Mbllcher Zeitung. Nr. 337. Pin',! > üicrationsprci« : Im Comptoir ganzj, N. ^ , -all>j. N. 5.5«. Fill dic Zustellung in^ Haui» baU>'.,->0lr. Mitb<:vP?stc"nz'..fl.i5>, Halbj.fi.7.50. Donnerstag, l3. October InsertionSgeblihr bis lO Zeiltn: lmal S<> lr., üm.«0lr., »m.: N.; soüft Pr.Zeile im. elr.,»m.8tl.. 3m. lolr. u. ?. w. Iülertioncchcmprl icdetm. .lol,. 1868. Amtlicher Theil. «3c. k. t. Apostolische Aiajcstät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 11. October d. I. den Triester Landcsgcrichtspräsidcntcn Peter Schcrautz über sein Ansuchen znni Präsidenten deö Landcögcrichtcö in Klagcnfnrt zu ernennen und demselben gleichzeitig in Anerkennung sciner bisherigen trcucn nnd sehr eifrigen Dienstleistung taxfrei das Ritterkreuz Allcrhöchstihrcs Leopold-Ordens allcrgnädigst zn verleihen nnd zum Präsidenten deö Tricster Landc^gcrichtcs den Präsidenten des Tricstcr Handels- und Scegcrichtcs und Landcsgc richtsuiccpräsidentcn Dr. Maximilian Fluck Edlen v. Lcidentron allcrgnädigst zu ernennen geruht. Herbst m. p. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben dem Hof-und Ministcrialconcipistcn im Ministerin»! des kaiserlichen Hanfes nnd des Nciißein Alexander Freihcrrn v. Wars'bcrg die k. k. KämmcrcrSwnrdc allergnädigst zn verleihen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. October d. I. den Adjnnctcn an der Agranier Nechtsakadcmic Dr. Stephan Spcvec zuin außerordentlichen Professor an dieser Rcchlsakadcmic allergnädigst zll ernennen gcrnht. Nlchtaintlicher Theil. Lail'lich, 14. October. Die mi den preußischen Gesandten in Madrid ertheilte Wcisnng, dic provisorische Rcgiernng anzncrken-nen, scheint in gonvcrncmentalcn Pariser Kreisen einen iiblcn Eindruck hervorgebracht zn haben. Die osficiöse „Prov. Eorrespondcnz" sagte im Wesentlichen über die spanische Umwälznng: „Die Regierung des Norddeutschen Vnndcs darf der Entwickelung der Dinge in Spanien in it voller Unbefangenheit und mit dein Entschlüsse folgen, die selbständigen Entscheidungen des spanischen tolles über sciuc uationalen Geschicke ebenso zn achtcu, l«ic das deutsche Volk dies für sich in Anspruch nimmt." Dic „France" erwidert wörtlich: „Spanien ist eine seit Jahrhunderten constituirte und begrenzte Nation, ^clchc eine gigantische Grenze von Bergen in natürlicher ^cisc von ihren Nachbarn nnd von dem übrigen Enropa llcimt nnd deren innere Rcuolutioucn im AnS-^ndc wohl günstige oder ungünstige Gefühle erwecken, aber niemals zn großen internationalen Schwierigkeiten Anlaß geben können. Die Rcorganisirung Deutschlands aber und die Erobcrungögclüste, deren Tummelplatz die« scs Land ist, haben einen ganz anderen Eharaktcr. Gc> waltsam annectirtc Länder, ebenfalls gewaltsam gestrichen? oder in Abhängigkeit gebrachte Königreiche, plötzlich verrückte Grenzen, Oesterreich von dem deutschen Vundc ausgeschlossen, Prcußcu gleichzeitig sein Gebiet nnd sein Ucbcrgcwicht über den denlschcn Norden erstreckend nnd das beharrliche Streben, dic Südstaatcu zn vereinigen nnd im Herzen Enropas ein ungeheures Reich zu schaffen, dessen Hc'rz nnd Arm Berlin wäre, alles das sind Thatsachen von einer Bedeutung, wie sie der Stnrz einer Dynastie nnd Triumph eines Aufstandcö in Spanien nimmermehr haben kann. Da ist nicht ein Land, welches seine Rcgicrnng und seinc Einrichtungen ändert; da ist das allgemeine Gleichgewicht der Mächte Plötzlich gebrochen , da ist die Karte von Europa gründlich nmge> arbeitet. Wir sagen deshalb nicht, daß irgend ein Staat Ornnd hätte, in dem mittleren Enropa zn intcrveniren; nbcr es ist leicht zu erkennen, daß dic Umwandlnnp Deutschlands zn mehr odcr weniger verwickelten internationalen Fragen Anlaß geben kann, während in Spa-men leine Eventualität vorauszusehen ist, welche die Interessen der anderen Mächte ins Spiel ziehen könnte. Wir beschränken nns auf diesen Vergleich, um die Berliner Blätter zn der Wahrheit der Situationen zurückzuführen, welche sie uus zu verkennen scheinen." Die von der Rcgicrnng getroffenen AnsnahmS-maßrcgcln werden von den bedeutendsten Repräsentanten der Wiener Presse vollkommen gebilligt. Die „N. Fr.Pr." sagt unter anderem: Dic Presse, welche die Vcrfassnng vertheidigt, hat nicht nur die in ihr liegenden Freiheiten, sondern vor allem die Vcrfassnng selbst in ihren gewissenhaften Schntz zu nehmen. Und wenn einzelne Rechte nur als Hebel dienen, um die Vcrfassnng selbst ans den Angeln zn heben, dann darf anch die Presse die Suspension dieser Rechte gutheißen, weil dieselbe ja dem Ganzen zn gnte komn'.t. Das ist eben der Werth der constitutioncllcn Staatoform, daß die Regierung in ernsten Augenblicken, wo sie von der Freiheit an die Gewalt appcllircn mnß, die Unterstützung der öffentlichen Mcinnng findet, nnd daß in dieser Untcrstütznng cincr^ scits die Möglichkeit liegt, ohne Brnch der Rechtsord-nung die Vcrfassnngsfcinde zu treffen, andererseits in der Zustimmuug der öffentlichen Meinung die kräftigste Bürgschaft gegen Mißbrauch der Ansnahmsinaßrcgcln sich findet. Zum erstenmale ist das parlamentarische Ministerium in der Lage, den ij 14 des Grundgesetzes über die Reichsvertrctung, den Erben des § 13 der alten Ver-fassnng, welcher die Erbschaft nur mit der Rcchtswohl-that eines sorgfältig verfaßten Inventars angetreten, in Anwendung zn bringen. Es ist ein constitntionelles Nothrcchl, das angewendet wird auch ohne einen tz 14, welches anch in England ftlatzgrcift, obwohl man dort eine solche Paragraphen-Krücke nicht tennt. Dort sind die Minister gezwnngen, unter Gefahr einer Staalsan klage von dem Nothrcchtc Gebrauch zn machen. Daß die Acdingnng vorhanden ist, unter welcher die Verfassung der Regierung das Recht gibt, den tz 14 anzuwenden, nnterlicgt keinem Zweifel- Diese Bedingung heißt: dringende Nothwendigkeit. Diese dringende Nothwendigkeit zu Ansnahmsmaßrcgcln in Böhmen war gewiß vorhan-den. Nicht die Ncgicrnng ist es. welche mit Hast zu denselben griff; sie mnßtcn ihr abgcnöthigt werden, es muß' ten Deputationen der Bedrohten dic Nothwendigkeit dli> selben darlegen, die Tagespressc mußte auf dieselben drin-gen, bevor die Regierung Ernst machte. Die Regierung kann daher den Schild des § 14 mit gutem Gewissen vorhalten nnd darf sich vor jeder Verantwortlichkeit sicher wissen. Es wäre nur die Frage, ob die von der Regierung gewählte Form die richtige ist. Denn sie hat sich nicht darauf beschränkt, Ausnahmsmaßregeln für Prag und zwei andere Orte Böhmens zu promulgiren, sie hat sich zuerst auf Gruud der generellen Verordnung znr Ver< hängung von Ausnahinsmaßrcgcln gleichsam ermächtigen lafscn und hat dann erst auf Grund dieser generellen Verordnung die Ausnahmsverfügungcn für Böhmen ye-troffen. Wie uus scheiut, ist an dieser zweitheiligen Manier nichts ans.zusctzen. Der Artikel XX des Grundgesetzes nbcr die allgemeinen Rechte der Staatsbürger behält es einem besonderen Gesetze vor, zu bestimmen, wann nnd nnter welchen Bedingungen die Rechte in Betreff deS Schutzes der Person, des Hansrcchtcs, des Briefgeheimnisses, des Vereins» und Vcrsammlnngsrcch-tcs, endlich der Preßfrcihcit von der verantwortlichen Re gicrungsgcwalt suspcndirt werden können. Das Recht, Ausnahlnsinaßrcgcln nnznordncn, wird hier vcrfassungs» mäßig als c n Recht der Executive erklärt uud uur an ein zn erlassendes Gesetz gebunden. Dic Regierung mußte es daher offenbar als eine logische Nothwendigkeit ansehen, vorerst dieses Gesetz zn supplircn, damit sie dann die Ansnahmsmaßrcgeln selbst kraft ihrer Exccntive verfügen konnte. Die generelle Verordnung ist gar nichts anderes als der Gesetzentwurf, welcher dem Reichsrathe bei seinem Wicdcrzusammcntrittc als Ausführung des Artikels XX über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger vorgelegt werden sollte. Statt als Gesetzentwurf MM'lM. Der /eind dcs Doctors. (Novelle aus drin Englischen.) (Fortsetzung.) s. . Von den Hausgenossen hatte niemand die geringste Mtcsgcgcnwart bewahrt, ansgcnommcn die arme, kleine ^,">N). die, bleich und zitternd, trotz ihrer Angst bc-"l)t war, sich nützlich zu machen, indem sie allen An-n >>gcn dcs jnngcn Arztes gehorsam folgte. Unter der fiir "uachimg der Fran Peircc wnrdc schnell ein Bett ^,, ^n Vcrwnndctcn in seinem Stndirzimmcr bereit da Hl; ^ der Apotheke wurden Schienen nnd Van-s"8c>! herbeigeschafft, nnd Herr Pcircc nntcrfnchtc aufs !v Mtigstc dic Vcrlctznngcn dcs Greises. Am Kopfe sck?" ""Wre schmerzhafte, aber ungefährliche Ein-zg"'l'c; dagegen zeigte die Untersuchung dcs rechten 5>. ^ emcn doppelten Nnochcnbrnch nnd cinigc starke ^tschungm. der "?" Titinas nicht zu brauchen war, so bemühte sich lcis< ^""' Herrn Peircc zn helfen, während die Hilfe-f uuigcn der Fran Pcirce bewiesen, daß sie eine er-i,s/,^. Krankenpflegerin sei. Miß Penelope, der wieder d "cnnnnng znrückgckchrt war. saß in einem Winkel zu», n "6 weinend anf ihrem Stuhle nnd wiederholte das' Ucbcrdruß, daß ihr Bruder im Sterben sei nnd ^'^.uin nicht überleben werde. Fanny kniete vor Verlas '^ Vaters nnd beobachtete gcdnldig das Nihia < ^ H"l'" ""d der Fran Peircc, bereit ihnen Me,, m) anauschlos z„ helfen, wodurch sie in ihrer ^ '" ^telnung bedeutend stieg. — Die Operation war vollendet, als dem Doctor dic Besinnung wiederkehrte. — Laßt Halliday holen, sagte er sogleich, ^ch weiß nicht, was gcschchcn ist, aber es scheint mir, daß ich krank bin, und Titmas ist ein Einfaltspinsel. Aber in keinem Falle schickt nm Peirce. Ihr versteht mich wohl. Ich sage Euch, daß ich nicht will, daß dieses Individuum mein Haus betrete, so lauge ich Herr darin bin. — Mein guter Freund, sagte der Doctor leise hustcud, es ist nicht möglich, diesen Abend einen Voten nach Littleton zn schicken; die Straßen sind uugaugbar, Sie haben das Unglück gehabt, ans dem Eise zu fallen nnd ein Bein zu brcchcu; aber cö ist schon wieder ein. gerichtet, nnd wir hoffen, daß mit dcr Hilfe Gottcs Sie in Kürze fich dcsfclbcn wieder werden betnencu können. — Unsinn! donnerte zornig der Doctor, ich tes, sowie der Prcßfrciheit begnügt. Sie wird daher um so leichter ihre Verantwortlichkeit tragen können. Darauf, daß die Vcrhängnng von Ansnahmsmaß. regeln ein Act der Executive sei und als solcher geübt werde, hat, wie es scheint, die Ncgicrnng großen Werth gelegt. Und mit Recht. Die Frage, ob in irgend einem Reichsthcilc solche Verhältnisse eingetreten sind, daß die bedrohte Ordnung nicht mehr mit den gewöhnlichen Rechtsmitteln aufrechtzuerhalten ist, kann nicht dnrch eine parlamentarische Versammlung, sondern nnr durch die Regierung selbst beantwortet werden. Die Verhän-gung eines AusnahmsznstandcS ist eine Rcgicrnngshand-lung im eminenten Sinne des Wortes. Keine Rcgic-rnng kann diescr Rechts und Machtsphäre entbehren, wenn nicht das Reich selbst den größten Gefahren ausgesetzt sein soll. Es kann das Parlament versammelt und die Regierung dennoch genöthigt sein. mit der Verhängung von AuönahmSmaßrcgcln vorzugehen, ohne vorher das Parlament hicvun zn benachrichtigen. Denn Raschhcit nnd Nachdruck des Entschlusses, Eigenschaften, welche durch weitwcndigc Parlaments - Vcrhaudlungeu sicher uicht geschaffen werden, die sind Vcdinguug des Erfolges solcher Maßregeln. Die „N. Fr. Pr." schließt mit dcn Wottcn: W!r können von unserem Standpuuktc auS zu dcn Maßregeln der Regierung unsere vollste Zustimmn na. aussure-chcn und die Hoffnung darau lnnpfen, daß die Ans» nahmsmaßregcln bald vorübergehen. Das wird allerdings nicht von unS, soudcrn von dcn Czcchcn adhän» gen, und wir wünsche», vaß sie in'ch in der letzten Stunde zur Einsicht .gelangen. Es is< wahrlich nicht freudige Gennqthuung, mit welcher wir die That von gestern begrüßen, wenngleich wir selber ihre Unerläßlich-keit betont haben, ehe dazu geschritten ward. Die Noth-lM'ndigtcit allein übt hier das Richleramt, lind wir gestehen, daß es den Eichen gcwugcu ist, worauf sic hingearbeitet haben, die constitutioncllc Freiheit in Oesterrich zu compromitlircn. Aber damit nicht dieses Uebel auSarlc, damit es lacalisirt bleibe, konnte die Re-gierung im Dienste der Verfassung selber nicht anders, als die Augnahmsiiilißregeln verhängen, und wir habcn nur dcn einzigen Trost, daß ihre Localisirmig den Verdacht abwehren wird, als liege in dcm, was wider d,e Brutstätte der czechischcn Aciitatiou geschehen mußte, cinc Verleugnung conslilutioncllcr Grnndsätzc. Im Ge> gcnlhcilc wird, wie wir zuversichtlich erwarten tonnen, die civilisirtc Nell Oesterreich das Zeugniß geben, daß liier die Vcrhängm'g der Anönahmömaßregcln dem Enl< schlusse, der Verfassung Achtung zu verschaffe,,, cnt» werde, als ich es vor diesem Unfall gcwcfcn. Oakhampton ist eine Znkunftsstadt für einen jungen Ätauu, der cbcn anfängt; Sie werden wohl thun, Nutzen davon zu zie« hen. Ich bin unfähig, Sie daran zu hindern. — Ich danke Ihnen, Doctor, sagte Herr Peirce ruhig. Da Sic mir erlauben, nach meinem Gutdünken zu handeln, so werdcn Sie die Güte habcn, mich als Ihren Associ«': zu betrachten, bis Sie wieder vollständig hergestellt sind. Und wenn dieses Arrangement Ihnen nicht gefällt, fo werden Sie mich bezahlen, wie meinen Freund Titmas; es ist nicht nothwendig, daß wir uns gegenseitige Verpflichtungen auflegen. Und nnn, sagen Sie mir, wohin ich heule Abends gehen soll; ich werde mich sogleich auf den Weg machen, nnd hoffe, Sie bei meiner Rückkehr schlafend zu finden. Meine Mutter wird diese Nacht hicr bleiben; sie ist cinc ausgezeichnete Krantcuwürtcrin. -> Der junge Mann ging nun Titinas aufzusuchen, sür seine Dienste sich vollkommen belohnt fühlend, durch den ticfdantbarcn Blick Fanny's. Am folgenden Tage bedeckte cinc dichte Schneedecke die Erde, und es konnte nicht die Rede davon sein, Doctor Holliday holen zu lassen. Die Communication zwischen beiden klemm Städten war unterbrochen, nnd nur mit großer Muhe und mit Zuhilfenahme enormer Stiefel konnte Herr Peivcc zu seinen Kranken gelangen. Jeden Tag stattete er seinem Eollcgcn einen gctreucu Bericht uber iemc Krauteubesuchc ab. Er vergaß nicht den llcmsten Umstand, keinen Fortschritt, i»,d erheiterte den Greis, indem er ihn nnabändcrlich um seinen Rath und seine Anweisungen ersuchte, obschon er dieselben vielleicht nicht immer anf das genaueste befolgte. (Schluß follzt.) sprungcn ist. So wcuia dic Handelsfreiheit es vcr-bictct, in verpesteten Orlschafl'cu dcn Vichhandcl zu beschränken, so wenig braucht der EonstitlilioncilisiNliS sich zu scheuen, die gruudrcchllichcu Frcihcitcn dort zu sequcsttircu, wo die Pcst uclfassungofcmdlichcr Tnmultc grasfirt. Einc englische Stimme über Vcsterreich. „Satnrday Review" bringt einen Artikel über Oesterreich, nm das englische Publicum auf die Schwic-rigtcitcu aufmerksam zu machcu, mit denen die österreichische Regierung zu kämpfcu habe. In diesem für Oesterreich wohlwollend gehaltenen Artikel wird nachgewiesen , wie cin Thcil dicser Schwierigkeiten durch die ehrlichen Bemühungen des Kaisers und seiner Minister bisher beseitigt, zumal cin befriedigendes Verhältniß mit Ungarn zuwege gebracht wurde. Jetzt sei dic Rcihc an Böhmen und GaÜzicu. Letzteres bcrcnc schon dic Ucbcrcisuiig sciucs Laudtagsbcschlusscs, durch welchen die Kaiscrrcisc unterbleiben mußte, nnd lcbc dcr Hoffnung, daß der Kaiser von Oesterreich früher oder später, freiwillig oder gezwuugeu, den Retter Polens abgeben werde. Desto eigensinniger scicu dic Ezcchcu, dic, ohn? triftigen Grund zu Beschwerden, sich in hartnäckigem ^chmollcn gefallen , und cinc nationale Selbständigkeit fordern, wie fic sich höchstens vom antiquarischen, aber nimmermehr vom politischen Standpunkte rechtfertigen ließe. Sehr schwierig sei anch die Führung dcr auswärtigen Politik Oesterreichs. Dafür spreche, von anderen: abgesehen, schon die Deutung, die mau iu gc wissen weitsichtigen Berliner Kreisen dcr abbestellten Kaiscrreisc nach Galizicn unterschoben habe. Berliner Anschanungcn zufolge hättc diese Rcisc im Iutcrcssc Fraulrcichs uud zum späteren Nachtheile Rußlands uud Prcußcus uutcrnommcu wcrdcn sollen, und nicht die Lcmbcrgcr Landtagsbcschlüssc, sondern dic spanischen Pro-uuuciamcntos hätten sie vereitelt. Solche» u»d ähnlichen Verdächtigungen werde dic auswärtige Politik Oesterreichs jederzeit ausgesetzt sciu, weil iu dcn cigcncu Provinzen dcr Monarchie nnd rings herum, in Nord- und Süddcutschlaud, in Polcu, Rumäuicn und iu dcr Türkei, uuablässig Intriguen vorgehen, in wclchcn der Name Oesterreichs — nnr zu oft gcgeu sciueu Willen — natürlich iuimcr hineingemischt werde. „Auf die Weise," so schließt die „Saturday Review," „wird Oesterreich in Angst uud Ungewißheit gehalten, uud dagegen scheiut kciuc Hilfe zu sein, es müßte denn im Stande sciu, sich im Inucru so gut zu kräftigen uud zu cousolidircn, daß es cinc unabhängige Politik verfolgen könne, uud nicht Gefahr lanfc, in ciuen Kricg verwickelt zu werdcn, dcn cs mißbilligt." Serrano und Prim. Die „France" bringt über diese beiden Männer, in dercu Händen gegenwärtig das Schicksal Spaniens ruht, ciuc biographische Skizze, aus welcher wir folgende Thatsachen anshcben: „Francisco Serrano, Herzog dc la Torre, wurde im Jahr 1810 geboren, uud verdiente sich die Sporen in dcn Kämpfeu, die nach Ferdinands VII. Tod anSbrachcn, 1840 war er Oberbefehlshaber iu Barcelona. Die „Times" rühmt seine Verwaltung als Gcucralca-pitän von Euba; dcu Her;ogtitcl erhielt er vor sechs Iahrcu in Folge dcr Expedition nach Santo Domingo. Im Jahre 1843 gehörte cr zu deu Generalen, welche Espartcro's Sturz herbeiführten, war dann mitNaruacz gegen das Ministcrinm Olozaga; später versöhnte cr sich wieder mit Olozaga uud setzte dcsscn Hcimbcrufuug aus dcm Exil durch; als Narvac; wieder obenauf war, ward Serrano als Gcncralcapitän nach Audalnsicn versetzt. Von dicser Zeit an bis znr Revolution uon Vical-varo (17. Juli 585)4) gehörte Scrrauo zur Oppositiou, uud wurde, weil iu dcu Aufstand zu Saragossa verwickelt, verbannt. Dcr Sicg der Vicalvaristcn brachte ihn wieder empor; bei dcm Zerwürfnisse zwischen Es-partcro und O'Donncll schloß er sich letztcrm an, wurde 1854 Gcneralcapitän der Artillerie und war General-capitän von Neucastilien während des Staatsstreiches vou 1856, ging dann als Gesandter nach Paris. Nach dcm Tode von Narvaez wurde cr uach dcu Eanaricn verbannt, von wo cr siegreich nach Cadiz zurückkehrte. Sein jetziger College im Dircctorinm, Don Iuau Prim, Graf von RcuS, Marques de loS Eastittcjoö (geb. !811, uach audcru Angaben 1814, in Rcus in Eatalouicn), trat 1834 als Freiwilliger in die Armee nnd zeichnete sich bei Pnycerda, Ribas, Villa-Mayor, PcracampoS:c. so aus, daß cr 1837 bereits Oberst war. Im Jahre 1842 verbannt, wurde cr 1843 Deputirter uon Barcelona nnd nach Espartero's Sturzc, mit dem Titel Graf vou Rcus, Gcueral uud Gouvcrueur uon Madrid. Als Eatalouicu sich gcgcu dic Küuigiu Regcutin erhoben, wurde Prim dorthiu geschickt, um dcu Aufstand niederzuschlagen, aber mit Undank gelohnt. DeS Eomplotts gegen die Rcgicrnng uud ciucs Anschlags auf das Leben von Narvacz angeklagt, wurde er von dcr zweiten Anklage freigesprochen, dcr ersten aber schuldig befunden und zu fechs Jahren Gefängniß ucrurthcilt. Doch saß cr uur sechs Mouatc. Nun hielt cr sich von der spcmi-schcn Politik fern, war während dcs Krimkricgs in dcr Tinte,, jedoch 1854 durch die Revolution wicdcr uach Madrid berufeu. In dem Kriege gegen Marokko (185!) bis 60) zcichuetc er sich iu dcr Schlacht bei Los Lastittc-joS, Los Eampalmcntoö und Tctuaii so aus, daß Napoleon lll. ihn in Vichy dcm spanischen Hofe zum Obcr-bcfchlShabcr bci dcr Expedition nach Mexico empfahl. Die stramme Haltung, dic er in Mexico zeigte, die Rede, dic cr uach seiner Rückkehr in dcn Eortcs hiclt, dic Zcrwürfuissc, dic cr mit dcr Regierung hattc, seine Reisen im Auslande, dcr Aufstand, dcn cr vcrsnchtc, sowic dcr Antheil, dcn cr an den jüngsten Ereignissen hattc, sind noch in frischer Erinncrnug dcr Zcitgcuosscu." Oesterreich. Wien, 13. October. (Zur Galaczcr Iu- dcnhctzc.) Die „Wiener Abcndpost" schreibt: Aus Äulaß dcr mehrseitig besprochenen letzten Excesse in Ga-lacz, von welchen, wie aus eingelangten Mittheilungen hervorging, auch österrcichischc Unterthanen betroffen wurden, hat die österreichische Vertretung in Bukarest auf Gruud der ihr telegraphisch zugcgangcuc» Wcisuug uicht gesäumt, zur Wahrung dcr Jutcresscn der österreichischen Unterthanen unuerwcilt in Bukarest dic nöthigcu Schritte ;u lhun. Nach uus soeben zugehenden zuverlässigen Mittheilungen sind wir nun in dcr angenehmen Lage zu constatircu, daß diese Schritte nicht ohne Erfolg geblieben siud. Abgesehen davon, daß der rumänische Miuister dcs Innern sich persönlich au Ort uud Stelle bcgcbcu und dcn Polizcipräfectcu und den Chef dcr Na-tionalgardc in Galacz ihrcs Amtcs enthoben hat, wurde sofort dic Erhebung dcr Schäden mit Zu;ichuug eines österreichischen Dclcgirtcu uud die ungesäumte Vergütung derselben von Scitc der rumäuischcn Ncgiernug auf das bcstimmtcstc zugesichert. Prag, 12. Dctobcr. (Das Meeting auf dcr Kaiscrwicsc bci Smicho w.) Ucbcr dcn jüug-stcu Exccß auf dcr Kaiscrwicsc briugt dcr „Tagesbotc" folgenden Bericht: „llutcr alleu Mectiugs, die seit Monaten in Böhmen arraugirt wurdcu, war das gestrige sogenannte „Meeting" am Rennplätze in Smichow nn-strcitig das kläglichste. Schon das Arrangcmcut ließ errathen, daß uulcr den Faiscurs Zcrfahrcuhcit herrschte, dcuu während von der einen Partei der Rennplatz als Sammelplatz bezeichnet wurde, schlug wieder eiue andere Partei dcn Ziökabcrg vor, das Effectvollstc lcistctc abcr jcnc Partei, die sich geschriebener Placate, an dcrcn Spitze als Vigncttc cin Galgen paradirtc, bediente nnd in wclchcn dic Pragcr „Damen" zu einem „Weiber-Meeting am Bclvcredc" eingeladen wurden. Oben im Kasernenhof bci der Kettenbrücke, so wie auch auf dcr straßc staudcu vier Bataillone Iufaiitcric in voller Rüstung, Gewehr bei Fuß. Draußcu iu Smichow gleich beim Linicnwallc standen zwci Escadrons Hußarcn^ uud auf dcr Hauptstraße bcgcguctcu wir zwci startcu Iufau-tcric-Patrouillen, die gcgcn dic Stadt zn marschirtcu. In Smichow war das Gcwoge auf dcn Straßen schon ctwaö lebhafter, abcr jcnc Basscrmann'schcn Gestalten, jene Faiseurs, dic sonst bci kcincm Meeting fehlten, ja selbst jcnc pchbcmütztcn Jünglinge sah man hcutc vicl weniger als früher. Der Rennplatz abcr, fowic die ihn umsäumende Wiese waren fast leer, uur au jcuer Stelle, die sich hiutcr dcm Hausc, „zur Fichte" gcuannt, hinzieht, waren ungefähr 4^ 500 Bubcu versammelt, die sich durch Hin- und Hcrjagcn dic Zeit vertrieben. Auf dcr Köuigssaalcr Straße oberhalb dcs Rennplatzes standen die eigentlichen Mcctingsbcsuchcr, im Ganzen vielleicht 3—400 Menschen, abcr trotzdem verhielten sich alle dort Anwesenden uollkommcu ruhig, uud vou dcn sonst dabei so häufig »iV-i 5r" uud Slavarufcu war wenig oder gar nichts zn hören. Icnscits auf dcr Abdachung dcs Wyächrad staudcu ebenfalls viele Neugierige. Vom Militär war hiermit die ruhig uud mit versorgtem Säbel ^ dic KöuigSsaalcr Straße hinabritt, nichts zu sehen. Mit einem Schlaf änderte sich dic Szcnc. Während vor wenigen Secni'dcn anf dcr Wiese noch alles zerstreut war, sah man dic Lentc Plötzlich auf einem Punkte sich ansammeln; die Ursache war eine ganz geringfügige, man prügelte nämlich ciucu auflandig gekleideten Herrn, dcr unten mit scincr Tochter promcnirte, einzig und allein deswegen, weil er dcntsch sprach. Hierauf sammelte sich dic Bnrschcnschaar wie anf Eommando vor den Umzäunungen, die in dcr Nähe dcr Tribüne dcu Rennplatz abspcrrcu, und nuu bcgauucu fic dicsc Umzäunungen abzureißen und in Prügel zu verwandeln. Ein Mann, dcsscn Anfgabc cs zu sciu schien, die hölzernen Gebäude am Rennplätze zu bewachen, ergriff abcr auch ciucn Prügel, und cr allciu gcuügtc, um dic lärmcudc Rottc zu vcrjageu; doch dcr Manu konnte sich nicht lange stl' ncs Sicgcs crfrcncn, dcnn schon »ach wenigen Minuten kamen die Buben, dic sich nun mit Stciucu wohl vcr-sehen hatten, wieder zurück und mittelst Stcinwürfcn verjagten sie nun ihrerseits den Wächter. Während dieser Vorfälle jagte nnn ciu Hnßar mit verhängtem Zu' gcl gcgcn dic Stadt, wo cr am Aujczd die Meldung machte, nnd schon r.ach weiteren 30 Minuten traf cm Escadron Hnßarcn, geführt vou ciuem Oberlicutencu am McctingSplatzc ciu. Die Hußarcu wurdcu von ^ Buben, dcncn sich unterdessen auch viele Erwachsene a> -gcschlosscu hattcu, mit Zischen uud Pfeifcu empfang^ Die Hußarcu dräugtcn nuu die Tuiuultuautm -^ " 700 bis 800 — mit ihren Pferden auf die höher gc^ 1747 gene Straße, wobei sie aber von ihren Säbeln, die noch immer versorgt warm, tcincn Gebrauch machten, und die ganze Attaque wäre vielleicht ohne die geringsten Folgen zn Ende gcfnhrt worden, als mit einem male große Steine den Hußarcn anf die Köpfe flogen, läin großer Stein traf den commandircndcn Obcrlicntcnant am stoftsc, und ailch von der Mannschaft wurden mehrere verletzt. Erst jetzt machten die Hußarcn anf Com-inando von ihren Säbeln Gebrauch, aber bearbeiteten bloß mit der flachen Klinge die Rücken der Vur-schcn, und so kamen, außer einigen Schrammen, leine Verwundungen vor. Eine Viertelstunde spätcr, es luochtc ungefähr 5) Uhr sein, trascn als weitere Vcrsläiknng 4 Bataillone Infanterie am Mcctingsvlatzc ein, und nun ging die Säuberung dcr Wiese rasch von Statten und die Ordnung wurde alsbald hergestellt. Zum Schlnsfe bemerken wir noch, daß das Anjczder Thor mit Militär besetzt war. Auch die Straßen dcr Stadt durchzo^ gen Abends starte Palronillcn, obgleich daselbst von den Excessen nichts zn bemerken war. Das Ganze verlief in einen großartigen Bnbcnczccß, dcr nicht einmal mehr den äußeren Anstrich cincö Meetings hatte. Die „Bohemia" meldet, daß bei dcr Räumung dcr Straßen f n n f V er w u nduugcn, worunter zwei schwere, vorgekommen sind. Uns land. Florenz, 10. October. (Die Candida tur des Herzogs vou Aosta.) Ueber die Haltuug, welche die italienische Regierung der freilich blos priva< tim aufgestellten (^andidatlir des Herzogs von Aosta anf den erledigten Königsthron von Spanien und eventuell der Vereinigung Spaniens mit Portugal unter dem Scepter des Hauses Araganza - Kobnrg gegcnnver einnimmt, glaube ich Folgendes als verläßlich mitlhcilcu zn können: Am 4. d. M. cMdirtc dcr Minister-Präsident und Viinistcr dcs Aeußcru, Graf Mcnabrea, eine Note an den italienischen Gesandten in Madrid, mit der Weisung, sich dcr dem bevorstehenden Thronwechsel gcgcnilbcr stattfindenden Bewcgnng in Spanien auf das Nescrvirteste zu verhalten, sin) in nichts cinznmischcn und nichts zn unternehmen, was die italienische Ncgic-rnug im Geringsten zu compromittiren, oder deren Stellung künftigen Ereignissen gegenüber zu präjudicircn im Stande wäre. Eben weil bei dem Verwandtschaftsgrade dcs italienischen itönigshauses mit dem Hanse Araganza u»o den Herzogen von Aosta leicht der Verdacht entstehen könne, daß die italienische Rcgicruug eine oder die andcrc dieser Canoidaturcn wüuschc, und zu Gunsten derselben agitirc, sei nach den Ansichten des Ministers die größte Reserve uud Zurückhaltung nöthig und wünschenswert!), daß der italienische Oesandtc stets im Einklänge mit der Hallung dcr Gesandten dcr übrigen Großmächte handle, und sich uud seinc Regierung in keinerlei Weise cxponirc. Mit dieser Instruction, deren Klarheit wohl kaum etwas zu wünschen übrig läßt, fallen die Gerüchte über angebliche Agitationen dcr italienischen Regiernug in Spanien, über gehcimnißuollc Sendungen vertrauter Agenten n. s. w. von selbst zn-smlimcn, und wir könucn versichern, daß die hiesige Regierung auf das eifrigste bestrebt ist, selbst dcu Schein jeder Einmischung in die spanischen Angelegenheiten zn l'cnueidcu. Was die Eandidatnr dcs jnngcn Herzogs bon Aosta anf dcu crlcdigtcn Königsthron von Spanien ^trifft, so findet dieselbe, abgesehen davon, daß sie ganz privatim ausgestellt wurde, weder bci Hofe noch t nndenklichcr Zeit cincm Sterblichen ciu solcher iliül "g, ^' ^^'^ gcwordcu. Vergeblich wäre mcin Ac-e„, ''' das Schanspicl, das sich vor mciucn Augen Wcl° ' schildern zu wollen. Es war kcinc Begeisterung ?!>,«/ ^udcvn Wc>h»si»» in seinem ausschweifendsten ,^'^^'ch. um 1'/, Uhr war die Aukuufl Prims ge-nllc I-' ^^°" "m i'i Uhr befanden siä, am Bahnhof twnal ^" ^^ Garnison, allc Eompaguicn dcr Na-^,^,^^'br< untermischt niit Dcpntationcn von Stndcntcn, ^tolol '^'' Waisenknaben, Spittcllcuten :c. Dic italienische Elches/' '"^- beinahe vollzählig crschciinn mit cincm Nische, ^ ^"' illängc mit dcn Gesängen dcs italic, lcr nlku ^"'"^°^ nbwcchseltcn. Tambcrlik rasstc nn-hs^or ZI V^ ^'^'^ Slimull.' nnd seinen Enthusiasmns Uüd sni,,, ^.^'^' Franzosen wuren zahlreich vertreten ^lalicii?. , " Mar'cillaise mit Musikdcglcilnng. Dcn Theil- d'^, ''.^"^lanzoftn wurde reicher Vcifall zu '"' Smln^,""^"' s'lh offenbar den ersteren dic größc-^'"path.cn zu. ?,uf dcm Wege nach dem Bahn- Hofe ging noch alles in zicinlicher Ordnung vor sich, allein auf dcm Rückwege, cms dcm dic gcsainmlc Masse, wohl un ZOOMO Männer, Weiber und iliilder, sich iu die Straßen, welche Prim einschlug, cinziväogtc. kam cö zu gräßlichen Auftritten. In der Ealle d'Aleala, hart an der Pnctta del Sol, tonnte die aufgehäufte Mcnae wcdcr vorwärts, uoch rückwärts mehr. Es war ein schauerlicher Aublick. Fraucu »ourdcu ohnmächtig, Wüttcr, die so unbesonneu gcmcseu, llcinc Hilndcr mitzunehmen, brachcn in sich znsammcu uuo hobcn jannucrnd dic Säuglinge in die Höhc, damit sie ubcr dcm Tobcn hiuwcg von Hand zu Haud iu ciu schützendes Haus gelangten. Hier nnd da verschwand ein Kopf, nlur dcni sich dcr Strndcl schloß. Die aruien Opfer, dcrcu ersticktes Jammern erscholl, wurden zerstampft. Es war wie cin brandendes Meer, welchen Schiffbrüchige verschlang. Drei nnd eine halbe Stunde dauerte cö, chc Prim die Strcckc bis zu», Älillistcrium dcs Innern, clwa so wcit, wie von dcn Tuilcrien zum Are dc Triomphc, zurücklc-gcn konnte, immerfort iu Gefahr, von dcr Mcugc vom Pferde gehoben und im Triumph fortgeschleppt zn wer« dcu. Er war nicht mehr an dcr Spitze dcö Zuges, son-deru in dessen Mille, von allen Seile» umringt von den Officiercn seines Gcncralstabcs, die alles anfzubic-lcn halten, um ihn gcgeu d>c anstülmeode Bcgcistcruug zu schützen. Eudllch iu dcm Gobernacion (Ministcriun, dcs Innern) angckommcn, zeigte er sich auf dcm Val-con in Gesellschaft dcö Marschullö Serrano, den er vor dcm vcrsammcltcu Volte umarmte. Seine kurze Ansprache schloß nut einem „Nieder mit dcn Bourbo-uen", iu welches die Masse mit dcm gewalligstcü Zurufe einfiel. Da mit cinem male stimmten die zahllo-scu Orchester, die sich auf dem Plutzc befanden, die Ricgohymne au. Alle Häupter entblößten sich, dic Mä>" ner schwenkten die Hüte, die Fraucu die Tücher; cö war ciu merkwürdiges erhebendes Schauspiel. Um 7 Uhr begab sich Prim uach seinem Hotel, und d^c Bc-uöltelnng von Madrid begann min mit Musik, Gesang und Iubclgcschrci an demselben vorüberzuziehen. Dic ganze Stadt war vou odeu bis unlcu beleuchtet. Noch spät nach Mitternacht ertönte durch olle Straßen die Ricgohymnc. — U»bcstrc>lbar ist Prim dcr Held dcS Tagcs,dcr vergötterte Liebling des Volles und über-ragt iu deu Sympathien der großen Masse nm hnlidcrt Kopflängen dic übrigen Männer, welche an dcm Slmze Ifabclle»ö mitgearbeitet habcu. An dem-sclbcn Tage traf auch Admiral Topcte in Madrid cin. Sei es, daß seinc Ankunft nicht angezeigt war, fei es, daß zu wcuig ^cutc scinc Persönlichkeit erkannten, er wurde kaum beachtet. Uud doch ist sein Name sehr gefcicrt, und hängt scin Aild überall neben denen von Garrano nnd Prim. Ein bis jetzt noch nicht veröffentlichtes Dccrct der Inntn von Madrid, entbindet uurlanftg alle von dcr Königin in dcr Provinz Madrid ernannten Beamten ihrer Stellungen. Wie cS scheint, gedachte die Junta dcr Hauptstadt ihrc Autorität übcr die gauze Halbinsel auszudehnen. Sie stieß aber bci einigen Iun-teu iu dcn Provinzen anf einen so lebhaften Wider stand, daß sie nnnmchr ihrc Thätigkeit auf die Proviuz Madrid beschränkt. Am Morgen der Antuust Prims wnrdc in Madrid selbst von einem Voltshaufcn cin Mann, cin ehemaliger Polizeiwachtmcistcr, ermordet. Hagesneuigkeiten. — Sr. Majestät der Kaiser haben, wie „P. V. Közlöny" belichtet, während Meihüchslihres letzten AufeMhal.-lcö in Ofen und Güd0llö hillsvbedlllstigen Vittstellrnven 500 Gulden alleignüdigst zu fpenden geruht. — Ilne Mdirslüt die 5laiiel>" Carolina Augusta lwben zur Abtlagung der Schulden jür den Thuimbau an der Fianciscc>ner-5t!,che zu Sdlzduig einen abermaligen Vri-lrag von 500 Gulvcn zu gcwühlen geruht. Zu gleichem Zweele haben Ihre l. Hoheit die durchlauchtigste Frau Her-zogi» Adelgunde von Moderia 30 Gulden gewidmet. — (Allgemeinst österreichischer Auch» d r u ctcrver ban d.) Das Ministerium des Iunein hat die piojecliite Bildung eineö allgemeinen österreichischen Buchdruckerverbandes verholen, nachdem aus den vorgelegten Staluten zur Bildung eines altgenninen österreichische» Buch» diucieiverbandes hervorgeht, daß es sich dahei auch um eine Coalition der Aiheilcr gegenüber den Arbeitsgebern zur Dulchjnhrung von Aibeilslohn-Elhöhnügen uud sonsiigen Forderungen handelt. — (Eine verbotene Volksversammlung.) Die giohe Veisammlung zur Orgamsirung der social-demo» lcatischen Partei in Olsterreich, die IcDten Sonntag in Wien hätte stattfinden sollen, ist von der Regierung verboten >vor< den und muhte daher unterbleiben. Der Grund, rcr die Polizcidireclion veranlage, die von Herrn Dr. Taujchinety angcsuchle Bewilligung zur Abhaltung derselbe» zu verwci' gein, hcsland in dem Umstände, daß dcr genannte Herr dem zu Punlt 7 dcr Tagesordnung (Vcgnchung durch daS Comite zur Organisation der social-dcmotratischen Pailei in Oestclrcich") von Seile der Behörde gestellten Verlav.gcn, in präciser Form zu orfiniren, waö unter der Organisnung dcr social-dcmotratischen Partei in Oesterreich zu verstehen sei, nicht cntjprochen hat. — (Neue Hinterlader.) „P. Navlo" berichtet über Versuche, die in Pest mit einem von dcm Nürnberger Maschinisten Herrn Werder erfundenen Hinterlader gemachl wurden. DaS Gewehr wiegt L^ Pfund, die Ladungen sind um ein halbes Gramm geringer als die preußischen Gewehre; dic Patronen lönnen neuerdings benutzt werben, man braucht sic nur zu füllen und die Kapsel darauf zu stecken. Es wurden 20 Schüsse binnen einer Minute mit biesem Gewehre abgefeuert und kann diese Zahl noch ver« größer! werden — Affaire Ven iczky.) Nachdm dcr kürzlich auf dem Tököllöec Hotter aufgefundene Leichnam als der des Honvrd-Obersten Ludwig von Äcnicky eonstatitt wurde und der gsunoliche Veidacht obwaltet, dah hier ein Verbrechen zu Grunde liegt, so hat der ungarische Iuslizminister das Prster ConlilalSgerichte zur Untersuchung und Erhebung aller Umstünde, welche Aufklärung in dieser Sacke dringen können, delcgirt. Gleichzeitig wird die Stadtbehörde aufgefordert, alle bis jcht vorhandenen, auf diese Angelegentbeit sich beziehenden Accenslucke dem Comitalsgerichte zu übermitteln, und dasselbe bei den weiteren Untersuchungen kräftigst zu unterstützen. — (Ueber Versuche mit Panzerplatten) wird der „Tr. Ztg." aus Pola, 6. October, geschrieben: Heute wurde die Erprobung der für die „L'ssa" cingelie« fcrtl'N Eo»cu,leuz-P.n>zcrftlatccn mit der Vt'schiehung der uum französischen Eisenwerke Petin-Gaudct unentgeltlich angebotenen 6zöl!igen Platte beendet, nachdem vorgestern die von MiUwall (England) eingelieferte versucht worden war. Millwall bat sich den Dank der österreichischen Plalten-Fa' bcicanten verdient: seine Platte zeigte, daß nicht alles aus England kommende schon deshalb als vorzüglich und un-übertrefflich angesehen werden müsse, sie wurde als die schlechteste unter allen befunden. Dagegen hielt sich Petin-Gaudet recht wacker, und wenn diese Platte auch die bisse» rcn englischen nickt erreichte, so hat sie die französische Plat-ten-Fabricaticn als ganz ehrenwerth, das ihr zur Verfugung stehende Material aber als vorzüglich erscheinen lass,,,. Die gestimmten Versuche auf özöllige Platten lassen sich folgen, dermaßen zusammenfassen. An der Concurrenz nahmen Theil: 3 englische, 2 österreichische und 1 französisches Werk, wovon ein englisches Wert (Eammel u. Comv.) 2 Platten lieferte. Nach der Qualitüt nahmen diese 7 Platten folgen» den Rang cin: 1. Cammel u. Comp. L. Lieferung, mlt U Schüssen versucht, 2. Brown u. Comp. (englisch) init 6 Schüssen, 3. Petin-Gaudet (französisch), 6 Schüsse, 4. Cam-mel u, Eomp. 1. Lirferung, 5 Schüsse, 5 Stör»' (österreichisch) 5 Schüsse, « Zkltweg (österreichisch) 3 Schüsse, 7. Millwall (englisch) 3 Schüsse. — (Der Stand der N e w a ff nu u g s f r a g e ) stellt sich zur Zeit für die größeren europäischen Heere nach dcn zuverlahigsten Nachrichten etwa folgendermaßen: Die Uleususch-nordoculsche Aimee ist bei der Garde- und Linien» Infanterie durchg.hends mit dem Zünbnadelgewchr bewaff. net, auch für die Reserve-- und die ElsakNuppen wie zum etwaigen E'sah unbrauchbar gewordener Wasjen werden die vorhandenen Bestände als vollkommen ausreichend angegeben, und eben so ward Ausqang Juni bereits die Vewass» nuna, dee a/sammtrn Lcindwchr mit dem umgeänderten Zillidnadtl.vwchr als abgeschlossen und gfsichett bezeichnet. Von dcn süddeutschen Tcupprn sind die hlssen-oarmslovliichc, badische und württembergische Division bei ihren Linillitrup» pl'N durcbgehcnos mit dem Züi'dnavelgcwehr versehen, für Vaiern hat dagegen die Ausrüstung mit dcm von diesem ätacttc accept»,ten W^rner-Gewehr vor einigen Monaten erst begonnen. Von Oesterreich ward Ausgang Juli d. I. die Ausrüstung von rund 800.000 Mann mit dcm umgeänderten Wänzl G'wchr als erwirkt hingestellt. Die französische Armee darf seit dcm Flühjahr dieses Iabres druck« gehknds als mit dem Edassspol-Gnvehi ausgerüstet angesehen werden. Von Belgien ist der 1. October d. I. als der Termin dcs Abschlusses der Neudewaffnung der Armee mit dcm Albini'G.wehr bezeichnet worden. In Italien waren Ansang Juli d. I. vier von dcn sünf V.'lsaglirri-Re-gimcntern od>r 32 Bclsaglicci-BalaiUoNl,' mit don etwas nmgeündlrten prcnhischcn Zündnadrlgewchr b'w^sfnet. Die englische Armcc sührt scit Ausgang v. I. durckgclienns das Snidei-Gcwchr. Die Neubtwaffnuna der dänischen Armee mit dem Rcnnngton-Gcwchr wird ebenfalls als vollkommen abgeschlossen bezeichnet. Rußland endlich wendet die größten Anürengungcn auf, die )lcubcwaffnung seiner Armee mit dcm Earlc'schcn Zünonadclgrwchr zu fördern. Die üdria,en europäischen Staaten sind theils eben erst in die Neubewaffnung eingetreten, theils hat dieselbe noch gar nicht "begon« ncn, uno zwar zählen zu denjenigen Staaten, bei welchen oas erste der Fall ist: Holland, Schweden, Rumänien, Ser-hien, währcnd das letzte dei der Türkei, Spanien und Portugal statlsindlt. — („Das Landbaus am Rhein.") Der „Russische Invalide" Nr. 258 vom 3. October d. I. schreibt: Der „Europäische Bote" (die große russische Revue von Slcssulewitscb) bringt den Anfang eines Romans von Bertholt, Auerbach: „das Landhaus am Rhein," mit einer Vorrede von Turgeneff. Unscr Nomandichter hält dieses neue Welt dcs deutschen Dichiers für sein Misterwerl. Odes gleich schwer 'st, nach den ersten Capiteln zu beurtheilen, inwieweit die Ansicht des Herrn Trua/utsf eine richtige ist, lann man dock mn Gewikheil voraussagen, daß der Roman auch unserem Publieum mien hohen künstlerischen Genuß bereiten wird. BcUh^Id Aucrbach fühlt dem Leser eine Gcscllschast reicher oenljchet Gutöbesiücr von verschiedenartigstem Charakter vor: die Einen stolz auf ihren Reichthum, die Anderen auf ibren Adel. Ein armer junger Mann, Docent der Unioclsilat und ehemaliger Ojfieier, der dureb eigcne K^aft und Ärdnt sich seinen Lcbenöweg bahnen will, bildct die Hauptfigur. Die übrigen Gestalten erscheinen bis jejil noch vorübergehend, 1748 sind jedoch deceits so treffend scharf und interessant gezeich« „et, das; auch sie schon liar im Gedächtnis; bleiben. Cs ist auhcr Zweissl, das; dieser ncue Nomcm sich einen großen Leseitreis erwelben wird. — (Meteor.) Am 7. d. gegcn Mitternacht erleuchtete während dreier Secunden ein mächtiges Meteor Paus. Dasselbe bewegte sich mit ungeheucrer Ocschwinoigkeit und soll ein Licht, ähnlich dem der Sonne, geworfen haben. Die Gas-lichter, der Mond, alles verschwand einen Auginblicl lang. Da« Meteor erlosch mit einem dumpfen Geräulch, daö Auehlichlcit mit eincm Kanoncnschlage halte. Locales. — (Gegen dasSprachengcsek der ebeni abgelaust neu Session) hat dem Vernehmen nach die Gemeinde von Auersperg bei dem Landtage cinc entschiedene Verwahrung eingelegt, (^s wird in der Petition die Wichtigkeit des deutschen Unteirichts hervorgehoben. — (Der Verein zur Wahrung der Volls« rechte) wird kommenden Samstag unter dein Vorsitze des Dr. Achalschitsch seine cislc Versammlung halten. Tagest ordnung: 1. Constiluiiung dcs Ausschusses. 2. Vereinigung der Uovenischeu Gebielötheile. 3. Durchführung der splach-lichen Gleichberechtigung in Schule und Amt. 4. Maß» nahmen in Nelreff der nächsten Gemeindewahlen. — (Z.u m Schuhe dcr T r o t t o i r s) etscheint eine schärfsrc Ucberwachung des Ve'tehrs, insbesondere aber die eoeigische Abstellung des eingerisjenen Unfugs, daß dieselben mit schweren Karren befahren werden, wodurch nicht nur der Vetlchr gestovt, sondern auch das theure Pflaster rui-»ill wird, dringend nothwendig. — (Theater.) Herr Zöllner fühlte uns gester» Laube's „V ö s e Zungen" vor, deuen ma» mit leicht erklärlichem Interesse, wenn auch nicht eben mit Spannung entgegensah. Freihenn von Milnch gcbllhrt jedenfalls der Löw.'nai'lhcil an den Erfolgen dihalten wild durcy die geistreiche Diction. Das Schauspiel wuide in würdiger Weise aufgeführt: dir Darstellung lcmn eine nabezu gerundete gcnannt weiden. Die Palme des Abends gebührt unstreitig Fl. Schmidts (Karclinc- von dsr Etlaße,^ , die die stolze W,twc des gc-ächteten Ministers, das im tiefen Schnurz noch starte, enei-gievolle Weib mit Wahrheit darstellte. Nur würden wir dei Darslellcrin rathen, das a, nicht auch in der Mitte von Worten wie cv auszusprechen; ihr würdig zur Seite standen Hr. Bergmann (Feidinaüd von Mact) und Hr. Sle» fan, dessen „Nach Fischer" eine ganz vorzügliche Leistung genannt werden tann. Die Damen Frl. Sol ms (Charlotte), Fll. Mahr (Christin, von Mack), F. Eö freut mich, Ihnen sagen zu töuucu, das; oiescCassc dir, gröftte aller Fcucrpr»bcu glänzend restandeu, indem die darin aufdemahrtcu Papiere vc>lllülumen unversehrt blieben Achtungsvoll K. KicStcr. Wechselstube, Wicn, !4. October. Wic dic „Dcliattc" dcr „Ocstcrr. Corrcsp." cutnimlnt, hat Sc. Äiajcstät jenem Acschluh des liomischm Landtages, durch luclchcl, das unter Vclcrcdi zu Stande gctvmillcnc Sprachenzwallgs-gcsctz aufgehoben wird, bereits die allerhöchste Sanction ertheilt. ' Prag, 13. October. (Pr.) ^jn glhcimer Sitzung ! beschlossen die. Stadtucrurdnctcn, der NcgiclnngSauffor.' dctnng, die ^ocalpolizci aufzuheben, sich zu füge». Dcr Stadtralh wurde ermächtigt, uacantc Polizciorganc linler» zubringen, dcn uom Staate behufs (irhallung dcr Pulizci geforderten Kostcnbetlag uou 50,000 fl. jedoch abzulehnen. Slaokowsty opponute wcgcn ocr geheimen Sitzung; iu Folge dlsseu wurde dcr Äcschlnß gefaßr, den Verichteislaltcru dcr Journale die Einsichlnahme in daö Protokoll zu gestalten. Ii, Pilscu mußlc Souutags bei cinciil Mccling das Niilitär zur HelsteUnng dcr Ordnung auörnckcu. Prag, 13. October. Iu dcr heutigen Sitzung der Stadtverordneten wurde die Zuschrift dcs Staothaltcrci-lcitcrs, General Koller, betreffend die MittlMnng dcs Allerhöchsten Erlasses, dic Communalftolizci nnverweilt an dic Staatspolizei zu nbcrgcbcu, verlesen. Dcr Antrag dcs Stadlrathes, sich zn sngcn, jedoch gegen et-! waige Beitragslristung ScitcuS dcr Geulcindc sich zn verwahren, wurde fast einstimmig angenommen. Der Antrag Palacty's, cine Rechtfertigung dcr Hnltnng dcr Polizei nnd des Stadtrathcs während dcr lctztcn Excesse ;u ueröffcntlichcn, wnrde ebenfalls genehmigt. M adrid, 13. October, Mittags. Ein Schreiben Espartero's an Serrano sagt, er und seine Frenndc unterstützen die Regierung wegen dcs Triumphes des Principes der nationalen Souvcräuetät. — Da die Junta die religiösen Körperschaften uud Gesellschaften dcr Freiheit zuwiderlaufend erachtet, beantragt dieselbe bci der Regierung die Unterdrückung der nach dem Jahre 1835) gegründeten derartigen Körperschaften, die Abschnf-fnng der Privilegien derselben uud die Äercchtiguug für dic Mitglieder anderer religiösen Körperschaften, fich frei zn machen. — Ialazar und Picrrard wurden zu Gcnc-ral^icuteuauts, Caballero Roda zum Artilleric-Dircctor ernannt. Andere Dccrcte gewähren dcn aus politischen Ursachen emigritten Chefs, Officircn und Soldaten die Rückkehr und dcn Wiedereintritt in dcn Dienst mit Zu-crtcnnung der Ancicnnetätsrcchte. Dcn Witwen, Waisen und verwitweten Müttern der in dcr Emigratiou Gcstor-denen oder Hingerichteten werden Pensionen gewährt. Die Ruralgardc wird anfgclöst. Telrssraphiscdc Wechselcourse vom 14 October. s'perc. MetaNiqucö 57.4U. — s>pelc. Metalliqueö nnl Mal. und '/toUember-Ziusen 5,8. - 5pcrc.!)iat>oillll Änlchcu 02.15. — I8k0ei Zlüalöailleben M.W. — Banlaclini 7ül». — «lreditaclien 210. — i.'cmdon N5,.^5>, — Silber IIii.50. — K. t Dueateu 5,5)27,,. Handel und WlkswirthschaMches. ivesterr. ^datioualbank. In der Wochensitzung der Direction referirte der Vicegouvcrneur, Baron Wodia-lner, über die Erfolge feiner Mission nach Pest uud der mit dem ungarischen Finauzminist« uud den betreffenden Referenten gepflogenen Verhandlungen. Die Reduction des Aclicncapitals ist im Plincipe angenommen uub wahrscheinlich wird der Antrag vor den Reichsrath gelangen, aus jede Actie 135 fl. in Noten hinauszahlen zu dürfen, wodurch deren Nomiucüwetlh aus 000 fl. gestellt wird. Tie Abänderung jener Paragraphe der Statuten und Reglements, welche das Bankgeschäft behindern, wird bewilligt, wobei der k. ung. Finanzmimstcr die Hoffnung aussftrach, daß ven gesteigerten Credilansprücben Ungarns angemessene Rechnung getragen wird. Ueber die Schuld des Staates an die Vank und das Verhältniß der beiden Regierungen zu derselben war lcin Anlas;, jetzt schon eine Abmachung zu beschließen! die Angabe erscheint nrig, dah deshalb deu bei» bclseitia.cn Vettretungslülpern beicits jetzt tin Gesetzentwurf vorgelegt werden soll. Die Verzinsung duscö Darlehens mit l p(5t. wiid von beiden Ministern, wic vorausgesehen, ab° gelehnt. Wegen dcr eventuell zur Ergänzung einer 7percen-tigcn Dividende sür das laufende Jahr von dcr Staalsver« waltu'.lg zu zahlenden einen Million ist gegenwärtig gar nichts zu entscheiden, da die Jahresbilanz noch nicht gc> schlössen werden kann i Der Zuschub wirb erforderlichenfalls flüssig gemacht werden und erst nachher die Stclluug Ungarns zu dilser Ausgabe, sowie zur Schulo an die Bank überhaupt einer dcfiüilioen Berathung unterworfen werden. Alle dicsc Angaben weiden einstweilen mundlich erstattet, es dln fteu jedoch schon in den nächsten Tagen die Actensliicts ausgefertigt wrldeu, mit welchen eine neue geschäftliche Acra der Nalionalbaüt beginnt. ^aiback, 11. October Auf dein heutigen Markte ftno cr-schienen: 18 Wagen mil Getreide, 5i Waa/n mit Heu und Stroh (Heu ^5> (5lr. 40 Pfd., Stroh .'!6 Ctr. :^5 Pfd.), 40Wnczcn und « Schiffe (36 Master) mit Ho!,;. Durchschuitlö-Preisr. ft. ll. st. , lr. fl. li. si. lr. Weizen pr. Meheu 4 tt(i!------ Butter pr. Pfund - ^42 — — Korn „ —-- Schweinesieisch „ 22—!— Hirse „ 2 40------ Schöpsenfleisch „ —14------- Knlnnch „-------------- Hähudel pr. Slllct — 30------- Erdäpfel „ 130------- Tauben „ —13------- Linsen „ 3 20------- Heu pr, ^eutuer — 8.'» - — Eiuftn „ 3 20------- Stroh „ —70—!.- Fisolen „ 4 80— Holz, hart., pr,Klsl.------8 — Nindöschmcilz Pjd. - 40 — — — weiches, „ ------ 0 Schun'ineschmalz „ — 45, — — Wein, rolhcr, pr Speck, frisch, „ — 32 — — Eimer . - ^» — — cieräuchert „ —40—1— —weißer „ —-. i» _ Angekommene Fremde. Äm 13. October. Ttadt ^icn. Die Hervcu: Cripl'a, Haudelöm., von Vre-gnmo. — Broll, Ncisender ; Milosct, u»d Ilist, ilaus,» , vou Wien. - Blau, Großhändler, und Viichreiiirr, Koufliianns' snhn, von Trieft. — Hubcr, Buchhalter, und VniiMl', von Ora;, — Graf Thnni, Herrschnftöbrsitzel-, uou Radmnnnsdors. — itotohuil, Forstadjunct, vou Wippach. - Röthel, Kanfm., von GoNschce. Elefant. Die Herren: Virmann, Schncidcv, und Fliedmaüli, Kanfm,, voil Wien. — Tabourr, Bezirke-Arzt, vou Morcnitsch. — Antonic, uciu Aribin — Setzer, Privatier, von Weioneg. — Gaddini, Handel^m., von Fiumc, — Negriß, Handrl^m., und Dr. Norsi, von Trieft, — Zupcmcic, Candidat, von Ma-tcria. — Genngec, Kaufm., von Graz. — Glaser uud Ga-brilsch, von Nmm. — Frau Straelsky, Advocalcnwitwc, vou Krainburg. 3^oleorlilliuische 3zeosiachllMsie,l in Lailwch. t: ^ « 4.l»5) dctto u. 1,1«<;<; .... 5)8.70 58,80 betto rückzahlbar (>,) . . . 94.50 95.-Sildcr-Aulcheu vou i8'!4 . . l>7.. (i?.50 Sllbrraul. 1805) (Frcs.) rtickz^hlb W37I. zu5vEt. sür iW sl. ?1.25> 7150 Nllt,-Anl. mil Iau,'Coup. zu 5«/^ «2 30 l,2 40 „ „ ^ Apr.-Eoup. .. 5 „ 62.10 «2.20 Metalllques . . . . „ 5 „ 57.^ 57^ detto mil Mlli-Eouv. „ 5 „ 58.— 5)8 19 detto.....« 4j„ 5i'?5i 5ii' Mit Verlos, v. 1.1839 . . . i h<)_ 1^,59 „ „ „1854 . . . 78.75 79-,. „ « 18«0zu500si. 83.70 83 80 ....., I860 „ 100 ., 92.75 93.Ü5, „ ,. „ 1864 „100« 95.50 95 00 «iomo-Nttitensch. zu 42 I.. «u»t. 23,50 24 — Domaiiieu üvcrc iu Silber 107,30 108.25 >t dcr Kronläuder (für 100 fl.) Or.-E:itl.-Oblia.. Niederöstcrreich - z» 5^> A>- 86 25 Oberösterreich . „ s',. A.- 88 <)0 Salzburg .... „5„ «7.- tN.- Geld Wanre Vöhmeu .... zub7„ 92.— 92.50 Mahreu .... „ 5 ,. 89.5<^ 90.— Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89. - Stttermarl ... „ 5 „ 8«.50 87.50 Ungarn.....„ 5 „ 74.- 74.50 Tcmcser-Baullt . . „5 „ /2.-- 72.50 Eraalicu uud Slavouieu „ 5 „ 74.— 75.50 Galizieu .... „ 5 „ «5.75 66.25 Siebeubürgeil ... „ 5 „ 70.50 71.- Äuloviua .... „ 5 „ 65.25 66.— Uncz. m. d. V.-C. 1867 „ 5 „ 71.75 72.— Tein.V.m.d.V.-C. 1867„ 5 „ 71.— 71.25 Actien (Pr. Stüct), Natioulllbant...... 758.— 760.— Kaiser FcromandS-Nordbahu zu 1000 fl. ü. W.....1865).—1868 -- Krcdit.Austalt zn 200 fl. ö. W. 208.60 208.70 N.Ü,Egcom.-Oes.zu500sl.ü.W. 634,— 636,— >Vtat5n!ci!l).-Gcs. zu 200 fl.EM, °dcr 50«' Fr...... ^57 59 257.75 Kllls. El,s. Bah,, zu 200 ii. <^M. 159 75 !60.— lVüo,-llordd,Ver,-V.20<) „ .. 150.75 151.— Sild.St.-,l.-vcu.u,z.:l.E.200fl. ö. W. oder 500 Fr. . . . 183.75 184,— Oeld Waare G°l. Karl-Lud.-B. z.200 fl.EM. 208,— 208.50 Bühm. Wesldahn zu 200 fl. . 153.50 !54. Ocst.Duu.-Damvffch,-.— 232.— Wirn,DllMpsm,-Actg, . . . 350.— 3?".— Pester Kettenbrücke .... 430.— 435 — Anglo-Austria-Baut zu 2(X) fl 159.50 160.— Lcmbcrg 6zeruolvil)er Actieu . 183.-183.50 Versicher.-Gcsellschast Donau . 253 - 255.- Pfandbriefe (für 100 fl.) National- j baut aus > vcrlosbar zll 5°/. 9? 30 97.50 6. M. 1 National».aufU.W.verloßl,.5 „ 92.70 92,90 Uug.Bob.-Crcd.-Ausl. zu5'/, „ 91.— 91.50 Mg. öst. Voden- verlosbar zu 5"/« iu Silber 102.50 103,— Uose (pr. Stüct.) <5rcd-A.f.Hu.G.z.100fl.ö.W. 137.25 137.50 Dou.-DmPfsch,-G.z.100st,EM. 90 50 91.- Siadtaem. Ofen „ 40 „ ö. W. 30.— 30 50 , ENerhazt, zu 40 sl. CM. 150.— 155.— Salm ' « 40 ,. „ . 38,25 38.75 Geld Waare Palffy zu 40 si, EM. 28, - 28 50 l^lary „ 40..... 3150 32.- St. Geuoiö „ 40 „ „ , 29.50 30.-- Wiüdischgrätz „ 20 „ „ . 21.— 21.5<» l Waldsteiu „ 20 „ „ . 20 50 21.50 Keglevich „ 10 „ „ , 14.50 15.5" Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 13." 14,^ Wechsel (3 Mou.) Auqsbura fitr 100 fl, südd. W. 96.50 ^<> ^ Flänksurta.M.100fl. detto 96.75 97,- Haml'»i,8. für 100 Mark Banko 85 30 85.5" Lmido» für l0 Pf. Sterling . 116.- U^" Pnriij für 100 Franko ... 46.- ^,1" <5ours der Gcldsurle» Geld Waare K. Müuz-Ducatcn . 5 fl. 52; lr. 5 fl. '»3 "> Napolcouöd'or . . 9 ,. 25 „ ^ ,> ^'' " Nuss. Imperial« ... „ — „ — ». 17 " Verciuöthlllcr . . I .. 70,'„ I « " " Sillier . . 113 „ 50 „ 113 „ " " Krainische GruudcutlaNungs - Obligationen, P"' uatuot.ruul,: 86,50 Oeld, 90 Waare