde die Einleitung getroffen, dah alle in Graz während der warmen Tageszeit durchpassircnden Truppen mit Vier. und zwar per Mann mit einem Krügel, auf Kosten der Gesellschaft bewirthet werden. — Man schreibt dem „Telegraf" aus Wien: Ich crfahle von bcstinformirter Stite, daß auch die Direction der Südbahn nahe daran ist, ciucm Theil der Beam- ten einen me hrmo natl i ck e n G e h a l t s vors chu b auszuzahlen. Wie man erzüblt, bezöge sich dies Vorgeben zuüachst auf solche B.amte. die nickt dcim Betriebe, wohl adcr dei dem Van drr Aahn at^Nllt sind. Tic Voraus- bezahlung des G'halls wäre s.lbstue,stündlich mit eincr zeit' weilten Beurlaubung vieUricvt »iir^die Ha^'r ^ncs Zeit- raumes, wülncnd drsscn Wien vom Feinde lascht wäre, ver- bunden. __ Bei dem letzten Kampfe um Kissingcn wurde ein baierischer Infanterist (Vorposten) von drei Preußen über- rumpelt. „Du gehst mit," schr'en dle Preubeu, und willig gab dcr Gefangene sein Gewehr ah und folgte. Mit einem male — die NiederbaielN haben alle das hochberüchtigte Naufmesser in dcr Hüstentasche bn sich -^ ^g cr dasselbe, stich seine neben ihm gehenden Veglctter nieder, und den Vordermann bei der Gurgel packend, schwang cr über dessen Vrust sein Msser: „Jetzt, Preußerl, gehst aber du mit!" und so tam der Bursche lm seiner Abthei- lung an. — Folgendes tomische Intermezzo aus dcm Gefechte bei Trautenau wird erzahlt: Da die Trup- pen dcr eiscrneil Brigade während des Gefechtes bci Trau« triiau i" Folge früherer Märsche und der drückenden Tagcs- IMe erschöpft waren, erhielten sie vor der Anhöhe, die sie erstürmen follten, von ihrem Commandanten den Befehl, die Tornister abzuwerfen. Dieselbe» wurden in ein zertretenes !Getreidefeld geworfen', die Brigade marschirte sodann auf eine andere Seite der Anhöhe. Die Preußen welche auf der von den österreichischen Truppen verlassenen Seite der Anhöhe erscheinen, hielten die im Getreidefeld liegenden Tor- nister für versteckte österrcichischc Soldaten und schosseu eine Zeit in das Getreidefeld hinab. Doch nachdem sie bereits eine Menge Munition verschossen hatten und sich im Gc- 'trcidefelde noch immer nichts rührte, rückten die Preußen hinab und fanden nichts als durchschossene Tornister. — Man schreibt aus Hameln. N. Juli: Die nachstehende, in Nr. 315 der „N. H. Z." enthaltene Todes- anzeige: „Hildesheim, 6. Juli 1800. Nachdem am 27ten Juni im Gefecht bei Langen salza mein jüngster Sohn, Hermann Heimchen, Hauptmann im dritten han- noverschen Infanteric-Negimcnt, den Heldentod gefunden, fiel am 8. d. mein zweiter Sohn, Carl Heimchen, preu- ßischer Oberstlieutenant und Commandeur dcs branden- burgschen Dragoner-Ncgimeuts Nr. 2. An dcr Spitze sei« ncs Regiments, im lühnen Reiterangriff, hat ihn die feind- liche Kugel auf der Stelle tödtlich getroffen. Im Namen der Familie die Mutter A. Heinichen, geborene Klüpper" — ist fo beredt, daß sie in weiteren Kreisen belannt zu wer- den verdient. Wie oft mögen sich zwci Brüder in ähnlicher Wcise in diesem Bruderkriege gegenüberstehen, ohne daß es öffentlich belaunt wird! Locales. — Das k. t. Finanzministerium hat mit Rücksicht auf die Beschädigungen, welche durch die heurigen Maifröste an dem Naturalertrage der Grundstücke in Krain ver» ursacht wurde» sind, die diesfalls für Niederösterreich getrof- fenen Bestimmungen wegen Bewilligung von außer» ordentlichen Steuernachlässen aus Anlaß der heurigen Frostschäden auch auf das Land Krain aus» gedehnt. — Wir machen unsere Leser auf eine vor Kurzem bei A. Hartleben in Wien und Pest unter dem Titel: „W i e hat man fich in Kriegszeiten zu verhalten" erschienene Druckschrift aufmerksam. Diese von einem er« fahreneu Soldaten verfaßte Schrift enthält verschiedene wisscns» werthe Notizen über das Völkerrecht im Kriege, die Bcauar« ticrung und Verpflegung des Heeres, die Behandlung der Verwundeten u. s. w., und dürfte besonders uuter den gegen« wattigen Verhältnissen von allgemeinem Nutzen sein. Der Preis dieser Broschüre beträgt nur 20 Ncukreuzer. — Der hiesige Gürtlermeister Valentin Sad nil er hat die Mctallbestandthcile des Tabernakels für den Hochaltar der St. Ruprecht-Kirche vollendet und in seiner Werlstätte, St. Petersvorstadt Nr. 143, zu Jedermanns Be- sichtigung provisorisch aufgestellt. Wir machen auf diese ver« dienstliche Arbeit dcs Hcrrn Sadniter, welche auch der Be« achtmlg in wcitcrn Kreisen würdig wäre, mit der Hinwei« suiiZ aufmcrlsam, daß das Werk nur bis nächsten Dounerstag aufgcstcllt bleibt. — Am Tage der Schlacht bei Königgrätz blieben beide Söhne des im Jahre 1862 verstorbenen Statthalters von Kram, Ullepitfch Attler v. Krainfcls, todt: der ältere war Oberlieutenant bci Martini'Infantcrie, der jüngere Lieutenant im Infanterieregimente FML. Härtung Nr. 47. Die trauernde Mutter dcr Gefallenen lebt in Graz. — (Schlußverhandlungen) beim t. k. Laudeg- gerichte in Laibach. Am 25. Juli. Franz Kramer: Vciun- trcuung; Franz Petcani: Dkbstahl. — Am 20. Juli. Äar- thclmä Stehe: Raub; Blasius Fit: Schwere körperliche Be- schädigung : Johann Kocar und Josef Kocar: Diebstahl: Aarthelmä Izlakar: Veruntreuung. — Am 27. Juli. Mat- thäus Orazcm, Friedrich Frontini und Martin Stopar: Ocffenllichc Gewaltthätigkeit: Mathias Zupan: Diedstahl; Johann Pctritsch: Schwere körperliche Aeschädiguug. Aus der Sitzung des Gemeiuderathes vom »5. Juli. (Schluß.) GR. Verhouc rügt, daß Dr. Ritter v. Stock! sich herausnehme, im Namen dcr Stadt Ansprachen zu hallen, was nicht »ur aus Anlaß dcr Durchreise Sr. kaiserl. Hoheit dcs E'zhcrzogs Aldrccht. sondcrn schon früher gclegenhritlich rer Dulchicise des grwcsenen Etaatsminislcrs Ritter v. Sckmer« ling a>sch>'licn ici *: dic Bürger dcr Sladt scien davon un« angenehm hcl-uhit. El?t»'o rügt GR, Horat die .fm>aus« gäbe von Zuschriften in Bctrcsf d>-5 Beitrittes zum Schüken- vcrcin mii 0cin Bcifügen, daß im Namcu dcr Stadtgeincinde niemand als der Bürgermeister zu sprecdcn berechtiget sei. Der Bürgermeister bemerkt indessen hierüber, daß Dr. Ritter u. Stöctl nicht im Namen dcr Stavtgcmcinde. sondern nur im Namen des „Laioacher Turnvereins" gesprochen habe und daß dcr Schützenvcrcin bloße Privatsache sei und nur die Errichtung eines Schützencorps eine Gemeindefache wäre. GR. Horal stcllt unter Hinwcisung auf den Um- stand, dah die Vauscctiou der viclcn Geschäfte wcacn aus 7 Mitgliedern bestehe, während die Magistratsscction des Gcnninderathes, die dock viel mehr GcsaMte habe und die wichtigste Section sei, nur ans 5 Mitali<'dern vcslrlie, den Dringlichkeitsantrag, daß die Magistratsseclion um * Diese Voraussetzung lM wohl tciue thatsächliche Vcr , grllndmig. 1116 2 Mitglieder vermehrt werde. Der Bürgcrm ei st er tritt jedoch diesem Antrage mit der Vemertung entgrgen, daß die Mitgliederzcchl der MagisttatZsectiou bereits durch das Statut der Stadtgememde cms 5 fifirt sei, und daß er daher den gestellten Trmglichkcitsantrag als gesellwidrig nicht zur Abstimmung bringen lönn«'. Sofort wird zu dcn Gegenständen der Tagesordnung übergegangen. GN. Dr. Schöppl im Namen der Finanzsection refel rirt über die Maßregeln zur Veischaffung der nöthigen Geld- mittel. Aus dem Vortrage erhellt, daß mit der hierortigen Sparcasse wegen Ausnahme eines Darlehens für die Stadt» gemeinde Laibach bereits unterhandelt und seitens der Epar^ casse zur Ausnahme eines Darlehens von 100.000 fl. die Erwirtung rines 3andeZgcsel;es gefordert wurde. Die Finanz- section slcllt nun den Antrag: Zur Bestreitung der außer- ordentlichen Auslagen der Stadtgcmcinde Laibach sei die Ausnahme eines Darlehens bis zum Betrage von 100.000 Gulden dringend nothwendig und sohin an den krannschen Landcsausschus; das motivirte Ansuchen zu stellen, die Auf« nähme dieses Darlehens — da der Zusammentritt des Land- tages nickt sobald in Aussicht steht, selbst zu befürworten und dafür die allerhöchste Bewilligung zu erwirken. Weiters beantragt die Section, dah ciostweilcn zur Bestreitung der Auslagen ei» Darlehen bis zum Betrage von 35.000 fl., und zwar nülhigenfallö gegen Verpfändung der der Stavt- gemeinde gehörigen Realitäten, aufzunehmen und dieferwcgcn sich an die hierortige Tparcasse zu verwenden sei. Tiefes lehterc Darlehen sei übrigens seinerzeit in das beabsichtigte Gesammtdarlchcn von 100.000 fl. einzurechnen. Tiesc Anlräge werden einhellig angenommen und in dem letzten Punkte in Folge einer Anfrage des G3t. Stedry mit Zustimmung des Referenten noch dahin ergänzt, daß nicht blos das gedachte Aulehen von 25.000 fl., sondern auch das bei dem Landesausschusse aufgenommene Darlehen von 20.000 fl., sowie das beim Ankaufe des Gutes Tivoli ^ bei der Sparcasse aufgenommene Darlehen von 22.000 fl. in den Actrag von 100.000 fl. einzurechnen fein werden. GN. Dr. Schöpvl für die Finanzsection berichtet über die Vollendung der unterm L. April l. I. beschlossenen Ord- nung der alten Registratur und des magistrallichen Archives. Die Finanzsection beantragt, die Beendigung dieses Ge- schäftes zur Kenntniß zu nehmen, in eine Erhöhung der dafür bewilligten und bereits flüssig gemachten Remuneration aber nicht einzugehen. Da übrigens aus dem von Herrn P. v. Radics erstatteten wissenschaftlichen Berichte vom 12ten Mai l. I. erhellt, daß im Stadtarchive und in der alten Registratur viele für eine Geschichte des Landes nicht unwicb' tige Urkunden vorhanden sind, welche bisher nirgends ab- gedruckt und ganz unbekannt wären, so beantragt die Fi> l nanzsection noch weiters, daß eine Abschrift des gedachten wissenschaftlichen Berichtes dem historischen Vereine zur wei- teren Benützung zu übergeben wäre. Diese Anträge werden ohne Debatte einhellig angenommen. GR. Dr. Blei weis im Namen der Section für Polizeiangclegcnheitcn referirt über dic Vcischaffung mehrerer Requisiten für daö unter Leitung des Anton Czeriw stehende städtische Cimcntnungsamt und stellt unter ausführlicher Bc« gründung der Nothwendigkeit aller in einem besonderen Verzeichnisse aufgeführten Requisiten und Maßcreien, in welcher Beziehung sich an das Wiener Cimentirungsamt verwendet worden ist, den Antrag, daß 1. der Magistrat ermächtigt werde, zur Beschaffung jener Erfordernisse, dann für die Necimenlirung der schon vorhandenen Maßereicn und niedrerer Gewichte im Ganzen den Betrag von 742 st. 25 kr. aufzuwenden : daß serner 2. der Magistrat zur Aufnahme aller dicfcr Gegen- stände in das Inventar der Stadtgemcindc angewiesen werde' daß weiters 3. wegen Festsetzung der vom Bezirke Umgebung Laibach, welcher behufs der Bestreitung der fraglichen Aus- lagen gesetzlich mit zu concurriren hat, zu leistenden Taugente die erforderliche Verhandlung einzuleiten sei, und daß endlich 4. der Magistrat wegen Regelung der von den Par- teien zu entrichtenden Gebühren im Einvernehmen mit dem Cimentirer das Nöthige zu veranlassen habe. Alle dicse Anträge werden nach einer Debatte, an der sich die GRR. Stedry, Dr. Orel, Deschmann, Dr. Schövvl und der Referent so wie der Bürgermeister belhciligen, nebst dem Zufatzantrage des GR. Deschmann, wornack das Inventar aller Maßereien im Cimentirungslocale zu Jeder- manns Einsicht zu affigiren ist, dann mit dem vom Refe- renten selbst gestellten Zusatzantrage, baß zeitweilige Re- visionen der fraglichen Inventarsgegenstände und ihres Zu» standes vorzunehmen sind, angenommen und dic Vornahme dieser Revisionen der Polizeisection übertragen. GR. Dr. Bleiweiö erstattet weiters Bericht über die Frage wegen Einführung der Leichenwagen in Laidack. Diefe Frage ist zunächst angeregt worden durch ein Anerbieten des hiesigen Tapezierers Doberleth, worüber verschicdene Verhandlungen gepflogen worden find. Die Landesregierung betrachtet diese Angelegenheit nur iu sani» tätspolizeilicher Beziehung als in ihren Wirkungskreis gehö- rig, und findet in dieser Beziehung gegen die Einführung de/Leichenwagen nichts zu erinnern. Auch das fürslbischöf- liche Ordinariat hat im wesentlichen dagegen nichts einzu- wenden, obwohl gegen das bisher üblich gewesene Tragen der Leichen, das als cm Act der Pietät gelte, keine Be- schwerde vorgekommen sei: dasselbe ist jedoch nur dann eine Aenderung des Ritus, welche dasFahreu erfordern würde, vorzunehmen bereit, wenn die Gemeindevertretung es wün- schenswert!) finde, daß an der Stelle des bisherigen Tra- gens der Leichen die Einführung von Leichenwagen treten solle, und wenn die Gemeinde wegen Beischaffung der Lei- chenwagen das Erforderliche vorkehren würde. Referent gibt fofort ein Bilo von dem Vorgänge, der bezüglich der Verführung der Leichen iu den Städten Graz, Agram und Prag stattfindet, nebst den Taxen, die überall zu entrichten sind. Es ergibt sich daraus, daß die Leichenwagen von den Stadtgemeinden nirgends in eigener Regie gehalten werden, und Referent findet dies wegen den Kosten, die damit, verbunden wären, auch nicht angemessen: dagegen sei die Einführung von Leichenwagen in sanitä'ts- polizeilicher Beziehung mit Rücksicht auf die oft vorkommen« den ansteckenden Krankheiten und auf die mitunter auftre- tenden Epidemien ohne writers wünschenswert!). Die Section beantragt die Beschlußfassung: l,) auszusprcchcn, das; die Einführung von Leichenwagen in Laibach wünschenswert!) sei, der Aeuö'lkerung jedoch ^ in jedem Falle freigestellt bleibe, ob sie sich der Wä- gen bedienen wolle oder nicht.; ! l») der Magistrat habe diesen Beschluß dem fürstbischöfli- ! chen Ordinariate unter Anfchluß aller Vcrhaudlungs« acten mit dem zur Kenntniß zu bringen, daß die Stadtgcmeindc die Veischaffung der Leichenwagen nicht ! übernehmen könne i daß sie jedoch teii» Bedenken tragen > würde, von dem Anerbieten des Tapezierers Dobcr- leth, welcher Leichenwagen beistellen will, Gebrauch zu machen. Das sürstbischöfliche Ordinariat sei daher > zu ersuchen, den Ritus zu ändern, wornach das ! weitere veranlaßt werden wird. ! Diese Anträge, welche vom GR. Dr. Valenta un- terstützt werden, indem von demselben insbesondere die Con- tagiosität vieler Krankheiten hervorgehoben wird, werden auch angenommen. Hierauf wird zu einer geheimen Sitzung über- gegangen. ! Eiugeseildet. Aus drm Anshi!f5cnssc-Vcrciii. Der Geschäftsstand des hiesige» Aubhilfscasse-Vereins weist mit Ende des eisten Semesters 1800 folgende Resul- tate nach: An Eapitalseinlagen wurden von 182 Mitglie- dern 0322 fl. 93 tr. gemacht-. außerdem wurden dem Vereine in obigem Zeiträume 4000 fl. in laufende Rechnung gegeben. Im Laufe des ersten Semesters 1800 sind 28 neue Mit- glieder beigetreten. Der Gesammtverkebr des Vereins im ersten Semester l. I. war folgender: An Darlehen 40.350 fl., an prolongirten Wechseln 39.055 fl., zusammen 85.405 fl. Wir glauben, die vorstehenden Daten geben einen zureichenden Beweis von dem Fortschritte, iu welchem sich der Auchilfs- casse-Verein befindet. Es kann daher nur im Interesse der- jenigen Gcwerbsleute, welche dem Vereine dishrr noch nicht oeigetrcten sind, der Wunsch ausgesprochen werden, daß sie sich durch ihren Beitritt den Weg zu einer auf dem gesunden Priucipe der Selbsthilfe beruhenden Unterstützung iu Fällen des Bedarfes und der Noth ebnen mögen. Laibach, am 20. Juli I860. Vom Verwaltungsrathe des A u3hilfscasse- V c r c i n s. > Ueuestc Nachrichten und Telegramm. Statthalter im Küstenlandc an Statthalter in Laibach. l Am H<>. Juli N» Uhr Vormittags hat! die kaiserliche Flotte die italienische Flotte in den Gewässern von Aissa angessriffeu. Die Seeschlacht dauerte bis 3 Uhr Nachmittags. Nach verläßliche» Nachrichten hat die kaiser» liche Flotte den Kampf behauptet und die ita- lienische Flotte sich schleunigst gegen Südwest! zurückgezogen. Am Gardasee wurde von unserer Flottille ein piemontesischer Dampfer mit Freischaareu abgefangen. ! Wien, 20. Juli. Priuatnachrichtcn zufolge sind dic preußischen Vorposten heute Morgens bis Stam- mcrödorf mid Böfing vorgerückt gewesen. — Cial- diui ließ, wie dem „Frobl." a»« Beucdig beichtet wird, iu Padua blos eine halbe Brigade unter dem Befehle des Generals Chicsa zurück, welche ihre Vor- posten biö nach Dolo vorschob und bis gegen M c st r c Strciflmgen machte. Cialdini schickte einen Theil scincö Corps zur Beobachtung dcS Rückmarsches der Ocsterreichcr von Padua über Caste lfra'uco gcgcn Trcuiso, er selbst verlegte sein Hauptquartier nach Novigo. — Man erwartet in Venedig einen Au< griff auf Südtirol, Görz und Trieft. Die „Debatte" erhält von einem Freunde ihres Blattes aus Brunn folgende höchst intercsfantc Mit- theilung : „Wie Sie bereits wissen werden, machte Ali» germeister Dr. Gistra nach dem Einzüge der Preußen in Brunn auch dem Grafen Bismarck seine Aufwartung. Letzterer unterlieh es uicht, diesen Bcsnch am folgenden Tage zu erwiedern, und bei dieser Gelegenheit kam das Gespräch auch, wie begreiflich, ans die brennenden Tages, frugen. Graf Bismarck äußerte sich dahin, daß der Friede in zwei Stunden zu Staude gebracht werden lömitc, wenn Oesterreich, statt bei der Fortführung der kriegerischen Politik zu verharren, sich mit Friedcnsvor., schlügen direct an den König von Preußen wenden würde. Auf die Frage des Dr. Gistra nach den Grundlagen des Friedens entwickelte der preußische Premier seine Anschauungen, aus denen sich nngcfähr folgende maß' gebende Punkte alisttcchiren lassen: Mit Ausschluß BeuczieuS soll die Juttgrität Oesterreichs vollständig gewahrt bleiben; Preußen verlangt keine Abtretung österreichischen Gebietes, sondern wünscht nur auS ad- ministrativen Gesichtspunkten Orenzcorrectionen, wobei österreichisches Gebiet gegen preußisches und umgekehrt ausgetauscht werden soll; endlich müsse durch den Frieden die Main-Linie gezogen werden." Die „Debatte" setzt die Bemerkung bei: Wenn wir anch den Schreiber obiger Zeilen als einen höchst achtnngswerlhcu und durchwegs glaubwürdigen Mann kennen, so unterlassen wir es doch vorläufig, an den Inhalt seines Schreibens weitere Bemerkungen zu knüp- fen, weil in Beurtheilung und Erörterung solcher Ge- spräche, wie das oben miigcthcilte, die gcnanc Kenntniß des Wortlautes erforderlich ist. Von uertraucnöwcrther Seite wird der „Tr. Ztg." berichtete „^ant verläßlichen Mittheilungen wäre die In- tention der itcil. Flotte, Ässa um jeden Preis zn neh- men, in der Hoffnung, dadurch unsere Flotte ans Pola herauszulocken und ihr eine Schlacht anbieten zn tö»nen. Die iial. Flotte in der Stärke von 12 Panzcifrcgatten nnd 2000 Mann Landungstruppen an Bord, beabsich- tigt ebenfalls Lesina zu gewinnen, um sich so eine Ba- sis zu weiteren Operationen zu bilden. Alle Angriffe auf Lissc, blieben bisher erfolglos; eine ital. Pcwzerfre- gatte foll kampfunfähig gcmcichl und zurückremorquirt worden sein. Weiteren Mittheilungen zufolge wurde die italienische Flotte nach lebhaftem Kampfe bei Mssa zurückgeworfen uud ging in die offene See." Wä'userndorf, 18. Juli (Nachts). Preußische Truppen sind heute in D n rn krut eingerückt und haben auch das benachbarte P y raw art besetzt. Korneuburg, l9. Juli (früh). Der Feind, wel- cher bis Stocke rau streifte, hat sich zurückgezogen. NZagram, 1!>. Juli. Heute haben preußische Vorposten in der Ställe von 2000 Mann Gänscrn- dorf bcfctzt. Passau, 19. Inli. Der König von Hannover ftassnt soeben (2 Uhr früh) die Stadt au.f der Durch- reise nach Linz. München, 18. Juli. Der „Augsb. Mg. Ztg." schreibt man von hier: Die Preußen sollen der freien Stadt Frankfurt cine Contribution von nicht weniger als 8 Mill. Gulden auferlegt haben. So wird mir wenigstens aus einer Quelle mitgetheilt, die ich für gut unterrichtet halten darf. Dessenungeachtet theile ich Ihnen die Sache unter allem Vorbehalt mit. München, l8. Juli (Abends). Sämmtliche Mini- ster dcs Großherzogs von Hessen sind mit ihren Kanz- leien hier cmzctroffcn. .Heidelberg, 19. Juli. Das Actriebsmatcrialc der Mai n-Neckar-Bahn wnrdc hichergcdrachl. Mannheim, I!1. Juli. Ziwerlässigcr Mittheilung aug Frankfnrt zufolge übernahm Gcncrallieutenant Vogel v. Faltcustcin durch ciuc Proclamation vom 17. d. M. die Ncgiernng in Frankfurt, Naßau uud den besetzten Thcilcu vou Hesscu und Baicrn. Der Frank- furter Senat wurde aufgelöst, die Senatoren Müller und Fcllncr an die Spitze der Verwaltung gestellt. Die Senatoren Bcruns und Spcltz wurden verhaftet. — Es heißt, Mainz sei von den Preußen ccruirt. Darmstadt, 18. Juli. Die Preußen sind in der Stärke von 6000 Mann hier eingerückt. Die Prenßcn besetzten Aicbcrich nnd Höchst. — Die Stärke der in Frankfurt eingerückten Preußen beträgt 15.000 Mann. Mainz, 19. Inli. Die regelmäßige Belagerung hat begonnen. — Schiffe passircn nicht mehr. — Der Eisenbahnverkehr ist eingestellt. Piacenza, 18. Juli. Die Oesterreichs haben Vorgofortc in die Luft gesprengt. Florenz, 17. Juli. (Allg. Ztg.) Cialdini procla- mirtc die Errichtung einer Nationalregierung in Venczicn: der König verlegte das Hauvtqnartier dorthin. Floren;, 19. Juli. Ein Dccrct des Königs auS Fcrrara organisirt die venezianischen Provinzen. Telegraphische Wechselcourse vom 20. Juli. bftcrc.M'llllliqucs 55.85. — 5prrc. NationalAnlehen llO.IO. — Banlaclicn <;?1. — Crcditacticn 130.l 134.25. — K. t. Ducattn 0.35. Das Postdampfschiff „Bavaria," Capita» Tanbc, welches am 17. Juni von Hamburg direct nach New' Ml abgegangen, ist am 2. Iull wohlbehalten daselbst angekommen. _____Z ! ».8 H' " «_____________« ^s^ u u. Mc>. 322.43 >14.4 windstill nrcM, bcw. 1<1,U 20. 2 „ N. ! 324 ,0 ^ j'13.7 , windstill ! Negm ^'u > 10 ., Ab.. 325.?l ! -l-10,ß ! Windstill ! heiter " " ! Morgens nach 4 Uhr Gewitter ans West mit Platzregen du^i cmc halbe Snmdo, Aliwcchscliid starler Regru uud einzelne DoN' im'schläge, Oea,c» Abend Anfheitcnmg. Slarlc AIMHlmig. Nasa)" Steigen des Aaromttcrö. Verantwortlicher Redacteur: Ignal V^K l e i^i m a n r-