<,^^) ^ ^/ ^ ^ ^ ^^/ ^ v^^^ für Vaterlands Künste Wijsenschaft und geselliges Leben. Neber die Wirksamkeit des innerösterreich. Industrie-Vereines, mit besonderer Rücksicht auf Krain. ^^er Industrie-Verein, dessen Wirksamkeit sich auf die Herzogthümer Steyermark, Kärnten, Krain und Salzburg, mit dem Lande ob der Enns lind dein niederösterr. V. O. W. W., einem Ländercompler von mehr als 1100 O.nad. Meilen und mehr als 2,700,000 Seelen, erstreckt, ist nach erfolgter allerhöchster Genehmigung vom 19. Februar 1837, unter dem hohen Schutze Sr. kais. Hoheit, des durchlauchtigsten Erzherzogs Johann — dem Gründer so vieler für Innerösterreich nützlich wirkenden Vereine — ins Leben getreten. Des großen Umfanges wegen erhielt der Verein mit allerhöchster Entschließung vom 11. Juli 1843 von Sr. Majestät, dem Kaiser, die gnädigste Bewilligung, den erweiterten Titel: »Verein zur Beförderung und Unterstützung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg," führen zu dürfen. Seit dem Bestehen bewahrt der Verein die umfangreiche Thätigkeit zu Allem, was zur Bildung des Gewerbe-standes und zur Förderung der Industrie unerläßlich und möglich ist. Seine Bestrebungen werden aber auch von erfreulichen Erfolgen gekrönt, die alle aufzuzahlen hier der Raum nicht gestattet. Es ist auch nicht die Absicht, hier alle jcne Vorkehrungen und Verfügungen, welche vom Centrale des Vereins, das seinen Sitz in der Hauptstadt Gratz hat, an die Ver-einsabtheilungen (Delegationen und Mandatariate) benannter Lander ausgehen, vereinzelt aufzuzählen; es wird nur im Allgemeinen der Wichtigkeit des Vereins und seiner Bedeutung erwähnt, welche derselbe in der Verbesserung und Entwickelung der industriellen und gewerblichen Zustände der Vereinsländer zu erlangen berufen ist, so wie dcr Maßregeln und gesetzlichen Emrichmngen, auf deren Verwirklichung er hinwirkt; denn zeitweise erscheinende Veröffentlichungen "den hinlänglich Zeugniß von dein Wirken des Vereins, und die gedruckten Protocolle der im Ceittrale alljährlich Statt sindend.en Hauptverjammlungen -geben ein Bild der ganzen Vereinsthärigkeitj^/actische Beweise hiervon lieferten bis nun die zu Klagen furr, Gratz und Laibach Statt gefundenen Gewerbe-Ausstellungen, welche als Glanzpuncte des Seyns und Wirkens des noch jugendlichen Vereins zu nennen sind. Es wird nicht so allgemein, als es die Wichtigkeit der Sache erfordert, begriffen, welch'einen Einfluß die Gewerbs-Vereine überhaupt auf die Verbesserung und Entwickelung der Industrie und Gewerbe äußern, deßhalb wollen wir in den Spalten unsres vaterländischen Blattes die Nothwendigkeit und Nützlichkeit ihrer Einrichtungen und Bestrebungen in unserer Zeit im Allgemeinen darstellen, insbesondere aber und zunächst jenes, was die Vereinsabtheilung für Krain betrifft, etwas näher und ausführlicher besprechen. Bald nach Constituirung des Centrale in Gratz erging unterm 1. April 1837 hohen Orts eine Aufforderung an die Provinz Krain zur Theilnahme an dem Vereine, in Folge deren mehrere Personen aus verschiedenen Ständen Krain's dem Vereine als wirkende Mitglieder so zahlreich beitraten , daß sich schon im darauffolgenden Jahre aus ihrer Mitte ein Ausschuß unter dein Vorstande des Herrn Wolfgang Grafen v, Lichtenberg gebilder hatte, durch welchen die industriellen und gewerblichen Verhältnisse der Provinz Krain beim Centrale vertreten werden sollten. Die in der Zeit eiubezahlten Jahresbeiträge der Mitglieder wurden nach dem Beispiele des Centrale zur Anschaffung einer Bibliothek in gewählten technologischen Werken und Zeitschriften, so wie zur Beischaffuug desjenigen verwendet, dessen eine Zeichnungsanstalt für Gewerbszeichn er bedarf, und so konnte die Delegation ihre Lese - lind Zeichnungsanstalt für lernbegierige Gewerbetreibende schon am 1. Sept. 1839 eröffnen. Der Besuch der Lcse - und Zeichiumgsanstalt wurde seit der Eröffnung von Woche zu Woche zahlreicher. Die Frecmen; der Zeichner aus dcm Gewcrbsstande erreicht an jedem E^un^ und Feiertage durchschnittlich die Zahl von 25 , 30 bis 40 Individuen, die Zahl der Leser , im Ver-gleiche zu jener der Zeichner, stellt sich durchschnittlich um drei Viertheile geringer, worunter sich mehrere auch außer dem Gewerbsstande einfuiden. Die Delegations-Leseanstalt bietet den Professionisten in ausgezeichneten Werken und Zeitschriften, denen instruc- 6 tive Kupferbeilagen zur Erläuterung beigegeben werden, ei.-nen reichen Schatz zur Erweiterung von Kenntnissen ans allen Fächern der Gewerbe, der Technik und Mechanik; sie steht den Gewerbsleuten an jedem Sonn- und Feiertage von 9 bis 12 Uhr Vormittags — den Vereins-Mitgliedern, und sonst auch Jedermann, der hieraus einen Nutzen zu ziehen wünscht, täglich offen ; den Vereinsgliedern werden Werke ausgeliehen und ihnen solche auch über's Land zugesendet. Die Delegations - Zeich nnngsansta lt besitzt eine Auswahl von Zeichnungen und Vorlegeblättern, wiesle zur Ausbildung der Lehrlinge uur erwünscht seyn können; der Unterricht im Zeichnen wird gegenwärtig vom Herrn Joachim Oblak, Adjuncten an der Zeichnungsschule der k. k. Normalhauptschule in Laibach, jedem Lernbegierigen unentgeltlich ertheilt; eben so erhalten die Zeichnenden alle nothwendigen Zeichnungsrequisiten unentgeltlich. Aus den in der Anstalt vorliegenden, von den Lehrlingen gemachten Zeichnungen kann hinlänglich entnommen werden, daß dieselben eine, zu ihrem künftigen Fortkommen gewiß sehr viel beitragende Ausbildung erhalten, und die Delegation hat sich auch bewogen gefunden, zur fernern An-eiferung die fleißigeren Zeichner alljährlich mit Prämien auszuzeichnen, welche aus den von den Mitgliedern eingehenden Beiträgen bestritten werden. Bei der mehrseitig verdienten Anerkennung, welche das besagte Belehrungsinstitut bereits gefunden hat, läßt sich mit Gewißheit sagen, daß (bei eifrig fortgesetzter Unterstützung dieses Institutes von Seite der Mitglieder) die Zeit nicht ferne seyn dürfte, wo es für Lohn - und Brotherren eine Ehrensache seyn wird, ihre Lehrlinge und Gesellen an Sonn - und Feiertagen in diese Anstalt zu schicken. Großer Dank muß auch der k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft gezollt werden, welche ihre Localitäten dem Lese- und Zeichnungs^Institute zur Benützung bereitwillig hergibt und dem Industrie-Vereine auch übrigens allen nur möglichen Vorschub leistet. Jedem, dem das Bürgerwohl am Herzen liegt und der es mit dem Vorwärtsschreiten der Gewerbslcistungen ehrlich meint, muß daher diese Anstalt, welche dem Handwerksstande wahrhaft nützliche Kenntnisse für seinen Beruf in einer leicht faßlichen Form und unentgeltlich zuführt, vom ganzen Herzen willkommen seyn. Wenn man die Leistungen und Verhältnisse des Industrie-Vereins in Krain mit einiger Aufmerksamkeit durchgeht, so muß man freimüthig bekennen, daß dieses industrielle und gewerbliche Institut eine größere und mehr in's Leben eingreifende Thätigkeit bewährt, als manches andere Institut, daher es sehr zu wünschen wäre, daß jeder wahre Patriot, dem das Wohl des Vaterlandes und seiner Nebenmenschen am Herzen liegt, diesem gemeinnützigen Vereine als Mitglied sich beigesellen möchte; denn zur Erhaltung und zum Fortbcstande bedarf das Gewerbe-Unter-stützungs- und Bildungs-Institut eines Fondes, dessen Quelle sie nur in den Beiträgen findet, die von Vereinsgliedern alljährlich einbezahlt werden. (Schluß folgt.) Der norwegische Nauber Qulie Hielan. Erzählung von S. Braun. (Fortsetzung.) Es ist leicht zn begreifen, daß Hielan bald seiner neuen Stellung überdrüssig wurde; er fühlte schon lange Zeit, daß er nicht für das einfache und regelmäßige Leben geschaffen war, zu dem ihn seine täglichen Arbeiten nöthigten. Unaufhörlich wurde er von dem Gedanken verfolgt, sich durch auffallende Tharen auszuzeichnen, die im Stande wären, seinen Namen der entferntesten Nachwelt zu überliefern. Selbst schon in seiner Jugend hatte er sich immer durch das Bestreben bemerklich gemacht, sich unter seinen jungen Came-raden anszuzeichen, und jetzt, da seine Thatkraft zugenommen, da sein Geist sich entwickelt hatte, war er fest entschlossen, die Hindernisse zu beseitigen, die sich der Ausführung seiner Projecte entgegen setzen konnten. Er entschloß sich daher, ein Ritter der Heerstraße zu werden und eine Bande von entschlossenen Männern zu bilden, die ihn als ihr Oberhaupt anerkennen sollten. Sein Vorsatz war, um jeden Preis Ruhm zu erlangen und seinen Namen an die Seite jener der großen Geister Norwegens zu stellen. Es war nicht der Durst nach Gold, was ihn quälte; der Zweck, den er zu erreichen beabsichtigte, war edler und erhabener: wetteifernd mit den Rittern der alten Zeit, wollte er sich zum Helfer und Rächer der Bedrückten aufwerfen und durch alle in seiner Macht stehenden Mittel den Armen gegen den Reichen und Mächtigen unterstützen. Hielan fand sich in der Ausführung seiner Entwürfe durch Geldmangel aufgehalten. Es war nothwendig, sich Waffen und alle Gattungen von Munition zu verschaffen, und seine Geldkräfte waren hiezu zu gering. Schon seit einigen Tagen dachte er über die Mittel nach, dieses Hinderniß zu übersteigen, als sein Herr ihm auftrug, eine große Geldsumme an einen seiner Clienten zu überbringen. Diese Gelegenheit benützre Hielan; er behielt das Geld, flüchtete sich in die Gebirge und verbarg sich in einem Zufluchtsorte, der bloß ihm und den wilden Ziegen bekannt war. Einige Tage blieb er in diesen Felsen, allein da er sich in seinem Aufenthalte langweilte, ging er nach Christiansand, um die Gegenstände einzukaufen, die ihm nothwendig waren. Hier wurde er jedoch bald angehalten, und der Kaufmann, der gegen ihn Klage geführt hatte, ließ ihn zu Stockstreichen und einer langen Einkerkerung verurtheilen. Das Gefängniß setzte Ou-lie Hielan nicht in Furcht; er wußte, daß es ihm leicht seyn würde, daraus zn entkommen; aber der bloße Gedanke, daß er Stockschläge erhalten solle, brachte seinen stolzen Geist in Zorn. »Welche Erniedrigung!« sagte er zu sich selbst, »so die Laufbahn zu betreten, auf der ich mich auszeichnen, auf der ich der norwegischen Jugend zum Beispiele dienen und der Gegenstand von hundert Sagen werden soll, die man im Winter am Winkel des Feuers erzählen wird. Nein, es ist nicht möglich, es kann nicht geschehen!" Und glücklich gelang es ihm in der Nacht, als Alles um ihn herum in tiefen Schlaf versunken war, nach außerordentlichen Kraft- 7 anstrengimgen, zwei eiserne Gitterstaugen aus seinein Gefängnisse auszubi'echen und zu entfliehen. Dieser Unfall machte ihn anfangs vorsichtiger. Indessen hatten sich einige junge, entschlossene Norweger, die er ge-wahlr harre, um seine Truppe zu bilden, Waffen und Alles verschafft, was ihnen zu der Lebensart, die sie fuhren wollten, nöchig war; dann sing Hielan an, von den reichen Eigci'chiimern Conrributionen einzuheben und seine Unterstützungen an die armen Bauern zu vertheilen. Seine seltene Lebhaftigkeit, seine außerordentliche Thätigkeit, seine Entschlossenheit und Ausdauer verflochten ihn in die ritterlichsten und wunderbarsten Abenteuer. Man erzählt von ihm Thaten, die unglaublich erscheinen, obgleich sie durch die Aussage einer großen Menge Zeugen bekräftigt sind. Oulie Hielan wurde bald das Modell, das Vorbild der Helden von der Heerstraße, der Robin Hood seiner Zeir. Von keinen, Menschen wurde in den nördlichen Gegenden je so viel gesprochen ; schön, tapfer, war er zugleich bei allen seinen Erpeditionen galant gegen die Damen. Er reichte ihnen die Hand, um sie beim Aussteigen aus dem Wagen zu unterstützen, ließ sie sich bequem an dem Wege niedersetzen, während seine Gefährten beschäftigt waren, die Mantelsäcke und Koffer des Wagens zu leeren; nie bediente er sich roher Schwüre oder grober Worte, zeichnete sich vielmehr stets durch Höflichkeit aus, und sprach mit beinahe respectvollen Blicken; kein einziges Mal mißhandelte er Reisende, die ihm in die Hände gefallen waren. Oft begnügte er sich sogar, das Geld zu nehmen, das sie bei sich trugen, ohne ihre Koffer zu öffnen. Wenn er mit wenig Mühe viel Geld gewann, so zeigte er sich zur Vergeltung äußerst großmüthig ; die Unglücklichen empfingen den größten Theil dessen, was er den Reichen nahm. Die Almosen, wel-che er austheilte, waren sehr reichlich, denn seine Freigebigkeit war unerschöpflich. Die norwegischen Bauern und Gebirgsbewohner erzählen eine Menge Züge von der Wohlthätigkeit Hielan's; auch ist sein Name in ganz Norwegen beim Volke sehr beliebt. Die Wünsche unsers Helden waren also erhört; die abergläubischen Meinungen des Volkes setzten seinen Namen unter die ihrer Geister, und wenn ein armer Bauer irgend eine Unterstützung empfing, deren Quelle er nicht wußte, wenn ihm zufällig ein guter Fund zu Theil wurde, so ermangelte er nichr, dieß Niepen, dem guten Geiste von Norwegen, zuzuschreiben, oder Oulie Hielan; denn eine große Anzahl von Handlungen, die derjenigen ähnlich sind, ^»welche ich erzählen will, bewirkten, daß man glaubte, er Nsep im Besitze einer übernatürlichen Kraft. — Während eines sehr strengen Winters sah sich Oulie Hielan, der durch die Kälte aus den Schlimden seiner Gebirge getrieben wurde, gezwungen, mir seinen Gefährten in die Ebene herabzusteigen. Die Einen quartierten sich in Meierhöfen ein, die Andern in den Dörfern der Umgegend, indem sie Sorge trugen, sich zu verbergen, und sich Haare und Barr wachsen ließen, oder ihre Kleidung veränderten. Hielan wurde in dem Hause einer Witwe in der Eigen- schaft als Eigenthümer eines kleinen Meierhofes aufgenommen. Da seine Kraft ihn in den Stand setzte, eine drei Mal größere Arbeit zu verrichten, als die eines gewöhnlichen Menschen war, wurde er bald sehr geschätzt und brachte beinahe 6 Wochen in diesem Zufluchtsorte zu. Die ganze Familie liebte ihn; er theilte den übrigen Dienstboten ihre Arbeit zu und befahl beinahe in diesem Hause. Die Witwe wendete sich nur an ihn, wenn sie guten Rath brauchte, uud in den Rnhestunden spielte er mit ihren Kindern, die ihm oft seine eigenen Abentheuer erzählten und ihm Sagen mittheilten , von denen er selbst der Held war. (Fortsetzung folgt.) Brosamen aus der Vergangenheit. Eine Verordnung aus der vormaligen Reichsstadt Meiningen lautet: „Wer einem Bürger schuldig ist und in die Stadt kommt, um einen Dritten zu besuchen oder Jemanden einen Liebesdienst zu erweisen, darf solcher Schuld we-gen nicht angesehen, sondern muß in Ruhe gelassen werden, bis er wieder zu Hause ist. — Wie viele Liebesdienste würden bei uus zufolge eines solchen Gesetzes jetzt erwiesen werden? (Wohlfeile nnd theure Zeiten.) Im Jahre 1126 kostete nach fast einstimmigen Berichten der damaligen Annalisten ein Scheffel Korn fünf Kreuzer, ein Eimer guten, alten Weines dreizehn Kreuzer; im Jahre 1846 kostet nach einer gesegneten Ernte ein Scheffel Korn 18 bis 20 Gulden W. W., ein Eimer alcen , guten Weines 60 Gulden W.W. Wenn man im Jahre 1126'eine Schmauserei hielt, so mußte man dieselbe einige Male wiederholen, bis man etwas zu zahlen bekam; 1846 aber kann man öfter, und jedes Mal genug an einer einzigen Schmauserei bezahlen. Als Andreas Doria unter Karl V. ein Gastmahl auf Schiffen gab, wurde alles goldene und silberne Geschirr in's Wasser geworfen, zur großen Verwunderung der anwesenden Spanier, welche von den unter den Schiffen gezogenen Netzen nichts wußten. Feuilleton. Gtwas fiir Redacteure. — Unter dem Titel: »Der eiserne Magen" ist bei Stuhr in Berlin ein belehrendes „Hilfsbuch für Jedermann" erschienen, «um einen unerschütterlich gesunden und kräftigen Magen zu behalten, oder den verdorbenen wieder herzustellen." Wie gesagt, das wäre ein Mittel für Redacteure, die den besten Magen brauchen. Veredlung des Gänsefleisches. — Wenn man unter das Futter für Gänse etwas gestoßene Holzkohlen mischt, schmeckt der Gänsebraten viel besser. Auch unter das Was->er, welches die Gänse bekommen, kann man etwas Holzkohlen-Pulver mischen.' Der elektromagnetische Telegraph, der Wien mit Pcsth und Prag verbinden soll, ist bereits bis Brünn gelegt und die damit vorgenommenen Proben gelangen vollkommen. Frage und Antwort fliegt die 20 Meilen nach Brüun und die 20 Meilen zurück in etwa zwei Minuten. Eine Snppenvertheilnngs - Anstalt wird für diesen Winter in Berlin errichtet. In allen Straßen von Bedeutung sollen dergleichen Anstalten angebracht werden, und es werden dieselben sowohl gratis, als auch von verschämten Armen,- die vom städtischen Almosen keinen Gebrauch machen wollen, gegen eine Bezahlung von 4 Pf. pr. Portion zu benutzen s?pn. 8 Der alte berühmte Astor, der als schwefelholz-handelnder Betteljnnge aus der Pfalz nach New-Mork gekommen war, ist am 13. November mit einer Hinterlassenschaft von 40,000.000 Dollars (100,000.000 fi.) gestorben. Gin sonderbares Mittel, sich zu bereichern, hat ein Pankee in New-Mork erfunden. Dieser geniale Mensch hat sich in drei Monaten >172 Dollars dadurch verdient, daß er sich überfahren ließ, und dann von den Eigenthümern der Fuhrwerke Schmerzengeld und Schadenersatz verlangte. Ein verrenkter Fuß hat ihm über 300 Dollars eingetragen. Er soll schon viele Nachahmer uncer seinen Landsleuten gefunden haben, welche ihre Arme und Beine gern möglichst nutzbringend verwenden mochten. Oine Berechnung. — Die »Sonntagsblätter" berechnen , daß ein patriotischer Zeitungsleser, der alle in der österreichischen Monarchie erscheinenden Zeitungen und Journale pr. Post beziehen wollte, ein mir 5 "/^, verzinsliches Capital von 37,102 fi. 40 kr. besitzen müßte, da der Pränumerati onspreis der politischen 625 fi. 56 kr., der übrigen Zeitungen 1229 fl. 12 kr., zusammen also 1855 fi. 8 kr. C. M. beträgt. Neues Parfum. — Vielleicht ist unsern Damen folgendes Recept eines solchen unbekannt. Man sättige feine Baumwolle mit dem reinsten Olivenöl, und breite diese dann, mit abwechselnden Lagen von Iasminblumen, in einer Vase aus. Nach wenigen Tagen haben die Blumen ihren ganzen Duft der Baumwolle mitgetheilt. Das Oel kann nun ausgepreßt und zu gelegentlichem Gebrauche in einer Flasche bewahrt werden, die Baumwolle aber dient dazu, in Schubladen und Garderoben einen angenehmen Duft zu verbleiten. Papierkorb des Amüsanten. Saphir war kürzlich bei einer Dame geladen, deren Tafeln sich durch Glanz, aber auch dadurch auszeichneten, daß sie die Gaste bei gutem Appetit ließen. Als das Diner zu Ende war, fragte die Dame den geistreichen Humoristen, wann er ihr wieder die Ehre erweisen wolle, bei ihr zu speisen. — »Wenn Sie befehlen, gleich," war Saphir's Antwort. Eine Frau sagte am Abend zu ihrem Manne, sie müsse noch ausgehen, um sich Schnupftabak zu holen. »Was?" sagte der Mann , »Du hast Dir ja erst heute Morgens ein Loth gekauft." — »Ein Loch," antwortete sie, »was ist das für eine Frau, die ein Kind an der Brust har?" Als es einst in der Stadt P^5 ^, regnen aufhörte, ging ein Herr mit offenem Regenschirm. »Mein Herr, es regnet ja nicht!" bemerkte ihm ein Vorübergehender, worauf ersterer antwortete: »Ich danke, i"ch bin kurzsichtig." Von einer Sängerin wurde ein unangenehmer Vorfall mit einem ihrer Liebhaber als noch wenig bekannt in einer Gesellschaft erzählt. Jemand, der als böswilliger Vertrerer aller scandalösen Stadrgeschichten nur zu bekannt war, erbot sich zu einer Wctte, die Sache durch seinen Barbier, den er als den abgefeimtesten Zwischenträger schilderte, in weni«^ Stunden überall bekannt machen zu lassen. »Sie ra-siren sich wohl selbst?" fragte ein Dritter ganz unbefangen, und der Wcttlustige verstummte. In einer Schule wurde von dem Werthe dcr Kenntnisse und der guten Eigenschaften im Vergleiche mit dem Reichthum gesprochen. Da stellte der Lehrer die Frage an den Sohn eines Eisenhändlers: »Wclche Güter in dem menschlichen Leben sind die dauerhaftesten?" »»Die Eisengitter,"" antwortete der Knabe. Theater in Laibach. Am Neujahrstage wurde Raimund's schon ziemlich außer Cuts gesetztes Zaubermährchen: ..Das Mädchen aus der Feenwelt" bei sehr vollem Hause gegeben. Bekanntlich kannsich dieses Stück mit R a i m u nd's übrigen Stücken, uls: „Alpcnkönig." „Diamant des Geisserkö'nigs,",.Verschwender' :c. nicht messen, hat aber für ein Feiertagspul'likum noch immer Anziehungskraft. Dlle. Antonie Calliano spielte die Jugend und sang sehr hübsch. Die Trager des Stücks, als: Herr Grambach (FortunatuS Wurzel). Mad- Grambach (dessen Ziehtochtcr) und Hr. Moldt iLorenz) lös'ten ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit Hr- Schnitzer verdient als Darsteller des hohen Alters gerechte Anerkennung. Herr Grambach gefiel namentlich in dem sogenannten Aschenlied, wo ganz originelle, tiefflicke Coupletts vorkamen. Auch Herr Czerwenka. als schwäbischer Zauberer . accentuirte gut. Die übrige Legion der Nebenpersonen verdarb »ichts. Nock müssen wir beifügen, daß die Maschinerie und die Flugwcrke dieß-mal ihre Schuldigkeit thaten und wir nick: crmangeln, diese Bemerkung hier ungesäumt auf die neuliche Rüge folgen zu lassen. — Samstag am 2-Jänner fand die Benesice-Vorstellung der Dlle. Antonie Calliano Statt- Sie wählte die neue Posse: „Dickter und Bauer," vox Elmar, mit der originellen, sehr hübschen Musik von S u p p 6. Wir sind mit Elmar über die Idee, dasi ein Dichter, dcr sich nach einander in drei weibliche Wesen verliebi, zuletzt ein Landmann wird, nickt einverstanden. Er wird ein Bauer, ohne dast diese ganz unnothige Sinnesänderung moti-virt erscheint. Die junge Witwe, Hermine von Mayen (Dlle. Calliano> ist als förmliche Coquette gezeichnet, und dasi sie. als solche, die sie doch den Bewerbungen des alten Theovhilus von Salbenstein (Herr M o I d t) nicht hold war, als sie ihn reich wußte, demselben die Hand reichen will. als man sie glaube» mackt. er sey ganz verarmt, ist nickt nur ein Ver» stosi gegen die gesunde Vernunft, sondern auch gegen alle dramatische Gerechtigkeit. Oer Vauer Christian Berner und Theovhilus von Salbenstein sind hingegen reckt gut hingestellt- Das Stück ist nicht ohn? Witz. die Coupletts sind ganz vortrefflich und die Diction erhebt sich über die der gewöhnlichen Possen, Die Beneficiantin sah eben so hübsch und bezaubernd aus, als sie trefflich spielte und sang; kurz, sie war eine junge Witwe comm« I! l-»»t! — Herr Gram dach kann die Parthie des Christian Berner unbedenklich zu seinen besten zahlen. Er war ausgezeichnet in Vpiel und Gesang. Herr Moldt gab den alten verliebten und eifersüchtigen Gutsherrn auf eine so höchst drollige Weise, daß er das beifallspcn« dende Publikum im beständigen Lacken erhielt, Herr Buchwald, sals Ferdinand Römer) war brav. Herr Gottdank (Konrad Treu) und Dlle. Wen inger (Katharina) genügten, was wir von Dlle. Goßler (Lieschen) nicht sagen können, die ihre Parthie zu monoton, zu abstoßend, ohne innern Gefühlsausdruck, in Summa: zu unerquicklich gab- Das Stück erfreute sich vielen Beifalls. Das Theater war stark besucht. -H^Sonntag, am 3. Jänner: ,,Wilhelm Tell." Schauspiel in 4 Acten, von Friedrich v. Sckiller, Es war dieß im Ganzen eine gerundete Darstellung. Herr Thomü war ein so stattlicher, als in Allem entsprechender Tell, wie er denn überhauvt ln Helden- und Charakterrollen stets Ausgezeichnetes leistet. Herr Podesta spielte den Neichsvogt Geßler untadelhaft. Herr Buchwalo. als Ulrich von Rudenz. gab besonders die Scene im 3. llcte mit Geßler und im tz an der Leicke seines Onkels mit schöner Wärme und ganz beifallswürdig. Herr Vlumenfeld (Freiherr v. Ät-tinghauscn), Herr Schnitzer (Walther Fürst), Herr Grambach (Stauffacher), und Mad. Näntz (Tell's Gattin), hielten sich recht wacker. Dlle. Goßler, als Armgart, leistete wirklich dießmal Vorzügliches, indem sie die Affeclstellen' mit Kraft »nd richtiger Ausprägung marrirte. Noch verdient Dlle- Kohrner, als Bertha von Bruneck, rühmliche Erwähnung. Vcküeßlich noch die Bemerkung, daß die kleine, vierjährige M a-rie Räntz, die den Knaben Walter zu allgemeinster Überraschung spielte, ein wahres Wunderkind ist; denn eine so große, man möckte sagen, schwierige Kinderrolle, die gewöhnlich zehnjährige Kinder darstellen, von einem vierjährigen Mädcken so nett, so exact, so bezeichnend ausge-^> führt zu sehen, ist sehr viel und berechtigt zu den besten Hoffnungen für die Zukunft, Leopold Korde sch. ^ v V^nefice-Anzeige. Am künftigen Samstag findet die Penefice-Vorstellung unsers eben so braven und tüchtigen , als geschätzten Schauspielers, Herrn Scknitze r's, Statt- Es wird G u tz k o w's überall belobtes Trauerspiel: „Richard Sa« vage" gegeben, worin aus Gefälligkeit für den Beneficianten Dlle-Ale« randrine Calliano in der Rolle der Miß Ellen debmirt. Die Beliebtheit des Veneficianten, das Dcbut der Dlle. Calliano und die Trefflichkeit des Stückes verbürgen ein besuchtes Haus. — d — Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleiumayr<