rVttHB* v «Kl » » gctotini.) Will Zeitung •rMfetai »»ch«uttch Bwitrtlii um» teil • trihletm»« HtupsiitBüt Itfittimwi »litt Ki. I. leisten 21. - «rta»b«g»»ke» wnde» i» der vmr«u«g s«c» B«,tch«»»a dUUßster Stdtlhren entgkgengeno»»»» v» reise Ftr da» Jviai-.d vt,n«l'.SHris »in 90*—, hawjähnp Tin «0—. gmudfei« «in 120 —. frtr M *«41ar.b «rhdhvig — Ctn»elne Jlummern 2m I M Rummer 19 | Sonntag den 7. März 1926. 91. Jahrgang Zwölf Stück stnd ein HUndvieh, Aus der Parlamentsrede des Abg. Samuel Schumacher am 1. März zum Unterrichtsdudget. Der elementarste Grundsatz unserer Verfassung erwähnt die Muttersprache alS die Unlerrichissprache in den Volksschulen. Eine StaatSschule, :vie sie bei unS gedacht und in Wirklichkeit schon praktiziert wird, kann diesem Grundsätze nicht gerecht werden. Ich nehme mir die Freiheit, etwa« zu erzählen, was sich in meinem Heimatsorte zugetragen hat und was beredter spricht als alle« Theoretisieren. Mt n HeimatSort ist ei» «in deutsches Dorf. Die Unterrichtssprache müßte nach dem alten Gesetze die deutsche sein. Bon els Lehrkräften beherrschen aber kaum vier vollständig die Unterrichtssprache. Die übrigen unterrichten in der deutschen Schule ausschließlich serbisch. Und folgendes ist geschehen. Eine Lehrkraft in der zweiten Klasse, in welcher eine bestimmte Anzahl von aus-schließlich deutschen Schülern sitzt, will den Begriff eines Dutzends erklären und sagt selbstverständlich in der Staatssprache zu den Kindern: .Ovavasst komada jeste jedno tuce* — zwölf Stück find «in Dutzend. Die Linder wiederholen das nach Schul-art gemeinsam schon deshalb, weil sie als Zweitklasser die Staatssprache nicht beherrschen, dann aber müssen die Kinder auch einzeln diese neue Lehre nachsagen. -Sin Kind bleibt stocken, eS kann'S nicht sagen. Die Lehrerin drängt: „Wiederhole es noch einmal!* Dieses kämpft in seiner schwäbischen Ausdrucksweise: „Tvanajst komata . . . !* und kommt Aadio — tin Kutlmsaktor. Bon cand. ing. tzug«« it. Mauler, Prag. lim« i« inen« V — „Zeit ist Selb", die Pa'vl« unserer Zeit. Wir können nicht m?hr warte», wir haben keine Zeit dazu. Wir können nicht mehr zu Fuß «ehe», wir h. den keine Zeit dizu, wir brauchen Fahrräder. Anictrobüe, Eisenbahnen u b Schrelldamp fer. Auch mit diesen Mitteln ist da« Reisen »och immer eine sehr zeitraubend« Sache, e« geht zu langsam. Darum beginnen wir räch und nach, aber doch immer mehr und mehr, da« Flugzeug vorzuziehen. Die Menschheit braucht den Austausch ihrer Ge-Harken bi« in all,, selbst in die »i>tf«rn>rst>n Teil« des SitbaveS. Wie lange dauert es. bis Nachrichten aus dir Ferne »u ur>« kommen! Die Postkutsche ist unserer Generation übeihaupt nicht mehr ertvnerltch. Ader waS nützt selbst die Uebermittlung durch Eisen bahn und Flugz.ugl Noch viel zu lang'am, e« muh rascher gehen! Wir haben keine Zeit. Also heran, ihr Techniker und Ingenieure, dle ihr die Aufgabe habt, dt: Probleme der Kultur zu lisen, heran an« Werk und ein Mittel geschaffen, damit wir eS nicht mehr notwendig haben, unS der Bliese zu bedienen, weon e« eilt I So hieb die For dernng der eilenden Menschheit und die Techniker käme» »nd die Ingenieure und schufen den Telegraphen und da« Telephon. Aber noch ist man nicht zufrieden, noch ist die eilende Nachricht ntcht frei, noch ist fle an dea Draht gefesselt. Unermüdlich arbeitet die Technik weiter, die laste» Federungen der Allgemeinheit zu erfüllen, die beide» »k'«ente M »terwindn,. dt», »I« e« scheint, die Haupt. nicht weiter. DaS wiederholt sich einigemal. Der Lehrerin wird <« lästg, unzufrieden und unglücklich über den Mißerfolg ihrer Arbeit und, wahrscheinlich in Ermangelung der erforderlichen Liebe gegen diese kleinen Schwäbinn, entrüstet sie sich und sagt verächtlich : »Marvo jeden!* (Du Rindvieh!) Das 'Kind, freudig überrascht und glücklich, daß .hm die Erzieherin zu Hilse kommt, antwortet: .Tvanajet komata jesie jedna marra* — zwölf Stück sind ein Rindvieh. (Heiterkeit). Da« ist wahr? Das ist leine Karikatur, da« ist wahr! Ich bekenne, meine Herren, daß das komisch wirken und Gelächter hervorrufen kann, aber eS kann auch etwa« anderes hervorrufen. Ein altes Beispiel einer großartigen kulturellen Autonomie. Zahlreiche Gelehrte und Politiker befassen sich damit, eine allgemeine Form zu sinden, die geeignet wäre, die dringendsten Wünsche der sprachlichen Minderheilen zu befriedigen und die anderfeiiS auch für die MehrheitSvölker annehmbar wäre. Al« kürzlich in Estland die Mehrheit das G-fetz über die natio-nale Autonomie der sprachlichen Minderheiten oer-abschiedet hatte, nahm man allgemein an, daß das der erste Fall sei, wo diese wichtige Frage einver-nehmlich geregelt wurde. Jedoch ich werde an ein viel äl tereS Beispie l einer großartigen national »kulturellen Autonomie er-innern, welche schon lange vor dem Weltkriege bestanden und segensreich gewirkt hat. Diese« Rechts-gebilde lebte auf dem Boden des ehemaligen Hab«, burgerstaate« und zwar gerade in ienen Gegenden, die heute einen Bestandteil unseres südslawischen Staates bilden. ES war dies die serbische natio-nale Kirchen und Schulautonomie in feinde aller Zivilisat on stnd: die Zeit und die Ent ferrung; ji«e beiden Elemente, die un« hindern wollen am raschen Aufstieg, am Eiklimmen unsire« Ziel-Punktes, de« Opf>ts d«r Kultur, jener unbekannten Höhe, nach der wir streben, streben müssen, einem tnneren Drangt folgend, von der wir aber nicht» wissen, nicht wer ste ist, nicht wa« fie ist, nicht wie st« sutsteht und was fle un« bietet, die höchste Höhe der Kultur. Der Weg, fcir zu ihr führt, heißt rastlose Arbeit Dennoch wollen wir zu ihr, al« wußten wir zu ihr. Wählend die Philosophie ihre Wett.Stsel lösen will und nach der Wahrheit strebt, treibt unS ein mächtiger Wille zu einem anderen phantastischen Ziel, zur Vollständigkeit der Kultur. Endlose Perspektiven — fein Äuge vermag ste abzusehen, kein menschlicher Ge-danke bloß zu ahnen, die Zielpunkte unserer Bestie-bungen, dir Wahrheit der Philosophen und die Xul.ur der Techniker. Die Wege zu beiden scheinen parallel zu gehen und cS ist, als ob ste stch in einer envlosen Fnne treffen würden in einem gemeinsamen Punkte, dem Zielpunkt von Technik und Philosophie. DaS Tempo, mit dem wir nach dem Unerforsch' lichen jagen, wird immer rascher und rasender. Ein Jagen, ein Hasten ohne Ende. Die wenigen Menschen Hände von seinerzeit reichen nicht mehr au«, die ge-walltge Arbeit zu tu», die getan werd«» will. Darum stnd wir mehr geworden und haben fast da« B!S«l-wort erfüllt: * Mehret euch und füllet die Erd:!" Wir hab«» die Arbeit der Hände al« unzureichend erkannt und die Maschine zuhllfe genommen, die ste »ich» bloß ersehe», sondern ungeheuerlich n vielfache» sell, Hai sie b! ich gar. »erde. Aber noch las«? ist Südungarn und Kroatien - Slawonien. die eine mehr al« zweihundenjährige Geschichte aus-weist. Mit den Privilegien vom Ll. August 1690 und vom 20. August 1691 gewährte Kaiser Leopold I. den eingewanderten Serben He volle kirchlich« und nationale Autonomie. Diese hat vielleicht ab und zu unter Ungarn gelitten — in ihrem Wesen blieb fie aber erhalten bis zur Vereinigung jen r Serben mit ihrem Mutterland. Die «erben hallen danach in Südungarn und in Kroatien-Slawonien ihre eigenen selbständigen Schulen und Schulgemeindn». Diese Schulgemeinden sind ein wahres Vorbild der Eltern« beträte, welche die Preußen neulich ihren dänischen Minderheiten eingeräumt haben. Nach 200 Jahren bricht sich also allgemein die Erkenntnis Bahn, daß den völkischen Minderheiten in den Nationalstaaten Gelegenheit geboten werden muß, daß daS Heim, die Familie, daß die Eltern an der Bereinigung aller Schulsragen teilnehmen müssen. Diese Elternbeiräte wählten ungehindert im Bereiche der serbischen Kirchen- und Schulauionomie die Lehrer der Kinder selbständig und bestimmten selbständig den Lehrplan sür ihre Volksschulen. Der Schulbesuch war pflicht-gemäß. Alle serbischen Kinder orthodoxen Glauben» mußten diese serlische Schule besuchen; andere Kinder wurden auch ausgenommen. Um diesen Schulen — es gab deren eine große Anzahl — die genügende Lehrerschaft zu sichern, bestanden drei selbständige autonome serbische Lehrerbildungsanstalten in Sombor, Pakratz und Karlsftad'. Auch gab eS zwei autonome Gymnasien und eine Anzahl höherer Mädchenschulen Die Anregung sür daS Volks, und Mittelschulwesen lag ausschließlich in den Händen deS Volkes. Darin liegt der ungeheure Ersolg, denn sie hatten. Viele serbische Dichlec und Schriftsteller sind aua den Reihen der fündungarischen und slawonischen Serben st« e« nicht Noch Immer nicht ba« Ziel, nicht einmal bissen bleßer Anbl ek; roch immer bunkler Nebel und ba« Verborgene. Ja, e« ist geraoezu, al« ob d:« Lee» borgen« unserer Bemühungen hohnlachen wollt«. E« zeigt sich un« nicht, sondern j« mehr üiBcit wir tun, b-fto wehr läßt un« b-a Äeeborgen« erkenn«», wie riesig der »bstan» ist, der un« vom Ziel« trennt. Wie Ironie erscheint e« un«: je mehr wir tun, desto weiter sehe» wir da» Zul von unS tntfeint. Nicht bah e« un« in bi« Fern« rücken wollte, fonb«rn gtrabe dadurch, baß wir ihm näher «ücken, erkennen wir mit «ihihter Deuilietkot fein« <$i2&«, bi« ungeheure Giöße des Berge«, d.ssen im N»b«l gehüllten Gipfel wir er-klimmen wollen. Diese E>kennln!« feuert un« an, fle stärkt die Btgierde und beschleunigt da« Tempo. Immer Ichnell«r, immer rasender wollen wir vorwärtskommen, der Weg ist ja so lang. Und da ist kein« Zeit zur Ruhe, keine Zeit zur Rast. Wir überanstrengen uns«»« Kräfte und vergeff«» über die Ziel« der Kultur die Folterungen der Natur nach Ruh« und Weil«. Wir eilen immer weiter. Wa« Wunder, wenn wir un« aus einmal versttzt fühle» t» da« Zettalter der Nervosität. Sl« Reaktion gegen unser Eile» und Hasten meldet stch eine Stimm«, die eist leise, bann immer «indriogltchrr eine Foidrruug ausstellt: Ruhe — Raste». « So hat die Zeit, die unsere Feindi» und Wohl-titert» zugleich ist, die Berhältaisse im menschlich« Lbea vorbereitet, um ein« »tue Erfindung aufzunehmen, die alle» beide», scheinbar so entgegengesetzt ge» «t» wirtschaftliche oder v» Schulfragen Handel». Wa« da« deutsche Volk bedeutet, da« ist furchtbar. Wenn diese« Volk eine Gefahr versplrte, war e« stch sosoit klar darüber, daß e» einig sein wüffe. sei «« für die Slawen od«r gcoicn sie. Dem deutschen Volke ist «» gewogen, die Qaadra nr de« Zirkels »a fiadea. Wenn auch die Deutschen «in große« Volk sind, so wa eu sie doch i»mn, vor und »ach de» Stiege, aus ih m nationalen B-sitz bedacht. St« haben, wie Abg. Senior Schu»acher auSjührte, erst jetzt dm Dünen da» gegeben, wa« Kaiser L'v pold den Serben schon vor 21)0 Jahren gegeben bat. Und weun^ die Deutschen, d>.« im Schulwesen keine Anfänger stnd, sondern Führer »uf de» Ge-biete da Meoschl chkei», ans diese Sachen gt sonnen stnd, . st' dann draschen wir die Rt man «ich» saze, ich HAttc ti'ch:« andere« zn tun al« da« aalzch'be,,, wa« Pcid'ieviö angevrdatt hat. Aber ich habe olle Daten ge^»mel>. . Dte „papierene« V«pftlchtung,n^ der Tschechoslowakei. In ditse» Staate nniß zuerst jener vollkommen zusrieden sein, der chn erbaut hat, da« sind »n erster Linie die Serben, da»» die K-oattn und die Slowene». Dabei dais j.doch jenerz kern Jl.mht ge Ichehen, dre teil« freiwillig, teil« gezwungen in Nnserea Staat geko««en sind. Da« »st unser« kulturelle Ausgabe. die wir zuerst erfüllen werden. W>' werden auch die zweite Aufgabe oh«« Zluder» erfüllen, in dt» wir gleichzeitig darc>»s Ructncht oeh»en, wa« die andern tun, die auch dmch »papierene v-r> pfl'chiuig-n- gebunden sind, wie z. S. die Tschechoslowakei. Desgleichen weiden w?r fragen, wie sich zu den nationale« Minderheit«« die Gropnächte verhallen. di« d»»ch keine Verträge ve pst chtet find, wie z. v. Italien. Dc« ist unser R cht und der Standpunkt unserer Delepoiivn in Genf. teilen di« genaue Zeit mit, die meteorologiichen da« Witter. Wir find wobt nicht «ihr fein bei Z it, wo zumindest der Hochichulbeirtib durch Radio ein« wert-»olle Ergänzung fi> d>n wird. Wa« die „drahtlos«" T«>irie fcste Veibindung jwisten lxr Sen-bestallen und der Empfangtstaiion richt vo> haaren sein braucht, daher ein e»n,iger Sender sür eine un-getihlt« Zahl tkmpfärger gletchz>tltg arbilen kann. Wa« aber den Haipivoiteil ausmacht, ist die wühe los« Verständigung wil Fah»»eugen. Autos, Schiffe, Aercptane und Etienbadnei können unter«tnancer und «it dem festen La»d« snnkin »ach Heizenttuit. Die Gebiet« ber Be>mi»>Iun», geistiger Weit« gtftifcn Immer wehr nid m.dr um stch und immer inniger ve,bindet, stch da» Radio mi» dei Kultur, immer «rödere vedeutnng erlangt e« in ixii.td-n. R.u« «u»-stchteo, neue Perspektive» . . . um «tisch . . . unab sehbar . . Aechlslicherheil. M Au« der Parlament«r»de de« Abge ordneten Dr. Kraft am 1. März zum Budget d<« Justizministerium«. Der Staat beruht auf der Rechikordnung. Justitia ist fuoda»tutum regnoruw. Wtvn Staaten auch »it Gewalt gtfchaffcn werden könnt», so könreu fie fich doch ohne den Geist der Gtsttzlichkeit und Rechtlichkeit nicht «haltn. Deshalb ko»»t dem Justizmmisteriu» in jedem Staate her» vorragende Bedeutung zu al« Hüln der RechlSord« nung und dt« Geiste« der Gerechtigkeit. Die Be« schützn der Rechtsordnung find in erster Reihe die Genchte, die aber nur dann in Aktion treten, wenn der StaatSauwalt, der ein Vollzugsorgan de« Justiz»inistt!S ist, vordem Geiichte die Anklage erhebt. Daran« geht deutlich hervor, daß die Verantwortung sür den Rechtizustand im Lande. in«beso»dere für die ungenügende Sicherheit, in letztn Lmie auf de» Zustizminister zurückfällt. Ein solcher unbefriedigender Zu» stand besteht in unserem Staate leider in hohe« Maße. Wir haben keine gesicherte Rechtsordnung, ebenso können wir nicht sage», daß bei un« der Geist der Gesetzlichkeit herrsche oder daß da« Bestreben, die Bürger in ihren Rechten zu schützen, erkennbar sei. Die Rechtslage der deutschen Minderheit. . Zch habe mir schon in der Ge»naldebatte die Freiheit geno»»en darzulegen, daß die deutsch« Minderheit unter Verhältnisse» lebt, die nicht nur den Forderungen der Verfassung und de« inttr»atio»ale» Recht« widerspreche», daß ste nicht bis bürgerliche Gleichberechtigung besitzt. sondern daß sie »ich« einmal i» Rechtsschutz« gleichgestellt ist. I-Nsbe. sonder« wo Parteirücksichten tu Frage sind, steht diese Minderheit außer-hold de> Gesetze«. Ich will an eintgen 8c*» spielen darlegen, daß die deutsch« Bevölkerung unsere« Staate« nicht den vollen Rech>«sch»»tz genieß'. Bauteominister Uznnovi: Da« ist ein sehr schwere« Wort, Herr Abgeordneter! * • Abg. Dr. Kraft: Ich spreche dies«« Wo.t mit volle» B.-wuxisein au« l Der Fall £azarfrlb und Martin«feld. A» 1. Mai 1924 hab«» eiwa hundert Bürger an« den Dvistt» Lazarseld und MartinSseld ruhig ihi« Fcldardeittn verrichtet^ al« 2V b» 20 Wagen »it lewaffneten Leuten dahergefahren ka»en, au sie »i Schießwoffen angrifft«. Die jüngnen Männer rnestohti! vor des Ang,eifern, bt« übrigen aber, die nicht nisteihe« konnten, wurden »v Lolbea, Mefferu ant», anderen Waffen so »ißhandelt, daß 16 von ihnen schwer derl tzt wurde», so daß fie zwei bi« drei Monate da« Bett hüten »»ßten und kau» »ti d«m Led«n dlvvi.kamev. Oswoht deswegen eiae Sla?« eingtbracht wurde, ist darüber nicht e»o»al eine Ualeriiechung eingeleitet wor»e». ES wurde die Inteiue bei der Staat«-antvaltschafr erstattet u«d der Fall auch de« Justiz-»inisterium angezeigt, aber bi« zum heutigen Ta^e ist in der Sache, obwohl nun fält zwei Jahre v«r-gangtn find, »ich»« geschehen, um der Rechtsordnung Genüge zu tun. . ,., Wohin führt dao? D« Nachlä'figkeit in der versolgung so schwerer verbrechen führt zur Erschütterung d e » R ech > « be wühl seine tu den breitesten Schichten des Volte«, so dah h'u Tausende von Menschen, besonders w der Wo>«odtl.a, In dn Ueber ze«gung leben, »aß fie die >ogenano>eu »anationalen Ele»e»«e" straslo» überfallen tüis«n. Der Fall Stanischitz. Sm 25 Jdnnn 1925 hielt ich in S'aniichitz eine Versammlung ad. d>' vo > 20 diS 30 „E in'Ci" g stöil w>»>de. Auf die Auf'o deiung. da» G^s.tz zu chien, nrlworteien dieie zyi>'ck: »Wa« für et» Geletz? ES gibt kein Ge'etzl Wenn wtr wollep, I jnrf u to k ag'b hö d, »id >r> letzter L>nie da« Justiz» »irist,,,, m s"t J 'h e», dem schutz'oien Volk« gegen« üd«r »' n "'»> E» in d ünzühllge Uebersälle aus ^ , , ' > > . < t r n n e n, s o g a r i n P r i vatwohnunge» wurden Bomben ge« worseu und aus all da» war i»mer die Antwort, daß »an die Tätern'cht auisindig machen könne. Der Fall Lazarseld und Martintfeld zeigt, daß ganze Dörfer den Gewalttaten gewisser Organi» saiionen, d>« glauben, daß sie gtgeoübn den anderi» sprachigen Bürgern diese» Staate» von jeder gei-tz» licheu Bindung srei find, zum Opfn fallen können. Der Ueberfall in Siwatz und die Straf-losigkeit der Täter. II» weiteres Beispiel dafür, wie schrtzloi in uosere« Land« dit per'önlichr Sicherheit ist und daß ste selbst tn Fällen, wo das Leben eine« Abgeordneten in Frage steht, keinen Schrtz findet, kann dn in Siwatz verübte Uebnfall angeführt wirden. Ich wurde tm» am 25. Jävun 1925 wöhread der Wahlbewegang von einer Rotte ron 20 bi« 25 beweffneten Leuten überfallen u»d Halblot geschlagen, so daß Ich infolge der Gehirnerschütterung, dit dadurch eingetreten war, drei Wochen lang in Leberi«gefohr schwebte. D'e Slaottanwoltschoft leitete auch notgedrungen eine Untnsrchung ein, in welcher der Vez>rk«richtn an O t und S.elle ftststelltr, daß da« Verbrechen der öffeailiche» Gewalttätigkeit »it v.rwradung von Mor'w.ff?» vorliege. hre lcytle BÜrzer dieie« Staat«« und »a iolllt nun ein Bürger dies«« Lande« au« pol'ti« scheu Gründen seine« L ben» nicht fich?r sein?! Der. verbrecherische Ueberfall ist noch heute nicht bestraft. Nach »onatelaog«» Verhandlungen zwischen dem Staal«anwalt und der Abteilung für die Batichka, das Vanat und die Bararja im Jastizministerlu» hat der StaatSau-walt endlich die Enischtidur g getroffen, daß n keinen Anlaß habe, in dieser Angelegevhti« vorzugehen, da kein Verbrechen vorliege, sondern nur eine leichte Körperverletzung, für di« da« Bezirksgericht zuständig sei... Die Kriegsschäden. Zwischenfall mit d»m Abgeordneten Kodafica. Dit Entscheidungen der Gnichte zur L qitidlnut-g der Krieg« chäden in dt» oo» Kritgt detroffcren Gegerden Kehrn im Gegensatze zu de« Grundsätze d-r Gleichbtrechliqung aller StaatSbürgn, da ste in 99 von 1»er Nationalität find, haben Sit kein Recht auf eine Kriegsentschädiguo g." Abg. Kobasica Paitel, Sekr.tär der Nz» tionalversow»lui»g): Ihr Deutschen »üßlkt die» alle« bezahlen! Abg. Dr. Krafl: Herr Kobassci, Sie »üssen darauf avlworlen: Habe», wir ein Gesrtz in ditsem Land», da« sür allr Bürgt.r ohne Unterschied gilt, oder nicht? Abg. Kobafica: Sie werden sich für die Verbrechen, die Sie begangen hab«», zu veranlworten haben. Adg. Dr. Krafl (iu dochiier Erregung): Für meine Vndrechev? Bringen Sie diese verbrecht» vo t Ich werdt »ich für me> e Verbrechen >»»er vnantworttn. Seite 4 Cillier Zeitu n g Nummer 19 Abg. Kobasic» (sich verbessernd): Für die deutschen verbrich?»! (In der Nationalversammlung entsteht großer Lärm) Abg. Dr. Kraft (fortfahrend): Ich wollte da«it nur zeigen, waS für Gerichtsentscheidungen in unserem Land« möglich sind. Ab?. Kobasica: Wir haben mit euch Deutschen noch nicht abgerechnet! Es gibt »och genug Kerker für euch Ver. b re.ch er I (Neuerdings großer Lärm im Saale.) Abg. Dr. Kraft: Ich protestiere hier öffentlich dagegen, daß Sie ruhige Staatsbürger Verbrecher nennen. (Der Präsident bestraft den Abg. Kobasica mit einer protokollierten Ermahnung, worauf dieser den Saal verläßt.) Abg. Dr. Kraft (fortfahrend): DaS Ziel meiner Ausführungen war. in der Hauptsache darzulegen, wie unhaltbar und unerträglich diese Lage ist. Da fie nicht länger andauera kann, muß die National Versammlung daraus hinarbeiten, daß dieser ®:isl uud diese Verwaltung endlich einmal anshöcen. Die Interparlamentarische Union und der Völkerbund haben bei verschiedenen Gelegenheiten die Einsetzung von paritätischen Kommissionen, gemischte« parl a mevurischen Ausschüssen. welche die Beschwerden der naiionalen Minderheiten entqegenuehmen und überprüfen sollen, angeraten. Auf diesem Wege könnte man zum wahren Friede», zum villigen Schutz der anderssprachigen Staatsbürger kommen. In Kärnten bestehen auf Antrag deS Abg. Dr. Zeivitzer schon seit einigen Monaten solche gemischte parlamentarische Ausschüsse. Die na-»ionalen Minderheiten in Italien, in Kärnten und unsere hier haben sich darüber verständigt, gemeinsam die Lage der Minderheiten in Kärnteu und hier überprüfen. Minister Ujunovc: Da« ist uns nicht bekannt! Abg. Dr. Kraft: Deshalb bringe ich e« hier vor. Ich will nur den Beweis liefern, daß wir »it voller moralischer Verantwortlichkeit und «it volle« Ernste an die Prüfung dieser Frage herantreten und die Vorbedingungen sür ihre Lösung schaffen wollen. Politische Rundschau. Ausland. Mussolini über die,,pangermanische Hefahr". Die Berei«igungSbestrebungko, die das deutsche Volk i» den geschlossenen deutschen und österreichischen Gebieten «it natürlicher Stärke bewegen, werden von seinen Nachbarn kurzweg als „pang?r-«anische" Gefahr hingestellt. WaS diesen Nich-bat trillern selbst al« höchstes Ideal erschien und »och erscheint, die politische Vereinigung ihrer gleich» nationalen Teile, daS wird de» großen deutschen Volke — und nur ih«! — schon von jeher il» verbrechen angerechnet. Daß Franzosen zu Fraa-zosen gehö ett, Engländer zu E igländern und J»a-liener zu Italienern, daS erschien allen schon immer selbst-verständlich; da gab e» nie«a's eine panfianzösifche, panenglische und pa»ital>e»ische „Gefahr", obwohl diese Völker schon seit alte» Zeiten und mit eviden-te« E folg die Finger nach fremde» Besitz auS> streckten, jedenfalls mit größerem Erfolg als das d utfche, daS schon immer aus verschiedene Staate» aufgeteilt war. Wenn eS aber schon so ist und ge. rade nur die Deutschen diese Ausnahmsstellung aus unserem Plavete» „genießen" sollen, so ist es den-»och interessant, aus der Mitte eines Volke«, das vor kurzem noch die ganze Welt »it de» gellenden Geschrei über die „Unterdrückung* seiner M>»derheit i« alte» Oesterreich erfüllte, eine maßgebende Snn me zu vernehmen, die auS der Tatsache, daß Süd» tirol al« vollkommen deutsch erwiese» wird, nicht etwa den Schluß zieht, daß die dortige deutsche Minderheit eben deshalb in ihre» nationalen und kulturellen Rechten respektiert werden müsse, sonder» wel-ie au» Ihr prahleriich die Notwendigkeit folger», daß die SüStiroler, weil sie deutsch find, bedrückt und vernichtet werde» «äffen. Herr Mussolini gab vor einigen Tagen einem Spezialberichierstatter de« „Petit P niste»" ei» Interview, da» den »euesteu Ehrgeiz deS italienischen Diktator«, nämlich an der Spitze der schärfsten und eiferndsten Deittschsemd- l chleit zu stehen, überaus grell beleuchtet. Herr Mufso lmi erklärte: D:r Eindruck, de» meine Erklärungen iu Italien «achte», war nicht geringer al« der i« Ausland. Die pangermanischen Drohungen »üss-n wir brandmarken. Wir müsse» die Menschen so seheu, wie sie sind, und uichi so, wie wir sie gern haben möchte». DaS gilt besonder? sür die Deut-chen. I, Hamburg traten dieser Taze die Repu blrkaner auf, die angeblich Gegner de« alten preußi schen Militarismus und Pazifisten st >d. Aber diese Soldaten üben sich nur in Parademärschin und tragen Hunderte von F,hne» mit sich. In Hamburg marschierte zwischen ihnen auch eine österreichische Delegation, die besondere Aufmerksamkeit erregte. Man maß wissen, »aß diese Deutsche» nicht» v:r-gessen und nicht von ihren alte« Träumen laffen. Da« beweist am beste», wie berechtigt und noiwra-Mg meint Intervention war. E nige sage», daß ich meine Erklärungen in einer schlechten Laune abgegeben habe. Nein, eS waren Erklärungen einet Staatsmannes und Führer«, der sich seiner Bnr» antwortung bewußt ist, eine« Minne». der klar sieht und sich nicht fürchtet, lau' zu reden, damit ihn die Welt auch höre. Da« italienische Volk kannte bt«her die G.'fahr nrchi, jetzt aber erkennt eS sie und unterstütz, mich deshalb. Was habe» die an-g-blichen Republikaner i» Hrmburg noch getan? Sie faßten R solatlonen, welch« d e Ec»eueru,g alle» dessen forderte», wa» einmal deutsch war. Ich muß betonen, daß sich bei den Deutschen nicht« ge« ändert hat. Ständig sind verschiedene Paraden und Tcuppe»befichtigungen a« Programm, Darau« ist klar zu ersehe», daß fich die Deutsche» auf etwa» vorbereite». Daß dem so ist, dafür kann al« Bei» spiel die fogenannte deutsche HandelSlustschiffahrt herangezogen werden, die sich stark entwickelt und vervollständigt hat. Deutschland ist heute voll von ausgezeichnete» Flugzeuge» und Fliegern. AuS Ber-lin führen nicht weniger al« 24 Luftlinien. Früher brauchte» sie den voll«ond. um bei Nicht fliegen zu könne». H'Ute fahre» sie durch die Luft bei jede« W-tter, in der Nacht und I« Nebel. Befon» derS die Franzose» möge» wissen, wa« nächtliche Flüge alle» bedeuten können. Natürlich geben die maßgebenden Kreise in Deutschland i««er wieder beruhigende Erklärungen. Ich lese sie stet« achtsam, weil da« meine Pfl cht al« Präsident der Regierung ist. Wir haben reichliche Erfahrungen und deshalb ist eö heute «ehr den» je a» der Zeit, daß wir un« aus die bevorstehende» deutsche Gefahr vorbe-reiten. — Unlängst fuhr ich durch Oberetsch (Süd-tirol). Dort ist alle« deutsch, Beamte, Lehrer, Geistliche, Eisenbahn und Post. Man redete nur Deutsch und sang Lieder, welche du sofortige ver« Haftung der Sänger zur Folge gehabt hätten, wen» eS in Ro« geschehe» wäre. Für 250.000 Seele« einschließlich der Italiener gibt e» dort 24000 Feuerwehrleute. Diese Feuerwehrmänner find all« bewaffnet. Ich habe die Feuerwehrorganisattone« auf-gelöst und die Gewehre beschlagnahmen lasse». Heute sind an ihrer Stelle Zivilisten, vier bi« fünf Man» in jede« Orte, was vollkommen genügt. Da» er» steht «an schon darau», daß j«tzt nicht «ehr verbrennt al» früher. An der S euze habe ich da« Gesetz zur Geltung gebracht, wonach sich in einer Zone von 30 Kilometern niemand ohne Bewilligung der Behörde* niederlassen darf. Der italienische Un-terricht ist jetzt überall Pfl ch', die Post- und Eisen-bahnbea«te» sind j,tzt Italiener. Wir habe» «it einer intensiven Kolonisierung jSüdtiroli mit italienischen Familien begonnen. Wir werde» taufend Familien von früheren Kriegsteilnehmern ansiedeln, iie stch «it Ackerbau beschämen werde». I, Mera» haben wir schon 400 italienischer Familien bei einem Unternehmen angesiedelt, da» Stickstoff er-zeug«. Auf diese Weise werden wir da« Land Italic-nifiere». Es gibt wohl Drohungen, gegen die wir un« sichern mäfsen, damit eS n'cht zu spät sei» wird. Und eine solche Drohung ist der Pangerma-uismu«. Reichskanzler Z>r. Luther üöer die Krage der Aatsstye. A« 2. März hielt der deutsche Reichskanzler Dr. Luther i« Stadthaus« vo» Hamburg eine Rede, n welcher er betonte, daß die Bei sicherung, Deutsch-and w rde da« einzige auf der nächsten Ta»u»g des Völkerbunde« aufzunehmende ständige Mitglied de« Völkerbundrates sein, am Freitag oder spätesten« bei »er Ankunft der deutschen Delegation in Genf er-olgen müsse. Wen» diese Sicherheit nicht bestehe, werde Deutschland eS ablehne». I» den Völkerbund einzutreten. Ein wirklicher Friede sei nur dann möglich, wwn daS Deutsche Reich feiner großen Inneren Bedeutung entsprechend al« Großmacht in die Gesellschaft der Nitloien aufgenommen weide. Er bedauere e«, daß bald nach der Abfendung de, deutschen Ausnahmsgesuche« ein U«sta»d eingetreten sei, der da« ganze Locunoverk zu zerstören droh«. Wenn die Erweiterung de« RateS Ober Deutschland hinaus schon früher geplant gewese» wäre, hätte «an Deutschland davon verständige» »üsseu. E« se volitilche Er-rungenschaft der letzten Z,hre und die AuSsich e», welche d ie deutsche Mitarbeit eröffne, >« letzt«» Augenblick vernichten wolle. Kanz Kngland gegen ßyamSertai» D r englische Außenminister Chamberlain hat vor «iniger Zeit iu Bezug auf die Erweiterung des VölkerbundrateS E kläeuugen abgegeben, bie erkennen ließen, daß «r sich Briand gegenüber für die fran« zösische Forderung nach gleichzeiliger Ausnahme Polen» festgelegt hatt«. Die geiamie englische Presse, auch die der konservativ:« Partei, verurteilt el»Nim«ig diese Hiltung de« Außenminister«, indem sie b«-Haupte», daß feine Rede dem Völkerbund «ehr g«. idja^et halte al» alle Erklärungen über diese Jnsti-tution seit ihrer Gründung. Bei dieser G lege»hett sei bemerkt, daß sich auch die englischen Do«i»ion«, ferner Holland, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen, Jipin usr». gegen die französisch polnische Forderung au«ge>'p rochen hab«». Pon der Sitzung des Völkerbundes. Am M)>tf rg wird der Böikerbu»d in Gens ,a der historischen Stzrmg zusa«me»irete», auf welcher der Beitritt Deutschland» beschlossen werden soll. Wie e« scheint, wird di« Krage der Erweiterung de« Bölkerbundrate« bzw. be« Emirlll« Polers aus «in« spätere Titzing verschoben werde». Damit würd« der Standpunkt Deutschland« gesiegt haben. £i« tschechisch-polnischer Minderheiten-schutzvertrag. Zwischen Pole» und der Tschechoslowakei «ird «in Minderhrltenschntzvirtraq für di« 69.000 Pole, auf tschechischer und 110 000 Tscheche» auf polni-scher Seile abgeschlossen werde». Der Vertrag regelt die Errichtung von öffentlichen und privaten Schule» und entspricht in weitgehendste« Maße de» An-regunge» de« deulschen Auße»«iniste » Dr. Sirese-mann, die seinerzeit i» der Tschechoslowakei so große« Aufsehen verursacht hatte». Damals wurde ans tschechischer Seite erklärt, der Minderheitenschutz sei eine ausgesprochen invenstaatliche Angelegenheit. Durch den neuen vertrug wird aber de« Vertragspartner ein gewisse? JnterveutionSrech: emgeräa»! und derart der Boden der bisherigen tschechischen Aufsaffang vo» der rein innenstaailiche» Angelegeihnt verlafsen. Weiler« ist von B.veurung, daß hinsichtlich des Schulbesuches da« Selbstbestimmnogsrecht der Eltern voll anerkannt ist. Au« Statt Mi Hochzeitsjublläum. Am 6. Miez feierte» Her Friedrich Jakowitscd du-ch 35 Jihre Kauf-mann tn C Ije, und seine Gemahlin Rest Zalo witsch geb. Sager im engsten Frmillenkreise ihr 40-jähriges Hochz-itSjubiläu«. Wir freuen uns, de« rüstigen Paare bei dieser Gelegenh-it die herzlichsten G.ück-wünsche auSzuIprechiv. fünfzigjähriges Berufsjubiläum. Ja P?uj feierte dieler Tage der Galdfchmidl und Opliker Herr Josef Gfpaltl fein fünfzigjährige» Beruf»-udiläum. Der Jubilar ist allgemein beliebt und ge-,ießt als foiiber Geschäftsmann den besten Rus. Er teht i« 84. Lebensjahr und ist »och »mer rüstig im Geichäfte täiig. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den März, wird der G:meindegottesdi«»st um 10 Uhr vormittag« im Gemeindesaale abgehalten. Mittwoch, den 10. März, B-belstunde. Todesfall. Am 3. März ist in Celje, Öle-dal ifa ulica 9, Frau Phil. Sorglechner, Private, i« Alter von 71 Jahre» gestorben. Da» Leichenbegängnis sand am 5 März um 5 Uhr nachmittag«, auf dem UmgebungSfriedhos statt. Todesfall. Am 3. März starb i» Celje die Hausbesitzerin Frau Karoline Sabukofchegg i« hohe» Uter von 83 Jahren. Vom Geschworenengericht in Eelje. Am 10. Jänner l. I. führte ein gewisser Nikola Pavir eine Fuhre Porzellan au« Liboje bei Eelje nach Kroatien. Auf der Straße von Rozatec gegen Dubovec begegnete ihm ein junger Mann, der aus-zusttzen begehrte. Der Fuhrmann gab seinem Drängen nach, weil er Furcht hatte. Nich einiger Zeit sagte SRummtr 19 Cillier Zeitung Seite 5 der Fremde zu Baviö: „Ihr habt Geld!- Als der Fuhrmann verneinte, rief er drohend: „Etwas Geld habt Ihr. wenigsten» 80 Kronen habt Ihr!" Er zog zwei Messer und schrie: .Geld her!" Als Pavic wieder erklärte, er habe keins, begann ihn der An greiser mit den Messergriffen auf dem Kops und dem Rücken zu bearbeiten. Pavii bat mit aufgehobenen Händen, ihn in Ruhe zu lassen, und zog auS der Geldtasche 10 Dinar heraus, die er dem Fremden gab. Er fuhr allein weiter, aber der An> greiser folgte ihm und stach ihn in die Schuller. Schließlich kamen sie zu dem Haufe be» Besitzers Pozun, in dessen Hof der kroatische Fuhrman hineinfuhr. Er erzählte dem Besitzer, waS geschehen war, und al» der Verfolger vorbeiging, erkannte Pozun in ihm den 20jährigen Steinbrucharbeiter Franz Kamensek aus Duhovec bei So. Rok an der Sotla. Das Geschworenengericht bejahte die Frage auf Raub mit 8 gegen 4 Stimmen, die Frage auf schwere körperliche Verletzung einstimmig und Franz Kamensek wurde am 2. März zu 5 Jahren schweren Kerker» verurteilt. — Die 42jährige Arbeiterin Juliane Zaleznik au« TrbH bei Ljubno wars am 2. Dezember v. I. ihr Ende November geborenes nnehlicheS Kind bei Gruöovlje in die stark angeschwollene Sann. Bor den Geschworenen bekannte die Angeklagte ihr verbrechen, das sie nur aus ver zweiflung und in der Verwirrung begangen habe, weil sie aller Mittel entblößt war und nicht wußte, wohin mit dem Kinde. Die Geschworenen sprachen die geistig zurückgebliebene Angeklagte frei. — Am 3. März wurde der 17jährjge Jgnac Hribar aus Trbovlje zu drei Jahren Kerker verurteilt, weil er seinen Arbeitskollegen Fr. Pirnik am 1. Februar in räuberischer Absicht angefallen hatte; der Angeklagte redete sich auf Trunkenheit aus. — Am 25. März 1926 kam es zwischen Joses Golob, Janez Zabreznik, Janez Repenöek und Rudolf Pikl aus Novi Stift einerseits und den auf der Straße in Ljubija radfahrenden Josiv Zbil und seinen Söhnen Josip und Slaoko anderseits zu einem Streit, in dessen verlaus der Rekrut Joses Golob aus Smiklavj dem älteren Zbil «inen Stein an den Kopf warf, so daß dieser dauernd siech geworden ist. Der 22sährige Joses Golob. der sich aus Bolltrunkenheit ausredet, wurde zu 10 Monaten schweren Kerkers und zur Zahlung von 10.000 Dinar an Zbil ver urteilt. — Der BesitzerSsohn Anton Kodric aus LiteZ wurde am 4. März zu ö Jahren schweren KerkerS verurteilt, weil er am 21. November in Gesellschaft anderer Dorfburschen aus Nadol eine Rauferei mit Jakob Mvhorko und Simon Kore» au» Jesenk provoziert und dabei den Jakob Mohorko erstochen hatte. Vom Marburger Geschworenengericht- E» hat de» Anschein, daß die Zihl der Schwurgerichttverhavdlungen im Vrrw^liuvg»^ebiet Maribor i» Abnehmen begriffen stnd. B.'i der dir« maligen Schwurgerichtssession standen nur 7 Fälle zur ve,Handlung. Uiter dielen 7 Fällen wurde 1 Todesurteil ausgesprochen. Die einzelnen Fälle wlnea folgende: Am 29. Dezember v. I brannten fern Besitz>r Mchael Lajr«c»k in vil. Dotiere'' Hau», Stall und W rtichas »gebäude ab; da» F uec hatte der 28.jähnge Arbetter J»?o» Sommer au? Rache dafür gelegt, weil die von ihm g'li bte Tchrestrr de» L^j skak am letzte« Tage des Jahres eir-m a-bren Manne zum Aliar folgen sollt'. Du» Schwur gericht verurteil:« den Brandstifter zu 5 Jahren fchveren KerkerS — «m selben Tage verantwortete sich auch di- 20 jährige Magd Fronz'Ska Silcc in vitomeci we^en KndSaiordt«; sie wurde au«, rahmsweise nur zu encm Jihre fchw-ren Kerl-r vermtklt. Die Beschuldigte erzählte in ruhigem Tone, daß ihre Dieastgebetin. die ih:e verwandte ist, ge d>oht habe, sie sofort au» dem Dienste zu enlosse«, wenn sie einer Niederkunfl ««tgegen geh'. Ferner schärfte sie ihr auch ein, daß sie im Hause nicht entbind-n dürse, so »der» sich in den Stall begebe» müsse. Sie wurde von der Ge uri ereilt, lies i ant v:rwirrt in Die finstere Fleischbank und gebar dort stehend so daß das Kind zu BoZen fi l. Ja diesem Augenblick wurde sie von dem Dienjlherro geiusen; sie begab sich auch eiligst zu ihm und leucht«!« mit einer Kerze. Nach ungefähr einer halben Stunde kehrt sie zurück iu die Fleischbank, hob da» K nd, da» bereit« to» war, auf und legte eS unbewußt in den K.ssel auf heiße, fü ■ Schon»« gekochte Rüben. B:t der Behandlung wurden vier Schul)» fragen gestillt. Di« erste auf Kmd^mord mit Absicht wurde verneint. Die zweite und dritte auf vernachlässig» i g der Geburt wurde bejaht und die vierte, daß sich die Angeklagte der Tat zur Zeit der Nieder» luvst b-wnßt war, würd? ver» in» — Am 2. März wurde der Kaufmann Franz Barmanu voi der Anklage de» Betrüge» freigesprochen, wegen verbotenen Tragen» van Waffen aber zu 2 Monaten Arrest v:rurteilt. — Am selben Tage wurde J ino» Lachn aus Kr>jerei wegen Betruges zu 1'/, J,h-ren schweren Kerker» verurteilt, weil er vom Kauf mann Josef Benko in Mur«ka Sobota bzw. von dessen Kanzleipersonal mittelst eine» qesälichten und mit Johann Grgar geschriebenen Briefe? 20.000 Din herausgelockt hatte. — Am 3 März wur»e der 30-jährige wegen de» Beirugi» schon vorbestrafte Kaufmann Friedrich Fltegelmüller zu 13 Monaten schweren KeikerS verurteilt, weil er von der Frmt Gaspari und Faoinger in Maribor am 29 August. 14. September und 22 September 1925 «ine qrö» ßere Mengen Waren im Gesamtwert« von li.300 Dinar auf d-n Namen Josef Gregel bezogen und nicht bezahlt hatte. — Ver 35-jährige Besitzer Joses Gmajner au» Ü<«fotc: bei Piuj hatte sich wegen de» am 18. Dezember 1925 in L-»kovc« an feiner Schwiegermutter Mari« Pet«k verübt«» Meuchel-mv.de« zu verantworten. Mari« P.tek wurde »ach ihr«« anscheinend natürlich«» To)« begraben, nach 12 Monate jedoch exhuminien, wul sich inzwischen in der Ortschaft da« Gerücht verbreitet hatte, sie wäre nicht eine» natürlichen Tode» gestorben. Diese» G.'iücht fand umfomehr Anklang, al» stch die ver-storbeae wiederholt zu ihren Nachbar« beklagt hatt«, daß ihr Schwiegersohn schlecht mit ihr verfahre uud daß sie sich sürchte, er werde sie eine« Tage» ermorden. Sie bat einen von ihrer Nachbarn, er möge dasür sorgen, daß man im Falle ihre» Tode» ihren Leichnam obduzieren werde, um die Ursache de» TodeS festzustellen. Bei der Verhandlung leugnete der Angeklagte aus da» entschiedenste, an seiner Schwiegermutter Hand angelegt zu haben; dt« Wanden im Gesicht und bin Bruch von sieden Rippen dürst« sie bei« Fallen erlitten haben. Die zwei Sachverständigen sagten üb«r«instimmend au», daß die verstorbene eine» natürlichen Tode» eicht gestorben sei. Die Geschworenen bejahten die Schuld» frage auf Meuchelmord, woraus der Angeklagte zum Tode durch den Strang vecurteit wurde. Dieser nahm die Strase nicht an, sondern legt« sofort die Richtigkeitbeschwerde «in. — Am 4. März hatte stch der 20.jährige Ka«cht Belak au» Mur«c»k we» gen de» an Ivan Belc in Hrapjt am Neujah:»» tage verübten Totschlage» zu v.ranlworten. Bei der Verhandlung gab der Angeklagte zu, den V rfior-denen Belc mit einem S ocke auf den Kops ge-schlagen zu haben, und zwar de»halb, weil dieser ihm beschimpf hatte. Die G-schwoceae» bejahten di« Frag« aus Todschlag mü 11 Stimmen, aus bothaste Beschädigung fremden E gentume» mit 8 Stimmen, worauf der Angeklagte zu 3 Jahren schweren Kerker» verurteilt wurde. Di« Freiwillige Feuerwehr in Eelje denkt daran, zu der bereit» in ihrem Besitze befiao-[ichen Motorspritze, die sich bei den letzten Bränden glänzend bewährt Hit, den dazugehörigen Mannschaft» un» Gerüttwagen mit Autobetrieb anzukaufen. Es ist dies ein« unbedingte Notwendigkeit, denn fönst ist die W-Hr nicht iu der Lage, trotz ihrer steten Bereitwilligkeit sofort nach eingelangter F-uerMeldung an drn Braudplatz zu eilen. So mußte auch dle Auirückung zum Großseuer am 3. März nach It. Zur ob. juj ] unterbleiben, ob wohl die Mannschaf» zur Abfahrt bereit wa'; jedoch ei b:stand keine Möglichkeit zum sofortigen Tran»-port der Feuerlöfchzeiäte. Njn wurde zwar ron S». Jur aufl im letzten Moment telephonisch mit» geteilt, doß die Notwendigkeit des H.'ibeieüer» sür die Feuerwehr in E-lje nicht b stehe, nichtSdesto rreaigec fi-hr die traurige Tatsache fest, daß die Wehr infolge Mangel» von geeigneten Transport» Mitteln nicht rechtzeitig hä'te erscheinen können. Sie weist neuerdings darauf hin, wie dringend »otiven» dig die Aafchafiang eine« Auiomobil Löschzu^e» ist. Durch diese Giilnde bewogen, betritt die Wehr wie-der den Weg der O.ffeutlichkeit und leitet zu diesem Zwecke eine Sammlung ein. Es werden daher in nächster Z it Bit'briefe mit Posterlagscheinen au«, gesendet und die Weh? hefft, daß die Bevölkerung diese Aktion kräftigst unterstützen wird. Sollte jedoch ein Opferwilliger nicht mit einem derartigen Scheck bedacht worden fein, fo bittet da» Kommando, zu diesem Zwecke Spenden direkt an die Wehr zu rich.e«, welche auf Wunsch in der Zeitung auSge» wiesen wrrden. Brand in St. Jurij ob j. i. Am 3. d. M. um 5 Uhr früh brach im Gedäude der Eier» export Genvfs-vschzft in S. Jur ob j \ ein G oß» feuer au«, wilche» da« H >»« bi» auf die Grund-mauern einäscherte. Zwe» Waggon» Eier, die gerade für d'n Abtransport bereit standen, fielen den Flammen zum Opfer, ebenso das ganz» Mobilst der Kanzle». Der Schaden, der durch Versicherung gedeckt ist, be» trägt 600.000 Dinar. Da« persönliche Schankrecht Ja der l'tz'en Zeit gingen Aufforderungen durch die slowenisch'« Blätter, denen zufolge sich alle Personen, welche alkoholische Getränke auSschäaken, um di« Beschaff ing de» persönlichen Schankrecht» (osebna toi faa prav ca) kümmern sollten. Der Verband der Gastwirtegenosseuschasten Verlautbart mit Bezugnahme daraus, daß die Bestimmungen de» Toxmge» setz« und der Durchführungsverordnung vielfach falsch au«gelegt werde,. Die Bestimmungen de» Artikel« 1U5 beziehen sich nich« auf da« regelmäßige Gasthau»gewerbe. sondern nur aus Hindel»zeschäftr, insofern fi? alkoholische G'tränke aulschänken. Der Verbrecher als Oberstuhlrichter. In Senta in der nördlichen Batschka wurde dieser Taze der Oberstuhlrichter M lan Aianafijevi6 seine» Amte» enthoben, weil man drausgekommeo war. daß er ein vsrbestrafter Hochstapler ist, der wegen Unter» schlagungen zu mehreren Iihren G.'fäigni» ver-urteilt warde und gegen den auch noch gegenwärtig z»hn Strafprozesse im Gange find. Der saubere Oberstuhlrichter, der auf seinem Dienstpzsten die Staatskasse geplündert und zahlreiche Erpressungen begangen hat. ist b«im Eintreffen d«r Untersuchung», kornmis^ion flüchtig geworden. Die Sequestrierungen in Kärnten-Zur Zeit der jugoslawischen Okkupation in Kärnten haben die jugoslawischen Behörden, tn Durchsührung der j igoslawischen Gesetze besonder» auf dem Gebiete der Agrarreform, verschiedene Verkäufe getätigt, welch« nach der Rückkehr der österreichischen Behörden von den ursprünglichen Eigentümern im ordentlichen ZivilgerichiSwege natürlich angefochten wurden. .Die dteSbezüglichen Klagen gegen die damaligen Käufer wurden in allen Instanzen zu Gunsten der Kläger entschieden. Wie nun der Ljudij inaer „JuNo" berichtet, hat unsere Regierung gegen diese Nicht» anerkennung vo» ordentlichen verwal«uog«akte» unserer O!kupation»behörde« Protest eingelegt und gedroht, sich an da» internationale Schiedsgericht zu wender. Die österreichische Regierung Hit nunmehr, behauptet der ^Jutro' die Berechtigung diese» jag»-slawischen Proteste» anerkannt! — Wie au» dem obigen Bericht hervorgeht, wurde also in Kärnten den Slowene» nicht nur nicht» weggenommen, sondern di», wa» die jugoslawischen Okkupation»' behörden den Deutschen wegnahmen und — sicherlich nicht an Deutsche! — verlausten, wird heute trotz der gegenteiligen Gerlch Jbeschlüffe von der österreichischen Regierung al» zurechtbestehend anerkannt. Et Ist ji schwer zu glauben, aber in Oesterreich, wo die Slowenen bekanntlich so schwer bedrückt (l) werden, itt schließlich auch sowa» möglich! Lieber »Tabor- l Kropsbildung und Basedowsche Krankheit heilt da» Radeinerwasser wegen seine« kleine» Jodgrhilte«. Schluckweise trinken! Gin neu,« Blatt. Am 6. März begann in Brozrad unter dem Namen »Nnvdni List" ein neue» Blatt sür Politik, W rtfchaft und gesellschaftliche Nachrichten zu erscheinen. Da» Blatt erscheint «inmal wöchentlich auf 8 Seiten. Einbruch tn da« Eisenbahnmagazin in Vubred. Dieser Tage brache» unbekannte Täter in nächtlicher Weile in da» Magazin der Elenbahnftation Buhred Mirenberg im Drautal ei«, wo si» Z'aaretten und Tabak im Gesamtwerte von 133.820 Dinar stahlen, die sür den Hauptverlag in Marevberg bestimmt nmen. Jnter-ssant ift. daß im vorigen Jahre auch in na Hiupivirlag in Maren-berg selbst eingebrochen und ebensall« Tabak rzeug» niffe verschleppt wurd,n. 50 Jahr« Staatsgewerbeschule in Graz. Die Grozer StiatSg-werbeschule vollendet heuer da» 50. Jahr ihre« Bestände». Aa» der Steiermirkischen Gewerbeschule, die der Steiermärki sche Gewerbeverei» und der Stelermärktsche Berein zur Förderung der Kuastiodustrie im Jahre 1872 in» Lebe» gerufen hatten, entstand im Jahre 1876 die Staats jewerbeschule, die unter diesem Nimen bi« 1919 bestand. I» diesem Jahr« würd« di« Anstalt geteilt. E« si,d nunmehr zwei Gewerbeschulen, die heuer gemeiniam die FSnszigjihrfeier begehen können, nämlich die BundeSlehranstaU für da» Baufach und Kunstgewerbe, die im alten Schulgebäude tn der Pferfengaffe untergebracht ist, und die Bandeslehr-anstatt für Maschinenbau und Elektroiechiik, die ihr Heim im ehemaligen Moniurdepot iu Gösting er» halten ha». In den sünszig Jahren ihre» Bestände« hat die Grazer EiaaiSgewerbeschule vielen hervor» ragenden Mäuiern und Frauen bte Gewerbe» und der Industrie die Grundlage oder Vollendung ihre« Kachwissen» und damit die Grundlage ihcr» erfolg- 0 * Seite 6 Cillier Zeitung Nummer IS reichen Wirker« geboten. In der Ueberzeugung, daß e« jedem, der die G-wcrbeschule besucht hat, ein Herzensbedürfnis sein wird, ihrer bei der fünfzigsten «iederkthr Ihre« Wiege»feste» in Dankbarkeit zu gedenken, haben stch ehemalige Schüler der Gewerbe-schule zusammengetan, um i« Vereine »it den Direktionen und den Lehrkörpern der beiden Schufen au« diese» «„lasse im Mär» diese« Z^hre« eine Festseier zu veranstalte». Die Blazer Staalize-»erbeschule ist eine der ältesten Geirerbeschulen Oesterreich«, sie ist vo» hei vorragender Bedeutung nicht nur sür die Ltadt Graz, sondern auch sür ganz Etelermork. Die geraue Festordnung wird allen Dame» und Herren, die stch zur Teilnahme melden, rechtzeitig zugesendet werde«. Der Festausschuß bereitet auch eine Festschrift vor, die, trotz mäßigen , Preise« mit Bildern reich geschmückt, ein wertvolle» lade»kr« an die Fünfzigjahrf-ier sei« soll. Wa« die S«ste» de» Feste« anlangt, so rechnet der Festausschuß aus Zu»enduvgt« ehemaliger Schüler und er-wartet, daß die Begüterten unter ihnen um so reichlicher speideu werden, al» ein allsälliger Ueberschuß den EchÜleruvtetfiötzvvxSvereinen der beide» Ve-werbeschule» zugute komme« soll. Der Festausschuß erlaubt stch, an alle ehemalige» Schüler der G-azer SlaalSgewerbeschule »it der Bitte herar zutreten, da« Ziisw» bekommen de« Feste« im Sinne der obige» Autsühr»»gen nach Kräften zu fördern und Ihn »öglichst bald »it der Zulage ihrer Teilnahme am F.st zu nsre»ei'. «S tst sii? de» F,staut schuh «ichiig, »aß er bald eine» U-berdl ck über die Zahl der Fistteilnehmer erhält Gnieigte Zuschristen mdgen daher so rasch als möglich an »e» F stausschuß .50 Jahre S.'aa,«gewerbeschule», Graz. Pseis<„ gaste I, gerichtet werden. — Die Festseier findet a» 20. und 31. März b. I. statt und wir zweifeln «ich!, laß fie auch bei den Absolventen dieser Anstalt, die aus «nseie» Territoriu» leben, aus da« regste Interesse «risse» »hb. Italienische Pläne. Der Ljubljanaer schreibt unter dieser Überschrift ». a.: Da« Peoblcm der Reorganisation der Kriegsmarine ist «»».der Haupts»?ge» der faschistische» R-gitrungge-»»de». «ie dir ..Tribuna* schrtibt. müsse diese« Problem streng faschistisch tz h. aus eine Ar, gelöst werde«, durch die vollkommen neue Typ?« großer Kampsschiffe errichtet werde», wie fi« dt« jetzt drch knn «tat h«t. D>ese Pläne Mussol «i« fi,d «n evger Berbinduna »'t dem Bild von Bc>z,', da« der .Pn?,resso- v?! öfieutlich'e. . Da« B ld stellt «lein, aste» uv» Palästina iu der Bozelpersp kilve dar. Kreia. Rhodu», Sm^na, Zypern und >l-pro find »I« Zugavgipmitie eingeze-chiet. An« de» M»,r im Hintergrund erhebt sich ater tn lodernden Flammen da« Haupt di» faschistischen Italien I' d esen Ko» pl.x o«r Italienischr« Expanflo°«'ptziire sälli natürlich auch da« östliche »driuuser. nrd sein H,me,la»d .voo Salzburg ti» hinav über Saloniki-^ wie dieser Tage die offiziöse» iialientfche» »litte" schrieben. Damit I> al ie» seine wahren Pläne verdicke; lädt e» dieAußenministeejener Staaten ein, gegen welche diese Pläue iu erster Linie gedochi f.tnb.t ,» .. Die Auffciffunq de« Marburger „Tabor" ilder die Gründe sür ba« plötzliche Bedürfni« Mussolinis nach einer tieferen Freundschaft mit Bevgrad dürfte der Wahrheit sehr nahe kommen, wenn da« Blatt u. a. schreibt: Blickt Dr. Ninii«; auf da« adriatische Problem nicht zu sehr au» der serbischen und speziell au« ber Beograder Perspektive? Schon seit ber Zeit ber Bereinigung her sühlen wir, daß fich Beograv in einer A t ftinen Reserve gegenüber ber Adria befinbet unb baß bie serbische Ex. pansion ihren Schwerpunkt immer mehr zum Negäischen Meer verlegt. Die jugoslawlich orientierten Kreise werden mit größerer «usmerks mkeit die außen-pol tischen Bestrebungen Pasit' und Niniic' ver-folgen müssen d>e manchmal so sind, al« ob ein Großserdien bestünde, baS nicht bis zu ben letz'en Sons quenzen an ber nördlichen unb adriat"chen Peripherie bcS Staates interessiert wäre. Eine jugo slawische Politik legt aber gr abe aus biese Gebieiedie größte Wichtigkeit, weil sie weiß, baß e« kein Jugo slawien ohne Slowenien und ohne die Adria gibt. Wir müssen uniere Politik in bie Richtung der Ber teibigung ber Adna nei den, b. h. wir müssen auch Italien gegenüber genügend entichlossen sein. Entweder Aepäsche« Meer ober Abria, ei tweder eine jugoslawische oder ein» nurserbisae Orientierung I Ei« n,uer Prot'ft M»ffolin>«. ^o et«»a>» l g » fart> I Toulout' «i. Seiengoties» but ft IU d ' VN' 0 bk't »ön'otn Multe, Margh Itta von I ol>" st H a» welch« m die italienische Koloete «nd , n u' «chwjs^h »den teilnahmen. R ich dem | Gvi"«o , n «rtltne d,r Bürgermeister der Stadt aus der Ge»eind«ratSsitzu«g, daß unter den Faschi-sten lauter Verbrecher seien. Mussolini hat durch de» italienischen Botschafter in Pari« bel der sran-zisischeu Regierung Protest gegeu diese Beleidigung eingelegt. Die Deutschen an der dalmatischen Miviera. ver Lsublsanaer „Jatro' berichtet: Die Deutsche», welche Italien boykoliierev, h^be« bereits ihren zahlreichen Besuch an der dal»ati»i. schen Riviera angemeldet. Man rechnet, daß Heuer nach Split über 100.000 F.emde kowmen werden. Der Berei» „Pulnil*. die S-adtgemeinde und andere Institutionen bereiten stch schon jetzt vor, den Fre»> den die giißtmögliche B qaemlichkeit zu biete«. Deutsch englische Ghen. Der Staat«, sekretär de« deul'ch-n K.legSministerium« teilte mit, daß während der B-setzung «öln« durch die Eng-läader 619 englische Soldaten deutsche Mädchen ge. heiratet habe». Magg^'s Würze h'lft in der »üche «pare». Kleine Nachrichten att« Llowenien Tcr langjährige Bürgermeister von Kandija bei Novo« mesto Herr J> ses Z»r,.Slembir wurde mit dem Sava> Oiden V. «lasse auSge^ichnet. — Wie da« .Zagreb« Tagtlatt' berichtet, werden tm Hotel „Solodoor- i» Deavograd, ferner a»f Schloß Puchensteia und bet der Htrschtcr'fchen Forstverwaltung Radioempfangsstaticmen errichtet werde». — «uf Veranlassung de« Agrar-kommissär« in Ljutljana fand am 6. Mär, in Aesenlc« ein eintägiger «ur« für Hirten statt; hiebet wurden Belohnungen an Hirten verttUt, die stch durch Fleiß und Verwendbarkeit auf der »lm hervorta'en. — Bei Rader ci wurden gegen 20 Schmuggler von den Finan,-wachen auf frischer Tat ertappt; auf die Aufforderung, stilljustehen «nd die Waren abzuliefern, begannen ste a»f die Finanzer zu schießen; e« kam zu einem leb haften Septänkel, w dessen Verlauf zwei Schmuggler getStet und ein Ftnanzwachmann verwundet wurden. — Auf dem Pelernik be« »ozje stürzte der junge Tra ptstenpaler Dostteu« Regro au« Rashenburg so un gtükNtch von einem Felse« ab. daß er tot liegen blieb. — In Sclje ist Frau Rolalia «-rlui im hohen Alter von 9SJ Jähren gesto«b«n. — Zum Sckundararzt im ldraaten« hau« i» Seije wurde Herr Dr. Rudolf Rvzli au« Selje ernannt. — Die Dampfsäge der Srste« Jugoslawische» Holzindustrie in Zavodna, welche da» ganze Jahr IS3S stand, ist dieser Tage wieder in Betrieb gesedt worden. — Dem ^»jährigen »ugust Srimpf, der »ei SdogaSka Sla-ttna unter den Zug gekommen war, mußten im franken» hau» in Eetj« bette leiqaetschten Beine abgenommen «erde». — Im Dorfe Hrastje, Bezirk «ornj» Radgona, Ist dieser Tage da« W>rtschast«gebäud« de» Bescher« Johann Zaidaric abgtbraunt; zwei »Inder tm Alter von vier und fünf Jahren, die fich in einem Winkel vnfltckt hatten, weil ste sich offenbar MK den Folgen ihreS Spiel« mit ZüidhSlzern fürchteten, fände« tn de» Flammen dc» Tod. — In Ljubljana ist Frau «dete Skaberne geb. Schrey S»le vo» Redlwerth tm Aller von 74 Jahren gestorben. — Der Hw. Bischof von Lavant Dr. Andrea« «arlin in Marib« reist in BcgUiiung de« Prälaten Msgr. Dr. Tomaz e «nd de« zravoaiku« ('»«l nach Lourde« ab. — Da» Seschworene»-gertcht in Ljabijima verurteilte am 1. März de« 24» jährigen Spiialiwärter Ivan ZaldarStc wegen gewöhn-hellt mäßigen Dlebitahl« za 4 Jahre« schwere« Kieker« »ermteitt. — In Novomesto wurde der L0 jährig« »nechi Janez Skofljanee zu 4 Jahren schweren Kerker« vermiet», we l er feine« IS jährigen Mitknecht Albi« Arnilk ermordet hatt»; zwtichen der 26 jährigen Tochter seine« Dienstherrn Znidaiiit, der verwitweten Diagiea Muio? e, und Skofljane bestand ein Lirbegverhältnt«, wovon der junge ArnSek dem Vater der Marovic Mit letlung gewachi hatte; Dragiea Murovic bekam wegen Zmrden« zum Totschlag 1 Jahr schweren Kerker«. — In Maitbor erlitt Herr Gchlossermeister Ueblei« einen Schla^anfall; er verschied in wenigen Minuten. — In Ljubtjana verurteilte da» Geschworenengericht den 20 jähiigcn Franz Kopiivc au« Stara vas zu IV Jahren ichweren KerkerS. weil er Ende Februar 192b ao dem 62 jährigen ehemaligen S.mlindcdtener Anton T'kak Raubmord begangen hatte. — In Rovomesto wurde der 30 jjhiige Aibetter Martin Dezman zu übenSläng ichem Kerker verurteilt, weil er den Besitzer«-lohn Jostp Bovopioec meuchl rijch ermordit hatte. — In Marlbor wuide der 15 jährige I. Mikl au» Stu-derlei durch ein Auto überfahren, al» er im letzten Augenblick einem Fuhrwagen ausweichen wollte; der Knabe wuide gelötet. — ttm Sonntag vor acht Tagen stießen in KiSka va« bei Biezice zwei Automobile zu> lammen, weil fich einer der Lenker nicht an die neue Slratzenordnung gehalten halte; die Fahrzeuge wurde» sta k d,schädtgt, den Jnsass.n geschah glücklicherweise nicht«. — Ja Belika va» del Krapina erschlug dieser Tage der Brfitzer Rikolau« Siukrvlk leinen 20 jährigen Sohn, während dieser fest schlief, mit der Axt: die Ursache der Tat waren Streitigkeiten, die stch darau« entfiandea. daß der Bater eine «»liebte in» Hau» g«, nommen und fich dem Trvnk ergeben hatte. — Sa» 3. März vorwittag» begab stch die Gattin de» Kauf. manncS Wenzel Woschineg au» Maribor in» Sanato-rium, wo ste während der Operation starb. Kurze Aachrtchter. Im Vatikan soll ooch vor Ojter» ei« geheime» Konsistorium zusammentreten, daS über süus durch TodetsSlle fiei gewordene KardioalShüle v«süt»u soll; bei dieser Gelegenheit sollen JugoZlawieu und Irland je einen Kardinal bekomme», al« ju^oslaw«. scher Kandidat wird ver Sczbischos vo» B-ograd Rod'6 geuannt, der aus die,» Weise eine sabelhast rasche ßatticte machen würde; Er^bischos Rodi^ war vor «och nicht, langer Zeit ein eiasacher Möach. — Ja Tvzla, wo sich i° letz,er Z-it änverst suche Dicd» stähle häuften, wurde der Polizei RaSid Brul'c al« Dieb ertappt. — Die .Eh cigo Triduna- veiöff-nt. lichte einen Artikel »it »er Uederschrist „De «er. eiu'gung Oesterreich »it Deutjchland ist G w ßheit*; England »it Moc vonald uod L o,d George seie» «.Länger de» *nfchlutotasfaf; auch llhamberlet» wende gegen den Anschluß »ich,» ei», er halte aber die Erörterung der Frage noch sür versrüht. — Ja Jerusalem ist ei« Grei« von 105 Jahre« w.'gea Ermordung seiner Tochter zu 10 Zahreu Zwang«, arbeit verurteilt worden. — Ei»» Abi«l«ng ualievi-scher Elseubahoer, die in Innsbruck dienstlich be-schästigt ist, lietz sich dieser Tage aus de» Jnvtbrucker Har pihahuhos photogi aphieren. wobei als Hintergruud eine aufgespanvie italienische Trikolore aus dem Biloe MussoliqiS benutz' wurde; alle Teiloedmer trug^ die ichen deS »?> Am 24. Aeoruar wurde vom «euzewützlieo G » rnbetai tu »lageafuU d,r bisherig« Bürge,«eister H rr P^os. Fr Wol»egg«r wiederum zum Bürge,metp-r gefühlt ; Herr vürgrr. »eister WolSegger ist ei« Loh» de« >ei»erzeit'ge« DrektorS di» oorm^lS deutschen SlaatS^,mvastu»H iu Koc vje Herr» iKegütuagSrat i. R. Peirr Wol«, egger «nd in Krii-je geboren, -r- Der auf zagosla. wischt« Tcuiiouum g.flüchtete gritchijche ^tichuörn. obeist Plastira« ist au».^ EtlPlj« aus gehcimoiivolle Veije.v-rsch'v.inde» ; man glaubt, d-ß ch« seza» A». hä»g» Näch S^'ech nland gebrach» ha^ea, wo her D kiaior Paugalo« j»solge der Berhastunge« höherer Osftzi're da« Bcrtraui« de« Heere«, da» sei«, einzige Stütze war, verloren babe. Verstorbene im Februar. Ja der Stadl: Rudols Paunooi^, 15 Moaate, SausmaniiSj«hn; Angela Z panc, 25 I., Berkäu. serin; ? Hain y WerrN, 33 Z., Kaus»»a«v«galti«; Rosalia S-rlvc 91 L., Pcivqt'. — Im Krank««-hau»: Zdji, tcc t^far, ZA I., Bergulheiter au« £v. Ar «tos; Lloift.1 Haz»ik, .39 I., Bedie»eri« au« So. Iu, ob T-dor«; Maria P öaik, «8 I., Slei,»b«fltze>«ftatli» an» Rrdacerkev; Jaüez Ludet, 32 I.. Seuichler au« Sd. Lovcerc pod Pcrj »ono; ©.iöj Popooi <, 23 I., Landwirt au» Koia»«ces Amalia Laznicka, 20 A, BesitzuSlochier au» Marija-gradic. _ ^>rtschall und Verkehr. Unsere Kriegsschulden Wie au« Be«,rad gemeldet wird, wachst im radikalen Klub die U ^u-sriedenhet». mit Fwanzminister Dr. Stosadinoo ü immer »ehr und eine gewisse Gruppe von Adge» ordnete» »erlangt vo» Parieiches die Entsernurg Dr S vjodirovt vo» Posten des Finonzminister«, weil er, obwohl er sich um die Stabilisierung de« Dinar« Bcrdienhe erwarb in den wichtige» Finanz. Problemen de« Gioate« v:rsagt habe. Vor allem ift man ungehalten darüber, daß unsere Delegation zunst »ach Amerika gegangen sei, wo »an die vn-häl'«iL»ätiig geringe Summe von 66 Mill oneu Dollar schulde, wählend Frank«eich, wo Zugosla-wie« mehr al« 4V0 Millionen, uod England, wo eS 200 Millionen Dollar schuldig sei, Übergänge» wurden. — Bekannilich weilt F'oavzminister Dr. Glojadivov'ö, nachdem er ohne Erfolg von Amerika heimgekehrt ist, gegenwärtig in London, von wo auS er dann Pari» besuchen wird. In den poltti. schen u»d wirtschaftlich» Kreisen ist man der An> ficht, daß die Reise noch Amerika weit »ehr der Anssahme einer Anleihe al« der Schuldeuregelung gegolten habe. Na«»tr 19 Cillier Zeitung Seite 7 10 Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe. Roman von Karl Schüler. UmmtanischeS Copyright by Robert Lutz in Stuttgart ISIS. 4. Eine Kolonne von SIraßenreinigern schob tn der Wilhelmstraße tn keilförmiger Schlichtordnung die lang-gestielten, mit Gummimatten versehenen Alphaltbesen vor fich her und stich Straßenschmutz und Tau«asser in die AbzugSkanäle. Dorival, der den Kragen seine« Pelzmantels hoch geschlagen hatte und seinen Seidenhut mit einem Re genschirm schützte, war vom Pariser Platz gekommen uud wollte die Wilhelmstraße in der Nähe dc« Reich« kanzlerpalaiS überqueren. Um die Straß'nreinizer vor beizulassep, blieb er einen Augenblick auf dm Rind-steinen d,S Bürgersteige« stehen. Unwivküilich wandte er fich um und da sah er, daß ein mittelgroßer Mann in dunkelgrauem Radmantel und schwarzem Schlapphut nur wenige Schritte hinter ihm Posten g saßt hMe. Der aufgidlehte Schr.urrbart, der durchbohrende Blick, der Ochsenziemer mit dem ©Uifaopf al« Griff verrieten Dorival sofort, daß er «inen Geheimpolizisten vor stch oder vielmehr hinter sich hatte. Er kannte diese Art von Menschen nun schon zur Genüge. Dorival wußte, daß er seine Legitimation in die Brusttasche leine« Rocke« gesteckt hatte. Einen Augen blick tauchte der Gedanke tn ihm auf, auf bin Mann zuzugehen und ihm zu sagen, daß er seine Zeit für den Staat vorteilhafter anwenden könne, wenn er stch der Verfolgung wirklicher Spitzbuben widmen würde. Aber schnell verwarf er diese J»ee. Wozu stch bei diesem Schmutzwetter mit dem Mann auf lange Erörterungen einlassen? Eilig überschritt er die Siraße. Ein Blick unter dem Schirm hervor ließ Ihn erk-nnen, daß der Mann ihm sofort folgte. Jenseit« de« Wilhelmtplatze« erhoben stch im neb lichen Zwielicht de» Schneetreiben« die massigen Umrisse de« Kaiserhose«. In der Halle diese« Hotel» mußte gerade j'tzt der Fünsuhrtee in vollem Gang sein. Dort wollte er hin. Untertauchen in der Wog« der eleganten Wclt, die um dies« Zeit stch hier zu versammeln pflegt«. Mochte sein Verfolger draußen auf ihn warten. Ein« ungemütliche Arbeit bei dem W tter. Er lächelte bei dem Gedanken an da« innerliche Geschimpft de« Be« amten, der sich auf der Straße nasse, kalte Füße holen würde. Der Mann konnte e« ja nicht wagen, fich in feinem Anzog unter die Gäste de« Fünsuhrtee« zu mi-scheu. War er nach zweistündigem Ausharren noch auf seinem Posten, gut, dann wollte ihm Dorival beim Verlassen de« Lokal« seine Legitimation zeigen. Die Verblüffung l Der Aerger l Dorival malt« stch da« au«. In dieser angenehmen Stimmung betrat er den Tetraum. Ein diensteifriger Kellner trug ihm Hut und Mantel in die Garderobe, ein anderer brachte ihm Tce und Gebäck Dorival zündete stch ein Zigarette an. Seine Ge danken wanderten. War e» nicht eigentlich gottlo» von ihm, den Beamten, der doch nur seine Pflicht tat, so schnöd« auf den Leim zu führen? Wäre e» nicht rich-tiger gewesen, ihn offen azifzuklären? Wa» konnte der Mann dasür, daß Herr Emil Schnepfe dem Freiherr» von Armbrüster so ähnlich sah? Dieser Schnepfe! Ja — «nd überhaupt! Der Rittmeister von Um-dach war in letzter Zeit sehr vom Dienst in Anspruch genommen. Wenn'« wahr war. Vielleicht schützte er den Dienst nur vor, um nicht mit ihm zum Konsul Rosen-terg gehen zu müssen. Er schien wirklich ein Zusamm«»-treffen zwischen ihm uod der schönen Rulh hintertreiben zu wollen. Zu dumm. Konnte man ihm aber nicht übelnehmen t Zu dumm-- »Bitte, wenn Herr Konsul vielleicht hier Platz nehmen «ollen l Ich hole sür da» gnädige Fräulein noch einen Sissel herbei!" Der Obcrkcllner sprach diese Worte tn unmiUel barer Nähe Dorival«. Der blickte auf. Er sah stch einem älteren Herrn gegenüber, der unschlüssig nach einem Platz für fich und feine Begleiterin suchte. Diese Begleiterin war Ruth Rosenberg. Der famose Oberkellner nötigte Bater und Tochter freundlich, an dem Tisch Platz zu nehmen, an dem Do rival saß. .Dem Mann gebe ich nachher einen Huidertmark schein", gelobte stch im stillen der entzückte Dorival. Schon wollte der Konsul dem Kellner seine Za> siimmung auS-rück n, da zupfte Ruth den Bater am Aermel. ».Ich möchte näher en der Musik fitzea", sagt« ste. Doriral ärgert« sich. D«r Konsul, seine Tochter und der Oberkellner zwangen sich bi» zur Mustk vor. kamen, da dort die Tische besetzt waren, wieder zurück uud nahmen schließ« lich doch in der Nähe Dorival» an eiaem Tisch Platz, an dem bereit« zwei Damen saßen. Dorival jubelte. Ruth kam auf einen Stuhl zu fitzen, der so staud, daß fie ihm da» Gesicht zuwandte. Knapp drei Meter trennte» ihn von ihr. Er war be» geistert. Die Gelegenheit mußte ausgenutzt werden. Er mußte stch dem Konsul vorstellen, stch aus Umbach be-ziehen und ihm in aller Bescheidenheit um die Angabe einer Stund« bitten, in der er stch eine Auskunft über da« Wolframvorkommen ia der R publik Cistalind» holen konnte. Nur jetzt nicht blöd« sein! Er wollte warten, bi« da« Musikstück zu Ende ge-spielt war. Himmel, wollt« denn da« Geizengespiele da oben gar nicht aufhören? Dorival wurde ungeduldig. Er sah, wie der Oberkellner dem Konsul und seiner Tochter Tee nnd Kuchen brachte. Der Konsul nippt« an seiner Tasse, blickte nervös auf seine Ta'chenuhr, sprach einige hastige Worte zu Ruth und ging dann eilig die Treppe hinaus, die in die oberen Stockwerke de« Hotel« führte. Ein Diener trug ihm Pelzmantel und Seid«»-Hut nach. „Fatal! Der ist entwi'cht", dachte Dorival. Aber fie war ja noch da l Er sühlte, daß er rot werden würde wie ein schüchterner Primaner, wenn sie zu ihm hcrüberblicken würde. Aber ste blickte nicht zu ihm herüber. Sie schien stch vorgenommen zu haben, ihm keinerlei Beachtung zu schenken. Merkwürdig. Dabei war er fich vollkommen klar darüber, daß fi« ihn er-kannt hatte. Er hatte da« an einem leichten Aufblitzen in den dunkeln Augen bemerkt, al» stch ihre Blicke be-gegnet waren. Sie hatte dann schnell zu ihrem Bater gesagt: .Ich möchte näher an der Musik sitzen'. Zum erstenmal hatt« «r bei dieser Gelegenh.'it ihre Stimm« gehört. ES war eine helle, klangschöne Stimme. Be> troffen hatte ihn der befehlend« Ton. Der Konsul hatte stch ohne Widerspruch der Anregung feiner Tochter ge> fügt. Nun hatte ein glücklicher Zufall e« doch gewollt, daß ste ganz in seiner Nähe Platz nehmen mußte. Sie blickte mit gelangweiltem Ausdruck über di« Menschen ihrer Umgebung hin, nur nach ihm hinüber blickte fie nicht I Der Oberkellner stellt- stch in der Näh« seine« Tische« auf. Dorival winkte ihn heran. „War d.-r Herr, der ebcn dt« Tr«pv: hinauf ging, nicht der Konsul Rosenberg?" fragte er leise. „Jawohl, mein Herc*. antwortete der Kellner. „Kommt er wieder zurück?" »Er hat oben ein« Konferenz vielleicht holt er nachher feine Tochter ab. Er macht da« öfter« so". Der Kellner wurde abgerufen. E« war ein neuer Gast erschienen, «in Mann in Schlapphut und nassem Radmantel, ein« sonderbar« Erschtinung in diiser Umgebung, die d«r Oberkellner mit Mißtrauen musterte. Dorival erkannte sofort den Geheimpolizisten, dem e« draußen jedenfalls zu unge-mütlich geworden war. Da« war unangenehm. Der Mann im Radmantel äugte nach recht« und nach link«, dann überließ er «wem gefälligen Kellner Hut und Mantel und fttzi« sich an «in Tischchen, da« bescheiden hinter einer Säule stand und bisher von jedermann verschmäht worden war. Dorival drehte ihm den Rücken zu, aber er fühlte, wie die Blick« d«S Manne« beständig aus ihn gerichtet waren. Dorival zog seine Brieftasche hervor, um seine Legitimationskarle in Bereitschaft zu legen. Zum Donnerwetter, wo war denn die Karte? Er glaubte ste doch bestimmt eingesteckt zu haben. Er begann nach ihr zu suchen. Er kramte in allen Winkeln der Brieftasche herum. Vergebens. Da si l ihm ein, daß er fie gestern abend in seinen Frack gesteckt hatte, al» er, in der Hoffnung, Rath Rosenberg wiederzusehen, in die Königlich« Oper ge» gangen war! Hm — scheußliche Lige! Wenn der Beamte ihn j'tzt verhaftete, im Angesicht dieser vielen Leute, dicht vor den Bugen der schönen Rath, so war er machtlos! Er versuchte stch zur Ruhe zu zwingen. Mechanisch rührte er in seiner Tasse h-rum und horchte dabei nach dem Kriminalbeamlen, der hinter seinem Rücken faß. Jeden Augenblick konnte sich der Mann erheben, ihm die Hand auf die Schulter legen und sagen: .Schnepse, Sie find verhaftet!• In ihm stieg die Erinnerung auf an d'e greuliche Arrestzelle in dem großen roten Hau» am Alexander-Platz . . . Wa« er zuerst al» ein Riesenglück angesehen hatte, al« eine günstig« Fügung de» Schicksal«, j:tzt war «» ihm im höchsten Grade peinlich, daß Ruth Rosenberg in seiner nächsten Nähe saß. Sie mußte Zeugin der Katasircphe werden, die in aller Kürz« über ihn herein« brechen würde. Und dann —? Er blickte von seiner Tasse aus, hinüber nach de« jungen Mädchen. Er war erstaunt über da», wa» er da sah. Der Ausdruck tm G-ficht d-» jungen Mädchen» hatte fich völig geändert. Da war nicht» mehr von Langeweile oder Gleichgültigkeit zu sehen. Mit großen, weit aufgerissenenen Augen blickte fie den Kriminalbeamten an und dann — wahrhaftig, dann glitt ihr Blick zu ihm herüber und blieb mit jener angstvolle» Spannung, mit der man den Kunstsinnen eine« Seil, tänzer« zusteht, auf ihm haften. Dabei war ganz deut-lich in ihre» Auge» die an ihn g'richtete Frage zu lesen: »Wa« wirst du jetzt tun?" Kein Zweifel, ste halt« di« Lag« erkannt. Merk» würdig Wie war da» nur möglich? Ein Rätselt Ein«« aber stand sür Dorival fest: auch sie hielt ihn offen« bar sür jenen Spitzbuben, den Schnepfe, und ste er-waltete anscheinend mit Spannung da«, wi« da kommen mußte — Sollte er ausstehen? Sollt« «r d«n Zusammenstoß mit dem Kriminalbeamten in den Garderobe,aum verlegen? Der Gedanke schien ihm gut. Er zog seine Geldtasche und seine Blicke suchten den Kellner. In diesem Augenblick hörte er hinter fich da« Rücken eine« Stuhle«, dann ein leise« Knarren der Dielen unter schweren Männerschritten. Er w ußte, der Kriminalbeamle hatte stch erhoben, er halte feine Ab-stcht bemerkt und wollte ihm den Rückweg abschneiden. Richtig, eine schwere Hand legte sich auf feine Schulter und eine Stimme flüsterte ihm in« Ohr: „Schnepfe, machen Si« kein« Dummheiten l Sie sind verhaftet. Kommen Sie ruhig m5. E» hilft nicht«!' Dorival sah, dicht vor seinen Augen, eine fich über ihn beugende starkgerötete Nase. Da kam eine blinde Wut über ihn. Er, dessen Rah« im Regiment geradezu sprich« «örtlich geworden war, der stch einbildet«, in allen Lagen Herr seiner selbst zn bleiben, sühlte, wie ihm eine heiße Blulwelle in da« Gesicht schoß, wie ihm jede Ueber-leguag »um Teufel ging. Der ganze, seit Wochen in ihm ausgespeicher ie Groll und Aerger über diese ewigen Verwechslungen entlud fich in einem einzigen, kräftigen Faustschla g, den er gegen die Cafe de» Beamten führte! Blitzschnell war e« geschehen. Der Bea«te taumelte, versuchte stch an einem Stuhl zu halten, und stürzte dann, den Stuhl mit stch reißend, mit lautem G.pzlter zu Boden. Kellner eilten herbei. Damen schrieen laut auf, riefen um Hilfe. Die Musik schwieg mitten im Stack. Man rannte durchein» ander und «ußte nicht warum. Man schrie und drängte. Diese Verwirrung benützte Dorival zu einem ge-ordneten Rückzug. E» gelang ihm, ohne angehalten zu «erden, durch die erregten Menschen hindurch die Treppe zu erreiche«, die nach den oberen Stockwerken führte. Ohne Mantel, ohn« Hut konnt« er sich nicht auf die Straße wagen. Da schien ihm die Flucht in die oberen Räam: de« Hotel« zunächst al« der best« AuSweg. Auf dem Treppenabsatz blieb er einen Augenblick stehen. Er mußte stch sammeln, er mugte seine Ruhe wieder gewinnen. Er legte die Hand an seine Stir». Wa» halte er getan? Er hatte einen Beamten, der stch in der Ausübung seine« Berns« befand, tätlich angegriffen, mißhandelt. Er war stch gar nicht klar dar« über, wie er stch zu dieser brutalen Hindlung«»cise hatte hinreißen lassen können. Er wußte, daß ein solche« vergehen eine strenge Strafe nach stch ziehen würde. Um sicher zu sein, da£ man auch wirklich MAGGF WUrxe mit dem Kreuzatem erhalt, achte man genau aus den Namen' MAGGI und die Schutzmarke „Kreuzstern". Beim Nachfüllen verlange man susdrücklick MAGGI* WUrze. und zwar au* MAGGI* großer Origi-nslflasche. da in dtaer gesetzlich nichts anderes als achte MAGGI' Wllrze feilgehalten werden darf. «.tut 8 =®== Cillier Zeitung li> Ois besten Racliogeräte liefert bekanntlich JUGOTEHNIKA Celje, Za kresijo Nr.o Prima Referenzen! Eiserne Wendeltreppe iet billig zu verkaufen bei Josef Weren, Kaufmann in Celje. Seltene Gelegenheit ! 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Lebensjahre in ein besseres Jenseits abberufen worden. Das Leichenbegängnis der teuren Dahingeschiedenen findet am Freitag den 5. März um 3 Uhr nachmittags vom Sterbehause aus (Gosposka ulica 17) nach dem städtischen Friedhofe statt. Die heilige Seelenmesse wird Samstag den 6. März um '/i? Uhr früh in der Pfarrkirche gelesen werden. Celje, den 3. März 1026. Die trauernden Hinterbliebenen. Spezerei» und Kolonialwaren, besonders aber Kaffee, weil täglich frisch gebrannt, kaufen Sie am besten bei der Firma -f Oolje, Glavni trg INTr. ö Telephon Nr. 34 ^\.nlUsslich des schmerllieben, unersetzlichen Verlustes, den ich durch dai Hinscheiden meiner unvergeßlichen Frau HANNY WEREN GEB. TREO erlitten hat«, wurden mir so viele ergreifende Bewi ise warmer Anteilnahme ei wiesen, dt ß ich nicht imstande bin, allen einzeln fflr ihre Trostes- und Beileidsworte, iür die lilumen-und Kranzspenden und für die überaus Beteiligung an der Beisetzung zu danken. Damm ist es mir ein herzliches Bedürfnis, für alle Beweise der Liebe, die der tenien Entschlafenen während ihres schweren Leidens und nach ihrem Tade zuteil wurden, den tiefstgefühlten Dank im eigenen und im Namen meiner Kinder uud aller Angehörigen hiermit auszusprechen. CELJE, im März 1926. Tüchtige Modistenvorarbeiterin gesucht. Modesalon Alexandra-Hühnerbein, Kralja Petra cesta 37. Wohnungstausch Tausch© meine schöne 3 Zimmerwohnung gegen eine 2 zimmerige. Adresse in der Vcrwltg. d. BL 31625 Sonnseitig gelegenes Zimmer mit separatem Eingang and elektr. Licht, ist möbliert oder auch leer sofort zu vergeben. Anzufragen: Savinjsko nabreije Nr. 1, parterre. JOSEF WEREN Kaufmann. CTO • -gljo ß s ? 5 rtitinfi, fceawsfli r nie fediiflMteri Arnnj Schann m £ei|u — irarf axe : 1 iut om fx «tern »waaswOTUtAfl. «chw»« - ittip.