Nro. 104. Leopold Cgerische LaibacherZeitllllg Frey tag den 26. Dezember, 1 8 o 0. Auf die Ankunft Sr. König!. Hoheit, des Erzherzogs Karl, bey der Armee. Von einem alten Grenadier. -------— ......"» , «»»>»»». Er kömmt! - Er kömmt! - und alle Herzen wallen I h m zu — und manche Thräne strömt Dem Kommenden; geliebt, gewünscht von allen Kömmt Er — Karl, der Geliebte kömmtl Mit Ihm kommt Muth, und inniges Vertrauen Auf angestammte deutsche Kraft — Aus jedem Blick sieht man die Freude schauen: Denn K «rl ist 's — der neue Heere sckaft! Mit I hm sah uns die Welt gleich Donnerwettern Vcy Amberg iu der wilden Schlacht -Die Drohungen der Francken nieder schmettern ->. VernichtM Iourdans stolze Macht! Mit Ibm erkämpften wir auf Ostrachs Höhen UnS neue Lorbeern — muen Ruhm! Mit Ihm ficht man uns wieder siegen gehen — " Und retten Deutschlands Heiligchnm j ' ? ^Hrlegsbegebenheiten. 5 Nach weiter« von Sr. königl. Ho-hei'd?m Erzherzog Iohnnnausdcm ^ Ha'iv5quartierenStraßwalchen,Völ< ! kcnnark, nnd Schwanstag vom »4. hls 17. eingesendeten Anzeigen, hat der Feind am 14. seine Attaken auf unsern lmkcn Flügel fortgesetzt, zn-gieich^aber in derselben Nacht beyLau-fcn, den Salzafiuß mitZz Kolonnen passirt. Obschon unserer Seits die Posizion am linken Salzastuß behauptet ward, so fanden doch Sr könlgl Hoheit, um nicht demFeind Gelegenheit zn geben, die Kommunikazion mit dem innern des Landes zu unterbrechen, rath-lick, die Armee über Neumark, Frankenmark nach Schwanstadt zurückzuführen. Vey Neumark kam es zu ei« nem Gefechte der Arricrgarde, welche sich zwar bis Mühlkamp vor Frankenmark zurückzog , jedoch den ihr obge-lcgenen Zweck erfüllte, die schnellere Vorrückung des Feindes , uud die Beunruhigung der Armee wahrend ih-rcm Marsch, zu hindern. Und als <3e. könlgl. HohcitdenF. M. L. Kienmayer mit seiner unterhabenden Division am 17. zur Unterstünung der Arriergarde bey 'Frankenmark vorrü-chen ließen, blieb der Feind stehen; es ist nun zu erwarten, was weiter erfolgen wird. Ans Italien zeigt der General der Kavallerie Graf Vellegarde zan. er siabe von dem Generasmasor'? unter dem Hauptmanne Sandra nach Au, und weiter auf der Strasse nach Eschenlock und Ettal ab. Der gesagte Herr Oberstlieutenant bemächtigte sich deS Dorfes Au gestern um 5 Uhr Morgens, und nahm i Sergent, ?'Korporal und zo Gemeine gefangen, welcke in das Hauptquartier abgeschickt werden. Wallersee, den 6. Dez. Gest-rn um halb 5 Uhr Abends wurde Wallrrsee mir Sturm angegriffen , und um 5 Unr war es ! ereitK forcirt, »f.i^d'-m nickik mehr, dann ? Kanonenschüsse si?minb ge- s gen 2^0 Mann stark ergriff sogleich d^e Flucht, und hinterließ nur , Verwundeten und 2 Gefangene. Die Landesschülzenkompagnien von ! Otemach und Ämras haben unter ' Anfühulg des Herrn (Zchüyenma? zors Grafen von TaxiS und Herrn Hauptmanns von Mörl bey diesem Angriffe gemeinschaftlich mit dem k. k. Militair mitgewirket, und das ungetheilte Zeugniß desselben über ihre Verettwilligkeit und ihren Muth fich erworben. Abschriftschreibens bes k. k. kommandirenden Hrn. F. M. L. Freyherr«^ v. Hiller an die k< La,ldesvertheldigungssHofkom-mlssion 66. Innsbruck am ,5. Dezember. Was ich heute mittelst Kourier von dem in Italien en Chef kommandirenden Generalen der Kavallerie Exzell. erhalten, gebe ich mir die Ehre Eueren :c. in folgendem Auszuge mitzutheilen: „ Während die feindliche Hauptstärke noch immer bey Breftia, Lonato und Monte Chiaro aufgestellet ist, suche ich die Verbindung ,n dem Vologneflschen mit Ferrara und Aütona herzustellen. „General Sommariva ist bereits über Pesaro nach Rimini vorgerückt, hat die aus Cisalpiniern be- standene dur-5 fraizosss. Kommandanten angeführte Vesayung dieser S7äote nach einigem Widerstände entwarnet, und dabey ,5 Kanonen nebst eincm großem Vorrath an Gewehre und Munition erbeutrs, und wird bereits Rav na, Cescna und Bologna besetzt Haben. Herr General Schusteck ßat bereits Argento und Vastia beseyt, und streifte bis Lugo und Imol«. Freyher v. Hitler, Feldmarfchall - Lieutenant. Schw atz, den 13. Dez Vermög eingelaufenen Anzeigen waren es die 3 Gericht Kitzbichli-schen Schüycnkompagnien unter den Hauptleuten Reischer, Wieshofer und Geißl, welche gemeinschaftlich mit einer halbe» Kompagnie vom k. k. Infanterieregimente Wcnzl Kolle-redo am 22/ d. den wichtigen Vo-sten Windhausen mit Standhaftig-. keit behaupteten^ und durch »brununterbrochenes Feuer', den Feind f seine wiederholten Angrisse auszui geben, zwangen. Gedachte 3 Kompagnien haben bey diesem Anlasse beynahe ihre ganze Munition verschossen, und sich durch ihren Muth und Entscblossenhelt .den Beyfall der hohen Generalität erworben. Sicilien. Neapel, den zi.Nov. Nb-ndS am 25. lief im Hiessgen Hafen ein Englisches Kriegsschiffmit der Nachricht cin, daß augenblicklich Schisse seiner Nation mit einem Konvoy Transportschiffen anlangen werden, die i"r Vertheidigung des Königreichs Neapel 22000 Engländer am Borde haben, i Kaum hatte die Regierung diese Nachricht erhalten, so gab sie glcick Befehl, die Quartiere in Bereitschaft zu hal-tch Rilnini' wirklich bemeiftert,"!rvvon sich erstere ai'.f Diskretion ergeben hat, ^ daß die gefmmnto «^rsilMng gefangen wurde. DieGtabt Nimi-ni wurde -am tjal<üich?n Tage vom Major LttieMrg. überfallen, und Geilte «ach geringen Wiederstand das nämliche Gchicksalmit der erstell. Zn diesen beyden Städten fielen mbft einer großen Menge Munition und Flinten 14 schwereKanoncn in unsre Hände. Der General Somma-riva, welcher auf den 3. bestimmt i hatte, sich der Städte von Ces n« und Ravenna zu bemeistern, hat vorläufig den General Spannochi von Foligno, nach ToSkana deta> schirt. Vom' 13. Dezember. Der General Baron Schuftes wachet immer auf dem Nicderpo Eroberungen. 5 Nach Versicherung des Besitzes von Vonadeno, deta>5 schirte am et loten den Oberst-, lieutenant Monfayy mit dem Rittmeister kuciensky von Nauen-dorf Hussaren mit zwey Kolonnen 5 sich der am Panaro liegenden Stadt Finale zu bemächtigen, welche von einer dritten aufdcm entgegengesetzte»' Theile dieses Flusses postlrten Kolonne sich von dieser Stadt Meister mach-ten^dem Feinde 5a Mann Gefüngeue abnahmen, und viele tödteten. Unser Verlust besteht in 12 Todten und 23 Blesslrten. Besagter Oberstlieutenant Moukatzy belobet sehr den Muth unsrer Truppen, worunter sich ^ , besonders die Pioneurs hervorgccha»' haben.Während diese Kolonnen inbe-meldeter Eroberung begriffen waren, begab sich General Schustert, welcher ' sich, um diesen Angriffzu unterftöyen, in der Gegend von i?t. Augnstin po-stirt hatte, mit 4 Kompagnien vom Regiment Terzi und einer halbett Eskadron von Nauendosf Hussaren, in der Absicht sich am nämlichen Abende der Stadt Cento zu bcmachs^en/gunz unbemerkt aufeinen Flintenschuß vor dieser Otadt> und nachdem ^r die vor-göschobcneN'Piqneter an den Thoren derselben ^usammengehauen, die Bracke zwischendcrPiave und StadtCen-to b.-ftyen, und Detaschcmenter an dm Thoren aufstehen gelassen, damit sich niemand von der VesayunZ entfernen könnte, so machte er'sdwohl auf die Stadt, als den Feind Feuer, welcher eine sehr lebhafte Gegenwehr leistete. Aufdiefes sandte er emigeGre-naten in die Städte und'Mß lhn.dürch einen Trompeter zllr Ueblergabe mlf-. fordern, und dasWun wurde einge-stell. Der Feind wollte sich aber noch nickt ergeben, und zog sich in das Fort zurück. Daherwurdendie Thore der Stadt von unsern Truppen einge-stossen, welche bey threm Einzüge ein lebhaftes Musquetenfeuer von den Fenstern und dem Forte auszuhalten hatten. General Schusteck schickte sogleich , als er den Feind eingeschlossen fand, den Hauplmann Pittnex vom Generalstabo alÄ Parlamentär ab, um den Feind zu einer Kapitulation zu bewegen; allem hey seiner Annäherung wurde er von einem Kugel, regen vom Forte bewillkommt, und schwer verwundet. Am Ende erach-tete dieser General für gut einen von den Bürgern auf Unterredung mit hem Feinde abzuschicken, mit der Be- drohung, die Etadt zn «erheerell 5 wenn er^ch^itbt ergeb?« wolle, woraus eine Kapitulation abgeschlossen wurde,, so, daß sich die Vesaynng bestehend aus einem Bataillonckef, zh Offizieren und 200 Gemeinen gcfan-zen gab. S ch w e i tz. OkAntliche Watter^us Zurch meßn den.; ./Vbdttch^darf die Unglückbpin-, gende 3he»lnah)m ^n d-cm ^KkpWär-tfgen Kriege der EmouäischZn Mäch-tf^wpzu uns^r kwneo armeHlOater- ! lan^ledelz.WOcVtim^B.:.i798 wcr- >! anlaßt wurde, wlcder a'^,ätzenz- H.ie? !!von zeigt folgende Vochschaft unstrs l Vollziehungsrach^, ^v^chL cr am l 9z Nov.unsererGescMbungsstelle üb.r- schickte: . ,. ,.Die Neutralität und die Unab-hgngrgkeit unstrLVaterlandes «HM« für dl« ganz« Naz,o« em so hoheKAn-toresse, daß der Vollzichungsrath sick beeilt f Ihnen Bürger, Gesetzgeber, die aus Paris, von fewen» ausseror? de«tlicl»en GeMdtsn N Glaice^ über diesen wichtigen, Gegenständ»erhaltene frohe Nachrichten mitzutheilen^ Der erste Consul der Französischen Republik hat unserm Gesandten in emer ihm ertheilten Priva^audienz die fty-erliche und bestimmte Versicherung gegeben/ daß dcr offensive Vertrag von z 798 zeruichtrl / und' durch ein „enes, auf die ebemMige Neu^a-lilat und Unabhängigkeit der Schweiz gegründetes Bündniß erscyt werden soll. Dieser Zuslchernng ward beyge-füg', daß 'bey dem bevorstehenden Fri denskongreß nicht nur ejne Gesandtschaft von unserer Republik wer. de Zutritt erhalten, sondern daß sich die Französische Regierung äußerst werde angelegen seyn laffen , daß unsere Neutralität und Unabhängigkeit anch von den andern Mächten, sowie von ihr anerkönnt werde. Der Vollziehungsrath ist überzeugt, daß Sie dje Freude, die dieser Bericht verur-sacht,uudHie Hoffnung Mit ihnz thei-l»n. werHcn, daß die gegenwärtige 3>eg'er«ng.votvFp«nkreich durch ihre Gesinnungen> Gerechtigkeit, Villig-kett und Freundschaft gegen nnsere Republik', alles beytragen werde, um unserm Vaterlande jene Ruhe und Giuas im Jahr 1798 abgedrungene Schutz-und Trutzbündniß Präs. Zlmmermann. M u ß l a n d. Zufolge der aus Palermo von dem wirkt. Kammerhe^rn Italinskoi erhaltenen Berichte, in Ansehung det Einnahme von Maltha,.haben Se. Kais. Maf. Allerhöchst zu beseßle« geruhet, dem bey dem HofSr. Kais. Maj.stehcndenDiplomatischen Korps mit Untersckrift des ersten präsidiren-den Ministers bey dem ^Kollegio der auswärtigen Angelegenheiten Grase» Rostoptschin und deS Vice-KanzlerS Grafen Paniu folgende Note einzue händigen: „Se.Maf. ber Katftr aklerReus-sen haben in Ansehung der Uebergabe von Maltha die umständlichen Berichte erhalten, durch welche es wirklich hestattigt wird, daß Englischen Generals , ohnerachtet der wiederholten Vorstellungen sowohl von Seiten Allerhöchst Ihres Ministers zu Palermo, als auch des Ministerums Sr. Maj. von Sizilien, Paletta und die Insel Mallha im< Nahmen des Königs von Groöbrittanien im Ve-fiy genommen,.und mit aller Ausnahme bloß dessen Flagge aufgezogen haben. Da nun Se. Kais. Maf. durch eine solclw Verletzung des guten Zutrauens tu» gerechten Unwil-ltn F?ratl>en sind, so haben Aller-höchstdicselben beschlossen, daö auf alle Englische Fahrzeuge in den Russischen Häfen gelegte Embargo nicht ohyr, aufzuheben, bis die Verabredungen der im Jahre 1798 abgeschlossenen Konvenzion völlig werde» vollzogen seyn, " R Großbritannien. Die EnZlischrn Blätter liefern «nn auch insgesämmt die Note in einem Auszug: wclche das Rußische Ministen .m den Gesandten der auswärtigen Höfe in Petersburg zu-ftelien tieß. „DerKMser (heißt es) Habs die Besteigung seines Throns se:ner Staaten in einen von einer groff?n Nazion veranlaßten Krieg verwickelt gefüllten, welche Näzion in Austösliug zerfiel; die Meinung, vaß die Koalizr nicht zweifelte, daß dle Aufrichtigkeit seiner Alliirten und ihre gegenseitigen Interessen hinreichend seien , um die Flagge der nordischen Machte vor Beschimpfung zu bewahren. Allein, da er durch die Unternehmungen einer grossen Macht, welche gesucht hatte, die Seefreyheit durch Wcgnahme der Dänischen Schisse zu fesseln, sich getäuscht sah, so schien ihm die Unabhängigkeit dv» nordis. Seemächte offenbar bedroßf. Diesem znfvlge, sehe er es als eine nothgehrklngene Maßregel an, eine bewaffnete Neutralität, deren Nutzen seit dem Amerikanischen Kriege, kman anerkannt habe, zu errichten." ''^ U5^c u^ ^ ,i Kurzgefaßte Nachrichten. Auch ist die Nachricht ei'nql'a.ane gen, daß die kürzlich von den Aig-landcrn genommene Snck, oo« Maa) Glnys > mit 32 Fischen /'vöu dtt , man glaubte, daß sie zu Grunde ae» gangen sey, dieftm-tra.lrigen Schick^ sal entqangen>- und nachdem die Mannschaft mchrere Tage jn den traurigsten Zustaide ans der Ges hernmgcschwomme'l, durch andere Schiffe ausgenommen, und nach einl>m sichern Hafen gebracht worden sey. Zu Amsterdam sollen alle Schiffs, sie mögen kommen, woher sie wollen , Quaraitaine Halten^ Der Rnßisch - Kaiserl. Gesandte Varon v. ^alitscheff, bat seine Reise nack Dresden angetretten. Dlefe Zeitung wirb wöchentlich zweymahl ausgegeben, als Dienstag und Freo« <«gs. Sie kostct für hlesige Abnehme; halbjährig » st, 15 ir. Auf dck Host 3fi.'ClnM^aS Stück 3kr. ,