sir. 293. Freitag, 21. December 1888. 107. Jahrgang. OMcherMMum. VrHnn««ll,l»n»vrli«l Mit Post ve»! en bung: ganzjlihlig fi, 1», halbjährig fl. 7,»u, Im «omploir: ^ »»»»jährig .^eile n lr,, bei öfteren lwieberholungeu h°sl!asse »b, die Mebnetlo» Bahnhofgasse 2i, Epiechftunden t>« «edaction täglich von ^ 10 bi« 12 Uhr vormittag».— Nnftonllertelvi,«!» wttben nxvt »Ul,enommen und Monnscript« nlch»zn»u«lg«st«Ul, Umtlickel Hheil, Ihre l. und f. Hoheit die durchlauchtigste Frau ^Herzogin Maria Theresia, Gemahlin Seiner ä ^"^ k. Hoheit dcs durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs llarl Stephan, ist Dienstag, dm 18. d. M., früh '" Pola von einem Erzherzog? glücklich entbunden worden. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 16. December d. I. dem ^aatsanwalte in Wien Julius von Soos taxfrei °en Titel und Charakter eines Oberlandesgerichtsrathes ^ergnädigst zu verleihen geruht. Schönborn m. p. ><^ ________ UichtamtücherHheil. Verhandlungen des Reichsrathes. -- Wien, 19. December. Das Abgeordnetenhaus verhandelte heute über die ^rordnlmg. womit in fünfzehn Gerichtshof-Sprengeln ^e Wirksamkeit der Schwurgerichte für anarchistische Alicte aufgehoben wurde. Die Minorität, in deren "amen Dr. Kopp eine lange Rede hielt, beantragte die Aichtgenehmigung der Vorlage. Vor Uebergang zur Tagesordnung beantwortete der Herr Minister für Kultus und Unterricht Dr. V.G autsch die Interpella» ^lon der Abgeordneteil Dr. Herold und Genossen, be« treffend den Erlass über die Betheiligung der Volts» schullrhrer an Gemeinde-Angelegenheiten und Gemeinde-Wahlen dahin, dass nach dem Wortlaute dieses Erlasses nur die agitatorische Thätigkeit als disciplinwidrig bezeichnet werde. Der Ministerial - Erlass vom 28. Juni m^? lch" die ZumuttMg. als ob den Lehrern eine Aejchranllmg der ihnen als Staatsbürger zukommenden Mechte auferlegt werden wollte, ab und stelle die For-^rung auf. dass ein Lehrer in Ausübung eines solchen Hechtes mit richtigem Takte alles vermeide, was sein "Nsehen. die Anhänglichkeit und das Vertrauen anch ^ur eines Theiles der ihm anvertrauten Jugend zu Afährden und einen Widerstreit mit seinen hohen Michlen herbeizuführen geeignet ist. Der Minister 'Ulnmt andererseits leinen Anstand, zu erklären, dass er lrder agitatorischen Thätigkeit der Volksschullehrer stets ^'t aller Entschiedenheit entgegenzutreten gesonnen sei. Beifall.) Da leine concrcten Fälle in der Iuterpella-^°n angeführt erscheinen, wo eine Verletzung der ^rgerlichen Rechte der Lehrer stattgefunden hätte, so Habe der Minister leinen Anlass zu irgend welchen Uersügungen gefunden. (Beifall rechts)_____________ Das Haus schritt sodann zur Tagesordnung. Abg. Lien bach er berichtete über die Verordnung des Ge-sammt-Ministerium« vom 1. August 1888, betreffend die Einstellung der Wirksamkeit der Geschworncngerichte in Strafsachen, welchen anarchistische Bestrebungen zugrunde liegen, in einer Reihe von Verichtssprengeln und stellte namens der Majorität des Strafgesetz-Äus« schusses den Antrag, die Verordnung zur Kenntnis zu nehmen. Abg. Dr. Kopp hingegen stellte namens der Minorität den Antrag, die Verordnung sofort auf» zuHeben. Er führte aus, dass die Verordnung ihren Zweck, die Gesellschaft vor dem soaenannten Terroris-mus zu schützen, ganz und gar nicht erreiche. Auch oe< mangelte Redner die Motivierung, dass die Geschwornen deshalb nicht mehr unbefangen urtheilen können, weil die Extremen unter den Socialisten das Uebergewicht erlangt hätten. Mit solchen Gründen könnte man die Schwurgerichte überall suspendieren. Es sei ungerecht» fertigt, die Jury überall zu beseitigen, wo anarchistische Bestrebungen vorkommen, sondern man könnte dies nur entschuldigen, wenn Thatsachen gegeben wären, dass die Geschwornen eingeschüchtert worden seien. Solche That» fachen liegen aber nicht vor. Die Verordnung sei nur geeignet, die Erbitterung der gemäßigten Socialisten hervorzurufen. Die Verordnung werde keine andere Wirkung haben, als die Zahl der Gemäßigten zu vermindern, die der Extremen zu vermehren. Redner warnt davor, die Ungerechtigkeit mit dem Mäntelchen des Ge> setzes zu bekleiden. (Beifall links.) Regiernngsvertreter Ministerialrath Dr. Ritter von Krall ,mes auf die schrcckllchen Ereignisse des Jahres 1884 hm und bemerkte gegen den Minorität« Berichterstatter, dass es nicht angehe, solche anarchistische Ver-brecher wie Stellmacher u. a. als politische Märtyrer zu glorificieren und dass die Arbeiter selbst gegen eine solche Verherrlichung protestieren würden. Seit dem Jahre 1887 haben die Anarchisten vielen Boden unlrr den Arbeitern verloren, aber ihre Zeitschriften «Freiheit». «Autonomie» nnd «Rebell» bemühen sich. die Arbeiter fortwährend aufzureizen. Redner bittet daher das H„us. die Verordnung zur Kenntnis zu nehmen. Abg. Wrabetz erklärte, dass nur Feiglinge sich durch den Terrorism«« einschüchtern ließen. Uebrigens seien es nicht bloß die Anarchisten, die Terrorismus üben, sondern dies thun auch andere Parteien, selbst solche, die der Regierung nahe stehen. Wenn von England ans die Arbeiter aufgehetzt wurden, so solle man die Geschwornrngerichte in England unterdrücken. Die Grundlage des Socialismus sei eine berechtigte, und man solle sich also an den Gedanken gewöhnen, dass der Socialismus auch existiere. Abg. Perner st orfer findet es unlogisch zuzugeben, dass seit 1884 ein gün- stiger Zustand eingetreten sei und doch eine solche Vorlage zu machen. Die Proletarier betrachten die anarchistischen Verbrecher als Märtyrer der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wenn die Behörden wollen, dass der rothe Terrorismus aufhöre, so mögen sie selbst mit dem weißen Terrorismus aufhören. Da man keine gesetzliche Bewegung der Arbeiter dulde, so habe man den Anarchismus. Die Bewegung der gegenwärtigen Zeit lasst sich nicht aufhalten, durch Mittel, wie die vorliegende Ver. ordnung. mache man sie nur zu einer gewaltsamen. Iustizminister Graf Schönborn, dessen Rede wir nach dem stenographischen Protokolle nachtragen werden, constatiert, dass thatsächlich einige Fälle vor» gekommen sind, wo Anarchisten von den Geschwornen freigesprochen worden sind. Gegen den Abg. Dr. Kopp hebt er besonders hervor, dass es von Misstrauen gegen die Berufsrichter zeige, wenn man ihnen die Beurtheilung dieser Verbrechen nicht anvertrauen wolle, was doch ganz ungerechtfertigt sei, auch wenn man über den Wert der Verufsrichter und der Jury verschiedener Meinung sei. Das von der Regierung dem Ausschusse vorgelegte Actenmateriale habe gewiss nicht den Zweck gehabt, dem Ausschüsse Angst einzuflößen, sondern nur die Noth« wendiqkeit der Nusnahmsmahregel zu rechtfertigen. Der Minister ist der Ueberzeugung, dass die socialistische Bewegung fortdauern werde und sich nicht aufhalten lasse, aber eine Reihe von Vorlagen, welche die Regierung eingebracht, beweisen den guten Willen, dieser Bewegung auf halbem Weqe entgegenzukommen. (Bei» fall.) Bei der Anarchisten-Verordnung habe sich die Regierung nur durch die Rücksicht auf die Sicherheit der Rechtsfprechung leiten lafsen. So lange Redner auf seinem Platze sei, werde er immer für die Sicherheit der Rechts-sprechung und für die Unbefangenheit der Richter Sorge tragen. (Beifall rechts.) Abg. Dr. Kronawetter erörterte die Genesis der Verordnung, die schon das erstemal nicht begründet gewefen fei, die aber jetzt gar keine Berechtigung hätte, weil keine anarchistischen Verbrechen vorliegen und weil lein Fall bekannt ist. dass die Geschwornen einen wirklichen Anarchisten freigesprochen hätten. Die Regierung habe jedoch die Absicht, die socialistische Bewegung zu unterdrücken, und da sie glaubt, die ständigen Richter würden eher bereit sein, sogenannte Tendenzdellcte zu verfolgen, so wolle sie die Schwurgerichte unterdrücken. Redner klagte auch über das Verfahren gegen die Verdächtigen und Angeschuldigten, insbesondere über das Vorgehen der Polizeibehörden. Redner suchte nach« zuweisen, dass gerade die Schwurgerichte in der Lage sind, die Gegensätze zwischen den Arbeitern und Unternehmern zu mäßigen. Redner wünscht, dass die Verordnung einstimmig abgelehnt werde. Feuilleton. Rosen und Dornen. . Jugend, sonnige Jugend! Siehst du sie vorüber» wandln? Ihre Lippen lächeln, ihre Augen leuchten! Ae ei,,e Königin schreitet sie dahin! Eine Welt ist ihr ^"lgreich, ein Kranz von Rosen ihre Krone, ein Himmel """ Sterne ihr Thronhimmel. ^ Alles lächelt ihr, alles grüßt sie, alles ist ihr unter-MN. Die Sonne scheint nur für sie zu leuchten, und t°? ,^"z scheint nur für sie seine bunten Alnmen-sMche über die Erde zu breiten, auf dass ihre be-^"gelte Sohle sie berühre. O du sonnige, o du wonnige ""genb im düftevollen Rosenkränze! ib, Und ich und du. Mißt du's noch? Auch wir trugen F .einmal, deu Rosenkranz, die Krone der Iugeud! 37,'^ er geblieben? Verweht im Winde, verflattert im U'tmstrome. wie all die Kränze und Kronen, die Men-2 .^'lnst im Glückestaumcl. im Ruhmeswahne, im M'gen Daseinsrausche getragen. ilLol.^' im flüchtigen Daseinsrausche! Wenn ,ch die Aufschichte durchblätterte, die Geschichte Roms und H.?M da weht es mir aus den Seiten entgegen w,e ^^"welkter Rosen! Julia, des Augustus Tochter. 'Ctr^' eine bekränzte Mänade. dahin durch die tzvm, ? Roms. Alkibiades lag rosenbekränzt be,m ""poston z,l den Füßen eines Sotrates. Rosen durchdufteten und durchglühten das alte Athen, das ewige Rom. Leitete doch Nnakreon den Ursprung der ersten Rose selbst von einem Schaumtropfen her, der in dem Augenblicke, als Venus Aphro-dite den Meercswellen entstieg, zur Erde gefallen sei. Oder wars vielleicht die Göttin selbst, die sich in eine Rose verwandelte, nm auf Erden sortblühen zu dürfen? Um eine königliche Rose, die auf EgYPtens Boden erblüht, ließ Marc Antonius seine siegreich errungenen Lorbcerkränze. Rosen! Immer nur Rosen! Sie konnten nicht leben ohne Rosen, die lebensfrohen Griechen und Römcr. Antiochus schlief auf Rosen selbst im Winter, und Heliogabalus ließ ganze Teiche füllen mit Rosenwafser. Die Nose war das Liebesorakel der alten Griechen, und die Rose wiederum wars, aus der die thessalischen Zauberinnen ihre Liebestränke bereiteten. O du roscn-bekränztes, Evoe jauchzendes Heidenthum, hast du denn wirklich nur die Pracht, nur den Duft der Rofe kennen gelernt und nicht auch ihre Dornen? Doch! Da kommt der Sturm, und er braust hin über die alte Welt. und im Sturme verklingt das ju> belnde Evoe, und im Sturme entblättert sinken die Rosen! Es wird Nacht über jenem großen Rom. das ! mehr lind mehr in seinen Lüsten und Lastern versinkt; aber durch die Nacht glimmt ein Lichtschein, und der geht von Palästina aus und wirst seine Strahlen über die ganze Welt, und aus den Strahlen heraus, vom Kreuze auf Golgatha hernieder, leuchtet ein Haupt. Auch biesrs Haupt trägt, um eine bleiche Götterstirne gewunden, einen Kranz — den eisten Dornentranzj «Wähle!» rief Nero einer jungen, siegendschönen Mär-tyrerin zu. indem er ihr zugleich mit dem Doruenkranze eine Königskrone zuwarf. «Wähle! Tod bedeutet die eine, Leben die andere!» Aber sieh da. die weiße Hand der Jungfrau griff nach dem Dornenkranze — und als der Imperator sie fragte um ihren Entscheid, da gab sie zurück: «Ich er-wähle das Bessere, o Imperator! Wohl mögen mir vor dem Worte: ,Dies Haupt trägt eine Krone', sich Welten eröffnen; aber vor den Worten: ,Dies Haupt trägt einen Dornenkranz', erschließen sich die Pforten jenes himmlischen Reiches, in dem die Sonne niemals untergeht.» Und so besiegte nnd verdunkelte der Dornenlranz. von dem ein überirdisches, geheimnisvolles Leuchten ans. gieng. alle Kronen der Welt. Indes, auch duftige Vlii-ten ließ die Legende von neuem der todten Dornen-krone entsprießen. Als Diocletmn dereinst beim Symposion wg, ge« bot er einem seiner Lirblingssclaven. ihm ein Märchen zu erzählen. Und der Sclave begann zu berichten, dass sie einer jungen Märtyrerin bei den letzten Circus» spielen einen Dornenkranz auf die junge Stirn gedrückt, ehe sie sie hinausgestoßen zur Qual und Tod. Doch. sieh da: als sie das Opfer zn bestatten kamen, da noch Lllibllchcr Zeitung Nr. 293. 2512 21. December 1888. Abg. Iahn beantragte Schluss der Debatte, was angenommen wurde. Als Generalredner wurde Abg. Dr. August Weed er gewählt. Derselbe polemisierte gegen den Iustizminister. Die Urtheile der Schwurgerichte würden einen lieferen und nachhaltigeren Ein» druck auf die Bevölkerung machen, als die der gelehrten Richter. Die Ausnahmeverordnung sei auch deshalb zu verwerfen, weil jede gewaltsame Unterdrückung sie nur in geheime und gefährliche Bahnen leiten würde. (Bei« fall links.) Abg. Dr. Lueger behauptet, dass bei der Wahl des Generalredners ein Formfehler stattgefunden habe. Da kein Redner die absolute Majorität erhalten habe. hätte das Los entscheiden sollen. Präsident Dr. Smolka wies nach, dass er nach der Geschäftsordnung vorgegangen sei. (Beifall.) Nach dem Schlussworte der beiden Referenten, Dr. Kopp für die Minorität und Lienbachcr für die Majontät des Ausschusses, wurde zur namentlichen Abstimmung geschritten. Der Minoritätsantrag wegen Aufhebung der Verordnung wurde bei Namensaufruf mit 142 gegen 122 Stimmen abgelehnt. Die Iungczechen und Antisemiten stimmten mit der Linken. Der Antrag, die Verordnung zur Kenntnis zu nehmen, wurde an» genommen. Abg.Dr. Roser interpellierte über die Zunahme der Infectionslrankheiten in Wien anlässlich der Slö< rungen in der Wasserversorgung. Abg. Ebenhoch interpellierte wegen Ausscheidung der Arbeiter des land wirtschaftlichen Maschinenbetriebes aus der Unfallver» sicherung. Abg. Reicher und Genossen brachten einen Antrag wegen der Errichtung obligatorischer Genossen« schaftsverbände ein. Präsident Smoll a machte Mittheilungen über die elektrische Beleuchtung des Ab» geordnetenhauses, nachdem bei der gegenwärtigen Be» leuchtung Feuers» und Explosionsgefahr vorhanden sei. Die elektrische Beleuchtung übernahm die Firma Siemens und Halike mit dem Herstellungstermin bis 23 März 1889, doch kann der Sitzungssaal schon vom 20sten Jänner ab elektrisch beleuchtet werden. Zum Schlüsse der Sitzung erklärte der Präsident Dr. Smolta, der Wiederzusammentritt des Reichsrathes stehe für Ende Jänner bevor. Er wünsche allen fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. (Lebhafter Beifall.) Damit schloss die siebenstün» dige Sitzung. CllNlllisieiungssysteme und deren Anwendung für Laibach. IV. Für die Laibacher Verhältnisse eignet sich dieses System der Kostspieligkeit halber und mit Bezug auf einen eingehenden Umbau der Hausanschlüsse und Aborte nicht. Ich stand zwar seinerzeit mit Herrn Liernur über diesen Gegenstand in Correspondent und wir erwogen eingehend die Canallsierungifrage in Laibach; er selbst war der Meinung, man solle sein System in Laibach einführen, jedoch die in der Central« station gesammelten Facalien nicht weiter künstlich behandeln, sondern unmittelbar für Feldwirtschaft ver« werten, und zwar entweder an Landleute begeben oder auf Rieselfelder leiten. Auf die weiteren Disierenzier-Systeme übergehend, finden wir in der Kategorie der pneumatischen Systeme immer um das Haupt der Märtyrerin wand sich der Kranz; doch aus der Dornenkrone war eine Krone von Rosen, von weißen, leuchtenden, überirdisch duftenden Rosen geworden. Aber — wenn auch die Legende von neuem Rosen erblühen ließ in dem alten Rom — sie erblühen nur mehr um die Stirnen der Märlyrerinnen. Die Rosen in den Kränzen der Ngrippinnen und Messalinnen waren zum Welken verdammt. Und jene Frauen« und Männergestalten der Verfallszeit Roms — sie giengen, und nur ihre todten Götter ließen sie zurück. Es geht im Leben der Völker, wie es im Leben der Einzelnen geht. Nach den Rosen die Dornen! Nach der Blütezeit die Zeit des Verfalles! Manche reißen den Dornenkranz vom Scheitel und jagen anderen Kränzen nach. Manche tragen die Krone der Dornen nur stunden-, nur tagelang, und andere wieder tragen sie ein Lebenlang und lernen sie lieben. Ja, lieben l Man träumt gar wunderbare Träume unter einem Dornenkranze. Nicht umsonst von Märlyrer-stirnen a>is geht ein Leuchten, ähnlich dem Leuchten weißer Rusen, und jene schöne Legende der Märtyrerin im Circus, deren Dornenkranz sich in einen Kranz von Rosen verwandelt, ist — keine Lüge! Zuweilen noch heute aus der Menge von Alltags-Physiognomien, geheimnisvoll lächelnd und leuchtend, grüßt dich ein Antlitz. Was gibt diesem Antlitze seine Weih«? Was verleiht ihm einen Glanz fast göttlicher Verklärung? Ich will dir's sagen: Dies Haupt trägt einen Dornentranz — einen Kranz, den sich keiner zum Schmucke erwählt, einen Kranz, den unter Tausenden nur einer klaglos trägt, aber einen Kranz, der dem Träger oder der Trägerin jenes Reich erschließt, das jenseits der Erde liegt! 5.2. noch das Aerlier'sche System, welches anfangs der achtziger Jahre in Lyon und Paris probeweise und nicht ohne mechanischen Erfolq ausgeführt wurde, jedoch keine weitere Anwendung weder in der einen noch in der anderen Stadt gefunden hat. Die zweite Gruppe dieser Systeme beruht auf dem Principe, mittels Ueber« druck die Facalien zur Centralisation zu leiten, resp. zu heben; und da finden wir das sogenannte Shon^sche System in der Literatur sehr start vertreten, in der Praxis versuchsweise in Berlin angewendet und für die Canalisierung des Moabitviertels (Radialsystem) vom Erfinder empfohlen. Die gesonderten (schließlich auch wässerigen) Facalien gelangen durch ein Straßrnrohr zum Ejector, einem aus Eisenblech ausgeführten Apparate, dessen Haupthestandlheil ein kugelförmig/r Huhl räum bildet; denselben füllen die unter Druck zufließenden Wäfser und heben einen Schwimmer so weit, bis derselbe bei vollgefülltem Gefäße ein Ventil öffmt, wodurch die Einströmung der compressierten Luft ver-anlaset wird; durch den Druck derselben wird die Flüssigkeit zum Verlassen dcr Hohlkugel genöthigt, sie schließt automatisch die Einlassklappe am Straßenrohr und steigt in das allein offene Sammelrohr hinauf, nachdem sie ein Kugelventil gehoben hat; sodann fällt der Schwimmer zurück, fperrt den Luftzudrang, und das Spiel kann automatisch wiederholt werden. Der praktische Sinn spricht sich offenbar gegen die Anwendung von einer Unzahl kleiner mechanischer Bestandtheile bei derartigen baulichen Anlagen. Das Oashochdrucksystem von Äreyer ist meines Wissens bis jetzt nur im Entwürfe geblieben und kann deshalb nicht eingehender beurtheilt werden. Akademisch genommen gehört auch die Abfuhr unter die Separat-Systeme, da jedoch in Laibach eine ungünstige und jedermann bekannte Erfahrung mit den Tonnen- oder Latrinenwagen gemacht wurde, schließe ich meine Rundschau, und erlaube mir nur noch, im allgemeinen meine Anschauung über eine rationelle Ca> nallsierung Laibachs zur Kenntnis zu bringen. Mit Bezug darauf. dassdieVerwertun galler Fäcalien in größeren Städten unmöglich und die Separat- oder Differenzier« Systeme entweder zu kostspieligudernicht genügend entwickelt erscheinen, erachte ich die Schwemmcanalisierung in ihrer einfachsten Form als das richtigste Verfahren für unsere Stadt, und begründe es auch noch durch nachfolgende locale Erscheinungen: Die Stromstärke des Laibachflusses ist nach Einmündung des Gruber'schen Canals eine derartige, dass sie die gehörig verdünnten Fäcalwässer ohne Nachtheil für Wasser und Luft aufnehmen und verzehren kann. Die Wasserschnellen bei Studenc sind in Anbetracht ihrer mächtigen Oxydenskraft als der vorgeschobenste Punkt einer eventuellen Flussverunreinigung anzusehen; weiter kann dieselbe unter keinen Umständen reichen. Durch Benützung der Wasserkraft an der Kolesijamühle und des Gradaöca-Wassers kann eine derartige Spülung in den Canälen vorgenommen werden, dass ihr Gehalt noch im Weichbilde der Stadt unschädlich gemacht wer« den kann. Ferner ist die Schwemmcanalisierung die billigste; es können alle Häuser unmittelbar angeschlossen und die richtig angelegten alten Eanäle benutzt werden, was unter anderen Umständen nicht der Fall sein könnte. Schließlich wird man nach Einführung der Wasser» leitung Wasserclosets, Bäder, Spül« und Waschvorrichtungen in Häusern anlegen und so viel Abwässer erzeugen, dass die Senkgruben in keinem Falle aus-reichen würden, dass der Dünger an Wert verlieren und so durch natürliche Consequenz die Dringlichkeit einer Schwemmcanalisierung erwachsen würde. Da jedoch schon so viele Städte diesen Process und diese Erfahrung durchgemacht haben, brauchen wir dieselbe nicht zu wiederholen. Hoffen wir, dass. bevor die letzte Hand vom Wasserwerke gezogen, auch mit dem Ausbaue einer rationellen Canalisierung begonnen werden wild. politische Ueverkcht. (Abänderung des Reichsvollsschul' Gesetzes.) Von Wichtigkeit dürfte, falls sie sich be wahrheitet, eine Meldung der «Tiroler Stimmen» sein, der zufolge die Regierung entschlossen sein soll, eiuen Gesetzentwurf über die Abänderung des Reichsvolksschul« Gesetzes sofort beim Wiederzusammentrilt des Reichs-ralhes. demnach Ende Jänner, und zwar dem Herrenhause, vorzulegen. Seinerzeit wurde auch die Schul' novelle. welche infolge des Lienbacher'schen Schul' antrages im Unterrichtsministerium ausgearbeitet wurde, nicht im Abgrordnelenhause, sondern im Herrenhause zuerst eingebracht. ' (Die nächste Sitzung des Herren« Hauses) findet heute um 12 Uhr mittags statt. Auf der Tagesordnung befinden sich folgende Gegenstände: Mittheilung des Einlaufe«; erste Lesung des Gesetzentwurfes, betreffend die Einführung eines neuen Wahl- gesetzes; Bericht der Staatsvertrags-Commission übtt den Handelsvertrag vom 23. November 1888 MM» Ocsterreich-Ungarn und der Schweiz; zweite Üching des Gesltzeutwurfes, betreffend die Fortsetzung der schmalspurigen Eisenbahn Mostar-Rama-Mündung bis Sarajevo. (Sanktionierte Landesgesetze.) Die von den Landtagen in Böhmen, in der Bukowina. Istnen, Mähren, Nieder- und Oberösterreich, ferner in Salz» bürg und Steiermark beschlossenen Gesetzentwürfe, mit welchen auf Gruud des bezüglichen Relchsa/sches Bestimmungen über die Entlohnung d.s Religioi'öunter-richtcs an den öffentlichen Volksschulen getross'U werden, haben die kaiserliche Sanction erhalten. (Im Vudgetausschusse) des Abgeordneten' Hauses besprach vorgestern abends Dr. Herbst den D's-locationsrrlasK, welcher weder finanzielle Erfolge lwcy eine Verringerung der Schülerzahl herbeiführte. W' nister Gautsch erwiderte, er habe vom Erlasse mchts zurückgenommen und bewies nur Entgegenkommen, w ein wirkliches Bedürfnis vorhanden war. Dr. vo> Gautsch sagte sodann insbesondere die VerücksichtWNg der Wünsche der Stadt Roveredo zu. Sodann wnrde der Voranschlag der Mittelschulen angenommen. Die ^ solution Kraus', betreffend die Aufbesserung der Lage der Supplenten, wurde genehmigt. Minister Oaut^ sagte auch die Errichtung slovenischer Parallelclassen a ^ Uutergumnasiuln in Marburg zu. Heilsberg erhob o ' gegen Einsprache. ^ (Der galizische Landesa usschuss) v. die Bestattuug der Leiche Kasimir Grocholskls °^ Landeskosten beschlossen und Einladungen zu der. gen in Rozysla stattfindenden Begräbnisfeier »ech"^ Viele Bezirks» und Gemeindevertretungen werden dieser Trauerfeier durch Deputationen vertreten l^' (Reichsrathswahlen.) Bei den EM' zungswahlen des Großgrundbesitzes des WahlbeM Lemberg uud Tarnopol wurden die Minister Ales und Graf Pininski in den Reichsrath gewählt. , (Ungarn.) Der Ausschuss des ungarischen ^ geordnetenhauses nahm die Vorlage über die ^u rung des Eisernen Thores an, nachdem die ReM" « dieselbe befürwortet und der Referent die M''"'^ ausgesprochen hatte, auch die Regierungen der """ Uferstaaten werden dem Werke alle moralische Ulm stützung leihen. „g (Alters« und Invali de »versich""'.^ in Deutschland.) Die deutsche Reichstags^«" ' sion für die Alters« und Invaliditätsversicherung '" ihre Arbeiten am 10. Jänner beginnen. Man a", sehr umfangreichen und langwierigen Verhandln u,^ entgegensehen zu sollen, und wenn es überhanp ^ dieser Session zu einer Verständigung kommt, !^. ««^s sich die Erledigung doch auf alle Fälle bis "'Nve'» . gegen Ostern hinziehen. Es wird vielfach ^, Mt> scheinlich gehalten, dass sich der Reichstag nach ^ nlbeitung seines anderweitigen Stoffes im 3^"^ >s< März längere Zeit vertagt, um sowohl jener Eom ^ sion als dem Abgeordnetenhaus mehr freie A lassen. -lallen!" (Italienische Rüstungen.) In der "a"^ scheu Kammer legte Derenzis den Bericht uv ^ außerordentlichen militärischen Maßnahmen vor. ^^ Bericht conslatiert, dass ungefähr die Hälfte der ^ gaben eine einfache Anticipierung der im I""^Mie-votierten Credite sei. Die Commission habe der ^,s rung eine rasche Verbesserung des EisenbaY"' ^s' anempfohlen, und der Arbeitsminister habe el" A bezügliche Vorlage in Aussicht gestellt. Der " ^' billigt die Vorlage m,d betont, dass der M»n!" ^ drnt in der Commission erklärte, der politische v ^r> sei rein uud die Wolken, die ihn verdüsterte ' ^ ziehen sich; dennoch, fügt der Bericht h"z", ""'' des Regierung iu Friedcnszeiten für die Vertheidig" v Landes eifrig Vorsorgen. , m..s Oelg"d (Die Radicalcn ln Serb,en.) M» ^M meldet man. dass sich innerhalb der radicale ^„e gerade infolge ihres großen Wahlsieges ewe ^s Auffassung der Situation geltend mache, um ^ Heft aus' der Hand zu verlieren, bemühen ' ^g Führer der Partei, welche ihren Wmen ' j^M Project des Subcomitös gesetzt hab"', "le ^ der Skupötina für das Verfassungs - E a^«^^ ^ winnen. Es wäre in der That das «lüg e^^ ^ Radicalen thun könnten, doch bleibt av ^ he< nicht trotzdem die extremen Elenm'te ". ^<,lten kannten auswärtigen Einflüsse d,e 5Mryu werden. .^ beM^" (Die französische. Kamm r)^^hr- sich in den letzten Tagen mit der N^rn Me ^ aesetzes. Nach dem neuen Dienstzeit fortan folgendermaßen ö" H'^ ? ^ activen Heere 3 Jahre «att 5. m d r Re .„ h statt 4. in der Landwehr 6 3°)" "^ G"?de Laudwehr-Reserve 9 Jahre sw" b. "" Oe""«! " deba.te wheiligteu sich der Berbers ""e ^ W Lacretelle. dessen Amcndement dem M "^... „ v ^ schluss gefasst werden sollte ehe "'^ ^gege" Generalen ihr Gutachten übcr d»e ^nnu 5'aibllchcl Zeitung Nl. !i93. 2513 ^1. Decrmder 1888. ^llte, mit 387 gegen 1W Stimmrn vetworfen würd?, !^schof Freppel sowie be Martimprey. Das Eingehen >n die Specialdebatte wurde schließlich mit 359 gegen "6 Stimni.n beschlossen. (AusderTürtei.) Nach einer Constantinopeler Meldung ist diesertage ein kaiserlicher Irade erschienen, sicher dem in Kraft stehenden türkischen Wchrqesehe ""en Zilsatzartikt>l anfügt, demzufolge dcr Kriegsminister Ehalten ist, alljährlich vor dem Monate October die ltrmllchtiglmq heg Sultans zur Entlassung der ab° ^dienten' Mannschaft einzuholen. Zur factischen Rückbeförderung der letzteren in die Heimatbezirke ist abermals die kaiserliche Genehmigung einzuholen. . (Der schweizerische Ständerath) geneh. ^lgte den Handelsvertrag mit Oesterreich Ungarn und ^ Zusatzvertrag zum deutschen Handelsverträge. Tllgesncniglciten. Se. Majestät dcr Kaiser haben, wie die «Linzer oeitung, meldet, der Scheibenschützen-Gesellschaft in Ischl ^ fl. zu spenden geruht. — (Genossenschaft der österreichischen " bstzachter.) Herr Graf Attems in Graz fordert iur Nildung einer Genossenschaft mit beschränkter Haftung "kl österreichischen Obstzüchtcr auf. Der Zweck der Ge> "ossenschast ist, durch dirccten Verkauf von Obst und da« ^Us gewonnenen Productcn, dann Vaumschulartikeln aus ^lneinschllftliche Rechnung den Abnehmern gute, preis-^ilrdige Ware, den Producenten gesicherten Absatz zu "eten. Der Sitz der Genossenschaft ist in Wien. Mit-Acd derselben kann jeder großjährige und eigenberech-"Ke Obstzüchter werden, welcher sich verpflichtet, Obst ""d Obslproducte aus Grund der Bestimmungen der Ge-"vssenschafts'Satzungen zur Verwertung zu überlasse». — (Schatzgräber.) Aus Fiume wird uns dichtet: Bei einer hiesigen Behörde erschien ein alter "unn mit langem grauen Barte und eigenthümlichem blicke, der ganz das Aussehen eines mittelalterlichen Al-chymisten hatte. Der wunderliche Alte bat um eiue Untersetzung von mindestens fl. 500 für die Schatzgräber von Schmerzenthal bei Zengg. Der Mann kam im Auftrage seiner Genossen. Er gab an, in Trieft von einer kleinen Pension zu leben und ein Vermögen von 100.000 Gul-ben in verunglückten Spcculationen verloren zu haben. Den Aeußerungen des Alten, der aus Carlubago gebürtig sein soll, zufolge sollen zwanzig Männer nach dem Schatze, der in dem Thale vergraben sein soll, forschen. Nun sind den Schatzgräbern die Mittel ausgegangen und sie erbitten vom Staate eine Unterstützung, wogegen sie sich bereit erklären, den zu hebenden Schatz mit dem Staate zu theilen. Nach der innersten Ueberzeugung des Alten sind in dem Thale, das unter der militärischen Aera «Schmerzenthal» und jetzt «Smercerova Dolina» heißt, mehr als hundert Millionen Gulden (!) vergraben. Der Alte ftroducierte die Copie eines Planes, die er stets bei sich trägt, und zeigte mit dem Finger die Stelle, wo die Millionen vergraben sein müssen, an, wobei ihm das Äuge unheimlich glänzte. Das Original des Planes be-findet sich bei einem Genossen des Alten, der es in Dal-N'atien gelaust und auf Grund dessen um die Bewilligung sür die Nachgrabungen eingeschritten ist. Der Alte kennt aber auch die Geschichte des vergrabenen Schatzes ganz genau. Im Jahre 740 nach Christi kam aus Asien ein König Namens Bum, dessen Kopf einem Hundelopse aufs Haar ähnlich sah, König Bum hat > eun Königreiche und als zehnten den Papst von Rom besiegt und kolossale Schätze gesammelt, die er alle im Schmerzenthale ver-grub, um sie derart in Sicherheit zu bringen. Ein Bischof, der aus Jerusalem kam, hat endlich den hundslöpftgen König unterdrückt, und Bum, um nicht zu Kreuze kriechen zu müssen, flüchtete aus dem Lande. Auf der Flucht wurde König Bum von seinem Bruder bestürmt, ihm zu sagen, wo er die Schätze vergraben hab?. Bum weigerte sich entschieden, worauf ihn der liebenswürdige Bruder ermordete und ihm den Plan raubte. — Möglichermeise bezieht sich dieses oder ein ähnliches Märchen auf die Invasion der Tataren; viel wahrscheinlicher ist es, >dass der Alte und seine Genossen einem geriebenen Schwindler auf den Leim giengen und sich für das Märchen und den Plan ein schönes Stück Geld entlocken ließen. Auch in Fiume leben mehrere Personen, die sich mit dem Schatz» graben befassen und in derartige Unternehmungen viel G?ld, manche ihr ganzes Vermögen, eingelegt haben. — (Ein großes ru ssisch ° französisches Fest) wird in Paris für Ende Jänner projectiert. Dasselbe soll zugunsten des unter dem Patronate der Zarin stehenden französischen Wohlthätigleitsvercines in Petersburg veranstaltet werden, und der Präsident dieses Vereines, Herr Castillo«, und der Director des fran-zösischen Theaters «Arcadia» sind bcreits aus der russischen Hauptstadt in Paris eingetroffen, um rechtzeitig die Vorbereitungen besorgen zu helfen. — (Unheimlicher Fund.) Bei St. Peter am Vichl am Fuße des Ulrichsberges in Kärnten wurden diesertage zwei menschliche Skelette in einem Graben auf« gefunden, und fand man an den Knochensingern des einen Gerippes Ringschmuck. Vorgestern begab sich eine Gerichts - Commission zur Ausnahme des Sachverhaltcs und Einleitung weiterer Nachforschungen an Ort und Stelle. — (Eine sonderbare Ehrenmil gli eb-s ch a ft.) Einen merkwürdigen Beschluss hat das Officicrs-corps des königlich baierischen 19. Infanterie-Regiments gefasst. Dasselbe hat nämlich den Bischof von Passau, dcr kürzlich dem Regimcnte eine große wohlthätige Stiftung zuwendete, zum Dank dafür zum Ehrenmitgliede der — Ofsiciers-Speise-Anstalt dieses Regiments ernannt. — (Um Obstwein zn schönen) empfiehlt Neßler in der «Weinlaube», Milch anzuwenden. In den meisten Fällen erzielte man damit einen guten Erfolg. Man versetzt hiezu je 1 Hektoliter Obstwein mit 1 Llter abgerahmter süßer Milch, vermischt gut und zieht nach ungefähr acht Tagen ab. — (Aus dem Tagebuche eines Philo« sophen.) Wenn man auch «alle Frauen» hassen könnte und man dächte nur an «ein Weib» — an die «Mutter» — man müsste «alle wieder lieben». — (Die preisgekrönte Schönheit.) Frau Betty Stuckart, die preisgekrönte Schönheit von Spaa, ist vorgestern in Dresden eingetroffen und im «Hotel du Nord» abgestiegen. Nach ihrer Ankunft sammelte sich, wie ein Dresdner Blatt berichtet, eine große Menschenmasse vor dem Hotel, um womöglich diese berühmte Schönheit an einem Fenster zu entdecken. — (Pariser A bfa ll wä sser.) Nach vier Sitzungen votierte der französische Senat das Gesetz, mit welchem die Stadt Paris ermächtigt wird, das Cloalen-wasser zur Düngung der Ebene von Acheres unterhalb des Waldes von Saint-Germain abzuleiten. — (Beim Schneegestöber.) A.: Welch ein herrliches Wetter. V.: Was? Herrliches Wetter? Sind Sie verrückt? A.: Ja, wissen Sie, ich bin — Pelzwarenhändler, ?oml- und Provinzial-Nachrichten. Von der Dandes-VbttauoNslluny. II Frisches Obst (Aussteller von Sortimenten verschiedener Producenten). Ehrenpreise in Gelb haben erhalten: den Landespreis im Betrage von 5 Ducaten die landwirtschaftliche Filiale in Ratschach; den Landespreis im Betrage von 4 Ducaten Franz Klinar in Birnbaum bei Laibach; 3 Ducaten Ianko Zirovnik. Oberlehrer in Ober-görjach. Von den Preisen, die in unserem Blatte schon erwähnt wurden, bekamen je 1 ober 2 Ducaten nachstehende Aussteller; in Oberkrain: Karl Bernard in Wocheiner-Feistritz, Franz Bizjal in Drazeunil, Valentin Burnil in Stein, Josef Fajdiga in Stein, Anton Iavorsel in Mannsburg, Jakob Pretnar in Mitterdorf in der Wochein, Martin Potocnik in Zaier, Mathias Rant in Dobrova, Josef Ravhckar in Wocheiner-Feistrih, A. Roz-man in Safnitz, Franz Atupar in Woditz; in Unterlrain: Leopold Abram in Landstraß, Georg Adlesic in Sanct Martin bei Littai, Josef Erker in Mittcrdorf. Chr. Engel-man in Altenmarkt, Mathias Huoovernik in Gutenfeld, Josef Franke in St. Peter, Franz Koncilja in Srisenberg, Johann Saje in St. Barthlmä, Alois Ierse in Treffen; in Innerlrain: Karl Demsar in Senosetsch, Karl Der-melj in Zirll.itz, Gustav Großmann in Ralitnil, Anton Pegam in Planina bei Wiftpach. Josef Potepan in Unter-semon, Josef Zirovnik in Vigaun bei Zirlnitz, Von der Jury wurde ein halbjähriges Füllen, welches Herr Robert von Obraczay für den besten Aussteller aus Unterlrain bestimmt hatte, dem Herrn Anton Planinec, Vorstand der landwirtschaftlichen Filiale in Savenftein, zuerkannt. Zweite Gruppe (Obstproducle). Ehrendiplom als höchste Auszeichnung: August Tschinlel Söhne in Laibach. Silberne Medaille: Michael Ambrozic in Mojstrana, Ma< thias Erjavec in Wippach, Rudolf Kirbisch in Laibach, Franz Kotnil in Vcrd, Dr. Namors in Iessenih, die Verwaltung der Herrschast Neustein, Eduard Voltmann in Laibach. Bronzene Medaille: Gustav Dclcot in Landstraß, Franz Dolinar in Grvhdolina, Anton Domicelj in Zagorje, sürstbischöfliche Küche in Laibach, die landwirtschaftliche Filiale in Savenstein, Jakob und Felix von Lenk in Arch, Julius Stare' in Stein, Johann Oaielj in Adleschitsch, Johann Urbancic in Dorneng, Anton Ursic in St. Veit, Johann Walland in Hlebce. Anertrn» nungsdiplom: Gräfin Valesca Barbo in Rabelstein, Franz Gollob in Hölzenegg, Josef Erler in Mitterdorf, Franz Ritter von Langer in Verslin, die landwirtschaftliche Filiale in Ratschach, Franz Mercina in Goce. Dritte Gruppe (Baumschulartilel). Silberne Me-daille: Baron Heinrich Gagern in Mokritz. Bronzene Medaille: Franz Iarc in Zwischenwässern. — Vierte Gruppe (Obstbaugeräthe und Maschinen). Silberne Staats-medaille: Anton Iuvan in Laibach, Nikolaus Hoffmann in Laibach. Anerkennung» > ober BelobungSdiplom erhiel- Die Mai7ks. Erzählung von Lucien Oriveau. (Fortsetzung.) Da fielen ihm plötzlich seine Gäste ein. Welchen Scandal würde sein Verschwinden verursachen! Sechs bunden waren verflossen. Vorwärts! Es musste ein ^nde gemacht werden! Er 'ud seine Pistole und richtete den Lauf der. selben gegen seine Schläfe. Aber die Kälte des Stahls "'achte ihn feige. Er überlegte, dass er noch bis zum andern Tage M habe und dass er sich diese lehte mist gewähren könne. Und er schleuderte die Waffe Arr eine Umzäunung mit dem Vorbehalte, eine andere Todesart ausfindig zu machen. Er wird seine Frau wenigstens noch einmal sehen, zum letztenmale um« "Men können. ,. ^..„ ^ .. , Als er nach Hause kam, waren b,e Gaste bereits bcl Tische - ungefähr fünfundzwanzig Personen Sm, ^scheinen wurde mit sympathischen Hurrah-Rufcn be> UM- Alle erhoben sich und schlugen die Gläser an. !!"b er entschuldigte sich. mit einem liebenswürdigen Meln auf den Lippen, jedem der Gäste die Hand ^uckcnd und eine wichtige Angelegenheit vorschützend, welche srine Ankunft verzögerte. ,..,,. . ^. Der dicke Banquier Krugelmann fplclte fofort auf ^ berüchtigte Frage des Tages, auf den Krach der Fischer. Bank an und sragte mit Interesse: «Sle .Mtens sind nicht in Mitleidenschaft gezogen.' - K',. glücklicherweise., antwortete er mlt Aplomb. ^ halte schon vor drei Tagen alles verkauft.. N)-. ^ setzte sich und wurde natürlich sofort zum Mtelpmikt des Gesprächs, sagte seinen Nachbarn nichts« ''Wide Verbindlichleiten, und bewahrte diese Matte die weder der Schminke noch dcs ColdCreams bedarf, die aber ganz anders drückt und lügt, als die Maske der Histrionen. Und er bewunderte diese Heiterkeit, diesen Ernst, diesen Luxus, die sich rings um seine Tafel ausbreiteten. Es schien ihm, als ob die Fimda» mente seines Hanses unterwühlt wären, und dass die Mauern nnd Decken durch eine tausendmal stärkere Kraft, als jene Samsons war. in ihren Grundvesten erschüttert, mit fürchterlichem Gekrach einstürzen und sämmtliche Anwesende unter ihre Trümmer begraben müssten. Ihm gegenüber saß seine Gattin mit entblößter Brust, mit Diamanten in den Haaren, und lachte über die witzigen Einfälle des Banquiers und trank Cham« pagner, der ihre Augen mit »igenthümlicher Glut er-füllte. Sie war entzückeud schön; noch nie war sie ihm so schön erschienen. Der Banquier besaß, wie man sagte, fünfzig Millionen und war Junggeselle. Man behauptete, dass er ihr den Hof machr. Farges fühlte, dass er diesen Mann hasse. Zur Linken Hermincns saß Herr Biercelet. chr Vormund, mit seinem an den Richter gemahncndln Gesichte, der nur von grit zu Zeit ungefähr solche Worte fallen ließ: «Der Reichthum macht nicht das Glück aus ... Uebermaß schadet in allem .... oder gar: «Vanvenarques sagt in seinem Capitel über die Weisheit betreffs dieses 'Punktes...» Armand wüide ihn mit Wollust erdrosselt haben. Die Gesellschaft begab sich in dm Garten. Vene-tianischc Lampen erglänzten Wischen dem Laube, und der rothe, grüne und blaue Schein derselben warf auf die Spazierenden ein eigenthümliches Licht. Der Unglückliche wartete nur diesen Moment ab, liln zn flüchten, sich in sein Zimmer zn begeben und allein zu sein. Aber gerade als er sich flüchten wollte, fand er sich seiner Gemahlin gegenüber, die ihn an. redete: «Wohin eilst du?» — «In mein Zimmer, um Cigarren zu holen.» — «Du weiht, dass ich vor. hin sehr unruhig war; ich wusste nicht, weshalb du so spät kamst.» — «Oh. die Liquidation gegen Ende ds«- Monats.» — «Ach so! Und du bist zufrieden?. — «Sehr zufrieden.» Und da ihr Köpfchen sich nicht lange mit ernsten Dingen zu beschäftigen vermochte, beeilte sie sich hinzu» zufügen: «Was sagst du zu meiner Idee mit den Laternen? Nicht wahr. hübsch?» — «Entzückend, mrin Engel.» Er küsste sie und eilte in sein Zimmer. Tausend düstere Gedanken stiegen in seinem Gehirn auf. doch einer verdrängte alle anderen: der Gedanke, ohne sie vom Leben scheiden, sie allein zurücklassen zu müssen. Was sollte sie morgen beginnen, wenn man ihn mit durchschossener Brust finden würde? Was würde sic sagen, wenn man von seinem hinterlässt-,,«',! Erbe, von dem Elend nnd der Schande Kenntnis erhielte? Sie würde ihn verdammen, ja, verdammen würde sie ihn . . . ohne zu ahnen, ohne zu begreif»!, . . . Ach, Unglücklicher, nicht das war es, was du ihr einst versprochen hattest! Und bann? Wozn sollte si? leben. Zurückkehren zu ihrem Vormund, zu diesem eisigkaltm Quäker, der ihr höchstens ein Citat Seneca's über die Eitrlkeilm der Welt und eine Iahresprnsion von zwölfhundert Francs entgegenbrächte? ... Ach nein! . . . Arbeiten? sie, die nie daran gewöhnt war? . . . Was sollte sie arbeiten? .. . Vielleicht j«>ner Mann? . .. O, welch fürchterlicher Einfall! (Fortsetzung folgt.) Wbacher Feltuug N:. 293. 2514 2l. December 1l>»8. ten für ihren ausgezeichneten oder gut sortierten Vorrath von Maschinen: Franz Detter, Andreas Drustovic und Franz Trcel — sämmtlich in Laibach. Abtheilung L. (Schulgärten): Ehrendiplom, unterzeichnet vom Herrn k. l. Landespräsidenten als Vorsitzen» den des k. k. Landesschulrathes, silberne Medaille und Ehrenpreis in Geld erhielten: Adalbert Ribnikar, Oberlehrer in Unterloitsch; Ianlo Zirovnik, Oberlehrer in Obergörjach; Franz Lavric, Oberlehrer in St. Cantian. Bronzene Medaille mit einem Ehrenpreise: Wilhelm Gebauer, Lehrer in Tersischc. Bronzene Medaille: Leopold Abram, Oberlehrer in Landstraß; Josef Cerin, Oberlehrer in Töplitz; Josef Franke, Oberlehrer in St. Peter; Matthäus Germ, Lehrer in Adleschitsch; Mathias Hudovernik, Oberlehrer in Gutenfeld; Franz Klinar, Lehrer in Unter-birnbaum; Martin Potocnik, Lehrer in Zaier; Mathias Rant, Oberlehrer in Dobrova; Josef Zirovnik. Oberlehrer in Vigaun bei Zirtnitz. Anerkennungs - Diplom: Georg Adlesic, Oberlehrer in St. Martin bei Littai; Karl Bernard, Oberlehrer in Wocheiner-Feistritz; Karl Dermclj, Oberlehrer in Zirknitz; Martin Gercar, Oberlehrer in Slavina; Anton IavorZek, Oberlehrer in Mannsburg; Koboj, Lehrer in Hotederschitz; Franz Kon-cilja, Oberlehrer in Seisenberg; Michael Mezan, Lehrer in Slap; Johann Po^enel, Oberlehrer in Rakel; Franz Praprotnik, Lehrer in Preska; Leopold Puncuh, Lehrer in Col; Volksschule in Stein; Franz Trost, Lehrer in Vodice, und Ludwig Vagaja, Lehrer in Pirnitsch. Abtheilung 0. (Weinlost): Ehrendiplom als höchste Auszeichnung: Baron Rudolf Apfaltrern, Herrschafts» besitzer in Krupp. Silberne Medaille: die Landes-Obst« und Weinbauschule in Stauden, Mercina in Goce, Mat» thäus Lavrenkc in Oberfeld, Franz KarM in St. Veit, Philipp Vrtovec in St. Veit bei Wippach, Heinrich Baron Gagern in Mokritz. Bronzene Medaille: Wilhelm Pfeifer in Gurlfeld, Florian Zorko in Gesindedorf, I. Hladnik in Goce. Anerlennungsdiplome wurden 1b anderen Ausstellern zuerkannt. — (V om Kr ainburger Gymna sium.) Im Budgetausschusse des Abgeordnetenhauses brachte vorgestern Dr. Herbst den sogenannten Dislocations'Erlass zur Sprache. Minister Dr. von Gautsch wehrte sich gegen die Bezeichnung des Erlasses als Dislocations-Erlass; diese Bezeichnung sei nicht zutreffend und von ihm nicht erfunden. Der Minister betonte, dass dieser Erlass in keinem Punkte zurückgezogen worden sei; es sei nur überall dort, wo das wirkliche Bedürfnis der Bevölkerung eine Berücksichtigung verlangte, diesem Bedürfnisse Rechnung getragen und den Wünschen der betreffenden Gemeinden Entgegenkommen gezeigt worden durch Errichtung gewerb» licher Schulen. Minister von Gautsch besprach eingehend die einzelnen im Erlasse angeführten Anstalten und deren Lage, und versprach, auch für Roveredo und Krain-bürg nach Möglichkeit den Wünschen der Gemeinden entsprechen zu wollen. Bezüglich Steyr erwähnte der Minister seines Anbotes an die Gemeinde, die Errichtung einer Handwerkerschule daselbst unterstützen zu wollen, und bedauerte, dass die Gemeinde sich diesem Antrage gegenüber ablehnend verhalten habe. Speciell die Verhältnisse in Galizien berührend, forderte der Minister zur Errichtung von Bürgerschulen in diesem Lande auf, weil der Landtag mehrere Bürgerschulen auf» hob, ohne sie durch andere zu ersetzen. Eine Reihe von Rednern trat für die Bedürfnisse einzelner Gymnasien in verschiedenen Kronländern ein. Schließlich wurde das Er« fordernis für Mittelschulen unverändert eingestellt und die Resolution, betreffend den Fortbestand des Gymnasiums in Krainburg, angenommen. Die nächste Sitzung des Budget«Ausschusses be» räumte Obmann Abg. Hausn er für den 22. Jänner 1889 an. — (Militärisches.) Dem Hauptmanne erster Classe im Status der Ossiciere in Localanstellungen Herrn Karl Kozelli, übercomplet im küstcnländischen Landwehr - Schützcnbataillon Mitlerbnrg Nr. 73, eingetheilt beim Landwehr-Commando in Graz, wurde in Anerkennung scincr schr guten Dienstleistung in der gegenwärtigen Verwendung und seiner ersprießlichen Thätigkeit im Lehrfache, ferner dem Hauptmanne erster Classe Herrn Maxi» milian Preschcrn, übercomplet im nicdrrösterreichischen Landwehr-Schützenbataillon Wien Nr. 1, eingetheilt im Ministerium für Landesvertheidigung, in Anerkennung seiner vorzüglichen Leistung im Lehrfache das Militär-Verdicnstkreuz verliehen. — (Slove nische Parallelclassen an Mittelschulen.) Aus Wien wird lins telegraphisch berichtet: Im Budget-Ausschussc erklärte Minister Gautsch auf die Anregung betreffs Errichtung slovenischer Parallel-classen: Die Unterrichtsverwaltung habe an die betreffenden Landesschulbehördcn die Anfrage gerichtet, ob und inwieweit den geäußerten Wünschen entgegengekommen werden könnte. Auf Grund der erstatteten Gutachten wird im nächsten Schuljahre an einer Parallelclasse eines Gymnasiums die Einrichtung getroffen werden, dass einzelne Fächer in slovenischer, einzelne in deutscher Sprache gelehrt werden, wobei beim slovenischcn Unterrichte die deutsche Terminologie, beim deutschen Unterrichte die slo-venische Sprachc zur Erläuterung dienen kann. Diese Ein- richtung ist für Marburg in Aussicht genommen. Betreffs Gorz, wo die Dreitheilung erforderlich wäre, will der Minister den Wünschen im nächsten oder im übernächsten Schuljahre möglichst entsprechen unter Festhaltung daran, dass gleichfalls schon im Untergymnasium die Erlernung der deutschen Sprache gesichert werde. — (Deutsches Theater.) Die Bretter in der Casiiw-Veranda bedeuten nicht eine ganze Welt, es lohnt sich darum auch der Mühe nicht, die hier in Scene gehenden Novitäten einer erschöpfenden Besprechung zu unterziehen. Wir werden uns daher, wie jedesmal, auch im vorliegenden Falle nur auf allgemeine Bemerkungen be« schränken. Die Erzählung des Inhalts bleibe uns erspart. Wir erwähnen nur, dass es wieder einmal eine mystificierte Prinzengeschichte ist, welche die Herren Wiltmann und Bauer in herkömmlicher Weise zu einer Operette zustutzten. Der Stoff ist an und für sich mager, unzureichend für einen ganzen Abend, aber man hat ihn mit allerhand komischem Episodentand derart aufgeputzt, dass er nun volle drei Stunden ausfüllt. Man merkt es, dass die Textschreiber, unbekümmert, ob die Handlung zerfasert werde, bei Verfertigung des Planes ihr Haupte augenmerl darauf legten, möglichst viel Situationen zu schaffen, wo der Dialog nur große Ausbreitung des Witzes gestattet, und wahrlich, eine Million guter und schlechter Kalauer treffen unser Ohr. Kurz, «Der Hofnarr, ist textlich eine Operette, in der der Geist ihrer Ahnen ungeschwächt fortlebt. «Romantisch-komische Oper» ist ein stolzer Titel, der ihr beigelegt wurde, aber sie verdient ihn nicht, denn sie steckt in Wahrheit bis über den Kopf im Fahrwasser der landläufigen Operette. Wenn wir aber dennoch sagen, die Musik darin ist gut, so möchten wir dieses Adjectiv in rein oftfterettenhaftem Sinne begriffen wissen. Ihre Motive haben melodischen Schwung und eine gefällige Form, die Instrumentierung ist im allgemeinen reich. Nach einer wohlabgerundeten Ouvertüre leitet die Operette ein in Musik gesetztes griechisches Alphabet ein, und so stechen dann reizende Walzer hervor, würdig jener Popularität, die sich bis zum pfeifenden Straßenjungen hinab erstreckt; ein groß angelegter, effectvoller Ensemblesatz als Schluss des ersten Actes; flotte Marschmusik und die Lieder: «Das ist die Liebe», «Als ich noch ein Mädchen war», «Liebchen, glaube mir's» und ein Duett sind die Glanznummern; sie sind schimmernde Bilder, in Wasserfarben ausgeführt, voll wohl-feilen Gesühlscolorits, das den ungebildeten Geschmack ge-fanqen nimmt, ihn jedoch nich lange gefangen hält. Die Aufführung ist über alle Erwartung gnt ausgefallen. Man muss selbstverständlich auch hier mit den Verhält» nissen rechnen, und da in dieser Rechnung drei sehr gute Sänger mitzählen, so kann der Operettcnfreund ein ganz hübsches Sümmchen von schön zum Gehör gebrachten Melodien am Ende der Vorstellung mit nach Hause nehmen. Der Tenor des Herrn Löffler (Prinz Julius) ist von angenehmer Klangwirkung und enthält weichen Schmelz. Mit einem hübschen Ausdruck des Gesanges verbindet Herr Löffler lebendiges, elegantes Spiel. Fräulein Faginetti (Felisa) hat eine metallrciche Sopranstimme, sie sang ihren Part mit Wärme, nur eine größere Sicherheit in der Intonation wäre noch anzueignen. Fräulein Leu chert (Ivoune) war in Spiel und Gesang bestrickend. Der Hofnarr Carillon fand in Herrn Mond-heim einen Interpreten, wie man sich ihn nicht besser wünschen kann. Das Couplet im dritten Acte, welches letzterer mit Frl. Leuchert vortrug, wurde stürmisch zur Wiederholung verlangt. Herr Rieger und alle anderen Mitwirkenden verdienen ebenfalls volle Anerkennung. Herr Kapellmeister Nemrava waltete mit Umsicht und Sicherheit seines Amtes als Dirigent. Wir können den Bericht nicht schließen, ohne zu constaticvcn, dass die Regie eine vorzügliche war und es eine Freude ist, so glatten Auf» führungcn beizuwohnen. Einige Reprisen des «Hofnarr» wären jedenfalls empfehlenswert. — Im gestrigen Berichte soll es in der 23. Zeile statt Seeleneffect «Seelen-affect» heißen. —r. — (Erdbeben in Bosnien.) Die k. k. Militär-Post- und Telegrafthen-Direction in Sarajevo telegraphiert an die k. k, Eentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien über folgende, vorgestern abends beobachtete Erdbcbcn: Rogatica um 9 Uhr abends heftiges wellenförmiges Erdbeben mit zwei starken Slöhen in der Richtung West-Ost. Dauer circa vier Secunden; Cajnica um 8 Uhr 55 Minuten ein heftiges Erdbeben, Richtung West'Ost, drei Secunden dauernd; Pleulje um 8 Uhr 55 Minuten schwacher Erdstoß, um 8 Uhr 58 Mi» nuten zwei starke Erdstöße von West nach Ost. Stations-Commando Poljanic und Wachdetachemeut Golovusa, zwi« schen Cajni und Plevljc, telephonieren um dieselbe Zeit wie Plevlje über drei beobachtete starke Erdstöße. — (Neues Gymnasium in Laibach.) Wie man uns aus Wien telegraphiert, wurden einer Erklärung des Herrn Unterrichtsministers zufolge bezüglich Laibachs Verhandlungen eingeleitet, um zunächst ein neues Untergymnasium hiersclbst zu errichten. — (Gattenmord) Wie uns aus Steindruck geschrieben wird, winde am 14, d. M. die Ioscfa Slan^ ick in Vreg, welche mit dem Besitzer Ialob Slanöek seit 22. Juli l. I, verheiratet ist, jedoch seither in fortwährendem Unfrieden mit ihm lebte, wegen des Verdachtes des begangenen Giftmordes an ihrem Gatten verhaltet und dem Bezirksgerichte in Tüffer eingeliefert. Während der Escortierung gestand Iosefa Slansek den begangenen Giftmord ein. — (Personalnachricht.) Der Herr Iust'^ minister hat den Notar Friedrich von Formach^r Edlen auf Lilienberg von Drachenburg nach Deutsch' Landsberg verseht. — (Blüten im Winter.) Im Walde bn Podnart in Oberlrain wurden am 17. d. M. ganz fmche Preiselbeeren, auch einige Waldblumen, wie Nießwurz und Aurikeln, in voller Blüte gefunden. — (Von der Grazer Universität.) «ls zum 15. d. M. waren an der Grazer Universität 11?Theo' logen, 513 Juristen. 556 Medicincr, 95 Philosophen und 95 Pharmaceuten inscribiert. — (Empfehlenswerte neue liierarische Orschej' Nungen:) Hnrtlcbcns volkoallas, enthaltend 72 Kattcn " 100 Kartenjeitcn, geb. 7-50. - Shakespeare, Em 3<""mcr-nachtstrcmm. Mit !!4 Illustrationen oou Julius Ho.MM',, dar-untcr 6 prachtvolle chromolithographische Vollbilder, Prachlband, fl.il-30. — Marvel, Krämncrcicn eint« Iunggtscllln odlr tM Puch des Herons. Mit 4 Lichtdruckbildern und zahlreichen Text' Illustration«,. Prachtband, sl. «-20. - Deutsche Dichter. M Wildern berühmter Meister, herausgegeben uon Vüttncr Fäuner zu Thal; Prachtband, st. 6 20. — Heimburg, Unttr del Linde. 7 Novellen, geb. fl. 3-10. — Eschcubach. M'ttrltb«". Erzählungen, geb. fl. 3-41. — Kürschners yuarttcriko". M Buch für Jedermann; mit 1460 Illustrationen, geb. fl. 6'20- ^ Emmerig, Unser nächtlicher Ittrncnhimmel. Ein Tasche"^ für die studierende Jugend sowie für nächtliche Wanderet! " einer Sternkarte und 27 Figuren, geb. fl. 1-86. — Acdcl Mormanin. 4. Auslage, geb. 3-10. — Sm olle, ChnrakterlM aus der vaterländischen Geschichte, Filr Schul»! u»d Hnls, ^ ' fl. 3-60. — Helm, V°m Backfisch zur Matrone, geb. st ^ ' — Kindergarlcnlaul'c. Farbig illustrierte Zeitschrift M Unter-Haltung der Jugend im Alter von 7 bis 10 Iahreu, Band 5 u> ' geb. ic st. 1 24. — Vorräthia in der NllchhattdlU«» Jg. v. Kleinmahr H: Fed. Namberg in Neueste Original-Telegramme der «Laib acher Z^-' Wien, 20. December. Ein kaiserliches P"" beruft die Landtage von Böhmen und Galizien au den 3. Jänner und den Landtag von Stcicrniarl a den 27. December ein. ^ Poln, 20. December. Die unter dem ConM"'^ des Contre-Ndmirals Freiherrn von Spaun st^"^' die Schiffe .Laudon», «Frundsberg», «Zrinyi», «"^ tillls» und «Hum» umfassende Escadre ist heute nay mittags hier eingetroffen. . Vcrlin, 20. December. Die .National-Zell""», meldet: Dem hiesigen Tmin-Pascha Artikels dls neuen Strafgesetzes von Seite dr» f branje zog Minister Stoilov den ganzen Geseh?'" zuriick. nilllilk London, 20. December. General Grcnfell !>" ^ gestern morgens mit 4000 Mann die UaW de Sllakims. Der Sieg war in eincr halben ^ ^ entschieden. Der Feind zog sich zurück und v über tausend Mann. Der eigene Verlust ist g"lm^ Mtozichung vom 1!). December. Prag: 62 13 26 71^^^-" Aligcloillillcllc Fremde. Am 19. December. Hotel Stadt Wien. Schick und Vructner, Wien. ^lter, Hotel Elefant. Karl Kamel. Gutsbesitzer, Sagrado. --^ Al„< Architekt. Cilli. — Fröhlich, Kfm.. f. Frau, ^'Wg- ..^ly. bocnil. l. l, Notar. Krainburg. - Schcibec, Nn . > ^ Oa-- Kelscn, Wien. — Ioua uud Montcgnim, Mou<" > ^,. blilowsly, Prag. — Reich. Kfm.. Wien. - "" 'mollal, ^''" sters-Gattin. und Dcmel, ssorstbeamter, Tubar. -^ -p Wien. — Prosziuang. Hrastnig. ... ^ ^. ^ A°' Hotel Siidbahnhof. Carborail. - Klemencic ,. 6" „, 6>" paun. (vraz. - Dclise, Neinhändlcr, Isola- ^ schäftsmann, Obersceland. Hotel Vairischer Hof. Mohär, Aßliug. ^"^ Meteorologische ----------^--------------------------- ^)« ___^^^^3—!-^^^—-^^---^^Mk " ^l7M7^6^"^^^MN» °e^llt Rege" 20.5.N. 7844 1« NO. chwach b»v uu .> . Al.. 7:<:,-l) 1-0 NO. chwach l,e>° D ° Tr.ll.er, nebliger Tag. abwechselnd d»r^ u,^ w" TaaMuittfl der Temperatur -i-0'd «Dare Veld Ware Staats.A«lehen. ^ ^H?"". - - ' > ;,1-'° I3!'7° 'totrnrcnle....... «I 80 82'— S'lberrcnte....... 8l «, 82 80 Andt« öfftNtl. AnlchtN. --------- 1'iämisn VIuI.K.Sladtaem.wIen 144—144 70 V» Vft. Gcld,cnle. ftcuerslci . 103 »L iic» 15 Mankbriele 0'Nerl. VIotenrente. steuerfrei ,7 45 «7 »5 ^r in«, sl ) n« .» Vobcncr, all«, öftere. 4°/n Ol'ld . i«2 ?5 123 2.', "n«. Voldrente <°/« . . . 1018^102 05 blo. in 50 , „ 4'/,°/« '00 80 100 l»o ' vapiencnte 5"/^ . . . »3-.- 93 2l» bl°. i» 50 „ , 4°/^ . 88-20 98 ?o ' «!l.nd,.N!,l.l,«N.ö.w.S. ,44 7« ,45— dtü. Plannen k»hult>vcr0 0est,HyPothel«»banl 10,. <>>/,"/» lOl— --. « Vlaatz.Obl, s»n!,,ONb.)---------------- Oeft-ung. ^anl verl, 4>/,°/,. . -Ol 7» 102-25 ' > „ >^om I, l»70 bto. „ ß»Meg..LoIe 4°/„ ion sl, . 124-50 1»4-Nl, Unss, »Na.Vobencredit.Nctienges. «, in Pest im I, IU3« v,ll. 5>/,'>/<, --— --— ""A'!H'N?!'"'"' Prwrit°ts-0bli«ati°nen !°°b»bmilche ' .,,,--_____-- (,Nr IOC sl.) ^° naiijis^e . . , . ,03 75 104 ?s. ?°/° mährische ..... 10» — —-— M>n>v'.'oscs'L'ahn......-- —.- './° nicdciöNerreichilchc . , 109.50 110-ie Galizischc K.i^l^'udwiss »Vabn ^« sl«>risz,e...... IN4.7» —-— Lm. l»8i «»o sl. S. «V»"/« . »» «o ioo — "/» lioaUsche uni> slavonische 104. . >0S-— Ocsterr. Norbwestbahn . . , in« 30 ioe un °^° ficbcndü^ischl . . . 104—I0L'— kicbcnbllr«« ...... -.— —'— O»!b War, Veil ware Vtaat«bahn I. »mission . . 198 - >9» - AlttsN V0N LrllNsPllrt«- «Üdbahn k 5°/„..... 142 70 14» 30 UnterlltllMUNlltU ^5«/.,..... 1,4 50 1,1.2K ,« ^.!!^" Nnq .«all,. Vnbn..... 99 «0 100 - , , . . »«»-- '»3 »Ü !lla7v^'ose 4« ft..... 58 ^- b»'^ « Wessbadn !ioo fl. , . .«14—3!« — <«/„ Di'nau-Damplflt, ,00 ll 120,— —'^ Vuschliebrabrr «tilt', bO0fl,"<) si. . !zi1 50 31» 5^» l scncr l'o>e 4« ll. , . . «2 «o «3 20 Donnu » DunipsschiffahNO^ Vcs. ^alssv Üosc 40 sl . . 57'75 08-25 Orftcri-. 600 fl, EM. , . 383-881 — Nöthen Kleu,,öft.Vcs,v,,osl. ll> 75 i» — Drau.His,l«at..Db..Z,)z!00«.G. ,«« — i»u 50 «udolf'Vole IN fl. . . . Ll— 2i-ü<, Du,'Vodcnl>>ichcs li,.N,,ooIl.O. — — - — SalM'Lose 40 fl. »4— «4 bo Vlilabclh.Vllh!' H«o s>. «lVl. . —— —-— Kt.-Genoie.Vese 40 fl. , . «s. — «0 — , ».'inz.Bubwei« 200 sl. . — — — — Waldsiciü.^'sc 20 fl, , , . 40-^0 4'll> »O^b,.Tir.lIl,H. 1«?«2WN S.------— - llU>!^ssray>Vol4 ^ lb— Neldinanb«»Nordb. ,ouo 4«5 »445 ffla>l»-Irsc!-Bah» wo sl, Silber —>— —-— Vanl-Actien ssilnsf!lche».VasrI« 254-75 «nglo.Oefterr, «anl 2o<> fl. . ,,4-?<>,i525. Gr»,.HöslachelL,>V, 2oo Ubnci,»U!lft.,öft.»oo Il,S.40<'/, z«4—«65 — li^s,2uorrr!°N'lh<1ass!,>» — Dcposslenbanl, All»,, «n« fl. . i»o—181— Nool. t!ft.»sl,.t>crcft bUOsl li, — d!4 - lD«fterr. Nnrdwestb. wo »!. Sub. ,S8 — i«8 bN Hvpo«l,'clcnb..t!st.li0usl.ll5> ji. ^ 75 «»- dlo. ciit. «) 2(»u II. Sillcr . 199 7ü ,ou — lknberb,, b'st,200fl. V.50",'«i. 2,5 50 2lt 7- ^'ra.i«I>Ufrl Eilend. ,50 f!, S>lb, «7 70fl. 0. W. 2», — «4 — wr., neu 200 fl — — — — Trnnsporl-VcleNschaft IUO si, . —-- »... Ilng'Niliz. Lisenl',200 fl. Eilbcr l»l-— i«i7» UNs>. Vil'ldoflbllbn X00 si, k ill'tl <7« 7» 174 ^. llnnweft!,.V. 17l»b0 180 50 Hndnstrie-Actleu lper ktiis), «laybi und Klnbbeln, Viscn» unb etahl'Inb, in Wien luo sl. , «u — 7, — Eisenbal/üw »Leihg I. 80 »n<!rn» ?:ib, Vc< »00 sl. »z»9 >- 5c»o-— Salgo.Ialj 2^ «-7K London......... Ill »0 «»I.« Pari« ... , 47 l»b 48 — Valuten. Ducalen....... »75 5 77 /0'yranc«'GlÜ<7e . , . . » «o^ »«I. Nilbcr..... ... —-— —-— Deutsche N^ichsbnnlnoten . . »9 « »»«5 Italienische ^2nlno »7'«b Pa»»«.»»!!»'?! per Stile? . . . , »2, I ?»