^ «» Mltiwoch den 9. Juki l884. XXlII. Jahrgang. MzrliM ZtilM Die „MmburLtr Zeitung" erscheint jeden Conntlig. Mittwoch nnd Freitug. Preise — fiir Mar^irg g^nzjähri^ 6 fl.. halbjährig i! fl., melteljähri^ 1 st. 5.0 kr.- f.ir Zusteiung ins Hans monlUlich 10 kr. — mit Pvslversendnng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 si., vierteljährig 2 fl. Äinzelne ^)i»mmern 5 kr. JnsertionSiebülir ? kr. per Zeile. Hruckluit ocler Nnsall. Welcher dies^ir beiden Zustände und Zufälle trauriger ist, das zit eiltscheiden hängt von den begleileuden Umstanden ad, ob das hievon betroffene Jtlbividullm allein leidet, ob durch das zeitweilige oder gänzliche Aushören seiner Hände Zitlrbeit die eigene oder eine ganze Reihe voil Existenzen darunter leidet, turz es verdient ans atle Fälle ein unglltckliches Zusammeittrcffen derartiger Zustände Theilnahme und Beriick-sichtigung sowohl im Einzelnen, als auch im lÄanzen und Großen. Was aber die Reihenfolge staatlicher Fiusorge anbelangt, so ist es von großem Werlhe, wenn in dieser Hinsicht das Richtige geschieht, und es hat, dem Anscheine nach, doch genittzt, daß die österreichische Publizistik durch längere Zeit darauf hiuge-wiesen hatte, es miisse vor dem Jnslebenlreten emes Unfalls-Verstcherungsgesetzes ein Arbeiter-Krauken-Verstcherultgügest'tz eingesiihrt werden. i!vie nämlich aus „höheren Kreiseil" verlautet, sollen die hiezu berufenen Negierungsorgane an dun Entwürfe eines Aibeiter-^Uanken-Versiche-rungsgesetzes thätig sein, demzufolge beabsichtigt wird, dle bereits bestehenden Krai.kenkassen oder gleichen Zwecken dienenden Krankenvereine zc. zu einer einheitlichen Thätigkeit zusammenzufassen und derart abzuändern, daß sie zu einer Art von Anfangs- oder :!^usgangSpul^kt fiir das im Herbste voraussichtlich zur Annahme gelan« gende Arbeiter-Unfalls-Versicherungsgesetz zu gelten haben. Diese gesetzlichen Vorarbeiten haben umso-mehr Wichtigkeit erlangt, seitdem es der 'Ü-ajo-rität des deutschen Reichstages vor einigen Tagen beliebt hat, mit einer, vom Humanitären Staitdpttnkte allS betrachtet, Utlbegrelfltchen Härte die ursprünglich auf nur vier Wochen fizirte Carenzzeit nun gar allf l:;, sage dreizehn Wochen (!) auszudehnen. (Es ditrfte hier am Platze sein, dieses nicht allbekannte Freind-wort zu Otfiniren.) Unter Carenzzeit ist nämlich jene Frist verstanden, welche voin Tage des Utlfalles oder der Erkrankung an bis zu jenem Zeitpunkte berechnet wird, von welchem angefangen erst die eigelltliche Wirkung des Arbeiter-Unfalls-Ve^sicherungsgesftzes beginnt, und bis zu welchem jedoch die Arbeiter und die in j<'NlS Gesitz Eingerechneten selbst herhalten mi'lsseit, oder wie es etwas veiklausltlilt lautet: es ist die Carenzzeit jene Friit, während welcher die z(rat,ke,ikassen nach Maßgabe des (in Dcntschland) bereits seit l 5. Juni 1883 bestehenden Kranke>ikasscngesetzes aufzukommen oder einzustehen haben. Es läßt sich daher denken, welche Lasten nunmehr dort die eigeniliche Arbeiterschaft treffell werden; deiln es betragen nach amtlichen statistischen Dateil diejenigen „Unfälle", fiir welche die Arbeitsgeber die gesetzlichen Entschädigunl^eli zu leisten haben, nur ein Zwanzigstel der gesammten Unfälle und auch ohne alle Statistik weiß es schon längst jeder Baupolier, daß in der Mehrzahl der Fälle ein Verullgliickter im ^aufe von l'! Wochen entweder gesund oder todt ist! Bei Besprechung dieser zu langen Frist, die so eine Art von Fegefeuer bedeutet, wurde als EtitschuldigungSgriuld auch di«» „sonderbare" Ansicht vorgebracht, es hätte die Carenzzeit auch den wichtigen und werthvollen Ziveck, „Simulanten nicht auf den Leiln zu gehen". Als ob sich bei einem plötzlich eintretenden llnglitcksfalle viel simllliren ließe. Es liegt ja in der 3iatur der Sache, daß ein Sturz, eine Quetschung oder ein sonstiger Ungli'lcksfall immer nur während der ArbeitSzelt eintreten kann, also immer in solchen Zeitpunkten, wo sich alle oder doch eilt Theil der Arbeiter gegenseitig sehen können und sehen miissen, und um der bloßen Aussicht wegen, einen kargen Kriippel-lohn zu erschwiitdeln, wird sich gewiß kein Ver-l'tlnftiger einen sitnulirten Sturz vom Geriiste oder dergleichen erlattben; denn ein solcher weiß gar gut, daß er sich sehr leicht im Ernste seilt Genick brechen kann oder im güitstigsten Falle davongejagt wi'irde! Obwohl ntln diese mit Recht bekäntpste lange „Probesrist" in Deutschland zuni Gesitze erhoben wllrde und möglicher Weise auch — anderStvo eingeführt werden könlite, wird es sich doch gar balv zeige»!, daß das ganze Un-fallsversicheruns^sgesetz zum werthlosen Buch-staböti herabsiitken würde, wenn man die 13-wöcheittliche oder überhaupt eiz'.e Carenzzeit auf die Dauer eritstlich behalten wollte. Entweder es besteht die ehrliche und ernste Absicht, solchen bellten Helsen zit wollen, dailn lasse man gewisse legale Hinterpförtchen überhaupt gar nicht iit deit Gesetzcsban ansitehnien, oder es sei ofst'n gesagt, die bereits allseitig bestehendetl Kranken-, Leichen- ttitd soitstige, wie immer Nanieit habende ähitliche Vereine haben sich zu gri)ßere,^ Leistungen einzurichteit und gewiß — so schwer dies an manchen Orten dllrchführbar ist — wird man sich doch lieber zu größeren direkten Opferlt entschließen, als sich auf solche Weise dreizehn Wochen lang — hiithalten zu lasseit. JtUeressant dürfte es noch für viele Leser sein, zu erfahren, daß in Deutschland sür die eiste dreizehnwö^heittliche Carenzzeit die dadurch Betrosfeiien eilie Siiinine von circa 2,750.000 Maik aufzubtingeir haben! Gewiß eine riesige Suinme. wenn man weiß, wie viel Mlthe ttttd Lchweiß cS gekol'tet halben wird, um sich diesen Betrag buchstäblich vom Munde abjusp.lrell. Das Unrecht hiebei ist uinso größer, indem nicht alle jeire Arbeiter, welche zu den Krankenkassen beistellerir, zrigleich aitch .'ventuelle Ansprüche aitf die Wohlthateir des UitsallS-VersicherungSgesel)eS erheben tonnen; durchaus nicht; uttd so geschieht es, daß sich Leute von ost sehr geringetn Einkominen ait ihrer Ernährung, Kleidung ^c. Abbruch thitn müssen, unr ihre Krankeilkassenbeiträge für Andere pünktlich abliefern zil kötinen! Üiid das ist eine der ersten „Segnungen" eines Gesetzes, dessen Zu-statidebringer es nicht über'S Herz bringen konnten, ein einziges Mal doch etwas Ganzes zu bieten; die Engherzigkeit ist eben bei ge» wissen Leuteu in Permanenz erklärt. Es gehört doch wahrlich lii cht viel Rechen-kulist dazu, unr iiachzurechiieli, daß sich in sc» alten Staate«,, wie sie Europa hat, eigentlich eine jede halbe und beschrättlte A!aßregel von Jeuilleton. Unter llem Sclileier äer Mclit. Von A. Müller. I. Das Weichbild der belgischen Hauptstadt Blüssel ist reich arr vornehmen Landsitzen der begüterteil Klassen, die sich, ohne vom Mittel-pulitt des liationalen Lebeus weit entfernt zu lein, ein rithiges, ungestörtes Heim verschaffen wollen. Freuttdliche, schattige Wege zieheu sich duich die. ulu fast jede der Villen angelegten Gäit.'n hin und werden von den Spazier' gätlgern gerlt aufgesilcht. Es war im Jahre 1878 im September. Ein herrlicher Sotmnerabend hatte deit ganzeir, Herz ui»d Gemilth so eigenthiunlich, hold mid friedlich berühreliden Zauber eiitfaltet, den er besonders in nördlichen (Äegeiiden besitzt und die Bürger der guten Stadt Briissel hatten denselben' auch zahlreich zu genießen versta,lden. Abends gegen zehti Uhr waren freilich die Wege vor der Stadt vereinsaint uiid liur ver-cii'zelte Pärchen benützten dieselben noch als verschiviegene Zetigen eil,es vor dem gestrengen Auge des Herrn Papa's verborgenen Glücks Aus dem Dunkel des überhangenden Strauchwerks ain Gitter einer der Villen traten mit leisen Schritteir zwei Männer nird sprachen mit halblanter Stintine, dereit Ton indesselr sofort attf das jugeirdliche Alter Beider schließen ließ. „Ich biii sicher, Frat.<^oiS, es geht etwas vor da driniien; es schien mir schon seit eiiiigen Tagen so, jeden Abeiid warteich vergebeitS ans ün Zeichen. Die Unruhe verzehrt tnich und deshalb schrieb ich Dir, zu kolninen, auf die Gefahr hin. Dich mitten ans Deiiiem Cxarnen zu reißen. Der Alte trägt sich mit eiirem Plair, der mich llnheil ahnen läßt; ich sehe es ihm an, so ost er mir begegnet und mit seinen un-heimlicheir Blickeit nreinen Grriß erwiedert. Aber horch, ging da nicht eiire Thür?" „Bleib eiiien Augeirblick hier, Bruder", flüsterte der Andere, „ich will doch sehen, ob ich —" Das Gespräch verstuminte und Guillaume trat rvieder dicht an die kleine Seitenpforte, ivährend Jener sich itt den Schatten einer lUme barg. Etrva eiiie Viertelstiinde später schlich der Bruder wieder leise zu ihm hitiüber ulid zog ihil l ast'g, sichtlich errcgt, lnit sich fort. „Ich hatte wahrhaftig Recht mit meiner Ahnring, Franl^ois; höre! Der Alte hat den Zweck meiner Besnche längst durchschaut und hat, was ich ohnehin wußte, seinen Haß gegen ulisern Vater auf uns übertrageir. Da wäre nun freilich weitig Hoffnitng ans Erreichung ineines oder eigentlich unseres Glückes, denir Du liast Dir sicherlich die kleine Elsa mit ihren Goldflechten rroch rricht aus dein Kopfe gebracht und ich ureilrerseitS bin fest entschlossen, mir tneine holde Klare nicht entreiizen zu lassen. Doch höre, was ich erfahren. Der tt)rannische Vetter in der Bilrg driiriien hat die kleine Kaniinerkatze, die inir schon öfter aus der Roth h ilf und Billetchen besorgte, entlasset; uud zwar schoii aitf tnorgett Früh, itldem er sie durch eiir reichl'ches Trinkgeld eitlschädigte; mit dein Gärtlier ist das Gleiche geschehen und beide wisselt blos, daß überniorgen Früh nln >1 Uht.-die Herrschaft irgendwohin abr'-ist: das Ziel hat die Kleine nicht erlauscheil können und die beiden P^ädcheit wisieir selber iricht. wohiil sie gebracht tverden sollen. Der liebenswürdige Ge» bieter ist seit mehreren Tagen wieder Tag und Rächt in Bewegung uiid schaut so fiiister und schrecklich drein, daß ihir Rietnaiid an^jureden wagt. Der Gärtirer sagt, es schaudere ihtn. wenti ihn der Herr aiisehe, der rrüe das böse Ge-irusseii selbst dreillblicke. Ich gestehe Dir, nrir ist ailch nicht geheuer bei der Sache; es faßte mich etivas irie eine dunkle finstere Ahnuttg von eineln schweren Schicksalsschlage, als die selbst vächt, und ob man nun unter d^'m Namen einer Annenstcuer oder unter andereni Titel solche „calenzzeitiiche" Sünden unaufschiebbar wieder l^ut machen niliß, oder ob un^»l il» den diveisen Laiidtagen die Sllmmen snr Armen-und Siecheiüiäuser bewilligt und bewilligen mnst. das ist denl Steuerl^ulden, respektive seinem gewesenen Besitzer, schon einerlei. Nur das wird aber Niemandem gleichgiltig sein können, wenn sich in Folge verfehlter hnmani-tärer Einrichtungen allseitig das Vedürsnisi mild geltend machen, die ol)nedies große Zahl von Strafhäusern noch vermehren zu mi'lssen. C'S ist eine allbekannte Thalsache, daß die erdrückend grosie Mehrzahl der verschiedensten Verbrechen doch nlir der!)üUh und denr Elende ihren Ursprung zll verdanken haben, uild de^'-halb ist es stets das Attribut eines wahren Staatsmannes, daß er, nicht etwa aus Weichherzigkeit oder Furcht, sondern dab er mit Berechnung und Uebeilegung zu solchen wirklich menschenfreundlichen Jlistitutionen den Anpnls gibt, welche keinerlei Zweideutigkeiten zulassen oder gar, wie die deutsche Z3wöchentliche Carenz-zeit, eher einem tranrigen Scherze ähnelt, als einein volksthümlichen Gesetze! Es ist ans jeden Fall ein bedenklicher, möglicherweise sogar eiil gefährlicher Versuch, einem Hungernden ver-zuckerte Kieselsteine anzubieten. Stoerk. /Zur des Die Auflösung des Abgeordnetenhauses soll nahe bevorstehen. Wenn die gierung von il)rem Entschlüsse, dieses Haus noch fortberathen zu lassen, wieder abgekommen, so mag wohl die steigende nationai-klerikale Hochfluth ihr Fahrwasser sein und bestätigt sich auf's Neue, daß die Landtags-Wahlen eine Heerschau fi'lr die Neichsparteien sind. Die Wahlsiege in Belgien beleben die Hoffnung des Vatikans auch bezüglich Italiens. Die katholische Partei dieses ^^andes beschäftigt sich im Hinblick auf jenen Erfolg bereits mit der Frage, ob der Papst sie nicht ermächtigen soll, an den nächsten politischen Wahleli sich zu betheiligen. Der französische Kriegsmini ster hat dem Heeresausschusse des Abgeordnetenhauses erklärt, daß er nicht im Stande sn, die Neformbeschlüsse durchzuführen: nicnn alle Franzosen mit geraden Gliedern die dreijährige Dienstpflicht leisten müssen, könne diese Menge nicht untergebracht werden. Die allgenieine Wehrpflicht und der bewaffnete Frieden siiid eben nicht vereinbar, sind nur die unnatüUiche Verquickung zweier sich widerstrebender Systeme. Die Entschiedneren unter den Liberalen Belgiens rüsten zum gesetzlichen Widerstand auf der ganzen Lin'> Azjchter, Ge-meinderäthe und Abgeordnete sagen der nltra-niontanen Negierung Fehde an und siild Gegenstände der Anklage besonders: die verfassungswidrige Anshebilng des UnterrichlSnlini-sterinms, die Verletzung des Voranschlages Zofe mir in der Eile berichtete, was sie wußte." „Nun so schlimm wird cS wo!)l nicht werden", meinte der Vru.'^er, „die Besorgnih wegen Klara's Entfernung wird wohl viel zu Deiner Ahnulig beitragen, indessen sii^det sie doch sicherlich Mittel Dir zu schreiben, wohin der Onkel und Vormund sie geschafft hat." „Das ist schon recht, Fran^oiS, aber sieh, ich weiß nicht weshalb, doch ich träne deni Ormond auf sein Gesicht hin Dinge zu, die ich in Worteil kaum zu fassen wage. Er haßt nicht nur unSund unseril Vater, sondern auch seinen eigenen Brnder hat er nie leiden mögen, weil derselbe zu Geld und Gut kanl als er nut den^ Vater seine Geschäste betrieb und reich wurde. Noch heute begreife ich nicht, wie der Bruder ihm die Vormundschaft über seine Tochter Elsa hat hinterlassen kiznnen." ,.Nni^, lnsher hat er, abgesehen voi: s^ineni düstern abstoßenden Wesen, das er gegen alle Menschen ohne Unterschied zeigt, die Nlchte gut behandelt uird weiui es wahr ist, daü er letzter Tage mehrnials von uns Beiden recht ingrim mig gesprochen hat, so mag eS schon sein, daß er ln seiner bösen Lallne nur die ^Il^s^dchen vor unfereil Bewerbungen hüten will. Ktara hat mel)rere Tage lang das Haus nicht verlassen dürfen uiid auch jktzt llur einen kleinen Zettel dnrch Verioeigernng der zu Schulhaus-Banten gesetzlich bewilligten ti^elder und die Ilnlgehnng besteh''nder Gesetze durch ministerielle ^liund-schreiben. (Die Volksschule in England.) Die Idee des allgenleinen und obligatorischen Volksun-terrichtü ist in England eine ganz neile, ulld erst seit ganz kurzer Zeit konnte das Parlanrent überredet werden, die individuelle Freiheit eines jeden Engländers dahin einzrifchränken, daß er verpflichtet sei, sein Kind ill die Schule zu schicken. Die absurdesten Einwendungen wurden erhoben^ Die 5Under armer Leute hätten weder Zeit, noch sei es sür sie nützlich, in die Schule zu gehen, sie sollten den Eltern schon von srühester Jugend helfen, etwas zu verdienen, oder sie sollten zu Hause die Kleiuen „versorgen." Andere wieder behaupteten, die zUnder würden durch den Schulbesuch allzu angestrengt und il)r.^iörper wie Geist leide darunter. No^l) ganz kürzlich kamen derartige Klagen vor das Unterhaus. Andere wieder, die Gutsbesitzer, wollten ihrerseits die läkidliche Bevölkerung in Unwissenheit erhalten, da eine aufgeklärte Bevölkerung sich nicht nlehr als ..Hörige" behandeln lassen würde. Die frei-» sinnige Negierung ließ sich in ihrem Werke nicht stören. Sie führte überall Volksschlilen eil?, die Inspektoren wachen scharf darüber, daß die Kinder auch wirklich die Schule besuchen, und heute gibt es mehr als eine Million schulbesuchender Kinder, während vor zwanzig Jahren kann: die Hälfte jemals eine Schule gesehen. (Reinlichkeit im Süden Frankreichs.) Wer im Süden Frankreichs vom Bahnhofe her in eine der Städte hineinfährt, der wird zunächst allerdings glaubeis, daß er sich in trefflich ver^ walteten Ortschasten befinde. Da ist jedesural die breite „Avenue de la Gare", welche auf einen schöllen Platz führt, so daß der Fremde, der vielleicht ein Stüildchen sich in NimeS oder Avignon aufzuhalten gedenkt, sich höchst ange-nehnl berührt fühlt. Aber lvehe, wen«: es ihm einfällt, in die Seitenstraßen einzubiegen; dreifach wehe, wenn er das etwa an eiilenl Tage thun will, an welchem es einmal geregnet hat! Die Straßen sind dann von den ul den Nliinen des Amphitheaters zu Niines oder des Theaters ill Orange elltstanden waren, aber der Rest dieser Städte ist größteiltheils noch ebenso zu-sanllnengepfercht ulid verwahrlost, wie es diese elendeil Häuserinassen gewesen. (Heiratsgut in Frankreich.) Die Ver-inögeilS-Uebergänge anläßlich der Heiraten betragen iil Frankreich llngefähr 600 Millionen Franks Ulld doch sind in dieser nur jene Mitgiftbeträge inbegriffen, welche dem Aerar zum Zwecke der Gebühren-Bemessung bekallnt wer--deil. Da in Frankreich jährlich an 300.000 Trauungen staltsiilden, entfällt auf jede eine Dnrchschnittslnitgift von 2000 Fr. Der be-deutelldstö Theil dieser Mitgifteil eiltfällt na-tiirlich a,lf diejenigen, welche von Eltern den Killderll mitgegebeil werden, deiln nur etwa 10 Millionen Fr. gehen in die Seitenlinie als Heiratsgllt über, llild die Morgengaben unter Eheleuten betragen nnr ungefähr 4 Millionen Fr. Fast dieselbe Siullllie geht als Mitgift nilter nicht verwaildte Persoileil über. Die Gesalnllltsulnlne des Heiratsgutes ist zu fast 100 A!illionen Fr. liegendes Gut, zu etwa 10 Millionen Fr. Staats- ulld Jndustriepapiere und zuln Neste 470 Millionen Fr. Geld und sonstiges bewegliches Gut. Die Schenkullgen allläßlich der Verheiratungen sind dllrch den Ulnstand in ihrer Bedeiltung ersichtlich, daß sie lnehr als die Hälfte aller vorkommeilden Scheilkuugen ullter Lebeilden betragen, denn atlßer deil 600 Millioneil Fr. Schenkungen zu Heiratsgut verzeichilete die französische Steuerbehörde noch 500 Milliollen Fr. anderer Schenkungen unter Lebenden, so daß deren Gesainmt-slimme sich allf annäherild 1100 Milliollen Fr. jährlich beläuft. Die gewaltigen Werthmassen Bursche ist, und der vielleicht liützeil kann. Nun komlne, Gott befohlen; hoffentlich geht Alles gut. In zwei Jahren sind die Mädchen mündig und dann soll uns niäits mehr iln Wege stehen. Die beiden Brüder, Guillaulne und Fran^ois DeScalnpS, ersterer Advokat, letzterer noch Kandidat der Rechte, schrittell langsmn lvieder der Stadt zu. II. Etwa eineil Monat vor dem eben Erzählten war in eilltln der unl die reiche Fabrikstadt Lille in Nordfrankreich zerstreut liegenden Dörfer ein Freinder angekoinlnen und hatte auflnerksaln die zahlreichen Landhäuser betrachtet, iil denen sich die reichen Städter an« gesiedet hatten. Der Manll war von einem gewisse,l vorneliln.'n Aenßern, das indessen selt-saln abstach gegen die Hast, mit der er voranschritt Ulld die Blicke ulnherschweifen ließ. Er inochte iil deil Fünfzigern sein, wie die tiefen Runzelil der Stirn und die dicken granell Haare verrietheil. Sein Wesen war keineswegs freundlich, selbst die theilnahmlos Vorübergehenden beine'.kten den düstern, uilerklärlichell Alisdruck, der in den gelblichen Zügen u,ld den stecheildeil granen Angen lag llnd schauerten vor der hohlen, beisern Stiinnle. init der der Frenlde nach dem Wege fragte. Er bemerkte den Eindruck, deu jedoch, welche in Frankreich jährlich überhaupt erkennbar übergehen, können wir nur erfassen, weittl mir auch die Werthbetrüge der Erbschaften herbeiziehen. Diese belaufen sich auf 5 Milliarden Fr. jährlich und silld zu gleichen Theilen bewegliches und unbewegliches Gut, daher beiläufig 6 Milliarden Fr. jedes Jahr allein im Erliwege und als Mitgisten als dem Aerar ersichtliche Werlhmassen /^irkulireu. (Bestohlene Eisenbahn-Kasse.) Ani 1. Juli erhielt die Klausenburger Polizei die Mi!tl)ei-lung, daß aus dem Bureall des Eisellbahn-Kassiers Jgnaz Hanasievic der Betrag von 27 eL0fl. verschlvunden sei. Der genanilie Kassier ist erst seit Anfangs Juni in seiner Klau-senburger Stellung. Der crivähnte Betrag langte am 30. Juni uln t)alb 6 Uhr Abellds ill Klausenburg an uild war zur Auszahlung der Mo» natSgehalte bestinunt. Der Zug war gerade eingetroffen, als sich der Kassier in seine, dem Bahnhof gegenüber gelegene Wohnung begeben hatte, und so übernahn» der Kassier Cia das Geld, der es dailn Hanafscvlc einhändigte. Dieser sperrte das Geld in die Wertheim'sche und schloß dieselbe zu. Dann arbeitete er bis 9 Uhr, worauf er in der Vahnhof-Nestanration zu Nacht aß, nachdem er vorher die Thür seines Bureaus geschlossen. Nach einer halbeil Stunde kehrte er zurück uild albeitete bis halb 1l Ul)r; er stellte die GehaltSlisteil zusamineil, die er ebenfalls ill die Wertheim'sche Kasse legte, schloß oas Bllrcau uild ging nach Hause. Nächste» Morgen kain er in sein Bureau und faild, ivie er behauptet, die Kasse nur zugelehilt. aber nicht geschlossen; das Paket mit 27 660 fl. war lnrgends zu sillden. Er erstattete sofort die Atlzeige beim Stationschef. Das Bureau wurde in der Regel von einein Diener, NalnenS K>ld-jelka, gereilligt; vor einigen Tagell meldete dieser dem Kassier, er habe den Thürschlüssel verloren. Sosort einem Verhör unterzogen, gab er an, er habe den Schlüssel nicht verloren, sondern dieser sei gebrochen. Außerdem war noch eine mit dein Neinigeil des Bureaus betraute Frau iln Besitze eines Schlüssels. Das Geld pflegt sonst iinlner mährend des Tages anzukommen und wurde gewöhnlich noch am selben Tage vertheilt. Es geschah ganz aus-llahmsweise, daß dieslnal so viel Geld über Nacht in der Kasse blieb. Das soilstige in der Kasse befindliche Geld wllrde ganz unberührt gelassen. (Gastwirthe-Tag.) Der österreichisch'ungarische Gastlvirthe-Tag, lvelcher iln Herbste dieses Jahres hätte stattfillden sollen, wird auf das llächste Frühjahr verschobeil, weil noch mehrere Nachtragsverordnuilgen der Negierullg zllm Gelverdegesetz erwartet werden, die als Basis der Verhalldlungen zu dienen geeignet scheinen. Die Anmeldungen zllr Theilnahine aln Gastlvirthe-Tage, mit den» bekanntlich eine große BierauSstellullg uild -Probe verbuilden sein wird, sind von auswärts schon jetzt so zahlreich eiilgelaufen, daß eiiie ailSreichende Vertretung beider Neichshälsten gesichert ist. (Handwerkslnäßigk Ofwerlie.) Die „Wiener Zeitung" bringt eine V^rordnllng des Haildels-ministerillms iln Einvernehlneil lllit dein Mini--sterillln des Jnilern, dnrch welche die Miiliste-rialverordiiung voln 17. Sept. 1883, betrefftild die Bezeichnung der haildmerkSmäßigen Gewerbe ergänzt und theilmeise abgeäildert wird; diese Geiverbe silld: t. Ailstreicher und Lackirer, 2. Bäcker, 3. Vuchbiilder, Futteraltnacber, Leder-galanterie- lind Kartoniiagen-Arbeiter, 4. Bür^ steilbiilder, 5. Drechsler und Meerschalllllbild-hauer, Pfeifenschneider, 0. Erzeuger nnisikali-scher Jnstrnnlente, 7. Faßbinder, L. Feinzcng-schnliede. Sporer, Mesierschmiede, Metall- und Stahlschleifer (luit Au^nahlne der Karrenschlei-fer), Feilhailer, Laubsägenlnacher, Nadler und Webekalnlnnlacher, 9. Fleischhauer, l0. Fleisch-selcher, 11. Friseure, Nasellre und Perrückenmacher, 12. Glaser, 13. Gold--, Silber- und Juwelenarbeiter, 14. Gold- Silber- uild Metallschläger, 15. Gürtler ulld Bronzearbeiter. 16. Hafner, 17. Handschuh- ulld Baildagen-macher, 18. Hutlnacher, 19. Kainin- und Fä-chermacher, Beinschneider, 20. Kleiderinacher, 21. Korbflechter, 22. Kürschiler, Nallhwaaren-färber, Kappenmacher, 23. Kllpferschiniede, 2^1. Lebzelter und Wachszieher, 25. Metall- und Zinllgießer, 26. Mechaniker, Erzeiiger chirllrgisch-medizinischer Jnstruillente llnd Apparate und Optiker, 27. Plattirer, 28 Posalllentirer, Schilür- Ulld Börtellnachcr, Knopf- und Kre-pinlllacher, Gold- llnd Silberdrahtzi^'her, Gold und Silbeiplättner- uild Spinner, Gold-, Silber- llild Perlensticker, 29. Nothgerber, 30. Schlosser, 31. Schuhlnacher, 32. Seiler, 33. Siebmacher und Gitterstricker, 34. Soilnen-und Negenschirmmacher, 35. Spengler, 36. Tapezirer, dann Erzeuger von gesteppteil De-ckell, Kissen und von Matratzen, 37. Taschner, Niemer, Peitschenlnacher, Kappenschirlnschileider, Sattler uild Pferdeg>?schirrluacher, 38. Tischler, 39. Uhrinacher, 40. Vergolder, 41. Wagner, 42. Wagenschlniede, 43. Wageilsattler. 44. Weißgärber, 45. Ziegel- uild Schieferdecker, 46. Zilnlnerlnaler, 47. Zuckerbäcker uild Kucheil bäcker. ^Unterrichtsbeiträge des Beaintenv^reines.) Der erste allgemeille Beaintenverein der österr.-ungar. Monarchie wird auch für das Schuljahr 1884/85 Unterrichts- uild Lehrmittelbeiträge an der Volksschule bereits entwachseilen Kiilder und Waisen mittelloser Beaiuten verleihen. Die näheren Bediilguugen sind durch die „Bealnten Zeitnng" (Nr. 27 voin 4. Juli d. I.) verlaut bart worden. Die Gesnchen mllssen auf der liiezu bestimmten, rion der Zentralleitung (Wien, IX., Kolillgasse Nr. 17) beziehbaren Drucksorte ausgefertigt werden. Der Präklusivterinin für die Ueberreichung der Gesuche ist mit dem 7. August festgesetzt. (Haushalt df? Gemeinde Marbllrg im Jahre ^883.) Armeilfond. Elnpfailg (Abstattung): st. kr. Aktivinterksseil .... 1070 — Veiträt^e und Stistnngeil . .1663 73 Saininlungsgelder . . . 496 9öj Arlnenperzente von Lizitationeil . 163 31 gerichtliche Strafa^'lder . . 58t 10 veischiedene Ersätze . . . 76 17 Lizenzi^ebühreil . . . . 412 — Kassarest voln Jahre 1882 139 24 Rückstand (Aktiv interessen) . K. AllSgaben: Pfrüildnerportioneil Gebühren, Steinpel K'ankheits- und ^^eichenkosten Winterholz und Fuhrlohn . Verschiedelles 4602 50i 350 — 3890 20 87i 262 57.; 357 11 21 87j 4532 K3z Diese Ausgabeil von der Abstattllng der Einnahlnen abgezogen, ergibt sich ein Ueber-schuß lion 69 sl. 87 kr. (Fortsehunt, folgt.) (Kronprinzessin Stephanie.) Morgen Früh trifft lnit dtln Courierzuge die Kronprinzessin Stephanie von Wien nild der Kroilprillz von Diliaeea hier ein. Das hohe Paar tritt daml sofort die Reise nach Klagenfnrt mit Separatzug an. ((Ycineindewirthschaft.) Die Einilahlnen der Stadtgemeinde Cilli betrltgen iln verflossenen Jahre 60,770 fl, die Ausgaben 60,502 sl. (Lthrer.Konfettnz.) Äln 28. Juni l. I. wllrde unter dem Vorsitze des k. k. Bezirksschul-iilspektors Herrn Franz Robisch dle diesjährige Bezirk-^-Lehrerkonferenz abgehalten. Nebst dem Referate des Herrn Sketh, „Mittel, dem Leicht-siilne ill seinen Aufällgeil zll begegnen" nnd der Lehrprobe des Bürgerschuldirektors Herrn Niedler..Ueberlnathematische Geographie", hatte der k. k. Realschulprofessor Herr Robert Spiller die Frellndlichkeit, eineil sehr beifällig aufge-nomlnenen Vortrag „Ueber das Trinkivasser und die einfachsteil Methoden einer Untersuchung desselben" zu halteil. Der k. k. Bezirksschlll-inspektor sprach llach Beelldigung des lehrreichen Ulld höchst anziehend gehalteneil Vortrages im Naineu der Konfereilz dein Herrn Profeffor den besten Dank aus. (Ein böser Schwiegervater.) Daß es nicht nllr böse Schwiegermütter, sondern allch solche Schwiegerväter gibt, zeigt folgende Szeile, welche sich Ellde Jnni spät Abeilds in eiiltln Hallse zu Loka auf dein Draufelde abspielte. Zum dortigen Bauer Frallz Polko kain dessen Schivie-gervater Frailz Katz mit dem gleichnamigen Schwager und suchten Streit, der bald in Mißhaildlungeil des Polko ausartete, welcher gegen die Ueberluacht llichts ausrichten konilte Uild schließlich nackt auf deu Stllbenofeil flüchtete; dort bat er kiliend, ihln doch nicht das er auf die Doifbewohner inachte und dann trat jedes,nal ein lrstig höhnisches Lächeln um den voil eineln rothbraunen Backenbarte nillrahlnten Mund mit deii feinen düllnen Lippeil, auf deneil mau unlvillkiirlich Nachsucht und Tücke zll lesen meinte. Die scharfgebogene Habichtsnase verstärkte noch dieses Gefühl des Raubvogelartigen. Der Freinde schien endlich am Ende des Dorfes, das sich in einer Biegung halbkreisförmig wieder der Stadt znweirdet, gefmlden zu habeil, was er suchte, er blieb vor einem unbewohnten Landhanse stehen, las das an der Thür zuln Garten, indeln dasselbe lag, angebrachte Schild und besah das HanS; dann öffnete er die Pforte und trat ein, begiilg den ziemlich weitgestreckten Garten llnd das sich an diesen anschließende kleine Gehölz, machte die Nullde um das ganze, etivas eillsaln von der Nachbarschaft entfernt gelegene Besitzthuin und kehrte hierauf zllm Hause zurück, das er mit dem schon bei sich geführte,l Schlüssel vorn Garten aus öffnete und betrat. Mehrere Tage blieb er einsant, gallz allein in delnselben lind ver,nied sorgfältig jedeil Verkehr mit den Nachbarn, die ihil, da sie keiil Zeichen seiner Anlvesenheit belnerkten, fiir wieder abgereist hielten; endlich nach vier Tageil, Abends ziellllich spät, kaln er hervor, veischloß das Haus lvieder und verschwand. Aln sechsten Tage nach den Eingaiigs erzählten Begebenheiteil, AbelldS gegeil 9 Ul)r, fnhr ein brauner zweifpäilniger Rcisewat^en, fest verschlossell und »nit verhängteil Fenstern durch das Dorf und hielt vor jeneln aln AilS-gange desselben gele^^eneil Landhanse, das etwas von der Straße einivärts ill dein ulngebenden Garten lag und zu dem eine Lindeliallee hinführte. Elil Mann, wegen der Abendlnst in einen dichten Shaivl gehülU, deil Hut in die Stirn gedrückt, stieg vorn Bock u,ch schloß den Thor-lveg zur Ällee auf; hieraus faßte er die Pferde aln Zügel und führte den Wagen bis zrir Thür des Hauses. Nun rief er, den Schlag öffnelid hineili: „Wir sind da. steigt allS" und ohne den Insassen bel)ülflich zu seiil, trat er die Stufen hinan und öffnete die HariSthüre, wo-bei er sich aber wiederbolt uiufab, als ob er sicher sein lnollte, daß Jene ihln folgten. Jln selben Angellblicke lvar ,nit cinein Ruf der Ueberraschung ein juilges Mädchen allS dem Gefährt gesprullgen und hatte sich, kanln auf dein Boden, ulngeweudet lnit den Worten: „Nun komln doch, Elsa, ich will Dir helfen; es ist rabensinster hier." „Schlveig doch still", fuhr der Mann mit heiserer, ullailgenehliler Stilnine dazlvifchen und die beiden Mädchen wagten wirklich kein Wort mehr llnd folgten stlllnm ibreln Führer nach. In der Haiisthür wandte sich Elsa lloch einlnal nin Uild stieß einen lauten Ruf des Schreckens allS. ..Was ist deiln schon wieder Nelies?" brlllnlnte der Mann mit halblauter Stimine. „Ach lieber Onkel, mir war es. als wenn dort llebeil nnsereln Wageil ein Wtensch mit schwarzeln Gesicht —" „Ei was. NarrenSpossen", versetzte der Andere; „es kailll Nielnand koinlnen, zlur vor-wält^^." In deln Zimmer, das sie jet)t betraten, herrschte undurchdriiigliche Dunkelheit; der Führer schlug Licht und züildete eine schon bereitstehende Lainpe an. deren Helle eiilell hilbsch eingerichteten Speisesaal zeigte. „Hier legt Eure Sachen ab und eßt", besohl der Onkel, wie ihn Elsa genailnt hatte, „aber lnacht llicht lange dabei, denn es wird Zeit, daß wir zllr Ruhe komlnen." Die beiden Mädchen entgegileten nichiS und, wie el staunt ob des SchiveigellS, wandte er sich z,l denselben hin, sie mlt einc,n feiner stecheiidell Blicke betrachtend. (Kortsej^ung fol^t.) Lcbcil liehuien, ivorauf die Peilüger eiidlich das Hauö verlieben. ^Vom entlassenen Knecht.) Anton welchi'r vom Grundbesitzer N. Tomaschitsch in .^ainz, GerichtHbezirk Mureck entlassen worden, stie^^ zur Nacht^^eit dewaffiict in eii^e Komnier s^'ines sn'lheren DicnstgeberH und stahl Sä^weiiie-fleisch, welches der Veschuldit^te auf ft. l^e-nu'Ubet. Der Angeklagte, ein Gewohnlieitsdirb gt'siihrlichstev Art, wurde zu schweren: Kerker aus .^wei I^^ahre vn'lirtlieilt und soll nach der Al'biisulnq unter Pl^lizeiaussicht gestellt wnden. (Nuderklnb) In Pettau l)ade,l junge Vi'!rgersöl)ue eineu Ruderklub gebildet uud werden die Fahrten ii^ eigenö gebanten 5iähnen bei nwsngem Wasselstande unternonluien. ^Zlufsttfundencr Leichnam.) Bei Nadker^-bnrg wurde eiu Unbekannter ans rechte Auir-llfer geschwennnt. De'.selbe war lingesähr suüf--unddreißig Jahre alt, von grosjer und kräftis^er Gestalt, hotte einen rotben Schnur- und Backen« bart und war gut slekleidet. (Wackere Kerschbacher.) Die Wahlen der Gemeindevertretung von Kerschbach bei Wind -Feistritz (5. Juli) sind allen Gegenbemuhnngen der Nationalklerikaleil zllm Trotze freisinnig aus-gesallen. (Ein nationalklerikaler Lehrerverein.) Der Lehrerverein ztl Pettau ist aus dem steiennär-kischen Lehrerbund ausgetreteil. (Neuer (Hensdarmerieposten.) In Sauer-brunn bei Nohitsch wurde ein GeuSdarmerie-posten errichtet. (Für den Lehrertag.) Die Hauptversammlung des Lehrervereins in Leibnitz hat bc-schlosien, den Vortrag des Herrn Wlader von Straß über „Gemtühsbildung" fl'ir die Tagesordnung des Lehrertages in Bruck einzusenden. (Zur Nffaire in St. Martin am Bachern.) Nach dem Vormittogsgottesdienste in St. Martin am Vachern kanl es zwischen zwei Bauern wegen einer angeblichen Beleidigung der F'au des einen zu einer Nauferei und als die Gendarmerie einschritt, nahmen die Anwesenden die Partei des Arretirten. Wir wollen hier nicht untersuchen inwieweit es geboten war. von den Waffen Gebrauch zu machen, sondern konstotiren einfach die Thatsache, daß zwei dortige Gnmd' besitze? durch Schlisse und drn andere dnrch Bajonnetstiche schwer verwundet wurdeu. Die liereits im Zuge befindliche gerichtliche Erhcbui'g wird gewiß die volle Wahrheit über diesen betrübenden Fall bringen. (Die Versammlung deS „8l0ven.«?1i0 «iruStvo" in St. Martin am Vachcrn.) Von W.-Feistritz wird uns (7. Juli) geschrieben: Sonntog den L. d.M. sollte eine Velsanlulluilg des „Llovensko (^rnst^vo^^ in St. Martin om Bachern, Bezirk Wind.-Z^eistritz stattfinden und Herr Dr Nad.y daselbst seinen NechenschaslS-bericht erstatten, um natürlich auch auf den Höhen des Vachern Stimmung für sil, und seinen GesinnnngS- und P nteigenossen Baron Gödcl i^u macheu. der ai-sfollenderweise lns j^tzt ollen Versammlungen ferne gl blieben ist uud die l^ii minorum ^ondiuiu silr sich arbeiten läßt. Die bekannten Arra' geure dieser sast jcden SoinUag. da d-^rt stc^tlsindenden Versaniinluns zogen richtig gegei^ St. Vta:ti>i, lun jek'och bald wieder von i^a aufzuziehen, denn als sie in dem für die Versanimlung erkorenen Lokale eiii-traseu, failden sie selbes bereits von Bancrn besetzt, die den kleinen Pu^ft'ssor der löiolle'Sge-lahrtheit fragten, was er und sein Anhailg eigentlich da wollten. Auf die Antwort, daß eine Wählerversammlung stattsinden werde, er hielt er von Seite eines Bauern die Antiooit, daß dies unniithig sei, iu St. Martin sei seii,e, des kleine»» Profesiors Thätigkeit, als aiich die seiner Freunde zur Genüge btkai-.nt. Als sich bierauf Herr Dr. Nadey hineinunschte, uni ja Gelegenheit zu bekommen, seine bereits alll^e-kannte Rede über seine so ersprießliche Thätigkeit ini Landtage zu halten, sagte ihm ein an.-derer Bauer: „Wir wisien so was Sie und Ihr Gesinnungsgenosse Baron (Äizdel ui^s gebracht haben, höliere Kassee- undPetrolulNlsteuer, sonst lüchtS, es wäre sehr gnt, weinl die Herren schauen wiirden, wieder hinabzlikonimen und uns allein zu lassen." Als der Herr Bibelplofessor ltnd Dr. Nadn) sahen, daß sich absol»lt nnt den St. Maltinern nicht paltiren lasse, traten sie einen geordneten Nückzug an, der ganze Ausschuß des .^loven^lvo (lrustvo an der Sp'.tze^ Bevor sie jedoch von diesem schönen Orte schieden, trat eui '^^auer auf die Heiren zu. gab ilnien LeVa'ttUvlirtÜH"Redürlcur: Kranz WieSchuler. - fünf Stück Ziveikreuzerzigarren und sagte, sie mögen selbe als Nndenk'n an ihre veruliglückte Parthie nach St. Martin annehmen. Der einzige Dr. Radey nahm die Zigarre und sagte — so wird ul>s versichert — thräuenden Auges, so sehr schmerzte ihn die verhaltene Rede, „/.«itvkrliin." — Sprach's und abwärts zog die Gesellschaft gen Pulsgau, um sich dort in gastlichen Näunren von der gehabten Auftegnng zu erholen. tVlitzschlaq.) Während des Gewitters in der Nacht vonl 7. alis den 8. Juli schlug der ')^litz ill das Wohngebäude des Gruut^besitzers Zt Zieringer auf den: Schober, Gemeinde Tre-sternitz, zülldete aber nicht und wnrden bloS der Nalichsang, das Ki'ichengewiilbe, eil» Osen . . . zertrünunert. (llebungen der Trnppendivision.) Diese Uebungen finden in Graz nnd Umgebuug statt llnd dauerir vom 27. Atigust bis 5. September. Alis dem Unterlande nehmen Lheil: ein Bataillon des Infanterieregimentes Nr. 87 (Cilli). das Jügerbataillon Nr. 7 (Pettau) und drei Batailloilö deS Jiifanterieregimentes Nc. 47 (Marburg) (Gewerbetaq in Wien.) Anl l»., 7. und 8. September findet in Wieil der dritte Ge-merbetag statt, zu welchem altch der Marburger Gemerbeverein Vertreter sendet. Das Pro-gramul ist solgendeö: Ain 6. September Abends 5 Uhr Empfang im Gemeinderathssaale, Wip pliugerstraße; aul 7. Vorversamnilung und am Ä. Hauptversamuilung. jedesmal uin 10 Uhr Vormittags in derNolkShalle des neuen Nath-hauses. Einladuirgsschreiben, Programme und Karten werden ehestens versendet. (Das .^aiserfeft in Straß.) Z!lr Erjn-nernng an den Besuch des .lkaisers findet, wie wir bereits gemeldet, am nächsten Sanntag in Straß i'in großes Volksfest statt. Die Festordnung laritet: Nachmittag 3 Uhr Einzug der Mllsikkapelle des k. k. 47. Jnf-Neg. Uni 4 Uhr Festkonzert in Hubmann'S Garten unter persiinlicher Leitung des Herrn KapellM''isters I. F. Wagner. Um 9 Uhr musikalischer Zapseustreich mit Fackelzug und hieraus gesellige Unterhaltllng mit Fortsotzung des .^^onzertes. Feriler werdeil in den übrigen Gastl>äusern Volksbelustiguirgen (Bestkegelschieben, Ringelspiel, Tan^mllsiken u. s. w. ) arrangirt. Ein^ tritt zuu! Festkonzerte: 40 kr. ohile Beschrän-kullg der Großnluth. Der Neinertrag wird denl deutschen Schulverein und der Ortsschule gewidnret. — Wenu das Wetter güirstig ist, dürfte der Besuch des Festes ein recht zahlreicher werden und dem Zivecke eiu hübsches Schersleiu zrifließen. Die Kapells fahrt von hier nrit dem gemischten Zuge ab. (Vom Wielandplatze.) Die Bestimmung, für öffentliche Scharlstellungen u. dgl. deir Wie-landplatz anzuweisen, zwang den Besitzer des große»! .^iaroussels, Hnrn A. A!ichel, dasselbe dort aufzustelleir, nachdem die Ecke ober dem Tappeinerplatze scho»l von dem hier ireilgeba»tte»r Ringelspiele besetzt war. Aber auch dort übt dieses hülische Karousiel die alte AnziehringS-krast auf Jung und Alt uud ist dieser sonst zierulich stille Platz besonders Abends sehr besucht. wo bei der effektvollen Beleuchtung llnd Mnsik auch viele Große ..Neitübungeu" vor-neljmen. Herr Äiichel bleibt nur mehr bis Montag hier, dai»u kehrt die frühere Ruhe rvieder zurück, bis ein neuer Magnet in: Sta»»de sein wird, das Publikum dahin zu führen. Letzte Post. Liberale Groß-Grundbesitzer in N'ieder-Oesterreich sollen geneigt sei»r. nrit den Klerikalen ei»l Kotupronliß z»l schließen, welches le^L» teren ein Drittel der Mandate sichert. Ein Sonderausschliß des Tiroler Landtages veihandelt über deir Antrag, sich an die Re-gieru»rg zu wenden beh»»ss Erwirku»rg eines Gesches, kraft dessen a»lS StaatSulittel»» »»e»ltr-lich uuverziusliche Darleihe», an Gemeiude»» und Private in den überschwemmten Gegende»: ertheilt würden. Ein Schreibeir des IlnterrichtSministerS Tresort an die Behi)rden von P»'eßburg koi»-statirt die schlechte»! (^esu»ldheitsverl)ältnisse der Stadt, welche ei»le sehr dringeitde Abhilfe erheischen. In Moskatl stellen bedeutende Firmen die ahlll»lgeir ein. außgal'k, DlUlt und «erlag von «tduard ).u,schitz^< Miuuten von der Drauüber-fitl)r, flußabwärts, ganz uahe au der von Unter-tänbling gegen St. Martin fiihrenden' Straße. Die Teinperatur des Wassers ini Flußarme beteng au dein gedachten Tage Li)" li., jene des Schla»tt!neS iiber Die Badestellen sind leicht Zugänglich und gällzlich gefahrlos. Die Eiurichtuug derselben ist allerdiugs uoch höchst priinitiv. Äußer Bänken Ulld Kleiderrechen findet sich nichts vor, was der Beqnenilichteit dienlieh sein könnte. Dessenrnlge-achtet belintzten a»n letzten Sonntag nahezu 40 Äcarburger lHerreu uud Danieu) das Bad. Den inangelnden Coinsort ain Badeorte ersetzt übrigens iur vollen Maße das zur Bade-restanratioil protlainirte vorzügliche Gasthaus des Herr»! Joses Mak. Fiir das Zustaiidekolnruen des Bades hat sich besonders Herr Roman Pichl er, welcher in Untertänbling die Fischerei ansübt und hlebci aus die wohlthätigen Eigenschaften des dortigen Gewässers nnd seiner User anfinerksmu wurde, verdient gemacht. Eingesandt. Allgemein ist die Klage i'iber Priesterman» gel und daß es schwer sei, wird von Seite der Geistlichkeit behauptet, uur die gewöhnlichsten, nothwendigen kirchlichen Handlnngen zu verrichten. Und trotzdein belnerkt »nair jetzt fast den ganzen Souilner über und zrvar gerade an Sonntagen, rvo dem Laien sei»! natürlicher Ver-stalrd sagt, daß, wenn je, so gerade an diesem Tage der Priester seiner Pfarrgerneinde ulrd seiner Kirche bei den gottesoienstlichen Verrichtungen, die ja auch des Nachrnittags stattfindeil, am uöthigsten sei, sowohl am Marburger Bahnhofe, als an den übrigen Stationen der Um-gebni!g massenhaft gerade Geistliche aus- und einsteigen, die inerkwürdigerrveise a»n Sonntage Zeit haben, sich als Hauptarraugeure uud Redner an den Wähler-Versammlungen des ^8l0V6N8li0 llruZtvo^, die alle Sonirtage stattfinde»!, zu betheiligen. Es dringt sich sofort jede!u Unbefangenen die Frage auf: Wie reimt sich obige Klage mit dies.'r Thatsache zusammen, glauben die geistlichen Behörden, daß das Ansehen des geistlichen Standes dadurch gewinnt, we»»u Vertreter desselben sich gerade an gottgeweihten Tagen bis spät Abends nach solchen Versa,nmlnngen in Wirtlishäusern, rvo es oft sehr laut hergebt, mit politischen Agitatiolreii beschästigen. Gibt cü denn i»n Interesse der Geistlichkeit und der Erbaltuug der Würde des Standes selbst kein Mittel, solche,« Ge-bahren zu steueru? U. A. w. g. Mehrere Katholiken. in Vtarbnrg. t^erantwortlrch «tnnelbkrt Hmterholzer.) Hiczil Boge». „Marburger Zeit»ng" Rr. 82 vom 9. Juli I8!;4> Nr. 73K7. (7ü9 Kundmachung. Aktläßlich des Austretens der Cholera im stldlichen Frm'kreich und der Möglichkeit der Ausbreitung derselben, ist es schon gegenwärtig dringend geboten, alle jtne Maßregeln zu ergreisen, welche geeignet sind, der Krankheit einen günstigen Boden in unserer Stadt zu entziehen. Vor Allem ist die größtmi^glichste Reinlichkeit in dem ganzen Hause und in den Höfen anzustreben. Aller Unrath, Dünger und Kehricht ist von der Nähe der menschlichen Wohnungen und der Brunnen fern zu halten. Die Scnk-und Düngergruben sind fleißig zu entleeren, dieselben, so wie auch die Aborte, Hauskaimle und Rinnsäle öfters zu desinficiren. Hiebei ist eine Calbolsäure - Lösung oder eine Auflösung von I Theil Eisenvitriol in 25 Theilen heißen Wassers zu verwenden. Die Höfe sind rein zn Hilten nnd ist besonders in der Umgebung der Brunnen für die größte Reinlichkeit zil sorgen. Alle bei der im vergangenen Jahre statt-gefundenen Sanitäts-Revision vorgefundenen Gebrechen und Uebelstände, deren Beseitigung angeordnet wurde, sind, soferne dies bisher noch nicht geschehen sein sollte, bei Vermeidnng einer Strafe von 100 fl. sofort zn beseitigen und wird sich eine Kommission davon über-zeugen. Schließlich appellirt der Stadtrath an das Pflichtgefiihl und an die Bürgertugend jedes Hausbesitzers, zur Abwehr der drohenden Gefahr nach Möglichkeit thätigst beizutragen. Stadtrath Marburg am 2. Juli 1884. Der Bürgermeister: Dr. Duchatsch. Th.- Q-ötz'sclie ZBierlialle- Heute Mittwoch den 9. Juli 1884: Bglaa&egixsagShFeafe an die a. h. Anwesenheit Hr. Majestät des Kaisers am 9. Juli 1*83. CüroBscs «harten - Concert fiC *>€>1 ungünstiger Witterung in der Veranda von der vollständigen Musikkapelle des k. k. Infanterie-Regiments Freiherr von Beck Nr. 47 unter persönlicher Leitung des Kapellmeisters Herrn J. F. WAGNER. Programm: 1. Ouverture zur Oper „Die Zigeunerin« von Balle, 2. „Das Centrum", Walzer von «loh. Strnusa. ij. Neu: „Wo still ein Herz von Liebe glüht", Lied von Fr. Kücken. (Orchestrirt von J.P.Wagner.) 4. „Pizzicato", Polka von Harth f>. „Prinz Eugen und liadetzky", musikalisches Kpos von Rahrbach sen. 6. Neu: „Operettenschau", Potpourri von Ambroz. Anfang 8 Uhr. Pause. 7. Ouverture zur Operette „Prinz Methusalem" von Joh. Strauss. 8.$„Stefanie", Gavotle von A. Czibulka. 9. Schwanenlied aus der Oper „Lohen grin" von Richard Wagner. 10. Neu : „Mein liebes Wien", Marsch von J. F. Wagner. Entree 25 kr. lür gute Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. (765 Um recht zahlreichen ücsuch bittet ergebenst Wolilscliluger* «»Uli» - »««», bestes und billigstes Materials zilm Binden und Okkulieren, per Kilo fl 1. Bei Abnahme von 5 5Ulo W kc. „ „ l^0 „ lr. Zu haben bei o t t 5 r i s ü lLs t L, Specereiwaaretchandlung, Marburg. ^762 Eine freullllkieke VodllUllK, solmseitig, mit 3 Zimmern, Kabiiiet, Spar-herdki'tche und Keller ist in der Karntnergasse Nr. 18 zu v e r g e b e u. < 768 Wohnung! im 1. Stock — ein größeres Zinnner sammt Kilche!e. — ist an eine ruhige solide Parthei sogleich zu vergeben. Anfrage iin Comptoir d. Vl._761 werden sogleich aufgenommen. Adresse: Badqasse Rr. 9._ Lotlo-Zieljungm vom ö. Juli: Lily: 73 20 7l 33 lS Tricft: 77 21 37 80 71 Dlergebung von Mcruarbeiten für das Gebäude der Gemeinde-Sparkasse und der Mädchenschule in Marburg. Zufvlge Beschlusses des Gemeindevathes vom 1. Juli 1884 und des Beschlusses deS Ausschusses der Geinciudc-Sparkasse Marbur»^ voni 30. Juni 1884, werden hieniit die zun« Baue eines Sparkasse- und Mädchenschulgebäudes erforderlichen Maurer-, Tteinmetz- und AimmermannS-Vrbeiten zur Vergebung ausgeschrieben. Die Vergebung erfolgt ans Grund von Einheitspreisen, welche die Offerenten selbst anzugeben haben. Zn diesem Zwecke sind Blanqnette der sumuiarischen Voranschläge vorbereitet, die nebst den Autografien der allgemeinen und besonderen Banbedingiiisse iul Bureau der Bauleitnng, Pfarrhofqasse Nr 4, I. Stock in M^ubnrg zu beziehen sind, wo auch die auf diesen Bau Bezug habenden Pläne vom 4. Juli bis IS. Juli 1884 täglich von 9 bis 12 Uhr Vormittags nnd von 2 bis 6 Uhr Nachmittags zur Einsicht aufliegen, und den UnternehnningSlnstigen alle in dieser Bausache nöthigeu Anskiinfte bereitwilligst ertheilt werden. Den Offerten fiir die hiemit zur Ausschreibung gelangenden ArbeitS-Gattungen ist eine Bestätigung der Gemeinde-Sparkasse über den Erlag des VadiumS iin Betrage von AßDOtt fl. beizulegen. Jene llnternehmer, welche geneigt sind, diese angebotenen Banarbeiten zn übernehmen, wollen ihre gesetzlich gestempelten, niit der Beftätignng über den Erlag des Vadium belegten und den allgemeinen Bedingungen entsprechend rerf^ißten Offerte in wohlverfchlosseuen, anizen niit der Aufschrift „Öffert zur Uebernahnie von Banarbeiten für daS Gebände der Genieinte-Sparkaffe nnd Mädchenschule in Marburg" versehenen Converten biS läugstenS SV. Juli Mittags tS Uhr an die Direktion der Geineinde-Sparkasse Marburg sraneo und recommandirt per Post einsenden oder persönlich daselbst überreichen. Ncber den Empfang der Offerte werden Bestätigungen anSgefolgt, gegen deren Niickgabe seinerzeit den Nichterstehern die Vadinmö-Erlagscheine auSgesolgt werde», auf Grundlage welcher ihnen von Seite rer Gemeinde-Sparkasse das erlegte Vadium znrückbezahlt werden wird. Wom Wau Gönnte des Oemeinde-Sparliasse- ulld MädchenschulHaus- Waues in Marliurg. Marliurg am I. Juli 1884. Der Obman»: UV A. Geuppert. Z. ^760^ Gdikt. (748 Von» t. k VezirkH<^erlchte Marburg l. D. U. wild bc'tailltt genlacht: Es sei tiber Ansucheil dc'r Crben nach dem mn 26. Felnuar 1884 AU Malets' voll :^28l; fl. und letztere im Schiitziverthe voil sl. !^0 kr. beivilligt und hiezll die F,.'!!-bietllligTtagsatznng auf den >4. Ittti Vormittags 10 Uhr und eventllcll Nachmittag 2 Uhr an Ort inld Stelle der Nealitäten iil Rllpersbach nnt dem Beisatze angeordnet lvorden, daß die Neoliläten uild Fal)rllisse nur mn oder i'lber den Schätzwerth u. z letztere gegell so-glciche Bezahlliilg ulld Wegschaffllilg hiiltange-gebeu werdet!, und daß jeder Lizitailt auf die ^liealitäten vor deln All böte eiil 10"/., Vadillln voln SÄ)ötzllierthe iln Betrage v0il !i29 sl. zii Händen der Lizitatioils-Konlinissioil z»l erlegeil l)abe. Die übrigen Lizitationsbedillgnisse soioie das Schätzung ^Protokoll uild der Gl undbnchs-nllszug j^iiilncn in der d. g. Registratllr ein-geseh^il lverden. Die stechte der alif den Realitäten ver-sichertell (.^lättbiger iverden dllrch diese Feil-dietnng nicht berilhrt. k. B.z.^Gericht Marburg l. D. U. am 26. Jlllli l884. Z' 68!^. Edikt Vom k. k. Ve.urksgerichte Marburg l D. U. ivild betallnt gegeben: Es sei die sreilvillige Velälißerui'g der in den Verlas; nach Äugust Stampfl <^et)i.nigell Weiilgartrealität G. E. 67 C. G. Koschak iln gerichtlichen Sehätzioerthe von 2!)73 fl. 44 kr. beivilligt und hiezu eine einzige Tagsatzung auf deil >4 Inli 18^4 Vormittag« von 11 bis 12 Uhr an Ort und Stelle der Realität Zll KosÄ)ak nlit denl Än-hailge allberalunt lvorden, daß hiebei dieselbe nllr unl oder über den S6)ätzlverth dcnl Meist-bieteudeu hintangegebeil iveide. Die Lizitatiollübediuguisse, wornach iilc'be-sondere eiu 10"/». Vadiuln zu Haildeil der (Äerichtskolnlnissioll zlt erlegen ist, könneil hg. eingesehen werden. K. k. Bez.-Gericht Marburg l. D. U. aln 11. Juni 1864. 00rr68pc)nci6n^. Unbekanllt und doch genallnt! V . . . . e erhaltend Bitte Pl»rtographie. Al. S^iratsatttrsg. Ich bin nennundzlvanzig Jahre als, ledig, gebildet, voll nicht niiangenehinen Aelißeril und habe eill griißeres Baalverinögen. AllS Mangel all Aekallnschast sliche ich auf dieseiu Wege ein braves ^iädchen oder eiile tindertose Wiiwe, die Sillll für Häuslichkeit ulid eiil entsplechen-d.s Verlnögen besitzt, zur Frau. ^764 Allträge, ivenn luoglich init Beischlliß der Photographie, die zurückgegeben ivird, unter L.. L. X. 5() an die R'edatlion dieses Blattes. Verschlviegellyeit Ehrensache. G eschäfts-An zeige. Das „Cafe Mercur" wurde mit 1. Juli d. J. vom Hauptplatze in das dem Herrn A. Frohm gehörige Haus Grazervorstadt, Tegetthoff-strasse Nr. 36 überlegt und dort eröffnet. Da ich dieses Geschäft iiher 14 Jahre betrieben, erlaube ich mir, meinen geehrten J\ T. Güsten für den gütigen Besuch meinen wärmsten Dank auszusprechen, mit der gleichzeitigen Bitte, mich auch in meinem neuen Lokale mit einem recht zahlreichen Besuche zu erfreuen. 754) Hochachtungsvoll Ifjnaz Pongratz, Ca ff et i er. Gin Biktualien- oder (vr-ißlcrg-schäst, alif gliteln Posteil, wird zll kaufeiV gesucht. Geneigte Alltväge lvolle mazl richten llllter Adresse „Gustav Göbel, Blilldenmarkt Nr. 8, Niederiislerreich." (74li I>l0 von 8!ullwt!ie!l6n u Vlkvvknttvr deünäet sie?! nnnmetir bei lloiru 8l>ll0l!plul7. in 76ö Telegraphische WitterungSprl.v^nose der k. k. Ccnlralinstalt für Mcteorologic in Wien vom 8. Juli. 2 Uhr — M. N. M. Mijgctheilt durch die LliiidkS Obst- u. Weiubanschule. Luftdruck Minimum: 750—755 Centrulrußliuid. M<,zlmum: 7ti5—760 Oestetreich. Zweites Minimum: Nordwestlich von Schotilaiid. Unbestimmte Wirdiichtnng. Vorwiegend heiter, ^'ok.ile Gewitterbildiinq. Keine wesentliche Aende-ning der Telnpcratnr. Schwache Winde. 4. Juli. sWochenma rktSpr e ise.) 1 Hekt Weisen tt. 7.ö0. Korn st. 5.70 M-rite fl. 0.— Hafer fl. 3.30, .l^uturnv il. b.7a. Hjne tt. 0 — Haiden fl. .'i.20. Erdäpfel st. 0.—, Aisolen 9 kr. pr. Kilo. dteikmärll Berühmter Glaubersalz-Säuerling, Stahlbäder, Kalt* wasaercur, Molkencur. — Indlcatlon : Erkrankungen der Verdauungs-Organe. - Conifortabler Aufenthalt. 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