MARBURGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Vwlig HBC SchrlltlattaBg Mvbuig • d üiaa, BadgiM« Nt. 6. Pararali 9S-W, 2S-W. Ak tl Okt (tlgllch auBar Samtlaij) (»t dt* Srbriftlaltung not auf Paronif Ni 28-87 malcbbar Un^arlaogta ZaachiWtao wtTdm Bichl rflcligvMiidt Bei tAntlirban ABfragao tat da* Iflrkporto baltulagu. Poitacbarkkonto Wien Nr. S4 MB. GMrblltäitallaa Ir ein Marktplati Nr. 11. Paninit Ni 7. aad In Patta« Onqiirtorgaaa« Nr 1. Paninf Nr M. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES fracMat wwfcUgHcft -la Mirf lalt—| lt,8 Rpf PostiaUuBgagabAkf I bal Llafanaf I Taraaa aahlbu) ■oMtlicfe RM },10 «aac*li«BIiek ralfbaa^ autflllck Portoi M AbbolM ta to OaacMftaatalla KM 3,—^ AltTatck dnrck Poat BMailtck RM t.lB (aUickL tp. Fovtaattiwfiagabflbr) rad SB tpt ZaataU' qabflht. ÜDialBaBB#!« ««rdaa b«i fBfM VaratBaaBdua« 4bb BlBaalpraaBa and dai P^ortaaDalagaa mgaaaedat Nr. 241 — 84. Jahr^an^ Marbnrg-Drait, Montag, 28. Aognst 1944 Einzelpreis 10 Rpi Brennende Weltstädte Rauchwolken über Paris und unaufhörliche Zerstörung Londons © Berlin, 27. August Die Freude über Fortschritte in Frankreich wird In England durch die lang-Bam* aber sichere Zerstörung Londons durch V 1 gedämpft, berichtet die Madrider „Arriba" aus Neuyork. Der Himmel von Paris sei mit^ Rauchwolken bedeckt, aber eine andere europäische Hauptstadt fiele gleichzeitig dem Feuer der fliegenden Bomben zum Opfer. Man ■el tief beeindruckt von der Mitteilung dM britischen Informationsministeriums, wonach tAglich 17 000 HAuser in England Auch V 1 lerBtdrt werden. ' bi Paris dehnten sich die Strafleiv-kimpfe, in dl« unsere Luftwaffe In der Nacht zum Sonntag mit starken Kr&ften eingriff, auf weitere Stadtteile aus. Die von den Aufständischen und den jetzt inr Untesstützung eingetroffenen anglo-amerikanischen Verbänden besetzten Stadtgebiete, insbesondere der Vorort Sceaux, waren bis In die Morgenstunden das Ziel zahlreicher Kampfflugzeuge, deren Spreng- und Brandbomben in den starken Truppenansammlungen lagen, i Die AHilerten haben die Pariser Unterwelt xum Widerstand gAgen die fra&zö-iUdteBi Beihörden und dl« deutsche B»-Mtsung aufgerufen um die öffentlicbeo G«b&uds BU besetzen. Der erste »Erfolg» wair dls Ennorduog Talttingers, de« Prä-Bidemten des Pariser Stadtrats. Tadttingex stand auf der Seite der Anglo-Amerika-n«r, aber er wollte sich l>^ilhen, die öffentllcha Ordnomg aufrechtzuerhalten und die Herrschaft des Mobe verhindern. Zi«I der losgelassenen Meute ist, die Ordnung zu stürzen und die Kommune ■w Macht au bringeai. Das sngloHunerlkanilscibe Oberkom-nando hat auf diese Ausbrüche, die sich gegen die deutsch« Besatzung wl« g«g«ii Ordnung überhaupt richt«D, sofort reagiert. Die •Eroborunga von Poris wurde vorarst d«i >Str«itkraften An taaereii Pro»!« Qberlaaeett« während (H« regulären anglo^amerikanischen Truppen «iah mit d«r Umgehung de« geifähr* liehen Brandherdes begnügen wollten. Inzwischen haben sich bürgerliche fran-tdsische Kreis« gegen den Krieg des Terrors erhoben und kämpfen vielfadi an der Seite der deutachen Truppen gegen den Pöbel, der wl« so oft schon in der französischeii Geschieht« die Gelegenheit benutzte, durch Raoib, Plünde-nyig und Mord die Seinestadt zu tyrannisieren. Diese entfeftselten Banden denken gar nicht daran, den Plutokraten den Weg tu ebnen, Ihr Ziel ist, Bich auJ Kosten d^ wehrlosen Bürgertums zu be-redchem, «o war es 1870 und so ist es heute wieder, well die Anglo-Amerika-nier die Vorausetzungen daxu geschaffen haben. London gdbt zu, daß Franzosen auf deutscher Seite kämpfen. Dljs »Befreiung« der französischen Hauptstadt sieht also erheblich anders aRis, als es sich die Anglo-Amerikaner und manche Franzosen vorgestellt hatten. Schwere Schaden trägt die Seine-•tadt davon und die Zivilbevölkerung erleidet auch hier hohe Verluste. Als die Stadt 1940 von den deutschen Truppen erobert wurde ,gelang es, Verluste und Schäden völlig zu vermeiden. Zum erstenmal ntüseen «ich amerikanische Agenturen in Nachrichten aus der Schweiz entschließen, die bokche-wistdschen Temdenten unter den französischen Terroristen beim Namen zu nen-" rien. Sie brechen dabei den Bann, der 3u« guten Gründen über Zuearmneneet- ung und Zielrichtung des sogenannten »Maquis« gebreitet wortien war. »Associated Press® meldeten »Bruderkämpfe« zwischen verschiedenen Bandengruppen In Obersavoyen,. Im Gebiete am Genfer See cei eine »Internationale Brigade« auf Plünderungszügen begriffen, vor denen die Bevölkerung von panischem Schrek-ken befallen «ei. Auch in der Pariser unterirdischen Bewegung seien die Kommunisten äußerst rührig. Man hoffe jetzt, daß de Gaulles Prestige Einigkeit Im Lan^e herbeiführen möchte. Typisch für die bolschewistischen Tendenzen und Methoden ist folgender «benifalIiS^ von einer amerikanischen Agentur verbreiteter Tatbestand: In Annecy in Obersavoyen ist von bolschewistischen »Mnquisardß« ein Masfien-mord an gefangengenommenen französischen MlliTnnännern begonnen worden. 35 sind bereits summarisch »zum To- Das Eichenlaub Führerhauptquartier, 27. August Der Führer verlieh am 23. August das Eichenlaub zum Ritterk'-euz des Eisernen Kreuze« an Oberst d. R. Werner Schulze, ' Kommandeur eines rhednlsch-westfäll- ' sehen Grenadier-Regiments, als 557. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Oberst d. R. Schulze wurde am 15, Jänner 1895 als Sohn eines Prokuristen in Calbe an der Saale geboiem. de verurteilt«. Bs handelt sich hier um den ernten Fall eine« französischen Ka-tyn, einen Auftakt zu der bolsdhsrwistl-schen SchreckenslierFschaft, dJ« von den Kommimisten für den Fall slner Beseitigung der deutschen Ordnung vorbereitet worden ist. De Gaulle sucht offensichtlich seine Machtübernahme zu beschleunigen, ist aber selbst politisch ein Gefangener der Sowjets und wird nicht in der Lage sein. jener kommunistischen Unterwelt, dls an den Jetzigen Vorgängen so starken Anteil hat, wli^lich In di« Arme zu fallen. Im Gegenteil, fr ist von ihr abhängig und wird genau wie die englisch-amerikanischen militärischen Befehlshaber in Italien den Bolschewisten überall Konzessionen machen müssen, um den andernfalls drohenden Bürgerkrieg wenigstens noch eine Weile hinauszuschieben. Nach italienischem Muster « Ungern ganz andere Begriffe von Waffenehre, von gegebenem Wort und von der Bündnistreue. Di« »Basler Nachrichten« schreiben: Im Fall Rumänien hat nvan dieser Tage Gelegenheit bekommen, seine Erkenntnisse richtig zu stellen. Die »Daily Mail« hat Rumänien den Bulgaren und Finnen als gute« Beispiel vorgehalten und die Vermutung ausgesprochen, daß diese Staaten es bedauern würden, dafi si« nlc4it zuerst tun W«fienstillstandj-Bedlä-ffungsn nachgesucht hätten. Ab«r kenne «i« di««« Bedingung«o nicht längst? Unzählig« Mals ist ihnen doch elngeihänv-m«rt worden, erstens bedingungslos« Kapitulation, zweitens bedingungslose Kapitulation utmI drittens bedingungslos« Kapltulaton. Darin hat «ich, so fährt das Blatt fort, die angelsächsisohe Kunst der Ausspammuig der Satelliten vom deutschen Kriegswagen bis jetzt theoretisch erschöpft und praktisch sind diese Staaten durch da ^hicksal Italiens seit seiner bedingungslosen Kapitulation belehrt worden. Die shimme Froni Bilder aus dem Kampfraum Balkan Von Kriegsberichter Helm W. Müller PK. Während im Westen, Süden und Osten unsere« Kontinents der Krieg in seine vielleicht entscheidende Phase eingetreten ist, erscheint der Balkan, jene Scheide und zugleich Landbrücke Trwi-schen Orient und Okzident, in der Perspektive eines fernen Beschauers als ein Abschnitt des europäaschen Vertei-digungssysteras, in dem nur «elten hier und dort da« Wetterleuchten des Krieges aufblitzt. Schutz des Südostens Gewiß, der Kampflärm der Divisionen, die in den April- und Maitagen des Jahres 1941 stürmend und siegend di« Bal-kanhalbinsel nahmen, ist längst verhallt Es ist still geworden um diese Front und eigentlich nur der Soldat, der, vielleicht aus dem Osten gej^ommen, mm hier Tag für Tag im Einsatz «t«ht, weiß, wie trügerisch dies« Ruh« J«t. In den vergan-geinen drei Jahrnn i«t in d«m weiten Raum «in VertakUgungisystsm gr4ßt«n Aimnaßs« «ntstaaden, dessen südlichster Eckpf«U«r di« Festung Kreta ist, hinter der «ich dl« Dodekanes-Inseln, di« KyklAdan und Sporad«ai au «liieai sw«l-tan Kampfgürtel in der Xgäl« ansdiH«-ßen, der fast bi« K1elna«ien hinübergreift, Im Westen und Süd-Westen der Halbinsel schützen ArUlleriestellungen und zahlreiche ander« Stützptmkte im kroatteoh-a Ibanischen Küstenraum das Hinterland vor üb«rra«chendon Unter-nehnningen der in Süd-Italien stehenden Felndie. Die Karpathen schUeßUoh bilden einen natürltcben Schutzwall nach Osten vor den Angriffen der Sowjet«, deren Räuberhand begehrlich zum Balkan ausgestreckt Ist, zumal llhnen diese« Gebiet in den Konferenzen von Moskau, Kairo und Teheran als Interessensphäre zugesprochen wurde. Prent ohne Abgrenzung Im Herzen d«« Balkan« aber, hn «erbl-sehen Bergland, In den wälden Gebirgen Bosnien« und der Herzegowina und im öden Karst Monten^ros führen deutsche Soldaten mit einheimischen Freiwilligen einen erbitterten Kampf geg^ die im Solde Moskaus mordenden und plündernden Banden. Seitdem Tito nach der Preisgabe von Draza Mlhailowltsch durch London von England und Amerika durch Materlalnachschub unterstützt wird, hat der Kampf unserer tapferen Soldaten an dieser »stummen Front immer größere Ausmaße angenommen. Seine mehrfache Erwähnung in den Wehrmachtberichten der jüngsten Zeit beweist die Anerkennung dieser Leistungen von höchster Stelle. Im Winter sind unsere Soldaten durch tiefen Schnee, durch Kälte und eisige Stürme über die Berge marschderti jetzt jagen sie die Banditen in der glühenden Hitze des Sommers. Es let eine Eigenart des Krieges auf dem Balkan, des Kampfe« gegen die Banditen, daß bestimmte Gebiete, die heute feindirei sind, nach ein paar Tagen schon wieder in einem neuen Einsatz gesäubert werden müssen. Denn es gibt ja keine eigentliche Front. Die Straße von A nach B kann heute ebenso gefährdet sein, wie morgen die Eisenbahnverbindung von X nach Y. Es geht den Banden neben dem BesiU beslirruntor beherrschender Stützpunkte und »Materialbasen« vor allem um die Störung der Nachschublinien. Die Sicherung des Nachschubs ist praktisch eines der hauptsächlichsten Probleme, die die Führung im Kampfraum Balkan beschof-tigt. Nur wenige bedeutende Eisenbahn-strecken, die zum größten Teil noch von der österreichisch-ungarischen Verwaltung vor dem ersten Weltkrieg angelegt wurden, durchschneiden die Halbinsel als verkehrstechnischo und wirtschaftliche Kraftlinien. Die Hauptstrecken im serbischen Raum sind die an die Linie Budapest—Belgrad anschließende Verbindung Belgrad—Nisch—Sofia und Belgrad—Nisch—Skoplje—Saloniki. Außer den Hauptbahnen Agram—Belgrad und Agram—'Flume gibt es fast nur Schmalspurbahnen, die den Transport der Nach» schubgüter erheblich verzogern und erschweren, In diesen verkehrsarmen Gebieten ist die Personen- und Malerialbe-förderung fast ausschließlich auf den Krallwagen beschränkt, der auf dem denkbar schlechten und unzureichenden Straßennetz «ohwersten Belastungen und Anforderungen au«geeetzt Ist. ü^s Stra* ßennetz wurde erst In den vergangenen Jahren von deutschen Pionieren und Einheiten der Organisation Todt durch Brückcnkonstruktionen, Neuanlagen usf^k erheblich verbessert und «rweitert Wa« di« N«ch«chubfahr«r in diesem Raum Im Sommer und Im Winter leisten, bedürfte eigentlich einer ganx bssond«* ren Würdigung. Zäh und unverdrossen fahren sie Tag und Nacht Munition und Verpflegung, Post und Material oft Hunderte von Kilometern über schlechtest« Straßen. Oft genug müssen sie erleben, wie der Vordermann auf eine Mine läuft, oder müssen aussteigen, um allein mit Ihrem Beifahrer ihr L^en gegen die Banditen zu verteidigen oder mit einer Handgranate die kostbar« Ladung de« Wagen« dem Zugriff d«r Banden zu entziehen. Jagdbomber und Banditen Seit •lnjg«r 2^t haben sdch dl« Anglo-Amerikaner neben der Bombardierung kl«ln«r Städt« «ine andere Methdd« «ua-g«dscht, dl« {tb«ran Schul« g«niacht h«L , Jagdflugzeug« fliegen In niedrigster Höhe über die von uns benützten Nach« schubstraßen und beschießen Kraftfahrzeuge aller Art mit Bordwaffen, wobei weder dl« mit dem Zeichen des internationalen Roten Kreuzes kenntlich g«-machten Sanititskraftwagen der Wehrmacht noch dls Ochsenkarren elnheimi-«eher Bauern ge«chont weiden. Di« Banditen tmd di« Jagdbomber sind aber nicht dls einzigen Feinde des Balkan-Landsers. Die harte, karge Natur wird ihm gleichfalls zum Gegner, Ob er Bich mit Sprengkapseln,, Preßluftbohrer und mühseliger Arbelt mit der Spitz-back« Im Karst Stellungen baut oder In abgelegenen Dörfern vom ersten Schneefall bi« zum Frühjahr hinein völlig von der Außenwelt abgeschnitten i«t und Transport-Jus mit Verpflegungsbomben usw. den Nachschub heranbringen müssen, Ist alles ein und daeselbe, ist der Kampf gegen die Natur, die so beherrschend wirkt Der B a 1 k a nk ämp f e r Eine echte Kameradictkaft, die das einfache, harte Leben hier draußen charakterisiert, verbindet Offizier und Mann, die alle die gleichen Anstrengunge^j und Entbehrungen zu tragen haben. Dieser Raum hat für den Soldaten bestimmte psychologischa Gesetze, und e« bedeutet gewiß mehr als irgendeine Laune, wenn etwa der Hauptfeldwebel nach dem Einsatz der Kompanie irgendwelche Appelle ansetzt Bei aller Freiheit des Handels, die dem deutschen ^Idaten gerade von der Feindseite an allen Fronten nachgerühmt wird, muß er im Rahmen seiner Kompanie, seiner Kameraden und der männlich-harten Disziplin Immer ein Stück Heimat als festen Bogriff spüren, den er dem heißen, gefährlichen Boden des Balkans entgegensetzen kann. Byzanz und die Sphäre des Abendlan des prallen hier aufeinander, aber dei deutsche Soldat verteidigt im Kampf» räum Balkan europäischen Kulturboden schlet^thin. Er sichert in Syrmien und im Triest-Laibacher Gebiet die Ernte vor dem Vemichtungswillen der kommunistischen Horden und schützt in Bosnien mu-seimanische Heiligtümer. Das sind positive Tatsachen, die die Bevölkerung dem deutschen Soldaten nicht vergißt Als im Jahre 1697 Prinz Eugen von Savoyen zum Oberlwfehlshaber der kaiserlichen Armeen gegen die Türken ernannt wurde, standen schon einmal Soldaten fast aller deutschen Stämme in diesem Raum, In dem sie das bedrohte Reich vor der Tür-kcngefahr schützten und d<»n sie zum Kulturraum des deutschen f^tgedankene machten. Das deutsche Element hat sich besonders im Donauraum gegenüber so vielen anderen starken äußeren Einflüssen bis heute erhallen und behauptet Darum steht der deutsche Soldat an dieser scheinbar stummen Front letzten Endes auch nicht für räum- und volks-ftemde Interessen wie etwa der überseeische Söldner Englands .sondern zum Schulz eines exponierten Volks- und Kulturraumes und des Reiches schlechthin. Seit« 2 » Nr. 241 * Mont»J, 28. Aur besonders halten Kampfbedlngungen, 1600 feindliche Flugzeuge ab. Die 272. Infanterie-Division unter Führung des Generalleutnants Schack hat »ich In den Kämpfen ostavärts Caen zum wiederholten Male durch hervorragend« Standhaftlgkeit ausgezaichnet, Ihrem heldenmütigen Einsatz ist es zu vertlan-kpn ,daft der Geger trotz stärksten Mensrhen- und Materlaleinsatzes keine operativen Erfolge erzielen konnte. Die Division zeichnete sich bere-it« im Juli und August durch ihr tapferes Verhalten eius. In der Abwehrschlacht nordwestlich Ba-ranow hat sich eine Kampfgruppe von Sturmgeschüt/en und Pionieren jmter Führung von Major Behncke durch uner-srhütterlirhe Stanrihaftigkeif ausgezoich-net. Tm mittleren Frontabschnitt hat sich die Panzeriäger-AbteaUmq .^.1 unter Füh-ning von Hauptmarui von Ramin bei dar Panzerbekämpfung besonders hervorgetan. Drurk a Vnilag MArburgei VerlAQs- u Dnicheral' Gdt m. b H •> V*rlagtt«ltunq Bgoa RauoiqArtnw. Hfiuptirtirlf(l«ilung Antun Gersrhacli aetda !■ Marburg a d Drau, il,i« atemlose Spannung, mit der das nach Tausenden zählende Publikum Werk und Aufführung aufnahm, war beredtos Echo dieser deutsch-griechischen Oemeüv ichaitsledstung. MARBURGER ZEITUNG Montag, 2R Aufjnst 1944 * Nr. 241 * Seit« 3 Kriegsversehrte in der Industrie Die Tcchnik hilft mit besonderen Werkzeugen Die deutsche Industrie beschäftigt eine QTO&e Anzd^ Versehrter auä diesem und dem vorigen Weltkrieg. Unter ihnen befinden sich auch Opler des Bombenterrors und daneben eine qroüe Anzahl Scijaffender, die durch Krankheit oder Unfall« behindert siind. Ihnen allen soll durch Fürsorge des Betriebes mit Hilfe des Betriebsarztes und des Vertrauens-maimes für Schwerbehinderte und durch besonder« füi den Einzelfall abge-»tininite Ausstattuoig des Arbeitsplätze« d»as Leben wianderes Schaustück besteht darin, daß er sich ein Brett auf den Nacken legt, an dessen Enden zwei erwachsene Männer schaukeln. Auf seinen mächtigen Schultern kann Suchy ein kleines Ringelspiel tragen, auf dem sich vier erwachsene Männer drehen. Spoii und 'lurnev Rapid «chlägt Westen Die zweite Kunde zur ■telritctaen Puil-I bdllmelsterschaft Was eigentlich nur die wenigsten erwartet hatten, ist am Son* -g eingetreten: Rapid-Matburq errant, ' aber die hoch favorisierten Cillier Betriebssportler mit 2:1 (1:1) einen knappen, aber , wohl verdienten Sieg. Das hcistige Pen-I dein zwischen Sieg und Niedeilage ge-I staltete das Kampfgeschehen immer interessanter, so daß sich schließlich alle 22 Spieler — die Zuschauer blichen we-I gen der nicht bekanntgpgebenen Ande-I rung des Beginns fast völlig aus — restlos mitgerissen fühlten. Westen-Cilll betrat vielleicht allzu siegessicher, den Platz und verschaffte sich auch tatsäch-1 lieh in wenigen Minuten durrh Tfichoch die Führung. Als aber dann der weitere Erfolg inuner länger auf sich warten ließ |jUnd andererseits s!,ch Rapid immer bes-j ser Zusammenland, verfielen die Gäste I dn eine überhastete und allzu nervöse I Spielführung, aus der sie schließlich kei-I nen Ausweg mehr fanden. Heiler erzielte nach einigen gefährlichen Rapid-Attacken den Ausgleich und Dörffel schoß nach Seitenwechsel den zweiten, entscheidenden Rapid-Treffer, mit dem der wechsel-I volle Kampf, der allerdings hie und da I allzu «charfe Formen annahm, seinen I Abschluß fand. Schiedsrichter Ifobacher, I der für den ausgebliebenen Grazer Spiel-I leiter eingesprungen war, mußte einen Gastspieler anschließen. I Das zweite Spiel der Gruppe Süd zwl-1 schon Trifail und Reichsbahn-Marburg . entfiel. I Die ersten Zehn ' Nach den letzten Durchgängen hat sich ' der Stand der Deutschen Leichtathletik-; Kriogsvereinsmeisterschaften auf den ' Plätzen, bei den Männern sogar In der Spitze, stark verändert. Die Liste hat jetzt folgendes Aussehen; Männer: 1. Post-SG'Kiel 1623(5,17, 2. SC Charlot-tenburg 16 121,.'53, 3. Eintracht Braim-schweig 15 277.70. 4. Post-SG Utrecht 15 256,01. 5. Wiener AC 15 255.93,6. LSV Quenrllinburg 15 044,59, 7. Post-SG Miin-; chen 14 881.93. 0 LSV Hamburg 14 404,77, 9. Berliner Turnerschaft 14 301,12, 10. St. I Georg Hamburg 14 266,35, — Fraupn; 1. SC Charlottcnburg 16 557,20, 2. MTV 79 München 16 182,02, 3. Wiener AC 1 15 728,61, 4, Eintracht Braunschweig ! 15,66B,.52, 5. Post-SG München 15 474,87, 1 6, VfB Leipzig 15 283,01, 7. Bonner FV 15 0.39,56, 8. DSC Berlin 14 773,01. VfL 96 HoHg 14 336,93, 10, TK Hannover 14 226,04. Melslerschail beginnt am .1. September. Wie nunmehr festsieht, wird diß Fuß-ball-Gauklasse von Wien arn Sonntag, 3, September, mit dem Mcisterschaflbbe-werb des Spieljahres 1944 45 beginnen. Uber die Zahl der leilnehnie'.Klcn Mannschaften hat das Reiclisfachamt noch keine Entscheidung qet'-oflen. Wiener runbatl. In Wien lilinh d is Treffen zwischen dem Sportklub und der Post Wien 2:2 unentschiclen. Rotestem IfTidf^te einen libeTraschenden Sieg vm 3:2 über Vienna und der FAC srhhin di«» Feuerschutzpoli/.ei mit 3:1. FC Wim behielt fiber ."Vustria Brunn Siehenliitleu mit 3:2 die Oberhand. Das Paarfahren der Wiener Radsportler in Baden-Melental wurde von einem nur schwachen Feld bestritten. .Mit Bon und Wachold aus dem Wege, die wegen Krankheit piiusieren mußten, kamea Thaner-Kropp in dem über ö6 km führenden Wettbewerb in 1:53.12 zum Sieg vor Cyganck-Krejci. Storcii wieder über 54 ^teter. Beim Leichtathlclikfest der Post SC München kam der deutsche Meister Storch im Hammerwerfen wieder über d e 54 m Grenzcj er warf genau fünf Zentimeter mehr. I LicMsplcl-Theater | □ Für luflindl. nicht lugtlait. □□ Für luiindl. unur 14 I. nicht luQtlatiiit ■URO-LICHTIFieiE. Heute 15, 17..10,^ 10.<15 Utir. Fcrnrul 22-19. Slclian Briftia, ein neuartlRcr Kriminal-Film Völler Abenteuer and Spannung, mit tllriede Datzlg, 0, W. Fischer, Mady Rdlii und Paut Kump. fTO Sondar-vtiantlallungan: Montag, Dienstag und MIttwocb 12.49 Utir, Viktoria Toa BallaBko, Eltse Aullnxer, RudoK Pracii, Sepp Ri&t tn Kramhamkull, der Oeschkhte eines Hundci._ ESFLANAOE-LICHTSPIELE; Tü|;I)cb 16, 17.30, 19.45 Uhr. Bis einschl. 31. Auifutt der Film; Lalehttt Hut, ein Tcbls-Film mit Carola Höhn, Han« Nielsen, Werner FUtterrr. Roma Bahn, _Hanii Wendler_und_Ruth Lomtnel. □ LICHTSPIELE BRUNNDORP. Monta« Ms bonnerstai; täKlIch ura 19.15 Uhr, Kons Alben, Hansi Knotek, Heim Rülimana in dem spannenden und TerblUirendcn DcteKtlvtllm Sharloch Milinti. □□ — MontflE bis Don-ncistac tüRtlch um 17 Ulir: Schut •m Nobeltxorn. Wildererdrama mit Htns BecK-naden.__ •URSLICIITSPIELE CILLI, Sachsenfol-dcrstfaDc. Spielzeiten: Wocheniacs 17 und 19,t5 Uhr, Sonn- und Feier-taRS U.45, 17 und lfl.15 Uhr. Bis einschl. 31. August; Oit bilden Schweitern, mit Ciscta Uhlen, Marina f. Dilmar, Id« Wüst, o. W. Fi-»eher, 0. Alexander, — Die Frage nach der Erfüllung des Lebens — Aufeehen In der Kunst oder im hflus-Hchun Oltick wird Iji. diesem Berlin-Film aulneworfcn. nD_______ FILMTHEATER METROFOL CILLI. St«iel-zeit: W. 17 und 19.15 Uhr; S. 14.45 17 und 19.15 Uhr Bis einschl. 31. August: Dtr Tliter von Eschnapur. La Jana, Kiltv Jantzcn, Fritz van Tinngen u, a. u __ fÖN-LICHTSPIEI E STADTTHEATER, FMIau, Spielreit: Wochonlaes 17, 10.45. Sonntaes H.30. 17. 19.4S Uhr. Heule, Montut;, den 28. Aueust: I Lucie Encllsch. Ralph A. Robörl«, Kurt Vospctmann, Uikar Sabo In df t "'«spiel Dil Unictiuid vom Land*. □ __ IlCHTSPIELTHEATER RANnT VÖm 28. bis 2A. August; Aasparone, mit Mn rika ROkk, lobnmies lleeslers, Oskar Stm». u. a, □□___ LICHTSPIIITHEATER TRIFAfL. Bit einschl. 26. Auruit; Die klugi Ma rianne. Paul« wesselv. Allila Hör-blcer, Rani Holt Regle: tlana Tbl nie. Uuslk: Anton Protei. 1 Familien «'Anzeigen | ^1^ Hart und schwer trat PPB^ uns die Nnchricht, ^ das unter Sohn und Bruder Franz Saloker Obtrgrenariltr \ tm Alter von 26 Jatiren, an der Ostfront am 20. Juli 1944, gt-lallen Itt. Drachenburc, am 23. 1. 1944 In tleter Trauer; Frani und Maria Salaker, Eltern; Ludmilla, Delflna, Sch«e> itern; AUIt, Bruder, und all« Verwandten. J||Fg In meinem eigenen, IV sowie im Namen mel-ner Geschwister »i-CHARD, HIINRICH und MARIE WOLF gehe Ich die uns betrübende Nachricht, daß unser guter Bruder Franz Wolf 4I-M1l«nfllhrer am 4. 8 1944, im 29. Lebens-Jahre, im Nordtell der Ostiront lUr Führer Volk und Vaterland den Heldentod erlitten hat. Rann/Sawc 3507 JOHANN WOLF TielcrschUtterl gebe ich die traurige Nachricht, daD meine, Uber alles geliebte Gattin, Piau Grete Holz mich am 23. August, im 35. I.ehensjflhrc, nach langem, mit Geduld ertra(;enem Leiden tUr Immer verlassen hat. Die Vorabtchiedung von meiner teuren Tolcn tindct am Montag, den 2R, H. um in Uhr vormittag In der Feuerhalle In Graz statt. Marburg-Dr., am 26. August 1944. 6059 Im tiefsten Leid; Anlon Holl, aatte; Familien: Hell, Karntr, Repotuik, Mar-kovic, Majhen, Länil, und alle Übrigen Verwandten. Untere Hebe Mutter Antonia Bratanitsch llt an 36. August 1044 Im' 83. Lebensjahre gestorben. Das Betrübnis findet am 28. August 1944 um 9 Uhr statt. Rohitsch 26. August 1944. Im Namen der Familie; 3508 Dr. BrataRlticIl Wir geben die traurige Nachricht, daß meine liebe Oattin, unsere Mutti, Schwestcr, Tante und Schwügeiin, Frau Viktoria Kokail Rtlchtbsbnlnspiktorsgaltin •m 26. August 1944 im 38. Lebensjahre von uns gegangen Ist. Die Beerdlgnng finilet Montag, den 28. Augu^it 1944. um 17.30 Uhr, am Ortstriedhofe Grat-weln statt. Marburg-Drau, am 2ft. August 1944. Antan Kokall im Namen 3509 der Sippe. 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Lauter Terminarbeit!« »Nennt man da« jetzt so?« »Was denn?« »Dciö Weintrinken und Lärmmachen«, hatte sie gemeint, hatte lachen wollen, aber nicht können. »Dummes Zeug, Gabrielel« — Nun lag sie ganz still im Liegestuhl, ließ die Gedanken hin und her wandern und blickte zum Himmel empor. Die ersten Sterne glitzerten. Öer opalgrüne Glanz*hatte sich in flächlge.m Zittern schnell verloren. Der Mond zog auf. In rk'n Kocherbüschen schlugen die Nachtigallen, S!o sih unentwegt empor und dachte an die Himmebkunde im Schulunterricht, wo sie erfahren, daß der Wel-tenraum «chwarzblau sei, und daß es zum Wunderbarsten gehöre, den Mond 7u erreichen und sich umzu.schauen. Die Erde würde dann nämlich etwa vierzehnmal größer als der von der Erde gesehene Mond durch den schwarzblauen Weltenraum diihinrollen. Mit bloßem Auge könnte man die Erdteile, die Ge- birge, die Ströme und sogar die großen Städte sehen. Sie verlor sich in Träumereien. Plötzlich richtete sie sich horchend auf. Schleichende Tritte waren an ihr Ohr gedrungen. Jemand näherte »Ich, uml schon trat eine weißgekleidete Gestalt aus dem Baumschatten vor das Haus. »Wer sind Sie?« t>agte Gabriele. »Trauer und Gnade zugleich!« ertönte eine Stimme. »Habe ich Sie erschreckt?« »Natürlich haben Sie dasi« »Oh, ich konnte dem Locken nicht widerstehen und bin über die Mauer geklettert.« »Wenn Sie schon über die Mauer klettern zu. müssen glauben, dann schleilchen Sie wenigsten« nicht.« »Ich bin todunglücklich, Gabriele.« »Nun ^bleiben Sie schon hier, Arnulf. Ich kann ohnehin noch nicht schlafen.« »Heißen Dankl« Er war nahergetreten, reichte ihr nun die Hand und ließ sich in einen Korbstuhl nieder. »Nun sagen Sie mir aber, wie Sie über die hohe Mauer gekommen sind.« »Durch einen Leiterwagen, der dicht neben der Mauer steht, kam ich erst auf die Idee, herüberzuklettern. Es ist ja das Natürlichste von der Welt, daß man, wenn man plötzlich vor einer Mauer steht, hinüber will.« »Sie haben immer Sentenxen zur Hand.« Er schwieg Gabriele verließ den Liegestuhl. »Wir wollen einen kle>inen Rundgang durch den Garten machen, und dann entlasae ich Sie aus dem Tor.« Er erhob «ich sofort. Sie schritten durch Stefanie« Blumenbeete dem Kocher zu. Das Mädchen begann; »Ich hörte von einer Geschichte, in der ein Ruhestörer unseren braven Apotheker Sintprecht aus dem Schlaf gerissen hat. Ein gewisser Polonius soll auch dabei gewesen sein. Erzählet Siel« Er berichtete die Geschichte. Sie lachte dunkel auf. »So alle Vierteljahre müssen Sie, scheint's, Allotria machen? Dabei eind Sie doch eonst so ein penibler Herr.« »über der vielen Arbeit vergißt man das halbe Leben. Man versucht daher gelegentlich, einen Teil davon nachzuholen. übrigens heirate ich zur Weinlese.« »Ohl Wen denn?« »Sie.« »Mich?« Sie lachte belustigt auf und blieb stehen. »Das ist eine großartige Neuigkeit, nicht wahrl« Sic schwieg. »Und wissen Sie, wann Ich "dies« Neuigkeit erfuhr? Gestern nacht, als wir uns bei der Kocherbrücke trennten und als der Trompeter die herrlichen, Sig^ nale bhe«! Da pochte meine Vernunft bei meinem Herzen an, erhielt sofort Einlaß und teilte ihm etwa folgenides mit: ,A!6o hören Sie, zur Weinlese! Ich hab's mir gerade durch den Kopf gehen laMenl l