Nutzen wid VerMizen. ---——43—---- Freytag den 2^. October 1823. Die. Allmacht im Kleinen. Sonett. (Eingesendet.) ^u staunst wohl über Welt- und Sonnenfernen, Staunst über Feuerberge, Meer und Seen, Und blickst du endlich zu den hohen Sternen. Die wandelnd schweben in den blauen Höhen; Dann bleibst du bethend vor den Wundern stehen. Die dich den Wcltenschöpfer kennen lernen; — Doch wend' den VUck von Sonn - und Weltenfernen! Im Kleinen wirst du auch die Allmacht sehen. Vetracht' das Würmchen, das im Dunklen blinket; O! wandle in dem Neich der kleinen Wesen, Wo unverdorbnen Herzen Freude winket. Wo Alles Glück und süße Nuhe trinket — Dort wirst der Allmacht große Wunder lesen, Und sehen, ob dir dann der Glaub' entsinket. — I. N. I — t - n. Bemerkungen über die Abelsberger Grotte, ^ ihre Stalaktiten/ und ein in der Grotte entdecktes Paläotherium. DW (Beschluß.) Die sogenannte R e i tsch u le ist 669 Klaftern weit vom Eingänge, und wahrhaft schön in ihrer Nahe ist das Naturspiel einer Masse von Drappirungen aus w«iß«m halbdurchsichtigem Tropfsteine mit doppelter orangengelber Einfassung von Eifenthon/ der Verhäng genannt. In dieser Richtung vom Eingang« Loo Klaftt» ab/ theilt sich die Grotte nochmahls: Der eine Gang wendet sich östlich durch 36, dann nordöstlich durch ,54, und endlich allmählich gegen Süden durch 63 Klaftern, wo er nach einem Weg, von io5« Klaftern vom Eingänge endet. Der andere Gang zieht sich nordwestlich, führt in der Entfernung von 902 Klaftern vom Eingänge aa den ungeheuren Sturz einer Stalaktitenformation, und nimm> nach elnem Umwege von 234 Klaftern, wiederum in der Entfernung von 922 Klaftern ysm Eingänge einen abgegangenen Seitengang auf. Hier steht ein statnenähnlicher Stalaktit auf einer Tropfstein faule, St. Stephan genannt. Bey iiLo Klaftern vom Eingänge in südlicher . Richtung von St. Stephan steht daS reihende Schau, spiel des TrovfbadeS. Ein abgestutzter Kegel mit breiter Fläche, von rosenroth gefärbtem hellflimmernden Stalaktite, tragt ein natürliches Becken von einigen Schuhen im Durchmesser. Von der hohen Decke stürmt mit sanftem Gemurmel ein dünner Wasserfaden in das Becken, und die über selben spritzenden Waffertropfen fließen an der Oberfläche des dadurch stets wachsende,« Kegels herab, dessen Fuß sie mit einem silberhellen Ba. che umgeben. Schöner konnt« wohl die Natur die ollmohlige Bildung eineS mächtigen Tlovs'steinofeilers nicht bar< stelle». ^ In einer Entfernung von ,3lO Klaftern vom Ein« g.nige, ist der entfernteste Punct, an den eS, mit aller möglichen Anstrengung zk kommen gelungen hat. Ein See, der hier unter das Gebirge zu Zehen schein^ und an die dießseitige steile Felsenwanb anschlügt, har all« Versuche des Herrn v. Lövengrciss, die Kluft zu übersteige«/ vereitelt. In diesir Grotte war eS, wo mich der Zufall den Zo7f eines Thieres sinden ließ, dessen Art unter die l'??ctt5 erlosch-'."?« Arten gerechnet werden muß. Der Zustand, in dem derselbe mit den vermuthlich dazu ge« dörcgen iü seiner Nahe befindlichen Knochen gefunden wurde, läßt beynahe keinen Zweifel über die Art übrig, »nie dieselben in jene Höhle gekommen seyn können, nähmlich durch Einsturz deS ehemahls die Dccke der Grotte bildenden Gesteines; denn wäre das Thier im Lachs zil Grunde gegangen/ so müßten die Gebeine aNe beysammen, und das Skelett beynahe unbeschädigt aufbehalten seyn, wahrend sie auf einer Flache von mehreren Quabractlaftern auseinander gestreut, undmitan« deren Knochen derselben, und einer, vielleicht auch mehrerer andern Thierarten vermischt, Untergrößen Sta« laktiteiillumpen verborgen lagen, die das Wasser nicht hmgeschwemmt haben tonnte, daher an ein Hinein-schwemmen durch das Meer nicht zu denken ist. Der sllgt'meinen Beobachtung zu Folge, daß die in der Er» de vergrabenen Skelette mit dem Vorrücken der Zeit ticfer sinken, befanden sich jene Skelette, von Thieren der Oberwelt in geringer Höhe über jener Höhle, als die Decke einstürzte, und selbe mit sich riß; denn es scheint nur zu wahr, daß bey Stalaktttenhöhlen die erste Formation einstürzt, und die folgenden erst da5 Auffüllen d«r Höhle bewirken. - Die Abweichung zwischen den verschiedenen gleich- MMahmigen Knochen, welche daselbst vorgefunden wurden, nnd dem Anscheinenach dennoch derselben Thierart an« gchoren, nöthigt mich, dieselben einzeln zu beschreiben. Das wichtigste Stück besteht in einem Schädel von 17 Wiener Zoll Lange, vom Hinterhaupts bis an die Vordn-zähne gerechnet, und iZ Zoll Breite am breitesten Theile des Hinterhauptbeines, wo zwey Ansätze wie zwey breite Flügel bilden. Hiezu gehört noch der linke Theil eines untern Kinnbackens 12 Zoll lang. Das Ganze ist zwar in ei« nem sehr hinfälligen Etande, und besonders scheint das Licht auf die Festigkeit des Gewebes sehr einzuwirken; demungeachlet könne« clle Theile noch sehr gut unter^ sucht werden. Di< Form deS Kopfes weicht «on den Formen d«r andern Sangethiere durch eine ungemein langgestreckte, beynahe cylmdnsche Hirnschale ob, auf wklcher dil Nath sich m einen am Hinterhaupte sogar bis, auf 3 Zoll hohen Kammer hebt; craneologifchen Gesetzen r.ach, verbunden mit dem geringen Volum des Gehirnes, ein Zeichen besonderer, dummelGrausamkcit undKampfg,ier> Die Anlage der Augenhöhle beweist, daß das Thier den Kopf in horizontaler Lage zu tragen pflegte. Die ungemein breiten, und längs dem Hinterhaupte aufstei' genden 'Ansätze desselben, bothen den Kaumuskeln eine ungeheure BeftstigunZsstäche dar. Der felsigte Theil oes Gehörganges ist durch selde tief herabgefühct >, so daß die Ohren des Thieres sehr tief am Halse stehen mllß« ten. Auch die Nath am Hmterhüuptsknochen ist der» maßen aufgestülpt, daß die Hirnschale dadurch ganz die sonst gewöhnliche nach hmtcnzu abgebaut«, gewölbte Gestalt verliert, und vielmehr als ganz fiach abgeschmt« ten, aber durch obige Nath umschnitten erscheint. In der obern Kinnlade besinden sich auf der rech« ten Seite: 2) Die Überreste von zweyMahlzähnen. , 5 d) Die Stelle eines andern von ungeheuerer Größe. 5) Ein großer krummgebogener, oben und unten spiyig zulaufender, im Ganzen 5 Zoll langer Hauer,,an der dicksten Stelle l Zoll dick, von dichtem Ge» webe, und' ohne Kanten noch Rissen, ä) Die Srelle eineS sehr kleinen Vorzahnes, nach Art, der von Cuvier als Charakter des Barenge-schlechtil festgesetzten Vorzahne. e) Die gut kennbaren Stellen von drey Vorderzah« "nen, deren also das Thier sechs gehabt haben mußte. An der linken Seite des Oberkiefers sind jene Theile weniger kennbar. In dem linken Theile der untern Kinnlade sind - a) Ein sehr gut erhaltener Mahlzahn mit wellen« förmigen Erhöhungen, wie bey allen fleischfressend den Thieren. b) Die Reste eines solchen Zahncs zwar abgebrochen, aber durch einen so frischen Bruch, daß er beym Ausglühn diese Beschädigung erhalt?« zu haben scheint, doch war eö nicht möglich ihn aufzusinden. c.) Die Stelle des 5ten Mahl^ahnes. 6) Der H,te Mahlzahn, aber beync.be gänzlich abge, nützt; ein Beweis des hohen Alters jenes Thieres. 0) Ebenfalls ein Hauer von derselben Form und Größe, wie l'ener in der obern Kinnlade; stark abgenützt, aNein die Abnützung quer über den Zahn rmnen-förmig, welches wohl auf die Gewohnheit des Thieres in der Erde zu wühlen deuten mag. 1) Vor dem Fangzahne befindet sich auch in dieser Kinnlade ein kleiner Vorzahn. Ungeachtet dieses Gefchlechtökcnnzeichens hat doch der Schädel, nach Hußenmg aller, die ihn gesehen haben (nahmentlich unsers allbekannten Professors Hoppe), nicht die geringste Ähnlichkeit weder mit dem gemei. ,i?n Boren, noch mit dem in Deutschland/, Höhlen vorkommenden Höhlenbären. Außer diesem Schädel besitze ich noch eine andere Kinnlade ganz von derselben Form, ebenfalls mit einem im Verhältnisse mit der Backe selbst sehr großen Fän-Zer, aNein das Ganze ist nicht halb so lang als jene an» dern, und ob sie gleich der Form nach keinen Zweifel läßr, daß sie von cmem nur im Alter verschiedenen Thiere derselben Art sey, so biethet sie doch den bemerkeliswer-then Unterschied dar, daß der Fanger, welcher beym großen Thiere in seiner gangen Masse dicht, und an beyden Enden zugespitzt ist, in dem kleinern Thiere außer dem Kiefer zugespitzt iH/hingegen inner dem Kiefer flch erweitert, also einen einfachen aber ausgehöhlten Kegel, ganz nach Art der jungen Elephantenzähne bildet. Hiezugehört noch ein dritter unterer Kinnbacken ähnlicher Art, aber von einem so jungen Thiere, daß die Zahnbildlmg erst ansing, und daher nur einige ganz klei« ne Rudimente von Zähnen im Kiefer stecken. Es ist ein« bemerkenswerthe Sonderbarkeit, daß alle diese Kinnladen von der linken Seite, und alle an derselben Stelle abgebrochen sind, ihr Bvuch jedoch ziem-> lich deuUich zu erkennen gibt, daß der Fangzahn mit feinem Verzahne die äußersten Zahne in jener Kinnlade ausmachen mußten, und daher wohl keine Vorder- , zahne vorhanden seyn mochten. Mehrere andere Fragmente von Kopfknochen ahn, licher Art beweisen, daß dieser Schädel nicht einmahl einem der grösilen Thiere dieser Art angehörte, besonders zeigl sich dieses aus einem sehr großen Jochbeine. Die an jener Stelle gefundenen Wübelbrine stthen mit jener Größe dcsKopftS mchtgmz im Verhältnisse, und find um nichts größer, als die Wirbelbeine eines wä« ßigen Ochsen; einige haben di? aufwärts stehend« Avs» physe bis 4 Zoll lang, und nach rückwärts in einen sehe spitzigen Winkel gebogen. An Röhrenknochen finden sich zwey Arten, wovon die eine den Röhrenknochen «ineö großen Aucrstiers an Gestalt und Größe ähnlich sieht, eine andere abt« auf ein niederes Gestell von »»gemeinerStarke deutet. DaS Gelenk ist bey dieser Art 4 1^2 ZoU breit, öußerst stark gebaut, sogar im Verhältnisse zum Rohre, düs, soviel sich aus den zwey vorhandenen Exemplaren schlie« ßen läßt, aufAn dergltichnahmigen Knochen dcrDachs» Hunde, ausgedreht und gekrümmt war. z Nebst diesen sinden sich noch, in nicht geringer An« zahl, Knochen vor, welche zu einem sehr langen Vor« fuße gehört haben mögen,, und darunter ein einziges. Stück vom Karp. Hier folgt das Verzeichniß der in der Grotte vorgefundenen Inschriften: 6. ÄI. (Zeichen.) , »5. 23. ' i5^5. Kircheimer. (Zeichen.) 0. i>. ^ M. Weingarten l^' Ca. Agourer. Michael Hauser. - ^ iboL. Langkiensr. Philipp Wenger Der mi? Herr« „ Gnad dlr Gott Joseph HoNa ^ i525. Gnad dir Gott. Stumpberg. " _. ;^- X ErnZreifer X Kirchhelmer. " " i5?5 i58o. (wenig kenniliche Zeichen.) Görger Tauffcr. ,575. 3ranz Anton M. ^V. Herzog zu Cromau i58a I. Eciffrerer. ! und Fürst zu Eggenpelg. WW i53l. Hirsch. s^ ^Zeichen.) Herr Jacob A '555. Rauwer. lä.zl. ^Herrn Iankowitz. ^ ^ ^ ^ ^ ^M Wolfsberg. 16 I ? 5 42 D 2567. 1642. I (Zeichen.) (Eine Hand.) D Ld. Vilzarborg. Ag^urer. U 1567. Franz Himer ' (Zeichen.) Tischlergesell aus (Nahme unkenntlich.) Bayern. ^ »592. (Fürst C. EaZenberg: ° Walent. Tilnicaar. Wapen) ^ ^ Johann Melchior Ott ^ /^ß' Johann Paul Sarcher U « de» 6. Iuny. 26 ^34 Marco Zernich ^^» ^ Pildh^uer »646. F. v. Stäinilch. s.-, Ioannes Hans Hueber. ^H^' ^ Stephanuz ^^ Korn U Kanzianer. ^^ ^,^ ^ 2^^ k Marlmilianus Johann P.ul Frauenholz i636 Hueber i6?5. D EafparMoll. ^g. R '^^' (Zelche.'.) D Martinus G. Nostitz. U Huber. » H64». Michl Strigel. f Notiz für Bienenfreunde. Willkommen wird den Bienenfreunden die von A. Iameson erfundene, sich als bewahrt erwiesene Art seyn, Bie n e nstö ck« zu veceinigen. Diese Vereinigung dient für jene Fälle, wo ein Stock zu schwach jst, den Winter zu überdauern, oder, wo man den Bienen das Honig nehmen will, ohne sie zu ersticken, und wird ailf folgende Art bewitkr: Es wird ein leerer Bienenstock auf denjenigen gestellt, aus welchem man die Bienen treten will, zwischen beyde aber ei« kleines Aiück Holz gelegt, dergestalt, daß beyde Stock« auf einer Seite ungefähr einen Zoll von einander stehen, damit die Bienen, wenn sie an der emen Seite des Stockes hinan getrieben werden, nicht'wi?der an dec andern in den alten Stock zurück gehen. Man pocht dann b>> hutsclm an den untern Stock, bis die Bienen, von dem Geräusch erschreckt, in dem obern Zuflucht suchen. Ali. düün hebt man d?n Stock mit den ausgesiebeten Bie» nen leise auf, während ein Gehülfe den andern anf. hel't, mit welchen jene vereinigt werden sollen. Der-, Stock, der die neue Colonie aufnehmen soll, wirb mit der Mündimg aufwärts gehalten, während ein anderer Gehülfe die Bienen, so wie sie sich zeigen, vermittM einer Bürste oder eines Flederwisches, mit einer dicklichen Flüssigkeit von lauwarmem Biere, worin Zucker auf. gelost ist, besprengt. Hat man es eben so mit dem an. bern Stocke gemachc, so werden die Bienen so schnell als möglich in den Stock gebracht, der die Colonie er» halten soll. Die beste Zeit ;u diesem Geschäfte ist Abends. Iameson versichere, baß auf diese Art sehr wenig Bi». nen umkommen. Charade. Das Erste gehö'.-t nicht unserer Sprach«, Und ist doch unverfälscht un> rein; Ich lieb es, traun! an jeder Sache, Absonderlich am Wem. Das Zwey re gehört nicht unserer Sprache, Und ist doch unverfälscht und rein; Ich lieb es, tr^un^ an jeder Sacye, Absonderlich am Wein. Ehrfurchtcrweckei:d ist das Ganze, Es muß deil Königsthron umzieh'«, . Und schön ist neben goldnein Glänze Sein tiefes, wunderbares Glüh'n. Noch schöner ist sein festlich Prangen, Wenn es von Osten zu unS strahlt; Am schönsten doch — wenn auf den Wangen Der Liebe Hochgefühl sich mahlt. Auflösung det Charade in Nr. 4?. Holdselig. Gedruckt bcy Ignaz Alyys Edlen von Kleinmayr.