poStnikis plsäsns v xolovinl. Kinzekae Kummer 15V Di»' Ar. 89. Erscheint jeden 1., 10. nnd 80. 11. (86.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Ne,«g»pretse: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Din. D.. Oesterreich: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koöevje, Donnerstag, den 10. Mtoöer 1929. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Neuer Name und neue Verwaltungs- einteitung unseres Königreiches. Ministerpräsident General Zivkovic machte auf der Ministerratssitzung am 3. Oktober 1929 die Minister mit dem Beschluß bekannt, demzufolge das Gesetz über den Namen und die Einteilung des Königreiches in Verwaltungsgcbiete in Gel- tung gesetzt wird. Unser Königreich erhält den offiziellen Namen Königreich Jugoslawien und wird in nachfolgende neun Banate eingeteilt: 1. Banat Drava mit dem Sitz Ljubljana, 2. Banat Sava mit dem Sitz Zagreb, 3. Banat Vrbas mit dem Sitz Banjaluka, 4. Banat Primorje mit dem Sitz Split, 5. Banat Drina mit dem Sitz in Sarajevo, 6. Banat Zeta mit dem Sitz Cetinje, 7. Banat Donau mit dem Sitz Novi Sad, 8. Banat Morava mit dem Sitz Nis, 9. Banat Vardar mit dem Sitz Skoplje. An der Spitze eines jeden Banats steht ein Banus, der sich außerhalb der Kategorien des Beamtengesetzes befindet. Mit diesem Gesetze ist der Grundsatz der De¬ konzentration der Verwaltung durchgeführt. Eine große Zahl von Ämtern und Geschäften geht in den Wirkungskreis der Banusse über, die voll¬ kommen selbständig amtieren werden, auf eigene Verantwortung, jedoch nach den Anweisungen und unter der obersten Aufsicht der zuständigen Mi¬ nister. Der Ministerrat nahm den Antrag des Mi¬ nisterpräsidenten an und bestätigte ihn. Abends wurde das Gesetz von S. M. dem Könige unter¬ schrieben und trat sofort in Kraft. Die neuen Banate — Beograd bildet mit Zemun und Pančevo ein selbständiges Verwal¬ tungsgebiet der Stadt Beograd — weisen nach Einwohnern und Qudaratkilometern folgende Zah¬ len auf: Banat Sava 2,300.00 und 36.879, Banat Donau 2,100.002 und 28.160, Banat Vardar 1,405.000 und 39.566, Banat Drina 2,100.000 und 29.279, Banat Morava 1,200.000 und 29.721, Banat Drava 1,040.000 und 15.936, Banat Vrbas 850.000 und 20.558, Banat Pri- morje 800.000 und 19.417, Banat Zeta 740.000 und 32.322. Der Bezirk Črnomelj in Krain (und damit eine größere Anzahl von Gottscheer Ge¬ meinden) kommt zum Banat Sava (Zagreb), der Bezirk Cabar zum Banat Drava (Ljubljana); das Prekniurje gehört zum Verwaltungsbezirk Ljub¬ ljana, Medjimurje zu Zagreb. Das Banat Drava (ehemaliges Slowenien) umfaßt das Territorium, welches die Kote 1344 (wo die Südgrenze des Bezirkes Eabar zur Staatsgrenze heranreicht), die Staatsgrenze gegen Italien, Österreich und Un¬ garn, bis zum Punkt (nordöstlich von äakovec), wo die Staatsgrenze gegen Ungarn zur Mur biegt. Von der Mur geht die Grenze zur Kote 1344 östlich, bezw. an den Südgrenzen der Bezirke Len¬ dava, Ljutomer, Ptuj, Šmarje, Brežice, Krško, Novo mesto, Kočevje und Cabar, welche Bezirke alle zum Banat Drava gehören. Mit dem Erlasse vom 9. Oktober 1929 hat S. M. der König nachstehende Banusse ernannt: Banus des Dravabanates Sernec Dusan, ge¬ wesener Minister und Hochschulprofessor, Banus des Savabanates Dr. Silovic Josip, llniversttätsprofessor und Mitglied des Obersten gesetzgebenden Rates, Banus des Vrbasbanates Milosavljevič Sve- tislav, Minister i. R., Banus des Primorjebanates Dr. Tartaglia Ivo, Advokat und Vizebürgermeister von Split, Banus des Drinabanates Popovik Velimir, gew. Minister, Banus des Zetabanates Siljanic Krsto, Ar¬ meegeneral i. P., Banus des Donaubanates Popovic Daka, gew. Minister, Banus des Moravabanates Nestrovic Gjorgje, Staatsrat i. P. und Mitglied des Obersten ge¬ setzgebenden Rates, Banus des Vardarbanates Lazic Zivojin, Ge¬ hilfe des Innenministers. * Die Neueinteilung unseres Staates wurde auch von der Gottscheer Bevölkerung auf das freudigste begrüßt und hat der Gottscheer Bür¬ germeister diesem Gefühle durch ein Huldigungs¬ telegramm an S. M. den König und den Herrn Ministerpräsidenten Ausdruck verliehen. Die deutsche und die framösrjche Sprache. Die bekannte englische Zeitung „Manchester Guardian" hat sich kürzlich und zwar gleich in einer ganzen Reihe von Aussätzen dafür eingesetzt, daß die Engländer der Erlernung der benschen Sprache im Verhältnis zu der bisherigen Bevor- zugung des Französischen größeren Wert beilegen sollten. Diese Äußerung des sehr angesehenen eng¬ lischen Blattes lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Erscheinung hin, über die man sich im allgemeinen bisher noch nicht allzuviel Gedanken gemacht hat, nämlich auf den ständigen Rückgang der Bedeu¬ tung des Französischen als Weltsprache. Während das Französische im 18. Jahrhundert sich zur all¬ gemeinen Sprache der Gebildeten schlechthin in den verschiedensten Ländern durchsetzen konnte, hat es bis gegen Ende des vergangenen Jahrhun¬ derts noch seine Stellung als Diplomatensprache zu behaupten gewußt. Hier nimmt das Fran¬ zösische ebenso wie auf gewissen Gebieten der in¬ ternationalen Vereinbarung, der postalischen Ab¬ machungen usw. noch eine besondere Stellung ein. Der Anspruch, daß aber alle internationalen Ver¬ handlungen und Reden auf internationalen Kon¬ gressen französisch zu führen sind, ist längst auf- gegeben. Den außerordentlichen Umschwung der Verhältnisse kennzeichnen am besten gewisse Zahlen. Um das Jahr 1800 wurde gesprochen: Deutsch von etwa 30, Französisch von 31, Englisch von 20 Millionen Menschen. Gegenwärtig kann man etwa folgende Ziffern zugrundelegen: Deutsch 100 Millionen, Französisch etwa 80 Millionen, Englisch etwa 170 Millionen. Ausschlaggebend für den Charakter einer Weltsprache ist aber nicht die Zahl allein. Wenn es nur auf die Zahl an¬ käme, würde das Chinesische, das etwa 400 Mil- lionen Menschen sprechen, die wichtigste Welt¬ sprache sein. Die Bedeutung einer Sprache hängt von dem Ausmaß der Möglichkeit ab, sich mit ihr in der Welt verständlich zu machen. Das Französische wird außerhalb Frankreichs, Belgiens und der Schweiz nirgendwo von ganzen Schichten der Bevölkerung gesprochen. Man schätzt die Gesamtzahl der französisch Redenden außer- halb des geschlossenen Sprachgebietes der ge¬ nannten drei Länder auf höchstens drei Millionen. Damit fällt die früher alles beherrschende fran¬ zösische Sprache für die Zukunft gänzlich an¬ der Reihe der großen Wettbewerber heraus. Der Kriegsausgang hat Frankreich politisch noch ein¬ mal eine Bedeutung gegeben, die den Rückgang des Spracheinflusses zu verlangsamen, aber nicht aufzuhalten imstande , sein wird. Das Englische ist unaufhaltsam an die erste Stelle gerückt. Durch das englische Imperium und die Vereinigten Staaten von Amerika sowie durch die Verwen¬ dung im internationalen Handel und in der Schiffahrt ist dieser Sprache ein sehr weiter Gel¬ tungsraum geschaffen. Wenn man aber den an¬ gloamerikanischen Bereich und das britische Im- perium abzieht, dürfte auch die englische Sprache nur etwa 2 Millionen Menschen außerhalb dieser Grenzen erfassen, und zwar in dem Sinne einer Handels-, Umgangs- und Verkehrssprache. Das Deutsche nimmt eine ganz besondere Stellung durch die Art seiner Verbreitung ein. Es ist im wirklichen Sinne eine Verkehrs- und Reisesprache, eine Weltsprache. Die Deutschen selbst haben sich im allgemeinen diese Tatsache noch viel zu wenig klargemacht. Von hundert Millionen Deutschen leben etwa 70 Millionen im Reich und in Österreich. Die übrigen ver¬ teilen sich auf eine sehr große Anzahl von Staaten in Europa und außerhalb Europas. In allen diesen Staaten bietet also das Deutsche die Mög¬ lichkeit der Verwendung. Dritteinhalb Millionen Deutsche leben in der Tschechoslowakei, 800.000 in Südslawien, eine halbe Million in Rumänien, 1,6 Millionen in Elsaß-Lothringen, 2,2 Millionen in Polen, 1,6 Millionen in Rußland, 2,7 Mil- lionen in der Schweiz, ferner finden sich noch deutsche Gruppen von ansehnlicher Zahl in Däne¬ mark, Belgien, Luxemburg, Italien, Danzig, Est¬ land, Lettland, Litauen. Die Zahl der Deutschen in den Vereinigten Staaten beziffert man vorsichtig mit 8 Millionen, 400.000 leben in Kanada, min- bestens 800.000 in Süd- nnd Mittelamerika, ferner ansehnliche Gruppen in Australien und Afrika. Besonders wichtig ist die deutsche Sprache als Verkehrssprache in Ost- und Südosteuropa. Hier ist das Deutsche geradezu die Hauptverkehrs¬ sprache. In Ungarn hat der deutschgeschriebene Pester Lloyd gerade wegen seiner Sprache Welt- bedeutung. Deutsche Zeitungen beispielsweise in Lettland und Estland haben eine weit über ihre Verbreitung hinausgehende Bedeutung, weil die Staatssprachen nur im Lande selbst, also von winzig kleinen Volksgruppen verstanden wird. In Ost- und Südosteuropa ist auch die Tatsache für die Bedeutung des Deutschen wichtig, daß die Seils 2. im Handels- und Veckehrsleben vorherrschenden Juden entweder das Deutsche oder die „jiddische" Abart des Deutschen sprechen. In den skandi¬ navischen Ländern ist das Deutsche ebenso wie in der islamitischen Welt von besonderer Bedeu¬ tung. Wenn die deutschen Minderheiten in den verschiedensten Ländern an der Pflege ihrer Mutter¬ sprache sesthalten, so bedeutet das nicht nur ein Zeichen der Volkstreue und Anhänglichkeit, es ist auch ein Gebot der Klugheit. Die Kenntnis der deutschen Sprache ist ein wichtiges Kapital, das die Eltern ihren Kindern mit auf den Lebensweg geben. In den Grenzgebieten und Mischgebieten ist überall die Beobachtung zu machen, daß auch die Grenzbewohner anderer Nationalität großen Wert auf die Kenntnis der deutschen Sprache und die Zugehörigkeit zum deutschen Kulturkreis legen. In Masuren und Kärnten sowie in Ober¬ schlesien konnte man diese Beobachtung machen. — Die Mahnung des Manchester Guardian ist also durchaus verständlich. Der „Wahrheit" Ende. Wie noch allen Gottscheerkreisen bekannt sein dürfte, wurde Herrn Robert Ganslmayer in dem Blättchen „Wahrheit" der Vorwurf gemacht, daß er zwischen „Mein" und „Dein" nicht unterscheiden könne. Aus Grund dieser Anschuldigungen erhob Herr Ganslmayer gegen den verantwortlichen Re¬ dakteur der „Wahrheit" Herrn Ferdo Jonke beim Kreisgerichle in Novomesto die Preßklage. Am 2. August l. I. fand dortselbst die Hauptverhand¬ lung statt und wurde zwischen den Parteien ein Vergleich dahin geschlossen, daß sich der Beschul¬ digte verpflichtete, in der im September l. I. zu erscheinenden „Wahrheit" nachstehende Notiz auf- zunehmen: „In der „Wahrheit" vom 1. März l. I. er¬ schien eine Notiz, in welcher Herrn Ganslmayer zum Vorwurfe gemacht worden ist, er könne zwischen Mein und Dein nicht unterscheiden. Ich erkläre nach dem durchgeführten Beweisverfahren, daß ich durchaus keinen Anlaß und Grund zu einem derartigen Vorwurfe hatte, sondern bin überzeugt, daß der Aufsatz und somit die Be¬ schuldigung eine ganz ungerechtfertigte Verleum- düng war. Ich bedauere, daß dieser Artikel in der „Wahrheit" erschienen ist, ersuche Herrn Ganslmayer auf diesem Wege, mir zu verzeihen, und danke ihm, daß er von einer strafgerichtlichen Verfolgung Abstand genommen hat." Weiters verpflichtete sich der Gegner die Spesen zu tragen, worauf die Anklage zurückgezogen wurde. Wie wir nun erfahren, hat die „Wahr¬ heit" ihr Erscheinen eingestellt, so daß obige Notiz auf diesem Wege zur Veröffentlichung gelangt. Neichsaußennlimster Dr. Gustav Stre- semann -j- Am Mittwoch abends erlitt Reichsaußenmi- nister Dr. Stresemann einen schweren Gehirnschlag, dessen Folgen er um 5 Uhr 15 am Donnerstag früh erlag. Die Meinung der Ärzte geht dahin, daß sich dieser unermüdliche Staatsmann, dessen Gesundheit in den letzten Jahren immer viel zu wünschen übrig ließ, zuviel Anstrengungen be¬ sonders während der gegenwärtigen Krise im Reichstag zugemutet hat. Dr. Gustav Stresemann wurde am 10. Mai 1878 in Berlin geboren, wo sein Vater ein Re¬ staurant an der Weidendammbrücke innehatte. Nach dem Besuch des Andreas-Gymnasiums studierte er in Berlin und Leipzig Rechts- und Staats¬ wissenschaften und war dann zunächst von 1901 bis 1903 Assistent des Verbandes deutscher Scho- koladenfabrikanten. Dann wurde er Syndikus des Verbandes sächsischer Industrieller. Von dieser Stellung aus schuf er sich auch das Feld für seine politische Betätigung als Mitglied der Na¬ tionalliberalen Partei. Im Jahre 1907 wurde er erstmals in den Reichstag gewählt und trat dort im Laufe der Jahre mehr und mehr als Redner seiner Partei hervor, in deren Zentralvorstand er auch Mit¬ glied wurde. Bei den Wahlen von 1912 unterlag er zunächst, fand aber durch eine Nachwahl doch wieder den Weg in den Reichstag, wo er wäh¬ rend des Krieges eine scharf annexionistische Po- litik vertrat. Als es nach der November-Revo¬ lution im Winter 1918/19 zu einer Vereinigung der Fortschrittlichen Volkspartei mit einem Teil der Nationalliberalen kam, hielt er sich abseits Grirjteer Zeüuua — Ne. 29 und begründete die Deutsche Volkspartei, der die rechtsstehenden Nationalliberalen, namentlich in Westfalen und Sachsen zufielen. Stresemann selbst wurde im Wahlkreis 15 (Osnabrück, Oldenburg, Aurich) in die Nationalversammlung gewählt, außer ihm 22 andere Abgeordnete seiner Partei. Im Namen dieser richtete er am 27. Jänner 1919 einen Drahtgruß an den in Holland lebenden Kaiser Wilhelm II., der ein Bekenntnis zum mo¬ narchistischen Gedanken enthielt. Während der Ruhrkrise wurde offenbar, daß er andere Wege gehen wollte, als das Kabinett Cuno sie für richtig hielt, namentlich innenpolitisch, inden er für ein Kabinett auf breitester Grundlage, die sogenannte „große Koalition", eintrat. Als dann am 12. August 1923 das Kabinett Cuno zurücktrat, wurde er mit der Kabinettsbil¬ dung beauftragt und zum Reichskanzler ernannt. Diese seine Politik sand in den Kreisen seiner eigenen Partei nicht ungeteilten Beifall. Beson¬ ders scharf wurde sie von den Deutschnationalen angegriffen. Anfang Oktober sah er sich zum Rücktritt genötigt, als trotz Aufhören des Ruhr¬ widerstandes die Franzosen nicht aufhörten, die rheinische Bevölkerung zu bedrücken. Doch kam es nochmal zu einem zweiten Kabinett Stresemann, das aber Ende November wieder zurücktreten mußte. In dem folgenden Kabinett Marx übernahm Stresemann das Portefeuille des Auswärtigen. Hier hat er im wesentlichen in Übereinstimmung mit Marx eine Politik der Verständigung mit den ehemaligen Feinden Deutschlands befolgt. In der inneren Politik hielt er an der Koalition mit dem Zentrum fest, auch als es über die Frage der Beziehung der Deutschnationalen zur Regie¬ rung, die er an sich wünschte, im Oktober 1924 zur Reichstagsauflösung kam. In dem neuen Kabinett Luther vom 15. Jänner 1925 blieb er Außenminister. Im Feber 1925 leitete er mit dem Vorschlag eines Sicherheits¬ paktes an Frankreich die Politik ein, die im Ok¬ tober 1925 zu der Konferenz von Locarno und vom 1. Dezember zur Unterzeichnung des Sicher- heitspaktes und der mit ihm verbundenen Schieds¬ verträge in London führte. Am 5. Dezember 1925 trat er mit dem gesamten Kabinett Luther zurück. Im zweiten Kabinett Luther übernahm er aber¬ mals das Auswärtige Ministerium, ebenso in den beiden folgenden Kabinetten Marx vom 17. Mai 1926 und vom 28. Jänner 1927. Folgerichtig betrieb er inzwischen seine Politik der Versöhnung, insbesondere mit Frankreich, die am 8. September 1926 zum Eintritt Deutschlands in den Völker¬ bund sühne. Die folgende, vielerörterte Bespre¬ chung Strejemanns mit Briand in Thoiry (17. September 1926) hatte bisher keine greifbaren Ergebnisse. Dagegen hatte er die Genugtuung, daß ihm am 10. Dezember 1926 zusammen mit Briand und Chamberlain der Friedens-Nobelpreis zuerkannt wurde. Anfang März 1927 führte er als erster Deutscher den Vorsitz einer Sitzung des Völkerbundrates in Genf. Innenpolitisch verstand er, seine Partei hinter sich zu halten. Bemerkens¬ wert war, als er am 6. Juli 1926 in einer An¬ sprache an Studenten u. a. erklärte, daß er, dem der Sturz des Kaiserreichs besonders schmerzlich gewesen sei, jetzt bereit wäre, „die Republik mit seinem Leben zu decken".' Dis Anfeindungen, denen Stresemann infolge seiner Politik ausgesetzt war, führten zu einem Beleidigungsprozeß gegen den Rechtsanwalt Dr. Müller in Plauen, der am 19. Juli 1927 mit dessen Verurteilung zu 10.000 Mark Geldstrafe in zweiter Instanz beendet wurde. Am 25. Jänner 1928 wurde Stresemann von der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor er¬ nannt und dort am 18. April 1928 zugleich mit dem amerikanischen Botschafter Shurmann feierlich promoviert. Bald darauf erkrankte er nicht un¬ bedenklich, so daß er den Sommer 1928 zu seiner Erholung verwenden mußte. Inzwischen war er im Mai wieder in den Reichstag gewählt und am 28. Juni 1928 in seinem Amt auch in dem neuen Reichskabinett Müller bestätigt worden. Am 5. August 1928 beging er das fünfjährige Jubiläum als Außenminister. Bald darauf über- nahm er auch die Geschäfte wieder und begab sich dann zur Unterzeichnung des Kellogg-Paktes am 27. August 1928 persönlich nach Paris, wo er längere Unterredungen mit Briand und Po- incare hatte. In der Junitagung des Völkerbundrates in Madrid im heurigen Jahr tat sich Stresemann besonders durch sein mannhaftes Eintreten für die Belange der Minderheiten hervor und seine Jahrgang XI. Tätigkeit in der Haager Konferenz, die zur An¬ nahme des Joung-Planes und zum Beginn der Räumung des besetzten Rheinlandes führte, ist noch im allgemeinen frischen Gedächtnis. Seit 1903 war Stresemann mit Käte Kleefeld verheiratet, einer Schwester des fürstlich Hohen- lohe-Oehringenschen Kammerpräsidenten Dr. Kurt v. Kleefeld, der am 12. November 1918 von dem Fürsten zu Lippe-Detmold geadelt wurde! * -oo-MiMr. - Allen Kerren Geistlichen, Lehrern und Bürger¬ meistern des Gottscheer Landes! Donnerstag den 17. Oktober 1929 findet um 10 Uhr vormittags im Gasthofe des Herrn Viktor Petsche („Zur Sonne") in Kočevje eine wichtige Besprechung über die im Jahre 1930 abzuhaltende 600-Jahr- feier statt, wozu alle Herren Geistlichen, Lehrer und Bürgermeister der Gottscheer Landgemeinden höflichst eingeladen werden. Der vorbereitende Ausschuß. US UH US US US US US US US US US US US US US US Aus Stadt und Land. KoLevje. (Frau Bakker van Bosse in Jugoslawien.) Frau Dr. Bakker van Bosse, die bekannte holländische Völkerbundpolitikerin, ist vorige Woche in Jugoslawien eingetroffen und hat Celje, Maribor und Ptuj besucht. Frau Bakker, die kurz vorher in Zürich an den Beratungen des Präsidiums und der permanenten Minderheiten- kommisston der Union der Völkerbundligen teil¬ genommen hatte, ist dann nach Triest und Um¬ gebung gereist, um sich dort persönlich mit der Lage der slawischen Minderheiten bekannt zu machen. Frau Dr. Bakker van Bosse, die, wie man weiß, sich ganz speziell für die Rechte der Minderheiten interessiert und als Kennerin dieser Frage einen europäischen Ruf besitzt, hat sich zum Studium der hiesigen Minderheitenverhältnisse auch einen Tag in Kočevje aufgehalten und hat dann ihre Studienreise nach Zagreb, Novisad und Bel¬ grad fortgesetzt. Später besuchte sie das rumä¬ nische Banat, Bukarest und Siebenbürgen. Frau Dr. Bakker van Bosse, ist, wie wir hören, in Batavia (Java) als Tochter eines hohen holländischen Beamten und späteren Staatsmini¬ sters geboren. Sie studierte in Leyden die Rechts¬ wissenschaft und promovierte zum Doktor. Ver¬ mählt ist sie mit dem bekannten Haager Rechts¬ anwalt Dr. Bakker, übte aber auch selbst die Rechtsanwaltspraxis aus. In den letzten Jahren hat sie sich jedoch fast ausschließlich den Arbeiten der holländischen Liga für Völkerbund und anderer öffentlicher Verbände gewidmet. Ihr besonderes Interesse gilt der Minderheitenfrage. Sie ist Vizepräsidentin der ständigen Minderheitenkom¬ mission der Union der Völkerbundligen, deren Be¬ streben sie mit Tatkraft und Verständnis zu för¬ dern weiß. — (Die Herbstliedertafel) des Gott¬ scheer Gesangvereines findet Samstag den 26. Oktober 1929 um 8 Uhr abends im Saale des Hotels „Triest" statt. Die Vortragsordnung ist sehr reichhaltig und gelangen außer den Chor- liedern diesmal auch Damensoloquartette und Singspiele zur Aufführung. Eintritt für Mit¬ glieder und deren Angehörige 5 Din, für Nicht¬ mitglieder 10 Din. — (Gesel len Prüfung.) Sonntag den 27. Oktober findet um 8 Uhr vormittags im Volksschulgebäude in Kočevje eine Gesellenprüfung statt. Gesuche um Zulassung zur Gesellenprüfung sind stempelfrei und bis 20. Oktober der Ge- nossenschaftsvorstehung einzusenden. Dem Gesuche um Zulassung sind beizulegen: das Lehrzeugnis und der Nachweis über eine mindestens zwei¬ jährige Gehilfenpraxis. — (Für die Rieger Abbrändler) hat Herr Andreas Hutter, Steueroberverwalter in Perg (O.-Ö.), den Betrag von 10 S gespendet. Jahrgang Xi. Gottsckeer Zeitung — Nr. 29 Seite 3. — (Außerordentliche Hauptversamm¬ lung des SchwäbischDeutschen Kultur- bund es.) Am 29. September sand die bei der Behörde angemeldete und behördlich genehmigte außerordentliche Hauptversammlung in den Räum¬ lichkeiten der bürgerlichen Schießstätte in Novisad statt. Die Versammlung, die aus allen Gebieten des Königreiches Jugoslawien außerordentlich gut besucht war, beschloß einstimmig, unter Satzungs¬ änderungen die Neukonstituierung und Weiter- sührung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes in der bisherigen Form und Wiederwahl aller Amtswalter. — (Die hellfarbigen Damenschuhe) werden schnell schmutzig und unansehlich, daher schnell frisch auffärben mit der bekannten „Wilbra"- Ledersarbe. — (E h e s chließu n g en.) Am 15. September schlossen den Ehebund Johann Hutter aus Cviz- lerje-Zwischlern und Josefa Jaklitsch aus ärni potok-Schwarzenbach; am 29. September Alois Kropf aus Salkavas-Schalkendorf und Theresia Majetitsch aus Kocevje-Gottschee; am 6. Oktober Albert Ostermann aus Dolgavas-Grafenfeld und Anna Kikel aus Aeijne-Seele; am 7. Oktober Adolf Kowatschitsch aus Dolgavas-Grafenfeld und Maria Parthe aus Gotenica-Göttenitz. — (Das Gesetz über Feiertage.) Der König hat das Gesetz über die Feiertage unter¬ zeichnet. Danach gelten der Geburtstag S. M. des Königs und der Tag der Vereinigung als Staatsfeiertage. Für die Staatsaugestelltcn der einzelnen Bekenntnisse sind folgende kirchliche Feier¬ tage dienstfrei: Prawoslawen: Heiliger Abend, Weihnachten (zwei Tage), Wasserweihe, Heil. Sava, Karfreitag, Ostern, Gjurgjev dan (Georgi), Spa- sovdan (Himmelfahrt), Heil. Cyrill und Method, Pfingsten, Großfrauentag, Heil. Nikolaus. — Ka¬ tholiken: Weihnachten, Neujahr, Drei Könige, Heil. Joses, Christi Himmelfahrt, Ostern, Fron- leichnam, Peter und Paul, Heil. Cyrill und Me- thod, Großfrauentag, Allerheiligen, Mariä Emp¬ fängnis. — Griechisch-Katholische: Heil. Abend, Weihnachten, Drei Könige, Karfreitag, Ostern, Christi Himmelfahrt, Reformationstag, Heil. Cyrill und Method, Pfingsten, Maria Empfängnis. — Evangelische: Weihnachten, Karfreitag, Christi Himmelfahrt, Reformationstag. — Moslims: Ra¬ mazan Bajram (drei Tage), Mevlnd und 1. Me- harem. — Juden: Passah (die ersten und die letzten zwei Tage), Rosch-Haschono (zwei Tage), Jom Kipur, Schewuot (zwei Tage). — An den Staatsfeiertagen wird in den Staatsämtern nicht gearbeitet, nur von 9 bis 11 Uhr versehen ein¬ zelne Beamte die dringendsten Arbeiten. — (Die Sprachenverordnung für den Verkehr mit Fremden.) Gemäß einer An¬ weisung, die an die Behörden gegeben wurde, haben im Verkehre mit Fremden, die in unser Land kommen, alle Staatsbeamten und Angestellten wie auch andere Bürger, die Fremden zuerst in der Staatssprache anzureden und erst dann, wenn die Fremden diese nicht verstehen, mit ihnen in ihrer Sprache zu verkehren. Der Verband der Gastwirte wurde ersucht, dies seinen Mitgliedern zwecks Darnachachtung mitzuteilen. — (Wichtig für Kriegsinvalide, Wit- wen und Waisen I) Wie uns mitgeteilr wird, bekommen Invalide, die weniger als 30 Prozent arbeitsunfähig sind, keine Pension. Invalide, die mehr als 120 Din direkte Steuern zahlen, des¬ gleichen nicht. Die Eltern von Frontkämpfern, die nach Beendigung des Krieges ihren Verlet¬ zungen erlagen, erhalten keine Unterstützung, wenn sie bisher noch nicht beteilt wurden. Sämtliche Gesuche find bis 10. November 1929 bei dem zuständigen Bezirksgerichte einzubringen. Hat sich die Gesundheitslage des betreffenden Invaliden seit dem letzten Befund verschlechtert, so muß von einem Gemeinde- und Kreisarzt ein Zeugnis dar¬ über unentgeltlich ausgestellt und dem Gesuch bei- gelegt werden. — (Steuerkalender.) 1. Direkte Steu¬ ern. Am 1. November 1929 verfallen die direkten Steuern für das vierte Vierteljahr zur Bezahlung. Wenn sie innerhalb von 14 Tagen nach der Fälligkeit nicht bezahlt werden, werden sie im Exekutionswege eingetrieben. 2. Umsatzsteuer. Die zur Führung des Umsatzbuches verpflichteten Steuerzahler müssen die entfallende Umsatzsteuer bis 30. Oktober l. der Steuerverwaltung ab¬ liefern. Die übrigen Steuerzahler bezahlen die Umsatzsteuer mit den direkten Steuern. 3. An- gestelltensteuer. Diese Steuer bezahlen die Arbeitgeber, welche durchschnittlich nicht mehr als 20 Arbeiter beschäftigen, vom 1. Oktober 1929 weiter(mittelst Steuermarken, welche in den Tra¬ fiken erhältiich^sind und in die Steuerbüchel ein¬ geklebt werden. Die übrigen Arbeitgeber liefern die Angestelltensteuer auf die bisherige Weise ab. 4. Gebührenäquivalent. Die dritte Rate des Gebührenäquivalents, insoweit die jährliche Vorschreibung den Betrag von 500 Din über¬ steigt, ist bis zum 15. Oktober 1929 zu bezahlen. — (Ueber die Maisernte) hat das Ak¬ kerbauministerium die Umfrage abgeschloffen. Von allen Seiten lauten die Berichte, daß die heurige Maisernte erstklassig ist und daß mit dem Her- einbringen schon begonnen wurde. Doch es trifft beim Mais dasselbe zu wie beim Weizen: es fehlt an Absatz. Wegen der reichen Ernte und der schlechten Organisation für den Absatz ist der Preis so gesunken, daß für einen Meterzentner Mais in Kolben nur 60 Din gezahlt werden. Auch die Kartoffelernte wird Heuer reich aus¬ fallen, doch auch hier hat das Produkt beinahe keinen Wert. Im Vorverkaufe werden für 100 kß Kartoffeln 60 Din gezahlt. — (Jntensivität der bäuerlichen Wirtschaft.) Aus einem Berichte des Ackerbau¬ ministeriums entnehmen wir, daß bei einer An¬ nahme des Besitzes in Slowenien bis zur Höhe von 6 ks die bäuerliche Wirtschaft hier intensiver betrieben wird als z. B. in der Wojwodina. Stara cerkev (Mitterdorf). (St er befall.) Am 5. Oktober ist der 70jährige Besitzer Josef Eppich in Gorenje Lozine (Oberloschin 23) nach kurzer Krankheit verschieden. — (Versuchter Einbruch.) Letzten Mon¬ tag versuchten wieder zwei Diebe um ein Uhr nachts beim Kaufmann Grims im Scheine einer Azetylenlampe einzubrechen. Durch Dorfburschen, die noch wach waren, wurden aber die Diebs¬ gesellen gestört, so daß sie Reißaus nehmen mußten. HrLarice (Masern). (Abreise.) Frau Maria Kresse Nr. 16 ist samt Töchterlein am 28. v. M. zu ihrem Manne nach Amerika abgereist. — (Verschönerung.) Seit kurzem ziert unseren Gottesacker ein neues, großes Friedhofs¬ kreuz. Dasselbe ist aus einer Sammlung unter den Insassen entstanden. — Die steinige Ver- tiesung beim Unterbrunnen wurde über Anord- nung der Ortsvorstehung abplaniert und gereicht der Ortschaft als Fortschritt. Jeleni Lkeö (Mathildensruhe). (Seltene Jagdbeute.) Am 26. v. M. erlegte hier die Großgrundbesitzerin Frau Rudez, geb. Kosler, aus Ribnica (Reifnitz) einen 200 Kilogramm schweren Hirschen (Zehnender). Derselbe wurde auf einem dekorierten Wagen unter allgemeiner Bewunde¬ rung nach Ribnica (Reifnitz) überführt. öermoSnjice (Tschermoschnitz) (Einbrüche.) In der Nacht vom 28. auf den 29. September 1929 haben raffinierte Einbrecher bei allen drei Geschäften hier die Vo.rhangschlösfer bei den Aus¬ lagefenstern abgerissen und die Auslagen teilweise ausgeleert. Vermutlich haben die Einbrecher das Gespräch der aufgewachten Bewohner in den Zim¬ mern gehört und hatten nicht Energie, weiter ein¬ zubrechen. Das Bellen der Hunde verscheuchte sie auch. Der Schaden der entwendeten Getränke usw. ist daher gering. Interessant ist es, daß mehrere Elemente bei Fenstern gegen 1 Uhr nachts in Srednjavas (Mitterdorf) einleuchteten und beim Haus Nr. 15 (Schmuck) ins Nebenzimmer einbrachen, mehrere Kleidungsstücke sowie Lebens¬ mittel entwendeten. Die Einbrecher sind bis nun unbekannt. — (Weinlese.) Die Fechsung des Wein¬ mostes, die Heuer auch wegen des herrlichen und günstigen Wetters in der ersten Woche Oktober vollendet wurde, ist in Semic quantitativ mittel, qualitativ überaus günstig. Der Most war seit 50 Jahren nicht mehr so süß. Der Wein wird Heuer 11 bis 13 Grade erreichen, sonst war er 6 bis 8 gradig. In Novagora (Neuberg) hat aber Oidium und Peronospora Heuer die Wein¬ gärten total vernichtet. Allerlei. Die Herren Abgeordneten nnd Senatoren trinken um meisten, behauptet der republikanische Senator Howell in Washington. Zur Wonne der „Nassen" erklärte er in Zeitungsartikeln und auch mündlich, daß die Parlamentshauptstadt Washing¬ ton der größte Sündenpfuhl des Alkohols sei und daß hier in geheimen Lokalen mehr Alkohol kon¬ sumiert werde, als in allen übrigen amerikanischen Städten. Sogar Präsident Hoover fühlte sich be¬ troffen und er forderte den Senator auf, seine Behauptungen zu beweisen. Der wackere Senator aber forcht sich nicht und in einem offenen Briefe an den Präsidenten verkündigte er, daß die größten Alkoholkonsumenten in Washington die Abgeord¬ neten und Senatoren des dortigen Parlamentes seien. Der größte Laustem der Welt. In der Nähe des uralten Sonnentempels zu Baalbcc in Syrien liegt heute noch ein riesiger Steinblock, der wohl den Anspruch erheben darf, der größte Baustein zu sein, den jemals Menschen¬ hand behauen hat: ein gewaltiger Monolith, dessen Gewicht auf ungefähr 1800 Tonnen geschätzt wird, 23 Meter in der Länge, zirka 5 Meter in der Breite mißt und fast 6 Meter hoch ist. Die Archäologen erforschten, daß dieser Mam- mutstein von den Baumeistern der damaligen Zeit dazu ausersehen war, den nun in Staub und Schult liegenden Sonnentempel zu krönen. In den erhaltenen Mauerteilen des Tempelbaues be- finden sich noch heute Steinquader, die an Di¬ mensionen dem Riesensteine nicht viel nachstehen. Sorgfältige Messungen ließen Bausteine in der Länge bis zu 20 Meter, die Höhe von fast vier Meter finden. An den einsam im Sande lie¬ genden Steingiganten, der inmitten der großar¬ tigen Trümmerstätte als stummer Zeuge antiken Baugeistes ruht, reicht freilich keiner der Qua- dein heran. Mit den Riesensteinen des Sonnentempels zu Baalbec sind eigenartige Probleme der Bau- technik des Altertums verknüpft. Die Quadern sind in den erhaltenen Mauerresten in einer Höhe von etwa 7 Meter eingelassen. Von Zementie¬ rung oder irgendeinem anderen Bindemittel konnte man keine Spur entdecken. So sorgfältig, mit minuziöser Präzision, sind diese Steine gehauen und abgeglättet, daß man die Fugen erst nach minutenlangem Suchen entdecken kann. Die Steine liegen so genau übereinander, daß es nicht möglich ist, die Schneide eines kleinen Federmessers in die Fugen zu führen. Es ist auch heute noch ein ungeklärtes Geheimnis, das die Baukunst der Antike der Gegenwart aufgibt, wie diese Riesen¬ blöcke so hoch gehoben, so meisterlich ohne Bin¬ dung in die Bauten gefügt wurden. Der Mam¬ mutstein zu Baalbec ist wohl das stolzeste Denk- mal, das die Baumeister des Altertums uns als beredtes Zeugnis ihres Könnens hinterlassen konnten. Inserieret in der ,GotWeer Zeitung*! Gotischen Zeitung — Nr. 29. Seite 4. Jahrgang XI. Vie größten Kirchen der Welt. Dem Fassungsvermögen nach ist die größte Kirche der Welt die PcterSkirche in Rom, worin 54.000 Menschen Platz haben. Die Mailänder Kathedrale kann 37.000, die PaulSkirche in Rom 36.000 Menschen aufnehmen. Der Dom zu Köln faßt 30.000, das Ulmer Münster 22.000 Per¬ sonen. Die höchsten Kirchtürme befinden sich in Deutschland. Der Turm des Ulmer Münsters ist 161 Meter hoch, die Türme des Kölner Doms 156 Meter und die der Hamburger Michaels- kirche sind 150 Meter hoch. Das Münster in Straßburg ist mit 142 Metern an vierter Stelle. Line Locke für 5VV Mark. Nachdem in Wien vor einiger Zeit die Locken von Schiller und Schubert versteigert worden sind, hat man eine Mozartlocke entdeckt, die bei der Mozart-Versteigerung, die in den nächsten Tagen dort stattfinden soll, sicher ihren Abnehmer finden wird, trotzdem der Schätzungspreis ziemlich hoch ist: er beträgt 850 Schilling gleich 500 Mark. Wenn man Mozart, der bei Lebzeiten oft große Not gelitten hat, soviel für eine seiner Locken angeboten hätte, hätte seine Frisur mit der Zeit kranke Ie8et! Soeben ist eine aufklärende Schrift er schienen! In derselben sind die vielen lang, jährigen Erfahrungen über die Ursachen, Entstehung und Heilung von Nervenleiden besprochen. Ich sende an jedermann dieses Gesundheitsevangelium ganz umsonst, falls er an untenstehende Adresse darum schreibt. Tausende Dankschreiben bezeugen den ein¬ zig dastehenden Erfolg rastloser, gewissen- Hafter Forscherarbeit zum Wohle der lei¬ denden Menschheit. Wer zu dem großen Keere der Nervenkranken gehört, wer an Zerstreutheit, Platzangst, Gedächtnisschwäche, nervösem Kopfschmerz, Schlaflosigkeit, Magenstörungen, Neber- empfindlichkeit, Schmerzen in den Gliedern, allgemeiner oder teilweiser Körperschwäche oder an anderen unzähligen Erscheinungen leidet, muß sich met« trollspendendes Mchkein komme« kaffen! Wer es mit Aufmerksamkeit gelesen, wird die beruhigende Ueberzeugung gewonnen haben, daß es einen einfachen Weg gibt zur Gesundheit und Lebensfreude. Warten Sie nicht und schreiben Sie noch heute! Ernst Pasternak, Werttrr, SO. MchaekKirchepkatz M. 13, Aöt. 408. sicher sehr gelitten. Damit auch kein Zweifel dar¬ über herrschen kann, daß die Locke wirklich von dem großen Komponisten ist und nicht von irgend¬ einem profanen, betrügerischen Haupt, zeigt man ein Beglaubigungsschreiben von Mozarts Sohn, das zwar in merkwürdigem Deutsch abgefaßt, aber jedenfalls echt ist, wenn auch dieser Sohn bei Mozarts Tod erst einige Monate alt war und die Gewißheit, daß die Locke seinem Vater gehörte, auch nur von einem zweiten glaubwür¬ digen Zeugen haben kann. Das Schreiben lautet: Daß diesen Haaren wirklich von meinem Vatern sind, bestättigt sein Sohn W. A. Mozart. Herausgeber ».Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. 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