^ lo» Sonntag de» 26. August 1877. IVl. Jahrgang «i. .Marbuig-. ««»>>««" »""-g- P»'«' ^ I»' «a-d-'g! «-nAhrig « fi.. halblSh.ig z «i-rl«llähri, 1 fl. ö» k; fllr SuMun ____laß^auß^lo^t^ch 10 kr. mit Postversendnng: ganzjährig 8 st., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Jnsertionßgebilhr 8 kr. pr. Zeile. Schützet die heimische Mdustrie! II. Die Theilnahmslosigkeit der oberen Zehntausend gegen die Jnduj'trieerzeugnisse ihres eigenen Vaterlandes ist nicht der einzige wnnde Fleck, der einzige Grut^d, warum Industrie und ZUeingewerlie hierzulande daniederliegen. Mit nichten! Jene Klage ist so alt wie die Kuilst-Industrie Oesterreichs selbst. Wohl hat die verfehlte Zollpolitik auch auf diesem Gebiete das alterlebte Uebel zum empfindlichen Schaden der betrefsendeli Industriezweige ui^d noch mehr zu jenem oer Staatskasie verjchlilnmert, indem die Zollsätze aus Luxusartikel nutzloser Weise ungeheuer ermäßigt wurden; aber was sie auf den anderen Gebieten gewerblicher Thätigkeit verschuldet. ist ungleich folgenschwerer gewefen. Die jüngst veröffentlichen Handelsltsten fllr 1876 zeigen ull», daß wir trotz der schlechten Zeiten noch immer nicht blo« Luxusgegenstände, luttdern auch viele Waaren ordinärer und ordinärster Art in enormen Quantitäten aus dem Auslande beziehen — Waaren, deren Produktion twch vor wenigen Quinquennien fast ausschließlich im Jnlanve bewerkstelligt wurde, in Mengen, deren Erzeugung vielei» Tausenden von arbeitsamen Menschen, die heute auf die „öffentliche Hilse" angewiesen stlld, redlichen Erwerb verschaffen köilnte. Hier nur einige Beispiele, denen wir die Eittsuhr-Ziffern I8L5 entgegenhalten, um zu zeigen, wie sich die Einsuhr seit deit letzten 11 Iahren gehoben: Waaren Menge der Einfuhr 1865 1876 Zollzentner: Baumwollgarn .... 146.993 224.230 Vaumwollwaare, gemeine und mittelseine . . . 2.387 19.236 Eisen und Halbfabrikate . 296.709 943 904 Eisenwaaren, gemeine und gemeinste.....54.470 109.194 Glas, gemeines u. genleiitstes 11.903 115.806 Holzwaaren, gemeinster Art 40.220 86.256 Leder, gemeines .... 43.388 124976 Leinenwaaren, gemeine und gemeinste..........1.253 103.682 Papier, gemeinstes . . . 21.798 64.218 Stroh-, Bast. zc. Waaren i.684 14.358 Surrogat-Kaffee .... 154 69.720 Thonwaaren, gemeine u. gemeinste ............57.310 120.646 Wollengarne..........30.728 54.794 Wollenwaaren, gemeine und mittelfeine.....12.015 69.2S8 Zusamme'n 731.012 2,120?278 Man wird die hier aufgeführten Waaren wohl kaum als Luxusgegenstände bezeichnen können! Daß unsere Industrie seinerzeit in der Lage war, den Vedarf des Jiüandes nahezu gänzlich zu decken, beweisen die verhältnißmäßig geringen Einsuhrmengen vom Jahre 1865. Daß der Verbrauch seither nicht auf das Dreisache gestiegen, braucht nicht erst bemerkt zu werden. Von einem Bevölkerungs-Zuwachse kann kaum die Rede sein, da in den Ziffern für das Jahr 1865 noch der Bedarf des lombardifch-veneti-attischen Königreichs inbegriffen ist. Also die Erzeugung all' dieser Waaren wurde der nati-vitalen Arbeit elltzogen. Uitd darmn sagen wir: Schützt die Arbeit und die Nothlage wird ein Ende haben. Jenen aber, tvelche die Schmerzensschrcie der l)erz»veifelnden Arbeiter zum Brodneide steinpelit utld welche in einetn Augenblicke, tvo es sich um die Existenz unserer ältrsten uttd wichtigsten Jltdustrien handelt, den tranrigeit Muth habeit, den allgeineinen Nuf nach entsprechenden Schutzzöllen als egoistische Bestrebung einiger iveniger Woll-Barone hinzustellen, rttfen wir die lehrreiche Geschichte von detn Landmanne ins Gedächtitisz, der seineln Acker-gaul das Fresseit abgewöhnen wollte und eines s^önen Tages das Thier todt im Stalle sattd. Zlir ites; Tttize!,. Die B ü n d n i b p o l i t i k Oester-reich-Ungarns hat es so weit gebracht, daß nun aus detn Adreßentwurfe des galizischen Landtages das Lob gestrichen werden tnuß. tvelches dem yettleinsamen Minister des Aeußern gespendet worden. Berlin und Petersburg — der erste und zweite im jetzigen Bunde, wie sie der erste und zweite bei der Theilung Polens getvesen — hätten ja in diesein Lob eine Trübung der sreundnachbarlichen Beziehungen erblickt ! Wie Oesterreich, so verkündet auch U it-garn bezllglich der eingenoininenen Steuern eine Nerntehrung der direkten und eilte Ver-tninderung der iitdirekteit. Die Gründe siitd hier wie dort die gleichen: verstärkte Steuerschraube, geschwächte Verbrauchssähigkeit und Kauskraft der Bevölkerung. Snleiman Pascha beabsichtigt, in das Einerlei des MordeltS und Schlachtens Abivechslnng zu bringen. Die Balkanwälder sollen in Brand gesteckt werden, utn die Ruffeit und die Ausständische»,, welche sich itoch dort befinden, „auszuräuchern". Dies böte auch die Möglichkeit. die Tausettde utld Tattsettde von unbeer-digten Leichen zu verbrenltelt. A e u i t l«t o n. Der böse Nachbar. Aon Letiin Schückiiig. (Kortsetzung.) Horst hatte sich wieder in die Wälder verloren, und ohne sich utn Bürsch mtd Wild zu kütnmern, hatte er eiit entlegenes Forsthaus erreicht, und jetn Förster hatte sich nicht nehtnen lassen, ihtn eine Abendinahlzeit auszutragen, von der er nichts genoß. Und dann ivar er l^eiingekehrt, ohne die Begleitung des Försters anzunehmett, den nächsten Weg, durch das Fluh-thal, durch die Wiesenniederungen, durch die Grundstücke, die zu Haus Scholldeck gehörtelt, Uttd so war er in den Part dicht ain Hause gerathen u»td iln Schatten der Parkgebüsche, als er betroffen und scheu einen Ausiveg ge-sitcht, der ihn weiter führe, ohne ihn von Augen erblicken zu laffen, die iil SchoUbeck noch wach sein konnteti, ilN Schatte«» der Partgebüsche utnhertrrend, hatte er Eugenie erblickt, zuerst aus und abschreitend tt, rhrein Ziinmer, an den erleuchteten Fenster»; vorüber; daitn ihre ganze schlalcke reize»tde Gestalt, wie sie an die Brüstung ihrer Veranda trat und die Lainpe im Innern des Hauses und der helle Vollinond draußen wetteiferte»», sie »nit einein eigenthlt»n-lichen Lichte zu übergieße»,, in welchein sie zehn« inal hinreißender, verführerischer erschien. Und dann nach langein Hiitüberstarren, ivar er ivie aus einetn wachen Trau»ne auffahrend geflohen, viel, viel Sch»nerz und Verzweiflung in der Seele! Und atn andern Tage, in den Morge»,-stunden nach einer unruhigen, langsam hin-schleichettden Nacht, hatte er seine AuSwande-rungspläne wieder aufgenommen. Er wollte fort. Ja, er halte es beschloffen. Er war es sich schuldig. Es litt ihtt nicht hier. Er lvollte nicht verkointnen in der Eiltsatnkeit, lächerlich in seinen eigeiten Augeti, zehrettd an einein unseligen Gedaitkeit, Über dem er, das fühlte er lebendig, zum Thoren, ztttn Wahnwitzigen werden konnte! Es mochte zehn Uhr sein, als er Alltner zu sich bescheiden ließ, utn sich ,nit ihm zu verständigen. War Allmer entschloffen, ihn zu verlassen, tvie es ttach der Aiuial^nte der Herausforderung von seiner Seite allerdittgs schie»», so wollte Horst sich von ih»n einen andern tilchtigen Mann vorschlagen laffett, dein er die Verwaltuitg seitter Besitzung üliertragen konnte. Mtner war nicht daheim. Horst besahl nun, skiit Pferd zu satteln. Er war von einer eigeit' thltmlichen Unruhe beseffeit, die ihn daheiin nicht rasten ließ. Er ritt durch's Dorf. . . draußen lenkte er seilt Thier auf den Weg ttach Falkenrieth. Es war eine Beschäftigung, Faltenrieth eintnal wiederzusehen. Ein gutes Stück des Tages ließ sich hinbringen »itit Uitter-suchungen, welche Wiederherstellungen die zunächst nöthigen sein wilrden. In läsi'igetn Schritt trug ihn der schivertnochige Nappe hin. Als er angekomtnen tvar, fa>td sich das Haus des Wärters vor der Brücke so leer wie dainals, als Horst zuin ersten Male hier gewesen. Gr inußte sür seineit Klepper selbst sorgen, und so führte er das Thier der Stallthür zu, hinter welcher er damals Eugeniens flüchligeit Fuchs nntergebracht. Als er die Stallthüre geöffnet, stieb er einen leisen Schrei der Ueber-raschung aus. Ait der alten Stelle, init dein--selben Daittensattel auf dein Rücken, stand der Fuchs Eugeniens an der Krippe und taute tviderwillig an eiliigen daliegenden Stroh-halinen. Horst fühlte alles Blut zu seinetn Herzen schießen. ..Sie da!" sagte er sich athetnlo» . . . aber ztigletch faßte er sich zu eiite,n kühnen Entschlüsse. Er.tvollte dies Zusatnltletttreffen benutzen, er suhlte, daß es ein unertneßliches Glück sür ihn sei, sich gegen sie aussprechen zu können In Thessalien waren die ottomanischen Truppen schon genöthigt, bei Trikola und La-risia mit den Ausständischen zu kämpfen und beträgt die Zahl der letztereil bereits mehrere Tausend. Die Griechen wurden zwar geschlagen; alier eS zeugen l)eide Treffen doch für die Ausdehnung des RevolutionS'Schauplatzes und sür die Menge der Betheiligten. Die Griechen auf der Insel Kandia haben losgeschlagen. Das Königreich muß lmn Wort halten und der Psorte den Krieg erklären oder es haben die halbamtlichen Athener gelogen, welche stets versichert, die Schilderhebul,g der Kandioten werde für die Regierung das Zeichen sein, den Kanips mit der Türkei zu beginnen. Alle Nöthei» der Pforte waren sttr Egypten nur willkommene Gelegenheiten, die erwünschte Selbständigkeit mehr ulld mehr zu erringen. So ist der Viceki^nig anch jetzt wieder bereit, Hilfe zu gewähren — alier nur unter der Bedingung, daß die Türkei nach Beendigung des l^rieges verschiedene Beschränkungen, namentlich in Betreff des Baues und der Unterhaltung großer Kriegsschiffe aushebt. Verinijchte Mchrichtei». (H u n g e r s n 0't h in Bengalen.) Den „Timoi" wir^ aus Bengalen — 22. Juli — geschrieben: „Die jetzige Hungersnoth ist ein fürchterliches Unglück. Man kai»n sich keinen Begriff davon machen, was ein Regenmangel in drei Saifonen für Indien bedeutet. Es bedeutet einfach Tod für viele Taufende. Die gegenwärtige Hungersnoth ist eine zehninal schlimmere als irgeild eine der bis jetzt dage-wesenen, Tausende sind bereits verhungert und wenn der Regen ausbleibt, wie dies leider zu besürchten ist, werden Millionen sterben. Ich glaube nicht, daß die Regierung den Druck, der auf ihre Hilfsquellen ausgeübt werden wird, ertragen kann. Es scheint ein grausamer Spott zu sein, daß England für die Bulgaren und Andere Geld sammelt, während seine eigenen Unterthane»» zu Tausenden Hungers sterben. Ein Flächenraum größer als ganz Frankreich ist mit Entvölkerung bedroht." (Die wirthschaftliche Lage Rußlands.) Aus Petersburg wird über russisches Wirthschastsleben während des Krieges Folgen^ des berichtet: Ein untrüglicher Barometer des kommerziellen Lebens im Innern Rußlands sind deffen große, alle Jahre wiederkehrenden Messen, dereil es ungesähr sechs gibt. Auf denselben, die vorzugsweise in Städten der mitt- . . . Aug' in Auge mit ihr mußte er ja eine Brücke zu einem ruhigen, freundlichen Ver-ständniß wenigstens finden, und das schien ihm schon ein unsägliches Glück zu sein. Schnell führte er seinen Klepper in den Stall und befestigte ihn in einer Weise, die sür ein friedliches Verträgniß mit dem muthwilligen Fuchs Gewährschast leistete, und dann eilte er davon, über die Brücke, dem Portal des kleinen Schlos-ses zu. Die Portalthür, tvelche von der Terrasse unmittelbar il» den ovalen Salon sirhrte, stand halbgeöffnet, aber der Salon war leer. Horst sah sich flüchtig darin um; dabei entdeckte er, daß die Thür nach dem weiß und rosaroth de-korirten Nebensalon nur angelehnt war. Er eilte hastigen Schrittes — die Schritte klangen in dem leeren Gebäude und aus dem knarrenden Parket laut hallend wieder — auf diese Thür zu. In dem Augenblicke aber, wo er sie öffnete und sah, daß auch dieser Raum leer war, vernahm er das rasche und, wie eü schien, heftige Aufreißen einer Thür in einiger Entfernung, einige Zimmer vor ihm, wie am Ende der Reihe von Gemächern, worin er sich befaild. „Bei Gott ... sie flieht vor dir . . . sie hat dich erblickt und will dir ausweichen!" sagte er sich mit einem Gefühl von innerer Demüthigung und Aerger und Verdruß, daß leren Zone des ausgedelinten Reiches abgehalten werden, strömten bis noch vor wenigen Jahren ungeheure Mengen von Rohprodukten und Fabrikaten aller Art aus allen Ecken und Enden des weiten Reiches zusammen, und die Kaufleute und Händler kauften dort ihren Bedarf für das ganze Jahr ein. Auf diesen Meffen fand stets ein höchst bedeutender Umsatz statt, denn für den Produzenten sowohl, wie besonders für die Käufer boten sie nicht unwichtige Bor« theile im Hinlilicke auf die beschwerlichen Ver-tehrSverhältniffe. Besonders wurde durch die Einrichtung der Meffen eine große Ersparniß an den in Rnßland, wo der ProduktionSort von dem Absatzpunkte ost hunderte von Meilen entfernt ist, fo enorm hohen TranSporlkostei» erzielt. Denn außer der großen Auswahl hatte der Händler den Vortl)eil, daß er seinen ver» hältnißmäßig geringen Bedarf nicht einzeln weither kommen zu laffen brauchte, was den Transport enorm vertheuert hätte und gleichermaßen konnte er die verschiedenen Artikel seines Eintauss zusammen und ans einmal an den Ort feiner Niederlaffnng unter seiner Obhut spediren. Seit einigen Jahren leidet der Bienenhandel an sich immer mehr fühlbar machenden Stockungen.theils in Folge mehrjähriger fchlechter Ernten, theils in Folge der miferablen Finanz-wirthfchaft der Regierung, theils in Folge der zahlreichen Bankerotte der städtischen und Agrarbanken, hauptsächlich aber in Folge der Unsicherheit der politischen Verhältnisse in den letzten Jahren. Die Messe von Charkow, deren son^ sttger Umsatz sich auf viele Mckionen bezifferte, verlief kläglich; von eben fo geringem Belange waren die Geschäfte auf der Meffe iu Kiew, wo 'Via der zugesiihrten Maaren trotz der weitgehendsten Zugeständniffe der Verkäufer nicht verkauft wurden uud zurilcktransportirt werdei» mußten. Von allen Meffen die weitaus wichtigste ist die gerade jetzt stattfindende zu Nowgorod; dieselbe beginnt unter höchst bedenklichen An-zeichen, und zwar mit der Bankerotterklärung erster Firmen im Betrage von vier Millionen. Auch wird soebci» die Zahlungseinstellimg des bedeutendsten Theehauses in Moskau mit mehr als zehn Millionen Paffiven gemeldet. Solche enorme Bankerotte ziehen natürlich den Sturz vieler kleiner Hänser nach sich, und so jagt eil»e Hiobspost die andere. (Aus dem jüngsten Berfafsuugs-staat. Das HauS Osman.) Die „Ajsemblse Nationale" vernimmt aus Konstantinopel, daß der abgesetzte Sultan Murad von dem Leide»,, welches seine Entfernung vom Throne nach sich seine Wangen sich hoch und zornig rötheten ... „aber es soll chr nicht gelingen, ich will sie jehen ... ich will zu ihr reden — das Haus hat nur den einen Ausgang — ziehen wir den Schlüffel ab, und sie ist gesangen!" Er ging zurück, verschloß die Portalthür und steckte den Schlüssel zu sich. Dann kehrte er in den Raulu zurück, den er verlassen hatte, schritt in den nächsten, ein ganz keines Boudoir mit alten verblichenen Seidelitapeten, in die allerlei Ehinoiserien eingeivebt waren; auch hier war seine Flüchtige nicht; er eilte weiter, in ein kleines, versallenes Badezimmer, und damit war die Zimmerreihe zu Ende. Die Flüchtige war nicht da, wohin war sie verschwunden? Keine Thür führte aus dein Räume, das Fen» ster ging nach hinten aus den kleiiien See hinaus, an dem Falkenrieth lag; da hinouS war keine Rettung gewesen! Hatte ain Ende der Eckschrank sie aufgenoinmell ... es wäre gar zu komödienhaft gewesen! . . . Horst stand einen Augenblick betroffen und zögernd da, ehe er die Hand nach der schmalen dunkelgebohnten Thür des Eckschrankes ausstreckte . . . danli streckte er sie aus, aber die Hand zitterte, als er es that, sein Gesicht entfärbte sich dabei, und doch, er riß die Thür auf und athmete überrascht ties und wie erleichtert auf. „Es war kein Wandfchrank.^ Das Ding gezogen, vollkommen geheilt sei und gleichwohl mit seiner ganzen Aaniilie in dem Schiragan« Palaste aus das Strengste gesangen gehalten werde — daß die Regierung des neuen Sultans sich sogar, jedoch allerdings vergebens, bemüht hätte, einen geistlicheir Richterspruch zu erwirken, liach welchein Murad aus dem Wege geräumt werdeu sollte — daß die Mutter des llnglücklichen. die Sultaniil Valihe, die über ihl» mit der zärtlichsten Sorgfall wache, deshalb schon wiederholt mit harter Verbannung bedroht worden — daß endlich Murad selbst sich aus Verzweiflung schon erboten, in aller Form abzudanken, wenn maii it)m nur die Freiheit scheiiken und ihn nach irgend einem srem-den Staate auswandern lassei» wollte. Die „Affemblve Nationale" versichert, daß ihr diese Mittheilung von der zuverlässigsten Seite zugegangen. (Krieg. RumänischeZnst ü n d e.) Die Lage in Rumäiiien ist eine tiesernste. Man fragt sich, womit die Kosten dieses Feldzuges gedeckt werden sollen. Der Handel liegt danieder; die sehr ausgiebige Ernte findet keinen Abfluß, da die Russen die Donau versperrt haben nnd nicht abzusehen ist. wani» sie dem Haiidel wieder wird eröffiiet »Verden können. Begreiflicherweise gelten die Steuern und die aiideren Staatseinkünfte, welche beinahe aus-fchließlich von der Agrikultur abhängen, schwer ein. Die Armee leidet trotz aller Requisitionen doch am Nott)wendigsten Mangel. Bis jetzt isl dieselbe zwar guten Muthes, aber es ist fraglich, ob sie den Strapazen eines unter so mißlichen Verhältnissen unternommenen Feldzuges gewachsell sein weide, ohne nach den ersten Zusammenstößen den moralischen Halt zu verlieren. Finanziell ist das Land auf viele Jahre ruinirt. Außer dem unausbleiblichen Anlehen (Hypothekar-Anleihe zur Garantie deS Papiergeldes) wird nach dem Frieden die Abrechnung der Requisitionen ein hübsches Sümmchen re-präsentiren. Man sagt, daß der betrejsende Betrag schon 60 Millionen Franken übersteigt. Ist auch diese Ziffer vielleicht stark Übertrieben, so wird sie doch iii wenigen Monaten bestimmt erreicht sein. Rechnet man dazu das verlorne ulid abgenützte Kriegsmaterial, den Schaden, welchen die Städte Giurgewo und Kalasat und das ganze »valachische Donau-User erlitten haben, so kann man die direkten Kosten des Krieges aus 170 Millionen Fr. veranschlagen. Dazu kommen noch die indirekten Verluste an Arbeitslast, welche die Agrikultur uud der Handel erleiden. Nach Allem sieht man, daß der Änsatz war aus eine Täuschung berechnet. Es war eine geheime Treppe, die, schmal, gewunden, in die Höhe sührte. Also konnte die Flüchtige nicht entwischt sein, nur weiter in ein oberes Stockwerk entflohen. Horst stllrinte die Stuseii hinanf; er gelangte an einen Absatz, wo zu seiner Linken eine Thür in die Entrejolgemächer führen mußte . . . jetzt, wohin follte er sich wenden? hatte sie sich in diese Gemächer hineingeflüchtet oder weiter hinaus ganz nach odeii, in die Man' sardenziinlner, zu denen die Treppe wahrscheinlich weiter sührte? Er stand einen Augenblick schwankend . . . dann war es ihm, als höre er obeii, über seinem Kopse ein Geräusch, und hastig, athemlos stürmte er weiter, die gewundenen, unter seinein Fuß knirschenden Stufen hinan. Aber nicht dahin kain er, wohin er zu koinmen glaubte, aus einen Vorplatz, der zu einer Reihe Mansardenräumen führte; er sah plötzlich über seiliem Kops die Decke, in dieser Decke einen viereckigen Auaschnitt, in diesem Ansschnitt eine ihn schließende Klappe, die sich eben senkte, um die Durchlaß gewährende viereckige Oeffnung zu schließen. Im Eifer, im zornigen Sturm seiner Verfolgung, fuhr er lnit beiden vorgestreckteii Ar-nien wider diese Klappe an, schleuderte sie empor und stand, bevor eine Sekunde vergangen, Rumänien« im Verhältnib zu seinen Mitteln kein geringer ist. Natürlich drängt sich Jedem die Frage auf: aus welchen Ersatz kaitn man im Falle eine» glitcklichen Ausganges hoffen? ((Sesundheitspflege. Gefähr» liche Kinderwagen.) Da Verdecke der Kinderwagen mit Bleifarbe bestrichen sind und debhalb schädlich aus die Gesundheit der Kinder einwirken, so hat das Berliner Polizei-Präsi-dium einen Kommissär damit beaustragt, die Geschäste genau zu kontroliren, welche derartige Waaren feilhalten. Der Beamte hat in der abgelaufenen Woche täglich die ihm übertragene Pflicht erftlllt und da, wo er die bezeichneten Waaren vorgesunden, aus irgend einem Theil, welcher den weiben Al»strich trug, ein Stückchen ftr die Untersuchung herausgeschnitt^'n. Bei der auf dem Berliner Reichs-Gesundheitsamt vorgenommenen Untersuchung hat sich nunmehr herausgestellt, daß sast alle Theile mit giftiger Farbe bestrichen waren. Dieses ausfallende Er-gebniß hat das Polizei-.Präsidiuni in erster Linie veranlaßt, die Waaren mit Beschlag zu belegen, in zweiter aber die Angelegenheit zur Weiterversolgung der Staatsanwaltschast zu übertragen. Ferner hat sich die Behörde veranlaßt gesehen, das Neichs-Gesundheitsa»nt zn ersuchen, ihr einen Chemiker zu stellen, welcher im Verein mit dem betreffenden Polizei-Kom-missär auf dem jetzt stattfindenden Jahrmarkt die verdächtigen Waaren an Ort und Stelle auf schädliche Substanze»» prüfen soll. Die Reichsbehörde ist dem Wunsche nachgekommen. (Weltstadt. — Zum Elende in W i e n.) Viele Klagen hat das Äsylhaus in Wien schon vernommen schreibt die „Deutsche Zeitung" — aber keine erschütterndere, als die eines Weibes, welches sammt seinen drei Kindern dieser Tage im Asylhause eine Zuflucht IUchte. „Den ganzen Tag hindurch irrte ich nlit den Kindern durch die istraßen und Felder herum, es wurde Abend, wir hatten noch inchts gegessen. Wir kommen zum Arsenal, ein Zu. sammenlaus von Menschen läßt uns näher treten. „Was gibt'S?" „Einer hat sich ausgehängt!" Ich trete näher, erblickte den Erhängten, es ist — mein Mann!" Und die Ursache des Selbst» Mordes? Der Mann war Fleischhauergehilfe, war, ohne Verschulden, Dank dem schlechten Geschäftsgänge, brotlos geworden, koilnte keine Stelle finden, hungerte und erhängte sich. Der Mann isl todt, Mutter und Kinder sind im Asylhause. Wie lange wird es währen, und selbst die Pforten dieses Hauses werden sich den Unglücklichen verschließen müffen! Es sind herz- in dem obern Raum, in den die Oeffnung führte; zugleich fiel mit einem heftigen lauten Gekrach d»e stürmisch aufgeschleuderte schwere Klappe zurück und iil den Durchlaß hinein. Horst sah sich il» einem runden, eisörmig über ihm gewölbten Raum, der sein Licht von oben erhielt; er sah vor sich Eugenie stehen und fühlte sich vor Aufregung, Verwunderung und Bestürzung völlig sprachlos. Die Verwunderung, die Bestürzung wuroen verursacht von dem Anblick, den ihm das jultge Mädchen darbot. Ihr Gesicht war dunkelroth und wurde dann leichenblaß, bleich wie der Kalk an der Wand hinter ihr . - . sie streckte beide Arme vor, sie lallte ein paar unverständliche Worte, sie ließ dann die Hände sinken, sie schlug sie vor's Gesicht, als ob sie einen fürchterlichen Anblick von sich abwehren wolle, sie verrieth in jeder ihrer Bewegungen einen Zustand, als ob sie sterben wolle vor Angst. Horst stand mehrere Minuten lang stumm und ohne eine Silbe hervorbringen zu können vor diesen Symptomen einer unerklärlichen Er-schütterung. (Aortset>uttg folgt., zerreißende Szenen, welche sich vor diesem Hause fast tagtäglich abspielen. Das Haus ist groß und geräumig und doch zu klein, nnl alle ausnehmen zn können. Viele müssen zurückgewiesen werden. Der Hausvater ist human, die Sicherheitswachleute nicht minder; nicht mit unsreund» lichen Worten, sast bittend wird den Ueber-zähligen gesagt, daß heute kein Raum mehr srei sei, sie mögen sich daher entferneil — und doch zu welch' gereizten, erbitterten Worten seitens der Abgewiesenen kommt es da, welch' verzweifelte Worte muß man oft hören! „Nun gut, wenn es hier nicht geht, so gehe ich zum nächsten Baum, zur Donau I" Und es sind nicht bloße Worte, leere Drol)ungen, mehr als einer jener vielen Unl'ekanilten, deren Leichen an irgend einem Baume erhängt ausgesllnden oder von den Wellen der Donau ans User ge-schwemmt wurden, beweise»^, daß es furchtbarer Ernst war. Und mit welcher schauerlichen Ge-lassenheit man den Todesweg antritt! Die Worte „nun gut, so gehe ich zur Donau" werden mit der nämlichen Gelassenheit gesprochen, mit welcher man einst sprach: „Finde ich hier keine Arbeit, so wird es anderswo sein." — Heute aber findet selbst der Bravste, selbst Jene, die ein „gangbares" Geschäst haben, nur schwer Arbeit, llnter Jenen, welche das AsylhaitS beherbergt, sittdell sich auffallend viele Fleifch- hauergeHilfen mit guten Zeugnissen.--Der Vater ist todt, die Mutter mit ihren Kindern im Äsylhause. Wie lange? Was dann? (Sternkunde. MalS in der Nähe der Erde.) Bewunderer des Sternenhimmels werden aus eine schöne und seltene Erscheinung aus-merksanl gemacht. Der Planet Mars koinmt ailfangs September in Opposition mit der Sonne, wobei er der Erde sehr nahe kommt — etwa bis 7 Millionen Meilen. Der Abstand unseres Nachbarn Planeten wird nur selten so klein und es ist dies die kleinste Eiltsernung von der Erde in diesem Jahrhundert. Mars erlangt daher in dieser Opposition eine außerordentliche Helligkeit. Schon jetzt übertrifft er den Jupiter bedeutend an Glanz. Gegen 9 Uhr Abend» geht er aus und man sieht ihn liald daraus am östliche>i Himmel tief unten an» Horizonte, etwas südlich vom Ostpnnkte, in Hellem rothem Lichte leuchten. Gegen 2 Uhr Nachts steht er im Meridian. Wegen der außergewöhnlich güilstigen Stellung wird dieser Planet von den Astronomen steißig beobachtet werden. Berichte. ^ (Brauerei^) Dem Fachblatte „Gam> brinus" zusolge hat Herr Thomas Götz im verflossenen Jahre 15,776 Hektoliter Bier gebraut. (A n k a u ss g e n e h m i g u n g.) Der An-kaus betreffend 127 Geviertklaftern des Stadt-pfarr-Grundes sur die hiesige Sparkasse ist vom Gemeinderath, vom Patronat und von der Statthalterei genehmigt worden. (Für arme Schulkinder.) Im Bade Neuhaus wurde eine Tombola zum Besten armer Schulkinder abgehalten und belauft sich der Ertrag auf l 15 st. (Nicht versichert!) In Gorenzenberg, Bezirk Pettau, sind das Wohnhaus, Tenne, Stall, Prejse und Keller des Grundbesitzers Johann Welseck abgebrannt. Der Beschädigte war nicht versichert. (Volksschule. Für Wiedereinführung der PräINie n.) Die Bezirks-Lehrerkonserenz in Cilli hat sich für die Wiedereinführung der Schulprämien und für Betheilung möglichst vieler Schüler mit nützlichen Büchern ausgesprochen. Die Schulbehörden sollen veranlaßt werden, für jcde Schule einen Staatspreis zu erwirken und soll denselben der fleißigste und sittsamste Schüler bei seinem Aus-tritt empsangen. (Konzert.) In Luttenberg haben Kunst, freunde des Ortes und der Nachbarschaft ein Konzert gegeben, dessen bedeutender Reinertrag jenen Gemeinden der Steiermark zufließt, welche im vorigen Monat durch Hagel geschädigt worden. (Giftmord-Versuch.) In Ober-Go-ritzen wurde am 22. August der Grundbesitzer Joses G. verhastet, welcher auf das Frühstück Gift gestreut, um sein Weib und seine zwei kleinen Kinder zu tödten. Aerztlicher Hilfe, schnell angewandt, ist es gelungen, alle Drei zu retten. (Ein Felddieb zu Wagen.) Der GeuSdarmerie von Kranichsseld ist es am Diens-tag Nachts geglückt, den Grundbesitzer Vincenz Sch. in St. Nikolai zu verlMen, als er einen Wagen, voll Haser nach Hause brachte. Das Getreide, welches Sch. auf den Feldern von Lendorf zusemmengestohlen, wurde in Beschlag genonnnen. (Blitz und Brand.) Am Freitag halb 6 Uhr Morgens schlug der Blitz in das Woh,»-haus des Grundbesitzers G. Petschnik (Gemeinde Tresternitz) und verursachte einen Brand von beträchtlichem Schaden. Der EigelUhümer, welcher sich vorige Woche seinen Fuß gebrochen, hat in den Flammen seinen Tod gesunden. (Ehrenbürger.) Die Herren ReichS-raths-Abgeordneter Konrad Seidl und Landes-gerichts.Rath Franz Kokoschinegg sind von der Vertretung der Stadtgemeinde Windsch.Feistritz zu Ehrenbürgern ernannt worden und haben ihre Diplome bereits empfangen. (Gründungsfest.) Die Musikkapelle der Südbahnarbeiter, welche nun schon zwöls Jahre besteht, feiert am S. Sep/ember in der Götz'schen Bierhalle ihr Gründungsfest. (Feuerweh r.) Anfangs September findet in der Götz'schen Bierhalle das Grün-dungssest der hiesigen Feuerwehr statt; der Reinertrag wird dem Unterstützungssond gewidmet. (LandwirthschastlicheAusstel-lung in R a d ke r sb u r g.) Bei dieser Ausstellung (29., 3tt. September und 1. Oktober) kommen zur Vertheilung: sür Pferde und Fohlen 22 Preise im Betrage von 480 fl. in Silber — sür Rinder 40 Preise im Betrage von 600 fl. in Silber — für Schweine 14 Preise im Betrage von 20 Dukaten — skr Geflügel 7 Preise im Betrage von 22 fl. in Silber und 1 Dukaten — sür bevölkerte Bienenstöcke mit beweglichem Baue 12 Preise im Betrage von 24 fl. in Silber und 2 Dnkaten — für Bodenprodukte 29 Preise inl Betrage von 51 fl. in Silber und 12 Dukaten für thierische Produkte 15 Preise im Betrage von 35 fl. in Silber — sür im Ausstellungsgebiete versertigte Maschinen und Geräthe 6 Preise im Betrage von 50 fl. in Silber. Außerdem sind den Preisrichtern zur Verfügung gestellt: 10 silberne StaatSpreis-Medaillen, 6 silberne und 6 bronzene Gesellschaftsmedaillen und die erforderliche Anzahl von Anerkennungs^DipIoinen. Am 30. September !)tachmittags findet ein Trab-wetlfahren sür Zuchtstuten, ein Konkurrenzfahren nnd ein Bauernrennen aus ungesattelten Pferden statt. Letzte ^ost Rodtch nnd MoUinary find von den Türken um strengere Grenzbewachaug ,r-sucht worden, um den Aufständischen die Zufuhren abzuschneiden. Die aufständischen BoSnier haben mit den ottomanischen Truppen im Tscherkowna-g»birge, bei Novigrad und Dirilaa gekämpft« Die zersprengte Schaar d-S DeSpotovitsch sammelt sich wieder nnd zählt ilMN» Mann. Die Grnndherren in BoSiiieii wollen im Uerein mit der mahom^dtiuischen Bevvl-kernng ein großeSKorpS gegen Serbien auf-steUe«, wenn dieses den Krieg erklärt. Kaiser Alexander verlangt entweder unbedingte Mitwirkung deS rumänischen Heeres oder Entwaffnung desselben. Die Kämpfe beim Schipkapaß dauern fort, die Verluste stnd auf beiden Seiten ungeheuer . Course der Wiener Börse. 35. August. kinheitliche EtoatSschuld Treditaktien . . 185.25 in Rot?» . 6.'j.7ü London . . 120.25 in Sil'^er . 66.3(1 Silber .... 105.40 GoldreiUe .... 74.95^ Napoleond'or . . 9.64'/, Iv60er St.-Anl..Lose 112.— k. t. Münz-Dukalen 5.72'/ Vankaktieu . 831.—^ 100 Reichsmark 59.10 Nr. <;47k> (S77 Kundmachung. Vonl Stadtrathe Marburg werden aus Anlas; inehrerer unter den Pferden des k. k. 15. Hllßaren-Negimeutes vorgekommenen Rotz-trailkheitsfäUe, alle Pferdehalter hiemit gewarnt, die Beschlagbriicke in der Kavallerie-Kaserne in der Magdaleila-Vorstadt zu benützen. Alle StaUungeil, insbesondere jene, wo KavaUcne-Pfu'de des 15. Hußaren-Neginlentes bequartiert waren, sind nnt heißer Lange rein zil waschen mid zu weißigen. Gleiche Vorsichtsmaßregeln werden auch bei allen anderen ÄaUttngen, in welchen fremde Pferde eingestellt zu werden pflegen, für die Dauer der Seuchengefal)r, sowie überhaupt die größtmöglichste Reinhaltung der Pferdestallungen und die sorgfältige Vernleidung unnöthiger Berührllng nnt fremden Pferden empfohlen. Marburg ain 22. Äugust ltt77. Der Bilrgermeister: Dr. M. Neiser. Nr. (978 Äundmachung. Am September 1877 Vormittatjö von 11 liis 12 Uhr findet beim Stadtrathe Aiarburg zu Folge Gkmeinderaths-Brschlussts vom 16. August 1677 eine neuerliche Verpachtung des stätitlichen I^^endgefäKeS für die Zeil vom 1. Jännrr 1878 bls- Ende Dezember 1860 im Wege der öffentlichen Versteigerung statt. Hiezu werden UnternehmungSlustit^e mit dem Beifügen eingeladen, daß der grgenwärtige Pachtlieirag für dieses Gefälle mit 700 fl. als Ausrusspreiö an^zenommen wild und vor dem Anbote eut 10"/a Vadlum zu erlegen ist. Die Lizitaiions-Bedlngnisse können täglich während den AmtSstunden hieramtS eingesehen werden. -^arburg am 21. August 1877. Der Blirgermelster: Dr. M. Reiser. Der sreiwill. Feuerwehr sowie alik» Fttund«» und Brkanntrn der lieben Stadt Marburg zu meinem Scheiden ein herzliches Lelicwohll (974 Alois Hoinig. MZiii ? s und eil» werden aufgenommen bei Für Kaullnternthmer uad Haasherrc« I Schöne billige GneiSplatten fiir Trottoir, Sockeln, sowie sür ord. Pflasterungen und Kanals deckplatten zu haben bei (986 Johann Kellner in Windisch-Feistritz. Zwei Aimme» mit schöner sind mil oder ohne Möbel zu vermiethen und sogluch zu beziehen. (980 Auskulist in der Expedition dieses Blattes. Zu verkaufen: (970 Kutschierptiaeton, ^^room, Schlitten, Fuhrwägcn und -Schlitten, Fuhr- und Kaleschgeschirre^ Pferdedecken ie. Pobeischerstraße Nr. 14 neu. Verkauf. Wegen WohnungSveränderulig werden mehrere runde Tisctic, Bänke nnd ein Glskasten sofort verkauft im Hause Nr. 75 in der Draugasse. _(983 k«ii kerre« lisulleiileii ömxsellle iek miek desteu als Vertreter melirerer soliiler unil lei-stünsslAIiißer USuser. jSOl»nrK»«t ttanös!8-/^gvntui'gv3okäft in llilarburg Dra-uAtlsso, iVlautlllmus, 1. Ktoelc. ?^atürliok08 (975 ZltterviUissr. Das 1<'t'ik:<.1rivti»kaI1or liiti.er^klssvl' «ictl auvll iiu Wiutorlcurvn im lla^usv desomlsrZ eixntzt), ist vin altliöv/iilirtss, mild viöllllvNtlos uncl anllüsLiitlss IlsillnittvI. 1ÜS i)vs8e>vü1nt es sicl» 1>isrdvn dvr LvtivvanjLörslZkl^it., sv^io «.Is lIutLi-stütisun^Zmittöl t)si und audoisu liursn. Von den tisrütuntosten ^uturitiitvll wird es ^e^vn div der (-sivt^t und der Lts1utcr«.nk-lioit 8u (»rundo Ueßseuden Voriinderun^eu des Ltvt?' wselissiL enixivklen. Oisgeg ^üvs leistet dasselbe in Icleinsn (rltl^sn, ot^ne dnss eine l^osoudere Diiit oder eine llntvrlirel^liunß^ der lieruts^vselittttö vr-tordvrliod ist. „1>k».s 1?'rie(lrio!^s1ia1l6r Wllsssr ASliürt durcti ssi> uen ILoedsttli!-, Iiner»I(jU6l1s lür einen waiiren Lvkat?., dessen kvker >Vert!t von tledvin anerknunt erden muss, der durcd den Uet^rauoli die tretlliotieu ^irliunxen des Wassers Ilennen xelernt dat.'' ?rvf. vr .ßu«tu« von ^ivbix. Vis LruQUvuäiroktiou 2U rrisäriodsdall dei 1Iild1)urß^dausen. «Sie I^rsis einer ^lasedv I^r. — liaden bei ^nton llolvn? in »ilai'liui'g ______NkgistrlttsßsbitUlie. Z. 7iiöS. Exekutive (335 Reatttüte« Bersteige»tt«g Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l.D.U. wird bekannt gemacht: ÄS sei über Ansuchen des AushilsSkassevereineS Marburg die exekutive Versteigerung k^er dem Johann und der Anna Beuedltter gehörigen, gerichtlich auf 32770 fl. geschätzten Realität Urb. Nr. 11 aä Prischnighof bewilligt und hlezu drei Feilblelungö-Tagsatzungen und zwar die erste aus den 4. August, die zweite auf den S. September, die vrnte aus den «. «Oktober 1877, jedesmal Vormittags von 11—12 Uhr im ^tmlSzimmer Nr. 4 mit dem Anhange angeordnet worden, dah die Psand-realität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über den SchaßungSwerth. bei der dritten auch unter demsellieu hintangegrben wird. Die Lizitationöbcdingnisse, wornach insbesondere jeder Lizilai^t vor gemachtem Anböte ein 10-/0 Vadium zu Handel» der Lizitations-Kommilsion zu erlrjjen hat, soivie SchätzungS« PiotokoU und Grundbuchs Extrakt kölinen in der dieSgerichtlichen Negistratur eingcseh-t, werden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 29. Mai 1877. Gill große Porthic KW ist bei Huben. zu (984 Wohnung mit 2 Zimmern, Kabinet, Küche und Keller im 2. Stock ist mit 1. September zu vermiethrn. Anfrage bei Herrn Kokoschinegg. (972 Parterre-Wohnung in der Mühlg^'sse mit und Gartenantheil ist in der Tegetthoffstraße 3 Zimmer, Kilcht, Speis zu vermieihen. Anfrage Nr. 35. (963 Für Damm! Kleider:e. jeder Ärt nach der neuesten Fa^on werden bei ergcbenst Gkfertigler nur zugeschnit« ten sowie verfertigt; auch werden Damen in diesem Fache b'Uigst unterrichtet. Daselbst wird auch feine WeiHstickerei angenommen. 9S6) Hochachtend Carotine Dausn. _Tfgelthoffstraße Nr. 18, 1. Stock. Lili Einspänner, auch zum Zug zu verwenden, ist zu verkaufen i" per Tegetthoffstraße Nr. 35. (962 Bäckerei (968 zu Pragerhof im ehemals Erkner'schen Gas^hanse vom 1. September ab zu verpachten. Näheres beim Eigenthümer daselbst. FSffer weingrün, 5- und Iv-eimrige zu haben in Schraml's Ketterei, _Tegeithoffstraße 47. _(967 Tehp einträgliche Ledeeer« Realität in Zvberfteiermnek ist zu verkaufen. (900 Nährres im Comptoir des Blattes. Zn verkaufen: Mehlstellagen, Ladelstellagen, Budel, und Dezimalwagen. Adresse im Comptoir dieses Blattes. (971 Mehrere Wohnungen in dem neugebanten Hause nächst dem Bahnhofe mit 3 und 4 Zimmern, Kitche, Speis, Keller, Holzlage und Gartenantheil sind noch zu vermiethen. Beziehbar mit 1. Ottober. Anzufragen in der Bttrgerstraße, bei Herrn Schärer._(982 1 schön mill^lirtkö Zimmer im 1 Stock ist sogleich zu vergeben. (840 Anfrage Domplatz Nr. 6. Dampf« «.Wamenbad i« der Kürntnrr-Vorftadt täglich von V Uhr Früh l,is V Uhr Abends. 106) Alois Schmiderer. Verstorbene in Marburg. 13. August: Wttnca Anton, BuhnschlosserSsohn, 4. I., Reue Kolonie, DiphteritiSi 19.: Hoffmann Äon-stunzia, Private, 72 I., Bancalarigasse, Apoplexie; 20.: Mitte regger Sofie, Kasseefiederstochter, 16 Mt., Rath-hauspla^, Äettchhttstett; !iö.: Andrekovitsch Wilhelm, Südtiahttbeamter, I.. Mühlgasse, Magenentzaiidung; 2:^.: Neudauer Maria, Dienstmagdtochter, 7 T., Sofien-platz, LebettSschivöche; Wag ran dt Alois, GlasermeisterS-söhn, 4 Ä., Viktringhofgassc, Diphteritts; Martinez Johann, HauSbesitzeröiohli, 4. Mt., Klößergasse, Magen-Darmkatarrh; 2ij.: Wagr an dl Johanna, iStasermeisterS-tochter, 10. I., Vitlriltgl)ofgasfe, DiphterltiS; Dirnb erger Krunzleka, Bai)nschiosjerStchchter. 4 T., Nene Kolonie, LebenSichmache: Dentschmann Ätsela, Wa»se, 2. I., Mel1»ngerstrahe, Zehrfielier, Krank Amalm, Bahnarbeiters-tochter, 2 M., Melllngerstraße, Lungenkatarrh; 24.: Kirche? tzranz, Uhrmachergchllse, 24 I., Tegetthoffstrahe, Lungentulierkulose. «ttantworiliche Redoktio«, Druck und B,r1ag von Eduard Sauschitz iv Vtarburg. Marburg, 2b. Aug. (W o che« m u rt»s p r«> se.) Wtizen fl. 9.60, Korn st. 6.20, Gerste fl. 5.20, ^aser fl.L.10, Kukuriiß fi. ö.ü0. Htrsc ft.0.—, Heiden fi. 6.30, Erdäpfel f!. 3.10 pr.Hktltr. Kisolen 16, Linien 30, Erbsen 23 kr. pr. Klgr. Hirsei'rein 14 kr. pr. Liter. Weizengrie« 26. Mu!»dmehl 22, Semmelmehl 20, Polentamehl 13, Rindschmalz fl. 1.20, Schweinschmalz V0, Speck frisch 75, gl räuchert 86 kr., Butter fl. 1.10 pr. Ätgr. Eier 2 Lt. 5 kr. Ruidfleisch 48, Kalbfleisch 52, Schwtittfle»sch jung 55 kr. pr. Klgr. Milch fr. 12, aliger. 10 kr. pr. Ltter. Holz hart geschwemmt sl. L.00, ungeschwemmt fl. 3.20, we»ch geschwemmt fl. 2.70, ungeschwemmt st. 2.V0 pr. Kbmt. Holzkolilen hart fl. 0.90, welch 60 kr. pr. HMt. Heu 3.50, Stroh. Lager st. S.l>0, Streu 1.90 pr. 100 Klgr. «.«St. G.